1855 / 107 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Hefangenen die Messer genommen, mit denen eee ] zu machen, die sie zu ihrem Vortheil verkauften.

„Preß“ (ein Tory⸗Blatt) behauptet, Oesterreich verlange von wenn die Annahme eines russischen Gegenvorschlages, demzufolge die Westmächte autorisirt werden sollen, eine gewisse

8 Anzahl von Kriegsschiffen im S warzen Meere zu halten, und Sesterreich soll erklärt haben, daß es eine Ablehnung von Seiten der Westmächte so auffassen würde, als werde es dadurch von den iimm Vertrag vom 2. Dezember übernommenen Verpflichtungen ent⸗ punden. Frankreich soll das Gegenprojekt schon angenommen haben. Der Contre⸗Admiral Corry ist Dienstag bends in Paris gestorben. Er war ein Marine⸗Offizier und öfters beauftragt, neue oder na M be as und über ihre nautischen Eigenschaften zu berichten. Der neueste Bankbericht meldet, daß die Baarschaft um 463,918 Pfd. St. zugenommen hat und auf 15,499,419 Pfd. St. gestiegen ist. Die Cirkulation der Banknoten vermehrte sich um

76,805 Pfd. St. und beträgt 20,359,680 Pfd. St.

Frankreich. Paris, 6. Mai. Die Kommission fübaes des 2 Kaisers Napoleon I. und der Vertheilung einer Summe von 8 Millionen Franken hat ihren Bericht erstattet. Das Bataillon der Insel Elba, 270 Offiziere und Soldaten, ihre Wittwen und Kinder erhalten 300,000 Franken; die Stadt Brienne 400,000 Franken;z die Stadt Mery 300,000 Franken; sechsund⸗ zwanzig Departements erhalten jedes 50,000 Franken, im Ganzen 1,300,000 Franken. Alle diese Summen sollen für wohlthätige Anstalten verwendet werden. Außerdem sind anderthalb Millionen für die alten Krieger von 1792 bis 1815 ausgesetzt. Die vier Millionen, welche für einzelne Privatpersonen bestimmt sind, gehen nicht auf deren Seitenlinien über. b

Die franzoösische Ostsee⸗Division ist am 3ten in die Dünen ein⸗

elaufen. Der Contre⸗Admiral Penaud führt den Befehl auf dem Linien fchffe „Tourville“ von 90 Kanonen und 650 Pferdekraft. Ihn begleiten der „Austerlitz“ von 100 Kanonen und 500 Pferde⸗ aft, die „Duquesnel“ von 90 Kanonen mit 650 Pferdekraft und Dampfkorvette „d'Assas“ von 16 Kanonen und 400 Pferde⸗ kraft. Bombarden⸗ und Kanonier⸗Boote, etwa 30 bis 40, fahren später nach. In das Weiße Meer werden sich einstweilen 3 Schiffe verfügen. 7. Mai. Der heutige „Moniteur“ meldet, daß der Herzog von Coburg am verwichenen Sonnabend in Paris eingetroffen ist. Die Asisen haben Pianori zur Todesstrafe wegen Mord⸗ anschlags gegen das Leben des Regenten verurtheilt. Der Verurtheilte blieb regungslos. Da Paillet krank, führte Benoit Champy die Vertheidigung. Die Veröffentlichung des Prozesses ist gestattet. (Tel. Dep.), EE

Italien. Turin, 5. Mai. ver⸗ öffentlicht einen Bericht über die Ergebnisse von Proben elektrischer Telegraphie. Bis zum 28sten v. M. waren zehn Dampfer mit Transportschiffen im Schlepptau und 4000 Mann der piemontesi⸗

sschen Truppen von Genua nach der Levante abgegangen.J

Türkei. Der englische Kriegs⸗Minister, Lord Panmnre, hat folgende vom 21. April datirte Depesche Lord Raglan's erhalten:

„Mylord, da Omer Pascha es für geeignet hielt, eine Rekognoszirung in der von Balaklava vorzunehmen, um zu erkunden, in welcher Stärke der Feind an der Tschernaja stehe, so rückte er am 19ten bei Tagesanbruch, vom rechten Flügel der Stellung des Sir Colin Campbell aus, mit ungefähr 12 türkischen Bataillonen nach Kamara vor, wobei er in der Ebene , seinem linken Flügel eine Abtheilung französischer Kavallerie und eine Batterie reitender Arkillerie unter zwei Schwadronen schwerer Kavallerie und zwei Schwadronen des 10ten Regiments Husaren, welches Regiment jetzt zu meiner Freude vollständig eingetr offen ist, und eine halbe Compagnie reitender Artillerie unter dem Obersten Parlbh; diese Detachements französischer und englischer Truppen waren von dem General Canrobert und mir Omer Pascha zur Verfü nng Feßeg worden. Der Feind zeigte diesseits des Flusses nur einige

osaken, welche auf einer Höhe oberhalb Tschurgun’s blieben, bis fie durch einige NRaketenwürfe der französischen Artillerie ver⸗ trieben wurden, und auf der andern Seite, hinter dem Dorfe, war nur ein kleines Detachement mit vier Geschützen sichtbar. Omer Pascha hielt es nicht für wünschenswerth, den Fluß zu über chrei⸗ ten, sondern ging wieder zurück, nachdem er sich überzeugt hatte, daß der nicht in großer Stärke da sei, und die Truppen kehrten in ihre Lager zurück, die Infanterie von der Kavballerie und Artillerie ge⸗ deckt. Die Haltung der türkischen Truppen war sehr zufriedenstellend.

Die Schuͤtzengruben vor den Approchen, welche auf dem äußer⸗

sten rechten Flügel auf unsere Laufgräben vorgeschoben worden sind,

wurden in der vorletzten Nacht in der tapfersten Weise durch eine

Abtheilung des 77sten Infanterie⸗Regiments, unter Oberst Egerton,

die einen Theil der erstärkungen der Laufgräbenwache an jenem

Abend ausmachten, genommen. Der Widerstand des Feindes, obgleich

hartnäckig, wurde schleunigst durch den Ungestüm unserer Truppen

überwunden und die Gruben, welche zu behaupten wünschenswerth war, mit unsern Approchen in Verbindung gesetzt und dadurch der

Das offtzielle Journal ve

General Feroy hatte, so wie

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neuen Systemen erbaute Schiffe zu

Arbeiter⸗

14414X“ Abtheilung der nöͤthige Schutz gewährt, um ihre Arbeiten ungestört eine längere Zeit hindurch fortzusetzen. Nach Verlauf von ungefähr 3 Stun⸗ den indeß richtete der Feind ein heftiges Geschütz⸗ und Kleingewehrfeue auf die Abtheilung vor den Gruben, in welche sich dieselbe zurückzog 5 sie mit Erfolg vertheidigte und behauptete; diese glänzende That wurde indeß nicht ohne beträchtlichen Menschenverlust ausgeführt, und es schmerzt mich Ew. Herrlichkeit den Tod des Obersten Egerton vom 77. Regiment melden zu müssen, welcher unglücklicherweise getödtet wurde, als er Truppen zur Unter⸗ stützung der in der Vorderreihe Kämpfenden ordnete, so wie den Tod des Capitain Lempriere, welcher in dem ersten Gefechte blieb, in welchem auch Oberst Egerton eine Kontusion erhielt, die ihn für ein paar Minu⸗ ten dienstunfähig machte; außerdem wurden fünf Offiziere verwundet worunter drei gefährlich. (Nach Erwähnung der Verdienste der geblie⸗ benen und verwundeten Offiziere, so wie des in den Lausgräben befehli⸗ genden Brigade⸗Generals Lokyer und der Truppen im Allgemeinen, fährt Lord Raglan fort:) In meiner Depesche vom 17ten meldete ich Ew Herrlichkeit, daß in einer unserer Batterieen ein Pulver⸗Magazin in die Luft geflogen ist, ich vergaß aber anzuführen, daß der Hauptmann Digxon von der Artillerie diese Gelegenheit benutzt hat, um die 2sc⸗ Ueberlegung und die entschlossenste 3n darzuthun, dadurch, daß er sofort ein Geschu auf den Feind schicken ließ, ungeachtet der Verwirrung, welche das Platzen der omben hervorgerufen hatte, der Zahl der Getödteten und Verwundeten und des großen Schadens, den die Batterie erlitten hatte. Es fret mich, Ew. Herrlichkeit melden zu können, daß das 84ste Infanterie⸗Re⸗ 6 giment aus Corfu auf den Kriegsschiffen „Leopard“ und „Sidon“ hier angekommen ist. Nachträglich bemerke ich, daß bei der vorerwähnten g Rekognoszirung sich auch zwei Schwadronen türkischer Kavallerie in der Ebene befanden. Unterz. Raglan.“ Die „Times“ bringen folgende Depesche aus Kon vom 2. Mai: Lord Stratford de Redeliffe ist nach Konstan⸗ tinopel zurückgekehrt. Canrobert redet zu seinen Truppen von un verzüglichen Operationen. Es ist der efehl ergangen, Transport⸗ schiffe bereit zu halten. Depeschen aus dem Lager der Allitirten vom 30. April und 1 Mai melden, daß die Belagerungsarbeiten täglich weiter vor⸗ 8 chreiten und beim Malakoffthurm bis auf Schußweite gediehen d; eine Sappe von Schanzkörben, mit Baumwolle gefüllt, war bis in die Nähe der Contre⸗Escarpe getrieben worden und mang be⸗-⸗ gann aufs Neue mit dem Graben von Minen. Der „Constitutionnel“ bringt folgende Depesche aus dem Lager 6 G vor Sebastopol vom 4. Mai: „In der Nacht vom vorigen Mittwoch, den 2ten d. M., nahmen die eeen. unter dem General Pelissier, Stellung vor der Quarantaine⸗ astion, drangen lebhaft gegen die Bastion Nr. 4 vor, griffen die vorgeschobenen Werke an, welche die Russen zum Schutze dieser Bastion aufge⸗-⸗. worfen hatten und nahmen sie mit dem Bajonett. Bei diesem Angriff eroberten die Franzosen 12 (nach den amtlichen Berichten bekanntlich nur 8) Mörser des Feindes. Die Ingenieure 216 8 4 1 aer. das Terrain und begannen eine fliegende Sappe aufzuwerfen. ei war es ihnen gelungen, sich in den eroberten Verschanzungen festzusetzen. In der letztverflossenen Nacht (vom 3ten auf den 4ten) machten die Russen um sich des eroberten Terrains blutigem Kampfe wurden

Verluste sind groß

einen allgemeinen Ausfall, wieder zu bemächtigen. Nach sie in die Festung zurückgetrieben. Unsere ewesen, stehen aber nicht im Verhältnisse zu 8 denen, welche der Feind erlitten hat, noch zu den errungenen Vortheilen. Heute (am 4ten) Morgen haben die Russen F. einen Mann, noch ein Geschütz außerhalb der regelmäßigen Umn-⸗ wallung des Platzes.“ 1““ Die am 5. Mai in Marseille eingetroffenen Paketboote bringen aus Konstantinopel bis zum 26. April und aus der Kr im bis zum 24. April folgende, zum Theil früher auf telegraphischem Wege schon erwähnte Nachrichten: Omer Pascha hat zehn türkische Bataillons nach Eupatoria zurückgeführt, in Folge der Nachricht, 8 daß die Russen sich dort massenweise sammeln und eine drohende Stellung nehmen. (— Die weiter reichenden englischen und fran⸗ zösischen amtlichen Berichte haben davon nichts gemeldet. ) Nach Angabe der Zeitungen von Konstantinopel werden zwei frische fran⸗ 8 zösische Divisionen in der Krim erwartet. Die Nachrichten aus dem Lager der Verbündeten gehen bis zum 24. v. M. Abgesehen von einem in der Nacht vom 22sten auf den 23sten vorgenomme⸗ nen Ausfalle, verhält sich die Festung ruhig. Man hatte vom Lager aus zahlreiche Munitions⸗Transporte wahrgenommen, welche von der Nordseite her in die Stadt einzogen. .“ Die Verbündeten hatten am 22ͤsten die Minen springen lassen, welche in der Nähe des Kirchhofes angelegt worden waren und hatten sich bis auf eine Entfernung von 25 Meters der Mastbastion genähert. Sechs Seg der Verbündeten hatten durch Abfeuerung aller Lagen an dem Kampfe Theil genommen. Das französische Schiff „Mogador“ hat Schaden gelitten. Die Bela- gerer hatten ihr Feuer geändert, was den Russen gestattet hatte, die in die Quarantaine⸗Bastion und in die Centralbastion ge⸗ schossene Bresche auszufüllen und die der Kasernen⸗ und der Arse⸗

nalbatterie zugefügten hesch higungen auszubessern. Die Russen bei Inkerman.

konzentriren ihre Streitkräfte d 1 . tersburg, 5. Mat. Nußland und Polen. St. Pe AMpril, „Das

Fürst Gortschakoff meldet aus Sebastopol vom 30.

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. London, Dienstag, 8. Mai, Morgens.

lubliche Feuer ist mäßig. Unsere Verluste sind wenig beträchtlich. veale, Feee besonders unsere neuen Trancheen vor der Ba⸗ on Nr. 5 an. Am 30sten haben wir mit Erfolg 2 Flatter⸗

S springen lassen.“ (Tel. Dep.)

Von der preußisch⸗russischen Gränze liegen der Pr. C.“ Privatbriefe vom Anfang dieses Monats vor, denen zufolge nach Polangen eine Abtheilung Kosaken beordert war, um die dortige Küstengegend zu besetzen, dort bei Tag und Nacht zu patrouilliren und über einen etwa bemerkten Landungsversuch des Feindes sofort zu rapportiren. Jeder Angriff gegen denselben soll ihnen ausdrücklich unter⸗ sagt sein. Die beiden englischen Kriegsschiffe, welche kürzlich in jener Küstengegend auf der Fahrt nach Nordost gesehen worden, haben sich, wie man nun dort erfahren hatte, dicht vor den Hafen von Libau gelegt und halten denselben streng blokirt; einige Fami⸗ lien sollen, aus Besorgniß vor einem Angriff gegen diese Stadt selbst, sich von da entfernt haben. s ö1“

Nachrichten aus Warschau vom 5. Mai zufolge, war der Fürst Statthalter Feldmarschall Paskewitsch am 3ten Nach⸗

mittags von Jwangorod wieder dort eingetroffen und der General⸗

Major Aureggio von Zamosec in Warschau angekommen. *

Amerika. Der „Atrato“ ist mit der westindischen Post in Southampton angekommen. Die Daten sind: Havana 9ten, Ja⸗ maica 10ten, St. Thomas 19. April. Die Panama⸗Eisenbahn wird viel befahren; der Fracht⸗Verkehr hebt sich. Der Weg über den Isthmus wird in 3 Stunden zurückgelegt.

Es ist bereits berichtet worden, daß die Provinzen der Land⸗ enge von Panama sich zu einem neuen Staate gebildet hätten, Die Konstituirung desselben ist in Folge eines ens tamaigeh Aktes des Kongresses von Neu⸗Granada geschehn. Die Provinzen, die der Staat umfaßt, sind Panama, Aguero, Veraguas und Chirique; derselbe wird, was die innern Angelegenheiten betrifft, völlig un⸗ abhängig sein, hinsichtlich der auswaͤrtigen Beziehungen und des Milttairwesens aber von Neu⸗Granada abhängen.

In Jamaica ging das Gerücht von einem Aufstand in St. Domingo, und es wurde ein Kriegsschiff zum Schutze der bri⸗ tischen Interessen dahin beordert.

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Paris, Montag, 7. Mai, Abends. (Tel. Dep. d. C. B.) Aus guter Quelle wird bestimmt versichert, der franzoͤsische Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Drouyn de Lhuys, habe seine Demission gegeben und werde durch den bisherigen franzö⸗ sischen Gesandten in London, Grafen Walewski, ersetzt. Es heißt ferner, der bisherige Direktor im Ministerium der auswär⸗ tigen Angelegenheiten, Herr Thouvenel, der eigentlich zum Ge⸗ sandten in Konstantinopel ernannt ist, würde an Stelle Walews⸗ ki's als Gesandter nach London kommen.

Paris, Dienstag, 8. Mai, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur“ enthält ein Dekret, durch welches der bis⸗ herige Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Drouyn de Lhuys, durch den bisherigen Gesandten in London, Grafen Walewski, ersetzt wird. Der „Moniteur“ theilt ferner die Ernennung Pers igny's zum Gesandten in London mit.

Der „Moniteur“ dementirt, daß die Regierung Nachrichten aus der Krim habe, die bis in die Nacht vom 6ten zum 7ten d. reich⸗ ten. Die letzten Nachrichten, welche die Regierung habe seien

Die 3proz. wurde gestern Abend zu 68, 10 gehandelt.

London, Montag, 7. Mai, Abends. (Tel. Dep. d. C. B.) Der „Globe“ theilt mit, daß die Resignation des französischen Mi⸗ nisters der auswärtigen Angelegenheiten, Drouyn de Lhuys, nicht mit der Kriegsfrage zusammenhänge. Die Wiener Unter⸗ handlungen dauerten fort. Der französische Gesandte in London, Graf Walewski, sei durch den Telegraphen citirt und reise heute

nach Paris.

(Tel. Dep. d. C. B.)⸗ In stattgefundener Nachtsitzung des Parlaments kündigt Ellen⸗ 8ns für nächsten Montag Resolutionen an, die einem Miß⸗ rauensvotum gleich sind. Lord Palmerston verspricht zu morgen e Vorlegung der wiener Protokolle. Durch Unwohlsein des

Sprechers veranlaßt, diskutirt das Haus im Comité das Budget.

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Statistische Mittheilungen.

den Zustand der Sparkassen in der Provinz ehen der „Pr. C.“ folgende zuverlässige Mittheilungen zu Am Schlusse des Jahres 1853 war ein Bestand der Einlagen von 5,192,673 Rthlr. 1 Sgr. 4 Pf. vorhanden. Waͤhrend des ahres 1854 ist ein Zuwachs entstanden: a) durch neue Einlagen 2,291,460 Rüblr. 16 Sgr. 6 Pf.; b) durch Zuschreibung von Zinsen 128,074 Rthlr. 26 Sgr. 11 Pf. m Jahre 1854 betrugen die Ausgaben der Sparkassen für zurückgenommene Einlagen 1,903,230 Rthlr. 19 Sgr. 3 Pf., und es verblieb am Schlusse des Jahres 1854 an Einlagen ein Betrag von 5,708,977 Rthlr. 25 Sgr. 6 Pf., so daß sich der Bestand gegen den Abschluß des Jahres 1853 um 516,304 Rthlr. 24 Sgr. 2 Pf. vermehrt hat. Der Bestand des Reserbe⸗Fonds bei sämmtlichen Sparkassen belief sich auf 380,408 Rthlr. 19 Sgr. 3 Pf. Die Zahl der im Umlauf befindlichen Sparkassenbücher betrug: a) bis 5 Einlage von 20 Rthlr. inkl. = 34,789; b) über 20 Rthlr. bis inkl. 0 Rthlr. = 19,906; c) über 50 Rthlr. bis 100 Rthlr. inkl. = 18,130 ; d) über 100 Rthlr. bis 200 Rthlr. inkl. = 10,994; e) über 200 Rthlr. = 4689, in Summa = 88,508. Nach den Re⸗ ierungsbezirken ver⸗ theilt, befinden sich im IVEE“ Magdedurg 13 Sparkassen, nämlich in Aschersleben, Burg, Calbe a. S., Halberstadt, Magde⸗ burg, Neuhaldensleben, Oschersleben, Salzwedel, Quedlinburg, Sandau, Wernigerode, Genthin und die stäͤndische Sparkasse der Alt⸗ mark; im Regierungsbezirk Merseburg 19, nämlich in Artern, Bitterfeld, Cölleda, Delitzsch, Eilenburg, Eisleben, Halle, Saalkreis, Schweinitz; Merseburg, Lützen, Naumburg, Osterfeld, Sangerhausen, Schmiedeberg, Torgau, Weißenfels, Wittenberg und 9 endlich im Regierungsbezirk Erfurt 9, nämlich in Erfurt, Heiligenstabt, Mühlhausen, Korbhausen. Schleufingen, Weißensee, Sömmerda, Worbis und Ziegenrück. Die frühere städtische Sparkasse in Langensalza ist aufgelöst und an deren Stelle eine neue gegründet worden, welche erst zu Anfang des laufenden Jahres eröffnet wurde. Außerdem sind in den letzten Monaten des borigen Jahres in 4 Neustadt⸗Magdeburg und in Jerichow städtische Sparkassen und für den Wolmirstädter Kreis eine Kreis⸗Sparkasse neu gegründet worden.

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Zur Kultivirung des Golmer Bruchs, welches von dem Neuen Palais bei Potsdam bis an die Havel sich erstreckt und ungefhr 3240 Morgen Landes umfaßt, waren schon unter der Regierung Friedrich des Großen mehrere Damm⸗ und Graben⸗Anlagen gemacht worden, die jedoch nicht hinreichten, um der großen Nässe desselben abzuhelfen. Das

ort gewonnene Heu ist von schlechter Bes⸗ affenheit, der Ertrag gerin und wegen des häufigen Hochwassers gehen die Aerndten überdies oft ganz oder theilweise verloren. Es ist daher in neuerer Zeit die Auf⸗ merksamkeit einer weiteren Verbesserung dieses Landstriches ugewen⸗ det worden, und nachdem durch das Deichgesetz vom 28. Ja⸗ nuar 1848 eine gesetzliche Basis zur Durchfuͤhrung des Unternehmens gewährt war, wurde dasselbe näher vorbereitet. Es kommt hierbei dar⸗ auf gn, durch Erhöhung und Vervollständigung der vorhandenen Dämme das Bruch genügend einzudeichen und es mittelst einer Dampfschöpf⸗ maschine zu entwässern. Um dies ins Werk zu setzen, ist nunmehr von der Koͤniglichen Regierung ein Deichverband der betheiligten Grund⸗ besitzer ins Leben gerufen, und das betreffende Statut hat bereits die llerhöͤchste Vollziehung erhalten, indem zugleich zwei Zuschüsse, von je zehntausend Thalern zur Bestreitung der Kosten des Unternehmens be⸗ willigt worden sind, der eine als Staats⸗Zuschuß aus dem Dispositions⸗ fonds des Ministeriums für landwirthschaftliche Angelegenheiten, der andere aus dem Kron⸗Fideikommiß⸗Fonds, da ein Theil des zu ent⸗ wässernden Bruchs zu den Kron⸗Grundstücken gehört. (Pr. C.)

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E1I1“ 88 ““ 11“ Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

8 Berlin, 8. Mai. Die kürzlich erschienene Uebersicht der tigeren Gegenstände, welche im Jahre 1854 in sämmtlichen Staaten des Zollvereins zum Eingang verzollt worden sind, enthält zu⸗ nächst genauere Nachweise über die Baumwollen⸗Einfuhr. An roher Baum⸗ wolle, welche zollfrei eingeht, wurden im Jahre 1854 über die preußische Gränze 571,382 Ctr. importirt, 199,809 Ttr. mehr, als im Jahre 1853. Die Einfuhr in Baiern belief sich auf 46,102 Ctr. gegen 22,370 im Vorjahre. In Sachsen wurden 221,500 Ctr. eingeführt, während der vorjährige Import sich nur auf 124,281 Ctr. stellte. Ueber die dantohersche Gränze passirten 57,317 Ctr. Wuürttemberg bezog 6366 Ctr. gegen 30,930 im Jahre 1853, Baden 112,321 Ctr. gegen 87,578 im Larsahre. Die Gesammt⸗Einfuhr des Zollvereins an roher Baumwolle belief sich im Jahre 1854 auf 1,032,957 Ctr., während die⸗ selbe im Jahre vorher nur 645,512 Ctr., d. h. 387,445 weniger be⸗ trug. Ungemischtes ein⸗ und zweidrähtiges Baumwollengarn wurden über die preußische Gränze 376,701 Ctr. eingeführt, 25,200 Ctr. mehr als im Jahr vorher. Baiern importirte 13,984 Ctr., 1037 Ctr. weniger als 1853; Sachsen 80,730 Ctr., 16,282 mehr als im . dm ganzen Zollverein wurden 538,546 Ctr. ver⸗ zollt, gegen 474,030 Ctr. im Jahre vorher. Der Zoll für den Centner beträgt 3 Rthlr. An Baumwollenwaar en, die mit 50 Rthlr. pro Centner versteuert werden, belief sich die Einfuhr nach Preußen auf 2804 Centner, 288 weniger als 1853. Baiern führte 196 Ctr. ein, 29 weniger als im Vorjahr. Sachsen 3230 Ctr. egen 3614 im Jahre vorher. Württemberg 91 gegen 141, Vaben 162

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