1854 / 230 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Branntwein⸗ und das Getreide⸗Magazin nieder; aber der obere Theil der Stadt, wo die Behörden sich befinden, so wie die obere Vorstadt, blieben unversehrt, ungeachtet des anhaltenden Bombar⸗ dements, welches erst um 10 Uhr Abends aufhörte. Am folgenden Tage, um 11 Uhr Morgens, ging die englische Fregatte wieder in See. Bei diesem neuen Angriffe des Feindes ist unsererseits Niemand getödtet, noch verwundet worden. Alles Vermögen der Krone, so wie die Gelder, waren frühzeitig aus der Stadt ge⸗ schaßht wasse; die Privathabseligkeiten sind zum größten Theile gerettet.

Auch die englischen Blätter bringen bereits einen Bericht über die Zerstörung von Kola, der Hauptstadt von russisch Lappland, welchen die am 23sten nach Sheerneß zurückgekehrte Dampffregatte „Miranda“ selbst überbracht hat. Kola liegt 30 Miles von der See entfernt, an einem Flusse, von welchem 5 Miles in den Kar⸗ ten als unschiffbar bezeichnet werden und welcher an mehreren Stellen so eng ist, daß ein größeres Schiff nicht wenden kann. Nichtsdestoweniger gelang es der „Miranda“, sich auf kurze Schußweite der Stadt zu nähern, alle Batterieen zu zer⸗ stören und die ganze Stadt in Brand zu schießen, so daß nur noch ein Thurm der befestigt gewesenen Kathedrale stehen geblieben ist, um den Ort zu bezeichnen, wo Kola gestanden hat. Das Unternehmen wurde dadurch eröffnet, daß der Master der „Miranda“ das Fahrwasser durch Boyen bezeichnete und das Schiff am 23sten Morgens in 5 Faden Tiefe vor Kola zu Anker brachte. Bald darauf erschien ein Parlamentair aus dem Fort, an welchen der ihm entgegengesandte englische Offizier das Ver⸗ langen stellte, daß das Fort, die Garnison und das Kron⸗Eigen⸗ thum sofort den Engländern übergeben werden solle. Als darauf keine Antwort erfolgte, eröffnete die „Miranda“ am 24sten Morgens

n aller Frühe ihr Feuer auf die Batterieen, nachdem sie sich den⸗ selben auf 250 Yards genähert hatte. Die Batterieen wurden sehr ald zerstört und darauf ein Kommando von Marinesoldaten und Matrosen gelandet, um dieselben zu besetzen und die Geschütze u nehmen. Die Russen beschossen diese Abtheilung aus den Festungsthürmen und dem befestigten Kloster, und die „Miranda“ erwiderte das Feuer über die Köpfe der gelandeten Soldaten. Man fand die Batterieen vollkommen zerstört und die Kanonen unter den in begraben, so daß nur eine derselben fortgeschafft werden M Um 7 ½ Uhr Morgens war die Stadt völlig zerstört und ie „Miranda“ machte sich auf die Rückfahrt. Ueber den beider⸗ eitigen Verlust an Menschen giebt der Bericht nichts an. Die Miranda“ hat im Ganzen 80 Tage in dem Weißen Meere ge⸗ kreuzt und während dieser Zeit 375 Schiffe visitirt, von denen je⸗ doch nur 3 als Prisen aufgebracht worden sind.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 22. tember. Heute kam im Bürger⸗ und Bauernstande die (in Nr. 227 d. Bl. mitgetheilte) königliche Proposition in Betreff der Er⸗ höhung des kleineren Kredits auf 2 ½ Millionen Thlr. Boo. zur Verhandlung. Im Bürgerstande sprachen sich fast eben so viele Redner gegen wie für die Proposition aus; im Bauernstande ließen sich nur Stimmen gegen die Proposition vernehmen. In beiden Ständen wurde schließlich die Proposition an den Ausschuß verwiesen.

General⸗Lieutenant Akrell, der die verschiedenen Telegraphen⸗ Stationen in unserem Lande besichtigt und eröffnet und sich zur Förderung des Anschlusses derselben an die dänische Telegraphen⸗ linie auch nach Dänemark begeben hatte, ist jetzt wieder hierher zu⸗ rückgekehrt. Vorgestern Mittag waren außerhalb Söderarms⸗Baake eilf Dampfschiffe, von Degerby kommend und südwärts gehend, in Sicht. Den neuesten Nachrichten aus Abo zufolge wüthete am bten d. und in den nächstfolgenden Tagen ein orkanartiger Sturm im Meerbusen, der besonders stark bei Abo verspürt wurde.

Dänemark. Helsingör, 26. September. Ein englisches Dampfkanonenboot, „Otter“, kam am 23sten d. von der Ostsee hier an, ebenfalls das schwedische Schrauben⸗Linienschiff „Carl XIV. Johann“; am folgenden Tage der englische Räderschooner „Vulcan“, und heute das englische Linienschiff „Belle Isle“ (Lazarethschiff), alle von der Ostsee kommend; sie liegen sämmtlich noch hier auf der Rhede. (Osts. Z.)

Triest, Donnerstag, 28. September. (Tel. Dep. d. C. B.) Mit dem Lloyd⸗Dampfer sind Nachrichten aus Athen vom 22sten d. eingetroffen, nach welchen Maurocordatos entschieden gegen die Verlegung französischer Truppen nach Athen opponirt. Der Re⸗ dakteur des „Aeon“ ist unter Escorte nach dem Pyräus abgeführt worden. b

St. Petersburg, Sonntag, 24. Septbr. (Tel. Dep. d. C. B.) Ein Bericht des Fürsten Mentschikoff an den Kaiser sagt, daß am 13. Septbr. der Feind in Sicht bei Eupatoria erschien, und zwischen Eupatoria und dem Dorfe Kaptugai unter dem Schutze des Schiffs⸗

Sep⸗

hielt, den Feind anzugreifen. Der Fürst konzentrirte daher die mit Ungeduld der Begegnung harrenden russischen Truppen, und nahm eine vortheilhafte Stellung ein. Die Einwohner haben die

2 N achri chte .

Gewerbe⸗ und Handels

SPDVon n der Freußischen Telegraphen⸗Verwaltung sind in der letzten Beit wieder einige neue Anlagen ausgeführt worden Eine neue Telegraphen⸗Leitung ist in der Länge von 117 geographischen Meilen mit einfachem Drahte von Aachen in der Richtung auf Mastricht bis zur niederländischen Gränze bei Bocholt geführt, wodurch der An⸗ schluß an die neue niederländische, über Mastricht und Nymwegen nach Arnheim gehende Linie bewirkt ist. Ferner ist die Linie von Cöthen nach Magdeburg neu gebaut worden, und soll die seither daselbst bestehende provisorische Kupferdraht⸗Leitung demnächst außer Betrieb gesetzt werden. Von den übrigen im Bau begriffenen Anlagen ist die Spannung eines zweiten Drahtes auf der Linie von Duisburg bis zur niederländischen

Gränze bei Babberich und eines fünften Drahtes auf der Strecke Berlin nach Potsdam bereits vollendet. (Pr. CG)

Marktpreise.

„ö den 28. September. Weizen 3 Rthle. 15 Sgr. Roggen 2 GrosseGerste 1 Rthlr. 27 Sgr. Hafer 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch

Zu Lande: 9 Pf., auch 2 Rthlr. 5 Sgr. 4 Hühlr. 26 Sgr. 3 Pf. 2 Sgr. 6 Pf.

Zu Wasser: Weizen 3 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Roggen 2 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. Kleine Gerste 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf. Hafer 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. Erbsen 2 Athlr. 20 Sgr., auch 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Linsen 3 Rthlr. 8 8

Mittwoch, den 27. September. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 10 Sgr., auch 6 Rthlr. Heu 1 Rthlr., geringere Sorte auch 26 Sgr. Kartoffeln, der Scheffel 27 Sgr. 6 Pf., auch 17 Sgr., metzenweis 4 Sag. S hh1I. 8

6 pf, bch 1 Rthlr.

Der Centner

Die Markt-Preise des Kartoffel-Spiritus, per 10,800 pro Cent

nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze acm

geschützes landete, so daß Fürst Mentschikoff s für ungerathen

22. Septbr.. 35 Rthlr. 28 34 ¾ Rthlr. 25. 34 ¼ u. 35 Rthlr. 26. 35 % u. 35 ½ Rthlr. 27. 35 ½ thlr. 28. ,

Berlin, den 28. September 1854.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

ohne Fass

Leipzig, 28. September. G. Sächsisch-Baiersche 81 Br. Sächsisch-Schlesische 99 ¾ G. Zittauer 33 Br. Magdeburg-Leipziger 300 Br., 298 G. Berlin-An- haltische 132 ½ Br. Köln-Mindener 124 ½ G. Thüringer 103 ¼ Br. Al- tona-Kieler 115 Br. Anhalt - Dessauer Landesbank-Actien 141 ½ Br. Braunschweiger Bankactien 110 Br. Weimarische Bankactien 98 ¼ Br., 98 G. Wiener Banknoten 85 ¼ Br., 85 ½ G. Oesterr. Metall. 5proz. 73 ¼ Br. 1854er Loose 83 ½ Br.;

Leipzig-Dresdener 193 ½ Br.,

Frankfeurt a. M., Donnerstag, 28. September, Nachmittags 2 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Ultimo-Regulirung. Schlufs-Course: Nordbahn 48 ½. 5proz. Metalliques 71 ½. 4 ½proz. Metalliques 62 ½. Oesterr. 1854r Loose 81 ½. Bankactien 1165. 3 proz. Spanier 33 Iproz Spanier 18 7⁄2. Kurhessische Loose 35 ½. Wien 100 %¾. Ham burg 88. London 117 ¾ Br. Amsterdam 99 ½4. Ludwigshafen-Bexbach 129 ⅛. Frankfurt-Hanau 103 ⅛. Bankantheile 8 pCt.

Wien, Freitag, 29. September, Nachmittags 1 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Effekten flau ohne Grund, Valuten unverändert. Schlufs- Course: Silberanleihe 95 ½. 5proz. Metalliques 84 ½. 4 ½proz. Metal- lques 73 ½. Bankactien 1256. Nordbahn 173 ½⅛. 1839er Loose 132 ¾ 1854er Loose 96.— London 11, 25. Augsburg 117 ½¼4. Hamburg 86 ½. Paris 137. Gold 22 ¼. Silber 19.

Paris, Donnerstag, 28. September, Nachmittags 3 Uhr. (Tel.

Dep. d. C. B.) Bei Beginn der Börse war die Stimmung eine matte,

und obschon Consols von Mit’ags 12 Uhr höher (95 ½) gemeldet wa-- ren, eröffnete die 3proz. zu 75, 05, stieg zwar bald auf 75, 20, fiel aber wieder bei geringem Geschäft und durch die Unschlüssigkeit der Spekulanten auf 75, 10, zu welchem Course dieselbe in träger Haltung und bei wenig animirtem Geschäfte schloss. Consols von Mittags 1 Uhr“ waren nicht eingetroffen. Schluss -Course: 3 proz. Rente 75, 10. 4 ½proz. Rente 98, 80. 3 proz. Spanier 33 ½. 1proz. Spanier 18 ½. Amsterdam, Donnerstag, 28. September, Nachmittags 4 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Börse im Allgemeinen geschäftslos; Course ohne änder Schh. ourse: 5 proz. Metalliques Lit. B. 78 ¾. 5pr

Ortschaften verlassen, wo die Truppen der Westmächte landeten.

Metalliques 69 7%. 2½C proz. Metalliques 35. 1proz. Spanier 18 ½. 3 proz. Spanier 33 ℳ7%. Aproz. Polen 68 ¼. Mexikaner 23 ⅛. Lond. Wechsel, kurz, 11, 77 %. Wiener Wechsel 29 ¾. Hamb. Wechsel, kurz, 35 45. Petersburger Wechsel 1, 77. Hell. integrale 60 2%.

London, Donnerstag, 28. September, Nachmittags 5 Uhr 30 Min. (Oel. Dep. d. C. B.) Consols eröffneten 95 ¼, schlossen fest. Auswärtige Fonds ganz umsalizlos. Schluss-Course: Consols 95 ½. 1proc. Spanier 18 . Mexikaner 24 ⅛. Sardinier 87 ½. 5 proz. Russen 99. 4 ½proz. Russen 87 ½. Neue türkische Anleihe 2 pCt.

London, Donnerstag, 28. September, Mittags 12 Uhr. (Tel.

v. Schiller, dramatisch eingerichtet, neu in Scene gesetzt vom Re⸗ gisseur Düringer. Dargestellt durch die Königlichen Schauspieler: Hr. Dessoir (Meister), Hr. Rott (dessen Vater), Frau Frieb⸗ Blumauer (die Meisterin), Frl. Fuhr, Frl. Vaninit (ihre Töchter), Hr. Berndal, Hr. Commentz, Hr. Woytasch (Gesellen). Gesellen und Dienstmädchen im Hause des Gießers. Die Decoration: das Innere des Gießhauses darstellend, ist vom Königl. Decorations⸗ maler Lechner. Hierauf: Die Komödie der Irrungen, Lustspiel in 3 Akten, von Shakespeare, für die Bühne bearbeitet von C. von

von

K91-, 18 88 .

Consols 95 ½.

Dep. d. ] 5

Liverpood¹, Donnerstag, 28. September. (Tel. Dep.

Preise gegen gestern unverändert.

Baum wolle: 9000 Ballen Umsatz.

Holtei.

Königliche Schauspiele. Sonn abend, 30. September. Im Schauspielhause. (164ste Abon⸗ Das Lied von der Glocke, von Friedrich

nements⸗Vorstellung):

von Donizetti.

lenstein's Tod. Kleine Preise.

Kleins Weisfe. Sonntag, 1. Oktober.

Lucrezia Borgia. Oper in 3 Akten, von Romani, mit Tanz. Musik

Mittel⸗Preise. 8

Im Schauspielhause. (162ͤte Abonnements⸗Vorstellung): Wal⸗

Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Schiller.

Im Opernhause. (157ste Vorstellung):

Es wird ergebenst gebeten, die Abonnements⸗Bestellungen auf den Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger für das mit dem 1. Oktober d. J. beginnende Quartal gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß die regelmäßige Z endung keine Unterbrechung erleide und die Stärke der Auflage gleich danach bestimmt werden könne. Abonnements⸗Preis in allen Theilen der Preußischen Monarchie 25 Sgr. vierteljährlich. 1 Preis des Sachregisters zu den im Staats⸗Anzeiger vom Jahre 1853 enthaltenen Gesetzen, Verordnungen ꝛc. 5 Sgr. Bestellungen für Berlin nehmen die Expedition des Staats⸗Anzeigers,

Mauer⸗Straße No. 54., außerhalb

jedoch nur die Post⸗Aemter entgegen.

[935] Nothwendiger Verkauf.

Das Grundstück zu Danzig auf Neugarten, unter Nr. 68 des Hypothekenbuches, im Tax⸗ werthe von 4662 Thlr. 26 Sgr. 8 Pf., und die in demselben Grundstücke betriebene Medizinal⸗ Apotheken⸗Gerechtigkeit, Nr. 6 des Hypotheken⸗ buches, im Taxwerthe von 9174 Thlr. 9 Sgr. 8 Pf., steht Schulden halber zur nothwendigen Subhastation. Die Tax⸗Instrumente und Hypo⸗ thekenscheine sind in unserem Büreau 5 einzu⸗ sehen. Der Bietungs⸗Termin wird

am 23. Januar 1855, von 11 Uhr

Vormittags an, auf ordentlicher Gerichtsstelle abgehalten werden.

Alle unbekannten Real⸗Prätendenten werden bei Vermeidung der Präklusion aufgefordert, ihre etwanigen Ansprüche auf die genannten Immo⸗ bilien in jenem Termine anzumelden.

Danzig, den 20. Juni 1854. Königl. Stadt⸗ und Kreisgericht, I. Abtheilung.

Oeffentliche Bekanntmachung.

1769] unterzeichneten Gericht auf

Es ist bei dem Amortisation des angeblich verloren gegangenen, von D. Immerwahr zu Breslau unterm 6. März 1854 ausgestellten, drei Monate a dato, also auf den 6. Juni d. J. an die Ordre des Ausstellers zahlbaren, auf die Direction der Berliner Disconto⸗Gesellschaft gezoge⸗ nen, von letzterer acceptirten, die Nr. 1375 tragenden und mit Blanco⸗Giro des Aus⸗ stellers versehenen Prima-Wechsels über 3000 Thlr. Pr. Courant angetragen worden. ,

Der unbekannte Inhaber dieses Prima⸗Wechsels wird hierdurch öffentlich aufgefordert, binnen 8 Monaten, spätestens aber in dem

auf den 3. Februar 1855, Vor- mittags 11 ½ Uhr, . vor dem Königlichen Stadtgerichts⸗Rath Herrn Hermanni im Stadtgerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Verhörszimmer Nr. 21, angesetzten Termine den Wechsel dem unterzeich⸗ neten Gericht vorzulegen, widrigenfalls der Wechsel für kraftlos erklärt werden wird.

Berlin, den 19. Mai 1854. Königl. Stadtgericht, Abtheilung für Civilsachen.

Deputation für Kredit⸗ c. und Nachlaßsachen.

[13821 Bekanntmachung. Nachstehende Bekanntmachung:

Es sind in neuerer Zeit nicht nur durch Tapeten⸗ und Wohnzimmerwände, sondern sogar durch Fensterborhänge, welche mit Ar⸗ senikpräparaten gefärbt waren, mehrfache Vergiftungen herbeigeführt, und hat sich hieraus die Nothwendigkeit ergeben, die An⸗ wendung des Arseniks zu derartigen gewerb⸗

DOeffentlicher Anze

4 Auf Veranlassung des Königl. Ministeriums der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗ Angelegenheiten und des Königl. Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten berordnet daher das Polizei⸗Präsidium für die Stadt Berlin: 1) Die fernere Anwendung der mittelst Ar⸗ seenik dargestellten grünen Kupferfarben zum Färben oder Bedrucken von Papier, namentlich zum Anstreichen von Tapeten und Zimmern, zum Bedrucken von Fenster⸗ rouleaux und Gardinen und Fenstervor⸗ etzern wird hierdurch untersagt. Ebenso wird der Handel mit den genann⸗ ten, mittelst arsenikhaltiger Farben ge⸗ färbten Gegenständen untersagt, und muß es den Handel⸗ und Gewerbetreibenden überlassen hleiben, ihre Waaren nur aus lchen Fabriken zu beziehen, denen sie vertrauen dürfen, daß die Anwendung des Arseniks streng ausgeschlossen bleibt, nd sich gegen die Lieferung verbotener derartiger Fabrikate vollständig sicher zu stellen. Jede Uebertretung der vorstehenden Be⸗ stimmungen zieht eine Geldstrafe von fünf bis zehn Thalern nach sich, wobei jedoch im Falle eines durch Uebertretung dieses Verbots entstandenen Schadens die Ueber⸗ treter außerdem von der nach den all⸗ gemeinen gesetzlichen Vorschriften verwirk⸗

8 1

ten Strafe betroffen werden. Berlin, den 15. Mai 1850. Königliches Polizei⸗Präsidium (gez.) v. Hinckeldey.

wird hierdurch mit dem Bemerken republizirt,

daß das Polizei⸗Präsidium Veranlassung nehmen wird, durch Revisionen der betreffenden Fabriken und Verkaufsstätten von etwanigen Contraven⸗ tionen sich Kenntniß zu verschaffen. Berlin, den 24. September 1854. Königliches Polizei⸗Präsidium. Lüdemann.

[1375] 114“ wegen Verdingung der Lieferung der Garnison⸗, Brod⸗ und Fouraäge⸗Verpflegung pro 1855. Zur Sicherstellung der Brod⸗ und Fourage⸗ Verpflegung pro 1855 in denjenigen Garnison⸗ Orten im Bereiche des 6ten Armee⸗Corps, in welchen sich Königliche Magazine nicht befinden, so wie für die Garnisonorte Herrnstadt, Guh⸗ rau, Wohlau, Winzig und Militsch, soll die Lie⸗ ferung des Naturalien⸗Bedarfs im Wege des Submissions⸗Verfahrens in Entreprise gegeben werden, und haben wir die desfallsigen Aus⸗ bietungs⸗Termine für die Garnisonen des gierungs⸗Bezirks Breslau

auf den 24. Oktober cr.

8

iger.

in dem Geschäftslokale der unterzeichneten In tendantur,

und für die Garnisonen des Oppelner Re⸗ gierungs⸗Bezirks

auf ben 26. Oktober or. im Amtslokale des Königlichen Proviant⸗Amtes in Neisse anberaumt.

Die Submissionen sind nur auf einzelne Gar⸗ nisonen zu richten. Es cautionsfähige Lieferungswillige hierdurch die Aufforderung, ihre Offerten bis zu den genannten Terminen wegen der Garnisonen im Regierungs⸗Bezirke Breslau an die unterzeichnete Intendantur, und wegen der Garnisonen im Oppelner Regierungs⸗ Bezirk an das Königliche Probiant⸗Amt in Neisse versiegelt und portofrei mit der Bezeichnung „Lieferungs⸗Offerte“ gelangen zu lassen, und in den Terminen um 9 Uhr Vormittags entweder persönlich oder durch gerichtlich Bevollmächtigte zu erscheinen. 8

Auch werden in denselben schriftliche Offerten zur direkten Lieferung von Roggen und Hafer in die Königlichen Magazine zu Breslau, Neisse, Cosel, Glatz, Schweidnitz, Silberberg, Brieg und Grottkau entgegen genommen werden.

An den oben genannten Tagen wird resp. in Breslau und in Neisse unser Deputirter, Inten⸗ dantur⸗Assessor Engelhard, die eingegangenen, so wie die im Termine eingehenden Offerten in Ge⸗, genwart der erschienenen Lieferungslustigen um 10 Uhr eröffnen und mit den mindestfordernden Submittenten eventuell durch Licitation in nähere Unterhandlungen treten.

Die speziellen Lieferungs⸗Bedingungen können in der Kanzlei der unterzeichneten Intendantur und bei den Königlichen Proviant⸗Aemtern in Neisse, Glatz, Schweidnitz, Cosel und Silberberg eingesehen werden, und werden im Termine selbst zur Einsicht offen liegen. Von den Unternehmern ist im Termine selbst eine Caution bis zum zehnten Theile des Liefe⸗ rungs⸗Objektes in vom Staate garantirten Pa⸗

pieren zu deponiren.

Breslau, den 26. September 1854. Königl. Intendantur 6ten Armee⸗Corps.

[13788 Bekanntmachung. Für die Lazareth⸗ und Garnison⸗Verwaltungs⸗ 8 Anstalten unseres Corps⸗Bezirks sollen folgende Wäsche⸗ und Bekleidungsstücke beschafft werden: 150 Stück wollene Bettdecken, 20 do. feine Decken⸗Ueberzüge, 40 do. do. Kopfpolster⸗Ueberzüge, 30 do. do. Bettlaken, 90 do. do. Handtücher, 460 do. ordinaire Decken⸗Ueberzüge, 1060 Kopfpolster⸗Ueberzüge, 13 3 Bettlaken, 3590