1855 / 137 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Circular „Depesche des Königl. großbritannischen Staats⸗ Secretairs der auswärtigen Angelegenheiten an die verschiedenen

englischen Gesandten mitzutheilen: . 9 b saeene 8 28 den 6. Juni 1855. Das Kaiserliche Ministerium der auswärtigen negelcge ehen in St. Petersburg hat kürzlich ein Aktenstück verbreitet, welches eine angeblich von Capitain Watson von Ihrer britischen Majestät Schiff „Impérieuse“ erlassene Mittheilung enthält, die derselbe an die russischen Bebörden in Baltish⸗ ort erlassen haben soll, und in welcher folgende Stelle vor⸗ 2 „daß fremde, d. h. neutrale Schiffe, welche zu der Zeit sich in Baltish⸗Port befinden, den Hafen verlassen dürfen, aber nur in Ballast oder mit Ladung, welche nicht russisches Eigenthum ist“, und in Folge dieser Notification von Seiten des Capitain Watson publizirt das kaiser⸗ liche Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten eine Warnung an die Neutralen, und erlaubt sich die Schlußfolge, daß die britische Regie⸗ rung den Grundsatz, welchen Ihre Majestät in Ihrer Declaration vom 28. März niedergelegt, nämlich „daß Ihre Majestät sich des Rechtes be⸗ giebt, Feindes Gut, mit Ausnabme von Kriegs⸗Contrebande, am Bord neutraler Schiffe zu konfisziren“, aufgegeben habe. 8

Nach einer anderen Stelle der Darstellung des kaiserlichen Mini⸗ steriums der auswärtigen Angelegenheiten soll Capitain Watson, in Ant⸗ wort auf die Anfrage, ob die neutralen Schiffe, welchen erlaubt worden, nach der Blokade⸗Erklärung in Ballast oder mit Ladung von Baltish⸗

ort abzureisen, solches thun könnten, ohne Gefahr, von einem der Kreuzer

hrer Majestät, denen sie auf dem Meere begegnen möchten, angehalten zu werden, erklärt haben, daß er dies nicht versprechen könne, da viel⸗ leicht der die britische Flotte kommandirende Admiral später andere Ver⸗ fügungen anordnen könne.

Ihrer Majestät Regierung ist keineswegs erstaunt darüber, daß eine solche Publication von Seiten des Ministeriums der auswärtigen Ange⸗ legenheiten in St. Petersburg zu einigen Besorgnissen der neutralen Mächte Anlaß gegeben, welche vernünftiger Weise nicht erwarten konn⸗ ten, daß die kaiserl. russische Regierung eine den russischen Behörden ge⸗ machte Notification, welche für den Handel der mit England sich im Frieden befindlichen Maͤchte von Interesse war, in entstellter (misrepre- sented) Weise mittheilen würde. .

Zum Glück für die der Wahrheit und zur Beseitigung der Verlegenheit, welche diese russische Mittheilung den neutralen Mäch⸗ ten zu bereiten geeignet war, befindet sich Ihrer Majestät Schiff „Impé⸗ rieufe“ gegenwärtig im Hafen von Portsmouth, wo dasselbe in Foge einer Kollision mit einem anderen Schiffe von der Flotte in der Ostsee sich auszubessern genöthigt ist. Die britische Regierung hat daher Gele⸗ enheit gehabt, sich mit Capitain Watson in direkte Communication zu etzen und sich genau davon zu unterrichten, was bei der bewußten An⸗

elegenheit sich zugetragen; die neutralen Nationen werden demnach er⸗ ahren, daß die von der kaiserlich russischen Regierung der Welt mitge⸗

eilte Darstellung, so wie die daraus hergeleiteten Schlüsse gänzlich un⸗ gegründet sind.

In Betreff des ersten Punktes, nämlich des angeblichen Verbots der Ausfuhr russischer Produkte durch Neutrale aus von britischen Kriegsschiffen blokirten Haͤfen, hat Capitain Watson der britischen Re⸗ gierung ein vom isten d. datirtes Schreiben von Lieutenant v. Kantzow vom Schiffe „Imperieuse“ vorgelegt, welcher von Capitain Watson be⸗ auftragt war, mit den russischen Behörden in der Ostsee zu kommunizi⸗ ren, also lautend: ,

„Im Hafen liegende und mit russischen Produkten (Roggen und Geneber) beladene neutrale Schiffe hatten Erlaubniß zum Auslaufen und benutzten dieselbe zur Abfahrt nach ihren verschiedenen Bestim⸗ mungen. Der Gouverneur fragte mich, ob ich es versprechen wolle,

derte, daß die Proclamation Ihrer Majestät klar und genau abgefaßt sei und daß er sich danach zu richten habe, und daß sie, im Fall sie

theilt (judged) werden würden.

Auf den zweiten Punkt, nämlich, daß Capitain Watson es ablehnte, I eine Versicherung zu ertheilen, daß Schiffe, welchen er Erlaubniß gegeben,

von Baltish⸗Port abzugehen, nicht weiter belästigt werden sollten, bemerkte derselbe Offizier, Lieutenant v. Kantzow: „daß der Gouverneur seine Er⸗ laubniß für vier Fischerböte ohne Deck erbeten, sich nach Riga begeben zu dürfen, und daß nachdem ich Sie (Capitain Watson), davon in Kennt⸗ niß gesetzt, so wie auch mit den Namen der im Hafen liegenden neutralen Schiffe und dem Inhall ihrer Ladungen bekannt gemacht, ich demselben Ihre Erlaubniß mittheilte, daß dieselben abgehen könnten, indem ich ihn ebenfalls in Kenntniß setzte, daß Sie nicht die Absicht hätten, die Stabdt zu molestiren, so wenig wie die Fischerböte, aber daß Sie nicht dafür einstehen könnten, daß Böte dieser Art anderweitig belästigt werden dürf⸗ ten, da der Höchstkommandirende erwartet werde und andere Befehle er⸗ theilen könne.“ 3 3

Die Regierung Ihrer Majestät verzichtet darauf, das Verfahren der russischen Regierung in dieser Angelegenheit zu kommentiren, aber ich in⸗ struire Sie, dieser Depesche die möglichst größte Publicität in dem Lande, wo Sie akkreditirt sind, zu geben.“ (unterz.) Clarendon.

Türkei. Die „Mil. Ztg.“ schreibt: „Wenn wir die Ereig⸗ nisse auf dem Kriegsschauplatze in der Krim während der letzten 14 Tage in ihrem Zusammenhange auffassen, so können wir nicht verkennen, daß sich in dieser Periode die Wagschaale auf die Seite der Alliirten geneigt hat. Den Uebergangsmoment bilden die Be⸗ gebenheiten vom 23. und 24. Mai. Obgleich am ersten Tage die Franzosen ungeachtet schwerer und blutiger Opfer (wenn man sie nach der Zahl der in Konstantinopel eingetroffenen Verwundeten beurtheilt) ihren Zweck, die Russen mit Gewalt aus ihren Verschan⸗ zungen herauszuschlagen, keineswegs erreicht haben, so ist doch That⸗

sache, daß die Letzteren das begonnene Werk nicht vollenden und be⸗

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daß sie nicht molestirt oder angehalten würden, worauf ich erwie⸗ Bei Tagesanbruch kamen wir auf den

Aus Sebastopol wird vom 8ten d. gemeldet: Nach einem zwei⸗

Volhynien und eine Beastion die Redoute ⸗Kamtschatka durch die b men, aber die feindlichen Reserven bemächtigten sich derselben von Neuem. des übersteigt den unsrigen und beträgt 2500 Mann. An

haupten konnten. Es war dies seit längerer Zeit das erste Mal, 1

die Russen von ihrem bisher mit so viel Glück und Ier Men. ag Direktion des Generals Todleben behaupteten, so zu sagen ag ressi⸗ ven Defensivsystem abstehen mußten. Die Ereignisse vom 8 ung 7. Juni bezeichnen einen zweiten Schritt der Alliirten. Nachdem sie am 23. Mai auf ihrer linken Flanke die Russen an einem wei⸗ teren Vordringen außerhalb der Hauptbefestigungen verhindert hatten, griffen sie durch das Bombardement des 6ten und dur

den Angriff des 7. Juni die auf der rechten Flanke in letzterer Zeit mit so viel Geschick vorgeschobenen Werke der Russen an und besetzten sie, wie es scheint, mit empfindlichen Opfern Wenn man bedenkt, daß diese Ereignisse zugleich mit einer Vorrückung im Tschernaja⸗Thale gegen Tschorgun und mit einer Dekachtrung von ungefähr 15 bis 20,000 Mann na

Kertsch zusammenfallen, so ist nicht zu bezweifeln, daß es den Alltirten gelungen ist, für den Augenblick auf diesem Kriegsschauplatze eine bedeutende Ueberlegenheit in den Streitkräften zu erlangen. Unbestritten bleibt es, daß die Russen ihr aggressives Contre⸗Approchen⸗ System haben aufgeben und sich blos auf die Vertheidigung der Festung selbst beschränken müssen; die Alliirten, von den ihre Stel⸗

lungen bedrohenden Vorwerken befreit, können jetzt zu einem regu⸗

lairen Angriff auf die Bastionen selbst und zu einem Versuche, die Festung zu cerniren, schreiten. Ihre numerische Ueberlegenheit wird ihnen dazu behülflich sein, jedoch sind es keine Unternehmun⸗ gen von einem Tage, die ihnen zu vollführen bleiben. Fürst Gort⸗ schakoff wird gewiß diese Frist nicht unbenutzt verstreichen lassen,

um neue Truppenmassen an sich zu ziehen, welche das Gleichgewicht wieder herstellen, bevor entscheidende Ereignisse zur Reife gebracht werden können.

Lord Panmure hat den Londoner Blättern folgende Depesche Lord Raglan's vom 8. Juni mittheilen lassen:

„Die in der letzten Nacht errungenen Vortheile sind glänzend. Man kann die Energie und Brabour der Truppen nicht zu sehr loben. Den Franzosen ist es gelungen, sich der Werke des grünen Mamelon zu be⸗ mächtigen, so wie derjenigen, welche rechts von dieser Stellung liegen und unter dem Namen der weißen Werke bekannt sind. Sie haben dort 62 Geschütze, worunter 8 Mörser à la Cochorn, genommen; 400 Gefangene sind in ihren Händen geblieben. Nichts gleicht der beim Angriff von unsern Verbün⸗ deten erwiesenen Tapferkeit. Wir haben ungefähr 400 Mann an Todten und Verwundeten verloren. So eben erhalte ich Bericht über neue im Asowschen Meere von dem Capitain Lyons und dem Caxitain Sedaiges errungenen Erfolge. Die Städte Taganrog, Mariapol und Genitsci (— nach den franzöͤfischen Berichten bekanntlich Jeisk) sind angegriffen, die öffentlichen Gebäude und zahlreichen Magazine verbrannt worden. Wir haben nur einen Verwundeten.“

Ein Bericht des Oberkommandanten des sardinischen Exr⸗

peditionscorps, General de la Marmora, welcher an den Kriegs⸗ minister gerichtet und Kadikoi den 25. Mai datirt ist, meldet die

Ankunft der piemontesischen Truppen auf dem Kriegsschauplatze und belobt die von dem Kriegsminister getroffenen Dispositionen. Von

der Occupation des linken Tschernaja⸗Ufers, an welcher die Piemontesen Theil nahmen,

sprechend, sagt der Bericht des Generals:

Meine Kolonne, von zwei englischen Batterieen, einem Lanzier⸗ und einem Chasseur⸗Regimente verstärkt, marschirte auf dem rechten Flügel. ochliegenden Pofitionen von

Kamara an. Das ö5te Scharfschützen⸗Bataillon war bei der englischen

Infanterie, welche unter dem nchehe des Generals Sir Colin Campbell

aufgebracht werden sollten, von dem Admiralitäts⸗Gerichtshof abgeur⸗ auf den Höben, die von der äu

ersten Rechten der Balaklava deckenden Linie auslaufen, marschirte. Meine Truppen fanden keinen Widerstand, die russischen Vorposten zogen sich vor uns zurück und einige ihrer Infanterie⸗ Bataillons, welche auf dem rechten Ufer der Tschernaja standen, gingen zurüͤck, während ich nach bewerkstelligtem Uebergange über den Fluß mit der englischen Kavallerie vorrückte, um die zu den stärksten russischen Positionen und zum Baidar⸗Thale führenden Wege zu rekognosziren. Gegen Mittag ging ich über die Tschernaja zurück und ich stellte mich mit meinen beiden Brigaden in den guten, den Fluß beherrschenden Positionen von Kamara auf, wobei ich eine Höhe besetzte, welche den russischen Pofitionen zu meiner Rechten sehr nahe und die am weitesten

vorgerückte Position ist, die heute besetzt wurde.

St. Petersburg, 13. Juni.

Rußland und Polen.

tägigen starken Bombardement griffen am 7ten, Abends 6 Uhr, drer französische Divisionen die Redouten Kamtschatka, Selenginsk, Batterie zwischen Selenginsk und der Nr. 1 an und besetzten diese Werke. Zwar wurde Unsrigen wieder genom⸗

Der Verlust des Fein⸗ Gefan⸗ genen büßte er 275 Mann ein, worunter 7 Offiziere, ferner 2 fran⸗ zösische Gebirgskanonen. Auf allen anderen Punkten der Krim ist nichts Bemerkenswerthes vorgefallen.

Ebendaher vom 9. Juni wird gemeldet: Die Kanonade dauert hauptsächlich gegen die Bastion Korniloff und gegen die Bastion Nr. 33 fort. Der Feind hat einen Waffenstillstand zur Beerdigung einer Todten verlangt.

Wir behaupteten nur die Batterie.

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Sein Verlust vom 7. Juni übersteigt 4905 Whrrta.

5 8 2 ird bekannt gemacht 2 neurs wir :macht: General; üe des 24. Mai (5. Juni) blieb die feindliche Flotte in ihrer 1 za Stellung. Um 5 Uhr Nachmittags trennten sich von ihr 2 9 herschffe, 1 Fregatte, 1 Dampfschiff, 1 Kanonierboot und 1 Transport⸗ cif unter en glischer Flagge, und gingen in See. (Schluß des gestern abgebrochenen Artikels.) Der allgemeine Gang der Besetzung von Kertsch durch den Feind war folgender: Am 12. (24.) Mai zeigte sich mit Tagesanbruch auf der Höhe der Straße 9. Kertsch eine Esecadre von 70 bis 80 Wimpeln. Gegen Mittag gennte sich von ihr ein Kanonierboot, das sich der Pauls⸗Batte⸗ 5 auf eine Entfernung von 2500 bis 3000 Faden näherte und feuerte; unsere Batterie erwiderte mit einer Salve aus 68pfündigen Karonaden. Gleich zeitig mit diesem Feuern, das nur eine Viertelstunde währte, näherte ein Theil der feindlichen Escadre dem Vorgebirge Kamysch⸗Burun (süd westlich von der Batterie). Die Schiffe stellten sich parallel dem Ufer auf, eröffneten eine starke Kanonade und setzten sechs Bataillone Infan⸗ terie auf einmal aus, von denen eins der Batterie in den Rücken gesandt wurde. Da vernagelte der Commandeur der letzteren, gemäß dem vom General⸗Lieutenant Baron Wrangel erhaltenen Befehl, die Geschütze, sprengte die Pulverkeller und zog sich auf dem Wege nach Feodosia zu⸗ rück, um sich mit dem Gros des Detachements zu vereinigen. Um 1 Uhr Nachmittags stellten die Befehlshaber der Batterieen Mak⸗Burun, Go⸗ rodowa und Karantinnaja das Feuer ein, vernichteten die Kriegs⸗ vorräthe, machten die Geschütze unbrauchbar, und schlugen dann den⸗ selben Weg ein. Gegen 2Uhr Nachmittags drangen? feindliche Schrauben⸗ Kanonierboote in die Bucht von Kertsch ein, aus welcher gleichzeitig unser Dampfschiff „Argonaut“, mit dem Stabschef der tschernomorischen Küsten⸗ linie an Vord, herausfuhr. Der Feind eröffnete sein Feuer, allein die Batterie von Jenikale brachte die Boote durch einige Schüsse zum Schweigen und zum Rückzuge; der „Argonaut“ gab ihnen, als er weiter herausgekommen war, leichfalls eine Salve, durch welche in einem der Boote die Maschine beschädigt wurde. Inzwischen hatten sich 6 feindliche Dampfer in einer Linie aufgestellt in der Absicht, dem „Argonaut“ den Weg zu verlegen; allein von dem dreifachen Feuer, aus Jenikale, von

der Batterie Tschuschka (auf der Landzunge Taman), und vom Dampf⸗ 1

Hierauf ging der „Argonaut“ mit 3 andern 8 die mit Leuten von den ea aucetschigfen bemannt waren, in's Asowsche Meer. Der Kampf der Uferbatterieen mit den feindlichen Dampfschiffen in der Straße von Kertsch, dauerte bis 9 Uhr Abends. Mit Einbruch der Nacht sprengte der Kom⸗ mandeur der Verschanzung von Jenikale, der Unter⸗Lieutenant Zecha⸗ nowitsch von der 17ten Artillerie⸗Brigade, den Pulverkeller, vernagelte die Geschütze und schlug die Richtung auf der dem Asowschen Meere zu⸗ nächst liegenden Straße ein. Die in Kertsch liegenden, Privatpersonen gehö⸗ renden, Fahrzeuge mit Waizen, Roggen, Hafer und Gerste, 12 bis 15 an der Zahle wurden verbrannt; die Transportschiffe mit ihrer Ladung ver⸗

schiffe „Molodjetz“ empfangen, mußten sie zurückgehen.

sentt, und die Dampfer „Mogutschii“, „Donetz“ und „Berdjansk’, die

vüche in See gehen konnten, in die Luft gesprengt. Diejenigen Einwoh⸗ bg. denen 8 bed lüg war, verließen die Stadt; die rtsbehörde und Polizei entfernten sich spät am Abend des 12. Mai, nachdem sie die Kronsborräthe, so wie die Privatdepots zerstört hatten. Mit der Däm⸗ merung des 13. (25.) Mai erneuerte die auf Taman errichtete Batterie Tschuschkö ihr Feuer auf die feindlichen Dampfschiffe; als sich aber Landungstruppen gegen dieselbe in Bewegung setzten, war die Garnison gezwungen, sie zu verlassen und in die Luft zu sprengen. Am Morgen des 13. Mai wurde die Stadt Kertsch vom besetzt, der bei Jenikale 8000 Mann aufstellte;

cben so viel stehen bei Kertsch und Kamysch⸗Burun; an demselben Tage Die am Ufer

ing eine Eskadre von 20 Wimpeln ins Asowsche Meer. de am sehenden feindlichen Truppen unternahmen keine Bewegungen ins Innere des Landes; der General⸗Lieutenant Baron Wrangel beobachtet sie mit zwei Detachements, die gegen Kertsch und Feodosia hin aufgestellt sind.

Was Genitschesk betrifft, so hat der vom General⸗Adju⸗ tanten Fürsten Gortschakof dahin beorderte Flügel⸗Adjutant La⸗ banoff⸗Rostowski diese Stadt mit einem Bataillon Infanterie nebst einigen Geschützen besetzt; die bei Genitschesk liegenden 150 Fahrzeuge verschiedener Größe hat er ins Ssiwasch (faules Meer) und die btraze von Genitschi geführt, welche an ihrem schmalsten Punkte gesperrt ist. Weitere Angaben über Operationen des Feindes gegen Berdjansk und Genitschesk als die schon in den relegraphischen Depeschen vom 17. und 20. Mai enthaltenen, sind bis jetzt nicht eingegangen. 3 Helsingfors, 1. Juni. Am 26. Mai sandten 2 feindliche Dampffregatten, welche bei Hangöudd liegen, 6 bis 8 bewaffnete Boote ab und nahmen 1 Schooner und 1 Galeas, welche hier zu Hause gehören, die Mannschaften retteten sich größtentheils ans Land. Zwei Offiziere stiegen ans Land und zogen Erkundigungen ein. Später besuchten die feindlichen Boote Tvärminneö und nahmen dort 2 vor Anker liegende Schooner und 1 Galeas. Von der Fregatte stiegen Einige ans Land, gingen aber bei Annäherung von Kosaken wieder an Bord. Von Björkö, südlich von Wiborgs Wiek, schreibt man, daß Pfingsten feindliche Schiffe sich zuerst ge⸗ zeigt und einige russische Schiffe genommen hätten. (Osts. Ztg.) Nachrichten aus Warschau vom 11. d. M. zufolge, war der Chef der Artillerie der russischen Central⸗Armee, General⸗ Läeutenant Staden, von Lublin dort angekommen und der General⸗ tabsarzt der aktiven Armee, Geheimerath Tschetyrkin, nach Lublin abgereist. (Pr. C.) Dänemark. Nybhorg, 13. Juni. Die von dem Contre⸗ dmiral Baynes befehligte englische Escadre, bestehend aus sieben Kanonenschiffen (s. g. Blockschiffen) und 9 Dampf⸗Kanonenböten, jetzt bei Knudshoved vor Anker. (H. B. H.)

Von Seiten des St. Petersburger Militair⸗

Thronfolge handelt. leben des regierenden Kaisers Großfürst Konstantin bis zur Groß⸗ jährigkeit des ältesten Sohnes des Kaisers die Regentschaft über⸗

ten vom 39. Mai in Liverpool angekommen. Aus den Vereinigten Staaten selbst wird nichts von Bedeutung gemeldet. Lady Franklin hat Befehl gegeben, zu Ehren ihres Gemahls ein Denkmal auf Beechy Island neben dem Denkmale des Lieutenants Bellot zu errichten.

Die Nachrichten aus San Francisco sind vom 1. Mai. Die Legislatur hatte beschlossen, eine Kopfsteuer von 50 Doll. von jedem einwandernden Chinesen zu erheben. Die Walkersche, nach Nicaragua bestimmte Expedition war noch nicht abgegangen. 88

Aus Mexico wird gemeldet, daß es den Insurgenten ge⸗

lungen sei, am 19. Mai bei Zamora das von Santa Anna gegen

sie geführte Truppencorps zu theilen; die Insurgenten sollen in bedeutender Stärke bei Zamora stehen. Bei Guanajuato sollen die Regierungstruppen einen Sieg davongetragen haben.

Nach Berichten von den Sandwich⸗Inseln hatte der neue König das Parlament eröffnet. Im Hafen von Honolulu lag eine große Anzahl von englischen und französischen Kriegsschiffen die gegen Petropawlowsk bestimmt sein sollen.

Keäünigsberg, Mittwoch, 13. Juni, Abends. (Tel. Dep. d. C. B.) Petersburger Nachrichten melden, daß ein Kaiserliches Manifest, datirt vom 2. Juni, erschienen ist, welches von der Nach demselben soll bei einem etwaigen Ab⸗

nehmen. Diese Regentschaft wird dem Großfürst Konstantin auch bis zur Volljährigkeit des zweiten Sohnes des Kaisers übertragen, falls der älteste Sohn versterben sollte. Die Vormundschaft führt die Gemahlin des Kaisers. s

Paris, Mittwoch, 13. Juni. (Tel. Dep. d. C. B.) Man versichert, daß sich die Kaiserin in interessanten Umständen befinde.

Leipzig, 13. Juni. Leipzig-Dresdener 204 Br., 203 ¼ G. Sächsisch-Baiersche 78 Br., 78 ¾ G. Sächsisch-Schlesische 100 Br. Löbau-Zirtauer 39 ¾ Br. Magdeburg-Leipziger 311 ½ Br. Berlin-A balt. 151 G. Berlin-Stettiner 104 G. Köln-Mindener 150 Br., 149 G. Thüringer 107 ¼ Br., 107 G. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer I. an- desbank-Actien 133 ½ Br. Braunschweiger Bank-Actien Lit. A. 118 Br. ; B. 116 ½ Br., 116 G. Weimarsche Bank-Actien Lit. A. 106 ¾ G.; B. 104 ½ G. Wiener Banknoten 82 8 Br., 82 ½¼ G. Oesterreich. 5proz. Metalliques 65 ¼ Br., 64 ¾ G. 1854er Loose 85 ¾ Br. 1854er National- Anleihe 69 ½ Br., 69 G. Preussische Prämien-Anleihe 116 Br.

Wiemn, Mittwoch, 13. Juni, Nachmittags 1 Uhr. (Tel. Dep-. d. C. B.) Nordbahn fest. Alles Andere matt.

Schluss-Course: Silberanleibe 95. 5 proz. Metalliq. 79 ½. 4 ½proz. Metalliques 69. Bank-Actien 993. Nordbahn 211 ½. 1839er Loose 121. 1854er Loose 103 ½. National-Anlehen 84 ½ Oesterreichische Staats - Eisenbahn-Actien 317. London 12, 02. Augsburg 124 ¼. Hamburg 90 ¼ Paris 144 ½. Gold 28 ⁄½. Silber 24 ½.

Amsterdamn, Mittwoch, 13. Juni, Nachmittags 4 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Die Börse war günstig gestimmt und das Geschäft lebhaft.

Schluss - Course: 5proz. österreichische National-Anleihe 66 ½. 5proz. Metalliques Litt. B. 72 ⁄. 5 proz. Metalliques 62. 2½proz. Metalliques 31 ½. 1proz. Spanier 18 ½. 3proz. Spanier 30 i8. Mezikaner 20 ½. Holländ. Integrale 63 ½. Sh er

Getreidemarkt. Weizen, geringes Geschäft bei unveränderten Preisen. Roggen ohne Geschält. Raps, pro Oktober 86 ½. Rüböl, pro Oktober 50 ½.

Paris, Mittwoch, 13. Juni, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Consols von Mittags 12 Uhr waren 91 ¾ eingetroffen. Die 3proz. eröffnete zu 69, 85, sank auf 69, 55 und stieg, als Consoels von Miuags 1 Uhr 92 gemeldet wurden, auf 69, 65. Dieselbe schloss träge zur Notiz. Schluss-Course: 3proz. Rente 69, 65. 4 ½ proz. Rente 94, 25. 3proz. Spanier 30 ¾. 1 proz. Spanier 18 ½. Oesterr. Staats -Eisenbahn- Actien 650. 3899

London, Mittwoch, 13. Juni, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Geringes Geschäft. Consols 91 ½. 1proz. Spanier 18 ½. Mezikaner 21 ¼. Sardinier 86. 5 proz. Russen 100. 4 ½proz. Russ. 89 ⅞.

Getreidemarkt. Von Weizen starke Zufuhren, Markt aber wenig besucht. Preise und Stimmung gegen vergangenen Montag un-

verändert bei geringem Geschäft. 8

(0bige Depesche ist wegen Gewitterstörung verspätet eingetroffen.) Liverpool, Mittwoch, 43. Juni. (T el. Dep. d. C. B.) Baum - wolle: 5000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert.

h Königliche Schauspiele. 8 Freitag, 15. Juni. Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem

Abonnement: Emilia Galotti. (Herr Bogumil Dawison:

Marinelli.) Kleine Preise.

Sponnabend, 16. Juni. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement. Faust. (Hr. Bogumil Dawison;: Mephistopheles.) Anfang 6 Uhr. Kleine Preise.

Die eingegangenen Meldungen um Billets sind mit Ausnahme zum Parquet, zu welchem die Gesuche zu zahlreich waren, berück⸗ sichtigt. Die nicht berücksichtigten Meldungen sind zur naͤchsten

Amerika. Der „Baltic“ ist mit New⸗Yorker Nachrich⸗ Wiederholung dieser Borstestains Rotist,