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fahrt nach Reval ist durch eine Unzahl 8 eiserner und fest in den Grund gerammter Pfähle gesperrt, die so dicht neben einander stehen, daß nicht ein Kanonenboot hindurch⸗ kommen kann. Ein anderes, nicht unwichtiges Faktum ist, daß die Russen den größten Theil ihrer Flotte, welcher den letzten Sommer über in Sweaborg gelegen, von dort nach Kvronstadt übergeführt haben. Die wenigen Schiffe, welche zurückgeblieben, sind abgetakelt. Auch ist die Befestigung von Sweaborg noch durch Erdwerke auf der Landseite verstärkt worden. Das Gros der Flotte liegt noch bei Nargen; die Feindseligkeiten sind noch nicht eröffnet. Einige Dampfer sind in die Bai von Kronstadt eingedrungen, ohne Eis anzutreffen. Der Gesundheitszustand der Schiffsmannschaft ist gut. Neue Blattern⸗Fälle sind an Bord des „Duke of Wellington“ und des „Arrogant“ nicht vorgekommen.“ (Danz. Dampfb.)
Stettin, 2. Juni. Der „Geyser“, welcher bereits gestern Mittag hier eintreffen sollte, ist erst heute Mittag 1 Uhr mit 16 Passagieren von Kopenhagen angekommen. Er war am Donnerstag bei starkem Sturm ausgegangen und mußte bei Falster vor Anker gehen. Gestern Abend vor Swinemünde ange⸗ kommen, wurde er durch starken Nebel bis heute Morgen gegen 8 Uhr am Einlaufen verhindert.
Frankfurt, 1. Juni. Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen ist heute mit dem Eilzuge von Berlin hier ange⸗ kommen und wurde auf dem Main⸗Weser Bahnhofe von dem König⸗ lich preußischen Bundestags⸗Gesandten, dem General⸗Lieutenant von Reitzenstein mit den Stabs⸗Offizieren der hiesigen preußischen Truppen, so wie dem Kaiserlich österreichischen Kommandanten, em⸗ pfangen. Nach kurzem Aufenthalte setzte derselbe seine Reise nach Mannheim auf der Main⸗Neckar Eisenbahn fort. (Fr. J.)
Baden. Karlsruhe, 31. Mai. Man erwartet hier die Ankunft des Staatsraths Brunner aus Rom. Seine Sendung hat den von der Großherzoglichen Regierung erstrebten Erfolg nur theilweise erzielt. Es wird bestimmt versichert, daß weitere Ver⸗ handlungen zwischen Rom und Karlsruhe nicht mehr stattfinden werden, vielmehr habe der päpstliche Stuhl die Großherzogliche Regierung zur weiteren Verhandlung an die oberste Behörde der oberrheinischen Kirchenprovinz, also an den Erzbischof von Freiburg verwiesen. Ein anderes Gerücht lautet, es beabsichtige der Erz⸗ xen Sitz von Freiburg nach Bruchsal zu verlegen. (Bad.
— 1. Juni. Se. Majestät der König von Württemberg ist heute Morgen auf der Rückreise von Baden nach Stuttgart hier durchgekommen. (Karlsr. 8
Oesterreich. Aus Wien, 1. Juni, wird der „A. A. Ztg.“ gemeldet: „Die gestern Abends eingelangte Rückantwort Englands und Frankreichs sol gegenüber den jüngsten Vorschlägen Oesterreichs abermals ablehnend lauten. Heute konferirte Graf Buol mit enA. und Lord Westmorland. In Folge dessen hairne Lü-. denser üfibeng vorbereitet, die morgen oder übermorgen
Niederlande. Der „Independance belge“ schreibt man aus dem Haag vom 29. Mai, daß bei den bevorstehenden Debat⸗ ten über den von der Regierung vorgelegten Gesetzentwurf für Aufhebung der jährlich etwa 5 Millionen Gulden abwerfenden Mahlsteuer dem Kabinette eine Niederlage drohe, da außer den Liberalen auch ein Theil der Rechten gegen den Entwurf zu stim⸗ men entschlossen sei. Das Ministerium seinerseits habe trotzdem beschlossen, aus der Annahme des Entwurfs eine Kabinetsfrage zu machen. Sollte dennoch der fragliche Theil der Rechten auf seiner Absicht beharren und dadurch der Opposition die Stimmenmehrheit verschaffen, so stehe der Rücktritt des Kabinets bevor, falls nicht der König eine Auflösung der Kammer vorziehe. —
Spanien. Die madrider Zeitung vom 28. Mai meldet, die Regierung sei gesonnen, den Gesetzentwurf wegen der Zwangs⸗ Anleihe, gegen den, nach der „Epoca“, den Cortes sehr eindringliche EE“ zugegangen. waren, gar nicht wieder vorzulegen.
asselbe amtliche Blatt bringt ein Rundschreiben des Kul⸗ tus⸗ und Justiz⸗Ministers an die Bischöfe, worin er ihnen bestehlt, alle Geistlichen, die während des Bürgerkrieges in den karlistischen Reihen dienten, vom Amte zu suspendiren. Auch jene Geistlichen soll Suspension treffen, die sich gesetzwidrig im Auslande ha⸗ ben weihen lassen oder von den Civil⸗Behörden als gefährlich bezeichnet werden. Jeder suspendirte Pfarrer muß vorläufig einen anderen Wohnort waäͤhlen. — Der Minister des Innern theilte am 28sten den Cortes mit, daß das Maestrazgo von drei etwa 100 Mann zählenden Banden durchstreift werde, und daß der Cabecilla Rollo der die Ufer⸗Bevölkerungen des Ebro aufzuwiegeln beauftragt war, die Kolonne von Nieder⸗Aragonien getoͤdtet worden sei⸗. spartero erhob sich darauf und erklaͤrte, daß die Lage ernst ser er fühle sich übrigens noch stark genug, zu Pferde zu stei⸗ d und die Soldaten der Freiheit zum Siege zu führen. — Die an Deputation der baskischen Provinzen hat gegen die Voll⸗
— des Güterverkaufs in diesen Provinzen bei der Regieru rotest eingelegt und beigefü üer dis Ruhe des Landes er gef gt, daß sie außerdem nicht für die andes einstehen koͤnne. — Wegen der bedenklichen Lage
9-.
2 laene us aig og aee 824. vvtexsrert n bleiben der Herzog und die 8b. von Montpensier vorlän . ven * 6 zurückerwartet wird. — 9 ittoria hat man eine für die f wegbenommen Karlisten bestimmte Geldsendung ine telegraphische Depesche aus Madrid vom 30. Maji det: „Die beiden Factionen Caspe und Alcanez sind am üaimtl Valonquira aufgerieben worden. Die beiden Anführer und † Pfarrer sind erschossen worden. Die übrigen Provinzen sind ruhl 1 Madrid, 31. Mai. Die Cortes haben gestern mit 154 Stimmen gegen 49 der Regierung Vollmacht ertheilt, im Nothfall die constitutionelle Freiheit zu suspendiren. In Durense sind -. Rebellen gefangen worden, eben so viel haben sich unterworfen Die Gerüchte von einer Ministerkrise sind unbegründet. 8 Italien. Turin, 30. Mai. Die Kammersitzungen sind vertagt worden. Das amtliche Blatt enthält ein Verzeichniß der aufgehobenen religiösen Körperschaften. Man trifft Vorbereitungen zu einer Reise Sr. Majestät des Königs, wie man muthmaßt, nach
London und Paris.
Türkei. Das „Journ. de Constant.“ bringt int Mittheilungen über die Pläne und ö. ge den militairischen Vorgängen in der Krim vorangingen und in welchen die Expeditionen an der Tschernaja und in das Asowsche Meer beschlossen worden sein mögen. Ein Bericht von Sebastopol 19. Mai, giebt das Datum des gehaltenen Kriegsrathes auf den 13. Mai an. Drei Pläne seien vorgelegt worden: einer von Gene⸗ ral Canrobert, der eine Landung an der Katscha und am Belbek vor⸗ schlug; ein zweiter, der eine Debarcation in Kaffa beantragte, um die Russen in der Flanke zu fassen; ein dritter, der den Feind im Norden Sebastopols angreifen will, indem man die Tschernaja herabsteigt, ungeachtet der Terrain⸗Schwierigkeiten, und die russische Armee zwingt, entweder eine Schlacht zu liefern, oder sich zurück⸗ zuziehen und Sebastopol von der Landseite vollkommen isolirt zu enes. se h e. worden, mit der Bestimmung, in rei Kolonnen nordwärts Sebastopol und längs der rnaja in Fv. 88 „ WWI
ebereinstimmend damit sagt ein anderer Bericht desselbe Blattes aus Kamiesch, 19. Mai: Sefer Pascha sei . 8199 ria angekommen, um die Einschiffung von 25,000 Türken nach Kamiesch anzukündigen. Alle Vorbereitungen seien mit außerordent⸗ licher Schnelligkeit getroffen worden. Man wolle längs der Tscher⸗ naja in drei Kolonnen marschiren, in der Mitte der Defileen. Zweck der Expedition sei: sich zum Meister einer Stellung zu machen, die der Schlüssel von Simpheropol ist. Durch diese Be⸗ wegung schneide man alle Verbindungen der Belagerten mit dem Asowschen Meere ab, und die russische Armee im Norden Sebasto⸗ pols sei gezwungen, sich entweder vor den Expeditionskolonnen der Alliirten zurückzuziehen oder sich zu schlagen.
In Folge der Annahme dieses Planes habe General Can⸗ robert das Kommando niedergelegt. Aber welches immer die Modificationen seien, die etwa durch die Ernennung Pelissters ein⸗ treten möchten, und was auch das Endziel sei — denn das Ascher⸗ naja⸗Projekt, sagt man, sei noch nicht das definitive Projekt — jedenfalls treffe man dort die Rüstungen zu einer großen Expedi⸗ tion mit außerordentlichem Eifer.
Folgende Maßregeln seien getroffen: Jeder Soldat trägt für sieben Tage Lebensmittel mit sich. Die türkischen Truppen in Bala⸗ klava werden durch Truppen aus Eupatoria ersetzt, deren Cadres vollständiger sind. Man wird für Herstellung von Verkehrsmitteln zwischen den einzelnen Abtheilungen der Expeditions⸗Armee Sorge tragen; Operationsbasis sind die Umgebungen Sebastopols. General Canrobert wird die Expedition mitmachen. Ein späterer Bericht (von Sebastopol, 21. Mai) sagt: Am 20sten Morgens ist im Hauptquartier großer Kriegsrath gehalten worden, dem Lord Rag⸗ lan, Omer Pascha, General Lamarmora und mehrere Divisions⸗ Generale beiwohnten. Darauf sei Einschiffungs⸗Ordre an zwei französische Divisionen erfolgt, die sich eben jetzt, seit vier Stun⸗
den, an Bord der Schiffe der in der Kamieschbai ankernden Eskadre
begeben. Ein Supplement zur „Gazette“ bringt folgende englische De⸗
pesche Lord Raglans: Ich habe die Chre, eine Liste
„Vor Sebastopol, 19. Mai. unserer vom 14ten bis 17ten d. erlittenen Verluste beizuschlagen.
(7 Gemeine getödtet, 1 Sergeant und 22 Gemeine verwundet.) Wäaͤhrend der letzten beiden Tage war das Feuer von beiden Seiten beinahe gänz⸗ lich eingestellt; es kamen von der Nordseite her große Proviantzufuhren nach Sebastopol, ohne daß andererseits eine Trupvenbewegung von Bedeu⸗ tung stattgefunden hätte. Die Hitze war seit Mittwoch (23.) sehr drückend. Ich bedaure schmerzlich, berichten zu müssen, daß ich so eben ein Schrei⸗ ben von General Osten⸗Sacken erhalten habe, eine Antwort auf meine an ihn Penhc⸗ Anfrage über das Schicksal von Capitain Arnold des 4ten Fuß⸗Regimentes, der in der Nacht auf den 5ten verwundet und gefangen worden war, worin er mittheilt, daß derselbe noch in selbiger acht gestorben ist.“
Eine zweite Depesche von Lord Raglan vom Losten ist folgen⸗
den Inhalts:
1 Sir G. Brown hat fünf mit Korn belabene russische Schiffe weg⸗
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die in ihrer Unwissenheit über die letzten Ereignisse in den
enommen, wüer . Kertsch liefen. Die Zahl der von den Alliirten erbeuteten
hasenen beträgt üͤber 100. Truppen wohl auf. Sonst nichts Neues.“ Die nachfolgende (ihrem Inhalte nach theilweise schon be⸗ Depesche aus Warschau, 20. Mai (1. Juni)
te telegeephisc wird de „Wiener Ztg.“ mitgetheilt: zwei Depeschen des Fürsten
In St. Petersburg sind Gortschakoff eingegangen, die eine vom 15. (27.), die andere vom
17. (29.) Mai. Die erste enthält einen Bericht des General⸗ Majors Wrangel und meldet: die am 12ten (24Asten) bei Kamisch⸗ Burun auf der Halbinsel von Kertsch gelandeten feindlichen Truppen haben die Paul ⸗Batterie g. und Kertsch und Jenikale besetzt. Unsere Garnison zog sich, nachdem sie die Kanonen vernagelt und das Kroneigenthum und unsere Schiffe — so weit als möglich — zerstört hatte, ohne beträchtliche Verluste auf das Dorf Arquin zurück. — Die Depesche vom 17. (29.) Mai meldet, daß der Feind seit der Besetzung von Kertsch nicht in das Innere des Landes vorgeschritten ist. Einige von ihren Schiffen wurden bei Berdiansk wahrgenommen. Fürst Gort⸗ schakoff hat die nöthigen Maßregeln für den Fall getroffen, daß der Feind versuchen sollte, die Communicationen unserer Truppen in der Krim zu bedrohen.
Den neuesten Nachrichten der „Triester Ztg.“ vom 31. Mai aus der Levante, die freeilich 2,nen den telegraphischen Depeschen und sonstigen direkten Mittheilungen ziemlich veraltet erscheinen, entnehmen wir nachstehende Notizen:
„Am 2lsten erhielt man in Konstantinopel Berichte aus der Krim vom 19ten. Dieselben meldeten, daß 60,000 Franzosen, der größte Theil der englischen Truppen und 25,000 Türken, so wie die Piemontesen, sich zu einem Zuge bereit hielten, welcher in den nächsten Tagen erfolgen, sollte. Die Ausfälle der Russen dauerten fort, schadeten aber den Verbündeten wenig. Die Fran⸗ zosen kampirten zwischen Kamiesch und der Katscha. Die Vorbe⸗ reitungen zur Kertsch⸗Expedition wurden emsig betrieben, und man hoffte dadurch, wie durch Einbruch in die Tschernajalinie, den Kussen jede Verbindung abzuschneiden. — Dem Regenwetter war eine erstickende Hitze gefolgt.
Die Großherrliche Regierung hat angeordnet, in der kür⸗ zesten Frist ein Lager für 25,000 Mann Reservetruppen, welche die englische Regierung in den Provinzen ausheben lassen wird, in
der Ebene von Unkiar Skelessi herzurichten. Aus Candia (21sten) wird die am 17. Mai erfolgte Ankunft
des Herzogs und der Herzogin von Brabant gemeldet. Ihr Königliche Hoheiten begaben sich am 20sten von dort nach ettimos. —
Wie man aus Trapezunt, 15. Mai, meldet, ist der Verkehr mit Persien noch immer ungehindert und wird mit ziemlicher Lebhaftigkeit betrieben. Neueren Berichten aus letzterem Lande sefasg⸗ soll die russische Diplomatie dort die Lage vollkommen be⸗ errschen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 26. Mai. Außer dem Etat für die Regulirung der Comptabilität der reorga⸗ nisirten Sectionen und Ressorts des ehemaligen Verwaltungs⸗ bereichs des Fürsten Mentschikoff, als Chef vom Marinestabe, hat der Kaiser in jüngster Heit auch besonders die Vorlagen der h. Synode in Bezug auf Votirungen der Geistlichkeit berücksichtigt. Indeß wird in Anlaß der vermehrten Ausgaben, welche der Krieg erfordert, nach allen andern Richtungen hin die größte Sparsam⸗ keit anempfohlen. Häufig liest man daher jetzt von Aufhebungen einzelner Aemter, Posten u. dgl., wie z. B. gestern, daß beim kai⸗ serlich botanischen Garten die mit 1000 Silberrubel dotirte Stelle des Physiologen in Zukunft nicht mehr zu bestehen habe; ebenso kommen einzelne Beamtenstellen in Wegfall, und die auf Wartegeld geseßten Beamten sfinden Unterkunft entweder im Heere oder der
eichswehr.
Der Militair⸗Agent in Wien, General⸗Major von Stackel⸗ berg, hat vom Kaiser für „musterhaften Diensteifer“ das Großkreuz des Stanislaus⸗Ordens erhalten. Der Minister des Innern hat dem Kaiser Berichte über Schenkungen verschiedener Körperschaften, die jetzt wieder zahlreicher werden, vorgelegt. Der Adel von Wladimir gab zur „Reichswehr“ 19,961 Silber⸗Rubel, der von Tula zu gleichem Zwecke 40,176 Silber⸗Rubel, der von Orloff 37,479 Sil⸗ ber⸗Rubel u. s. w. Bekanntlich verordnete die Verfügung in Betreff der Reichswehr⸗Organisation Auslegung von Zeichnungs⸗ 87 8. den Standschaftslokalen, Aemtern, Rathhäusern, Duma's
Unter Nachrichten aus der Krim veröffentlicht der „Russische Invalide“ folgende (ihrem Inhalte nach bereits bekannte) tele⸗ Faphische Depesche des Fürsten Gortschakoff, datirt vom 21. Mai: 89c 7ten (19ten) bis zum 9ten (21sten) Mai Abends hat sich bäcts Erhebliches vor Sebastopol ereignet. Das Feuer ist von
Soen Seiten schwach und unser Verlust mäßig. Funfzehntausend ardinier sind in der That vor Sebastopol angelangt. Aus Eu⸗
lichen Türken einschiffen, doch sind die Angaben über die Bestim⸗ mung dieser Truppen sehr verschieden. In Eupatoria würde nach den Worten dieser Deserteurs nur das ägyptische Detachement zurückbleiben. ¹ Aus Mitau enthält die „St. Petersb. Ztg.“ Nachstehendes: Am 8. Mai feierte ein Mann sein „ 2 dessen Name in Aller Munde ist, der weit und breit mit Ruhm genannt wird, und Mitau ist sein Geburtsort. Franz Ed. Todleben (der Ingenieur der Festung Sebastopol) wurde am 8. Mai 1818 hier geboren, am 20. Mai in der St. Trinitatis⸗Gemeinde getauft. Als sein Vater
der Kaufmann Joh. Heinr. Todleben, und dessen Gattin, Anna Sophie geb. Sander, dem Herrn der Heerschaaren dankten für die Geburt dieses Sohnes, da flehten sie wohl, daß er ihnen erhalten werde zu des Vaterlandes Bestem und zu eigener Freude; ihre Bitte ist reichlich in Erfüllung gegangen: an seinem 37sten Geburts
tage steht er in den Vertheidigungswerken von Sebastopol, und feindliche Kugeln singen ihm den Festgesang. B Warschau, 30. Mai. Bei Vervollständigung aller strategi⸗ schen und sonstigen Kriegsmaßregeln, durch welche Polen in den Stand gesetzt wurde, einer etwaigen Invasion vom Westen her die Spitze zu bieten, wurde vorläufig der Weichselstrom als Hauptbasis der De sensiv⸗ und Offensiv⸗Operation in Betracht gezogen. Es steht daher im vollsten Einklange mit den gegenwärtigen Truppen⸗
V bewegungen nach Wolhynien, wenn man den Weichselstrom an den
Hauptpunkten, die in strategischer und taktischer Beziehung von erster Wichtigkeit, mit Militair⸗Pontons überbrückte. Der west⸗ liche Ingenieur⸗Bezirk wandte sich dieser Tage mit einer Auf- forderung an unsere Civil⸗Behörden, diejenigen Vorsichts⸗ maßregeln vorzuschreiben, welche den Schutz und die Scho⸗ nung der beregten Brücken beim Verkehr mit Schiffen und Flössen sichern, und meldet gleichzeitig die Vollendung der Militair⸗ Brücken: bei der Festung an der Mündung des Wieprz (Eber⸗Fluß) in die Weichsel, früher Demblin, jetzt Iwangorod, ferner bei der Alexander⸗Citadelle hier unterhalb der Stadt, und endlich 4 Meilen unterhalb der Citadelle bei Modlin, jetzt Nowogeorgiewsk, 8 Ausfluß der Narew in die Weichsel. Auf diese Weise ist die Communication zwischen dem rechten und linken Weichsel⸗Ufer auf nicht mehr als einer 12meiligen Strecke dreimal in militatrischer Beziehung gesichert. Die anderen Brücken über die Weichsel sind v11114114“
nicht militairische. B
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— Der Eisenbahnzug aus Frankfurt a. M. hat am 4. Juni c.
in Eisenach den Anschluß an den Zug nach Berlin nicht erreicht.
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Wien, Sonntag, 3. Juni. (Tel. Dep. d. C. B.) Die Antwort der Westmächte auf die österreichischen Vorschläge, welche im Wesent⸗ lichen ablehnend lautet, ist hier eingetroffken. Die Schlußsitzung der Konferenz wird wahrscheinlich demnächst stattfinden. .
Paris, Sonntag, 3. Juni. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heu⸗ tige „Moniteur“ theilt mit, daß der Kaiser ein eigenhändiges Schreiben vom Sultan in Veranlassung des Attentats erhalten habe. Vom Kriegsschauplatze in der Krim waren keine neuen Nach- richten bekannt. 1111616““ “ LWWI1“ 8
Paris, Montag, 4. Juni, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur“ enthält eine Depesche des General Pelissier aus der Krim vom 1sten d. Mts. In derselben heißt es unter Anderem: Wir haben vor der Mastbastion zwei Minenöfen
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’ gesprengt. Eine zweite Explosion hat dem Feinde großen Schaden 1 verursacht. In der Stapelschlucht hat das Geniecorps 24 kubi-⸗ sche Kisten gefunden, wovon jede 50 Kilogramme Pulver enthielt. Diese Kisten waren wagerecht in der Erde vergraben und mit einem 8
Apparat versehen, der durch den Druck des Fußes eine Explosion hervorrief. Das Geniecorps hat diese Kisten mitgenommen. 2nu “ S 8 8 11“¹“¹“ 8 ““ vI1I“ 11 282. insn
*
11“ 116“ 11111“ ö“ .“ v11“ 6 ö Leipzig, 2. Juni. Leipzig-Dresdener 203 Br., 202 ½ G. Saächsisch-Baiersche 78 ½ Br. Sächsisch-Schlesische 100 ½ Br., 100 ½⅞ G. Löbau-Zittauer 40 ½ Br., 40 G. Magdeburg-Leipziger 312 Br., 310 G. Berlin -Anbaltische 146 ¼ G. Berlin-Stettiner 160 ½ Br., 159 ½ G. Köln -Mindener 1446 ½ Br., 1445 ½ G. Thüringer 106 ¼ G. 8ö 124 ½ G. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien 134 ½ Br., 133 ¾½ G.
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patoria sind am 7. Mai sieben Dampfer mit Tru b 8 pen abgegangen: nach den Aussagen der Ueberläufer 92 sich k. be ehn.
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Braunschweiger Bank-Actien Lit. A. 119 Br., 118 G.; B. 117 G.