1855 / 74 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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eute Audienz bei dem Könige gehabt, mit einer durchaus persön⸗ Achnn Mission an denselben beauftragt; die Gesandten von Rußland und Oesterreich haben gleichzeitig Audienz gehabt. General Chazal wird von hier nach Petersburg abgehen.

8 itannien und Irland. London, 24. März. Im en wurde gestern durch den Lordkanzler die schon er⸗ wähnte Botschaft in Betreff des an Sardinien zu leistenden Vorschusses eingebracht. Sie begründet sich auf den mit Sardinien abgeschlossenen Vertrag, durch welchen der König von Sardinien sich verpflichtet, ein Kontingent von 15,000 Mann zum Heere der Verbündeten zu stellen. Dagegen hat sich England verpflichtet, dem Koͤnige von Sardinien

5000 Pfd. St. vorzuschießen, von denen 500,000 Pfd. St.

8 sobald wie nach erlangter, Zustimmung des Parla⸗ ments und 500, Pfd. St. 6 Monate nach der ersten Termin⸗ 8 zahlung ausgezahlt werden sollen. Ferner verp ichtet sich Eng⸗

land noch, 1,000,000 Pfd. St. nach Ab auf von 12 Monaten vorzu⸗ schießen, wogegen die sardinische Regierung verspricht, beide Vorschuͤsse mit 4 pCt. jährlich zu verzinsen und 1 pCt. zum Amortisations⸗Fonds zu zahlen. Die Köͤnigliche Botschaft spricht die zuversichtliche Erwartung der Krone aus, daß das Parlament die von der Regierung übernomme⸗ nen Verpflichtungen ratihabiren werde. Lord Malmesburvhy stellte eine Anfrage in Betreff der Dauer der Dienstzeit der Milizen, welche in Gemäßheit des ältern Miliz⸗Gesetzes vom Jahre 1852 in den Dienst ge⸗ ind. Lord Panmure erwiederte darauf, daß ein Theil der Milizen die Meinung kundgegeben habe, daß seine Dienstzeit jeß zu Ende sei. Sollte sich das wirklich als gesetzgemäß ergeben, so werde die Regierung sie des Dienstes entlassen. Die Sache sei aber noch in Unter⸗ Lord Brougham drang auf Vereinfachung der Kriminal⸗

Prozeß⸗Ordnung und beantragte eine Reihe diesen Gegenstand betreffen⸗

der Resolutionen. Der Lord⸗Kanzler theilte im Allgemeinen die Ansicht Lord Brougham's und räumte ein, daß die angeregte Frage die Auf⸗ merksamkeit der Regierung erheische.

Im Unterhause fragte Herr G. Dundas an, ob Maßregeln Fe⸗ troffen seien, um zu verhindern, daß der vernachlässigte Zustand der Be⸗ räbnißstätten in der Nähe von Balaklava bei Eintritt der wärmeren

gitterung Fieber und pestartige Krankheiten erzeuge und ob die nach der Krim abgesendete Sanitäts⸗Kommission zu dem Zwecke mit hinreichend Nausgedehnten Vollmachten versehen sei; Hr. Peel, der Unter⸗Staats⸗

Secretair im Kriegs⸗Departement, erwiderte mit kurzen Worten, die Sache ein Untersuchung und die Kommission hinlänglich bevollmächtigt. Lord Palmerston brachte die Botschaft in Betre der an Sardinien zu machenden Vorschüsse ein und zeigte an, daß er am Montage, den 26., beantragen werde, die Botschaft in Erwägung zu ziehen.

Dem Lord⸗Advokaten wurde die Erlaubniß Einbringung einer das schottische Unterrichtswesen Bill ertheilt. Herr Lindsay lenkte die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Mangelhaftigkeit des gegenwärtig be ehenden Transportsystems, welches sich durch Nach⸗ lässigkeit und Kostspieligkeit auszeichne. Sir J. Graham vertheidigte dieses System und behauptete, dasselbe könne in Bezug auf Wohlfeilheit und praktische Zweckmäßigkeit kühn den Vergleich mit Allem aushalten, was auch das tüchtigste und gewandteste Geschäftshaus zu leisten vermöge.

Nach der von Herrn Wilson dem Unterhause gemachten Vorlage ist das Ausgabe⸗Budget für den Postdienst auf 1,618,861 Pfd. St. ver⸗ anschlagt. Davon kommen allein auf die Postämter von London, Dublin und Edinburgh 395,795 Pfd. St., während für alle neeasn englischen

ostämter 342,623 Pfd. St., für die irischen 42,729 und für die schot⸗

hen 52,528 Pfd. St. ausreichen. .

Zu Aldershott wird ein permanentes Lager errichtet, und zwar in weit größerem Maßstabe, als das frühere zu Chobham. 175,000 Pfd. St. sind zur Errichtung von Hütten für 50,000 Mann ausge⸗ worfen. In Aldershott selbst werden Kasernen für 20,000 Mann eingerichtet, deren Kosten auf 250,000 Pfd. St. veranschlagt sind.

Unter den Kohlenarbeitern zu Wolverhampton und Bilston sind Unruhen ausgebrochen in Folge einer angekündigten Herabsetzung des Tagelohns. Ein Haufe von 3⸗ bis 5000 Mann plünderte die Magazine und schlug sich mit der Polizei herum.

Nachrichten vom Cap zufolge, die bis zum 22. Januar reichen, war die Ruhe in der Kolonie wieder hergestellt und der neue Gou⸗ verneur, Sir George Grey, machte eine Inspectionsreise durch die Gränzdistrikte. Das Parlament der Kolonie sollte sich im März versammeln. .

Die Admiralität hat beschlossen, daß fortan kein Ausländer auf den Koͤnigl. Schiffen in permamenten Dienst genommen wer⸗ den soll.

Die Regierung hat eine bedeutende Zahl von Kohlenschiffen

gechartert, um die Ostseeflotte und die Flotte des Schwarzen

Meeres mit Kohlcn zu versehen. schiffe von dem Tyne nach der Ostsee abgegangen.

Da es der African Steam Company an disponiblen Schiffen fehlt, wird die nächste Post nach der Westküste von Afrika erst am 24. April expedirt werden.

„Das deutsche Hospital zu Dalston beging gestern durch ein glänzendes Banket in der London Tavern sein zehntes Jahresfest. Aus den bei dieser Gelegenheit gehaltenen Tischreden ersehen wir, daß laut dem Berichte für das Jahr 1854 die Schulden der Austalt von 1200 Pfd. St. auf 900 Pfd. St. reduzirt worden sind. Im Hospitale selbst wurden während des erwähnten Jahres 868 und außerhalb desselben 7872 Kranke behandelt. Im Laufe des Abends wurden Beiträge zum Besten der Anstalt gesammelt. Die Subseriptionen beliefen sich im Ganzen auf 2000 Pfd. St.,

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Majestät dem Könige von Preußen.

hieb über die Stirn.

Zelten auf dem Felde.

Es sind bereits 50 60 Kohlen⸗

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darunter 50 Pfd. im Namen des Prinzen Albert, 50 P Majestät dem Könige von Hanndver, 20 Pfd. vom erzoge von

Cambridge, 25 Pfd. vom Hause Rothschild und 100 Pfd. von Sr

Frankreich. Paris, 26. März. Der heutige „Moniteur“ meldet, daß der General Forey die Krim verläßt und eine Divisio in Oran befehligen werde. Der „Moniteur de l'armée theilt nn daß die russische Armee in der Krim im Ganzen nur aus 115 000 Mann bestehe. Der „Constitutionnel“ glaubt, daß man von der Zerstörung Sebastopols Abstand genommen habe, die Kriegsrüstun⸗ gen aber fortdauern werden. abgehen. (Tel. Dep.) Tultscha. Die Russen bewilligten die Verladung unter österreichi⸗ scher Flagge. Viele Schiffe nehmen ihre Richtung nach Galacz.

Das „Journal de Const.“ bringt einen Bericht über das be⸗ kannte Gefecht bei Eupatoria vom 5. März, woraus sich ergiebt daß Iskender Bey mit 300 Mann regulairer Reiterei und 100 tatarischen Baschi⸗Bozuks zu einer Rekognoszirung von Eupa⸗ toria ausrückte und auf 4 starke Schwadronen regulairer russischer Reiterei stieß. Nach einem hartnäckiger Gefechte mußte Iskender Bey der Uebermacht weichen und zog sich zurück. Die Russen hatten etwa 30 Mann verloren. Iskender Bey hatte 11 Todte und 2 Verwundete, aber er selber wurde schwer verwundet, indem ihm durch einen Säbelhieb drei Finger abgehauen und der vierte so verletzt wurde, daß er amputirt werden mußte; ferner erhielt er einen Lanzenstich in die Gegend des Herzens und einen Säbel⸗

An viefen Wunden ist Iskender Bey ge⸗ storben. (— Nach dem Berichte des „Moniteur“, der ebenfalls aus Eupatoria datirt, wäre noch Hoffnung zu seiner Rettung. —)

Der „Moniteur“ berichtet aus Erzerum, 20. Februar: Der Muschir Vassif Mahomet Pascha, der neue General⸗Lieutenant der anatolischen Armee, ist gestern hier angelangt. Er bringt nach Kars 30 Millionen Piaster, welche den rückständigen Sold der Truppen decken sollen.

Aus Brussa, 5. März, wird dem pariser „Moniteur“ vom 25. März gemeldet: Die Erdstöße dauern fort; alle 4—5 Stun⸗ den wird die Bevölkerung in große Unruhe versetzt. Der größte Theil der Einwohner hat die Stadt verlassen und wohnt unter Das Erdbeben hat bereits 10 Opfer ge⸗ fordert. Der Emir Abdel⸗Kader hat keinen Unfall zu beklagen. Sein Haus, obwohl von sehr alter Bauart, hat nicht gelitten. Er hat inmitten des Schreckens der Seinen seine Ruhe bewahrt.

Rußland und Polen. St. E 20. März. Die „Nor⸗ dische Biene“ und nach ihr die „Königsb. Z.“, bringt einen Aufruf des heiligen dirigirenden Synod, datirt Peterburg, 19. März, an alle geliebten

und treuen Kinder der rechtgläubigen russischen Kirche, worin unter

Hinweis auf die angeordnete allgemeine Landesbewaffnung zum muthigen Kampfe und zuversichtlicher Ausdauer in dem Streite fans den heiligen Glauben aufgefordert, und der allmächtige Beistand des Himmels den tapferen Vertheidigern der Kirche und des Thrones zugesichert wird. Ihr wißt, heißt es im Eingange, ein wie ungerechter Krieg gegen unser Vaterland angestiftet ist, daß der große Kaiser gesegneten und ewig ruhm⸗ würdigen Andenkens, der heiligen Pflicht eines Beschirmers der recht⸗ gläubigen Kirche folgend, von der ottomanischen Pforte die Wiederher⸗ feluns der verletzten Rechte der heil. rechtmäßigen Ostkirche und die Be⸗ reiung unserer christlichen Glaubensgenossen von gSen- Drangsalen forderte; ihr wisset auch, zu allgemeinem Befremden, b Kreuzes Christi Anhalt Aee bei zwei westlichen Mächten, welche sich christliche nennen und mit Feuer und Schwert, von Rußland nicht belei⸗ digt, in unser Land eingefallen sind. Ihre Schaaren haben gleich den Ungläubigen mit den Heiligthümern unseres Glaubens ihren Spott getrie⸗ ben; sie haben die Stunden des Gebets am Grabe des Herrn zu einem Üeber⸗ fall auf die gottgeschützte Stadt Odessa gewähltund dann sich kirchenräuberisch auf das friedliche Kloster Solowetz gestürzt; sie haben die Tempel Gottes an schutzlosen Orten zerstört, sich nicht entblödet, die Habe armer, wehrloser Bewohner zu pluͤndern und zu vernichten. Aber, nach Gottes Willen, des großen und mächtigsten Hortes der Wahrheit, sind die bösen Thaten der Feinde für sie fruchtlos gewesen: in der wiederholten Zurückweisung ihrer Angriffe, in der Windsbraut des Schwarzen Meeres, in der Zer⸗ trümmerung ihrer Schiffe, in den tödtlichen ihre Kriegsschaaren vertilgen⸗ den Krankheiten war der allmächtige Arm des Herrn sichtbar, der unser Mitkämpfer ist. Erbittert durch ihre Verluste, suchen die Feinde ihren ber⸗ brecherischen Bund durch zahlreiche neue Kräfte zu verstärken und rüsten sich zu neuen Angriffen auf die russische Erde, deren Schutz neue Opfer und neue Thaten verlangt, wie dazu Gott durch den Mund seines in die himmlischen Wohnungen uͤbergegangenen Gesalbten aufgefordert hat. Rußland hat diesen Kampf nicht gesucht: es ist zum Kampfe herausgefordert worden;

so vollende sich der Wille des Herrn und gegen den Urheber ist Gott!

(Matth. 16. 18.) In den Grenzen unseres Vaterlandes selbst rechtgläubige Russen, droht Verhöhnung der Kirche von den Ie So lange ihr athmet, werdet ihr die Mutter eurer Seelen, die F. eurer Seligkeit, die Pflegerin des Glaubens, des alleinigen seligmachenden Glaubens, ohne welchen Niemand das Himmelreich ers auen wird, gn beschimpfen lassen. Eure Vorfahren haben mit Fuͤrst Dimitri Donski ;n Unabhangigkeit der russischen Erde vom Joche der Ungläubigen mit be v- Blute erkauft, mit Poscharski und Minin den wahren Glauben 89s 8 rechtmäßigen Thron des Czaren geschützt, unter Alexander dem Hei 4 2 das Vaterland gegen zahllose fremde Heerschaaren vertheidigt. Auch

von Sr.

Die Garde wird am 27sten d. M.

die Feinde des

„ot ein solches geheiligtes Unternehmen bevor, und Ihr werdet Eu vjehürde cen Nachdem weiterhin alle Stände zu 1. psberettschaft und namentlich auch zum Gehorsam gegen die keit jenem gottgefälligen Gehorsam, wodurch Rußland stets stark 8„ ermahnt worden, ergeht an Väter und Mütter der Ruf, das ge se Belspie des Herrscherhauses vor Augen zu haben. Die Groß⸗ 52 find mit dem Segen ihrer durchlauchtigsten Eltern auf den sanpfplatz geeilt, zu Eurem Schutz, zur Vertheidigung Eures Glaubens ud Eurer Heimath, und Ihr solltet segern, Eure Kinder auf den Ruf des Ezaren abzusenden? Die Geistlichen werden dann aufgefordert, ihren Gemeinden einzuschärfen, daß der gegenwärtige Streit der alte grrett sei des Fürsten der Finsterniß gegen das Reich Christi (Ephes. 2, 2.), und sie mit der Kraft des Glaubens und des Vertrauens auf die göͤtt⸗ Gnade zu bewaffnen. Das Ganze schließt mit einem Gebet

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Ulristusstreiter. 1 Berichten aus der Krim vom 12ten d. M. zufolge ist die dislocation der russischen Truppen auf der taurischen Halbinsel zur ci folgende: In Perekop lagert das vielgenannte Dragonercorps, ine leichte Kavallerie⸗Division und verschiedene andere Truppen⸗ beile in der Stärke von 20,000 Mann; der Interims⸗Komman⸗ dant dieser Streitkräfte ist der General⸗Lieutenant Pawloff I. n Simpheropol ees der General Read, früher Kommandant in Kaukasus nach dem Abgehen des Fürsten Woronzoff. Seine Streikkkäfte haben eine Stärke von 45,000 Mann und bestehen aus dn Divisionen Chruleff, Pawloff II. und Korff, aus dem Gros der wnischen Kosaken und aus drei zusammengesetzten Brigaden. Am belbeg hat Osten⸗Sacken sein Hauptqguartier mit 50,000 Mann (inbegriffen ist die mobile Garnison in Sebastopol). An der Tscher⸗ mja, an den Defileen der taurischen Alpen lagert Liprandi mit 7000 Mann und im Baidar ⸗Thale General Wagner mit 2000 Mann.

Nachrichten der „Pr. C.“ aus Warschau vom 24. März zu⸗ folge, waren daselbst der Fürst von Schönburg⸗Waldenburg von Dres⸗ dm, der Hofmarschall Major von Seebach von Altenburg, der Geheime⸗ gath Kisseleff von Brüssel und der General⸗Adjutant von Grünwald von Berlin eingetroffen. Der Eisgang der Weichsel hatte nun ober⸗ ind unterhalb von Warschau begonnen, und es schien, daß er, igeachtet des hohen Wasserstandes, der am 24sten am dortigen gegel auf 15 Fuß 6 Zoll sich belief, ohne Ueberschwemmung der pUsjer vorübergehen werde, da sich bis dahin nirgend eine Aufstauung ds Eises und Hemmung des Abflusses gebildet hatte.

Dänemark. Kopenhagen, 25. März. Das Reich sgericht hat sich mit Konferenzrath Lassen als Präsidenten und Graf Moltke⸗ ürgentved als Vice⸗Präsidenten konstituirt. Die Grundgesetz⸗ wrlage ist vom König bestätigt. (H. N.)

ELZLelegraphische Depeschen. Dirschau, 27. März. Die Eisdecke der Nogat ist augen⸗ sichlich noch für Fuhrwerke passirbar. Ueber die Weichsel bei dischau, Marienwerder, Graudenz, Thorn und Culm können Fuhr⸗ verke nicht mehr herüber. Personen und Güter werden bei Dir⸗ shen auf Bretterstangen zu Fuß über die Eisdecke der Weichsel ud per Kahn über den Außendeich befördert. Das Wasser steigt neländig. Eisgang sehr nahe. 1 u.

8 S.

London, Montag, 26. März, Nachts. (Tel. Dep. d. C. B.)

I beiden Parlamentshäusern wurde die sardinische Anleihe be⸗ vligt, Lord Clarendon sagte, daß die Schiffe, die zur Auf⸗ ggr der sardinischen Truppen bestimmt seien, sich bereits auf dem n befänden. Sir Charles Wood, erster Lord der Admira⸗ ac die strengste Blokade der Ostsee und des Weißen 1.bnb s, Dienstag, 27. März, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.) - bng⸗ „Moniteur“ enthält einen Artikel über den Kaiser Fhl aus. In demselben heißt es unter Anderem, daß Kaiser die Absichten der Czaren, die Beherrschung Europa's, zu ünn ständigen suchte. Nach Eroberung mehrerer Provinzen, nach Hischang eines vollständigen Einflusses über Deutschland, von baiser d. ereer von Oesterreich jetzt befreit sei, hielt der SSwar ein Bündniß zwischen Frankreich und England, 1nd hee dem russischen Einflusse frei waren, für unmöglich, 1ch ubte, in der Meinung, daß das neue franzöͤsische Kaiser⸗ 5 en. verdächtig sei, den Augenblick günstig, um durch die s der Dardanellen das Werk der Beherrschung zu krönen. slnng 8 enheiten täuschten die Voraussichten. Die Wiederher⸗ kgen Rußße französischen Kaiserreichs wurde zum Gegengewicht lnd w Fland und führte zum Bündniß mit allen Staaten. Ruß⸗ urde isolirt. Da von dem Kaiser Alles in Rußland abhängt,

lcenee Macht, den Ruhm und die Ehre Rußlands und den Sieg der

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so schwindet durch den Tod des Kaisers Nikolaus das hauptsächlichste Hinderniß zum Frieden. Kaiser Alexander kann Rußland die Ruhe wiedergeben, seine Weltstellung erhalten, indem er eine Po⸗ litik der Versöhnung in Aussicht stellt.

An gestriger Abendbörse wurde die Zproz. zu 70, 10 gehandelt und wurden die öͤsterreichischen Staats⸗Eisenbahn⸗Actien zu 665 gemacht.

Statistische Mittheilungen. Vwor dreizehn Jahren veröffentlichte das belgische Ministerium 1b der öffentlichen Arbeiten eine sorg ältige Darstellung des Berg⸗ baues in Belgien während des Jahres 1838. Sie 844 zugleich zahl⸗

reiche Dokumente über den Hüttenbetrieb und die Verwendung der

Dampfmaschinen, endlich einen Ueberblick alles dessen, was sich in den Jahren 1821 bis 1840 in den dortigen Bergwerken zugetragen. Seitdem

begnügte sie sich, die alljährlich gesammelten statistischen Angaben über die gewonnenen Produkte u. s. w. in General⸗Uebersichten vor uführen so 1846 für die Jahre 1839 bis 1844 und 1851 für die Jahre 1845 bis 18490. Die Vergleichung der waͤhrend der verschiedenen Perioden nachgewiesenen

Ergebnisse möchte aber schon darauf hinweisen, daß die sehr wesentlichen

Veränderungen in der Zahl und der Groͤße der Berg⸗Etablissements des

Landes vor sich gegangen seien. Die Beschreibung derselben, die man im

Jahre 1842 gegeben, konnte mit dem wirklichen Stand der Dinge sich

nicht mehr im Einklang befinden, eine neue Darstellung, die den Jahres⸗

Uebersichten wieder eine Grundlage gab, durfte als unerlä lich betrachtet

werden. In Folge dessen hat sich das genannte Ministerium veranlaßt

E“ einen aus viel reicheren Materialien gezogenen Spezial⸗

ericht über das belgische Hüttenwesen, wie es sich im Jahre 1850 dar⸗

stellte, ausarbeiten und dem Druck übergeben zu lassen. Diese Arbeit ist

so eben unter dem Titel: „Statistique de la Belgique. Mines, minidères

usines minéralurgiques et machines à vapeur. Année 1850. Comte

rendu par le Ministre des travaux publics (Brurelles, 1855) « in einem

stattlichen Quartband erschienen. Bei der anerkannten Vorzüglichkeit der

statistischen Arbeiten, die von der belgischen Regierung ausgingen, wird auch dem vorstehend bezeichneten Werke die allgemeine Aufmerksamkeit gebühren. (Pr. C.)

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten. -

Kurzem ging von vielen Seiten die Nachricht ein, daß di Rinderpest in Polen neuerdings wieder sich auszubreiten beginne un sich in mehreren Richtungen der preußischen Gränze nähere. Durch amt liche Ermittelungen ist fegtgestellt, daß die Rinderpest namentlich in den Kreisen Warschau, Gostynin, Wloclawek, Lowicz, Ostroleka, Plock und Lomza mit großer Heftigkeit aufgetreten ist. In Folge dessen hat die Königliche Regierung zu Bromberg eine Verfügung erlassen, welche, au Grund der Bestimmungen des Gesetzes vom 27. März 1836, eine streng Quarantaine anordnet und allen Behörden die größte Wachsamkeit zur Verhütung des Einschleppens der Seuche empfiehlt. Die Quarantaine soll ausschließlich nur an den beiden mit den entsprechenden Anstalten versehenen Eingangspunkten stattfinden, nämlich zu Podzamcze im aeheltbfrger und zu Boguslav im Pleschener Kreise abgehalten werden

r. C.

Ein neues bremisches Konsular⸗Reglement ist so eben

amtlich in Druck erschienen. Es ist im Wesentlichen nach dem Muster des vor nicht langer 58 erlassenen hamburgischen Reglements entworfen und nur in einzelnen Punkten weiter ausgeführt. Der amtlichen Aus⸗ 8 dieses Reglements ist eine englische Uebersetzung und, als Anlage, ie unterm 15. November 1852 publizirte, die Pflichten und Rechte der auf bremischen Schiffen fahrenden Seeleute und die Musterrolle betreffende Senats⸗Verordnung hinzugefügt. (Pr. C.)

eaaeftdenigech Berlin, den 26. März. Zu-Lande: Roggen 2 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rithlr. 10 Sgr. Grosse Gerste 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf. Hafer 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. auch 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Zu Wasser: Weizen 3 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. 5 Sgr. Roggen 2 Rthlr. 19 Sgr. 5 Pf., auch 2 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 25 Sgr. Kleine Gerste 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Erbsen 2 Rtblr. 18 S 9 Pf., auch 2 Kthlr. 11 Sgr. 3 Pf. EEEEEEE Sonnabend, 24. Märs. Das Schock Stroh 7 Rthlr. 10 Sgr., auch 6 Rthlr. 15 Sgr. Der Centner Heu 27 Sgr., geringere Sorte auch 25 Sgr. Kartoffeln, der Scheffel 1 Rthir. 5 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf., EE1““

metzenweis 2 Sgr. 3 Pf., auch 1 Sgr. 9 Pf.

Leipzig, 26. März. Leipzig-Dresdener 199 Br., 198 ¼½ G. Sächsisch-Baiersche 78 ¾¼ G. Sächsisch -Schlesische 100 ½ Br. Löbau- Zittauer 40 G. Magdeburg-Leipziger 293 Br. Berlin-Anhaltische 133 ¾1 Br., 132 ½ G. Berlin-Stettinet 147 Br. Thüringer 102 Br., 101 ¼ G. Altona-Kieler 116 ½ Br., 115 ½ G. Anhalt-Dessauer Landesbank- Actien 134 Br. Braunschweiger Bank-Aetien 111 Br. Weimarische Bank-Actien 97 ¾ Br., 97 ½ G. Wiener Banknoten 80 Br., 80 ¼½ G. 5proz. Oesterreichische Metalliques 66 ¾ Br., 66 ¼ G. 1854er Loose 85 Br., 84 ½ G. Preussische Prämien-Anleihe 106 Br., 105 ½ G.

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Erbsen 2 Rthlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr.

8₰