816 11X“ 8. Januar. Das vom 9ten datirte
*
Oestreich. Wien,
G Blatt der Kaiserlich österreichischen „Wiener Zeitung“ enthält nach⸗
2 welche am 27. Dezember v.
4 schlossenheit eines solchen
Belohnungen, die Ihr verdient habt, bewill t, sein Gerechtig wird 1 stůtzung des Marine⸗Ministers bürgt mir dafür.
franzöͤsischen
Mannschaft der Flotte 8 „Offiziere und Seeleute!
ehenden, mit gesperrter Schrift gesetzten Artikel: „Es ist bereits — Fheanichen hemn gelangt, daß die Bevollmächtigten der durch den Traktat vom 2. Dezember v. J. verbundenen drei Mächte in Folge einer Mittheilung des Kaiserlich russischen Gesandten, Fürsten Gortschakoff, welcher auf Grundlage der bekannten 4 Punkte im Allgemeinen zu unterhandeln sich ermächtigt erklärte, am 28. De⸗ zember zusammentraten und dem Letzteren nähere Erläuterungen über den Sinn und die Bedeutung jener Punkte gaben. Der Kaiserl. russische Gesandte fand seine Vollmachten nicht ausgedehnt genug, um über die also erläuterten Grundlagen sich auszusprechen, und kam man somit überein, die ferneren Verhandlun⸗ en auf 14 Tage aufzuschieben, während welcher Fürst Vortschakeff weitere Instructionen seines Hofes einzuholen versprach. Vorvorgestern, den 6ten d. M., benachrichtigte der russische Gesandte den K. K. Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Grafen von Buol⸗Schauenstein, daß ihm die erbetenen Wei⸗ sungen seines Allerhöchsten Hofes zugekommen seien, worauf vorgestern eine Konferenz des Kaiserl. französischen, des Königl. roßbritannischen Gesandten und des Grafen von Buol mit dem Fürsten Gortschakoff im K. K. Ministerium der auswärtigen Ange⸗ legenheiten stattfand. . 1
Es hat sich dabei durch die gegenseitigen Erläute⸗ rungen herausgestellt, daß der Sinn und die allge⸗ meine Tragweite der Fundamentalpunkte nunmehr von den Bevollmächtigten der genannten vier Mächte in wesentlicher Uebereinstimmung aufgefaßt werden und somit — vorbehaltlich der noch einzuholenden Zu⸗ stimmung der Kabinette von London und Paris — eine Grundlage gewonnen ist, auf welcher die Verhandlun⸗ gen zur Wiederherstellung des europäischen Friedens beginnen können.
Wir begrüßen dieses vorläufige Ergebniß mit hoher Befriedi⸗ gung und glauben zugleich die Voraussicht ausdrücken zu dürfen, daß die Allerhöchsten Höfe von Frankreich und England und die hohe Pforte darin gleicher Weise einen Erfolg erblicken werden, welcher genügt, um zur Grundlage alsbald zu eröffnender Ver⸗ handlungen über den abzuschließenden und sicherzustellenden Frieden zu dienen.“
. Czernowitz, 8. Januar. Der Telegraphenbau von Czerno⸗ witz nach Jassy hat eben begonnen.
Frankreich. Paris, 7. Januar. Der „Moniteur“ meldet in seinem amtlichen Theile: „Der Kaiser empfing heute in einer
Privat⸗Audienz den außerordentlichen Gesandten und bevollmäch⸗ Preußen, Grafen
tigten Minister Sr. Majestät des Königs von von Hatzfeld, welcher die Ehre hatte, Sr. Kaiserlichen Majestät das Notifikations⸗Schreiben über die Vermählung Sr. Königlichen Ho⸗ heit des Prinzen Friedrich Karl von —* mit Ihrer Hoheit der Prinzessin Marie Anna von Anhalt⸗Dessau zu überreichen.“ Am 6,. Januar ist die Dampffregatte „Christoph Colomb“, J. Konstantinopel verlassen hat, in Toulon angekommen. Am Bord befinden sich der Admiral Hamelin mit seinem Generalstabe und hundert verwundeten oder amputirten Marinesoldaten. Der Admiral hat am 23. Dezember bei seinem Abgange in folgendem Tagesbefehl von des Schwarzen Meeres Abschied genommen: Zu einer Würde erhoben, die zum Theil efehl, mit meinem ganzen Generalstabe nach Frankreich zurückzukehren. Ich schätze mich glücklich, das eschwader in den seine Erfahrung und Ent⸗ ommando's so würdig ist. Offiziere und Seeleute! Wenn die Geschichte dereinst die eldzuͤge im Schwarzen Meere und in der Krim beschreibt, wird sie Euch ein Blatt au bewahren, welches des früheren Ruhmes unserer Marine würdig ist. Der Kaiser bhat mehrere eits⸗Gefühl die lebhafte Unter⸗ Es lebe der Kaiser! EEEZ“
Euer Werk ist, erhalte ich den Händen eines Admirals Lürückzulassen, der dur
sich später auch
auf die anderen erstrecken;
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8 r Vice⸗Admiral Bruat, welcher am 23. Dezembe mando übernahm, hat folgenden Tagesbefehl erlassen:
„„offiziere und Soldaten! Wir verlieren unseren würdigen Chef; seine ausgezeichneten Dienste sind belohnt worden. Nachdem ich berufen worden, ihn zu unterstützen, hat der Kaiser geruht, mich zu seinem Nach⸗ folger zu ernennen. Getreu den Traditionen einer glorreichen Vergangen⸗
i Der Admiral 6
das Kom⸗
heit, werden wir fortfahren, unserer tapferen Armee und unseren tapferen e jenen 8 Tage des
eifrigen Beistand zu leisten, dem bereits eine so und herzliche Anerkennung zu Theil geworden ist. Am Fründan Kampfes wird derselbe patriotische Ruf uns um die Fahnen 5 8½ versammeln. Es lebe der Kaiser! Bruat.“ 88 4. Dezember Morgens hat der Admiral Hamelin unter onner der Kanonen und dem Hurrah der englischen und en Schiffe den Hafen von Kamiesch verlassen. 4 Sas⁴* 7. Januar, Abends. Der am 28. Dezember von onstantinopel abgegangene „Cain“ langt so eben in unserm Ha⸗ fen an. Es ist eine von Griechen und italienischen Flüchtlingen,
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elhafte
den Offizieren und der
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zu dem Zweck, französische Offiziere und englische Matrosen zu er⸗ morden, angezettelte Verschwörung entdeckt worden. — Am 2 7sten wurde der Haltge⸗Ministen auf Verlangen der Gesandten der ver⸗ bündeten Mächte abgesetzt. Izelt Pascha ist zu seinem Nachfolger ernannt worden.
— Eine zweite telegraphische Depesche aus Marseille vom 7. Januar lautet also:
Nach den Korrespondenz⸗Berichten aus Konstantinopel vom 28. Dezember war das hereits bekannte Gerücht, daß die Russen einen Angriff auf Eupatoria gemacht haben und von der schon ge⸗ landeten türkischen Division zurückgeworfen worden seien, in Kon⸗
antinopel sehr verbreitet. Es wurde hinzugefügt, daß sich die
ürken etwa 100 Pferde und einer Anzahl von Kosaken bemächtigt haben. Andere russische Corps waren auf dem Marsche gegen Eupatoria begriffen, werden aber nicht verhindern können, daß die Ausschiffung der ottomanischen Truppen, welche die zur Unterstützun der Operationen der verbündeten Heere bestimmten Truppen auf 30,009 Mann bringen sollen, vollständig bewerkstelligt wird.
In Folge arefet eteaun in Konstantinopel an Offizieren und Soldaten oder Matrosen der verbündeten Heere und Flotten ver⸗ übten Mordthaten, welche Griechen oder politischen Flüchtlingen zuge⸗ chrieben werden, ist der Polizei⸗Minister abgesetzt worden. General Larcher, Befehlshaber der stansogschen Truppen in Konstantinopel, 5 eine Proclamation veröffentlicht, in welcher er seinen Soldaten
orsicht und Achtung in Bezug auf die Einwohnerschaft anempfiehlt, sie aber zugleich ermächtigt, nöthigenfalls zu ihrer persoönlichen Ver⸗ thetvigung von ihren Waffen Gebrauch zu machen. ei Abgang der letzten Nachrichten aus der Krim (am 25sten) hatte die Aufschlagung der Baxacken begonnen. Die Russen ver⸗ vielfältigten ihre nächtlichen Ausfälle, sedoch stets ohne Erfolg. Die Engländer befanden sich noch 400 Metres von der Festung entfernt, beeilten indeß ihre Arbeiten.
Spanien. In der Cortessitzung vom 2. Januar ward die Berathung des Gesetz⸗Entwurfs wegen Abschaffung der Ver⸗ brauchssteuern fortgesetzt und durch Genehmigung des Artikels in Betreff der Anleihe, so wie der übrigen Artikel beendigt.
Nach einem Schreiben aus Madrid vom 2. Januar drang am 27. Dezember Abends ein Theil der Nationalmiliz von Ma⸗ laga, an ihrer Spitze drei in Untersuchung befindliche Offi⸗ ziere, in die Wohnung des Civil⸗ dessen Kopf die Menge verlangte, und der durch das rasche Herbeieilen eines Bataillons⸗Chefs der Miliz mit den Cara⸗ biniers und einigen Milizen gerettet wurde, nachdem der Mili⸗ tair⸗Kommandant ihn feig im Stiche gelassen hatte. O’'Donnell wollte in Malaga die Ankunft seines Nachfolgers Cardero abwar⸗ ten, der am 1. Januar Abends von Madrid abgereist war. Bei dem Vorfalle am 27. Dezember sollen 2 Personen verwundet wor⸗ den sein. Mit der Eisenbahn sollten von Madrid 500 Mann Truppen und 8 Kanonen nach Malaga abgehen. An mehreren Orten haben Unordnungen stattgehabt; zu Teruel, Granada, Valencia und Cordova gaben die Femeiäperathe ⸗Wahlen und die Thorsteuern den Anlaß; zu Carzalete, Pampeluna und in mehreren Gegenden von Galicien gingen die Unruhen von Carlistenbanden aus, gegen welche mehrere Gouverneure sofort die wenigen Trup⸗ pen, über die sie Sergen konnten, abgeschickt hatten.
Der „Madrider Espana“ zufolge war nach einem Schreiben aus Malaga vom 30. Dezember daselbst die Ruhe hergestellt. Der Militair⸗Gouverneur Barnego hatte in Abwartung des zum Civil⸗ Gouverneur und General⸗Kommandanten der Provinz ernannten Cardero auch die Civilverwaltung übernommen, da der bisherige ] O'Donnell sich angeblich nach Granada geflüch. et hatte.
Italien. Turin, 5. Januar. Unordnungen in den Staats
r. Vorgestern kamen einige efängnissen vor. Schlechte Kost soll
die Gefangenen zu diesen sonst folgenlosen Exzessen verleitet haben. „Florenz, 4. Januar. In dem Staatsbudget für 1855 ist für die Einnahmen eine Summe von 37 Mill. 608,400, für die Ausgaben von 37,546,700 Lire ausgewiesen worden. Rußland und Polen. St. etersburg, 4. Januar. Aus den vom General⸗Adjutanten Fürsten Mentschikoff einge⸗ laufenen Berichten erhellt, daß der Feind vom 8. (20.) bis zum 14. (26.) Dezember keinerlei Operationen egen Sebastopol unter⸗ nommen hat. Der starke Regen und das schlechte Wetter hemmten ersichtlich den Fortgang seiner Belagerungsarbeiten; die vereinzelten Schüsse aus den feindlichen Batterieen fügten uns wenig Schaden zu. Naͤchtliche Ausfälle von unserer Seite wurden mit Erfolg fortgesetzt. In der Nacht vom 8ten auf den 9ten d. M. attakirte eine Schaar von Freiwilligen unter dem Kommando des Adju⸗ tanten der 1sten Brigade der 4ten Flotten⸗Division, Lieute⸗ nants Berjulew, des Lieutenants Astapow, des Lieutenants vom Moskauschen Infanterie⸗Regiment Beitner und des Junkers von demselben Regiment, Frolow, die linke Flanke der englischen Tran⸗ cheen mit solchem Ungestüm, daß die sich dort befindende Bedeckung augenblicklich über den Haufen geworfen und größtentheils mit dem
Bajonett niedergestochen wurde; wir machten dabei 3 Offiziere und
Gouverneurs O Donnell,
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ine zu Gefangenen. Von unserer Seite wurden ver⸗ 8 S .eShh.. der schon zum dritten Male als Freiwilliger ausgerückt war, und die Midshipmen: Grigorenko und Woronow; außerdem wurden 4 Mann getörtet und 22 verwundet. Zu gleicher Zeit wurde, um den Feind abzulenken, ein anderen Sus fall unter der Auführung des Capitain⸗Lieutenants Iljinski gegen den rechten Flügel der französischen Trancheen ausgeführt. Als der Feind es gewahr wurde, kehrte die Abtheilung ohne be⸗ sonderen Verlust zurück. (Russ. Invalide). Die „Wien. Z.“ enthält folgendes Schreiben aus Odessa, vom 24. Dezember mitgetheilt: Durch die retrograde Bewegung dextürkischen Armee scheinen die russischen Corps in Bessarabien Erleichterung bekommen zu haben, denn man detachirte von denselben starke Ab⸗ theilungen, welche in Eilmärschen nach der Krim 29 eg sind. Dies gilt namentlich von den zu Ismail, Kischene und Akjer⸗ mann gebildeten Reserven. Diese Truppen marschirten über Odessa und hatten nebst guter Beschuhung und den dicken russi⸗ schen Mänteln ein gewöhnliches Aussehen. Ohne Pickelhau⸗ und meist mit Feuerstein⸗Musketen bewaffnet dürf⸗ ten sie weniger zu den Kerntruppen Rußlands gehören. Nebst den Reserven wurde auch der Rest der 14ten Infanterie⸗Division vom 5ten Corps, nämlich das Podolische und Zytomir'’sche Regiment aus Ismail nach der Krim in Marsch gesetzt und beide Regimenter werden hier in Odessa am 13. (24.) Dezember erwartet. Die donischen Kosaken strömen ebenfalls in Massen nach der Krim. In Sebastopol soll sich seit etlichen Tagen ziemlicher Mangel an Vor⸗ räthen kundgeben, Ursache dessen sei das Regenwetter, welches die Transporte erschwert. Aus Konstantinopel auf Umwegen hier ein⸗ getroffene Handelsbriefe melden, daß von dort unaufhörlich bedeutende Sendungen sowohl an Mannschaften als Munition nach dem Kriegs⸗ schauplatze abgehen. Wie man allgemein vernimmt, gingen am 22. Dezember unfern Odessa über 360 Mann russischer Infanterie im Schneesturme nebst mehreren israelitischen Vorspannsfuhrleuten zu Grunde. Die Ursache war Mangel an hinreichender Bedeckung bei plötzlich eingetretenem Froste; auch hieß es, daß die Transporte sich nicht bei der Mannschaft befanden, sondern derselben voraus⸗ geeilt waren. Die Soldaten hatten ihre Wagen verlassen; da jedoch von dem früheren Regen ihre Kleider noch durchnäßt waren, bildete sich in Folge des hinzugetretenen Frostes eine Eiskruste dar⸗ auf. Sie suchten eine Brücke, fanden sie aber nicht. Tags darauf fand man einige versprengte Haufen zu 20 —30 Mann, zusammen⸗ gekauert, Alle ohne Zeichen des Lebens. 1 1 Der „Wanderer“ veröffentlicht nachstehende telegraphische Pri⸗ vatdepeschen, die jedenfalls der Bestätigung bedürftig erscheinen: Kischeneff, 4. Januar. Rückzug der Russen; die abgebroche⸗ nen Pruthbrücken sollen wieder aufgestellt werden. Nach einem Ukas wird sämmtliches Bauholz nach Skuleny geführt, die Bau⸗ Unternehmer sind ins Hauptquartier berufen. Das 2te Armer⸗ Corps geht in Eilmärschen in die Dniester⸗Gouvernements. Sämmt⸗ liche Truppenkörper: nämlich die der 2 Garden des 1sten Grena⸗
dier⸗ und die 6 mobilen Infanterie⸗Corps, die Reiterei und die
Kosakenmassen werden durch jüngst formirte Reservetruppen ersetzt, um den Stand der Agirenden in der Krim und Bessarabien zu verstärken. 1 998 7. Januar. Ein russischer Ukas verordnet die Aufrichtung von Allarmstangen von der russisch⸗moldauischen Grenze angefan⸗ gen bis nach St. Petersburg, da man eine Invasion befürchtet. General Lüders hat sich mit seinem Corps in Bewegung gesetzt (72), es ist jedoch ungewiß, ob in die Dobrudscha einzudringen oder aus Bessarabien sich zurückzuziehen. 8 Odessa, 28. Dezember. Von den Folgen der Handels⸗ stockung, als Folge des Krieges, wird der „H. B. H.“ geschrieben, kann man sich nur einen Beguif machen, wenn man einen Blick auf die Todtenstille auf unserer Rhede und in unsern Hafen wirft. Der Mangel an Verkaufsgelegenheit würde unsere Grundbesitzer in Südrußland noch viel empfindlicher treffen, wäre der Staat nicht genöthigt, behufs Versorgung der Kriegsmagazine einen Theil der sonst zum Export besimmaten Getreidequantität aufzu⸗ kaufen. kurrenz nach auswärts geht, können Sie sich denken. Nicht der Verkäufer, sondern der Käufer, d. h. der Lieferant, macht die Preise. Dieser wird reich, indem er die Waare dem Produzenten unter dem Werthpreise abdrückt. Kein Wunder, wenn die produzirenden Grundbesitzer aller Orten so freigebig durchmarschirende Truppen mit unentgeltlichen Natural⸗Lieferungen verpflegen. Von Mitte November bis Mitte Dezember betrug der Ausfuhrwerth aus unserem Hafen nach amtlicher Berechnung 374,231 Silber⸗Rubel. Unter den Ausfuhr⸗Gegenständen befanden sich 3110 Pud Taue und Leinen, die nach dem jüngsten Verbot auch nicht mehr aus⸗ geführt werden dürfen. Der Einfuhr⸗Werth betrug 214,777 Sil⸗ ber⸗Rubel, darunter 105 Rubel baares Geld. Schiffe, theils ohne Ladung, theils mit Zucker und Süd⸗Früchten, kamen an 18 und liefen aus 11. Uebrigens sieht es nicht allein in unserem Hafen so trübe und stille aus. Aus Rostow am Don wird berichtet, seit dem Orkane vom 14. November habe es dort fortwährend gereg⸗
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Wie aber ein solches Geschäft bei dem Mangel an Kon⸗
net. Selten wird der Horizont durch einen Sonnenstrahl erhellt. Der Boden ist durch Regen und Nebel in Schlamm verwandelt und
macht jede Feldarbeit — — Vom Lande hat die Zufuhr nach
der Stadt gänzlich eingestellt werden müssen; desgleichen hat die
Ausfuhr aus dem Hafen gänzlich aufgehört. Die Speicher der j Kaufleute sind gefüllt mit Leinsaamen. Der Weizenpreis ist auf
1 Rthlr. 20 Sgr. per zwei berl. Scheffel herunter (11). Aus
dem Asowschen Meere wird gemeldet, daß der Orkan vom 14ten v. M. den überwiegend größeren Theil der russischen Handelsflotte zerstört habe. Aus dem Hafen von Kertsch lanten die Berichte nicht erfreulicher. Der Ausfuhrwerth betrug im Laufe des letzten Monats 860 Silber⸗Rubel, der der Einfuhr 2712 Silber⸗Rubel. An’ krimschem Salz wurden 14,100 Pud ausgeführt. Aus dem Hafen von Cherson wurde an Leinsaamen und Holz für 158,179 Silber⸗Rubel ausgeführt.
Warschau, 6. Januar. Zu den russischen Feiertagen ver⸗ sammeln sich allmälig die russischen Generale aus allen Gegenden, wo Linie und Infanterie die Winter⸗Cantonnements bezogen haben. General Siewers ist auf der Reise nach den Ostsee⸗Provinzen, wo er das Kommando über die Truppen am „Baltischen Meere“, wie die russische Bezeichnung dieselben nennt, übernimmt. Auch der Graf Hayden, bisher Chef des Stabes vom 1. Infanterie⸗Corps, ist vom Kaiser zum Chef des Stabes der Truppen in den Ostsee⸗ Provinzen ernannt und begiebt sich ebenfalls dorthin. Als ich Ihnen meldete, der Fürst Statthalter habe sich ohne Begleitung nach Petersburg begeben, fügte ich hinzu, daß ihm demnächst Beamte aus seiner Kanzlei folgen würden. Das ist nun geschehen, da der Chef der diplomatischen und Feld⸗Kanzlei, Staatsrath Alexander von Krusenstern, in der That nach Petersburg in Begleitung des Herrn Betancour abgereist ist. Ich meldete Ihnen, daß die Garde⸗ Kavallerie die Winter⸗Cantonnements in und bei Siedlec, Brzesc⸗ Litewsk, Miendzyrzec, Biala u. s. w. bezogen habe. Deren Be⸗
fehlshaber ist aus Siedlec hier eingetroffen, wie es heißt, mit Be⸗ richten über die Dislocation seiner Truppen. (H. B. “
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Telegraphische Depeschen. 11““
Dirschau, 9. Januar, Nachmittags. Das Eis hat auch bei Dirschau gerückt. Personen und Effekten erhalten heute Nacht nicht Uebersatz über die Weichsel. “
Triest, Dienstag, 9. Januar. (Tel. Dep. d. C. B.) Der fällige Dampfer aus der Levante ist eingetroffen und bringt Nach⸗ richten aus Konstantinopel vom 1. Januar, die aber nichts Neues enthalten.
Mit demselben Dampfer eingegangene Briefe aus Athen vom 5ten d. melden, daß durch den französischen und englischen Ge⸗ sandten die Commandeure und Offiziere der dortigen französischen und englischen Truppen dem Hofe vorgestellt und hierauf zur Königlichen Tafel gezogen worden sind. — In den Provinzen herrscht Räuberunwesen. 86.
Paris, Mittwoch, 10. Januar, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur“ enthält eine Rede, welche der Kaiser gestern bei der Revue eines Detachements der Garde, das heute nach der Krim abgeht, gehalten hat. In der Rede heißt es unter Anderem: Nehmet Theil an den Gefahren, nehmet Theil an dem Ruhme. Bald werdet ihr eine edle Weihe erhalten, ihr werdet dazu beigetragen haben, die Adler auf die Mauern Se⸗ bastopol's aufzupflanzkeen. 8889 HFüiFH 2
Der „Moniteur“ meldet ferner, daß Omer Pascha nach Balaklava abgereist ist, um in Gemeinschaft mit den Generalen der Alliirten die Kriegsoperationen festzusetzen. Derselbe wird 50,000 Mann türkische Truppen kommandiren. 11“
Das Besatzungs⸗Corps in Rom wird auf Wunsch des Papstes auf 3500 Mann erhalten werden. 1
Die 3proz. wurde gestern Abend in der Passage zu 67, 70
gemacht.
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Koöhnigliches statistisches Büreau.
ortsetzung der Auszüge aus dem vierten Abschnitte der Tabellen und 8 1eS. Nachrichten über den preußischen Staat für das Jahr 1849, die Resultate der Verwaltung enthaltend. (S. Staats⸗Anzeiger
Nv. 7, S. 54.) W
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Den Zustand der Anstalt am Ende des folgenden Uebersichten: 9 g
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