“ 8 “ Finanz⸗Ministerium. * 86
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Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden.
Bekanntmachung vom 15. Oktober 1854 — wegen des Präklusivtermins zum Umtausch der König⸗ preußischen Darlehns⸗Kassenscheine vom IEFFqCreeI11 “
Bekanntmachung vom 2. Dezember 1853. (Staats⸗Anzeiger Nr. 293 S. 2004.) 1 Desgl. vom 2. März 1854. (Staats⸗Anzeiger Nr. 79 S. 600.) Desgl. vom 15. Juni 1854. (Staats⸗Anzeiger Nr. 152 S. 1173.)
In Gemäßheit des Gesetzes vom 19. Mai 1851. (Gesetz⸗ Sammlung Seite 335.) sind durch unsere Bekanntmachungen vom 2. Dezember v. J., 2. März und 15. Juni d. J. die Inhaber
Königlich preußischer Darlehns⸗Kassenscheine vom 15. AEpril 1848 aufgefordert worden, dieselben gegen neue Kassen⸗Anweisungen vom 2. November 1851 von gleichem Werthe, entweder hier bei der Controle der Staatspapiere, Oranienstraße Nr. 92, oder in den Provinzen bei den Regierungs⸗Haupt⸗Kassen und den von den Königlichen Regierungen bezeichneten sonstigen Kassen umzutauschen.
Zur Bewirkung dieses Umtausches wird nunmehr ein letzter und präklusivischer Termin “ auf den 15. Mai 1855 1
hierdurch anberaumt. ““ Mit dem Eintritte desselben werden alle nicht eingelieferte Königlich preußische Darlehnskassenscheine ungültig, alle Ansprüche aus denselben an den Staat erlöschen, und die bis dahin nicht umgetauschten Darlehnskassenscheine werden, wo sie etwa zum Vor⸗ scgeis kommen, ungehalten und ohne Ersatz an uns abgeliefert werden.
Jeder, welcher Darlehnskassenscheine besitzt, wird daher zur Ver⸗ meidung von Verlusten aufgefordert, dieselben bei Zeiten, und spä⸗ testens bis zum 15. Mai 1855, bei den vorstehend bezeichneten Kassen zum Umtausch gegen neue Kassen⸗Anweisungen einzureichen.
Berlin, den 15. Oktober 1854. DHaupt⸗Verwaltung der Staatsschulden.
Tages Ordnunng der Kammern.
8* Zweite Kammer. 11te Sitzung am Mittwoch, den 31. Januar 1855, Vormittags 11 Uhr. 1
1) Bericht der Kommission zur Prüfung des Staatshaushalts⸗ Etats, betreffend die Etats: 1) für das Büreau des Staats⸗Ministeriums, 2) für das Geheime Civil⸗Kabinet, b .““ 3) für die General⸗Ordens⸗Kommission, 14) für die Ober⸗Rechnungs⸗Kammer, 5) für die Ober⸗Examinations⸗Kommission 6) für den Disziplinarhof, 1 686363“ “ u“ 2) Bericht der Kommission für Handel und Gewerbe über den SGSGeebsetz⸗Entwurf, betreffend: die Abtretung von Grund und Boden zu bergbaulichen Zwecken in den Landestheilen des Bergamts⸗Bezirkes Essen⸗Werden, in welchen das Allge⸗ Shur meine Landrecht keine Anwendung findet. 3.,) Bericht der Kommission für das Justizwesen über den Ent⸗ purf des Gesetzes, die Kompetenz der Gerichtsbehörden in Familien⸗Fidei⸗Kommiß⸗Sachen betreffend. 9) Bericht derselben Kommission über den Gesetz⸗Entwurf, be⸗ ereffend die Einführung der Schiedsmänner in der Provinz Westfalen. 5) Dritter Bericht der Petitions⸗Kommission über mehrere Petitionen.
—25) Bericht derselben Kommission über die Petition der Stände V
1 des Demminer Kreises. 1““ 1“ 88 Hiig
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Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur der Infanterie⸗Brigade, von Hobe, von Frankfurt a. d. O.
Abgereist: Der Ober⸗Prästdent der Provi 5 herr Senfft von Pilsach 2* 8* ovinz Pommern, Frei
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8 1 3
Berlin, 30. Januar. Se. Majestäl der König haben gnävigst geruht: dem Professor an der Universität zu Bonn G heimen Regierungs⸗Rath Dr. Brandis die Erlaubniß zur A gung des von Sr. Majestät dem Könige von Bayern ihm 8 denen Marximilians⸗Ordens für Wissenschaft und Kunst, so wie de an der Luisen⸗Schule zu Posen als Lehrer angestellten Rekt Hensel zur Anlegung des ihm verliehenen Ritter⸗Kreuzes nh
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Königlich portugiesischen Christus⸗Ordens zu ertheilen.
MNilichtamtliches.
Preußen. Stettin, 29. Januar. Heute ist hi Altpommersche Kommunal⸗Landtag eröffnet worden. h Hiee 8 Köln, 28. Januar. Herr von Usedom ist aus Londen über Brüssel direkt nach Berlin hier durchgereist.
Frankfurt a. M., 29. Januar. Die von Preußen i der Bundestags⸗Sitzung vom 25. d. Mts. in Betreff des österreichischen Mobilisirungs⸗Antrages abgegebene Er⸗ klärung ist, wie das „Fr. J.“ mittheilt, dem Vernehmen nac folgende:
Unter Hinweis auf die durch Rußland am 28. Novbvember por. a erfolgte Annahme der vier Punkte wird hervorgehoben, daß ne den Friedens⸗Verhandlungen, sobald diese durch direkte Betheil⸗ gung Preußens und “ einen allgemeinen europäischen Charakter angenommen, die preußische Regierung mit dem Bunze auch ferner in Einvernehmen treten werde. Ob die Wes⸗ mächte über die Auslegung der vier Punkte einen Beschluf gefaßt, ist der Regierung nicht bekannt; sie vermag also nich zu übersehen, ob die Interpretation derselben mit derjenigen über einstimmen wird, wel e die Kontrahenten des Vertrages vom 20. Abrl und des Zusatz⸗Artikels den 4 Punkten geben möchten. Es wird sodam mitgetheilt, daß wiederholte und bündige Versicherungen Rußlands de Befürchtung ausschließen, als könnte ein Angriff Rußlands gegen Oeste⸗ reich erfolgen; es liege daher der Fall einer aktiven Betheiligung dar deutschen Streitkräfte in Ausführung des Zusatz⸗Artikels nicht vor. Ein⸗ Ausdehnung der Verpflichtungen, wie sie die Bundesbeschlüsse vom 24. Ar⸗ gust und 9. Dezember enthielten, könne nur erfolgen durch freie Ueber⸗ einstimmung der Theilnehmer und auf Grund gegenseitiger klarer Einshh in die Beziehungen eines jeden derselben zu den kriegführenden Mächte Es kommt hierbei hauptsächlich auf die Umgestaltung der Beziehunge Oesterreichs zu den Westmaͤchten seit dem 2. Dezember an. Preußer wird die Verträge treu erfüllen, aber alle weiteren For⸗ derungen beanstanden, bis sie nach ihren Zwecken und da Verhältniß derselben zu den Opfern sich übersehen lassen Die preußische Regierung hofft, in dem einmüthigen Zusammenstehen dar Bundesglieder eine Buürgschaft gegen jede die Würde DeVutschlande
kommt. Fuͤr diesen Fall ist die preußische Regierung unablaͤssig bemitt durch Unterhandlungen mit den riesahreüden Näͤchten Ee onts dafür zu gewinnen, daß Deutschland nur nach —b der Gefährdun seiner Interessen in die kriegerischen Verwickelungen hineingezogen werda könne. Aber auch unabhängig davon erblickt die g2 Regiermg in der eigenen und in Deutschlands Macht wie in den Fundamenten he Bundesversammlung ae Schutz für die Würde und Sicherbet Deutschlands. (Die Versammlung hat diese Erklärung, so wie die kr⸗
wiesen.)
Sachsen.
Staatsregierungen
machung ꝛc. abzugebenden
(Weim. Z.) Meiningen, 27. Januar. Die Heunß Besorgniß, welch
wir seit mehreren Tagen in Betreff der Krankheit Sr. Hohett des
Erklärung berathen werden sol.
Prinzen Georg, zweiten Sohnes Sr. Hoheit des Erbprinzen Georg
und Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Charlotte von Preußen, hegten, hat sich leider nur zu bald als gegründet erwiesen. Der Prinz starb heute Morgen 3½ Uhr. Er war geboren des 12. April 1852. Die Theilnahme, welche sich hier an dem schmer lichen Ereigniß lund giebt, ist eine ebenso aufrichtige als allge⸗ meine. (Fr. P⸗. Z.)
Oesterreich. Wien, 29. Januar. Freiherr von Brut wird morgen oder übermorgen in Triest erwartet. — Aus Odesse vom 25sten hier Seeg2 Nachrichten melden, daß bis zun 19ten vor Sebastopol nichts vorgefallen sei. Starker Schneefal dauerte an. Desertionen alliirter Truppen nach dem russischen Lager fanden erneuert statt. (Tel. Dep.) “
Schweiz. Genf, 25. Januar. Eine Menge eidgenoͤsische Offiziere, namentlich des Generalstabs, sollen dem Beispiel Ochsen⸗ bein's folgen und sich im französischen Dienst anwerben lassen. Die öffentliche Meinung ist getheilt über diese „Reislauferei““ vie man in dem frühern Sprachgebrauche derlei Anwerbungen betitelte⸗ die Einen finden es natürlich, selbst nützlich, die Andern jedoc
Aller.
b däea a⸗ nicht nur schmerzlich, sondern schrecklich und i
beeinträchtigende Anmuthung zu finden, auch wenn es nicht zum Friedash.
widerung des Herrn von Prokesch dem orientalischen Ausschuß über⸗.
Weimar, 27. Januar. Nächsten Montag wer⸗B den Abgeordnete der Großherzoglichen und Herzoglich sächsischen b
1b hier zu einer Konferenz Amenten in E welcher die gemeinschaftliche Instruction für den Bundestags⸗ Gesandten behufs der über den österreichischen Antrag auf Mobil⸗
r ist die von James Fazy angeregte Verfassungs⸗Revi⸗
egen 24 Stimmen abgelehnt worden. — Die zur Kon⸗
nach dand gesandten Eor- Abgeordneten Sidler ferenz Beroldingen sind heute daselbst eingetroffen. Man hofft
829 zu einer vollständigen Beilegung des österreichisch⸗schwei⸗ zeälhen Konftins su selangen. zr Belgien. Brüssel, 27. Januar. Der hiesige Gemeinde⸗
th hat der Verwaltung 100,000 Franken zur Verfügung gestellt, vastt die Directlon des niedergebrannten roßen Theaters schon 6 Donnerstage die Vorstellungen im Park⸗Theater oder anderswo fatseten kann. Der Wiederaufbau des Theaters ist beschlossen nd soll bis zum 1. September beendigt sein. — Hr. v. Usedom ig heute zu Calais gelandet und sofort nach Brüssel abgereist. Großbritannien und Irland. London, 26. Januar. vord John Russell motivirte in der heutigen Sitzung des Unter⸗ hanses seinen Austritt aus dem Ministerium im Wesentlichen mit folgenden Worten: baes bs- Am vorigen Dienstag kündigte während meiner Anwesenheit im Hause das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied für Sheffield (Herr Roe⸗ buc) einen Antrag an auf Einsetzung eines Spezial⸗Comité's zur Unter⸗ suchung des Zustandes der Armee vor Sebastopol. Ich hielt es natür⸗ lich für äußerst wahrscheinlich, daß irgend ein Mitglied des Hauses äne derartige Untersuchung beantragen werde, hatte aber noch nicht riflich das Verhalten erwogen, welches ich in Senng darauf einschlagen sollte, denn das mußte natürlich wesentlich von der eschaffenheit der zu⸗ diskutirenden Frage und, ich darf auch sagen, von der Persönlichkeit des Antragstellers abßangen. Das ebrenwerthe und gelehrte Mitglied für Sheffield findet sich nicht in der Lage, feindselig gegen eine Regierung aufzutreten, die er unterstützt hat, und es ist unmöglich anzunehmen, daß ir irgend ein anderes Ziel im Auge hat, als das Wohl des Ganzen mittelst Herbeiführung einer kräftigen Kriegführung (lau⸗ ter Beifall) Die Ermächtigung zur Untersuchung ist unzweifelhaft iines der werthvollsten Vorrechte dieses Hauses, Untersuchung kann das Haus Mißbräuche abstellen, Verbesserungen fördern, eine schlechte Verwaltung hemmen und die Einrichtungen, welche der Verbesserung bedürfen, stärken. Einem würde man aus zwei Gründen entge Kachweis, daß die vorhandenen Uebelstande nicht bedeutend genug seien, un eine Untersuchung zu erfordern, zweitens durch den Nachweis, daß genügende Maßregeln getroffen seien, um jenen Uebelständen abzuhelfen. Was nun den .. dieser Gründe betrifft, so halte ich mich für ver⸗ pflichtet, zu erklären, daß es unmöglich ist, denselben in dem vorliegenden Falle anzuführen, denn Niemand kann die traurige Lage unseres heeres vor Sebastopol in Abrede stellen. Die von dorther kommenden
bin üͤberzeugt, daß Niemand wuünschen wird, Augenblick den Fortschritt irgend einer Maßregel zu hemmen, welche den Esig haben könnte, die vorhandenen Uebelstände zu mildern. (Hört! hört!) Dieser Erklärung muß ich hinzusetzen, daß es ein gewisses Etwas in der Lage des Heeres in der Krim giebt, welches für * bei aller meiner amtlichen Kenntniß, unerklärlich bleibt. (Lauter Beifall von der Opbofition.) Hätte man mir im vorigen Jahre als Grund gegen die Frim⸗Erpedition angeführt, daß die Truppen sieben (englische, wovon 5=1 deutsche) Vni
sichen Hafen, von dem man damals hoffte, daß sie sich im Besitz dessel⸗ ben finden werden — und daß sie dennoch in solchem Maße an Kleidung und Unterkommen Mangel leiden würden, um zu 90 und 100 tͤglich umzukommen, so würde ich ein solches Argument für vollkommen unhalt⸗ har und unsinnig erklärt haben. Die Thatsache der traurigen Beschaffen⸗ heit unseres Heeres ist wohl bekannt, werfung des Antrages auf ein Untersuchungs⸗Comite zu chört!) Es sei mir ferner gestattet, zu erklären, daß
veranlassen.
in dagen und zweideutigen Ausdrücken auszusprechen, tag nicht durchgehen dürfe, noch durch irgend eine ausweichende Erklä⸗ nng denselben zu vereiteln. Es ist meine Pflicht, und ich glaube diese Pflicht erfüllt zu haben, im Vordertreffen zu kämpfen, und ich würde daher mannhaft die Einsetzung dieses , bestreiten müssen.
habe ich aber allerdings noch zu erwäͤgen, — oben angeführten Gründe gegen die Untersuchung anführen könnte, die Erklärung nämlich, daß Maßregeln in der Ausführung begriffen seien,
durch welche die Uebelstände, über welche Klage geführt wird, beseitigt
und die Führung des Krieges mit Erfolg fortgesetzt werden könnte. Ich väre um so mehr geneigt gewesen, shaffen, da es einleuchtend ist, daß die Zustimmung zur Einsetzung dieses
Lomits's, eines Comité's, welches wochen⸗, vielleicht monatelang verhan⸗
delln würde, der Wirksamkeit der Militair⸗Verwaltung des Objekts der Es liegt also die eranlassung vor, einen solchen Einwand gegen das von dem
Untersuchung hindernd i 4 ütte. saüfsluch g hindernd in den Weg treten müßte renwerthen und gelehrten Mitgliede beantragte Untersuchungs⸗Comité zu scheben; ich finde aber bei näherer Erwägung, daß es für mich unmög⸗ ch sein würde, diesen Einwand mit Erfolg vorzubringen, wenn ich mei⸗ ben Gewissen und meiner Wahrheitsliebe Gehör geben will. (Beifall.) Das saus wird mir vielleicht gestatten, auf einige mich persönlich angehende Uimstände hinzuweisen, obgleich sie kaum in den Bereich des senach vor⸗ degenden Gegenstandes gehören. Als das Amt des Staats ecretairs für en Krieg von dem Staatssecretariat für die Kolonieen getrennt wurde, 85 Lord Aberdeen es für geeignet, den Vorschlag zu machen, daß dem daenege von Neweastle gestattet werden solle, nach seinem Belieben das eiüd er das andere Amt zu behalten, und der Herzog von Neweastle flärte mit lobenswerthem Ehrgeize, daß, da er bemüͤht gewesen sei, se große Expedition, welche England damals verlassen hatte, auszurü⸗
lich zu
denn mit Hülfe einer deren Zweck es war, Lord
Antrage auf Untersuchung entreten können, erstens durch den
und herzzerreißend, auch nur einen
es von der See gehen werden, sieben Miles von einem
— und die Regierung kann daher V nicht hoffen, durch Ableugnung des Uebelstandes das Haus zur Ver⸗ ich nicht in der
age bin, ein schwaches „Nein“ dem Antrage entgegenzustellen, oder daß der An⸗
Nun ich nct den zweiten der
diesem Grunde Geltung zu ver⸗ V
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sten, es ihm auch zukomme, an der Spitze jenes Departements zu blei⸗
ben. Aberdeen trat dieser Ansi ei und ich stimmte ebenfalls der
Ernennung zu. Am ae; der Sesston zerstreuten sich die verschiedenen
Mitglieder der Keerung⸗ esonders diejenigen, welche Mitglieder dieses Hauses sind, wie es üblich ist, und ich darf wohl sagen, daß diese Zer⸗ streuung, nach der anstrengenden Arbeit in biesem Haäuse, absolut noth⸗
wendig war, wenn die Staatsgeschäfte ferner kraͤftig geleitet werden sol⸗ len, und daß Niemand getadelt werden kann, wenn er sich zur Herstellung seiner Gesundheit nach entferntern Gegenden begab. Ich führte damals kein Amt, welches mich verpflichtet hätte, an der Leitung des Krieges Theil zu nehmen, nichtsdestoweniger aber verging während der Vakanz fast kein Tag, an welchem ich nicht von meinem edlen Freunde, dem Staats⸗Secretair für die auswärtigen Angelegenheiten, Briefe erhielt oder an denselben schrieb, die auf die täglich vorfallenden Ereignisse Bezug hatten. daß ich im Lande vehede e sei, um Vorlesungen zu halten. Das ehrenwerthe Mitglied für Bristol sagte mir eines Tages, daß man es
gern sehen würde, wenn ich einen Besuch in Bristol abstattete, und es . wurde ein Tag dazu angesetzt. Ich besuchte das dortige wissenschaftliche 3 und bald darauf bei einem Besuche bei meinem Bruder, dem
Man hat gesagt,
erzoge v. Bedford, ein anderes derartiges Institut in dessen Nachbar⸗ 8
schaft. Das waren die beiden einzigen Besuche, welche ich gemacht habe, und ich sehe nicht ein, warum derartige Besuche sich mit 8 meinem Amte als Geheimraths⸗Präsident, dem die Oberaufsicht über das Volks⸗Unterrichtswesen obliegt, unvereinbar sein sollten. (Lauter Beifall.) Doch ich will zu einem wichtigeren Gegenstande über⸗ gehen. Nachdem ich allen Kabinets⸗Conseils beigewohnt hatte, schrieb ich
an Lord Aberdeen, um ihm zu sagen, daß ich bereit sei, den wahrschein⸗
Lord Aberdeen erwiderte, er werde am 14. Oktober nach London zurückkehren, und am 17. Oktober fand ein du. nn faßt zu dem ich mich einfand. Bald darauf und im Beginn es Novbember wurde es mir einleuchtend, daß eine bessere Verwaltung der Dinge in Betreff des Krieges nothwendig sei. (Lauter Beifall der Opposition.) Um meine Ansichten zur Geltung zu bringen, leitete ich eine Correspondenz mit dem an der Spitze der Regierung stehenden edlen Lord ein. (Lord John Russell verlas Auszüge aus dieser Correspondenz, 8 Palmerston an die Spitze der zu consoli⸗ Ministeriums zu stellen,
wohnen.
direnden verschiedenen Zweige des Kriegs⸗ ein Vorschlag, auf den Lord Aberdeen einzugehen sich weigerte.) Da Lord Aberdeen sich nicht bewegen lassen wollte, die vorgeschlagenen Aenderungen der Königin zu empfehlen, hielt ich mich verpflichtet, vorigen Dienstag meine Verbindung mit der Regierung aufzugeben. (Hör Hört!) Lord Aberdeen begab sich mit dem Entlassungsgesuche nach Windsor und Ihre Majestät haben dasselbe gnädigst angenommen. Es 8 freut mich, zu höͤren, daß der Zweck, den ich beabfichtigte, jetzt erreicht ist, und daß der edle Lord (Palmerston) die Leitung des Kriegsministeriums 4 erhalten soll. Es würde mich freuen, wenn mein Rücktritt zur Ernen⸗ 8 nung meines edlen Freundes geführt hätte. Nachdem ich in so weit mich über meine persönliche Stedeag ausgesprochen habe, wird es mir erlaubt 3 sein, da ich mich an der Dehatte über den Antrag des ehrenwerthen 8 Mitgliedes für Sheffield zu betheiligen nicht beabsichtige, noch zu gehen und zu erklären, daß, wie es auch auf dem neu⸗ lichen Meeting in Leeds ausgesprochen worden it, bver ereig meiner Ansicht nach kräftig fortgeführt werden muß, wenn ein Englands würdiger Friede erreicht werden soll. Was den Krieg selbst betrifft, so sind meiner Meinung nach die Aussichten nicht so düster, daß die jetzt vorherrschende gedruͤckte Stimmung gerechtfertigt erscheinen könnte. In Folge der von Oesterreich in Gemeinschaft mit den West⸗ mächten gemachten Anstrengungen hat der Kaiser von Rußland bereits ein gutes Theil seiner Prätensionen aufgegeben, und die Aussicht, jene Macht — eine Macht, welche 500,000 Mann stellen kann — zum aktiven Verbündeten zu haben, hat man der Geduld meines edlen Freundes, des Grafen von Clarendon, zu danken. Was den Kaiser der Franzosen betrifft, so trage ich kein Bedenken, zu erklären, daß derselbe der feste und treue Verbündete Englands bis 8 zum Ende des Krieges bleiben wird. In der That, wenn wir einen 8 Frieden erlangen sollen, der gerecht und ehrenvoll für England, gerecht und ehrenvoll für und sicherstellend fuͤr Europa ist, so hängt das von der Vaterlandsliebe dieses Hauses, Franzosen und dem Beistande Oesterreichs ab. vorgeworfen, . b — 1t sei; es ist das aber ein ungerechter Vorwurf, denn keine Partei hätte 8 mit größerer Hochherzigkeit handeln koͤnnen, als die Whigpartei, welche Lord Aberdeens Ministerium zur Stütze diente, und es wird stets mein Stolz sein, dieser Partei angehört zu haben.“ vet. 3
Lord Palmerston äußerte sich mit vielem Lobe über den politischen und persönlichen Charakter Lord 8391. Russells und bemerkte, daß es nicht seines Amtes sein könne, darüber zu entscheiden, ob Lord Aberdeen Resht oder Unrecht gethan habe, dem Rathe Lord John Russells in Be⸗
d
Man hat der Whigpartei 8
treff des Kriegsministeriums nicht Gehör gegeben zu haben. Er könne nur sagen, daß er sich allen seinen Kollegen in dem Gesuche an Lord 4 John Russell angeschlossen habe, unter den gegenwärtigen Umständen 8 aus dem Kabinette nicht auszutreten. Er fügte hinzu, daß die anderen 8
Mitglieder der Regierung das Verfahren seines edlen Freundes nicht nachahmen und nicht dem
in Aussicht gestellten Antrage ent-⸗ laufen, sondern sich bescheiden werden, den Beschluß des Hauses 8 über denselben abzuwarten. Was den Krieg betreffe, so biete derselbe das 8 in der Geschichte beispiellose Schauspiel dar, daß zwei Rationen in einem
ür beide ehrenvollen t e 1 gegen den Angriff einer vierten Macht auftreten. Alles
sollte vermieden werden, was diese Ener ie schwächen koöͤnnte. D. Lord habe übereilt gehandelt, als er in einem Schreiben an Lord Aber⸗ 88 deen seine neeen, den Antrag des Mitgliedes für Sheffield bekämpfen, als Motiv fuür seinen Austritt angegeben habe.
1 igens ungenügend, während, wenn er seine Grund sei vUabe ari vaaüun Nü hivEihsseticrin Seee a f
weiter
2 1 Anfang Oktobers stattfindenden Berathungen des Kabinets beizu-⸗
4
der Treue des Kaisers der
daß sie exklufiv, ämtergierig und eiferfaͤchtig gegen Andere
Bündnisse mit allem Nachdrucke zum Schutze einer
5b