1855 / 95 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Niederlande. Haag, 20. April. Die Erste Kammer hat gestern den Gesetz⸗Entwurf über das Vereinigungsrecht mit großer Mehrheit und jenen über die ministerielle Verantwortlichkeit fast einmüthig angenommen. In einer vorhergehenden Sitzung er⸗ klärte der Kolonial⸗Minister, die Regierung sei bereit, die Errich⸗ tung eines regelmäßigen Paketbootdienstes zwischen Niederland und seinen Kolonieen durch Ueberlassung des Transports von Truppen und Beamten, von Geldern und sonstigen Werthgegenständen zu unterstützen, so wie dafür einzustehen, daß die Schiffe auf Java

. den würden. 1b Rückladungen fin April. Die vier Mitglieder des

ien. Brüssel, 20. . 1- sind und als solche neuen Wahlen

uen Kabinets, welche Deputirte unterlagen, wurden gestern von den betreffenden Wahlbezirken fast

instimmig wieder gewählt. Wie in solchen Fällen gewöoͤhnlich, 828 84 keine Mitbewerber aufgestellt worden. Am 2ten Dienstage des Juni werden die Provinzen Westflandern, Hennegau, Lüttich und Limburg die verfassungsmäßig vorgeschriebenen Wahlen zur theilweisen Erneuerung des Senates vorzunehmen haben. Frankreich. Paris, 21. April. Admiral Hamelin ist

arine⸗Minister ernannt worden. 6 Die letzte Depesche des Generals Canrobert ist über Konstan⸗ tinopel direkt nach London an den Kaiser gegangen. Heute Abend wird der Kaiser in Boulogne übernachten und morgen über das erste Corps der Nordarmee, welche 4 Infanterie⸗ Divisionen stark

„Revue halten. 19 8 Gre Zritaanten und Irland. London, 19. April. Gestern fand im Schlosse zu Windsor, die feierliche Aufnahme des Kaisers der Franzosen unter die Ritter des Hosenband⸗Ordens statt. Außer dem Prinzen Albert waren 16 Ritter des Ordens in vollem Kostüm unter dem Vorsitze der Königin im Thronsaale zugegen. Nachdem die Königin dem Kaiser seine Erwählung zum Ritter des Ordens mitgetheilt hatte, wurde ihr von dem Wappen⸗ könig das Hosenband überreicht, welches sie selbst, unter Assistenz des Prinzen Albert dem Kaiser unter dem linken Knie befestigte, worauf sie ihm das Ordensband über die linke Schulter anlegte. Der Kanzler des Ordens verlas dann das Gelübde und nachdem die Königin dem Kaiser die Accolade gegeben hatte, endete die Ceremonie mit Beglückwünschung des neuen Ritters von Seiten der Anwesenden. Abends fand ein Galladiner in der St. Georgs⸗ Hall statt, wobei der vr n im Namen der Königin das Wohl des Kaisers und der Kaiserin ausbrachte.

Zu dem heutigen Empfange des Kaisers in der City waren überall die glänzendsten Vorbereitungen gemacht worden.

Die Köͤnigin nebst dem Prinzen Albert und dem Kaiser und der Kaiserin der Franzosen nebst Gefolge verließen das Schloß Windsor heute Vormittag um 11 ¾¼ Uhr und Plangten auf der Südwestbahn, auf den Stationen und längs der Bahn von lautem Zarnf der zahlreich versammelten Menge empfangen, nach der

tation Vauxhall, von wo sie sich zu Wagen nach dem Buckingham⸗ Palaste begaben. Der Jubel der Menge bei ihrer Ankunft vor dem Palaste überstieg alle Beschreibung und folgte dem Kaiser und der Kaiserin, als dieselben, nicht mehr in Begleitung der Königin, um Uhr von dem Palaste nach der Guildhall sich be⸗ gaben. In der Guildhall wurden sie von dem Lord⸗Mayor und dem Gemeinderathe in corpore empfangen und nach der Thron⸗ Estrade im Ostende der Halle geführt. Dort verlas der Recorder der City die Adresse, deren Schluß, wie folgt, lautet: *

„Es ist uns ferner ernstlich darum zu thun, Ew. Kaiserlichen Majestät das aa. Vergnügen und die ehrfurchtsvolle Bewunderung auszu⸗ drücken, mit welchen wir Sie bei dieser glücklichen Gelegenheit von Ihrer erlauchten Gemahlin, Ihrer Majestät der Kaiserin der Franzosen, 5 tet gesehen haben. ir bringen Ew. Maäjestät den Ausdruck unserer uversichtlichen Hoffnung dar, daß Sie in dem Glücke des häuslichen

ebens stets den besten Trost und die beste Stütze finden mögen, welche die Welt unter den Sorgen und unter der Wucht jener hohen Bestim⸗ mung, die Sie jetzt mit so ausgezeichneter Macht und Mäßigung erfüllen, u bieten vermag, und wir beten von Herzen, daß durch den Segen der ürsehung Ew. Majestäten auf viele Jahre Leben und Gesundheit ge⸗

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währt werden möge.“

Ehe der Recorder mit Verlesung der Adresse begann, erhoben sich die Kaiserin und der Kaiser und blieben bis zum Schlusse derselben stehen. Bei der auf die Kaiserin bezüglichen Stelle erschollen von allen Seiten laute und anhaltende Beifallsrufe, welche die Kaiserin Eugenie lächelnd mit einer anmuthigen Verbeugung erwiederte. Nach Verlesung der Adresse überreichte der Recorder dem Kaiser eine Abschrift derselben. Louis Napoleon antwortete in folgender Weise:

„Mylord Mayor! Nach dem mir von Seiten der Königin zu Theil gewordenen herzlichen Empfange konnte mich nichts tiefer rühren, als die gegen die Kaiserin und mich ausgesprochenen Empfindungen, welchen Sie Mylord Mayor, Seitens der City von London Ausdruck geliehen haben. Denn die Eity von London vertritt die verfügbaren Hülfsquellen, welche ein über die ganze Welt verbreiteter Handel sowohl der Gesittung wie dem Kriege bietet. So schmeichelhaft Fhre Lobsprüche auch sind, ich nehme sie an, weil sie mehr Frankreich, als mir selbst gelten; sie sind an eine Nation gerichtet, deren Interessen heut zu Tage aller Orten Eins mit den Ihrigen sind; sie sind an ein Heer und an eine Flotte gerichtet,

m em englischen Heere und der englischen Flotte in hel⸗ denmüthiger Genossenschaft Gefahr und Ruhm theilen; fie find

an die auf Wohlfahrt, Mäßigung und Gerechtigkeit fußende der beiden Regierungen gegründet. Was mich persönlich betrifft habe ich auf dem Throne dieselben Empfindungen der Theilnabme und Hochachtung für das englische Volk beibehalten, zu denen ich mich in n Verbannung bekannte, damals, als ich die Gastfreundschaft Ihrer Könt 1 genoß; und wenn ich in Uebereinstimmung mit meinen Ue erzeugungen handelte, so erfüllte eine Pflicht, die mir nicht weniger das Inteufe der allgemeinen Civilisation, als das der Nation, welche mich gewähte hat, vorschrieb. England und Frankreich sind wirklich von Natur

in allen großen Fragen der Politik und des menschlichen

welche die Welt bewegen, einig. Von den Ufern des Meeres bis zu denen des Mittelmeeres, Schwarzen Meere von dem Wunsche, die Sclaverei bis zu unserer Hoffnung auf die Verbesserung aller Länder Europa'6

Länder nur Einen Pfad und Ein Ziel. Unsere Eintracht könnte als durch unwürdige Nacfüchten und erbärmliche Eifersüchteleien werden. Wenn wir einfa

folgen, so san⸗ wir der Zukunft sicher. ie haben Recht, meine Anwesenheit unter Ihnen als einen neuen und schlagenden Beweis meines Entschlusses auslegen, den Krieg energisch fortzuführen, wenn unsere Bemuühungen zur Erzielung eines ehrenvollen Friedens scheitern sollten. Ist Letzteres der Fall, so köͤnnen wir, wenn wir gleich mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben mögen, mit Sicherheit auf einen günstigen Erfolg rechnen. Denn nicht nur haben wir Soldaten und Matrosen don erprobtem Muthe, nicht nur besitzen unsere Länder in ihrem Schooße Hülfsmittel ohne Gleichen, sondern vor Allem und darin beruht ihre Ueberlegenheit bilden sie die Vorhut aller hochherzigen und aufgeklärten Ideen. Die Augen aller Leidenden wenden sich insiüntt⸗ mäßig gegen Westen. Unsere Nationen sind dergestalt noch maͤchtiger durch die 245 welche sie darstellen, als durch die Heere und Flot⸗ ten, über welche sie verfügen. Ich bin Ihrer Königin zu tiefem Danke dafür verpflichtet, daß sie mir diese feierliche Gelegenheit geboten hat, Ihnen meine Empfindungen und die Frankreichs, deren Dolmetscher ich bin, auszudrücken. Ich danke Ihnen in meinem und der Kaiserin Na⸗ men für den warmen und herzlichen Empfang, den Sie uns haben zu Theil werden lassen. Wir werden in Gemüthern, die vollständig fäbig sind, es zu würdigen, nach Frankreich den dauernden Eindruck des im⸗ posanten Schauspiels mit uns zurüͤcknehmen, das England bietet, wo die Tugend auf dem Throne die Geschicke des Landes unter der Herrscheft einer Freiheit leitet, welche die Größe des Reiches nicht gefährdet.“

Nachdem der Lord⸗Mayor Ihren Kaiserlichen Riajestäten eine Anzahl der anwesenden Aldermen vorgestellt hatte, näherte sich der Herzog von Cambridge dem Kaiser, der ihn aufs herzlichste begrüßte. Der Kaiser und die Kaiserin, der Lord⸗Mayor und die Lady Ma⸗ vores, der Herzog von Cambridge, die Staatsminister, das diplo⸗ matische Corps und eine Anzahl anderer Gäste begaben sich hierauf in den Sitzungssaal, wo ein glänzendes euner eingenommen wurde. Der Lord⸗Mayor brachte die Gesundheit der Königin und dann die des Kaisers und der Kaiserin der Franzosen aus. Che die Gäste Guildhall verließen, was kurz vor 4 Uhr geschah, unter⸗ hielt sich der Kaiser mit dem Marquis von Lansdowne und die Kaiserin sehr lebhaft mit Lord Clarendon.

Die Opern⸗Vorstellung am Abend war sehr glänzend. Ihre Majestäten erschienen, wie vorher angekündigt worden, erst na dem ersten Akte in dem prachtvoll geschmückten Hause, und sofort ward „Partant EgB la Syrie“ aufgispielt, worauf die National⸗ Hymne folgte. Die Hauptstadt war am Abend glänzend erleuchtet.

Corfu, 16. April. Am 11ten brachte das bremer Dampf⸗ boot „Hansa“ mit Capitain Gerken ein Regiment englischer Miliz in 2 Tagen von Malta hierher.

Spanien. Eine telegraphische Depesche aus Madrid vom 19. April lautet: „Der König von Portugal ist am 156ten von Lissabon nach Italien abgereist; er wird sich später nach der Schweiz und nach Frankreich begeben.“

Italien. Turin, 18. April. Die Desertionsfälle im Expe⸗ ditionscorps sind einer Berichtigung des „Corriere mercantile zufolge unbedeutend.

Wegen Aufschubes der Diskussion des Klostergesetzes im Senate bleiben die Kammersitzungen bis 1. Mai d. J. vertagt.

Der zwischen Sardinien und der hohen Pforte abge⸗ schlossene Allianztraktat lautet: K

„Indem Se. Majestät der König von Sardinien von den Snn gen der lebhaftesten und aufrichtigsten Freundschaft für Se. Majestät 8 Sultan durchdrungen ist und die politischen Grundsätze theilt, welche des Majestät der Kaiser der Franzosen und Fhre Majestät die Könisg cgluß Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland zum Abs 1 des Allianzvertrages mit der hohen ottomanischen Pforte, 4. g Konstantinopel, 12. März 1854 veranlaßt haben, bhben e. 8 Folge dessen durch den Beitrittsakt sn dem am 10. April dat. 209 ondon zwischen . und England abgeschlossenen Tra Dokn⸗ durch die Militair⸗Convention mit dicsen beiden Maͤchten, welche

mente in Turin am 26. Januar l. J. unterzeichnet wurden, saee E. strengungen mit denen der erlauchten Verbündeten Sr. Maf

o nur zerrissen

estät de

tans behufs einer Garantie der Integrität und Unabhängigkeit des ig kischen Reichs gegen die Aggression Rußlands vereinigen Akten indem andererseits Se. Majestät der Sultan in diesen Theil⸗ einen neuen glänzenden Beweis der Freundschaft er⸗ nahme seitens Sr. Majestät des Königs von Sa e, mit blickte, und indem er Sr. Majestät dem Könige für die Streittad mitzu⸗ denen er zum Erfolge des gegenwärtigen Krieges gegen Rußla

8

zu düraneg

den Geboten des gesunden Menschenverstandes

aus Fortschrittes, atlantischen von der Ostsee bis zum

*

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erblicke ich in der sittlichen, wie in der polrtischen Welt für unsere beiben

nl angland an, und verpflichtet sich

a konnte,

verpflichtet hat, vollständige Theilnahme an den Stipulationen vnhn g h welche in dem besagten Traktate vom 12. vti zu Gun⸗ 2 der Truppen festgestellt wurden, welche von den Regierungen Frank⸗ c und Englands entsendet worden find, um gemein chaftlich mit den rruppen Sr. Majestät des Sultans behufs der Wiederherstellung des

und der Kräftigung des europäischen Gleichgewichts zu kämpfen,

8 1 , sriedenbeschlossen, eine Special⸗Convention unter sich zu dem Zwecke ab⸗ In Folge

w 8 2 1 jeßen, ihre Absichten hierüber formell auszusprechen. sie ihre Bevollmächtigten ernannt, eashaec

Se. Majestät der König von Sardinien, den Baron Giovanni Pietro Fomualdo Tecco, Commandeur ꝛc., seinen außerordentlichen Gesandten und bebvollmächtigen Minister; Se. Majestät der Sultan, seinen 8 igen Großvezir, Mustapha Reschid Pascha ꝛc. ꝛc., welche, nach erfolgtem egenseitigen Austausch ihrer Vollmachten, die in guter und gehöriger lefunden wurden, über nachstehende Artikel übereingekommen sind:

Art. 1. Se. Majestät der König von Sardinien erklärt seinerseits em in Konstantinopel am 12. März 1854 zwischen der hohen ottomani⸗ schen Pforte, dem französischen Kaiserreich und dem vereinigten König⸗ riich Großbrittannien geschlossenen Allianztraktate beizutreten, der zur harantirung der Integrität und Unabhängigkeit des ottomanischen Rei⸗ tes bestimmt ist; er verpflichtet sich gegen Se. Majestät den Sultan, zu dm Zwecke, den seine erlauchten Verbündeten sich mit dem besagten graktate vorgesetzt haben, durch Entsendung Sardinischer Truppen nach zen Kriegsschauplatze in Gemäßheit dessen mitzuwirken, was mittelst der in Lurin am 26. Januar I. J. mit Frankreich und Großbritannien ab⸗ geschlossenen Militair⸗Convention festgesetzt wurde.

Art. 2. Se. Majestät der Sultan nimmt bereitwilligst diesen Bei⸗ ardinien fe seiner Allianz mit Frankreich und

einerseits den nach dem ottomanischen

hebiete oder anderwärts auf den Kriegsschauplatz entsendeten Truppen in seder Beziehung dieselbe Behandlung angedeihen zu lassen, wie sie mit⸗ iist des Traktates vom 12. März 1854 zu Gunsten der französischen und nglischen Auxiliartruppen festgestellt worden ist.

Art. 3. Die Regierung Sr. Majestät des Sultans wird in Folge isen den ottomanischen Behörden die nöthigen Weisungen ertheilen, ummit die am Kriege Theil nehmenden Truppen Sr. Majestät des sinigs von Sardinien in Allem, was die Erfordernisse des Dienstes 9 auf völlig 2—3ö2 Fuße mit den franzöfischen und englischen luxiliartruppen behandelt werden.

Art. 4. Gegenwärtige Convention wird ratifizirt und die Ratifi⸗ mionen werden in Konstantinopel binnen sechs Wochen oder wenn niglich noch früher vom Tage der Unterzeichnung an zuscht werden.

zur Bekräftigung dessen haben die respektiven Bevollmächtigten die unvention unterschrieben und ihr Siegel beigedrückt. 8.,1 hegeben zu Konstantinopel, den 15. März 18505.. e

R. Tecco. Reschid. Ali.

Türkei. Vom Kriegsschauplatze in der Krim sind bis zum Aü. April in Wien neuere Berichte nicht eingelangt. Bis zum Uüien d. M. dauerten die Operationen mit entschiedenem Glücke fir die Alltirten fort. Das Bombardement wurde vom 9. bis zum ℳ4. April fortgesetzt. Nach früheren Berichten wurden unabhängig im der Kanonade die Aufstellungen von Infanterie, Kavallerie ud Feld⸗Artillerie gegen die Tschernaja mit Reserven formirt, und ichser Tage dürften wohl auch schon Berichte über die Kämpfe uf diesem Punkte einlangen. Am 13ten d. M. hatten die Russen ine Defensivstellungen an der Tschernaja noch nicht verlassen. Der hauptangriff der Alliirten dürfte gegen die Verschanzungen am duarantainefort erfolgen, und zwar im geeigneten Augenblicke mierstüzt durch die Flotte. Das Feuer wird übrigens auf der vumen Belagerungslinie unterhalten.

Der „Osiris“ hat Briefe aus Konst antinopel bis zum men nach Marseille am 21. April gebracht. Man hatte in Kon⸗ santinopel Nachrichten aus Kamiesch vom 10ten. Das Bom⸗ uement dauerte fort. Der An . war auf der linken Seite bher die Mast⸗ und die Central⸗Bastion gerichtet. Die meisten t 1 ießscharten waren zerstört, viele Geschütze demontirt worden.

ni Franzosen schossen auf dieser Seite mit 300 Kanonen. Der

Runtkoffthurm wurde schwächer angegriffen. Gegen Karabelnaja

htts 100 englische Kanonen. Die in diesem Quartier gelegenen

waren von Kugeln durchlöchert. Das Wetter war schreck⸗

r. der Boden durchweicht. Die Russen beantworteten das ühe schwach, ihre Verluste sind groß. Am 10ten spürte man ein

tben in Konstantinopel und in Smyrna.

8 Die neueste größere Offenstv⸗Operation der Franzosen gegen hnasvyol. schreibt die „Milit. Ztg.“, hat den Zweck, sich auf dem Unegin festzusetzen, welches die Nordostecke der Karagatschahohen 8 und die Ausfälle der Russen bisher außerordentlich begünstigte. ur zu dem förmlichen Angriff auf Karabelnaja geschritten wer⸗ tn e wurde am 9ten aus sämmtlichen Batterleen der Alliir⸗

gseßtie starke Kanonade eröffnet und am 10ten noch heftiger fort⸗ sc sen den Russen aber eben so lebhaft erwidert; viele rus⸗ 8n een. wurden zerstört; die Geschütze der Alliirten aus der bersthaf zwischen der Kielbucht und Dokschlucht, welche in den num dafen mündet, richteten ihr Feuer besonders gegen das Cen⸗ Ebater Werke von Karabelnaja, den Thurm Malakoff und dessen nehr . wo sich bekanntlich bis zum 23. v. Mts. der Krieg jengen it dem Spaten und der Hacke als mit andern Kriegswerk⸗ Es ist für die Franzosen von Wichtigkeit,

nitt des Königs von

gerechnet ausge⸗

8

ssgI i weg wi näaamz ue hurnh a. on vorhandenen zu nehmen. M glicerweiss konnten die Russen von ihren Lünetten Kamtschatka und Korniloff aus wieder neue Erdbatterien vorschieben und die Belagerungszone der Alllir⸗ ten bedrohen; andererseits war es, wie erwähnt, im Plane der Alliir⸗ ten, statt gegen die Stadt den Hauptangriff gegen die Vorstadt Karabel⸗ naja zu richten. Uebrigens stehen die Russen auch . das Beobachtungscorps vor Eupatoria wurde um 10,000 Mann verstärkt und der General Liprandi hat sich in dem oberen Tscher⸗ najathale so festgesetzt und verschanzt, daß die Alliirten an ein lange Kamara in den Händen der Russen ist. tet werden, darthun, suchen sich aber die Alliirten vorerst der süd⸗ lichen Werke Sebastopols zu bemächtigen, russische Feldarmee offensiv aufzutreten kurz die pontischen Feld⸗ herren belagern verhängnißvoller Weise noch immer eine Riesen⸗ Seeburg, welchre sie nicht einmal einschließen können!

Rußland und Polen. St. Petersburg, 15. April. Durch Reskript des Kaisers vom 11. d. M. ist der General⸗Abju⸗ tant Annenkoff II. zum General⸗Gouverneur von Neu⸗Rußland und Bessarabien ernannt worden.

17. April. Die heutigen Blätter veröffentlichen nach⸗ stehendes Reskript Sr. Majestät des Kaisers an den Admiral Fürsten Mentschikoff, vom 3. März 1855.

„Fürst Alexander Ssergejewitsch! Während der ganzen Dauer Ihrer langjährigen Verwaltung des Seewesens haben Sie sich durch Ihre unermüdlichen Anstrengungen die Anerkennung und die Dankbarkeit des in Gott ruhenden Herrn und Kaisers erworben, und Ich weiß sehr wohl, wie hoch Er Sie schätzte. etzt, da Ich Sie, Ihrem Wunsche gemäß, zerrütteter Gesündheit halber, der auf Ihnen ruhenden mühevollen Obliegenheiten enthebe, erinnere Ich Mich dankbar dessen, wie oft Mein unvergeßlicher Vater erfreut war beim An⸗ blick Seiner Flotte, und wie erkenntlich Ihnen, als Seinem Hauptmit⸗ arbeiter am Wohle der Flotte. Indem Ich Ihnen Meine aufrichtige Erkenntlichkeit ausdrücke für Ihre unablassigen Bemühungen, dem in Gott f Herrn und Kaiser die Arbeit zu erleichtern und Seine Vorschriften genau in Ausführung zu bringen, wünsche Ich von Herzen, daß die Ihnen jetzt unentbehrlich gewordene Ruhe Ihre Gesundheit her⸗ stellen moͤge, und daß Sie noch mit Ihren Kenntnissen und Ihrer Erfah⸗ rung dem Vaterlande den Nutzen bringen, den es mit Recht erwarten darf von einem Würdenträger, der ein Vierteljahrhundert lang an der Spitze eines der wichtigsten Verwaltungszweige gestanden und das Ver⸗ trauen des Kaisers Nikolai, gesegneten Andenkens, sich erworben hat. Ich verbleibe Ihnen immerdar wohlgewogen. Alexgander.“

Ferner das Reskript Seiner Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Konstantin an den Fürsten Mentschikoff.

Fürst Alexander Ssergejewitsch! Se. Majestät der Kaiser haben, in Erfüllung der Absicht des in Gott ruhenden Herrn und Kaisers Nikolai Pawlowitsch, und im Andenken daran, daß Unser Erhabenster Vater stets seine Zufriedenheit mit Ihrer Leitung des Seewesens ge⸗ äußert, Allergnädigst geruht, Ew. Durchlaucht das in St. Petersburg belegene Haus des 1h 8 des Generalstabs der Marine mit sämmtlichen Nebengebäuden und der Einrichtung zu erblichem Eigenthum zu verleihen.

ch habe dem Bau⸗Departement des Marine⸗Ministeriums vorgeschrieben, die genannten Gebäude Ihrem Sohne, dem Fürsten Wladimir, zu über⸗ geben, und verbleibe Ihnen immerdar wohlgeneigt. 1 Konstantin.“

Durch Allerhöchsten Tagesbefehl im Marine⸗Ressort vom 27sten März 1855 werden befördert: Für Auszeichnung im Dienst: der Vice⸗Admiral Chruschtschew, Mitglied des Admiralitäts⸗Conseils, Oberbefehlshaber des Hafens von n und Kriegsgouverneur von Archangel zum Admiral. Der Vice⸗Admiral, General⸗ Adjutant Lütke, Oberbefehlshaber des Hafens von Kronstadt und Kriegsgouverneur von Kronstadt zum Admiral und bleibt in seinen Aemtern. Für Auszeichnung bei der Vertheidigung von Sebastopol: der Vice⸗Admiral Nachimow, Chef der ö5ten Flotten⸗ Division zum Admiral.

Durch einen Tagesbefehl Sr. Kaiserlichen Hoheit des Ge⸗ neral⸗Admirals vom 27. März wird auch den „in Verbrechen ge⸗ fallenen Personen des Marine⸗Ressorts“ eine nach sieben Kategorieen bestimmte Amnestie verkündigt.

Die heute von unseren Blättern mitgetheilten kurzen Berichte

frühere telegraphische Depeschen Mitgetheilte. 8 20. April. Laut Bericht aus Sebastopol vom 15ten

d. dauerte das Bombardement fort. 8 1 Dank dem Heldenmuth der Besatzung, während der Nächte aus⸗

gebessert.

9. April. Unsere Verluste sind, in Betracht des Höllenfeuers, ½ s die Bedienung unserer Batterieen durch Blendwerke ge⸗ deckt ist. werthes vorgefallen. (Tel. Dep.) Einem Berichte aus Odessa vom 10. d. Mts. entnehmen wir, daß General Lüders, welcher kurze Zeit dort verweilte, wieder nach Kischeneff abgereist ist. die Vorfälle bei Sebastopol sind in Umlauf und beunruhigen die

igen blutig ents ni pann. 1” bloß die Anlage neuer russischer Werke zu verhindern, sondern

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um dann gegen die

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operatives Vorgehen gegen den Belbek nicht denken können, so 8 Wie es die Kämpfe

vom gten d. M., über deren Gang die Nachrichten noch abgewar⸗

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aus der Krim, die bis zum 10. April reichen, bestätigen das durch

Die Beschädigungen werden,

Sebastopol befindet sich noch beinahe in demselben Ver-⸗ theidigungszustande, wie beim Beginne des Bombardements am

In den übrigen Theilen der Krim ist nichts Bemerkens-

Die verschiedenartigsten Gerüchte über

Bevölkerung um so mehr, als fortwährend Truppen in die Krim