. M inuge 4 „ raumn der Sebastopol⸗Comité ⸗Untersuchung gegründet 4 und einem Tadelsvotum gegen die Regierun seichkommt. Sie verdammt nämlich das Kabinet Aberdeen ₰4 Srund der Krim⸗Expedition, die es ohne die erforderlichen Vorsichtsmaßregeln und Anstalten ausgesandt habe. Der Wortlaut soll mit Hülfe Disraeli's so kunst⸗ voll abgefaßt sein, daß es Liberalen und Konservativen gleich schwer werden dürfte, die Motion zu verwerfen. Mr. Disraeli soll sich für die Unterstützung Seitens seiner Partei zuversichtlich verbürgt haben. . .
Türkei. Die in Triest am 20sten Juni eingetroffene (telegra⸗ phisch bereits erwaäͤhnte) Post aus der Levante, welche Nachrichten aus der Krim bis zum 9ten d. Mts. bringt, theilt nach den in Konstantinopel erschienenen Kriegsbülletins vom 6.— 9. Juni Folgendes mit: Der General Pelissier hatte in der letzten Zeit sein Hauptaugenmerk auf den Angriff der linken Flanke gerichtet, denn er betrachtet, gleich General Niel, den Malakoffthurm als den wahren Schlüssel zu Sebastopol. Am 6ten Nachmittags um 3 Uhr er⸗ öffneten die Franzosen und Engländer ein sehr lebhaftes Feuer auf die Mastbastion.é Die Russen waren Anfangs verblüfft, erwiederten aber kräftig den Angriff. Bald standen die Gegner in eine dichte Rauch⸗ wolke verhüllt. Das Kanonengetöse war furchtbar, im höchsten Grade betäubend, während links von der Mastbastion bis zum Meere die Arbeiten der Belagerer ruhig und ungestört fortgingen. — Am 7ten früh wurde vom grünen Mamelon nicht mehr geschossen, und man glaubte wahrzunehmen, daß die Russen dessen Entwaffnung während der Nacht unternommen hatten. Nun wurde der Befehl zum Angriff der linken Flanke ertheilt. Die Zuaven, das 6te, 50ste und 82ste Linien⸗ Regiment, das 17te Bataillon der Fußjager und die algie⸗ rischen Schützen standen im Vordertreffen. Etwas weiter zu⸗
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rück befanden sich zwei Divistonen, dann mehrere Garde⸗Bataillone
Alle diese Truppen bildeten eine Gesammtmasse Auf ein gegebenes Signal g General Pelis⸗ sier: Es lebe der Kaiser! und mit unglaublicher Begeisterung er⸗ folgt der Angriff auf die furchtbaren Positionen. Kein Hinderniß hält die daeceen Soldaten zurück. Mit wahrer Tollkühn⸗ heit stürzen sie sich auf die russischen Verschanzungen und Batte⸗ rieen. Plötzlich theilt sich der Pulverdampf, und man sieht die drei⸗ farbige Fahne auf dem grünen Mamelon wehen. Die Zuaven des 3. Regiments und die Infanterie des 50. Linienregiments hatten mit dem Bajonnet den Feind von den Batterieen vertrieben und ver⸗ folgten ihn bis jenseits des Mamelon. Gleichzeitig mit ihm stiegen sie den Abhang herab, welcher das Mamelon vom Malakoffthurm trennt, und setzten ihm bis zu dem Graben der Vorwerke mit dem Ba⸗ jonnet nach. Hier kommt aber eine zahlreiche Reserve zum Vor⸗ scheine, welche die Reihen der Zuaven und der Infanterie gewal⸗ 8 tig lichtet und die Uebrigen zum Rückzuge nach dem Mamelon nöthigt, das jedoch nun in der Gewalt der Franzosen bleibt. Auf der rechten Flanke eroberten die algierischen Schützen, das 17. Jäger⸗ Bataillon, das 6. und 82. Linien⸗Regiment die weißen Werke und setzten sich dort fest, während die Engländer unerschrocken vorwärts eilten und sich der Embuscaden bemächtigten. Der Verlust war beiderseits sehr beträchtlich. In der Nacht auf den 8ten machten die Russen dreimal vergeblich den Versuch das Mamelon zurück⸗ zuerobern. Der Kampf dauerte fast ununterbrochen fort. Valona, 5. Juni. Hier ist eine türlische Brigantine aus Tripolis mit 51 jungen Sklaven beiderlei Geschlechts angekommen. Der Händler darf auf Antrag des englischen Konsuls vor Unter⸗ suchung dieser Angelegenheit nicht abgehen. Nach Aussage des Capitains sind vier andere Sklavenschiffe auf dem Wege von Tri⸗ polis nach der Türkei. Rußland und Polen. Die oͤsterreichische „Mil. Z.“ schreibt vom Kriegsschauplatze: „Das Zerstörungswerk der Alliirten im Asow⸗ schen Meere ist vollbracht; General Brown ließ in Jenikale und Kertsch einige Tausend Mann Besatzung zurück und traf mit dem Gros der Expeditions⸗Truppen in Balaklava am 15. Juni wieder ein. Aus letzterer Station und aus Kamiesch lie⸗ gen Briefe vor, denen zufolge die Aufnahmespitäler von Kranken und Verwundeten überfüllt sein sollen. Unter letz⸗ teren sind die Mehrzahl Franzosen; sie erreichen die Ziffer von 3 bis 4 Tausend, und es soll wenig Hoffnung vor⸗ handen sein, die Hälfte derselben zu retten. Die Tschernaja⸗Armee lagert wieder ausschließlich (französische und englische Berichte mel⸗ deten wiederholt, daß die alliirte Armee die schernaja à cheval besetzt haͤlt und Streifzüge bis Makenzie und Baidar ohne Wider⸗ stand zu sinden unternimmt) am linken Flußufer, und zwar in der Stärke von 60,000 Mann. Es ist in Balaklava nicht bekannt, cher General das Ober⸗Kommando über dieses Detachement führt; (nach französtschen Berichten führt es General Morris); dasselbe besteht bekanntlich aus zwei fran ösischen Divisionen unter General Canrobert, aus der franzöoͤsischen avallerie⸗Division Morris und aus dem Gros der englisch⸗türkisch⸗piemontesischen Armee. Es verlautet aber als Gerücht, daß im Falle eines weiteren Vorrückens der General Pelissier den Oberbefehl persönlich übernehmen würde. Die Belagerungs⸗Arbeiten der Alltirten am rechten Flügel
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und Gendarmen. von 40,000 Mann.
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ilnd schreiten nur langsam vorz nach Eroberung des „Mamelon⸗Mert⸗ und der zwischen diesem Werke und dee-heöenen . Lunette „Kamtschatka“ besinden sich die Verbündeten 200. 5. dene — Oefenfivlinie der Schiffervorstadt. onen versehene krenelirte M wie die Werke Redan und Malako e —2 armirt und kann mit stürmender 1- werden, bis in v-e Bresche gelegt werden würde. hat der bereits gestern gemeldete Sturmversuch stattgefunden.) „Hinter dieser Mauer auf dem Raume bis zur zweiten Defen⸗ sivlinie lagern 18,000 Mann. Diese zweite Defensivlinie ge. nur aus Erdwerken, ist aber nichtsdestoweniger eine feste Verschan⸗ zung auf den schroffen Anhöhen, von welchen die Schiffervorstadt umgeben ist. Das Hospital, das Arsenal, der große Artilleriepark die Doks und die Kaserne sammt dem Fort Paul sind gleichfalls stark befestigt, und diese Objekte eignen sich jedenfalls besser zur Vertheidi ung, als die Stadt selbst. Es ist daraus zu entnehmen daß die lliirten noch ein schweres Stück Arbeit in Angriff zu nehmen haben, bis sie ans Ziel, nämlich zur Eroberung der Ka⸗ rabelnaja gelangen. Die Nachricht, daß die Verbündeten vor Pe⸗ rekop Position genommen haben, blieb bisher unbestätigt, eben so das Gerücht, daß sich Jsmail Pascha in Silistria zu einem Einfalle nach Bessarabien rüste.“ Der „Militair⸗ Zeitung“ 9. Juni, geschrieben:
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wird ferner aus Sebastopol, „Nachdem das Feuer der Belagerer fast gan⸗ aufgehört hatte und auch das Schießen aus der estung theilweise verstummt war, ward den 6ten das Bombardement sowohl zu Wasser als auch zu Lande in nie gesehener Ausdehnung erneuert. Von der Landseite wurden die Alliirten bald gezwungen, auf ihren gegen die Bastion Nr. 5 vor⸗ gerückten Batterieen das Feuer AEvℳ Nicht so an der Mee⸗ resseite, wo das Fort Konstantin einige Beschädigungen erhielt, die jedoch noch am selben Tage wieder reparirt wurden. Das Feuer des Forts war von dem besten Erfolge begleitet. Vier feindliche schwimmende Batterieen oder Kanonierboote sahen wir in Grund ebohrt versinken und eines der Schiffe explodiren. Die eschädigungen in der Stadt selbst sind bedeutend, diesmal blieb keine Stelle in derselben von dem fürchterlichen Bom⸗ ben⸗ und Raketenregen verschont. Die Besatzung ist aber nach wie vor von dem besten Muthe beseelt. In Fosge der Be⸗ setzung von Kertsch und Jenikale durch die Alliirten ist eine große Veränderung in der Dislocationsweise der russischen Armee in der Krim eingetreten. Die Vertheidigung von Sebastopol führt wie bisher General der Infanterie Graf Osten⸗Sacken in Per⸗ son. Der Defensiv⸗Rayon ist in drei Abtheilungen getheilt. Die erste Abtheilung zwischen der Bastion 1—4 befehligt Vice⸗Admiral Stanjukovich, zugleich Platzkommandant, die zweite zwischen Bastion Nr. Sund 7 General⸗Lieutenant Ehrulef. auch provisorischer Truppen ⸗ Kommandant; die dritte zwischen Bastion Nr. 8 — 10 endlich Admiral Ponfiloff, der wieder genesen ist. Die Armee im freien Felde wird von dem Oberkommandanten der gesammten Süd⸗ und Krim⸗Armee Fürsten Gortschakoff befehligt. Unter ihm kommandirt das Korps an dem rechten Ufer der Tschernaja bis an den Belbek General⸗ Lieutenant Samarin. Im Liprandi. steht die rechten Flügel an die Cernirungsarmee des General⸗Lieutenant Pav⸗ loff bei Eupatoria stoßend, mit dem linken die Ver mit dem Hauptkorps Sa unterhaltend. Endlich
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Schritt 8 zahlreichen Geschützewn Dand nicht früher (IFazwisa 8
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Rücken der englischen Positionen steht An den Straßen zwischen Baktschi⸗Sarai und Sebastopol Reserve unter General⸗Lieutenant Vischneffsky, mit dem
gung mit der schwachen Truppen⸗Abtheilung Wrangel's und der voran⸗ 2
geeilten Dragoner⸗Division Montrésors Bei der Nachricht von der Landun und ihren Streifzügen in der A owschen See sandten die Mennoniten⸗Kolonieen an der
Waffen, damit sie den Feind herausschlagen helfen. Desgleichen 52 auch der in der großen Steppe an umherziehende ogais ⸗Stamm. Beide wurden dahin beschieden, daß für den Augenblick keine Gefahr sei, im Nothfalle aber von ihrem Aner⸗ bieten Gebrauch gemacht werden soll. Jedenfalls würde aber dieser patriotische Zug zur Kenntniß des Kaisers gebracht werden. Da⸗ gegen wird das ganze Donzen⸗Land zu den Waffen aufgerufen und diesem Aufrufe Folge geleistet.“ 94 Aus Odessa, 12. Juni meldet die östr. „Mil. Ztg.“: „Fortwährend ziehen Truppen hier durch in das Lager bei Nikolajeff, welches dem neuen Mobilisationsplane zufolge für die russische Armee in Sebastopol das werden soll, was für die Verbündeten Konstantinopel ist, nämlich das Hanptdepot aller Reserven. Durch die Affaire vom 23. v. M. ist vorzüglich der Adel unseres Gou⸗ vernements hart bekroffen und sind viele der edelsten Familien in tiefe Trauer versetzt worden. Gestern zog hier das Witebskische Infanterie⸗Regiment auf seinem Marsche in das große Nikolajeffer Lager durch; unser General⸗Gouverneur Stroganoff besichtigt
zwischen Arabat und Kertsch. der Verbündeten in Berdiansk deutschen Molotchna eine Deputation nach Nova⸗Czerkaskan an den General Chomutoff, mit der Bitte um
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dasselbe. Heute ist, nach mehreren Tagen, wieder ein feindlicher Kreuzer in unsern Golf eingelaufen.“
— Aus Warschau vom 20. Juni wird gemeldet, daß der Prinz Peter von Oldenburg nebst Gefolge von dort nach zwei⸗ tägigem Aufenthalt wieder nach St. Petersburg zurückgereist war, und daß der Königlich neapolitanische Gesandte, Fürst Serracapriola, von Warschau seine Reise nach Neapel fortgesetzt und der General⸗ Lieutenant Burman sich nach Czenstochau begeben hatte.
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nach einem Bericht aus Münster wurde vor einiger Zeit durch
den Königlichen Ober⸗Präsidenten der Provinz Westfalen, in Gemein⸗
schaft mit dem General⸗Kommando des 7ten Armee⸗Corps, eine allgemeine Musterung des Pferde⸗Bestandes der Provinz angeordnet, um für den etwaigen Fall einer Mobilmachung volle Gewißheit über die Diensttauglichkeit der Pferde, so wie über die Leistungsfähigkeit der ein⸗ zelnen Kreise bei der Pferde⸗Gestellung zu erlangen. Die Gestellung der Pferde zur Musterung erfolgte ordnungsmäßig und mit großer Bereit⸗ willigkeit der Besitzer, obgleich sämmtliche vorhandene Pferde, ohne Unterschied der Gröͤße und des Alters, mit Ausnahme der Postpferde und der Dienstpferde der Staats⸗Beamten, herangezogen wurden. In 7 Kreisen, aus denen bis jetzt das Ergebniß der Musterung bekannt ist, wurden im Ganzen 22,368 Pferde vorgeführt. (Pr. C.)
— Nach amtlichen Zusammenstellungen wurden während des Jah⸗ res 1854 im Regierungs⸗Bezirk Arnsberg 233 gemischte Ehen geschlossen (87 weniger als im Jahre 1853), nämlich 87, wo der Bräutigam evan⸗ gelisch und die Braut katholisch, und 146, wo der Bräutigam katholisch und die Braut evangelisch war. Uneheliche Geburten kamen 790, das heißt 5 mehr vor, als im Jahre 1853. Das Verhältniß der unehelichen Kinder zu den ehelich gebornen stellte sich im Jahre 1853 wie 1: 27,9, im Jahre 1854 wie 1: 27. In den Städten⸗ war ungefähr das 34ste, auf dem platten Lande etwa das 24ste Kind ein uneheliches. Mit Rück⸗ sicht auf die Konfessionen ergeben sich folgende Verhältnisse: bei den Katholiken kam 1 uneheliches Kind auf 26 ⅞ eheliche, bei den Evange⸗ lischen 1 auf 26 ½, bei den Juden 1 auf 29 ⅛ und bei den Reformirten 1 auf 88. Von den 767 todtgebornen Kindern waren 739 eheliche, 28 uneheliche. Das Verhältniß der todtgebornen Kinder zu den lebenden Geburten stellte sich wie 1: 28. (Pr. C.)
— Das in Folge der Wirren der Jahre 1848 und 1849 völlig auf⸗ gelöste und unter der Leitung des Generals Ferrari da Grado reorgani⸗ sirte toskanische Heer zählt, nach dem gegenwärtigen Etat, einen Effektivstand von 11,246 Mann, in welcher Zahl die Veteranen und Landwehr⸗Truppen nicht mitbegriffen find. Die Zusammensetzung der Armee ist folgende: 11 Bataillons Infanterie, 2 Escadrons Kavallerie, 2 Compagnieen Feld⸗Artillerie mit 2 bespannten Batterieen zu 8 Ge⸗ Pnng6.gaerpogrne⸗ 2 Bataillons Küsten⸗Artillerie, 1 Hand⸗
ataillons Gendarmerie. Die Ergänzung des Heeres erfolgt mittelst Losung unter den Conscriptionspflichtigen vom lgten Lebensjahre und durch freiwilligen Eintritt. Auch Stellvertretung ist gestattet. Nichtkatholische Unterthanen müssen Ersatzmänner stellen, welche die erforderlichen Eigenschaften besitzen. Die Dauer der aktiven Dienstzeit ist auf 8 Jahre festgesetzt. (Pr. C.) g
schüͤßen,
werker⸗Abtheilung und 2
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Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— Aus den britischen Ein⸗ und Ausfuhr⸗Tabellen über das Jahr 1854, verglichen mit den beiden vorhergehenden Jahren, er⸗ giebt sich, daß die Ein fuhr russischer Produkte in Groß⸗ britannien im verflossenen Kriegsjahre zwar gegen das letztvorherge⸗ gangene Jahr 1853 sich in allen Artikeln vermindert, aber in einigen derselben, wie Kleesaamen, Flachs, Leinsaamen und Hanf, doch einen höhe⸗ ren Betrag, als im Jahre 1852, erreicht hat. Es wurden nämlich im Jahre 1852 im Ganzen 124,629 Ctr. Kleesaamen in britische Häfen ein⸗ geführt, im Jahre 1853 desgleichen 214,695 und im letztverflossenen Jahre 141,11] Centner an Flachs⸗ und Leinsaamen, respektive 799,402 Huarter, 1,035,335 und 820,714 Quarter. Hanf respektive 1,081,220 Centner, 1,262,845 und 1,227,964 Centner. Wenn sich in der Einfuhr von Leinsaat gegen das Jahr 1853 ein Ausfall von etwa ein Viertel des ganzen Quantums herausstellt, so kommt dabei noch in Betracht, daß diese Einfuhr im Jahre 1853 in Großbritannien ungewöhnlich stark war, denn mehrere Jahre vorher hatte sie durchschnittlich nur 700,000 Quarter, 1853 aber 1,035,335 Quarter betragen. Es scheint, daß ein bedeutender wheil der Leinsaat, die sonst über die russischen Ostseehäfen geht, sich dies⸗ mal südlich, über das Schwarze Meer wendet, da dort die Schifffahrt offen blieb Die Hͤfen von Riga und St. Petersburg, die im Jahre vorher 500,000 Quarter Leinsaat verschifften, führten im Jahre 1854 fast gar nichts davon aus; dagegen erscheinen die Häfen des Schwarzen Meeres mit dem bergleichsweise beveutenden Quantum von 93,000 Quarter. Die Sendungen von Ostindien ersetzen den rus⸗ fischen Ausfall in diesem Artikel; sie beliefen sich auf mehr als 280,000
uarter; über preußische Häfen gingen nur 23,000 Quarter ein. Die slachs⸗Einfuhr in Großbritannien belief sich im Jahre 1852 auf 1,402,583 entner, im Jahre 1853 auf 2,123,374, im Jahre 1854 auf 1,303,235 Centner. Die Preise von Flachs und Hanf stiegen im März und April vorigen Jahres in Großbritannien um etwa ein Sechstel, gingen seboch im weiteren Verlauf des Jahres wieder allmaͤlig auf ihren hüheren Standpunkt zurück. Die Gesammt⸗Einfuhr von Talg in ritische Häfen belief sich im Jahre 1852 auf 1,049,703 Centner, im Jahre 1853 auf 1,175,754 Ctr., im Jahre 1854 auf 754,359 Centner. ie Nachfrage nach diesem Artükel war dort 1854 weit geringer als Man glaubt dies theils der hge; Verwendung von Sur⸗ rogaten, wie Palmöl und Speck, tbeils jedoch auch den hoͤheren Talg⸗
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2 Lande:
115 ½⅔˖ , G. Weimarsche Bank-Actien Lit.
e aee n “ preisen zuschreiben zu müssen. Nach angestellte Talgversendung von St. tikels für England, im vorigen Jahre für di betragen; hiervon waren indeß am Schluß des Jahres er 34,000 Fa dort eingetroffen. In den Preisen von Talg fand dasselbe Verhältni
statt, wie es oben in Hinsicht auf Flachs und Hanf erwähnt worden.
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Marktpreise.
erlin, den 23. Juni. Weizen 3 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf. Roggen 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 15 Sgr. Hafer 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch
1 Rihlr. 13 Sgr. 9 Pf.
Leipzig. 22. Juni. Leipzig-Dresdener 209 Br. Sächsisch-Baier- sche 78 ½ Br. Sächsisch-Schlesische 99 Br. Löbau -Zittauer 39 Br., 38 ½ G. Magdeburg-Leipziger 313 G. Berlin -Anhaltische 156 ½˖ Br. Berlin-Stettiner 169 Br. Köln-Mindener 152 Br. Thöüringer 108 Br., 107 ¾ G. Altona-Kieler 126 Br. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien 133 ¾ G. Braunschweiger Bank-Actien Lit. A. 118 ¾ Br.; B. 116 Br., A. 106 ¼ Br., B. 105 ½¼ Br.; Wiener, Banknoten 82 Br., 81 ¼ G. Oesterreichische 5proz. Metalli- ques 64 ½ Br. 1854er Loose 83 ¾ Br. 1854er National-Anleihe 69 Br. 68 ½ G. Preussische Prämien-Anleihe 116 ½ Br. err
Wien, Freitag, 22. Juni, Nachmittags 1 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Ungeachtet der niedrigen Rentencourse seste Stimmung.
Schluss-Course: Silberanleihe 95. 5 proz. Metalliques 78 ¾. 4 ½ proz. Metalliques 68 ½. Bankactien 994. Nordbahn 207 ½. 1839er Loose 120. 1854er Loose 102 ½¼. National-Anlehen 83 ⅞. Oesterreichische Staats- Eisenbahn-Actien 309. London 12, 02. Augsburg 124 ½. Hamburg 90†. Paris 144 ¾. Gold 29 ½. Silber 25 ⁄.
Amsterdann, Freitag, 22. Juni, (Tel. Dep. d. C. B.) Ziemlich lebhafter Umsatz.
Schluss - Course: 5 proz. österreichische National -Anleihe 65 %. 5proz. Metalliques Litt. B. 72 ½. 5proz. Metalliques 61 %. 25⅛ proz. Metalliques 31 ½. 1proz. Spanier 18 . 3 proz. Spanier 30 ¼. 5proz. Stieglitz 81 7. Mexikaner 19 ⅞. Holländ. Integrale 63 ½.
Getreidemarkt: Getreide preishaltend, ziemlich lebhaft. pro Herbst 89 ¼. Rüböl, pro Herbst 51 ⅛.
Paris, Freitag, 22. Juni, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Consols von Mittags 12 Uhr waren 90 ⅜ gemeldet. Die Uarne eröffnete in Folge der heutigen »Moniteurs«-Nachrichten in flauer Stim- mung und die 3proz. wurde zu 66, 15 gemacht. Ein später cirkuli- rendes Gerücht wollte wissen, dass am 20sten der Malakoff-Thurm ge- nommen worden sei. Die Rente stieg hierauf auf 66, 60 und schloss zu diesem Course bei geringem Geschaft, aber in ziemlich fester Hal- tung. Eisenbahn-Actien blieben fest. Consols von Mittags 1 Uhr ware
90 3 eingetroffen. 3proz. Rente 66, 60. 4½proz. Rente 92, 50
Schluss -Course: 3proz. Spanier 31 ½. 1 proz. Spanier —. Silberanleihe —. Oester-
Nachmittags 4 Uhr.
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Berechnungen hätte die etersburg, der cbangesrt dieses Are-. ese Ielhmmunß 76,000 3 G
reichische Staats-Eisenbahn-Actien 623, 75. 9½ London, Freitag, 22. Juni, Mittags 1 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.)
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Consols eröffneten, in Folge ungünstiger Nachrichten vom W“ 8
platze, in sehr flauer Stimmung zu 90 ½.
London, Freitag, 22. Juni, Nachm. 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.)
Die Bäörse, die in flauer Stimmung eröffmete, nahm eine festere Tendenz, 1 Consols 90 ⅞. 1 proz. Spanier 18 ½. Mezikaner 21, ½. Sardinier 85 ½.
5proz. Russen 99. 4 ½proz. Russen 89 ½.
Nachfrage für französische Rechnung, uhverändert.
Nordostwind. Liverpool, Freitag, 22. Juni. (Tel. Dep. d. C. B.)
wolle: 5000 Ballen Umsatz.
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imsewtaset &R 1722 vnmner. Königliche Schauspiele.
Sonntag, 24. Juni. Im Opernhause. (106te Vorstellung): Das Nachtlager von Granada. Oper in 2 Abtheilungen. Musik von Kreutzer. Der Jäger, als Gastrollen. Mittel⸗Preise.
Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Clavigo. Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Göthe. Hierauf: Die Wiener in Paris. Genrebild in 1 Akt, von C. v. Holtei. (Hr. Bogumil
Dawison, im ersten Stück: Carlos, im zweiten: Bonjour.) Kleine
Preise. Montag, 25. Juni. Im Opernhause. Mit aufgehobenem
Schauspielhaus⸗Abonnement: Faust. Dramatisches Gedicht von Göthe, in 6 Abtheilungen. (Herr Bogumil Dawison: Mevphisto⸗ pheles, als vorletzte Gastrolle.) Kleine Preise.
Die zu zahlreich eingegangenen Billet⸗Meldungen zu dieser Vorstellung sind nach dem Datum ihres Einganges notirt und, so weit es der Raum sege ceeh ecec Die Billets sind bis Montag Mittag 11 Uhr abzuholen.
„Dsenstag, 925. Juni. Im Opernhause. (107ste Vorstellung.) Die Stumme von Portici. Große Oper in 5 Abtheilungen, von E. Scribe. Musik von Auber. Ballets vom Königl. Balletmeister P. Taglioni. Mittel⸗Preise.
Der Billet⸗Verkauf zur Dienstags⸗Vorstellung beginnt Montag, W1“ “ “
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Getreidemarkt. In Weizen nur geringes Geschäft; Preise, trotz Wetter schön,
1 en gestern unverändert. Preise gegen g ee
v 1 (Frau Jenny Hardtmuth: Gabriele, Hr. Hardtmuth:
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