Italien. Aus Turin meldet die „Gazzetta Piemont.“ vom 15ten d. M.: „Die solenne Bestattung der Leiche Ihrer Majestät der bingeschiedenen Köͤnigin Wittwe wird morgen stattfinden; der Zug wird aber wegen der Erkrankung Ihrer Majestät der regie⸗ renden Königin von der Metropolitankirche aus einen andern als den gewöhnlichen Weg nach der Marienkirche einschlagen. Aus demselben Grunde wird auch kein Trauergeläute stattfinden und werden keine Trauersalven abgefeuert werden.“
Die „Gazz. di Venez.“ 92 sich aus Turin, dd. 13ten schrei⸗ ben, daß der Tod Ihrer Majestät der Königin Wittwe den seit längerer Zeit kränkelnden Herzog von Genua dermaßen erschüttert habe, 8,† er einen Anfall von Blutspucken erlitt. Ihre Majestät die Königin, die nach siebenmonatlicher Schwangerschaft vor Kurzem von einem Prinzen entbunden wurde, foll ebenfalls sehr erschüttert sein (s. d. telegr. Dep.). Der ganze Hof, Stadt und Land sind über den Verlust der erlauchten Hingeschiedenen um so betrübter, als ihr milder Sinn und ihre Wohlthätigkeit keine Grenzen kann⸗ ten und sie von den 500,000 Fr. ihres jährlichen Einkommens vier Fünftel den Armen spendete.
Türkei. Der „Moniteur“ vom 19. Januar hat Briefe aus Balaklava vom 1. Januar erhalten, wonach die russische Kolonne, welche sich zu Kamaris vor Balaklava befand, von den englischen Truppen vertrieben worden ist, und daß die Flucht der Russen so übereilt war, daß sie ihre Fourage verbrannt haben, um nicht auf der Flucht gehindert zu werden. Dieselben Briefe melden, daß der neue Befehlshaber der englischen Flotte, Edmund Lyons, seine Flagge auf dem „Royal⸗Albert“ aufgezogen hat und
daß der Contre⸗Admiral Stuart die seinige auf dem „Agamemnon“ aaufhissen würde.
Briefe aus der Krim melden, daß tragbare Telegraphen auf allen von den alliirten Armeen eingenommenen Punkten angelegt sind, und daß englische Ingenieure sehr bald in Balaklava eintref⸗
1 fen würden, um von dort aus nach den Lagern der Armeen eine
Eisenbahn herzustellen. Durch dieses doppelte Mittel werden alle
Communicationen zwischen den Feldherren, Armeen und den Lan⸗ dungspunkten unendlich beschleunigt, was für die Operationen von
sehr großem Vortheile sein wird. .
Der „Moniteur“ entnimmt dem „Journal de Constantinople“ vom 8ten d. nachstehende Mittheilung: Trotz der Strenge der Jah⸗ reszeit leiden die verbündeten Heere in der Krim nicht. Ihre Re⸗
gierungen haben sie reichlich versehen mit Flanelle, wollenen
8 trümpfen, Holzschuhen, Pelzröcken, guten Decken und mit Mund⸗
vorräthen jeder Art und guter Qualität. Bekanntlich werden
nun die Zelte durch hölzerne Baracken ersetzt werden, deren
Zusammensetzen zuge⸗
Bestandtheile, schon ganz zu sofortigem „ Tag für 8½ aus Frankreich und England nach der Krim
abgeschickt werden. ie Fahrzeuge, welche damit befrachtet worden, sind schon in 6 Zahl durch den Bosporus gekommen, um sich nach ihrem Bestimmungsorte zu begeben. Die h. Pforte versieht in gleicher Weise P8 Heer mit allen diesen Gegenständen und läßt ebenfalls hölzerne Baracken herstellen, die baldigst nach der Krim werden geschickt werden. Man sieht, die drei Heere werden ohne Beschwerde den günstigen Augenblick abwarten können, um die ent⸗ cheidenden Schläge zu führen.
Vom Kriegsschauplatze brachten die Nachrichten der beiden letzten Tage wenig Bemerkenswerthes. Acht türkische Dampfer und zwei Linienschiffe unter dem Kommando Achmet Paschas, welche dann bei der Armee verbleiben, sind rastlos bemüht den Rest des nach der Krim bestimmten Corps von Varna nach Eupatoria zu überschiffen. Von Konstantinopel aus werden Truppen der 9ten franzöͤsischen Division in der Kamiesch⸗Bai gelandet und die Ka⸗ vallerie⸗Brigade Cassagnoles sollte nachfolgen. Während die Fran⸗ zosen ihre Zuzüge ununterbrochen fortsetzen, finden diese bei den Engländern nicht in gleicherwünschtem Maße statt; auch sind die abgängigen Generale und Offiziere lange nicht ersetzt.
Für die türkischen Truppen beginnt schon nach beendeter Lan⸗ dung die Wirksamkeit in der Krim. Wie man schreibt, soll Omer Pascha von Balaklava in der Absicht nach Varna zurückgekehrt sein, um die beschleunigte Einbarkirung seiner Truppen zu fördern, damit sie bis 20. d. schlagfertig auf der Halbinsel eintreffen. Seine Anwesenheit in Balaklava hatte einen im Hauptquartier des Lord Raglan abgehaltenen Kriegsrath im Gefolge, welchem General Canrobert — sein Hauptquartier steht eine halbe Meile nordwestlich Balaklava, in dem an der Straße nach Sebastopol befindlichen Sefrthehanse (Traktir) — und General Bosquet, dann der
enie⸗General Bourgoyne beiwohnten. Die Verhandlungen blieben ein Geheimniß, wenn aber nach Vorkehrungen ein Urtheil 28 R X so dürfte Omer Pascha von Eupatoria längs der Küste 8 8 cher Richtung die Alma und Katscha bis zum Belbek unter viss 8. der türkischen Flotte passtren und dann im Einklange Pag⸗ - 8 — lliirten das im Norden vor Sebastopol befindliche russische chsteßun Hen. wodurch im Falle des Gelingens die endliche Ein⸗ g ger Festung erfolgen würde. Früher schon müßte Inker⸗ n entrissen und Mekensija dann als Ausgangsobjekt der Operationen der verbündeten Heere behauptet werden. Von
platze, zu welchem,
8
aus ist dann allerdings die Verbindung
8 mit der Festung abgeschnitten und diese sich selbst über⸗ lassen.
Daß der russische General en chef diese Eventualitäten be⸗ reits gewürdigt hat, leuchtet aus der Aufstellung seiner Truppen hervor. Inkerman wurde mit Verschanzungen versehen und man wird eine hartnäckige Vertheidigung finden, weil der Verlust dieses Punktes die Isolirung Sebastopols bedingen müßte. Weiter sind die Ausgänge von Eupatoria nach Perekop und Baktschiserai von vorgeschobenen Truppen Seitens der Russen ebenfalls beobachtet und beide Orte als Operationsbasis ausreichend gedeckt. Endlich har General Osten⸗Sacken sein Augenmerk vorzüglich auf die Be⸗ estigungen der Verbündeten gegen den Sassanberg gerichtet; auch wurden in der Nähe von Burliuk 3 Batterieen mit 42 Geschützen aufgeführt. (Milit. Ztg.)
Der „Moniteur“ spricht die Hoffnung aus, daß Omer Pa⸗ scha bis zum 25. oder 30. Januar die Ueberfahrt von 35,000 Mann Türken nach der Krim bewerkstelligt haben werde. Anderer⸗ seits ist der Kriegsminister Riza Pascha thätig, um 11,000 Mann nächstens überfahren zu lassen, worunter ein prächtiges Regiment Kürassiere, von dem Vicekönig Aegyptens gestellt, und Truppen aus Tunis sich befinden. Mit diesen verschiedenen Streitkräften und mit der türkischen Division von 12,000 Mann, die sich in der Krim unter Befehl Osman Pascha's befindet, wird Omer Pa⸗ scha zu Ende des Monats an der Spitze einer Armee von 60 000 Mann stehen. 1
Nach einer telegraphischen Privatdepesche des „Constitutionnel“ hat der Prinz Napoleon am 11. Januar Konstantinopel ver⸗ lassen, um sich nach Frankreich zu begeben. Bis zum 8. Januar hatte sich nichts Neues vor Sebastopol zugetragen. Es war sehr kalt geworden und ein starker Schneefall eingetreten.
Aus Varna, den 15. Januar, meldet der „Moniteur“, daß die Einschiffung der türkischen Truppen fortdauert, und daß mehrere Bataillone ägyptischer Infanterie am nächsten Tage abgehen werden.
Aus Kars, den 29. Dezember, meldet das „Journ. de Con⸗ stantinople“: „Kerim Pascha ist in Verbindung mit Schamyl getreten, und man hofft in drei Tagen von ihm Nachrichten zu erhalten. Vor einiger Zeit ist Schamyl nach Sarybache gegangen, wo er einige hundert russische Gefangene gemacht hat; darauf hat er sich nach Aver n indem er zu Sarvpbache als Kommandirenden Daniel ultan und Mahmud⸗Gari⸗
der Armee Osten⸗
Effendi, seinen Sohn und Schwiegersohn des Daniel Sultan
zurückließ, welcher letzterer früher russischer General war und jetzt das Heer des Schampl eesee; r hat unter seinem Besehi 20,000 Mann, wovon 6000 regulaire Truppen, meist Deserteure der russischen Armee, von polnischen Offizieren befehligt werden. Auch besitzt er 32 Kanonen. Die Kälte ist ziemlich stark, aber der Schnee bedeckt noch nicht überall die Ebenen.“
„In diesen Tagen, so meldet das erwähnte Journal, ist der Fürst Beratynski (Pole), Lieutenant von der Kaiserlich russischen Garde, übergetreten und hat Dienst in unserer Armee genommen. 4 Rußland und Polen. St. Petersburg, 13. Januar. Das Personal der durch den ge enwärtigen Konflikt außer Thätig⸗ keit gesetzten Gesandtschaften in London, Paris und Konstantinopel, so wie das der Konsulate in Aegypten, Serbien u. s. w. ist durch Kaiserlichen Tagesbefehl zunächst dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten zugewiesen worden. Neben Baron Brunnow und Herrn Kisseleff gehören dieser Liste an die wirklichen Staatsräthe Pisani, Iwanow, Chaltschinski und Oserow, die Staatsräthe v. Fock, Kiriko, Argyropulo, Balabin, Muchin, Ebeling u. s. w.
Aus Odessa, 26. Dezember (7. Januar), erhält die „Wien.
Ztgt.“ folgende Privatmittheilung:
Seit der Schlacht bei Inkerman sind bereits mehrere Wochen verflossen, ohne daß irgend ein wichtiges Ereigniß in der Krim stattgefunden hätte. Beiderseits werden die Streitkräfte vermehrt und die Widerstandsmittel vergrößert — das von den Alliirten ein⸗ genommene Terrain gleicht einem ungeheuren befestigten Waffen⸗ m, seitdem der östliche Flügel mit beinahe unein⸗ nehmbaren Befestigungen versehen wurde, der Zugang dem Feinde nur aus den Werken der Stadt selbst möglich ist. Da indessen das von den Russen okkupirte Terrain zwischen der Bucht von Sebastopol und dem Lager der Alliirten, d. h. die Stadt Sebastopol allein, keinen genügenden Spielraum zur Sammlung einer größeren Angriffs⸗Armee bildet, und diese, im Falle die Offensive von der Stadt aus mißgkücken sollte, wegen der im Rücken befindlichen Bucht keinen gesicherten Rückzug haben würde, so dürfte vor der Hand ein offensives Vorgehen von Seite der Russen kaum zu erwarten sein. Und in der That verlautet, daß nach Ausschlag eines vom Fürsten Mentschikoff veranstalteten Kriegsrathes der Beschluß gefaßt worden sein soll, den Angriff der Alliirten abzuwarten, und vorläufig die Belagerer durch ein stetes leb⸗ haftes Feuer aus den Werken in Unruhe zu halten und in ihren Arbeiten zu stören. Es ist schwer, den Gedanken abzulehnen, daß die Belagerung der Stadt Sebastopol nicht mit Erfolg gekrönt werden wird, sei es in Folge anhaltenden Bombardements oder
welchen man für verschiedene Termine schon bei ““ n. die Einnahme Sebastopols würde zwar über das Schicksal der russischen Flotte entscheiden, für den Feldzug Alliirten in der Krim aber keine weitere Folge haben, als daß 8 auf ihrem gegenwärtigen Waffenplatze vom Feinde unbelästigt sleiben werden, während die russische Armee, im Besitze der nörd⸗ lichen Küste der Bai von Sebastopol, in ihrer bisherigen Stellung rbleiben und den Angriff des Gegners entweder über die Bat 88 durch die Defileen von Inkerman abwarten wird. Eine wirk⸗ lich Entscheidung würde die erste größere Schlacht liefern, welche wischen beiden Heeren vorfallen sollte. 1 3 Die Konzentrirung des russischen Corps bei Perekop dürfte um den 12. Januar vollzogen sein und die eingetretenen anhaltenden
und star
1 1 2 da die Gegend selbst eine bloße Wüste ist. Das südliche Bessarabien ist beinahe gänzlich von Truppen entblößt und in Ismail sollen kaum 15,000 Mann zurückgeblieben sein. Diese Daten wür⸗ den im entsprechenden Verhältniß zu dem Gerüchte stehen, daß im
alle eines Angriffes der Feinde aus den Fürstenthümern, das süd⸗ liche Bessarabien vor der Hand aufgegeben werden sollte.
Gestern stieg die Kälte bis 8o Reaumur. Heute etwas faules Wetter — die Kälte kaum 2° Reaumur.
Dem „Wanderer“ wird aus Czernowitz, den 20. Januar,
aphisch gemeldet: rleg.s 16,9. Januar. Gortschakoff hat verordnet: Die Frucht⸗ magazine sollen 30 Werste landeinwärts verlegt werden.
Novoselitza. Hier herrscht großer Salzmangel. Ein Ukas bestimmt den Verkaufspreis per Pud auf 1 Rubel 25 Kopeken. Ausfuhrverbot der Fische ist erlassen. —Die beiden Großfürsten Michael und Nikolaus sind von St. Petersburg wieder zur Armee nach Taurien abgereist und wur⸗ den in Odessa erwartet. Man bezeichnet mit ihrer Ankunft in der Krim auch die Eröffnung der Operationen. Zum Kommandanten der Gränzfestung Brzesc⸗Litewsk ward der General Wladisawlevich ernannt. (Milit.⸗Ztg.)
Warschau, 17. Januar. Schon übermorgen erwartet man die Rückkehr des Feldmarschalls Fürsten Paskiewitsch aus Pe⸗ tersburg. Jedoch scheint diese Erwartung verfrüht, da er gewöhn⸗ lich einem der größten Feste der russisch⸗griechischen Kirche in St. Petersburg beizuwohnen pflegt, zu welchem auch hier eine große Galla entfaltet werden wird; ich meine das Jordansfest, zu wel⸗ chem dort die Fluthen der Newa hier die der Weichsel, von griechi⸗ schen Erzbischöfen zum Andenken an die Taufe Christi eingeweiht werden.
Von der Regierung wurde heute Folgendes veröffentlicht: „Die durch Allerhöchsten Ukas vom 11. (23.) September 1849 be⸗ stätigte Vorschrift, betreffend die Zuckerfabricationssteuer im König⸗ reiche, soll bis auf Weiteres beibehalten werden. Die Steuerscala von der Zuckerfabrication im Königreiche wird ebenfalls beibehalten von inklusive 1854—55 in der Weise, wie dieselbe durch §. 12 des bisherigen Reglements für das Jahr 1853—54 vorgeschrieben war.“
merika. New⸗York, 4. Januar. Im Repräsentanten⸗ Hause war eine Bill eingebracht und an das Comité gewiesen wor⸗ den, welches Vorkehrungen gegen die Einwanderung von Verbrechern und Proletariern zu treffen bestimmt ist. — Die demokratische — ist eifrig bemüht, die Tarif⸗Reduction noch in dieser Session urchzusetzen.
Den bis zum 8. Dezember reichenden Nachrichten aus San Francisco zufolge war der Zustand der Dinge in den Minen günstig. In Sonora hatte man einen Goldklumpen von 17 Pfund Gewicht und 2000 Doll. Werth gefunden. Am Flusse Cracow sind bedeu⸗ tende Goldlager von 20 Miles Umfang entdeckt worden. Es ist die Rede von Anlegung einer Eisenbahn von Los Angelos und San Diego nach Colorado. Sechs Miles landeinwärts von San Pedro soll eine neue Stadt gebaut werden. In dem Thale von Sacramento hat man einen Anfang mit der Baumwollen⸗Produc⸗ tion gemacht.
Die im vorigen Jahre unter großem Geheimniß von New⸗York nach Venezuala abgeschickte Expedition ist vollkommen mißglückt. Das Haupt der Insurgenten⸗Partei, welches sie unterstützen sollte, war vor ihrer Ankunft zur Haft gebracht worden. Die zur Ex⸗
emes den
pedition gehörige Bark, ist bereits konfiscirt und das Dampfschiff
„Benjamin Franklin“ wird vermuthlich dieses Schicksal theilen. Einer vom La Plata der „Pr. C.“ zugegangenen Mittheilung zufolge ist im Staate Buenos⸗Ayres die Geltung des vor⸗ jährigen Zolltarifs in allen wesentlichen Bestimmungen auch auf das Jahr 1855 ausgedehnt worden. Der Grund für die Un⸗ terlassung mancher in Aussicht genommenen Verbesserungen liegt in den von neuem zum Ausbruch gekommenen kriegerischen Ver⸗ wickelungen zwischen Buenos Ayres und den dreizehn konföderirten rovinzen der argentinischen Republik. Die Regierung des Frei⸗ staats hielt Angesichts des wiederbeginnenden Kampfes es nicht für
fen Fröste erlauben forcirte Märsche und erleichtern den t von Provisionen, welche nach Perekop gebracht werden
8
LTelegraphische Depeschen. Dirschau, 22. Januar. Die Postwagen fahren seit gestern
mit Bespannung über die Eisdecke der Nogat, seit heute über die
Eisdecke der Weichsel. — Da die Kämpen⸗Chaussee durchgerissen ist, so passiren die Wagen vom rechten Weichsel⸗Ufer ab längs der Eisdecke des Außendeichs.
Wien, Sonntag, 21. Januar. (Tel. Dep. d. C. B.) Hie eingetroffene Nachrichten aus der Krim reichen bis zum 14ten d. und melden, daß vor Sebastopol bis dahin nichts Erhebliches gefallan. —— Brüssel, Sonntag, 21. Januar, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.) Ein ungeheurer Brand hat das hiesige große Opernhaus verzehrt, das, vor Kurzem ausgebaut, für eines der schönsten Theatergebäude Europas galt. Die Gluth war so stark, daß Nichts als die bloßen Mauern übrig geblieben sind. Paris, Sonntag, 21. Januar. (Tel. Dep. d.C. B.) Der heutige „Moniteur“ meldet, daß das elfte Dragoner⸗Regiment auf seiner Rückkehr aus Rom nach Frankreich, in Toskana eine herz⸗ liche Aufnahme gefunden. — Ferner meldet der „Moniteur“, daß im Februar der Telegraph nach Rom und Bologna eröffnet werde. Turin, Sonnabend, 20. Januar. (Tel. Dep. d. C. B. Gestern Abend um 7 Uhr ist die Königin Marie Adelheid gestorben.
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Statistische Mittheilungen.
London. Seit Eröffnung der Feindseligkeiten bis zum 1. Januar 1855 beläuft sich die Gesammtsumme der genommenen Schiffe auf 92. Von dieser Zahl sind 40, die insgesammt 11,124 Tonnen halten, als Eigen⸗ thum des Feindes verurtheilt und verkauft. Sie haben mit ihren Ladungen eine Bruttosumme von 1,985,730 Fr. ergeben. Wenn man das Ergebniß des zu Memel erfolgten Verkaufs von 8 Fahr⸗ zeugen hinzufügt, so kommt eine Totalsumme von 2,047,300 Fr. heraus. Von den in England verkauften Schiffen hielt das größte 600 Tonnen und das kleinste 71 Tonnen. Dasjenige, dessen Verkauf, die Ladung einbegriffen, den höchsten Preis erzielte, erreichte 249,830 Fr. Der niedrigste Preis eines ssohrzeugs betrug 8000 Fr. Der mittlere Preis für die erwähnten Schiffe beträgt 49,625 Fr. Von den 40 Schiffen waren 26 mit Salz, 6 mit Wein, 2 mit Getreide, 2 mit Holz, 2 mit Kaffee, 1 mit Zucker beladen, 11 in Ballast. — Von den übrigen Handelsschiffen, die bis zum 1. Januar genommen wurden, sind 9 zuruͤck⸗ gegeben, 30 erwarten noch die Entscheidung des Admiralitäts⸗Hofes, 6 sind im Schwarzen Meere genommen und nach Malta gebracht.
Handels⸗ und Gewerbe⸗Nachrichten.
Die Vervollständigung des preußischen Telegraphe Systems macht auch in neuerer Zeit erfreuliche Fortschritte. Bekannt⸗ lich verfolgt die Königliche Verwaltung beharrlich 188 Zweck: durch Aus⸗ führung der in politischer, militairischer und kommerzieller Beziehung wichtigsten Linien die Monarchie mit einem Telegraphennetz zu überziehen, welches die Verbindung der Hauptstadt mit allen Provinzen, so wie mit dem übrigen Deutschland und den größeren Staaten Europa's herstellt. Da die großen Leitungen bereits in beträchtlicher Ausdehnung durchge⸗ führt und theilweise bereits mit mehrfachen Drähten versehen sind, so handelt es sich für jetzt zunächst um die Anlage einiger be⸗ sonders aus militairischen Gesichtspunkten wünschenswerthen Ver⸗ bindungslinien und namentlich um die Leitungen von Königsberg in Preußen nach Pillau und Memel, von Bromberg nach Thorn, von Stettin nach Stralsund, Wolgast und Swinemünde. Eben so kommt es auf die telegraphische Verbindung der Stabsquartiere der General⸗Kom⸗ mando'’s, wie der bedeutenderen Festungen und Küstenplätze des Staates mit Berlin an. Von diesen Linien ist diejenige von Stettin nach Stral⸗ sund bereits in der Ausführung begriffen und zur Anlage der Leitungen von Königsberg nach Pillau und nach Memel find die Vorarbeiten be⸗ gonnen worden. Was die im abgelaufenen Jahre theils vollendeten, theils noch in der Ausführung begriffenen Telegraphen⸗Linien angeht, so kommen hier vorzugsweise in Betracht: die zweite Leitung von Duisburg bis zur niederländischen Gränze, die vierte Leitung von Berlin nach Deutz, die zweite Leitung von Berlin nach Leipzig, die Linie von Aachen bis zur niederländischen Gränze, von Trier nach Luxemburg, von Cöln nach Frankfurt a. M., von Kassel nach Frankfurt a. M. und von Königsberg über Gumbinnen bis zur russischen Gränze, durch welche letztere Leitung auch mit St. Petersburg eine direkte telegraphische Verbindung erzielt wurde. (Pr. C.) 1 B“
Darmstadt, 19. Januar. Bei der letzten Zollkonferenz ist eine Ermäßigung des Eingangszolls für Talg (eingeschmolzenes Thierfett) auf 2 Thaler vom Centner unter Beibehaltung des bisherigen Zollsatzes von 3 Thlr. für Stearin mit der Maßgabe beschlossen worden, daß die Waare nicht als Talg, sondern als Stearin behandelt werden soll, wenn ihr der Oelstoff auch nur theilweise entzogen ist. Dieser Beschluß hat, wie wir vernehmen, die allseitige Ratification der Vereinsregierungen erhalten und wird vom 1. April d. J. ab in Wirksamkeit gesetzt werden. (Darmst.
Zeitung.)
In der
Paris, Sonntag, 21. Januar. (Tel. Dep. d. C. B.)
er hervorzutreten. 8
zeitgemäß, mit durchgreifenden Abänderungen 8 Zollgesetzgebung
Passage wurde Anfangs die 3proz. zu 68,
und schloss ziemlich fest zu 68, 45. 9 1ö.8
60 schandelt, h
68, 40
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Senel
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