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sen, daß, so weit Capitain Watson in Betracht komme, ihnen der Ab⸗ ang freistehe; daß es aber nicht seines Amtes 8 zu sagen, welches erfahren der Ober⸗Befehlshaber in Betreff der freien Passage russischer
Schiffe einschlagen werde. *gs Vegchter der administrativen Reform haben so eben einen
ungen, indem Herr Tite, einer der Vice⸗Präsidenten des —q bei dem Wahlkampfe zu Bath den Regierungs⸗ Kandidaten, Herrn mit 1179 gegen 1129 Stimmen aus eschlagen hat. * Felde geschfichff „Rosamond“ ist von Sheerneß nach Ports⸗ mouth beordert worden, um zwei Mörserböte nach dem Schwarzen Meere zu schleppen. Außerdem sind zwölf Moͤrserböte nach Sheer⸗ neß beordert, wo sie sich an die nach der Ostsee bestimmte Escadre des Contre⸗Admirals Baynes anschließen sollen. Spanien. Der „Indep. belge“ schreibt man aus Madrid vom 1. Juni: „Die Cortes beauftragten gestern in geheimer Sitzung nach sehr lebhaften Eröͤrterungen eine Kommission, Romero Ortiz und Montemar, zwischen denen Tags zuvor ein bedauerlicher Auf⸗ ritt (eine Prügelei) stattfand, vor sich zu bescheiden. Nachdem eide Deputirte, die ihrer Parteistellung nach zur äußersten Linken gehören und beide früher Redacteure der „Nacion“ waren, ihre Erklärungen abgegeben hatten, entschied die Kommission, daß Ortiz seine Stelle als Deputirter niederlegen müsse, was auch lsbald geschah. Man spricht von einem Duell auf Säͤbel, das heute zwischen beiden Gegnern stattfinden soll. Gestern duellirten sich, in Folge eines Wortwechsels im Konferenzsaale, Ge⸗ neral Concha und Orense auf Pistolen, ohne einander zu treffen. — Hier sind neue Verhaftungen erfolgt; die bedeutendsten davon etroffenen Personen sind ein Oberst, ein Palast⸗Beamter, bei dem an Briefe des Herzogs von Rianzares und 40,000 Duros gefun⸗ den hat, und ein früherer Offizier Cabrera's. — Die heutige amt⸗ iche Zeitung erklärt den ganzen Militair⸗Bezirk von Valencia, mit Ausnahme des südlichen Theiles, in Belagerungszustand.“ Lord Howden, der bekanntlich längeren Urlaub erhielt, hatte der Königin am 31. Mai Hrn. Otway als interimistischen britischen Geschäftsträger vorgestellt. Eine telegraphische Depesche aus Madrid vom 4. Juni lautet: „Die amtliche Zeitung veröffentlicht das Dekret bezüglich der Sus⸗ pension der constitutionellen Garantieen. — Das Reglement der Nationalgarde ist in konservativem Geiste.
Türkei. Zu den schon erwähnten Nachrichten aus Konstan⸗ tinopel, den 28. Mai, welche der Dampfer „Imperatrice“ nach Triest überbracht hat, werden noch von der „Wiener Ztg.“ folgende hinzugefügt: In Kars befinden sich zur Zeit nur 5000 Türken. Aus Beirut vernimmt man vom 22sten v. Mts., daß zu Da⸗ maskus zwischen dem Gouverneur und dem britischen Konsulate eine Mißhelligkeit anläßlich der Uebergriffe, die einige von englischen Werbungsagenten acquirirte Rekruten sich erlaubt hatten, vorge⸗ kommen war. Auch zu Aleppo und in Sprien überhaupt stößt diese Art der Werbung auf mancherlei Schwierigkeiten. beunruhigen wieder die Gränze, weshalb die gewöhnlichen Kara⸗
vanenzüge vorläufig unterbleiben.
Der „Moniteur“ vom 6ten bringt folgenden Bericht des Gene⸗ rals Pelissier:
„Hauptquartier, vor Sebastopol, 26. Mai 1855. Herr Marschall! Seit der Wegnahme der russischen Contre⸗Approchen vor der Central⸗ Bastion in der Nacht vom 2. Mai und der durch unsere Truppen er⸗ folgten Besetzung dieses so wichtigen Werkes war der Feind, um unsere Fortschritte aufzuhalten, uns in der Flanke zu fassen gesonnen, seine Anstrengungen auf der Seite der Quarantaine zu machen und dort neue Linien von Contre⸗Approchen zu errichten. Er faßte den Plan, durch ein Faschinenwerk die Embuskaden im Hintergrunde der Bai mit denen der großen Seite des Kirchhofes zu ver⸗ binden und diese Arbeit durch einen langen Verbindungsweg auf der rechten Lünette der Centralbastion zu befestigen. In der Nacht vom 21sten auf den 22sten stellte er diesen Waffenplatz her, der für unsere Angriffe auf der Linken so drohend und dem Feinde zu großen Truppen⸗ sammlungen und bedeutenden Ausfällen so günstig war.
Die Gefahr dieser Arbeit der Russen war augenscheinlich, ich ahnte auf der Stelle die Ausdehnung derselben und befahl dem General de Salles, Kommandanten des 1. Corps, diese Position wegzunehmen und die neuen Arbeiten gegen den Feind selbst zu kehren. Es war dieses ein schwieriges Unternehmen, denn man mußte sich auf einen lebhaften Wider⸗ stand und einen beftigen Kampf unter dem Feuer furchtbarer Batterieen gefaßt machen.
Der Divisions⸗General Paté wurde mit dieser Operation beauftragt. Zwei Angriffe wurden organifirt, einer auf die Embuskaden im Hinter⸗ grunde der Bai, der andere auf die Embuskaden des Kirchhofes, indem man durch den südöstlichen Winkel dieser Einfriedigung vordrang. Sie sollten gleichzeitig ausgeführt werden.
Nachdem dem Feinde die neuen Faschinenwerke genommen worden, mußte man mit hinreichender Kraft 8ne um die Arbeit zu schützen und das russische Werk zu dem unsrigen zu machen. Aber die Ent⸗ wickelung dieser Linien war ungeheuer, man mußte sich auf zwei auf⸗ einanderfolgende Phasen in der Action gefaßt machen: auf eine Schlacht und auf die Arbeiten. den 23sten statt, er begann um 9 Uhr Abends.
Unser Angriff zur Linken wurde vom Brigade⸗General Beuret ge⸗ leitet und von 3 Compagnieen des 10. Jäger⸗Vataillons zu Fuß, 3 Ba⸗
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Beduinen
o] millonen des 2. Regiments der Fremdenlegion und 1 Batailon des o.
Linien⸗Negiments ausgeführt.
Der Kampf fand in der Nacht vom 22ͤten auf
Der Angriff auf der Rechten, dem General de la Mötterouge an. vertraut, zählte die Elite⸗Compagnie des 1. Regiments der Fremden⸗ legion, die von 2 Bataillons des 18ten und 2 Bataillons Garde⸗Vofn.
eurs als Reserve unterstützt wurden. Andere Bataillons waren marsch. fertig im Fall der General einer Verstärkung bedürfen sollte.
Sei es, daß der Feind einen bedeutsamen Angriffsplan gefaßt hatte,
oder daß er in einer einzigen Nacht seine Linien durch eine große An-.
strengung vollenden wollte, indem er seine Arbeit durch eine kräftige Demonstra- tion und einen wirksamen Schutz gegen unsere Unternehmungen deckte, genug, er war in großer Anzahl bereit, uns zu empfangen. Es mochten nach un⸗ serer chägang ungefähr 20 Bataillons sein, die unsere Soldaten zu be⸗ kämpfen und zurückzudrängen hatten. ren es 26 Bataillons.
Das Treffen begann auf das Signal der Generals Paté mit einem 9 8
unbeschreiblichen Ungestüm. Nach Verlauf von einigen Minuten waren alle Embuskaden der Rechten in unsern Händen. Die alten Soldaten der Fremdenlegion hatten Alles genommen, und vom 28sten Linien⸗ Regiment unterstützt, setzten sie sich vor den russischen Werken fest und schuzten unsere Arbeiter. Aber es dauerte nicht lange, so dran⸗ gen furchtbare russische Massen durch die Schlucht der Quaran⸗ taine und machten uns mit gewaltiger Unerschrockenheit Terrain streitig. Die beiden Bataillons vom 28sten, ein Ba⸗ taillon vom 18ten Regiment und die Voltigeurs der Garde kamen nach⸗ einander ins Gefecht, das bis zum Morgen dauerte. Fünfmal wurden die entferntesten Embuskaden von den Russen genommen und wiedergenom⸗ men. Dieses Bajonettgemenge war schrecklich. Zwei andere Bataillons 8
von den Garde⸗Voltigeurs, das 9te Bataillon der Jäger zu Fuß und das 80ste Linien⸗Negiment betraten ferner das Schlachtfeld, theilsz un
theils um die Todten und Ver⸗ thaten ihre Pflicht. Die Werke des Feindes selbst zu vernichten, so daß er sich in denselben nicht halten konnte, war unsere erste Aufgabe. Die Ingenieurs konnten also während dieses Kampfes nichts unternehmen, und wir muß⸗ ten den zweiten Theil auf die nächste Nacht verschieben. Bei Tages⸗ anbruch hatten die Russen den Kampf aufgegeben, und unsere Bataillons 88½ in die Laufgräben zurück. Auf der Linken wurden die Embus⸗ kaden mit demselben Ungestüm genommen. Auch dort bewiesen die Russen eine außerordentliche Hartnäckigkeit; zahlreiche Angriffe mit dem Bajonett fanden statt. Nach 2 Stunden zog sich der entmuthigte Feind zurück, und unser Genie⸗Corps führte seine Arbeiten in dem russischen Feschinenwert das wir endlich erobert hatten. —
In der folgenden Nacht mußte das kräftig Begonnene vollendet werden. 8† befabl einen zweiten Kampf und erwartete durch unsere muthige Infanterie den Sieg. Der Divisions⸗General Levaillant erhielt den Befehl dazu mit 10 Bataillons, worunter 2 von den Garde⸗Volti⸗ geurs als Reserve; vier von diesen Bataillons unter General Couston hatten den Auftrag, die am Abend zuvor eroberten Punkte auf der aäͤußersten Linken zu decken. Die sechs anderen unter General Dubal sollten auf der Rechten das mit der großen Kirchbofsmauer parallel laufende Faschinenwerk wieder nehmen, den Feind schlagen und unsern Ingenieurs die Niederlassung daselbst sichern. Der Kampf begann zur selben Stunde, wie am Abend zuvor, den tapfern Bataillons vom 46sten, 98sten, 14ten und 80sten konnten die Russen nicht widerstehen, die Embuskaden wurden genommen. Der überall zurülkgetriebene Feind unterhielt einstweilen noch ein Gewehrfeuer, das allmälig ausging. Die Ingenieurs konnten ihre Arbeiten unverzüglich beginnen, trotz dem Kar⸗ Ftschenfeuer aus der Festung und den von dort geschleuderten Geschossen aller Art. Oberst Guerin und Kommandant Durand de Villers führten die Arbeiten mit eben so viel Umsicht als Kraft.
Unser Erfolg ist also ein vollständiger. Das Werk, durch welches die Russen unsern Angriff zu hbemmen suchten, ist unser, seine Faschinen decken uns, seine Embuskaden sind gegen sie gerichtet, und die wir nicht benutzen konnten, sind geschleift. Allerdings hat es uns viel Menschen gekostet, doch muß ich darüber erst den Bericht des Generals de Salles abwarten. Gestern ist auf wiederholtes Ansuchen des Generals Osten⸗ Sacken ein Waffenstillstand eingetreten. Der Feind hat über 1200 Lei⸗ chen von uns erhalten, und dieses Blutbad erinnerte uns an manche frü⸗ here Kämpfe gegen die Russen, so wie jetzt hat auch damals unsere In⸗ fanterie den Sieg davon getragen. Die Russen haben mindestens einen vierfachen Verlust, so da diese Treffen für eine Schlacht gelten können.
nehmen,
am Kampfe Theil zu Alle
wundeten wegzuschaffen.
General le Boeuf hat mit der Artillerie die Schlucht, wo der Feind seine
Reserve sammelte, förmlich beherrscht, und so oft die russischen Massen sich zu einem Angriff formirten, haben unsere Geschütze blutige Furchen gezogen. Für die Verwundeten geschieht alles Mögliche in bester Ordnung. Der Ober⸗Befehlshaber Pelissier.
Der französische Marine⸗Minister hat folgenden Bericht des Vice⸗Admirals Bruat erhalten: 1
„Von Bord des „Montebello“, 26. Mai, vor Kerxtsch. Expedition gegen Kertsch ist am 20sten beschlossen worden, ie Einschiffung hat am 2lsten Abends angefangen und die . fahrt am 23sten stattgefunden, die Landung am ssten bei Kamiesch Burnu. Am 25sten hat man Jenikale besetzt, nachdem . durch Kertsch marschirt war und die in der Umgegend g. Ak⸗Burnu gelegenen Batterieen besetzt hatte. Am 25sten fuhr 7 mit Admiral Lyons in das Asowsche Meer ein, von wo müe 8 kleines Geschwader nach Berdiansk und Arabat abgeschickt haben. 4. 9. in der Nacht abgefahren und besteht aus 4 französischen Dampf⸗Kricghi. schiffen und 10 englischen, darunter mehrere Kanonenboote. führt Expedition ist so glücklich gelungen, weil sie rasch ausge nens worden und die Truppen unter Befehl des Generals eSrfen acg⸗ ihre Pflicht gethan haben, auch hat uns Admiral Lyons herzlich un stützt. Gleich am ersten Tage hat die Landung der französischen T in. unter Leitung meines Generalstabs⸗Chefs, des Schiffs⸗Capitains Ju
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de la Graviere,
Nach Aussage der Gefangenen wa⸗
egonnen. Ich d fuhr voran, um die Batterieen von Ak⸗Burnu zu rekognosziren, deren äinen Pulverthurm die Russen schon gesprengt hatten. Der pn. that dies bei mehreren andern, als er sich umgangen sah, und verließ die Positionen. Kurz darauf fuhr ein leichtes englisches Kanonenboot auf Jenikale zu, um einem russischen Dampfschiffe, welches von Kertsch in das Asowsche Meer fahren wollte, den Weg zu verlegen. Es entstand ein ziemlich heftiges Gefecht, und die Batterieen von Jenikale nahmen daran Theil. Ich ließ den „Fulton“ hinzufahren, und als dieser einem lebhaften Feuer ausgesezt war, folgte ihm die „Megeère.“ Doch das russische Schiff, welches die Kasse aus Kertsch fortschaffte, kam durch, nur daß wir zwei Boote mit 1 Gegenständen und einem Theil der Civil⸗ und Militair⸗Archibve nahmen. Die u Land und zu Wasser überraschten Russen waren in solcher Perwirrung, daß sie bald einem längern Widerstande entsagten und nicht einmal die im Hospital der Citadelle befindlichen Verwundeten von Sebastopol mitnahmen. Sie zündeten ihre Fvr;. Magazine bei Kertsch an, sprengten ein Magazin, daß 33, Kilo Pulver enthielt, so daß mehrere Häuser dadurch untergingen und die 10 Seemeilen davon liegenden Schiffe es spürten. Der Feind hat eingebüßt: 160,000 Säcke mit Hafer, 360,000 Säcke Getraide, 100 000 Säcke Mehl. Eine Gießerei⸗ Werkstätte ist verbrannt. Drei Dampfer, darunter ein Kriegsschiff, find von den Nussen selbst in den. Grund gebohrt, 30 Transportschiffe ver⸗ nichtet, mindestens eben so viele genommen. 100,000 Kilo Pulver sind in die Luft gesprungen. Eine Niederlage von Haubitzen und Kugeln gristirt nicht mehr. Wir haben 60 bis 80 Kanonen erobert, die sehr schön und von großem Kaliber sind. Der Vice⸗Admiral Bruat.“ Die den Londoner Blättern am 5ten zugegangenen amt⸗ lichen Mittheilungen über die neuesten Vorfälle an der tscher⸗ kessischen Küste lauten vollständig also:
1. Depesche Lord Raglan's vom 3. Juni. Die Nachrichten aus
Kertsch sind vom 2. Juni; Alles hat seinen zufriedenstellenden Fortgang.
Capitain Moore war aus Tscherkessien eingetroffen mit der Nachricht, daß Sudschak⸗Kale am 28. Mai geräumt worden sei. Die Russen hatten die Hauptgebäude niedergebrannt und 60 Kanonen nebst 6 Mörsern, nachdem sie dieselben unbrauchbar gemacht, im Stiche gelassen.
2. Depesche des Contre⸗Admirals Spüats vom 4. Juni. Capitain Moore von Ihrer Majestät Schiff „Hig flyer“, der so eben von der lscherkessischen Küste zurückgekehrt ist, berichtet, daß der Feind Sudschuk⸗ Kale vollständig geräumt hat, nachdem von ihm alle öffentlichen Gebäude, 60 Kanonen und 6 Mörser zerstört worden waren. Der Feind scheint sich in Anapa zu concentriren und seine dortigen Festungswerke zu ver⸗ stärken. Das Fort auf dem Wege zwischen Sudschuk⸗Kale und Anapa
sst ebenfalls geräumt worden.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 2. Juni. Von Seiten des St. Petersburger Militair⸗General⸗Gouverneurs erhalten die 23 Blätter folgende Bekanntmachung: Heute am 19. (31.) Mai sind folgende telegraphische Nachrichten eingegangen: Der Feind steht in seiner früheren Position und in derselben Staͤrke⸗ zahl. Die feindlichen Schiffe heizen und lichten die Anker. Vom Kronstädter Telegraphen aus sind deutlich zwei Fregatten und zwei Dampfschiffe zu 2
Aus der Ostsee melden Briefe vom 28. Mai englischen Blättern: Die englische Flotte lag an diesem Tage bei Seskar vor Anker, wohin sie am 26. von Nargön aus aufgebrochen war. Am 27. Morgens, als sie die Insel Hogland passirte, kamen 8 bis 9 Segel, nach SO. steuernd, in Sicht. Sofort wurde Jagd auf sie gemacht. In einer Stunde war ihnen der Rückzug abgeschnitten, und die Flotte ankerte etwas über 3 deutsche Meilen von Kronstadt entfernt in offener See, doch war Land rings herum in Sicht. Der „Arion " wurde zum Rekognosziren ausgeschickt, fuhr 1 ¼ deutsche Meile bis an Kronstadt hinan (zum Sollbuckim⸗Leuchtthurm), wo man deutlich die russische Flotte vor Anker sehen konnte. „Magi⸗
ienne“ und „Merlin“ fingen Abends bei der Biorka⸗Bucht vier
große Boote von je 60 — 70 Tonnen mit Regierungs⸗Vorräthen, theils Mehl, zumeist Planken und Bauholz. Der „Arion“ zählte in Kronstadt 6 vollständig ausgerüstete Linienschiffe, 6 andere ab⸗ getakelt, und 14 bis 15 Fregatten und Dampfer in Bau begriffen. Ueber den vorgestern schon mitgetheilten Ukas wegen Ein⸗ berufung der kleinrussischen Kosaken der Gouvernements Poltawa und Tschernigow wird dem „H. B. B.“ aus Petersburg den 31. Mai noch Folgendes mitgetheilt: Es werden vier Regimenter im ouvernement Poltawa und zwei in dem von Tschernigow nach Maßgabe des Satzes zu 12 von 1000 Seelen ausgehoben. Da das egiment, aus sechs Sotnien und einer Reserve⸗Sotnie bestehend,
in Ganzen mit Offizieren die Stärke von 1083 Mann haben soll,
ergiebt das eine Reitereimasse von etwa 6500 Mann, die, wie ze Vorschrft lautet, vorläufig zu gestellen sind. Die Gouvernements aben nach Empfang des Ukases sofort mit der Formation dieser hens en vorzugehen, deren Bewaffnungs⸗ und Cquipirungskosten 15 durch die Einzahlungen der Stellenden, theils aus der vnundsteuer gedeckt werden sollen. Die Kosaken⸗Reichswehr wird uf 6 Monat verproviantirt; deren beliebige Verwendung behält * Kaiser vor. Nach Beendigung des Kriegs, während dessen Uasen. die Streiter abgabenfrei sind, werden sie nach Hause ent⸗ ven 8 Für die Gefallenen werden Quittungen ertheilt, die spter werdeen Gemeinden anstatt Rekruten bei Rekrutirungen eingeliefert modi n können. Die Uniform ist die der regulairen Kosaken, nur
stzirt nach der jetzigen Uniform⸗ Reform in der Armee, statt
1989Ä1
hatte meine Flagge auf dem „Laplace“
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Jacke: Waffenrock. Die Bewaffnung und La8
— Nachrichten aus Warschau vom 5. Juni zufolge 2 dort am Tage vorher der Prinz von 8. E, Rhein nebst seinem Adjutanten, dem Baron Reizenfels, von St. Petersburg angekommen und hatte an demselben Tage seine Reise nach Deutschland fortgesetzt. Der Feldmarschall Fürst Paskewitsch, der am 4ten in Begleitung des General⸗Adjutanten Froloff, des General⸗Lieutenants Abramowitsch, des General⸗Majors Fürsten Bebutoff, des ehemaligen General⸗Lieutenants Hurko, der 4 Geheimen Räthe Fondukley, Eljasewitsch, Otschkin, Laschtschynski 2 und Badeni, des wirklichen Staatsrathes Niepokoyczyzki und des Kammerjunkers Paniutin von Skierniewice nach Warschau zurückgekehrt war, hat sich am 5ten Morgens, begleitet vom General⸗Adjutanten Froloff, nach Luzk in Wolhynien begeben. — In Warschau wurde am 5. d. ein Kaiserl. Ukas vom 9. Mai publizirt, wonach mit Rücksicht darauf, daß unter den gegen⸗ wärtigen Umständen diejenigen Einwohner des Kaiser⸗ und König⸗ reichs, welche sich in den Reihen der aktiven Armee oder sonst im Militairdienst befinden, in Prozessen vor den Gerichten des Königreichs Polen, wenn sie als Parteien dabei betheiligt sind, ihre Vertheidigung und Rechtsansprüche nicht genügend wahrnehmen können, vom Tage der Publication dieses Ukases an im Königreich Polen keine Civilprozesse mehr vorgenommen werden sollen bei denen dergleichen Personen entweder als Kläger oder Verklagte betheiligt sind, ausgenommen Sachen, bei denen es sich um Eigenthums⸗Verletzung, um Alimente, um Zin⸗ sen, Prozente, Mieths⸗ oder Pachtzins, um den Dienstlohn höherer oder niederer Beamten, um Zahlungen für gelieferte Lebens⸗ mittel, Kleidung und Feuerung, um Verwaltung von untheilbarem Vermögen, und um Ausstreichung von Vermerken, Bestätigung oder Aufhebung von Beschlaglegungen zum Zweck der Restituirung han⸗ delt, so wie mit Ausnahme aller vor die Handelsgerichte gehören⸗ den Angelegenheiten. In allen Streitsachen ohne Ausnahme kann der Antrag auf einstweilige Sicherstellung des streitigen Gegen⸗ standes oder untheilbaren Vermögens, also auf hypothekarische Ver⸗ merke, Beschlaglegung, Stellung von Vermögen unter die Ver⸗ waltung einer dritten Person, angebracht werden. Die Verhand⸗ lungen im Hypothekenwesen sollen nach wie vor ihren Gang nehmen. Eine Execution soll auch in Folge schon gefällter Urtheile, wenn Personen, die im Militairdienst stehen, dabei betheiligt sind, bis auf weitere Verordnung nicht stattfinden, außer in den nach obigen An⸗ gaben ausgenommenen Streitsachen. Doch auch in diesen soll mit der Execution nicht bis zu gewaltsamer Expropriation von unbeweg⸗ lichem Gut vorgegangen werden. Gehalte, Pensionen und Diäten, welche von Personen, die im Militairdienst stehen, bezogen werden, sind während der Dauer dieses Gerichtsstillstandes von der Beschlag⸗ nahme befreit, und bereits erfolgte Erkenntnisse dieser Art verlieren für diese Zeit ihre Kraft. (Pr. C.)
Wien, Freitag, 8. Juni. (Tel. Dep. d. C. B.) Einem stark verbreiteten und allgemein geglaubten Gerüchte zu folge hätte die Regierung eine Reduction des Heeres um 100,000 Mann be⸗ schlossen und werde der Stand der orientalischen Angelegenheit demnächst den deutschen Höfen ausführlich dargelegt werden. Man glaubt, daß diese Angelegenheit in einem unlängst stattgehabten Fisisesraeh zur Sprache gebracht wurde. London, Freitag, 8. Juni, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.) Eine telegraphische Depesche Lord Raglan's meldet, daß am 6. Juni Nachmittags das Bombardement von Sebastopol erneuert begonnen worden ist.
In der Nachtsitzung des Parlaments prophezeit und befür⸗ wortet Roebuck bei der Debatte über die Kriegs⸗ und Friedens⸗ frage den Nationalitätenkrieg. Derselbe tadelt Russell's diplo⸗ matisches Häaͤndeln. Es traten viele Redner auf, und da noch viele Reden zu erwarten, wurde die Debatte erneut vertagt. 8
eer — Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— Die vor Kurzem erschienene Uebersicht der im Jahre 1854 in der
schweizerischen Eidgenossenschaft zur Ein⸗, Aus⸗ und Durch
fuhr verzollten Waaren weist in der Schweiz sechs verschiedene Zoll⸗
ebiete nach. Das erste umfaßt die Gränzlinie der Kantone Bern, So⸗ sotturn, Basel und Aargau Das zweite die Kantone Zürich, Schaff⸗ hausen und Thurgau. Das dritte St. Gallen und Graubünden. Das vierte die Gränzlinie des Kantons Tessin. Das fünfte die Gränzen der Kantone Waadt und Neuenburg. Das sechste endlich die Gränzlinie von Genf und Wallis. Zu den Hauptartikeln der Einfuhr gehörte zunächst Vieh. An Kleinvieh wurden im Ganzen 64,351 Stück gegen 75,144 im Jahre 1 1853 importirrt. Die Einfuhr von Großvieh umfaßte 65,522 Stück Zegen 67,193 im Vorjahr. Pferde wurden 3573 beim Transport verzollt, während sich im Jahr vorher die Zahl derselben auf 3799 belief. Be⸗
sonders aufgeführt sind noch 51,951 Stück Kleinvieh gegen 53,112 im