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i zusammengeseht ans 2 Dlolstonen Infanterie (Koamandanten: die Divisions⸗Generale Herbillon und d'Aurelle), 1 Diviston der Kaiserlichen Garde (Kommandant: Brigade⸗General Mellinet) und 1 Brigade Kavallerie. panien. Madrid, 4. Juni. Die offizielle Zeitung ver⸗ öͤffentlicht ein Dekret, wodurch in Betracht, daß die Ruhe Cata⸗ loniens durch die Komplotte der Feinde der gegenwärtigen Einrich⸗ tungen bedroht ist, die Provinzen Barcelona, Gerona, Lerida und Tarragona in Belagerungszustand erklärt werden. — Ein anderes Dekret ordnet zu Corunna eine Neuwahl für den Deputirten Ortiz an. — Aus Aragonien brachte heute der Telegraph die besten Nachrichten. Zwei Karlistenführer, Pellicer und Lieclera, haben sich nebst zweien ihrer Offiziere auf Gnade ergeben. Der Gouverneur von Saragossa sagt in seiner Depesche, daß Aragonien jetzt viel⸗ leicht keinen einzigen bewaffneten Karlisten mehr birgt. Die Ge⸗ fangenen werden meistens als Soldaten in die Kolonieen geschickt werden. — 7. Juni. Die zum Ersatz der ausgeschiedenen Mitglieder des Kabinets gewählten neuen Minister: Zabala, Minister der Staats⸗ und auswärtigen Angelegenheiten; Fuente⸗Andres, Justiz⸗ Minister; Bruil, Finanz⸗Minister; Helves, Minister des Innern, und Martinez, Minister des Handels, haben gestern Abend in die Hände der Königin den Eid abgelegt. Ein Kabinetsrath hat heute chon stattgefunden.
— 8. Juni. Die „Gazeta“ veröffentlicht heute ein Circular, welches die Ausführung des die Miliz betreffenden Dekrets suspen⸗ pendirt. — Die Regierung beabsichtigt, von den Cortes die un⸗ mittelbare Diskussion der auf die Miliz bezüglichen constitutionellen Grundlage zu verlangen.
Türkei. Die „Milit. Ztg.“ erhält aus dem Lager der Alliirten einige Andeutungen über den Feldzugsplan der Alllirten an der Tschernaja: „Es soll nicht die Absicht des Generals Pe⸗ lissier sein, über die taurischen Alpen an die Ufer des Belbek Ferelse. vorzudringen, denn die Defileen sind bekanntlich von den
ussen stark befestigt und besetzt, und die Alliirten verfügen bis zur Stunde noch über keinen ausreichenden Artillerie⸗ und Packtrain, welcher überdies nur nach Ueberwindung großer Schwierigkeiten an die jeweilige Operationslinie gebracht werden könnte. Die pon⸗ tischen Feldherren sollen vielmehr entschlossen sein, sich der Tschernaja⸗Mündung in die Bai von Sebastopol zu bemächtigen. Ein Korrespondent aus Balaklava berichtet hierüber ausführ⸗ lich. Es soll die Straße, welche aus der Schiffervorstadt, ge⸗ deckt und geschützt von dem Malakoff⸗Thurme und Sapunberge, längs der Wasserleitung über die Tschernaja auf einer neuen Brücke in das Inkermanthal nach den nördlichen Forts führt, der strate⸗
gisch wichtigste Punkt sein, welchen die Russen in der belagerten
(südlichen) Stadt besitzen. Gegen diesen Punkt wollen die Alliirten operativ vorgehen und ihren Gegner entweder zu einer Haupt⸗ schlacht oder zu einer freiwilligen Räumung der Position an der Ausmündung der Tschernaja zwingen. Sollten sie zurückgeschlagen werden, könnten sie sich wieder auf das Plateau hinter ihre Be⸗ festigungen zurückziehen; im Falle des Gelingens ihres Planes würden sie die Belagerung des südlichen Festungstheils fortsetzen, die Stadt erobern, die Flotke vernichten und sich in Balaklava und Kamiesch einschiffen, um die Operationen auf einem anderen Punkt zu eröffnen.
Zur Ausführung dieses Planes wurden an die Tschernaja im Ganzen nur 50,000 Mann detachirt. Gleichzeitig mit den Opera⸗ tionen gegen die russische Position an der Tschernaja⸗Ausmündung würde der Angriff anf die Lunette Kamtschatka, den Malakoff⸗Thurm und den Mamelon erneuert werden. Das Thal von Inkerman, gegen welches von Seite der Alliirten vorgegangen werden müßte, ist aber auf der Hügelreihe von Khutor bis zu den Ruinen von Inkerman noch besser geschützt, als die Straße bei dem „Mame⸗ lon vert“, gegen welchen die Allüirten bisher vergebens anstürmten. Und da es evident ist, daß von dem Besitze jener Position das Schicksal des südlichen Theils von Sebastopol abhängt, so ist eine
energische Vertheidigung derselben von Seiten der Russen zu erwarten.
Die Admirale Bruat und Lyons fahren fort, die Handels⸗ flotte in dem Asowschen Meere zu vernichten, ein Loos, welches bereits über 280 Schiffe getroffen hat. In Kertsch und Jenikale halten türkische Truppen die Besatzung. Andere russische See⸗ Stationen wurden, mit Ausnahme des Hafens von Genitschi, vlee 28 Arabat r.Se wurde, noch nicht besetzt. Die Generale Brown und Autemarre dürften wieder mnseres . vachsscgtlhgs ie russische Armee in Alexandropol wurde neuestens ansehn⸗ 89 verstärkt; der türkische Kommandant Mustapha Paschaschar
schurutsu, Waffik und Williams Pascha Kars und Erzerum be⸗ fes. Alle diese festen Plätze wurden mit neuen Redouten und vorgescsobenen Schanzwerken versehen, und die Türken gedenken in . Sfßßrir⸗ einzuhalten.“
— achstehende Depesche Lord Raglan's an Lord Pan⸗
mure wird von der „London Gazette“ vers entlicht: Vii
Vor Sebastopol, 26. Mai. Mylord, ich habe die Ehre, Ew. Herr⸗
* 1““
III111mp““ lichkeit berichten, daß ein Theil der verbündeten Armeen diesseits d Tschernaja Stellung genommen hat, der linke Flügel der Franzosen a-. eine Redoute gestützt, welche an dem Abhange der über dem Thale fi hinziehenden Höͤhen, den Höhen von „z— gegenüber, aufgeworf ist; der rechte Flügel bis über Trackir hinaus sich erstreckend und — mehr rechts jenseits Tschorgun liegende Terrain von den sardinisch Truppen beseßt, die bei ihrem Vorrücken von dem 10ten Re im 8 Husaren und dem 12ten Regiment Lancier unter Oberst 8 unterstützt wurden. Omer Pascha rückte zu gleicher Zei den niedrigen Höhen in der — von Balaklava diente so den vor ihm besindlichen französischen Divisionen u Soutien. Diese wurden vom General Canrobert kommanbian welcher über die Brücke von Tractir vorrückte, den nicht sehr zabl- reichen Feind vertrieb und nach Säuberung seiner Fronte auf das dies. seitige Flußufer sich zurückzog, wo er sich jetzt noch befindet. Sir Colin Campbell schob die Marine⸗Soldaten von der hohen Anböhe auf unserem äußersten rechten Flügel nach einem die alte Baidar⸗Straße beherrschen⸗ den Punkte vor, und Oberst 5— rekognoszirte mit den von mir erwähnten Regimentern die Gegend unmittelbar rechts von der Positio des Generals La Marmora und patrouillirte längs der Woronzoffstraße in der Richtung von Baidar. Das Aussehen und die Haltung der sardinischen Truppen sind höchst “ und ich erwarte den größten Vortheil von ihrem Anschlusse an dieses Heer unter ihrem ausgezeichneten Führer General La Marmora, dessen Diensteifer und lebhaften Wunsch, mit unz vereint zu wirken, ich zu meiner Freude so bald anzuerkennen Geleg en⸗ heit habe. In den britischen Trancheen hat sich, seitdem ich am 19. d M. an Ew. Herrlichkeit schrieb, nichts von Wichtigkeit zugetragen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 3. Durch Bekanntmachungen des hiestgen Milctatr⸗Generl⸗Godüne neurs kommen nachstehende Depeschen zur öffentlichen Kenntniß:
Am 19ten (31.) Mai um 6 Uhr Abends sind folgende Nach⸗ richten vom Kronstädter Telegraphen eingegangen: Der Feind liegt vor Anker; er zählt 27 Wimpel, worunter 7 Kanonierboote. Die Schiffe sind quer über das Fahrwasser rangirt zu beiden Seiten des Tolbuchin⸗Leuchtthurms, 165 Werst von Kronstadt.
— 5. Juni. Vom Kronstädter Telegraphen wird mitgetheilt: Im Laufe des gestrigen Tages (I. Juni) blieb der Feind vor Anker,
an derselben Stelle; nur 2 Dampfschiffe gingen in das 1
Fahrwasser und stellten eine genaue Untersuchung darin an. Um ör Nach und 1 Dampfschiff unter französischer Flagge an und wurden gegenseitige Salutschüsse ö Ein englisches Dampfschiff, mit zwei englischen Kauffahrern
5 Uhr Nachmittags kamen 3 Schiffe
im Schlepptau, kam an.
Nachrichten vom 2. Juni 8 Uhr 25 Min. Morgens lauten: Auf der feindlichen Flotte sind seit gestern Abend keine beson-. dere Bewegungen vorgegangen und auch jetzt nicht sichtbar.
Eine Schrauben⸗Fregatte und ein Dampfschiff haben um 12 Uhr 42 Min. Mittags von der feindlichen Fünf. 4 gehen nach dem nördlichen Fahrwasser. Vom General⸗Adjutanten Fürsten
(2. Juni) eine Kopie des Rapports eingegangen, den der Kom⸗
mandirende der Truppen im östlichen Theile der Krim, General⸗ 3
Lieutenant Baron Wrangel, am 163ten (25.) Mai über die
nördlicht .
getrennt und
eg Gortschakoff ist heute
Besetzung von Kertsch und Jeni kale durch den Feind abgestattet hat.
Dieser Bericht wird hierdurch zur Ergänzung der abgedruckten tele⸗ graphischen Depesche mitgetheilt: gänzung abg 6
Kopie des Berichts des Kommandirenden der Truppen in dem öst⸗ 8 lichen Theile der Krim, General⸗Lieutenants Baron Wrangel, an den und See⸗Streitkräfte in der Krim
Ober⸗Kommandirenden der Land⸗ General⸗Adjutanten Fürsten Gortschakoff, vom 13. Mai 1855.
Am Morgen des 12. (26.) Mai erschien in der Straße von Kertsch 3 Des Nebels wegen konnte man
eine feindliche Flotte von 70 Fahrzeugen. diese Flotte nicht eher wahrnehmen,
Leuchtthurms von Takyl war. is sie schon auf der Höhe des
Gleich danach erhielt ich einen Rapport
des Kommandanten von Feodosia, meldend, daß eine bedeutende feindliche
Escadre in der Richtung auf Kertsch vorbeigegangen sei, und eine Mitthei- lung vom General⸗Lieutenant Kotzebue, daruͤber, daß feindliche Schiffe mit
25,000 Mann Landungstruppen an Bord von Sebastopol abgesegelt seien.
Der Feind, der sich plotzlich gegenüber dem Orte Kamysch⸗Burun zeigte
und seine großen Schiffe außerhalb der Schußweite der Pauls⸗Batterie aufstellte, die Dampfschiffe aber mit den Nuderfahrzeugen hart am Ufer
hielt, schritt sofort unter dem Schutze des Feuers seiner Schiffe dazu, die Während dies bewerkstelligt wurde, näherte 2
Truppen ans Land zu setzen. sich eins seiner Kanonierboote der Batterie, ging aber, von einer Geschütz⸗ salbe empfangen, bald wieder außer Schußweite zurück. Inzwischen hatte der Angreifer schon 6 Kolonnen Infanterie ausgesetzt, welche die Batterie in den Rücken nahmen. Der entschiedenen Uebermacht weichend, berna⸗ gelten die auf der Batterie befindlichen Truppen die Geschütze und zogen sich in der Richtung auf Ssultanowka zurück, nachdem sie alle Kriegs⸗ vorräthe vernichtet hatten.
Fett lief der Feind mit einem Theile seiner Dampfer in die Bucht von Kertsch ein. Bei der in die Augen fallenden Unmöglichkeit, diesem Angriff sn widerstehen, befahl ich zur Vernichtung der in der Stadt Kertsch liegenden Provisionen von Getraide und Fourage zu schreiten, und zur Zerstörung derjenigen Schiffe, welche dem Feinde zur Veute werden konnten; laut dieser Anordnung wurden verbrannt: der Kriegs⸗ dampfer „Mogutschii“, der wegen nöthig gewordener Reparatur ohne Maschine war; den Flammen übergeben wurden ferner die Privat⸗Dampf⸗ schiffe „Berdjansk“ und „Donez“; über das Schicksal des Dampfschiffs „Argonaut“ fehlen mir noch die Nachrichten; nur so viel ist bekannt, daß es ihm gelungen ist, über das V rgebirge hinaus zu kommen..]
—
1
pulver⸗Magazine in die Luft gesprengt.
tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei
gHie Werke von Kertsch⸗ZJenikale unterhielten bis zum Abend ein sarkes und glüͤckliches Feuer auf die feindlichen Dampfschiffe, die sich in die Straße von Jenikale begeben hatten, und erst mit dem Einbruch der Racht wurde zur Unbrauchbarmachung der Geschuͤtze und zur Vernichtung alles dessen geschritten, was dem Feinde hätte in die Hände fallen können, worauf die Garnison unter dem Schutze der Dunkelheit die Verschanzun⸗
erließ. 2 gen vlle A Truppen, die in der Stadt Kertsch und auf der Batterie
aul sich befanden, Teehsmste den Rückzug mit höchst unbedeuten⸗ dem Verluste. Was die Garnison betrifft, die Jenikale besetzt hielt, so weiß ich so viel, daß sie genöthigt war, die Richtung nach Ssultanowka nicht auf der Poststraße, sondern rechts davon auf einem parallelen, dem Asowschen Meere näher gelegenen Wege einzuschlagen.
Heute bin ich in Argin eingetroffen, wo sich das ganze Detachement sammelt, und wo sich mit demselben des Husaren⸗Regiment Großherzog von Sachsen⸗Weimar und das Dragoner Regiment Prinz Emil von Hessen nebst der reitenden Batterie Nr. 26, vereinigen sollen. Näher an Kertsch konnte ich mich nicht aufstellen, weil es auf diesem Terrain an Wasser fehlt, und weil ich die Möglichkeit haben wollte, Feodosia zu Hülfe zu lkommen, falls der Feind etwas gegen diese Stadt unternehmen wollte.
Wenn sich die genannten Bersärkungen angeschlossen haben, bin ich gesonnen, so zu handeln, wie es dem Gange der Umstände nach nöthig
erscheint. aisht⸗ Der General⸗Adjutant Fürst Gortschakoff theilt über
Nikolajeff folgende telegraphische Depesche aus Sebastopol vom 20. Mai (1. Juni) mit:
Am 15. (27.) Mai war der Feind in Berdjansk, wo er 2 Häuser, die Cabotage⸗Fahrzeuge und einen beträchtlichen Theil der Weizenvorräthe verbrannte. Am 17. (29.) Mai erschien eine Escadre von 16 Kriegs⸗ schiffen an der Straße von Jenitschi. Der Feind verlangte durch einen Parlamentair die Auslieferung aller dort vorhandenen Fahrzeuge und Kronsvorräthe an Getraide und eröffnete, abschläglich beschieden, von der Escadre aus das Feuer, durch welches einige Fahrzeuge und die am Ufer befindlichen Korndepots in Brand geriethen. Die Kartätschenschüsse unse⸗ rer beiden von dem Flügel⸗Adjutanten BS Labanoff⸗Rostowski an⸗ der Meerenge postirten Feldgeschütze trieben die feindlichen Schaluppen, welche die Fahrzeuge verbrannt hatten, vom Ufer weg. Den anderen Tag, am 18 nitscht nicht.
Vor Sebastopol und auf den anderen Punkten, wo unsere Truppen in der Krim stationirt sind, hat sich vom 17ten bis zum 20sten (vom 29. Mai bis zum 1. Juni) nichts Erhebliches zugetragen.
— 9. Juni. Fürst Gortschakoff meldet vom 6. Juni: Heute hat der Feind eine sehr heftige Kanonade gegen den linken Fügel unserer Festungswerke eröffnet. Dieselbe hat drei Stunden
ohne Unterlaß gedauert. Wir haben lebhaft geantwortet und zwei Auf anderen Punkten
vor Sebastopol und bei dem Detachement des General Wrangel, so wie von den Küsten des Asowschen Meeres, nichts Neues. (H. B. H)
Die nachstehende telegraphische Depesche aus Warschau vom . d. M. wird der „Milit. Ztg.“ mitgetheilt: „Fürst Gorschakoff meldet unterm 22. Mai (3. Juni): Vom 20. Mai (1. Juni) bis 22. Mai (3. Juni) ist vor Sebastopol und in unsern andern Positionen in der Krim nichts Bemerkenswerthes vorgefallen. Am 8. (30. Mai) ist das feindliche Geschwader, das sich vor Genitschi efand, wieder in See gegangen; der Adjutant des Kaisers, Fürst
Aabanoff, hat Truppen in die Stadt gezogen, um der Feuersbrunst
Schranken zu setzen; man hoffte, einen Theil der Getraidevorräthe retten zu können. Am 18. (30. Mai) hat sich ein feindlicher ampfer einem der Hafen in der Nähe von Arabat genähert und uf die dort befindlichen Vorräthe ein Feuer gerichtet; ein Han⸗ delsschiff und einige Barken verbrannten. Das Detachement des
8 General Wrangel hat seine frühere Position inne.
.(30.) Mai, erneuerte der Feind seine Versuche gegen Je⸗—
Zu Lande hat der Feind in der Gegend von Kertsch nichts
unternommen.“
In Odessa wurde am 27. v. M., wie der „Milit. Ztg.“ geschrieben wird, am Boulevard der Sieg (?) der russischen Truppen an der Central⸗Bastion durch 101 egn. gefeiert. Es galten diese Salven, von den Küsten⸗Batterieen gelöset, einer doppelten Feier: diesem Siege und der Einweihung der neuerrichteten Lan-⸗ geron⸗Mortier⸗Batterie.
Paris, Sonntag, 10. Juni. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur“ meldet, daß der König von Portugal der Köni⸗ gin Christine von Spanien einen Besuch abgestattet habe.
Der König von Portugal und der Prinz von Oporto haben
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einer Soiree des Prinzen Napoleon beigewohnt. 8113“ In der Passage zirkulirte das Gerücht, daß Taganrog von den Alliirten genommen sei; die 3proz. wurde anfangs zu 70, 30 gehandelt, wich auf 70, 15 und schloß zu 70, 25. Paris, Montag, 11. Juni, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur“ enthält zwei Depeschen vom Kriegsschau⸗ platze in der Krim. Die erste datirt aus Varna vom 8. d. M.
und lautet: In den eroberten Redouten haben wir 62 Kanonen genommen; unter den russischen Gefangenen befinden sich 13 Offiziere. Der Verlust der Franzosen ist empfindlich.
Die zweite Depesche datirt aus Kertsch vom 7. d. M. In derselben heißt es: Die Expeditionen der Flotille nach Taganrog, Mariapol und Geisk (Jeiskoe?) am 3., 5. und 6. Juni sind voll⸗ ständig gelungen. Wir haben zahlreiche Magazine verbrannt. Zu Taganrog, wo sich 3500 Mann russischer Truppen versammelt hat⸗ ten, haben die Verbündeten Widerstand gefunden; es ist ihnen jedoch nur ein Mann verwundet worden.
Leipzig - Dresdener 202 ¾¼ Br., 202 ¼ G. Sächsisch-Baiersche 78 ½ Br. Sächsisch-Schlesische 100 ¾¼ Br. öbau- Zittauer 39 ½ Br. Magdeburg-Leipziger 312 Br. Berlin-Anhalt. 146 ¾ G. Berlin-Stettiner 161 ½ G. Köln-Mindener 146 G. Thüringer 107 Br., 106 ½ G. Altona-Kieler 124 ¼ G. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien 133 ¾¼ Br. Braunschweiger Bank-Actien Lit. A. 118 Br.; B. 115 ¾ Br. Weimarsche Bank-Actien Lit. A. 105 ½ G.; B. 103 ½ G. Wiener Bank- noten 81 ¼ Br., 81 8 G. Oesterreich. ö5proz. Metalliques 64 8¾ Br., 64 ¼ G. 1854er Loose 84 ¼ Br., 84 ½¼ G. 1854er National -Anleihe 68 ½ Br.
Preussische Prämien-Anleibe 115 Br, 114 i G. Wien, Sonntag, 10. Juni. (Tel. Dep. d. C. B.) Im Privat- verkehr fand heute besonders in Nordbahn-Actien ein sehr animirtes
Geschäft statt. Für Nordbahn-Actien zahlte man 206, für 1854er Loose 104 ⅛H, für
National-Apleihe 84 ¼, für Staats-Eisenbahn-Actien 321 ½.
Konigliche Schauspiele.
Dienstag, 12. Juni. Im Opernhause. (10¹ste Vorstellung): Die Hochzeit des Figaro, Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz. Musik von Mozart. (Fräulein Tietjens: die Gräfin, Frau Jenny Hartmuth, vom Stadttheater zu Frankfurt a. M.: Susanne, als Gastrollen.) Mittel⸗Preise.
Mittwoch, 13. Juni. Im Schauspielhause. Mit aufgehobe⸗ nem Abonnement: Julius Cäsar. Trauerspiel in 5 Aufzügen, von Shakespeare, nach A. W. v. Schlegels Uebersetzung. (Hr. Bogu⸗ mil Dawison: Marcus Antonius.) Kleine Preise.
Die eingegangenen Meldungen um Billets sind berücksichtigt.
c 8 .,.] h
Leipzig, 9. Juni.
88
ö
Steckbrief.
Der unten näher bezeichnete Handelsmann JakobViktor Fraenkel von hier, aus Heutsch⸗ rone gebürtig, ist des schweren Diebstahls verdächtig und hat sich von hier entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des ꝛc. Fraenkel Kenntniß hat, wird aufgeforderk, davon unverzüg⸗ ich der nächsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗Be⸗ höͤrde Anzeige zu machen. Gleichzeitig wer⸗ den alle Eivil⸗ und Militair⸗Behörden des n⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, denselben zu vigiliren, ihn im Be⸗
Viktor
stechenden Blick.
ag, er 2SDemssentinR(e Signalement des Handelsmann Jakob
Derselbe ist 55 Jahr alt, jüdischer Religion, zu Deutsch⸗Crone geboren, 5 Fuß 1—2 Zoll groß, hat schwarze und etwas graue Haare, be⸗ deckte Stirn, schwarzbraune Augen, sehr starke schwarze Augenbrauen, Gesichtsbildung, dunkle in's bläuliche fallende Gesichtsfarbe, proportionirten Mund, schwarzen Bart; ist untersetzter Gestalt; spricht die deut⸗ sche Sprache und hat als besonderes Kennzeichen:
Bekleidung kann nicht angegeben werden.
ͤöJ116““ halb ersucht, auf den ꝛc. Jelmann zu vigili⸗ ren, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und in unser Gefängniß einzuliefern, ein Jeder aber, welcher von dem Aufenthalt des ꝛec. Jelmann Kenntniß hat, wird hierdurch aufgefordert, da⸗ von unbverzüglich der nächsten Gerichts⸗ oder Polizeibehörde Anzeige zu machen. 3 8. 2 Signalement. Der ꝛc. Jelmann ist etwa 25 bis 26 Jahre alt, mittler Statur, hat rothe Haare und einen kurzgeschornen rothen Bart, war mit einem grünen Ueberzieher und grüner Deckelmütze bekleidet. öö — edacen. den 7. Junt 1855. 11“ Königl. StadtgerichF..
raenkel.
rundes Kinn, ovale
8
m sich vorfindenden Gegenständen und Geldern 19851] ittelst Transports an die hiesige Gefängniß⸗ ppedition abzuliefern.
Es wird die ungesäumte Erstattung der da⸗ uach entstandenen baaren Auslagen und den gs- rlichen Behörden des Auslandes eine gleiche
echtswillfährigkeit versichert. ö.
Berlin, den 1. Juni 1855. ö .,. Königliches Stadtgericht.
Abtheilung für Untersuchungssachen.
V. Deputation für Vergehen.
747
worden.
städten aufgehalten,
Gtec bhrie
Der Handelsmann N. H. Alexoten in Russisch Polen ist der Verübung eines Betruges resp. Wechselfälschung dringend verdächtig und ist seine Verhaftung beschlossen
Derselbe hat sich in der Mitte Mai c. in der 1 Gegend von Tilsit und den russischen f Stadt Berlin jenseits der Panke in der Müller⸗
sein gegenwärtiger Au⸗ enthaltsort ist jedoch nicht zu ermitteln. Die Köͤniglichen Polizeibehörden werden des⸗
Der Untersuchungs⸗Richter. ZunteenHale⸗ a4g. „
1I13“;
20
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Jelmann aus G“
[364]
Nothwendiger Verkauf. Königl. Kreisgericht, I. (Civil⸗) Abtheilung.) Berlin, den 1. März 1855.
Das vor dem Oranienburger Thore der . straße unter der Hausnummer 148 und resp. in der Triftstraße belegene, dem Kaufmann Hermann Ferdinand Franz Violet gehörige, im