asb,s 8 Schweiz. Bern, 16. Jannar. Ochsenbein, der die ihm angetragene Stelle eines Brigade⸗Generals in französischem Dienste angenommen hat, ist gestern vom Bundesrath als eidgenössischer Oberst unter Verdankung geleisteter Dienste und Bedauern seines
Rücktritts entlassen worden. (Schw. M.) 2 Niederlande. Haag, 16. Januar. Seit mehreren Tagen
ziehen viele hannoversche Pferde von Friesland aus durch unser Land; sie sind für Frankreich bestimmt. roßbritannien und Irland. London, 16. Januar Durch Tagesbefehl Lord Raglan's vom 28. Dezember sind die Regiments⸗Chefs des in der Krim stehenden Heeres auf Befehl der Königin aufgefordert worden, die Namen der Unteroffiziere, welche sie wegen Auszeichnung im Dienste zum Offtziers⸗Patent berechtigt halten, seinem Militair⸗Secretair einzusenden. . Nach Briefen aus Malta hat sich der Krankheitszustand des Herzogs von Cambridge wieder verschlimmert, so daß er das Zimmer hüten muß. Die „Morning Post“ giebt die Stärke des britischen Heeres vor Sebastopol am 1. Januar d. J. folgendermaßen an: Unter⸗ offiziere 2191, Trommelschläger 656, Gemeine 38,085, also zusam⸗ men 40,932 Mann ausschließlich der Offiziere. Davon waren krank oder verwundet: 565 Unteroffiziere, 107 Trommelschläger und 12,747 Gemeine, zusammen 13,419 Mann, felddienstfähig also 27,513 Mann. — 18. Januar. Herr Cobden hat zu Leeds eine Rede ge⸗ halten, in welcher er den Krieg, so wie das Unternehmen gegen Sebastopol verdammte, dem Frieden und der Rückkehr des Heeres
nach England das Wort redete und das Meeting aufforderte, den Friedens⸗Unterhandlungen kein Hinderniß in den Weg zu legen. Das Meeting jedoch nahm mit großer Mehrheit eine kriegerische
Resolution an. (Tel. Dep.)
Frankreich. Paris, 17. Januar. Der gesetzgebende Kör⸗ per nahm in seiner gestrigen Sitzung mit Stimmeneinhelligkeit (bei 239 Votanten) den Gesetzentwurf für Aushebung von 140,000 Mann von der Klasse 1854 in diesem Jahre an.
Aus Marseille den 17. Januar wird dem „Moniteur“ ge⸗ meldet: eine erste Abtheilung der Kaiserlichen Garde schifft sich auf den Dampfern „Ripon“ und „Vulcan“ ein. Der erstere trägt mit 44 Offizieren, der zweite 1024 Mann und 38.
ziere.
— Der Vice⸗Admiral Bruat, Oberbefehlshaber der Mittel⸗
meer⸗Flotte, hat folgende Depesche an den Marineminister gerichtet: 8 „Montebello“, den 3. Januar 1855. Die Westwinde haben seit drei Tagen zahlreiche Handelsfahrzeuge ach Kamiesch gebracht. Die Witterung ist naß, ohne kalt zu sein. Der „Aigle“ und die „Andromache“ gehen nach Frankreich ab. Nichts Neues weder im Hafen noch im Lager. Der Barometer steigt, der Wind geht nach Osten. Es ist ein wenig Schnee gefallen; das Wetter bessert sich — vom 5. Januar 1855.
Gestern ist viel Schnee gefallen. Diesen Morgen ist die Sonne wie⸗ der hervorgetreten. Das Thermometer ist unter zwei Grad Null. Der
Wind weht aus NO.
Spanien. Aus Madrid vom 11. Januar, schreibt man der „Agentur Havas“: „Im letzten Ministerrathe ward beschlossen, die Ordnung um jeden Preis herzustellen, die Ruhestörer zu Ma⸗ laga, Granada und Valencia streng zu bestrafen, die Arbeiten der Budget⸗Kommission und ihrer Unter⸗Kommission zu beschleunigen und die Anleihe von 40 Millionen aufs schnellste zu verwirklichen. — Der Befehl zum Abmarsche unserer Besatzung nach den unru⸗ higen Provinzen ist widerrufen worden. Gestern traf man Vor⸗ sichtsmaßregeln; die Truppen wurden im früheren Posthotel consig⸗ nirt, obgleich Madrid ruhig ist oder scheint. Der Stadtrath hat beschlossen, allen Leuten, die Arbeit begehren, dieselbe zu verschaffen; schon haben sich über 1000 gemeldet.
Nach der madrider „Espana“ vom 11. Januar sollte am 13ten, dem Tage, wo auf Verlangen des Kriegs⸗Ministers die Er⸗ örterung über die militairischen Stellvertretungen beginnen wird, der Entwurf der neuen Verfassung den Cortes vorgelegt werden. — Zu Ferrol sind 482 Arsenal⸗Arbeiter wegen Geldmangels verab⸗ schiedet worden. — Zu Malaga brachte am 7ten die Nachricht vom Anmarsch von Truppen aus Granada und Sevilla lebhafte dafe hervor, die jedoch von der Nationalgarde niedergehalten wurde.
In der Cortes⸗Sitzung vom 12. Januar ward ein Vor⸗ schlag, nach welchem in den Seminaren die philosophischen und theologischen Studien wegfallen und die Ordinirungen von Geist⸗ lichen bis zur weiteren Entschließung der Cortes eingestellt werden sollen, vom Kultus⸗ und Justiz⸗Minister bekämpft, trotzdem aber mit 90 Fegen 71 Stimmen in Betracht gezogen. Hierauf wurde der erste Artikel des Gesetzes, wonach jeder Abgeordnete, der kon⸗ stituirenden, wie der . Versammlungen, der von der Re⸗ — ein Amt, einen Titel oder einen Orden annimmt, einer
euwahl unterworfen werden muß, mit 125 gegen 40 Stimmen an⸗
cription von den 30,000 Mann, deren die Armee bedarf, bloß
setaenn Auf eine Interpellation erklärte O Donnell, daß die Con⸗ 20,000 liefern werde, daß er aber hoffe,
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das Fehlende durch Frei⸗
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willige zu ersetzen. In der That melden Privatnachrichten, daß allen Erwartungen entgegen, diese ziemlich zahlreich herbeiströͤmen und einem Regimente schon über hundert Mann geliefert haben. Man zahlt für Dienstnahme auf acht Jahre 1500 Fr. und auf sechs Jahre 1000 Fr. Prämie. — Am 11ten gab Marquis von Turgot sein, wie man glaubt, Abschieds⸗Diner, dem die Minister, die General⸗ Capitäne, das diplomatische Corps u. s. w. beiwohnten. Der Herzog von Montebello wurde allgemein als sein Nachfolger bezeichnet.
Griechenland. Athen, 12. Januar. Zwischen den Königreichen Griechenland und Portugal ist ein Handels⸗Vertrag abgeschlossen worden.
Türkei. Trapezunt, 28. Dezember. Man glaubt hier, daß die Russen in ihrer Defensivhaltung verharren werden und hält den Feldzug in Ober⸗Armenien vorläufig für geschlossen.
Nachrichten der „Oest. Milit. Z.“ aus Varna und Bala⸗ klava bringen wenig Neues. In Varna wurde nach Einschiffung der Truppen eine angemessene Besatzung, zumeist aus Redifs zu⸗ rückgelassen und den in der Dobrudscha vertheilten Garnisonen die von Konstantinopel eingetroffenen mangelhaften Winterbekleidungs⸗ stücke auf der Achse zugeführt. Die Rührigkeit im Hafen von Balaklava wirkt auch auf die Stimmung der englischen Truppen vortheilhaft ein, indem die erwarteten Sukkurse jeglicher Art un⸗ unterbrochen sich einstellen.
Die über Triest am 18. Januar eingetroffene levantische Post, von der uns gestern eine telegraphische Mittheilung bereits zuging, meldet noch aus Balaklava, Canrobert hätte darauf angetragen, bis auf Weiteres keine Truppen mehr nach der Krim zu senden. Derwisch Pascha kehrt aus den Fürstenthümern wieder in das Kriegsministerium zurück.
der „Moniteur“ vom 18. Januar enthält nachstehende Mit⸗
theilung aus Pera vom 11. Januar: „Am 5ten d. M. war Omer
Pascha im Lager der Alliirten vor Sebastopol. Er hat sich mit den kommandirenden Generalen über die Bewegungen der drei Armeen verständigt. Omer Pascha ist am 6ten nach Varna zurück⸗ gereist. Nachdem er seine letzten Befehle gegeben hat, wird er unmittelbar die Leitung der Operationen beginnen, welche ihm an⸗ vertraut sind.“
Der „Globe“ schreibt: General Beatson, welcher in Kon⸗ stantinopel mit einem großen Stabe indischer Offiziere sich besindet und von der Regierung mit der Bildung eines Kavallerie⸗Corps von 4000 Mann bran abzugehen, um unter der Bevölkerung dieses Landes jenes zu sammeln.
Die „Indépendance“ bringt eine telegraphische Depesche aus Marseille vom 17. Januar mit Nachrichten aus Konstantinopel vom 8ten d. M. Freiherr von Bruck hatte ein großes Festmahl gegeben, dem alle türkischen Minister beiwohnten. Er brachte bei demselben einen Toast auf den Sultan und dessen tapferes Heer aus, das sich in den Kämpfen an der Donau so sehr ausgezeichnet habe. „Dort“, sagt er, „haben die türkischen Truppen die Russen in allen Gefechten besiegt und dem Hof von St. Petersburg die Lehre gegeben, daß sie ruhmvoll die Rechte der Türkei gegen dessen Ehrgeiz zu wahren im Stande seien. Gleich den anderen Mächten des Occidents will Oesterreich für Recht und Gerechtigkeit kämpfen, und welches auch der Ausgang dieses Krieges sein mag, Rußland wird nicht mehr zu fürchten sein, denn es wird unterliegen.“ — Der Großvezier erwiderte diesen, das größte Aufsehen erregenden Toast mit den wärmsten Ausdrücken.
Es heißt, daß das türkische Heer in der Krim auf 65,000 Mann gebracht werden soll. Der Schneefall hindert zeitweilig die Vollendung der letzten von den Engländern begonnenen Parallele.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 13. Januar. Das bevorstehende Jordansfest wird in diesem Jahte mit außer⸗ ordentlichem Glanze gefeiert werden. Das Programm ist bereits erschienen. Die Kaiserlichen Familienglieder, mit Ausnahme der Kaiserin, werden eben so zugegen sein, wie bei dem Weihnachts⸗ feste. Ueber die Abreise der Prinzen Nikolaus und Michael nach der Krim sind nur Gerüchte in Umlauf. Unter den Befehl des Großfürsten Alexander ist ein Theil der Besatzung der Ostseeprovinzen und namentlich General Grabbe in Esthland gestellt worden. Das neu sich bildende „Corps der Ostseeprovin⸗ zen“ befehligt General Sievers. Von der Flotte liegen die 1. und 2te Division in Kronstadt, die 3te in Helsingfors. Mit der For⸗ mation des Jäger⸗Regiments der kaiserlichen Familie wird rastlos fortgefahren. Zuvördersi treten drei Bataillone ins Leben in Now⸗ gorod, Wladimir und Nischni⸗Nowgorod. Hier steht der Stab des Regiments, welches ein 4tes Bataillon erhalten soll, wenn eine genügende Anzahl Volontairs sich melden sollte. Sobald die Organisation beendigt, wird das Hauptquartier nach Wladimir verlegt. — Petersburg ist heute lebhaft bewegt. Schlitten und Karossen fliegen mit Gratulanten zum neuen Jahre durch die Stra⸗ ßen. Bei den Wünschen wird Sebastopols und der Krim häufig gedacht. (H. B. H.)
Fürst Mentschikoff hat,
orps
tragt ist, steht im Begriff, nach IFens t
und
wie die „österr. Militair⸗Ztg.“
9121 jelle Liste über die Verluste der Krim⸗Armee berichte, at vfft g Rußland unterlegt. Nach der⸗ Sr. sind vom Schlachttage an der Alma (20. September) felden 27. Dezember v. J. im Ganzen 26,783 Mann kampf⸗ bis 9 geworden. Hiervon starben an vegee 7301 nnfähig verwundet wurden 13,826; in Gefangenschaft
Nann; vermißt 1617; in Folge von Krankheiten
dossr angen ersetzt und die neuerlich vnenizane zwölfte partielle rutrung in der östlichen Hälfte des russischen Reiches soll dem heere wieder 250,000 Rekruten zuführen.
Am 5ten d. 2 ü General⸗Lieutenant von Moller II. (5. Armeecorps) eingerückt d wurde Tags darauf nach der Krim instradirt. Bis zum 20. vn M. hatten die in Eupatoria gelandeten Türkischen Truppen ge⸗ 8 Perekoy nichts unternommen und man vermuthete, daß diesel⸗ ben gegen das verschanzte russische Lager bei Inkerman operativ vorgehen würden. Ihre Stärke ward auf’ 20,000 Mann ge⸗ scaäßt., Um nun die Straße nach Baktschiserai zu und diese Bewegungen zu beobachten, detachirte General Osten⸗ Sacken die Ulanen⸗ Brigade des Generals Soboljeff, ein Dragoner⸗Regiment unter Oberst Graf Cancrin und drei vesczen ⸗Regimenter in der Direction auf Eupatoria, welche bei Tußla und Sak Sae nahmen. Eine gleiche Vorsicht wurde bekanntlich auch Fegan erekop angewendet, und ist General⸗ Lieutenant Pawlo . s vis gade Wrangel und Kavallerie⸗Brigade Rarziwill zwischen Tultschak und Kontugann aufgestellt. Um Sebastopol selbst war bis zum
d. nichts Erhebliches vorgefallen. 8 So weit gehen die telegraphischen Berichte. Direkten Nach⸗
richten zufolge, hatten zwei Dampfer der Verbündeten in der Nähe
von Akk⸗Metsched, nördlich von Kap Karamrunn Anker geworfen und sich einer Quantität Heues im Werthe von 160,000 S. R. bemächtigt; e. wurde nach Eupatoria gebracht.
Eine Proclamation des Fürsten Mentschikoff sichert auf Kaiser⸗ lichen Befehl allen Tataren, die sich kompromittirt und nach Eupatoria geflüchtet hatten, wenn 18 bis zum Schlusse des Jahres zurückkehren, volle Amnestie zu. ieser Schritt scheint nicht ohne Erfolg geblieben zu sein, denn schon einige Tage nach der Ver⸗ lautbarung der Proclamation trafen am 15. v. M. 263 Kompro⸗ mittirte in Baktschiserat ein; eine größere Zahl derselben hielt Furcht und die Rache der Türken von der Rückkehr ab.
Ein Tagsbefehl des Generals Osten⸗Sacken, vom 2. d. Mts. erlassen, drückt der gesammten Armee die volle Zufriedenheit über ihre Leistungen aus.
Die „Times“ erwähnen der in dem Feldzugsplane der Ver⸗ bündeten mehrfach zur Sprache gekommenen Unternehmung gegen Perekop, dessen Besitznahme man als unabweisliches und siche⸗ res Mittel, die fortwährende Verstärkung der russischen Truppen in der Krim durch Zuzüge aus Rußland zu verhindern, anzusehen pflegt, weshalb denn auch noch neuerdings den in Eupatoria ge⸗
landeten türkischen Truppen unter Anderem die Bestimmung ge- Aus den
eben worden sein sollte, gegen Perekop zu operiren. achweisungen der „Times“ geht nun aber hervor, daß selbst wenn es gelingen sollte, Perekop zu nehmen und zu behaupten, dadurch den Russen der Zugang zur Krim noch keineswegs versperrt sein würde. Die russische Regierung hät nämlich schon vor einiger Zeit eine große Militairstraße über die Un⸗ tiefen des sog. faulen Meeres anlegen lassen, welche so gut ausgefallen ist, daß man sie für die bessere der beiden Straßen hält, und deren Anlage so sehr in aller Stille vor sich 89 en ist, daß man in Europa erst jetzt etwas davon erfährt. as faule Meer ist von dem Asow'schen Meere durch eine lange
dammartige Landenge getrennt, welche sich von dem östlichen Punkte
der Krim fast ganz bis nach dem russischen Festlande hin erstreckt von diesem nur durch die schmale Meerenge von Genitsch getrennt wird. Truppen, die aus Rußland kommen und nach der rim bestimmt sind, können an dem Isthmus von Perekop vor⸗ bei längs der Küste des faulen Meeres hin marschiren, über ie Meerenge von Genitsch setzen und auf der erwähnten damm⸗ artigeu Landenge, welche der Isthmus von Arabat ge⸗ nannt wird, einige Miles nördlich von Kaffa die Krim er⸗ reichen. Die Straße ist schon im vorigen Jahrhundert von einem
b fuss chen General Lascy benutzt worden und dient noch jetzt als Handels⸗ . 9. e zwischen dem östlichen Theile der Krim und dem Festlande.
Bai etwa neun oder zehn Jahren ist indeß eine Straße auf 85 und Viadukten quer durch das faule Meer selbst angelegt orden und soll schon längere 8 Krieges fertig gewesen sein. An welchen Punkten die Com⸗ vankecation zwischen den beiden Küsten bewerkstelligt worden ist, 179 man nicht genau, indeß treten sie an manchen Punkten so Schn an einander heran und das ganze faule Meer ist so voller
ndbänke und Untiefen, daß das Unternehmen ohne Zweifel nicht
dhr scwierig gewesen ist. Wahrscheinlich hat man die Sandbänke
war zu Odessa die 14. Infanterie⸗Division
decken
mit seiner Infanterie⸗Division, dann die Brie⸗
elen oder Leese- ꝛc. starben 2 Diese bedeutenden Verluste wurden durch die fortdauernden
Zeit vor Ausbruch des gegenwärti⸗
um die Grundlagen für den Bau von Brücken zu legen,
durch welche dieselben mit einander verbunden worden nd. Der
Weg soll für den Trunsport von Truppen und Vorräthen vortreff⸗
lich geeignet sein und wird ohne Zweifel ausschließlich von ren
wäh⸗
aus dem Südosten des Reichs kommenden Truppen benutzt,
rend die von Odessa kommenden Truppen wohl über Perekop vor⸗
rücken.
Aus Odessa schreibt man der „Oest. Milit.⸗Ztg.“ unterm In kurzer Zeit wird die Stadt mit einem Kanonen⸗ da die Vollendung der Batterie⸗Arbeiten dem t; dann würde die Stadt auch von der Landseite durch Batterieen mit 115 Geschützen gedeckt sein. Die Vorbereitun⸗
6. d. M.: ringe umgürtet sein, Ende naht; 27
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14
gen zum Kampfe und die Rüstungen im ganzen Reiche nehmen
den ununterbrochenen Gang fort. Nachrichten aus Tula melden, daß die ganze Stadt zu einer
Nachdruck gelegt wurde. Schon zu Anfang Dezember v. J. wur⸗ den 600,000 Gewehre in das Hauptarsenal nach Kiew Sene
er Waffenwerkstätte umgewandelt und daß namentlich auf die Anfertigung der Feuergewehre ein besonderer
und noch dauern die Bestellungen auf diese Waffe von Seite der
Regierung fort.
Jedes Stück wird mit 6 Silberrubel bezahlt.
5
Auch die beiden Hauptdepots für Pulvererzeugung im Gouverne⸗ 2 ment St. Petersburg und Nowgorod sind in unausgesetzter Thä⸗-⸗
tigkeit. Zu Ochta wurden vom 1. Januar bis 1. Dezember v. J.
über eine Million Centner bereitet, um den Bedarf der Armee zu
decken. Freilich ist die Transportirung nach der Krim mit unend⸗ licher Schwierigkeit verbunden, aber auch vorgesorgt, daß der je⸗ weilige Abgang rechtzeitig gedeckt werde.
— Laut Berichten aus Warschau vom 17. Januar war dort am Tage vorher die feierliche Eröffnung der durch Kaiserlichen
Ukas angeordneten provisorischen dritten Abtheilung bei dem neun⸗ * Der präsidirende
ten Departement des dirigirenden Senats erfolgt.
General⸗Direktor der Regierungs⸗Kommission für die Justiz, Geheime⸗
rath Graf Skarbek, eröffnete diesen Akt im Senatssaale des Krasinskischen
Palastes in Gegenwart des versammelten Gremiums der Senats⸗ ü
Mitglieder und Beamten durch eine der Veranlassung entsprechende Rede und forderte hierauf den das neunte Departement leitenden Ge⸗
heimerath Senator Lubienski auf, dem Ober⸗Prokurator das Wort zu 88 um den Kaiserlichen Ukas, so wie die darauf begründete
erordnung des Fürsten Statthalters, über die Organisation dieser neuen Abtheilung zu verlesen. Nach dieser Verlesung erklärte der präsidirende General⸗Direktor die amtliche b für eröffnet. — Einer in Warschau erschienenen Bekannt⸗ machung zufolge, bleibt die im Königreich
Function der Abthei⸗
Polen durch das am
23. September 1849 vom Kaiser bestätigte Gesetz eingeführte Ab⸗
gabe von der Zuckerfabrication auch im laufenden Jahre in der bisherigen Weise in Kraft. (Pr. C.)
Dänemark. Kopenhagen, 18. Januar. Der Premier⸗ Minister erklärte heute im Volksthing: Eine Reichsgerichts⸗Action wegen der Juli⸗Verordnung würde dem Ministerium die Durch⸗ führung der Gesammt⸗Verfassung erschweren. Erst morgen ist Abstimmung. — Das Kultus⸗Ministerium ist errichtet, so wie das Direktorium des Volks⸗Schulwesens. Monrad ist Chef desselben. Helsingör, 16. Januar. Der englische Dampfer „Magi⸗ cienne“ kehrte gestern von der Ostsee hierher zurück und liegt noch hier auf der Rhede. (Osts. Ztg.)
Amerika. Aus Buenos⸗Ayres liegen der „Pr. C.“ Pri⸗ vatmittheilungen vom 29. November vor, welche melden, daß die Kam⸗ mer der Süeeete dieser Republik den neulich erwähnten Be⸗ schluß des Senats, der die Regierung ermächtigen sollte, den Krieg gegen Urquiza auch jenseits des Gebiets der Stadt Buenos⸗ Ayres zu führen, verworfen und die kriegerischen Unterneh⸗ mungen auf letzteres beschränkt hatte. In einer späteren Ver⸗ einigung der beiden gesetzgebenden Körper war jedoch über densel⸗ ben Gegenstand gar nichts beschlossen und der Regierung damit überlassen worden, zu handeln, wie sie für gut fände. Diese hatte nun an der Gränze von Entrerios ein Heer von 4500 bis 5000 Mann unter dem Oberbefehl des General Hornos aufgestellt. Anderer⸗ seits hatten der Senat und die Kammer der Abgeordneten der in der Stadt Parana im Kongresse vereinigten argentinischen Conföderation unter dem Einfluß Uraniza's durch einen Beschluß vom 21sten November die Regierung zu Parana ermächtigt, zur Sicherung des Friedens und der Unverletz⸗ lichkeit dieses Staatengebiets alle dem Kongreß zur Verfügung ste⸗ henden Mittel aufzubieten, um Krieg zu führen oder auch Frieden zu schließen. Zugleich hatten sie dem Präͤsidenten Urquiza die Er⸗
mächtigung ertheilt, sich aus der Stadt zu entfernen, um sich an
die Spitze des Heeres zu stellen. Urquiza sanctionirte am 27sten den obigen Beschluß und verfügte zwei Tage später, daß die dies⸗ jährige Session des gesetzgehenden Körpers am 3. Dezember ge⸗ schlossen werden solle. Bald nach dem 21. November erschienen in Buenos⸗Ayres zwei Abgesandte von Urquiza, Don Jose M. Cullon und Gowland, und versuchten eine Ausgleichung der Zwistig⸗ keiten herbeizuführen, aber die Unterhandlungen blieben fruchtlos. Man wollte übrigens in Buenos⸗Ayres wissen, daß Urquiza's Stel⸗ lung in den verbündeten dreizehn Provinzen sehr unsicher sei, und
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