Fporderung, die man an Rußland gestellt habe, seine Streitkräfte zu ver⸗
(Gelächter.)
“ 11“
gegenwärtigen Krieg angenommene Prinzip:
noch hinzu, da mentair ans Land hörden aufgestellten
zur Antwort, daß er das nicht genau bestimmen könne,
gen Bescheid geben wurde
*baa—*
frei Schiff, frei Gut, auf⸗ erwiderte, daß für eine solche Be⸗ und Graf Jasee n V weder Capitain Watson, noch der von ihm als Carla⸗ eschickte Lieutenant zu der von den russischen Be⸗ Kelartang die mindeste e gegeben habe. Im Unterhause antwortete heute Lord Palmerston auf eine Anfrage des Herrn. T. Duncombe in Betreff der wiener Konferenzen: Die wiener Konferenz solle heute zusammentreten, um definitiv geschlossen zu werden. Die Regierungen von England und Fenaees haben ihre desfallsigen Wünsche ihren Vertretern zukommen lassen. Er erwarte noch im Laufe des Abends die Nachricht, daß die Konferenzen heute. geschlossen worden seien. Herr Bright fragte darauf an, wann die weiteren Aktenstücke in Betreff der Verhandlungen auf die Tafeln des Hauses werden niedergelegt werden, und erhielt von Lord “ Palmerston indeß mor⸗ wolle. — Auf den Antrag Lord Palmerston’'s beschlossen, dem Vorsitzer des General⸗Comité's, Herrn itroy, während der durch Krankheit veranlaßten Abwesenheit des Sprechers, V en Vorsitz im Hause zu übertragen, und nachdem, von Herrn Philli⸗ V
egeben habe? Graf Granville er auptung durchaus kein Grund vorliege,
more interpellirt, der erste Lord der Admiralität, Sir Charles Wood, in derselben Weise, wie dies im Oberhause
geschehen, jede Absicht, das Prinzip: frei Schiff, frei Gut, aufzuheben, in Abrede gestellt hatte, eröff⸗ nete Herr M. Gibson die vertagte Oebatte über die Kriegs⸗ und Friedensfrage oder eigentlich über die Amendements Lowe — Baring und Heatheote zu der vom Hause verworfenen Resolution Disraeli'’s, von denen bekanntlich das erste die Unterhandlungen ausdrücklich als geschlossen und zwar als durch Rußlands Schuld abgebrochen erklärt wissen will und
ugleich der Fortführung des Krieges das Wort redet, wäh⸗ 824 .2 1-S.. Baring nur für die Fortgahruns⸗ des Krieges sich ausspricht und das Amendement Heatheote die ru⸗ sischen Friedensvorschläge als genügend angesehen wissen will. Herr Gibson erklärte sich zunächst gegen das Amendement Lowe, und zwar, wie er
sagte, eines Theils, weil er auch nicht implicite Lord John Russell ein Vertrauensvotum geben wolle, hauptsächlich aber, weil er es fuͤr unklug halte, zu erklären, daß alle Chancen, den Frieden durch die Unterhand⸗ Nebenbei äußerte er die Ansicht, daß
ie 6 8 S terstützen b — die Erklärung Englands, den Sultan unter allen Umständen unterstütz V zunge von Arabat), die Regierungs⸗Magazine und 90 Fahrzeuge
lungen herzustellen, zu Ende seien.
zu wollen, nur dazu dienen werde, die Türkei zu entnerven und England die Sympathieen des griechischen Theiles der türkischen Unterthanen zu entziehen, der sich in Folge davon Rußland ganz in die Arme werfen werde. Nur um die Aufmerksamkeit des Landes abzuziehen, verbreite man Mährchen von Gefahren, welche das constitutionelle System bedro⸗ hen, und von der kolossalen Macht Rußlands, welche ganz Europa ver⸗ schlingen wolle; selbst der Staatssecretair für die auswärtigen Angele⸗ genheiten habe im Oberhause diese Europa bedrohende Gefahr nicht schwarz genug schildern können, während er doch zugleich habe ugeben müssen, daß Rußland seit Jahren eifrig bemüht gewesen sei, sein Eisenbahn⸗System auszubilden und zu erweitern, ein Unternehmen, das sicher weniger auf Eroberungsgelüste als auf die Absicht, die inneren Hülfsquellen des Landes zu entwickeln, hindeute. Ein anderer Punkt, welcher die Aufmerksamkeit Europas irre leite, sei die Nationalitäten⸗ Naßt Lord Palmerston habe die gegenwärtige Stellung Polens für eine ändige Bedrohung Deutschlands erklärt, er (Hr. G.) glaube indeß nicht, daß es die Absicht des edlen Lords sei, den Wünschen des unterdrückten Volkes, dem er seine Theilnahme bezeuge, beizutreten. Jene Erklärung sei daher nichts weiter als blauer Bun. Er müsse Protest einlegen gegen die
mindern, während England und Frankreich ihre Macht ungeschwächt er⸗ ielten, und er halte dafür, daß, einen großen Krieg auf einer so eng⸗ erzigen Grundlage zu führen, eine Ungerechtigkeit sei. Lord John Russell abe seiner Ansicht nach eine ganz unnöthige Reise nach Wien gemacht, enn er sei nicht dorthin gegangen, um zu unterhandeln, sondern um ein Ultimatum abzugeben, was eben so gut schriftlich hätte geschehen können.
gen und glaube, daß die Türkei am besten gesichert sein würde, wenn man die Durchfahrt den Kriegsschiffen aller Nationen gestatte. (Schluß des Berichts wegen Postabgangs.)
Die „Morning Chronicle“ meldet: Da Lord John Russell im Parlamente und in einem an seine Wähler gerichteten Briefe erklärt hat, die Regierung beabsichtige nicht, in der gegenwärtigen Session einen den Israeliten den Eintritt ins Parlament ermög⸗
lichenden Gesetz⸗Entwurf einzubringen, indem das Oberhaus einen be die Rede davon, auf Kaffa vorzudringen.
solchen doch gewiß verwerfen würde, so scheint es, daß Baron Lyonel von Rothschild gesonnen ist, seine Entlassung einzureichen,
um die Wähler der City von London in Stand zu setzen, an seiner
Stelle einen neuen Vertreter ins Parlament zu wählen.
Der Dampfer „Simla“ ist gestern mit 11 Offizieren, 269 Mann, 299 Pferden und mit 210 Tonnen Munition von Southampton nach dem Kriegsschauplatze abgegangen. Von Cork gehen dieser Tage gleichfalls mehrere Compagnieen nach der Krim ab.
Portugal. Nach Berichten aus Lissabon vom 29. Mai wird Alles daran gesetzt werden, den Gesetzentwurf wegen des Cintra⸗Eisenbahn⸗Kontraktes durch die Cortes zu bringen, unge⸗ achtet der Opposition der städtischen Behörden, welche sich auf Grundeigenthums⸗Ansprüche stützt. — Ein am 28sten an den Grafen Thomar gestellter Antrag wegen eines Tadelsvotums gegen den Exgouverneur von Angola, 6 Stimmen verworfen worcden. 3
Griechenland. Aus Athen vom isten d. bringt der in Triest am 6. Juni eingetroffene Dampfer die Meldung, daß die
Er halte den russischen Vorschlag für besser als den unsri⸗ mit 130 Geschützen.
zeuge zerstört worden.
Visconde Pinheiro, ist mit 31 gegen
8
Ministerkrisis fortdauere. Der Herzog von Brabant war im Archipel eingetroffen.
Türkei. Vom Kriegsschauplatze schreibt die „Milit. Z.“ „Seit der Uebernahme des Armeekommandos durch General Pelis⸗ sier haben die verbündeten Waffen am taurischen Kriegsschauplatze am 23sten, 24sten und 25. v. Mts. schöne Erfolge erreicht. Das Zaudersystem scheint aufgegeben worden zu sein, welches nur zur Demoralisirung der Armee taugte. Die Einnahme des Vorwerks vor der Centralbastion am 23sten halten wir für einen Schein⸗ Angriff, um die russischen Hauptkräfte in die Festung zu ziehen während der Hauptschlag gegen die Feldarmee beabsichtigt wird⸗ wozu die Forcirung der Tschernajalinie am 25sten die Vorbereitung enthielt. Desgleichen sollte die Kertsch⸗Expedition am 24sten einen guten Theil der russischen Hauptarmee von Simferopol nach Kaffa ziehen, was wohl der Fall gewesen sein mag, zumal sich die Streit⸗ kräfte Chomutoff's allda als unzureichend erwiesen.
Wir sehen nun in der Krim alle Vorbereitungen treffen, um den endlichen Hauptschlag gegen die russische Hauptarmee zu führen. Es wird wohl Niemand mehr in Zweifel sein, daß die Einnahme Sebastopols unmöglich ist, so lange eine russische Entsatzarmee in Simferopol steht.“
Die „Oesterr. Corr.“ erhält eine telegraphische Depesche aus Bukarest mit Nachrichten aus Konstankinopel vom 31. Mai. Dieselben sind minder wesentlich; man beschäftigte sich in der tür⸗ kischen Hauptstadt vorzüglich mit der Einnahme von Kertsch, der Occupation des Asowschen Meeres und der Ueberschreitung der Tschernaja seitens der Alliirten. Die Expedition nach Kertsch be⸗ stand angeblich aus 15,000 Franzosen, 3000 Engländern und 2000
Türken.
Der pariser „Moniteur“ vom 5. Juni veröffentlicht nach⸗ stehende Depesche des Generals Pelissier an den Kriegs⸗Minister: „Krim, 2. Juni, 10 Uhr Abends. Nachrichten aus Kertsch vom 31. Mai melden, daß auf die Weigerung der militairischen Behörden von Genitschi (auf dem nördlichsten Punkte der Land⸗
mit Proviant für die russische Krim⸗Armee zu übergeben, die Escadre unter dem Befehl des Capitains Lyons diesen Platz bombardirt, die Truppen vertrieben und Alles zerstört hat. Somit hat der Feind in vier Tagen unermeßliche Mundvorräthe, vier Kriegs⸗ dampfer und 240 Fahrzeuge, die ausschließlich zur Verproviantirung. der Krim⸗Truppen dienten, verloren.“ Der fällige Dampfer aus der Levante ist in Triest am 6. Juni eingetroffen und bringt Nachrichten aus Konstantinopel bis zum 28. v. Mts., die jedoch nichts Neues von Erheblichkeit melden. In den Dardanellen soll ein fliegendes Lazareth von 1500 Baracken angeordnet werden. Aus Smyrna wird vom 30. Mai gemeldet, daß daselbst ein heftiges Erdbeben stattgefunden habe, das aber keinen Schaden anrichtete. Aus Trapezunt vom 22. Mai wird berichtet, daß eine rus⸗ sische Militairgesandtschaft unter Brussiloff nach Persien abgehe, und daß der für Persien bestimmte französische Gesandte in Schiras erkrankt sei. Massenhafte Waarensendungen, für Persien bestimmt, waren in Trapezunt angekommen, und sollen zahlreiche russische Truppenmärsche nach Alexandropol und Erivan stattgefunden haben. Mit dem „Indus“ sind in Marseille am 4. Juni (pr. Telegr.) Nachrichten aus Konstantinopel vom 28. Mai eingetroffen. Danach zählt die türkische Armee in Anatolien jetzt 35,000 Mann Dem General Williams steht der Oberst Die Kertsch⸗Expedition war von dem General Brown befehligt. Die Landung fand am Cap Ak⸗Burun, südlich von Kertsch, statt. Die Garnison von Kertsch, 10,000 Mann stark, zog sich nach ziemlich schwacher Kanonade beim Heranrücken der Verbündeten zurück. Der Gouverneur hat die Archive mit sich genommen. Die Stadt ist von den anglo⸗franco⸗türkischen Truppen
Calandrelli zur Seite.
vollständig besetzt worden, und man hat sofort begonnen, sie zu
befestigen. Es fanden sich dort 41 vernagelte Geschütze. Es war
Die bereits erwähnten Mittheilungen des Admirals Lyons aus Kertsch vom 31. Mai, welche die Admiralität den Londoner Blät⸗ tern hat zukommen lassen, besagen, daß das Geschwader in dem Asowschen Meere vor Genitschi erschienen ist, eine Abtheilung Ma⸗ trosen und Marinesoldaten gelandet und, nach Vertreibung aller Russen aus dem Orte, alle Magazine und mit Getraide und Vor⸗ räthen für das russische Heer beladenen Fahrzeuge zerstört hat. Nur ein Mann ist verwundet worden. Seit der Einfahrt in 2 Asowsche Meer sind vier Kriegsdampfer und 240 zum Transpor von Vorraͤthen für das russische Heer in der Krim verwendete Fahr⸗
. schließt sich dann noch folgender, auch scco⸗ erwähnter Bericht Lord Raglan's vom 2. Juni an, den Lor Panmure den Londoner Blättern hat 2 ehen lassen: „Die 88 Operationen des Admirals Lyons im awaxr Meer haben 29* während nachhaltigen Erfolg. Der Feind ist ein Bombarde⸗ ment aus Genitschi vertrieben worden. Armee beladene Fahrzeuge, welche man dort fand, sind zerst
An diesen Bericht
durch
90 mit Vorräthen für bien,
vom 26. Mat.
[1
Diie Nachrichten aus Kamiesch sind Der
„Indus⸗ bringt ausführliche Einzelheiten über die in den Nächten
22sten auf den 23ͤten, und vom 23sten. auf den ssten statt⸗
vom In der
gehabte Eroberung des befestigten russischen Lagers mit.
en 2* aͤußersten linken Flügel an. Sie wurden fünf Mal genommen und wiedergenommen. Am Tage nöͤthigte das Feuer der Festung die Franzosen, sich zurückzuziehen. In der folgenden Nacht aber wurden alle Positionen definitiv genommen, und die Fran⸗ zosen sinden sich durch diesen Erfolg so nahe an der Festung etablirt, daß die Geschütze des Quarantaine⸗Forts ihnen nichts mehr anhaben können. General Salles kommandirte in dieser glänzenden Affaire, welche den Franzosen 200 Todte und 2000 Verwundete gekostet hat. Der Verlust der Russen wird auf 1500 Todte und 6000 Verwundete geschätzt. Am 24sten wurde ein Waffenstillstand zur Beerdigung der Todten abgeschlossen.
und Heroismus bewiesen haben, sind dezimirt worden.
Omer Pascha hat an die ottomanischen Truppen einen Auf⸗ ruf erlassen, in welchem er ihnen harte Kämpfe verheißt. Menekli Pascha wird den Befehl in Eupatoria führen, während Omer Pascha selbst an der Spitze von 25,000 Mann Elitetruppen an den Opera⸗ tionen Theil nehmen wird. E“
Galacz, 1. Juni. Heute vor Mitternacht brach in den
Stallungen der Artillerie und Kavallerie nächst dem Munitions⸗
Depot Feuer aus. Die umsichtigen Dispositionen des Herrn Ge⸗ nerals Augustin und sämmtlicher Offiziere, so wie der Muth der Garnisonstruppen rettete Galacz vor einer furchtbaren, der Stadt und dem Hafen drohenden Katastrophe. Die Raketen⸗ und Pul⸗ verwagen wurden auf eine unglaubliche Weise gerettet. Kein Menschenleben ging verloren, aber 103 Pferde verbrannten. (Austria.)
Rußland und Polen. St. Petersburg, 1. Juni. Der Militair⸗General⸗Gouverneur macht unter dem 30. Mai Fol⸗ gendes bekannt:
Von der südlichen Telegraphenlinie find folgende Nachrichten einge⸗ gangen: Ssoikina⸗Gora: der Feind liegt vor Anker bei Schepelewskaja Gora, in der Stärke von 13 Schrauben⸗Linienschiffen, 1 Fregatte, 5 Dampfern und 7 Kanonenbooten. Krassnaja⸗Gorka: auf der feindlichen Flotte sind keine Bewegungen sichtbar.
Aus den am 16. (28.) Mai erhaltenen Berichten erhellt, daß im en Meerbusen auf der Höhe zwischen der Fse Ssossker und rasnaja⸗Gorka vom Feinde fünf Kaufmannsfahrzeuge mit Holz genommen wurden, von denen eins verbrannt und eins ver⸗ sentt wurde. Um ähnlichen Vorfällen, die wahrscheinlich in der Sorglosigkeit der Besitzer der Fahrzeuge ihren Grund haben, in der Folge vorzubeugen, hat der Ober⸗Commandeur des Garde⸗Grenadier⸗ orps, Herr General⸗Adjutant Graf Rüdiger, befohlen, allen handel⸗ treibenden Personen anzuzeigen, daß sie bis auf Weiteres ihre Fahrzeuge nicht mehr in See schicken.
Unter der Rubrik „Nachrichten aus der Krim“ enthält die
„Petersb. Ztg.“ folgenden Artikel: Gestern Abend ist vom General⸗Adjutanten Fürsten Gortschakoff w ein ergänzender Bericht eingegangen über den hartnäckigen und blutigen Kampf, der in der Nacht vom 10. (22.) auf den 11. (23.) Mai stattfand bei der Abwehr des feindlichen Angriffs auf die von uns vor der Bastion Nr. 5 neu aufgeführten Logements.
Die Einzelnheiten dieser glänzenden Affaire waren folgende: Da der General⸗Adjutant Fürst Gortschakoff bemerkte, daß der Feind seine Laufgräben zur Linfen von den gegenüber der Bastion Nr. 5 aufgeführ⸗ neben dem Kirchhof errich⸗ teten Logements bedrohe, so befahl er in der Nacht vom 9. auf 10. Mai vor diesen Logements auf dem Abhange des dem Feinde zugewandten Bergrückens eine Contre⸗Approchen⸗Linie und einen bedeckten Weg von 8 bis zur Bastion Nr. 5 anzulegen. Die neu aufgeführte Tranchee 8 fich durch das Kreuzfeuer der nächsten Festungs⸗Batterieen ver⸗ heidigen. Ihr Zweck war der, am Ausgange derselben eine Batterie zu errichten, um die Approchen des Belagerers gegenüber der Bastion Nr. 5 in der Flanke zu beschießen. Indem wir uns die neblige Nacht
ten Approchen ausdehne und dadurch vafere
Nacht griffen die Franzosen die russischen Schützengruben auf
Die Voltigeurs der Garde, welche bewunderungswürdigen Aufschwung
batten, zur Reserye.
V
vom 9. auf den 10. Mai zu Nutze machten, gelang es uns unsere beab⸗ tigte Contre⸗Approchen⸗Linie um den Preis eines Verwundeten an⸗ 8 egen; allein des steinigen Grundes wegen erhielt die Tranchee nen sehr geringe Tiefe. Mit der Dämmerung wurden unsere Ar⸗ besen zurückgeführt und die Trancheen mit Büchsen⸗ 1*— Fen. Am 10. (22.) Mai des Morgens früh begann der Feind unsere nhüeten von seinen nächstgelegenen Batterieen aus mit Kartätschen Kasschießen, außerdem hörte eine äußerst lebhafte Kanonade und das kessenfeuer den ganzen Tag über nicht auf. Da der General⸗Adjutant 8 Gortschakoff in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai die angelegte 28 vollständig beendigen wollte, so befahl er zur Bedeckung der zufan en vor der Bastion Nr. 6 um 9 Uhr Abends folgende Truppen d0c Wen zu ziehen: Das Jäger⸗Regiment General⸗Feldmarschall Fuͤrst Regim arschau, das Regiment Podolien und zwei Bataillone des Jäger⸗ G bents Shitomir; das Gesammt⸗Kommando über diese Truppen wurde hef der ersten und zweiten Abtheilung der sebastopolschen Verthei⸗
5* 8 „Generak⸗Lieutenant Chrules anvertraut. Noch vor Er⸗ 2 er Arbeiten begann der Feind seine Attake, indem er sich auf aber sicteführten Logements warf, anfangs mit einem Bataillon, spaͤter 45 er, seine Angriffe mit der äußersten Hartnäͤckigkeit immer wieder
an 12,000 Mann (worunter 2 Bataillone Garde, in's Gefecht
ihrer vollständigen Beendigung entgegengeführt.
ö11616..
ungerechnet die Reserve. Da entspann sich denn ein höchst b 8 Kampf, in welchem von beiden Seiten mit der größten 84898g b— . wurde. Bei dem ersten Anlauf des Angreifers gingen zwei Pathe one des Jäger⸗Regiments General⸗Feldmarschall Fürst von Warschau und das Jäger⸗Regiment Podolien ungestüm vorwärts und warfen den Feind über den Haufen. Zu gleicher Zeit stürzten zwei Bataillone des Jäger⸗Regiments Shitomir auf die Franzofen, welche eben die Logements gegenüber dem rechten Winkel des Kirchhofs okkupirten und faßten dort Faenhe: das vierte Bataillon des Jäger⸗Regiments General⸗Feldmarschall ürst von Warschau diente den Truppen, welche die Trancheen besetzt Der Feind, vurh eingetroffene Verstärkungen unterstützt, warf sich von Neuem auf unsere Approchen, allehn die d6 ofischen 8. b shitomirschen Jäͤger schlugen nach einem starken Gewehrfeuer die Angreifenden mit dem Bajonett zurück, wobei die Ba⸗ taillone des Jäger „ Regiments Podolien mit den Fliehenden zugleich die feindlichen Wallgräben an dem vorderen Winkel 2 Kirch⸗ hofs erreichten und einen Theil derselben zerstörten. Was die von den Bataillonen des Jäger⸗Regiments Shitomir besetzten Logements betrifft
so gingen sie dreimal aus einer Hand in die andere über. Zur Verstär⸗ 1 kung unserer kämpfenden Truppen wurden Bataillone des Infanterie⸗ Regiments Minsk und des Jäger⸗Regiments Uglitsch abgeschickt. Ihre Attake war unwiderstehlich, der Feind machte eine letzte Anstren ung Fbee 83 ohne Erfolg. Auf diese Weise währte dieser hartnäckige n die ganze 1 Nacht hindurch bis mit der Morgendämmerung der Feind vollständig zurüͤckge⸗ 1 schlagen in seine Wallgräben sich zurückzog; am Morgen des 11ten näherten sich auch unsere Truppen wieder 88 Festung, indem sie 150 Schützen zur Besetzung der Trancheen zurückließen. Im Laufe der ganzen Nacht bis Tagesanbruch verstummten Geschütz⸗ und Büchfenfeuer keine Minute lang; die Büchsenschützen stellten ihre Action nur ein, so lange jedesmal das Handgemenge dauerte. ·
Nach der Aeußerung des General⸗Adjutanten Fürsten Gortschakoff benahmen sich unsere Truppen heldenmüthig, und machte überhaupt diese blutige Schlacht, in welcher die Russen einen mehr als zweimal so starken Feind zurück und in die Flucht schlugen, unserer Armee die größte Ehre. Die Abwehr eines feindlichen Angriffs auf einen kaum im Entstehen be⸗ griffenen Laufgraben hat den Feinden gezeigt, was sie zu erwarten haben, wenn fie einen Sturm auf die Werke von Sebastopol wagen sollten. Am meisten haben sich ausgezeichnet die Bataillone des Jäger⸗Negi⸗ ments Shitomir und das Bataillon des Jäger⸗Regiments Uglitsch; das letztere schlug die Attake der franzöfischen Garde zurück, trieb den Feind mit dem Bajonnet aus unserer Tranchee, verfolgte ihn bis an die nächsten französischen Verschanzungen und einige Wagehälse warfen sich sogar mit hinein. Nach der Aussage der Gefangenen haben von Seiten des Feindes 17 Bataillone an dieser Affaire Theil genommen, unter wel⸗ chen sich außer 2 Bataillonen Garde, 2 Schützen⸗Bataillone und 2 Ba⸗ taillone der Fremdenlegion befanden. Unser Verius war bei der Hart⸗ näckigkeit und Dauer des Kampfes ein sehr bedeutender; im Ganzen wur⸗ den kampfunfähig an Getödteten: 1 General⸗Major, 3 Stabsoffiziere, 15 Oberoffiziere und 746 Mann; an Verwundeten: 7 Stabsoffiziere, 42 Oberoffiziere und 1377 Mann (worunter 200 leicht verwundete). Contusionen erhielten: 1 Stabsoffizier, 8 Oberoffiziere und 315 Mann.
Zum allgemeinen Bedauern haben wir viele würdige Offiziere ver⸗ loren. So befinden sich unter der Zahl der Getödteten: der Comman⸗ deur der 2ten Brigade der 9ten Infäanterie⸗Division, der tapfere General⸗ Major Adlerberg; der tapfere und umsichtige Oberst Sazepin, Diri⸗ ent der Ingenieur⸗Arbeiten, Commandeur des Zten Sappeur⸗Bataillons;
tajor Urbanowitsch, Bataillons⸗Commandeur des Jäger⸗Regiment „General⸗Feldmarschall Fürst von Warschau“; Major Weisin vom Jäger⸗Regiment „Uglitsch“ und Lieutenant Petrow, Batterie⸗Comman⸗ deur von der 38sten Flotten⸗Equipage. Unter den Verwundeten: die Majors Kolikowski und Derkatsch vom Jäger⸗Negiment „General⸗Feld⸗ marschall Fürst von Warschau“, Prochoroff, Zwetkoff und Abasa vom Jäger⸗Regiment Podolien, Kotljarewski vom Jäger⸗Regiment Shitomir; der tapfere und umsichtige Ingenieur⸗Capitain Nebolssin. Eine Kontusion erhielt der Oberst⸗Lieutenant Krajewski, vom Jäger⸗Regiment „General⸗ Feldmarschall Fuͤrst von Warschau.“ 8
Der Verlust des Feindes muß bedeutender als der unsrige sein, da seine Kolonnen jedesmal unter das Kartätschenfeuer unserer Batterieen kamen und hier mit Gewehrsalven und dem Bajonett empfangen, in voll⸗ ständige Auflösung geriethen.
In dem zugleich mit diesem Berichte eingesandten Journal der Kriegs⸗Operationen vom 7. (19.) bis zum 12. (24.) Mai werden nach⸗ stehende Nachrichten über den Gang der Belagerungs⸗Arbeiten vor Sebastopol mitgetheilt: Während des ganzen Verlaufs der genannten Zeit war das Feuer von beiden Seiten mäßig und unser Verlust unbe⸗ deutend. Der Belagerer begann vom 9ten d. M. an mit steinschleudern⸗ den Flatterminen gegen die Bastion Nr. 4 zu agiren, ohne uns jedoch dadurch Schaden zuzufügen; seine Approchen⸗ und Minen⸗Arbeiten rücken nicht vorwärts. Die Aufführung von Verschanzungen vor den Buchten von Kamysch und Streletz wurde eifrig fortgesetzt; außerdem macht der eind die Brustwehren seiner Batterieen kompakter und seine Laufgräben reiter und tiefer. Von unserer Seite werden trotz des ungünstigen Wetters und des nahen Feuers des Belagerers alle zur Ver⸗ stärkung der attkairten Werke unternommenen Arbeiten allmälig llsto In der Nacht vom 11ten (23sten) auf den 12ten (4sten) zog der Belagerer hinter dem Kirchhofe vor der 5ten Bastion dichte Truppenmassen füsenmen und rückte, nach einer kurzen aber starken Kanonade aus allen einen Batterieen, gegen dieselben Logements vor, welche er in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai so erfolglos angegriffen hatte. Da ogen sich die zwei Bataillone vom Jäger⸗Regiment Shitomir, welche dieselden be⸗ setzt bielten, auf ein gegebenes Zeichen auf unsere Verschanzungen zurück und diese letzteren eröͤffneten auf die anrückenden Kolonnen ein konzen⸗ trirtes Kreuzfeuer. Die Franzosen erlitten bei dieser Gelegenheit einen
.. 2