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castle, obgleich er sie für zwei der tadellosesten Minister halte, die jemals im Dienste gewesen seien, die öͤffentliche Meinun für hinreichend efüͤhnt betrachtet habe. Abgesehen indeß von seiner Ansicht, daß das Comité unndthig sei, halte er sie auch für ungerecht, da die Verantwortlichkeit der Exekutive die Generale und Admirale, welche ihr unbedingt untergeben seien, vollständig decken müsse. Ferner aber würde eine
ankreich, und da die Allianz mit diesem Lande ichtigkeit sei, so müsse durchaus Alles vermie⸗ den werden, was die 2,ö, der Verbindung mit demselben in irgend einer Weise stören köͤnnte. Seiner Meinung nach haͤtte die Regierung die Einsetzung des Comité's bekämpfen müfsen und mit Erfolg bekämpfen kön⸗ nen; er habe daher von einem Kompromiß nichts wissen wollen. Unter diesen Umständen aber seien nicht er und seine Freunde die Deserteure, sondern diejenigen, welche im Ministerium geblieben seien, ihre Kanonen vernagelt und die Sache preisgegeben haben. Uebrigens werde er sich jeder faktibsen Opposition gegen die Regierung enthalten, derselben viel⸗ mehr seine eifrigste “ angedeihen lassen.
auch die Beziehungen zu von der überwiegendsten
Untersuchung Alles und Fenn ans Licht bringen müssen, insbesondere r
Herr Bright äußerte seine Ueberzeugung, daß man nach der abge⸗ ebenen Erklärung die Handlung der ausgetretenen Minister nur als das Resultat der Gewissenhaftigkeit betrachten werde, mögen sie sich nun mit ihrer Ansicht im Rechte oder Unrechte befinden. Zugleich äußerte er aber auch sein Bedauern über den Austritt, da er den aufrichtigen Wunsch hege, daß das Ministerium, an dessen Spitze Lord Palmerston stehe, nicht gestürzt werde. Das Land sei in einer überaus kritischen, um nicht zu sagen, demüthigenden Stellung, und es 8 u befürchten, daß man diese Stellung 4 außerhalb Englands als polche erkenne. Um 8 mehr sei es die Pflicht des Hauses, sich auf der Höhe der Verhältnisse zu behaupten und Jedem, der sich bereit zeige, das Land der Gefahr zu entreißen, die volle Kraft seines Beistandes zu geben. Wenn Rußland der Friede angeboten und von demselben nach Treu und Glauben ange⸗ nommen werde, so hoffe er, daß Niemand im Stande sein werde, diesem christlichen Lande den Vorwurf zu machen, daß es muthwillig die Uebel des Krieges verlängert habe. b Nach Herrn Bright nahm Herr Sidney Herbert das Wort, um seinen Austritt aus dem Ministerium zu erläutern, wobei er — machte, daß seine Stellung sich von der Stellung des Sir James Graham und des Herrn Gladstone einigermaßen unterschieden habe, da ihn als Kriegs⸗ Secretair das Tadels⸗Votum des Hauses über die Kriegführung speziell mit betroffen habe. Der Antrag des Herrn Roebuck lasse sich in zwei Theile theilen, der eine bezüglich auf das Verhalten der Regierung, so weit die Versorgung des Heeres in Be⸗ tracht komme, der zweite bezüglich des Zustandes der Armee selbst. Gegen den ersten Theil erhebe er keine Einwendung, denn das Parla⸗ ment sei befugt, das Verfahren der Minister ohne alle Rücksichten zu untersuchen, und er seinerseits habe auch nichts zu verheimlichen. Was aber den zweiten Theil der Untersuchung betreffe, so stimme er gan mit den Ansichten des Sir James Graham überein, daß dieselbe schaͤdlich und, da das Ministerium Aberdeen abgetreten, jetzt auch ganz unnöthig sei. ee- g⸗ sei das beantragte Spezial⸗Comité selbst nicht einmal zu dem Zweck einer gründlichen Untersuchung das geeignetste Mittel, es werde gar keinen Erfolg haben. Unter diesen Umständen habe er sich verpflichtet gehalten, auf kein Kompromiß einzugehen, son⸗ dern der Einsetzung des Comité's Widerstand zu leisten, 1 lange ihm das möglich sei. Herr Gaskell erklärte es für unmöglich, das Votum des Hauses wieder aufzuheben, wenn dasselbe nicht der Repräsentativ⸗ Verfassung einen verderblichen Streich zufügen wolle. Herr Drummond, der für die Einsetzung des Comité's votirt hat, äußerte, daß er zwar g-7 wie vor die Untersuchung für nöthig halte und dafür sorgen werde, da fie nicht nutzlos verlaufe, indeß doch glaube, daß eine Untersuchung durch ein Spezial⸗Comité allzu große Gefahren mit sich bringen würde und daher vorziehen möchte, daß das Haus als solches selbst die Unter⸗ suchung führe und dieselbe auf die mit dem Militair⸗Departement in Verbindung stehende Civil⸗Verwaltungs⸗Behörde beschränke, jedes Uebergreifen in die militairischen Operationen selbst sorgsam ver⸗ meidend. Lord Seymour erklärte, er sei von vorn herein gegen die Untersuchung gewesen, weil er dieselbe an und für sich als unge⸗ eignet betrachte und überdies befürchten müsse, daß sie Verlegenheiten in Betreff der Anordnung des bevorstehenden Feldzuges und der Beziehun⸗ gen zu Frankreich mit sich führen werde. Da aber die Regierung sich seßt bereit erklärt habe, auf die Untersuchung einzugehen, so trage er ein Bedenken, die ihm angetragene Wahl zum Comité⸗Mitgliede anzu⸗ nehmen, glaube aber, daß die Untersuchung, möge sie nun geheim oder öffentlich geführt werden, den erwarteten Erfolg nicht haben, sondern nach fast endloser Zeit in allgemeinem Mißvergnügen des Landes ihren Schluß finden werde. Auch Sir J. Pakington erklärte die Untersuchung für unabweislich, und zwar weil das Volk dringend verlange, den Grund des nicht abzuleugnenden Uebels zu erfahren, und weil man dasselbe nicht länger mit bloßen Re⸗ densarten abspeisen könne. Er seinerseits sehe die Ursache des Uebels einzig und allein in der schlechten Verwaltung von Seiten des Ministe⸗ riums Aberdeen. Wenn er die Mitglieder dieses Ministeriums, die er für die Hauptschuldigen halte, namhaft machen sollte, so würde es nicht der Herzog von Meweastle sein, sondern Lord John Russell und Lord Palmerston. Die Stellung des Letztgenannten insbesondere sei jetzt eine ganz sonder⸗ bare. Es lasse sich nüicht begreifen, wie der edle Lord dazu komme, jetzt ein Verfahren zu genehmigen, das er noch am Freitag aufs Aeußerste niß billigte, das er geradezu für verfassungswidrig erklärt habe. Wenn er damals wirklich gemeint, was er gesagt, so könne man sich es doch gewiß nicht erklären, wie er dazu komme, jetzt etwas zu billigen, was er da⸗ mals als --e e. bezeichnet habe. Er (Sir J. P.) könne sich 2n Hv zwei Bedingungen bereit finden lassen, als Mitglied des omité's si fungiren: erstens, daß die Untersuchung gründlich und boll⸗ ständig sei, und zweitens, daß sie mit dem Beginne der Ex⸗ pedition anfange, amit man da wer eigentlich daran ufd
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sei, daß eine Expedition, welche, wie er wisse, Lord gefahrvoll bezeichnet habe, noch so ät in der Jahreszeitk mit so geringer Kenntniß der tnisse unternommen ist. Herr S. Wortley außerte sein Bedauern, daß Lord Palm sich so nachgiebig erwiesen habe, in eine Untersuchung zu miürien welche die Allianz mit Frankreich gefährde, den der Armee atta 9. Civil⸗Departements die größten Verlegenheiten bereiten müsse und ach 88 für sich eine Ungerechtigkeit sei, da Abwesende, die sich nicht vertheidunn können, in Untersuchung gezogen werden sollen. eidigen In sehr ausführlicher Rede rechtfertigte Herr Glad die Haltung, welche er im Verlaufe dieser Angelegenheit an hat. Er ging bis zu der Auflösung des Ministeriums und dem Versuche Lord Derby’s zur Bülpun eines neuen Ministeri und erklärte seinen Eintritt in das Mtinistertum Palmerston - em Umstande, daß er sich für verpflichtet gehalten habe, in maligen Momente der Krisis seine Unterstützung zur Herstellung der 8 gierung nicht zurückzuhalten, zumal da seine Ansichten im Wesentlicen mit denen Lord Palmerstons übereinstimmen, wobei er indeß nicht 88 Fedce daß er den Sturz Aberdeen’'s, den er als einen durchaus 8 annten Mann schilderte, mit großem Bedauern zecsen habe. Va seinen setisen Entschluß, aus dem Ministerium wieder auszutrete betrifft, so verwies er vor Allem auf die entschiedene Ver dammung des Roebuck'schen Antrages, die er in seiner i 24. Januar gehaltenen Rede ausgesprochen hat und fragte, oh man es wunderbar finden köͤnne, daß Jemand, der sich in solcher Wesß ausgesprochen, lieber sein Amt aufgebe, als einer von ihm gerahen. verworfenen Maßregel nachträglich beitrete. Die Frage, welche g- liege, bemerkte er alsdann, sei zweierlei Art, sie beziehe sich auf den Stand des Heeres in der Krim und auf das Verfahren des betreffenden Regierungs⸗Departements. Auf die letztere würde er wohl einzugchen gbetg sein, aber die wichtigere und verneinend zu entscheidende Frage ei die, ob verfassungsmäßiger Weise eine Comité des Hauses väh rend der Dauer der Operationen eine Untersuchung über den zu⸗ stand des Heeres in der Krim anstellen könne. Eine Comiteé zur Pe⸗ strafung soll es nicht sein — etwa eine Comité zur Remedur? Auf diesem Wege aber werde weder rasch noch zweckmäßig Abhllfe erfolgen köͤnnen. Das Comité sei mit einem Worte ein Exekutiv⸗Comite, welches den Ministern der Krone ihre wichtigsten und delikateste Functionen aus den Händen nehme. Zu einer solchen Maßregel aber Nhanh⸗ weder er noch seine Freunde die Hand bieten zu dürfen. Lord almerston erklärte, das Verfahren seiner bisherigen Kollegen einer Kritik nicht unterwerfen zu wollen, denn er sei überzeugt, daß sie nit aufrichtiger und ehrlicher Fvne gehandelt haben. Er selbst habe von vorn herein sich gegen das Comité erklärt und seine Einwen⸗ dungen blieben — Theile noch bestehen; es sei aber nicht zu verkennen, daß die große Mehrheit derjenigen, welche für den Antrag stimmten, aus zwei von einander verschiedenen Beweggründen votirt habe. Die Einen haben die Untersuchung für unabweislich gehalten, die Anderen haben ihr Votum nur als ein Mißtrauens⸗Votum gegen die damalige Regierung 8— Das Land seinerseits habe die Sache in ersterwähntem Sinne aufgefaßt, es verlange Untersuchung und diese Ansicht des Landes reagire wieder auf das Haus. Er finde sich daher in der Lage, daß er außer Stande sei, das Haus zur Aufgebung oder Verschiebung des Comité's zu überreden, obgleich er die Hoffnung gehegt habe, daß dieses geschehen werde, nachdem er die von der Regierung beabsichtigten Abänderungen und Untersuchungen dargelegt hatte. Er habe aber die Aufgabe, ein Ministerium zu bilden, nicht auf die bloße Chance hin übernehmen können, daß sich das Haus geneigt finden lasse, sein Votum wieder aufzuheben, auch werde er seinen Posten jetzt nicht — wenn es ihm —92 linge, das Haus dazu zu überreden. Allerdings könne Untersuchung mancherlei Unzuträglichkeiten mit sich fuͤhren, aber die Unzuträglichkeit wüͤrde noch größer sein, wenn in einem so kritischen Zeitpunkte gar keine Regierung bestände. Herr Bright habe gefragt, ob die Regierung die Absicht habe, an den bereits soht alteg Friedens⸗ Bedingungen festzuhalten. Seine Antwort sei Ja; die Instructionen, welche Lord John Russell erhalten habe, seien auf jenen Bedin⸗ gungen bafirt und die Regierung sei bereit, in ehrlicher Weise zu unterhandeln. Mißlinge die Herstellung eines Friedens, der sich mit der Sicherheit Europas vertrage, so werde es die Pesic der Re⸗ gierung sein, den Krieg mit der nöͤthigen Energie fortzuführen, um denselben zum glücklichen Ende zu bringen, und er halte überzeugt, daß sie dann nicht vergebens den eistand des Parlaments in Anspruch nehmen werde. Herr Disraeli sprach die Ueberzeugng aus, daß dieser Beistand der Regierung nicht enkgehen werde, zuglei aber auch den Wunsch, daß es Lord Palmerston gefallen hab en mochte dem Hause mitzutheilen, welche denn die Mitglieder der Regierung seien die es eventuell unterstützen solle. Auch vermisse man in der Rede Lord Palmerston's jede Antwort auf die Reden seiner bisherigen Collegen, und das Einzige, was man erfahre, sei, daß Lord Palmerson jetzt eine Maaßregel billige, die er noch vor Kurzem für verfassungswidrig erklärt und die er noch am vorigen Freitag bekämpft habe. Und . sei der Mann, dessen Festigtet Confequenz und Thatkraft das Lan retten solle. Was ihn (Disraeli) betreffe so sei er na vie vor der Meinung, daß die Untersuchung stattfinden müsse, und er lasse sich auch durch die Behauptung derjenigen nicht irre machen, welche auf den Mangel eines Präcedens hinweisen, denn unter Umstän⸗ den, wie die gegenwärtigen, müßte das Haus ein Präcedens maͤchen, wenn noch keines vorhanden wäre. Im Verlaufe seiner Rede war Her⸗ Disraeli von der Annahme ausgegangen, daß Lord Palmerston die den kämpfung der Comité⸗Einsetzung zur Basis seiner Vereinbarung mit 8 Peeliten gemacht oder daß diese eine bestimmte Stipulation über 16g Punkt verlangt haben. Beides stellte Hr. Gladstone, nachdem Hr. Ss raeli seine Rede beendet hatte, ausdruüͤcklich in Abrede und versicheri⸗ daß, nachdem die erforderliche Verständigung über die auswärtige Po
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nern, sin die Wahl der (bereits bekannten) elf Mitglieker des Comité's. Be⸗
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Vner Fehränkung des Mandats des Comité's zu beantragen, ei
hat es geregnet und in der ver
etung der Politik Aberdeens) zwischen ihm und Lord Pal⸗ riatt efunden habe, durchaus keinerlei besondere Verab⸗ erfolgt seien. Nachdem dieses auch von dem Minister des In⸗ gir George Grey, bezeugt worden war und derselbe sich im Uebri⸗ Ueberein mmung mit Lord Palmerston ausgesprochen hatte, er⸗ b ite eingesetzt wurde, erklärte Lord Palmerston in Folge 8.— Eorllation —1 9% Sir H. Willoughby, daß er nicht „ — 13 a er den in das Comité gewählten Mitgliedern überzeugt halte, daß sie
9n auf unsicheres und delikates Terrain begeben werden.
sch g Raglan's neueste Depesche ist vom 10. Februar und
lautet düsam Herzog. ch habe meinem Berichte vom 6ten d. Mts.
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jcbts entliches no ichtiges hinzuzufügen. Gestern und vorgestern nichts Wesen 1 flossenen Nacht ist eine beträchtliche Masse n Schnee gefallen, der noch den Boden bedeckt; es friert aber nicht 8 der Boden ist abermals von Feuchtigkeit durchdrungen. Von der e wird gemeldet, 898 in der Stadt und in dem Hafen von Seba⸗ opol große BThätigkeit herrscht. Man sah beträchtliche Transporte anscheinend kranker Mannschaft die Stadt verlassen und zahl⸗ reiche einspännige Karren in dieselbe infahren. Der Feind scheint abgenutzte Schiffe in der Arsenal⸗Bucht abzubrechen und das Material zu Bettungen und Pallisaden an der Mastbatterie zu ver⸗ wenden. Wir setzen die Armirung der Werke auf dem rechten Flügel fort. Der Gesundheitszustand der Truppen fährt fort, sich in geringem Maße zu bessern. Sie sind mit warmen Kleidungsstücken und Lebens⸗ mitteln reichlich versehen. Nur Fourage fehlt uns und das kommt bauptsächlich daher, daß der General⸗Kommissair das Heu aus Eoglann, auf das er gerechnet hatte, nicht erhielt. Beilie end die Verlust⸗Liste bis zum 8. d. M. Unterz. Raglan.“ — Die Verlust⸗Liste vom 5. bis 8. Fe⸗
Iruar weist nur 4 verwundete Soldaten nach. Viscount Ponsonby ist vorgestern 84 Jahre alt in Brighton
geästorben. Er gehörte der Whig⸗Partei an und war viele Jahre
jindurch der diplomatische Vertreter Englands in Konstantinopel, Wien und andern Orten. —
Spanien. Die „Madrider Zeitung“ vom 19. Februar widerlegt die Gerüchte vom Erscheinen einer bewaffneten Bande in den Ebenen der Mancha, die dem Angriff der Truppen Widerstand 16g” hätte, von der Beschlagnahme ines Karrens mit Lanzen auf der Straße von Toledo, vom Erscheinen eines Rebellenhaufens von 15 bis 20 Mann zu Mioras in der Provinz Barcelona u. s. w. — Nach der „Espana“ wäre wegen der ernsten Lage die Verfügung etroffen, daß im Hotel des Ministeriums des Innern Tag und acht eine Abthei⸗ lung Truppen verweilen soll, um je nach den Bedürfnissen ingenblicklich verwendet werden zu können. — Die Armee⸗Reserve vird nach dem Organisations⸗Projekt darüber 80,000 Mann in -o Bataillonen bilden, wovon 30 sofort, die anderen nach und nach nrichtet werden sollen.
Türkei. Aus Marseille, 24. Februar, wird telegraphirt: ‚Der heute hier angekommene „Thabor“ bringt Nachrichten aus Konstantinopel vom 15. Februar. Die Anwerbung von Türken fär den englischen Militairdienst war auf Befehl Lord Stratford ze Redeliffe's eröffnet worden. Briefen aus der Krim zufolge war ds Wetter daselbst warm. Die letzten Laufgräben waren beinahe vollendet; allein in den englischen Batterieen waren noch 40 Ge⸗ stütz aufzupflanzen. Eine Anzahl Kriegsschiffe war dazu bestimmt, in das Asow'sche Meer einzudringen.“
Eine andere Depesche aus Marseille vom selben Datum meldet: Alle Truppen, die sich in Konstantinopel befanden, sind nach der Lim abgegangen. Die den Hafen von Sebastopol beherrschenden batterieen auf den Höhen von Inkerman werden Ende des Monats wllendet und armirt sein. Die französischen Dampfer werden noch 11 Mörser hergeben. Zwei russische Flöß⸗Batterieen beunruhigen se bei den Befestigungen von Inkerman vsecien Arbeiter. die Franzosen haben Sendungen von Wurfgeschossen erhalten. die Verbündeten sollten bereit sein, das Feuer am 15ten wieder n eröffnen. Lord Raglan hat allen Fremden den Besuch der kaufgräben untersagt.“
Eine dritte Depesche aus Marseille vom 24. Februar, Abends, neldet: „General Sefer Bey beschleunigt die Artillerie⸗ und Kavallerie⸗Sendungen nach Eupatoria. Omer Pascha wird in Se erwartet, wo er einem großen Kriegsrathe beiwoh⸗
wird. .
Der franzoösische Marine⸗Minister hat, wie der pariser „Mo⸗ niteur“ meldet, von dem Vice⸗Admiral Bruat folgende telegra⸗
hhische Depesche erhalten:
Montebello“, Kamiesch, 13. Februar. am 11. Februar von Eupatoria der da. dem Bosporus der „Tage“, „In⸗ sierible“, „Nereide“, „Psyche“; am 13ten „Labrador“, „Chander⸗ nagor“ und „Breskau“. Alle diese Fahrzeuge bringen Truppen, Material und Fourage. Der „Tage“ ist beim Eingange in die
ai von Kamiesch aufgelaufen, aber er ist wieder slott geworden, ühne Havarie erlitten zu haben. Die Belagerungsarbeiten schrei⸗ en in Folge des schlechten Wetters langsam vor; der Feind be⸗ festigt seinen rechten Flügel und führt zur Seite des Quarantaine⸗
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Es sind angekommen: ‚Jean Bart“; am 12ten aus
Forts neue Geschütze auf. Der General Niel schifft sich heute auf der „Reine⸗Hortense“ ein.
(Ein Korrespondent des „Journal de l'Empire“ giebt die Zahl der vor Sebastopol in Batterie stehenden Geschütze auf französischer Seite auf 300 an, wozu noch auf englischer Seite 75 kommen werden. General Niel hat noch mehrere neue Batterien auffüh⸗ ren lassen. Ueber die Hälfte der Geschütze gehören der Marine und sind vom schwersten Kaliber. Die Marinetruppen werden da⸗ her beim Bombardement eine große Rolle haben. Bereits ist es ihnen gelungen, das Mast⸗Bastion zum Schweigen zu bringen. Dieser Korrespondent bestätigt ebenfalls, daß die Flotten zur Mitwirkung bei der entscheidenden Operation be⸗ rufen sind. Alle im Schwarzen Meer und im Bosporus zerstreuten Kriegsschiffe hatten Befehl erhalten, nach den Gewässern von Sebastopol zu steuern. Omer Pascha, der mit einer von den Al⸗ liirten ihm geliehenen Dampfer⸗ und Transportflottille am 6. Februar von Varna abgesegelt war, nachdem seine sämmtlichen Truppen in Eupatoria angelangt waren, ist von da sogleich nach der Bai von “ gekommen, um mit den Generalen der Alliirten zu kon⸗ eriren.
RNußland und Polen. Das in Königsberg am 26. Februar eingetroffene „Journal de Petersbourg“ bringt einen an den Senat gerichteten kaiserlichen Ukas, durch welcheg Angesichts der gegen⸗ wärtigen Verhältnisse die Gouvernements Woronesch, Kursk und Tschernigow als in Kriegszustand befindlich erklärt und unter die Gerichtsbarkeit des Oberkommandanten der Südarmee, General Gortschakoff, gestellt werden. (Tel. Dep.) 8ü
— Nachrichten aus Warschau vom 24. Februar zufolge war der Feldmarschall Fürst Paskewitsch am 22ͤten von St. Petersburg wieder dort eingetroffen. Von eben daher war auch der Kaiserliche General⸗Adjutant Froloff in Warschau angekommen, der General-⸗ 88 Bentkowski aber von Warschau nach Brzesc⸗ Litewski abgereist. .
1 Amerika. Das Dampsfschiff „Pacific“ ist mit New⸗Yorker Nachrichten vom 8. Februar angekommen. Im Senate der Vereinigten Staaten ist die French Spolia⸗ tion⸗Bill durchgegangen; eben so eine Bill zur Bewilligung von Geldern, behufs Reinigung des Hochwassers an der Mündung des Mississippi. Die Bill wegen Anlegung eines Telegraphen nach den Südseeküsten ist zum ersten Male verlesen und an einen Ausschuß verwiesen worden. Für die Einrichtung von zwei neuen Kavallerie-⸗ und zwei neuen Infanterie⸗Regimentern sind 2 ½ Mill. Dollars be⸗ 8 willigt worden. Der Antrag, 3000 Mann berittene Freiwillige anzuwerben, um die Indianer auf der Straße nach Kalifornien im Zaume zu halten, ist verworfen worden. 85.
Der washingtoner Korrespondent des „New⸗York Herald“ meldet, daß dem Senate ein mit Mexiko abgeschlossener, dem mit Rußland abgeschlossenen analoger Vertrag wegen Wahrung des Rechts der Neutralen zur Ratification vorgelegt worden ist.
Der Unter⸗Staatssecretair Hr. Dudley Man hat seine Ent⸗ lassung genommen, angeblich wegen der Angelegenheit des Herrn Soulé und der Ostender Konferenzen.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten. 8 Galatz, im Februar. Nachdem die v“ der Quarantaine zu Galatz und Braila erfolgt ist, werden in beiden Häfen nur die Hafen⸗-⸗ Kapitanate, denen Sanitäts⸗Beamte beigeordnet find, zur Handhabung 88 einer angemessenen Hafen⸗ und Sanitäts⸗Polizei, fungiren. Im Interesse der guten Ordnung und aus Sanitätsrückfichten wird jedoch auch ferner aufrecht erhalten werden, daß sowohl die Führer, als die Besatzung .“ hier und in Braila ankommenden Schiffe nicht früher mit den Bewoh⸗ nern der Hafenstädte sich vermischen dürfen, als bis die Papiere des Schiffes in Ordnung befunden und der Gesundheitszustand der Schiffs⸗ besatzung als unverdächtig erkannt worden ist.
Die zu solcher Prüfung erforderlichen Beamten werden von Mor⸗ gens bis Abends in den Dienstgebäuden der Hafen⸗Kapitanate anw send sein und werden daher voraussichtlich die ankommenden Schiffe, wenn Dokumente und Gesundheitszustand gg sind, sofort die Anweisung des Ankerplatzes und die Erlaubniß zum freien Verkehr mit den Plätzen zu gewärtigen haben, während dagegen solche Schiffe, deren Papiere nicht in Ordnung sind, oder solche, welche Kranke oder gar Todte am Bord haben, selbstredend die näheren 79.22n der Direction des betreffenden Hafen⸗Kapitanats erwarten und sich diesen fügen müssen. E“ Marktpreise.
hBerlin, den 26. Februar.
Zzu Lande: Roggen 2 Rthlr. 20 Sgr, auch 2 Rthir. 2 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 1 Rthlr. 24 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. 20 Sgr. Kleine Gerste 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Rthlr. 12 Sgr 6 Pf., auch 1 Rthlr. 9 Sgr. 9 Pf.
Zu Wasser:
Weizen 3 Rthlr. 27 Sgr. 6 E., auch 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Roggen 2 Rthlr. 21 Sgr. J auch 2 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. Grosse Gerste 1 Rihblr. 28 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rihlr. 25 Sgr. Kleine Gerste 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 20 Sgr. Erbsen 2 Rthlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Sonnaßend, 24. Februar.
Das Schock Stroh 7 Rihlr. 20 Sgr., auch 6 Rthlr. 20 Sgr. De. Centner Heu 1 Rthlr., geringere Sorte auch 27 Sgr. 6 Pf. ge
Kartoffeln, der Scheffel 4 Ribhlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 28 Sgr., metzen-
weis 2 Sgr. 3 Pf., auch 1 Sgr. P