1855 / 146 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Fuß gefaßt

Tag legten, zum Theil im Malakoff⸗Thurm & z 1 6 befehlen. Er

hatten. Ich mußte den Rückzug in die Parallele Fing in Ordnung vor sich, s ist mir unmöglich, heute unsere Verluste anzugeben.“ Spanien. Madrid, 18. Juni. Gestern war Kabinets⸗ rath bei der Königin zu Aranfuez. Der Herzog und die Herzo⸗ gin von Montpenster haben sich am 15ten zu Karthagena nach Italien eingeschifft. 21. Juni. Lord Howden hat heute Madrid verlassen. Ueber die Finanzfrage ist noch nichts entschieden. Man weiß bis jetzt noch nicht, wann die Zahlungen für den Monat Mai beginnen werden. Italien. Aus Turin wird vom 18ten d. M. gemeldet: Gestern hat die feierliche Eröffnung der Novara⸗Arona Eisenbahn in Gegenwart Sr. K. Hoheit des Prinzen von Carignan stattge⸗ funden, welcher der Solennität im Namen des Königs beiwohnte. Turin, 18. Juni. Die Abreise des Marquis d'Azeglio ist wieder verschoben. Bis Ende der Woche wird der König von Por⸗ tugal hier erwartet. . 1 19. Juni. Der Abschluß eines Handels⸗ und Schifffahrts⸗Vertrages mit Modena ist erfolgt. Palermo, 13. Juni. Die Ankunft des Herzogs und der Herzogin von Brabant am Bord des Lloyd⸗Dampfers „Vor⸗ wärts“, ist erfolgt; die hohen Reisenden wird der Statthalter Fürst von Castelricala empfangen.

Türkei. Konstantinopel, 14. Juni. Der neue Handels⸗ vertrag der Pforte mit Griechenland ist am 9ten d. M. gezeichnet worden. Die Pforte macht nach dem „Journal de Constantinople“ eine neue Anleihe von 100 Millionen Francs unter Garantie des englischen und französischen Gouvernements.

In Betreff der von den Verbündeten am 7. und 8. Juni er⸗ rungenen Vortheile veröffentlicht der französische „Moniteur“ fol⸗ Aktenstücke: Bericht des Ober⸗Befehlshabers der Krim⸗Armee an den 8 Kriegs⸗Minister. Im Hauptquartier, 9. Juni 1855. Herr Marschall! Ich hoffte, die Nachricht von der Einnahme und der Besetzung der Kamtschatka⸗Reboute (grüͤner 5 und der Re⸗ doute Volhynien und Selighinski (Kielbucht), welche außerhalb die Haupt⸗ Vertheidigung von Sebastopol bilden eine Nachricht, die Ihnen meine telegraphischen Depeschen vom 7. und 8. Juni meldeten, durch einen umständlichen Bericht ergänzen zu können; aber General Bosquet konnte zur gehörigen Zeit die vielfachen Auskünfte zusammenbringen, welche er bedarf zum Berichte über diesen glänzenden Kampf, Verhältnisse jener einer Schlacht waren. Ich beschränke mich daher darauf, Uhnen heute eine summarische Uebersicht zugehen zu lassen, und behalte mir den definitiven Bericht für den nächsten Courier bor.

Am 7ten um 6 ¾k Uhr ertheilte ich von der Redoute Victoria aus, wo ich mit dem Generalstabe meine Stellung genommen, den Fffeh zum Angriff, welcher gleichzeitig gegen die Redoute des grünen Hügels und gegen die der Kielbucht gerichtet war, wobei ich mich nach den Disposi⸗ tionen richtete, denen gemäß ich zuvor dem General Bosquet Befehle er⸗

theilt hatte, während unsere Verbündeten ihrerseits gegen das Werk der sogenannten Steinbrüche marschirten, das übereingekommenermaßen ihr Angriffspunkt war.

Die Truppen, welche in Action traten, gehörten zu den Divisionen Camou, Mahran, Dulac und Brunet. Sie wurden unterstützt durch zwei Bataillone, das eine von den Grenadieren, das andere von den Gendar⸗ men der Kaisergarde und durch ein Regiment, welches zu einer Division der ottomanischen Armee unter dem Befehle des Generalissimus Omer Pascha gehörte und als Reserve am rechten Flügel aufgestellt war.

Der Ungestüm, mit welchem unsere Soldaten die beträchtliche Strecke, die sie von den Redouten trennte, zurücklegten, die unbesiegbare Energie, mit welcher sie unter dem Regen von Flinten⸗ und Geschützeskugeln kämpften, um einzudringen und sich dort gegen die wiederholten Angriffe festzusetzen, die der in großen Massen zusammengezogene Feind fort und fort ausführte das alles bot das großartigste und ergreifendste mili⸗

tairische Schauspiel dar. Eine Stund s Kampfes, welcher eine der glorreichsten militairischen Ereignissen so fruchtbaren r ihhten unsere Adler endgültig auf den drei erober⸗ 62 Stück Kanonen fielen in unsere Gewalt, ungefähr ffiziere, blieben in u

vA mit

as Werk der Steinbrüche genommen. Sie behaupteten dari die ganze Nacht hindurch unter dem fürchterlichsten Feuc⸗ 8In der haͤufigen Ausfälle eines Theiles der Garnison, mit der unbeugsamen Festigkeit, welche einer der hervorstechendsten Züge ihres militairischen

Charakters ist, Der Anbruch des Tages nach einer Nacht, welche für Alle voll Theilkämpfe war, fan uns,

nafg s,gs und aegebo erneuerter

ie Einen wie die Anderen in unseren neuen Eroberungen festge⸗

setzt, wo die Arbeit zur definitiven Einrichtung und die Cnegen fesge⸗ voller Ausführung begriffen

gegen den Platz geri

vnrer Platz gerichteten Batterieen, in

Es wird, Herr Marschall, nicht nöthig sein, Ihnen die anze Wich⸗ tigkeit dieser Resultate zu entwickeln; diggelben 8. A eh⸗ von dem Gesichtsxunkge materieller Wirkung, wie von dem des morali⸗ chen Effekts und der Sicherheit unserer . 9. Operationen aus be⸗ trachtet. Die epkegeraa auf dem rechten Flügel, welche früher so zu⸗ rück war, ist jetzt so weit vorgeschritten, wie die auf dem linken. Der

Glücke

und ohne daß wir beunruhigt wurden.

Aufgabe ans

œ&

sih sind, wird es ihm unmo uchen, die in bestimmten unsere Häfen bei Kamiesch und

Erfolge von solcher Tragweite, welche

verwirklicht worden, erlangt man nicht ohne Waffenstillstandes

aben wir während eines odten die letzte Ehre, und ich habe weder

den, volle Gewißheit erlangt.

unsere Ober Kamtschatka den Oberst Hardy

von Brancion wurde Adler des 50sten

bedeutend mitgewirkt, und eine große Zukunft

An der Tschernaja indem wir unsere Reiterei Bataillone unterstützen lassen. überfiel eine Schwadron vom ging, die russischen Vorposten

Die Nachrichten aus dem Asow'schen verbündeten Flottillen haben in Gheisk, meßliche Verproviantirungen zerstört. Feindes sind unberechenbar.

zu haben schien, setzen wir

Feind ist wieder überall auf den Pla selbst sere eroberten Redouten armirt und in guten Vertheidi

lich sein, noch so große en unsere Bela

in dem Augenbli

5

82¾ bes Ausfälle durch

fühlbare Verluste.

zugehen lassen.

In der Nacht vom 5ten au 6. Dragoner⸗Regiment, als der und hieb sie in die P. 2 sind vortrefflich; die Mariupol und Taganrog uner⸗ Die materiellen Verluste des

fanne. Meere

chränkt, und sobald un⸗ gungszustand ver⸗

zu ver⸗

gerungsarbeiten und Balaklava gefährden könnten.

solche Anstrengungen

tet.

die Recognoscirungen des Lande vorgehen und dieselbe durch

selbst

Heute

von einigen Stunden den uͤber die Anzahl der Tod

noch über die der Leute, welche durch Verwund 8

weege h kamh wafghis w Ich werde Ihnen daher in dieser Bezie⸗ hung in Kurzem offizielle und genaue Details 3 ehie Jept habe ich Ihnen noch die Namen der

ebhafte Bewunderung und eben so lebha

ur⸗

Gefallenen zu nennen, die ften Schmerz erregt haben. cke, wo er auf die Redoute Regiments aufpflanzte,

wurde an der Spitze des 8östen Regiments getöd Bedauern muß ich hinzufügen, daß am Tage nach dem Siege, der General von Lavarande, der noch

getroffen; Mit zu dem er lung war durch eine Kugel getödtet wurde. s8 fort, nfanterie⸗

den 6ten

Mond auf⸗

Alles in Allem ist die Situgtion vortrefflich; der Kampfesmuth ist

in den verbündeten

Hoffnung auf den Erfolg allgemein.

dieselbe nicht getäuscht werden wird. Genehmigen Sie ꝛc. Armeebefehl. Soldaten!

des Glanzes, den er auf unsere Waffen wirft, als auch wegen der Gr

Heeren wahrhaft außerordentlich, Ich hege das feste Vertrauen,

EEWIW“ 8 n Der Kampf des 7ten ist sowohl wegen

Pelis

sier.

die begründete

der erlangten Resultate ein ausgezeichneter Sieg. Ihr habt Euch um den

Kaiser wahrhaft verdient gemacht.

Durch Muth und Ungestüm entrisset

Ihr dem Feinde die drei mit einer gewaltigen Artillerie bewaffneten Redouten, welche außerhalb die Haupt⸗Vertheidigung des Platzes bilde⸗ nith Gefangene, darunter

ten; 62 Feuerschlünde blieben in unsern Händen ; 4

und dem Lande die Corps n, so wie die Namen t erworben haben. ftt

14 Offiziere, sind in unserer Gewalt.

Später wird ein Tagesbefehl der Armee melden, welche mit Ruhm in diesem Kampfe wirkte die sich den Preis der Tapferkei 1

mich heute darauf, Euch zu sagen, daß Ihr Eure Wir haben unter Mitw

derer unter Euch, Ich beschränke ezeichnet gelöst habt.

tapferen Verbündeten, einen entscheidenden

Schritt zu dem

das unsere ausdauernden Anstrengungen verfolgen und darau

Ihr Euch verlassen

Soldaten! Mein Vertrauen Euer Ober⸗Befehlshaber giebt auch das Eurige erworben hat.

erreichen werden.

Die londoner Blaͤtter bringen folgende

an den Kriegs⸗Mini Vor Seb astopol, Freude, Sie dabvon in

ster. 9. Juni. Mylord! Kenntniß zu setzen,

ten Angriffsflügel aus unternahmen, tapferen Männer, welche diesen Vortheil mi schlossenheit errangen, die ihnen sich auf dem eroberten Boden

Feind während der Nacht und holte Versuche machte, scheiterten, obgleich sie von starken Truppen

auf die vor

gewehrfeuer und Geschossen aller Art unterstützt wurden.

zu unserer Rechten waren kurz vorher aus ihren Laufg und hatten die weißen Werke und den Mamelon an nahmen sie ohne das geringste Hemmniß, worauf sich dem Malakoff⸗Thurme näherte; beabsichtigt worden, zurückgeführt und setzten sich schließlich in den Werken zu vertreiben letterem nicht gelang, und Geschuͤtzfeuer Kühneres und Rascheres gesehen, als Freuden kann ich melden, die be en den beiden Heeren herrscht und daß das eine stolz auf den Muth und die trefflichen militairischen Eigen⸗ Ich benachrichtigte Ew. 6ten telegraphisch, daß unsere Batkerieen am Nachmittage Sie setzten dasselbe mit t fort, wo es sich auf allein am nächsten Morgen nahmen die wieder auf, und die Wirkung war eine

vorwärts eilte und ein Angriff auf diesen Truppen wurden des Feindes fest, aus welchen sie obgleich das gegen sie gerichtete furchtbar war. Ich habe nie etwas das Vorrücken unserer Bundes enossen. daß die beste Stimmung zwisch

war

nicht

schaften des andern ist und Herrlichkeit am jenes Tages ihr Feuer wieder ein Vertikal⸗Feuer beschränkte; Kanonen das Werk der Zerstörung solche, daß General Peli

gekommen sei,

mit vollständigem Erfolge gekrön unendlich behauptet

am gestrigen sie davon zu vertreiben,

Kleingewehr⸗ Mit

darauf vertraut. ihr eröffneten. größter Energie bis zum Einbruche der Nach

ssier und ich uns dafür entschieden, da mit unseren Operationen vorzugehen.

zur Ehre

haben,

Kurz na

wiewohl Morgen wieder⸗ die jedoch sämmtlich massen, einem heftigen Klein⸗ Die Franzosen räben gerückt gegriffen. Diese ihre leitende Kolonne allein und die

irkung unserer Ziele

ethan, 84 3 dürft

auf Euch ist ohne Schranken, und n. sich mit Stolz dem Glauben hin, daß er

elissier.

4

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die Zeit

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ÜUhr

am Abend des Iten ward mithin das Zeichen zum Sturme auf die vor⸗

erwähnten Werke gegeben, und das Ergebni bei Stürmung der Steinbrücke verwandten

ß war das gae, F 8

Truppen bestan

Die

tachements der leichten und der zweiten Division, die während der Nacht

von dem 62. Re pen war dem O

iment unterstützt wurden. ersten Shirleh vom 88. R.

9

Der Befehl über dies egimente anvertraut⸗

e der a

Tru

Im großen Haupt⸗Quartier vor Sebastopol, am 8. Juni 1855. B

Der Ober⸗Befehlshaber, Depesche Lord Raglans

Es gereicht mir zur größten daß der Sturm, welchen wir am Abend des 7ten von unserer vorgeschobenen Parallele auf dem rech⸗ dem Sägewerke gelegenen Steinbrüche t worden ist und daß die t einem Muth und einer Ent⸗ gereichen, der

und die Ausdauer, mühseligen Pflichten,

viiee aus den beiliegenden, List ist. Allein der erste Sanitäts⸗Beamte versichert mir, daß biele der Wun⸗

1A1A“*“ 8 Laufgraben⸗General fungirte. den Königlichen Ingenieuren,

Der Oberst⸗Lieutenant Thlden von der den aeprig. ügel be⸗ igende Ingenieur⸗Offizier, unterstützte ihn bei seinen An⸗ e 899 ertheilte ihm seinen Rath in Bezug auf die Angriffspunkte und die Vertheilung der Truppen. Obgleich nichts kühner sein konnte, als der Angriff auf die Steinbrüche, der jedem dabei bethei⸗ ligten Offizier und Soldaten zur höchsten Ehre gereicht, so muß ich doch die ganz besondere Aufmerksamkeit Ew. Herrlichkeit auf die Energie und Entschlossenheit lenken, mit welcher unsere Truppen sich nach dem ersten Er⸗ folge darin festsetzten und behaupteten. Sie wurden 7* der Nacht wiederholt angegriffen, und ein Gleiches geschah am 8ten ald nach Tages⸗ anbruch. Einen großen Theil der schweren Verluste, die wir zu beklagen haben, erlitten wir während des Widerstandes gegen diese wiederholten Anstrengungen des Feindes. Die Art, in welcher Oberst Shirley diese sehr schwierige Operation leitete und die ihm ertheilten Befehle ausführte, giebt ihm ein Recht auf mein höchstes Lob. Es gereicht mir zur großen Freude, folgende Offiziere zu erwähnen, die sich bei dieser Gelegenheit ausgezeichnet haben sollen: Oberst⸗Lieutenant Campbell vom 90. Regimente, welcher die Sturm⸗Kolonne befehligte: Major Mills von den köͤniglichen üsilieren; Major Villier vom 47sten Regimente; Major Armstrong bom Füen Regimente, die sämmtlich schwer verwundet sind; Oberst⸗Lieutenant Maxwell vom 88sten; Major Bahlen vom selben Negimente, der leider getöbtet ward; Oberst⸗Lieutenant Grant vom 4gsten; Major Simpson vom 34sten; Oberst⸗Lieutenant Johnstone vom 33sten; Major Herbert vom 23sten; Capitain Lowry vom 47sten; Capitain Turner vom Tten; Capitain Lowndes vom 47sten; Capitain Nason vom 4g9sten; Capitain Le⸗ Marchant vom 4gsten, der verwundet ward; Capitain Wolseley vom 90sten; Lieutenants Chatfield und Curtace vom 49sten; Lieutenants Pal⸗ mer, Irby und Waddilove vom 47sten; Capitain Hunter vom 47sten und Korporal Quinn von demselben Negimente, welcher einen russischen Offizier auf die muthigste Weise gefangen nahm. Ich halte es ferner für meine Pflicht, die Aufmerksamkeit Ew. Herrlichkeit auf die hervorragenden Dienste des Obersten Thlden von den könig⸗ lichen Ingenieuren zu lenken. Derselbe ist seit Beginn der Belagerung unermüdlich in der Erfüllung der ihm obliegenden Pflichten gewesen und war stets bei der Hand, wenn es galt, den Feind bei einem Angri auf die Laufgräben zurückzuwerfen. Er rühmt das Verhalten des Capi⸗ tains Browne von den Königlichen Ingenieuren, des Lieutenants Elphin⸗ stone von demselben Corps, des Lieutenants Anderson (Ingenieur) vom 96. Infanterie⸗Regiment, welcher verwundet ist, und er beklagt den Tod des Feskas. Lieutenants Lowrh, welcher die Stürmenden führte und welcher nachher durch eine Kanonenkugel getödtet ward. Trotz der häufigen Bemühungen der Russen, sich wieder in den Besitz der Se zu setzen, und trotz der durch diese Angriffe ver⸗ anlaßten Arbeits⸗Unterbrechungen, gelang es dem Oberst⸗Lieutenant Tylden doch, das Logement und die Verb ndung mit der vorgeschobenen Parallele herzustellen, was ihm und den bei der Arbeit beschäftigten Offizieren und Mannschaften sehr zur Ehre gereicht. Auch darf ich diese Gelegenheit nicht vorbeigehen ℳ9 ohne mich anerkennend über das Benehmen der Sappeure während aller dieser Operationen auszusprechen. Die Leistungen der Königlichen Artillerie unter dem Brigade⸗General Dacres und die der Flotten⸗Brigade unter dem See⸗Capitain Lushington bei Bedienung der Geschütze können nicht genug gerühmt werden. Die Sicherheit ihres Feuers ist Gegenstand allgemeiner Bewunderung, mit welcher sie unter allen Umständen ihren so gefährlich dieselben auch sein mochten, oblagen, kann nicht warm genug anerkannt werden. Es ist tief zu beklagen, daß dieser Erfolg mit 2 schweren Verlusten verbunden war, bis jetzt noch unvollständigen Listen zu ersehen

den nur leicht sind, und daß der Zustand des größten Theiles der Ver⸗ wundeten ein sehr befriedigender ist. Wie ich so eben erfahre, hat der Feind ein zu Anfang des Monats Mai errichtetes Werk binter den „weißen Werken“ geräͤumt. Die Franzosen ergriffen am 7ten Besitz von demselben, behaupteten es aber nicht. In den anderen Werken nahmen fie 62 Geschütze und haben 14 Offiziere, so wie ungefähr 400 Mann zu Gefangenen gemacht. Auch wir haben einige Gefangene, darunter einen EE“ der verwundet und von dem Korporal Quinn vom Usten Regiment gefangen genommen wurde. Ich habe ꝛc. Naglan.

Das Postpaketbvot „Carmel“, das am 14. d. von Konstan⸗ tinopel absegelte, ist mit Nachrichten aus der Krim vom 12ten Juni in Marseille am 23. d. M. angekommen. Am 12. Juni fuhren die Verbündeten fort, den Mamelon vert mit ihren Lauf⸗ gräben zu verbinden, um von dort auf den Malakoffthurm vorzu⸗ schreiten. Die Russen errichteten ihrerseits neue Batterieen, die sie mit schwerem Marinegeschütz armirten.

In Kleinasien bedrohte die Armee unter dem Generel Mura⸗ wieff, die durch mehrere Truppencorps verstärkt worden ist, die Stadt Kars. Die Türken sind an diesem Punkte an Zahl schwaͤcher. Der General Longworth hat in Circassien eindringen müssen, um daselbst eine Mission zu erfüllen. Die Verbündeten beeilen die Zerstörung der militairischen Etablissements und Fabriken in Kertsch und transportiren die durch ihren Anschluß an die Sieger kompro⸗ mittirten Familien nach Konstantinopel, wo einige derselben schon angekommen sind. Sie werden sich, wie man sagt, in Algerien niederlassen. Die Verbündeten haben auch Mariapol vollends niedergebrannt. Die Flammen der Schiffe und Gebäude in Ta⸗ ßanrog haben einen Theil der Stadt ergriffen. Jenikale wird besett bleiben und befestigt werden; die Räͤäumung von Kertsch ist veclossen. Im Asowschen Meer sind 800 Fischerbarken zerstört

r

orden. Rußland und Polen. St. Petersburg, 19. Juni

Die heutigen Blätter veröffentlichen folgende Nachrichten von den Ufern des Asowschen Meeres:

Der Feld⸗Ataman der donischen Kosaken⸗Regimenter des ersten De⸗ tachements der Küstenlinie des Asowschen Meeres, General⸗Lieutenant Krasnoff, giebt unter dem 25. Mai von der Bombardirung der Stadt

4

b

Mariupol durch den Feind und von der abermaligen Erscheinung der

verbündeten Flotille nicht weit von Taganrog, port Kunde: Der Commandeur des donischen Kosaken⸗Regiments Nr. 66, Oberst⸗Lieutenant Kastrjukow hat mir unter dem 24sten d. M. berichtet, daß Mariupol gestern das Loos Taganrogs getheilt hat. Am 23. Mai, um 6 ½ Uhr Abends, machten die von Taganrog abgegangenen feindlichen Dampfer auf der Rhede von Mariupol Halt, und am 24sten Morgens vollführten sie eine strafbare Kanonade gegen eine harm⸗ und wehr⸗ lose Stadt. Der Oberst⸗Lieutenant Kastrjukow erklärt, ohne die Einzelnbeiten dieses infernalischen Aktes zu schildern, daß noch vor Beginn des Bombardements fast alle Einwohner sich hatten ent⸗ fernen können und daß die in der Stadt gelagerten Kronsvorräthe an Proviant gerettet wurden. Gleichzeitig mit diesem Berichte haben die Chefs der Vorposten⸗Küstenlinie mir mitgetheilt, daß die Dampfer der Verbündeten am 24. Mai nach Kriwaja⸗Kossa zurückgingen und auf der dortigen Rhede hielten, wahrscheinlich in der Absicht, ihren Versuch gegen Taganrog zu wiederholen. Da ich berechtigt bin zu glauben, daß die unmenschlichen Feinde sich noch nicht gesättigt haben an Naub und Ver⸗ wüstung, so ergreife ich Maßregeln, um ihnen nicht zu gestatten, sich auf unserm heiligen Boden festzusetzen.“

Der General⸗Adjutant Chomutoff berichtet unter dem 30. Mai (11. Juni), daß die in’'s Asowsche Meer eingebrochene feindliche Eskadre nach dem schon bekannten Angriff auf Mariupol am 25. Mai nach Jeisk ging. Diese kleine Stadt Tschernomoriens enthielt keine Beute von Belang; es wurden darin nur einige hundert Tschetwert Probiant, theils der Krone, theils den Einwohnern gehörig, und die in der Umgegend liegenden Heuschober vernichtet; die Stadt selbst blieb unbeschädigt. Den andern Tag näherte sich die Eskadre Temrjuk, allein der am 27sten sich erhebende srische Wind, der sich bald in Sturm verwandelte, zwang den Inzwischen fahren die von der Eskadre sich an ver⸗

Messungen

Feind, wieder in See zu gehen. detachirten Fahrzeuge von mehr oder minder Gröͤße fort, schiedenen Punkten des Asowschen Gestades zu zeigen und vorzunehmen.

Unter „Nachrichten aus Lschernomorien“ wird mitgetheilt: Schon im März des verflossenen Jahres, als die feindlichen Flotten ins Schwarze Meer einliefen, wurde es als unvermeidlich erkannt, einen großen Theil der Pefgaagen der tschernomorischen Küstenlinie anfzugeben, da wir alle diese Pun dieser Gestade im Zaum zu halten, starke Flotten europäischer Seemächte nur Garnisonen in Noworosstisk und diese beiden kaukasischen Linte zu jeder Zeit des Krieges das Aufgeben derselben nothwendig machen wuürde.

Nachdem jetzt der Feind Kertsch und

keineswegs aber um die

Anapa, in Erwägung dessen,

Landungstruppen hatte,

in folgendem Rap⸗

eeeae geeeh.e12hnass2.ein eeeuen.

te eigentlich nur besetzt hielten, um die v 2

üsten gegen zu vertheidigen. Es blieben 2 unkte vermöge ihrer sicheren Land⸗Kommunikation mit der eräumt werden könnten, sobald der Gang 8

enikale besetzt und in so großer Nähe von Anapa und Noworossiisk eine starke Eskadre mit

konnte er dieselben in kürzester Zeit auf das kau-⸗

4

kasische Ufer werfen und unsere Befestigungen in unvermeidliche Gefahr

bringen; denn weder Noworosstisk, N segen Anschläge der Bergvölker gedeckt, no türki

selbst Anapa, eine alte che Festung von unregelmäßiger Bauart, boten die erforderlichen

Bedingungen für eine erfolgreiche Vertheidigung gegen den möglichen, zur

See und zu Lande erfolgenden Angriff eines Feindes, dem eine starke Artil⸗

lerie und ungeheure maritime Mittel zu Gebote stehen. Es häͤtte folglich

lung unserer Verbindungen mit denselben nur einen bedeutenden Theil

unserer Truppen nutzlos . der gegenwärtigen Wendung der Dinge besser entsprechen. Rücksichten faßte der Befehlshaber in Tschernomorien,

eine weitere Behauptung dieser Punkte und demnach auch die Sicherstel.

von anderen Bestimmungen abgezogen, welche Aus diesen

der locum tenens Ataman des donischen Heeres, General⸗Lieutenant Chomutoff am 17ten

Mai den Entschluß, zuerst Noworosstisk, als den vom Kuban entlegeneren

Punkt zu räumen, und legte sodann einem von ihm berufenen Kriegs⸗

rathe zur Beurtheilung vor, inwieweit es erforderlich sei, auch Anapa noch ferner besetzt zu Fn2

Dieser Kriegsrath (an demselben nahmen unter Vorsitz des General⸗ Adjutanten Chomutoff Theil der die Truppen Tschernomorien ad interim befehligende General⸗Lieutenant Koslowski, der Vice⸗Admiral Sserebrjakoff, der General⸗Major Lobko und die Obersten vom Generalstabe Dubrowo und Stischinski) zog in Betracht die schwache Construction der ffestung, die aus dem Mangel an gutem Wasser entspringende Schwierigkeit, eine starke Garnison darin zu pla⸗ ciren, die Nothwendigkeit, eine eigene mobile Reserve zur Unterhaltung der Communication mit diesem isolirten Punkte zurückzulassen, und end⸗ lich den geringen Nutzen, der sich von demselben erwarten ließ, und be⸗ schloß am 22. Mai Anapa aufzugeben und die Garnison an die Grenzen von Tschernomorien zu führen. ü

Diesem Beschlusse des Kriegsraths gemäß wurde sofort zur Räu⸗ mung Anapa's geschritten: das Hospital, die Behörden und Alles, was nur in der kurzen Zeit transportabel gemacht werden konnte, wur⸗ den aus der Stadt gebracht; die Geschütze unbrauchbar gemacht, die Festungswerke gesprengt, die Gebäude den Flammen übergeben und am 8. Mai endlich auch die Garnison herausgeführt, die in guter Ordnung abzog. Mit dem Aufgeben Anapa's wurden auch die umliegenden Stanizen der Militair⸗Ansiedelung geräumt. Die von dem General⸗ Adjutanten Chomutoff ergriffene Maßregel bringt den unter den jetzi⸗ gen Umständen wesentlichen Nutzen, daß sie ihm die Möͤglichkeit gewaäͤhrt, alle Kräfte zu konzentriren zur wirksameren Behauptung des ihm anver⸗ trauten Landstriches und zur Abwehr der feindlichen Versuche gegen

am Kaukasus und in