1855 / 149 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

a nt keeriisi t. e h. wöͤchentlichen pädagogischen Ho ist ein von dem Direktor des Köͤn Berlin geleiteter, Dreiviertel in zweistündigen Be lichen Hospitiren, r

itiums an ei Schullehrer⸗Seminar iglichen Seminars für Stadtschulen zu Jahr dauernder Kursus eingerichtet, welcher

zweimaligem wöchent⸗ it dem Königlichen Seminar atechetischer bei der Dom⸗ ferenzen behandeln sowohl ein⸗ ge und der Amtsführung über⸗ itgliedern in gere Dom⸗Gemeinde r Folge nach Bedürfniß bedeutend der Kenntnisse im aszetischen lichen Haus⸗Gottesdienste kirchengeschicht⸗ sche Uebungen sind Entwickelung ungen, deren erden aus dem gesammten sche Beziehungen, Einem Fache selbst

Zeit der Stiftsgenossen „welche nur das erste cht bedeutende Lücken ihrer sich während ihres vorzubereiten, resp.

sprechungen und Referaten, sowie esp. Unterrichten in den m undenen Schulanstalten besteht. Uebung ist vielfältige Gelegenheit 1

Die pastoralen Kon

Zu anderweitiger den Katechesen Gemeinde geboten. Fälle als die Grundsätze der Seelsor Predigten werden von den M folge in den Wochen⸗Gottesdiensten der vorläufig zwei bestehen und die in de vermehrt werden sollen. und hymnologischen reiche Veranlassung. liche, dogmatische ꝛc., bisher freier Vereinigung ü anheimgegeben. in der Re⸗

elter Reihen⸗ alten, deren

ür Erweite ebiete geben Gemeinsame homileti auch kirchenmusikali berlassen und

werden weiterer zu den schriftlichen Ausarbeit ufertigen sind, w üͤcksicht auf prakti daß der Kandidat wenigstens in sse und eigenes Urtheil erlange.

sen Beschäftigungen die es doch solchen Kandidaten Falle sie ni ermöglicht werden, Stifte auf das zweite Examen

g der Anstalt heißt es §. 5. der Haus⸗ gerische Arbeit nur auf lebendigem Glauben ru⸗ ge Glaube aber seinen Inhalt bekennt, so kann Niemand in ch nicht offen und wahr zur evan⸗ e Schrift verkündet, bekennt. sses zu geben, wird bei jedem Kon⸗ Inhalt der größeren ökumenischen (1. bis 22.) der Augs⸗ Da die Dom⸗Gemeinde eine ß der Eintretende zur Union sich halte. rungen noch die Erklärung: Hier on jedem Ein⸗ daß sich die Mit⸗

Die Themata gel drei jährlich anz iete der Theologie, mit R und bezwecken, Quellenkenntni Obgleich m. ausgefüllt ist, so wird xamen bestanden haben, im füllen müssen,

nit allen die

Kenntnisse aus Aufenthaltes in dem dasselbe zu absolviren.

Betreffend die konfessionelle Stellun Ordnung: Da gedeihliche seelsor hen kann, der lebendi das Stift aufgeno gelischen Wa

mmen werden, der si hrheit, wie sie die heili nen Maßstab dieses Bekenntn biktualen vorausgesetzt, daß er dem sse und den positiven on von Herzen beipflichte. eichfalls erfordert, da ekenntnißgrunde Hierzu findet sich in den Erläute üur das Minimum des Bekenntniss tretenden verlangt wird.

lieder an das lutherische men Boden der Augsbur

Glaubensbekenntni burgischen Konfessi unirte ist, so wird auf dem genannten

es angegeben, das b

Es versteht sich von selbst, oder reformirte Bekenntniß gischen Konfession halten koͤnnen.

Abgereist: Der Erb⸗Kämmerer

Herzogthum Magdeburg, Plotho, nach Parey. 888 3

Freiherr von

Berlin, 28. Juni. Se. gnädigst geruht: dem Vorsitzende burger Eisenbahn⸗Gesellschaft, B Erlaubniß zur Anlegun Majestät ihm verlie

Majestät der König haben Aller⸗ n der Direction der Berlin⸗Ham⸗ aurath Neuhaus zu Berlin, die g des von des Königs von Dänemark klasse zu

enen Danebrog⸗Ordens drit 1 E.esn, se as an2

B barH 8 1 9 8

Nichtamtli

Potsdam, 28. Juni. en gestern wiederum einen

eichten Fieberanfall Se. Majestät der

gegenwärtige Stand der früheren Jahren. sammlung zu 5,000 Fr. Aus⸗ projektirten außer⸗ üge 300,000 Fr., Beitrag und Meublirung des Bundes⸗ hier angekommene welche in die en

der König hab

Oesterreich. Tarno pol Kaiser sind heute Mitta

eidgenössise Das Budget für 18 berathen hat, zeigt 16 gaben. Dieses etwas un ordentlichen Ausgaben an die Bernhardstraß rathhauses 47,000 Fr.) Heute zerischer Offiziere aus Dover, Legion eingetreten sind, melde daten bereits beeidi

26. Juni. gs hier angekommen.

n, 25. Juni. ist kein so günsti 56, welches die

en Finanzen ger wie in nächste Bundes 5,000 Fr. Einnahmen und 42,44

günstige Ergebniß ist Folge der

(für Truppenzusammenz e 60,000 F. Briefe schwei⸗ glisch⸗schweizerische man die angeworbenen Sol⸗ Handgeld ausbezahlt worden enlegion soll guten Fortgang kruten in Besancon ein, von ngres abgehen. Id Irland. ine nur.

gt habe und das Die zweite französische Fremd . Täglich treffen 18 bis 20 Re wo sie nach Dijon, Auxonne oder La

Großbritannien un

Oberhaus hielt gestern e Zu Anfang derselben brachte

Socialisten Robe as Haus

(Fr. P. Ztg.) n, 26. Juni. ganz unbedeutende agle eine Petition in welcher er darum an⸗ ten möge, um einen von welcher besonders tlichen Stimmung angegeben

halbsündige, ord Monte hielt, daß d ihm im sozialen Inter bei dem gegenwaͤrtige großem Nutzen

rt Owen ein, ein Spezial⸗Comité einse esse entworfenen Plan zu aufgeregten

ustanve der öffen ein würde;

heres war nicht

Monteagle und nach ihm Lord Brougham sprachen sich se aaacanr des Charakters von Owen aus, den Letzterer einen 8een; 8* des Volkes nannte, da er eine ℳ% Anzahl von Kinderschulen ge 86 852 Die Petition wurde alsdang auf die Tafel des Hauses niedet:

Im Unterhause verlas gestern (wie schon berichtet bald

Eröffnung der Situng e Lord der Udmiralitan Hir Charich Wood, eine Depesche des Dundas, welche die Hangö⸗Affaire auf ihre richtigen Proportionen reduzirt. Herr T. Duncombe kün⸗ digte einen Antrag auf Erlaß eines Wahlausschreibens für ein Mitglied der City von London an und bemerkte dabei, daß seiner Ansicht na Baron Rothschild seinen Sitz als Mitglied fuͤr die City aufgeben müsse, da er durch den Abschluß des Anleihe⸗Kontraktes mit der Regierung über die neulich aufgenommenen 16 Millionen Pfd. St. dis⸗ bualificirt worden sei. Lord Palmerston gab dann eine Erklärun darüͤber ab, wie es die Regierung mit den drei und dreißig von ihr eingebrachten Bills zu halten gedenke, welche gegenwärtig noch in der Verhandlung begriffen sind. Unter den Bills, über welche die Re⸗ gierung jedenfalls noch im Laufe dieser Session die Entscheidung herbei⸗ zuführen beabsichtigt, führte er auf: die Bill wegen Begränzung der Zahlungs⸗Verbindlichkeit von Geschäftsgenossen, die Bill wegen Reform der Sanitäts⸗Maßregeln in der Hauptstadt und eine Bill, welche sich auf die neue Regulirung der Verhältnisse des Kriegs⸗Departements be⸗ sieht. Dagegen rechnete er unter die ziemlich zahlreichen Bills, ie noch ausgesetzt werden können, die verschiedenen Bills we⸗ en Neform des Volksunterrichtswesens, welche bis zur zweiten

erlesung gefoͤrdert und dann zu gründlicher Untersuchung der Sache an ein Spezial⸗Comité verwiesen werden sollen. Auf Herrn Ricardo's Anfrage in Betreff der angeblich von der Negierung beab⸗ sichtigten Gewährleistung der neuen türkischen Anleihe erwiederte Lord Palmerston ausweichend, sobald die Regierung eine derartige Mittheilung zu machen habe, werde es geschehen. Herr Gibson äußerte darauf den Wunsch, daß eine etwaige Mittheilung der Art in ausführlicher Weise erfolgen möge, damit man sich dafür huͤten könne, einen Subsidien⸗Ver⸗ trag zu genehmigen. Herrn Scott’s Anfrage über die neuesten Berichte aus der Krim beantwortete Lord Palmerston dahin, daß er die Verlust⸗ liste vom 18ten erhalten habe, die den Zeitungen mitgetheilt werden solle. Die Zahl der getödteten Unteroffiziere und Soldaten belaufe sich auf 144, die der verwundeten auf 1058; die getödteten und verwundeten Offiziere hinzugerechnet betrage die Gesammtzahl 1295. Das Haus konstituirte sich alsdann zum General⸗Comité, um die einzelnen Klauseln der Verfassung der Kolonie Victoria in Berathung zu ziehen.

Der Kriegsminister veröffentlicht heut folgende, gestern ein⸗ geedshne Depesche Lord Raglans: „Vor Sebastopol, 12. Fums Mylord, in meiner Depesche vom 8ten d. meldete ich Ew. Lordschaft, daß die Russen am 28. Mai Sudschuk Kale n haben. ch habe jetzt das Vergnügen, Sie zu benachrichtigen, sie sich am Zten von An apa zurückgezogen und somit ihren letzten festen Platz an der cirkassischen Küste aufgegeben haben. Die Nachricht dieses Ereignisses erhielt Sir Edmund Lyons durch Kapi⸗ tain Hughes, welcher, im eifrigen Bestreben, dem Admiral die erste Meldung davon zu überbringen, von Subschuk nach Kertsch in einem ꝗ. Boote übersetzte und Anapa beim Vorüberfahren in Flam⸗ men sah, nachdem es durch die Circassier in Brand gesteckt worden war. Capt. Hughes, der gestern hier eintraf, zweifelt nicht, daß der Feind sich enseits des Kuban zurückgezogen hat. Die Räumung Anapa's ist eine er Früchte des Angriffs auf Kertsch und dessen Falles, so wie der glän⸗ zenden Operationen der verbündeten Flotten im Asow'schen Meere, in welchem jetzt keine andere Flagge als die englische und französische mehr zu sehen ist. Hier ist seit meinem letzten Berichte an Ew. Lordschaft vom 9. nichts Wesentliches vorgefallen; unsere Verbündeten eenr wie wir benutzen unsere Erfolge, um unsere vorgeschobenen Laufgräben weiter in Front auszudehnen und auf dem Terrain, das wir bei jener glorreichen Affaire haben, neue Batterieen zu errichten, so daß ich hoffen darf, ald über weitere Vortheile berichten zu können. Die „Alma“ ist mit dem 72sten und 63sten Regiment bon Kertsch zurückgekehrt, da die Dienste derselben, seit der Fall von Anapa bekannt wurde, dort nicht mehr von

noͤthen waren.“ Den Rest der Depesche füllen Empfehlungen einzelner . ausgezeichneter Offiziere und die Namenslisten der vom 4ten bis 10Oten

Gebliebenen oder Verwundeten.

Die Admiralität veröffentlicht folgende Depesche von Admiral Lyons: „Royal Albert“, Meerenge von Kertsch, 6. Juni. Sir! Auf

die Meldung von Capitain Lyons von der „Miranda“, daß die unter seinen Befehlen stehenden Geschwader am ?ten dieses bereit sein würden,

ihre Operationen in den seichten Gewässern des Asowschen Meerbusens

zu beginnen, waren Vice⸗Admiral Bruat und ich zu der Ueberzeugung elangt, daß der geeignete Moment da sei, ihnen eine Verstärkung an anonenbooten zu 8 ) 1— 8 gungen in tieferem Wasser ihnen nur lästig gewesen wäͤren. Wir schickten

somit 20 Boote der Linienschiffe mit 24pfündigen Haubitzen und Raketen armirt ab, und vhre Lordschaften werden aus Capitain Lyons Brief, von dem ich

eine Abschrift

eizulegen die Ehre habe, ersehen, daß die Boote zur rech⸗ ten Zeit eingetros

ie öͤffentlichen Gebäude und die Regierungs⸗Magazine in Taganrog zu

zerstoͤren. Capitain Lyons Bericht ist so klar und fh⸗ Anerkennung der

Verdienste jener, welche bei diesen wichtigen Operationen unter ihm dien⸗ ten, so gerecht, daß beide durch weitere Bemerkungen und Anempfehlung

von meiner Seite nur abgeschwächt werden dürften. Jonn 8

Bericht über die Operationen von Taganrog. Ihrer Majestät Schiff „Miranda“, Straße von Ta anrog, 3. Fan Sir! Ich habe die Ehre, Sie zu benachrichtigen, daß ich mit de

uden, während diese früher bei ihren raschen Bewe⸗

en sind und die gluͤcklichsten Resultate errangen. Denn sie haben unter der zweckmäßigen Führung der sie kommandirenden Offi⸗ iere zumeist dazu beigetragen, 3500 Mann feindliche Truppen zu werfen, 8

2₰

ͤo111AAAA*“ 1“]

hlen stehenden Geschwaber bei 18⸗ Tiefe, ungefähr 8 ½ Meilen

Befe 18, Tie 1I bend des 1. Juni in bie innere Straße von Ta⸗ 4 Fr —— ünfan- vor Anker trotzdem der Feind sämmtliche Heucht!hurme und Leuchtschiffe entfernt hatte. Während der Nacht erhob sich ein Ostwind. Das Wasser fiel um drei Fuß und hatte den Anschein, noch tiefer zu fallen, wodurch wir genöthigt waren, uns 1 ½ Meile von der Stadt weiter zurückzuziehen. Am 2ten waren wir damit beschäftigt, die Stadt zu rekognosziren, was ich am Bord des „Recruit „der von Lieutenant Day geführt wurde und der währen der Nacht eine Durch⸗

fahrt Fehnics hatte, genugsam zu thun im Stande war. Ich

atte alles angeordnet, um am andern Morgen um 3 Uhr die

dt zur Uebergabe auffordern zu lassen, und, sollte sie sich weigern, den Versuch zu die veveeEg Kornvorräthe sammt sonstigem Re⸗ gierungseigenthum zu zerstoͤren. So standen die Sachen, als gegen Sonnenuntergang zu meiner großen Freude die „Sulina“, „Danube“, Medina“ mit 12 Kanonenbooten der Linienschiffe in Sicht kamen. Diese höchst gelegene und willkommene Verstärkung von Fahrzeugen, wie ich fie eben brauchte, machte den Erfolg gewiß und bald darauf kamen auch die frranzösischen Dampfer mit ihren Booten heran. Nachdem ich mich über die zu treffenden Maßregeln mit Mr. de Sedaiges geeinigt hatte,

ing ich um 3 Uhr Morgens an Bord des „Recruit“ mit den Schiffen

und Booten, in Begleitung der französischen Dampfer, auf deren Einem siich Mr. de Sedaiges befand, und die ihre Boote ins Schlepptau genom⸗ men hatten, weiter gegen die Stadt vor. Ich ließ den „Recruit“ 4200“

on der Spitze des Molo entfernt, vor Anker legen, ließ rückwärts alle

Boote auffahren und schickte Lieutenant Commandeur Hoston mit einer Parlamentair⸗Flagge in Begleitung eines franzöfischen Offiziers, der von Mr. de Sedaiges gleichlautende Befehle erhalten hatte, um die Uebergabe allen und jeden Regierungs⸗Eigenthums, alles Getreides, Mehles und sonstiger Vorräthe zu verlangen, damit sie dieselben zerstören möchten, (ich betrachtete nämlich auch die Kornvorräthe als 1 wohl wissend, daß sie für die Krim⸗Armee bestimmt seien, selbst wenn sie dazumal der Regierung nicht gehörten.) Ich forderte ferner, daß, während diese nothwendige wurde, die Truppen

Kriegs⸗Kontrebande,

auf einen im Angesicht der Geschwader gelegenen, 5 Mil. von der

Stadt entfernten Punkt -h-e, g r sollten; daß auch die Einwohner die

adt verlassen möchten, diejenigen ausgenommen, die von den Behörden angewiesen werden würden, uns die Magazine zu öffnen und behülflich

zu sein; eine Annäherung der Truppen, sowie jede Verletzung der Bedin⸗

ungen, wofern sie einmal angenommen waren, sollte durch ein soforti⸗ es Bombardement bestraft werden. Zur Ueberlegung sollte eine Stunde eit gewährt, jedoch durchaus keine Modification der Forderungen gestattet werden. Nach Verlauf dieser Frist wurden Lieutenant Hoston und der franzö⸗

sische Offizier in Kenntniß geseßt, daß der Gouverneur diese Forderungen zurück⸗

weise und entschlossen sei, mit den ihm zu Gebote stehenden Truppen die Stadt u vertheidigen. Auf das hin kamen die Offiziere zurück und wurde die

Parlamentairflagge vom „Recruit“ abgenommen. Bald darauf eröffnete

der „Recruit“ das Feuer und die Boote rückten unter dem Kommando von Commandeur Cowper P. Coles vom „Strboli“, durch Schlepptaue verbunden und von den französischen Booten begleitet, vor, bis fie die ihnen bezeichneten Stellungen eingenommen hatten. Dann wurde das Tau gelöst; die Boote legten sich der Runde nach dem Strande gegen⸗ über und unterhielten ein so heftiges Feuer, daß der Feind, welcher zu verschiebenen Malen versuchte, bis zu den den Strand entlang liegenden Häusern vorzudringen, um die lange Reihe von Ma⸗ gazinen zu retten, dies nie in hinreichender Stärke durchführen konnte. Lieutenant Mackenzie (der Senior⸗Lieutenant dieses Schiffes, hatte eine besondere Abtheilung leichter Boote unter seinen Befehl, die mit einem Geschütz und Raketen versehen waren, um das Hineinfahren von Lieutenant Cecil Buckley von der „Miranda“ zu decken, der in einem vierrudrigen Gig, das von Freiwilligen bemannt worden war, in Be⸗ gleitung von H. Cooper, Hochbootsmann 3ter Klasse, mehrere Male hinter⸗ einander landete, um die Magazine und Negierungsgebäude in Brand zu stecken. Dieser gefährliche, Angesichts einer aus 3000 Mann bestehenden Besatzung, welche das Unternebmen zu vereiteln bestrebt war, wohl ver⸗ zweifelte Dienst wurde aufs Beste verrichtet, trotzdem er blos durch das Feuer der Boote gedeckt war. Der „Necruit „war vermöge seines

geringen Tiefganges im Stande, in einer Entfernung von 4200 Fuß

eine wirksame Stellung zu nehmen; dasselbe galt von dem franzöfischen Dampfer „Mouette“, und der „Danube“ mit seinen Naketen und 24pfündigen Haubitzen leistete vortreffliche Dienste. Um 3 Uhr Nachmittags stand die ganze lange Reihe Korn⸗Magazine, die Theer⸗ und Planken⸗Vorräthe und die Schiffe auf den Werften in vollen Flammen, desgleichen das Zollamt nebst andern Regierungsgebäuden. Unglücklicher⸗ oder unvermeidlicher Weise brannte auch die Stadt an verschiedenen Punkten, und da unser Zweck erreicht war, kehrten die Boote zu den Schiffen zurück. Der Feind muß viele Leute eingebüßt haben; wir sahen gar Viele fallen. Er verdient Anerkennung für die Zähigkeit, mit welcher er fich bemühte, eine Position einzunehmen, von welcher aus unser Zweck hätte vereitelt werden können, doch war es unmöglich, dem ununterbrochenen, gut gerichteten Feuer unserer Boote Stand zu halten. Den Verlust an Getraide aller Art vermag ich nicht zu schätzen, doch muß er wohl bedeutend sein, da alle oder doch fast alle Vorräthe in Taganrog zerstört wurden. Wir hatten bei dieser ganzen Opexation blos einen Unfall, indem ein Gemeiner von der K. Marine⸗Artillerie durch eine Flintenkugel im Gesicht schwer verwundet wurde. Und jetzt muß ich um Erlaubniß bitten, das verdienst⸗ volle Benehmen vom Commander Coles zu Ihrer Kenntniß zu bringen, (folgen sodann eine Reihe von Empfehlungen für Auszeichnungen.) Ein russischer Sergeant, der auf ein französisches Boot desertirte, giebt die Zahl der in der Stadt befindlichen Truppen auf 3200 an, wovon 800 erst in verwichener Nacht eingerückt sein sollen. Ein russischer Kriegs⸗Schooner, der nahe an der Stadt auf den Strand gefah⸗ ren und verlassen worden war, ist gleichzeitig mit einem großen

Bauholzfloß in Brand gesteckt worden. Wir untersuchten noch das Wrack

zur See vorgenommen worden.

.

dc-aa 6 81 eines großen Fahrzeuges (eine Art Wachtschiff), das der Feind bei un⸗ serm Erscheinen vor Taganrog gesprengt hatte, fanden jeboch, daß es

erstört sei. Viele alegedehne Gebäude hatten eine schwarze

enugsam aufgestect, zum Wahrzeichen, wie ich vermuthe, daß es Hospitäler nd, und diese, die Kirche un 8 viel als 92— 82 die Privatgebäude

wurden von uns sorgfältig verschont. Ich habe die Ehre ꝛc. es 6 8 Capt. E. M. Lyons.

Ueber die Räumung von Anapa berichtet Rear Admiral Houston Stewart an Sir Edm. Lyons, er sei von Anapa am 11. Juni angekommen. Er fand daselbst 15 Mörser, 4 Haubitzen und 98 Geschütze verschiedenen Kalibers, von denen die Meisten von den Russen unbrauchbar gemacht waren und die er nun ins Meer werfen ließ. Die Pulvermagazine waren in die Luft gesprengt, die Kasernen, mehrere andere Gebäude sammt den großen Korn⸗ und Kohlenvorräthen verbrannt. Die Besatzung wurde von den Eirkassiern auf 7 8000 Mann geschätzt; sie passirten den Kuban vermittelst einer Brücke, die sie dann zerstörten. .

Frankreich. Paris, 27. Juni. Die Kaiserin ist am 26. d. in Pau eingetroffen. Die telegraphische Verbindung mit der Krim ist noch immer unterbrochen. (Tel. Dep.) 4

Spanien. Nach der „Madrider Zeitung“ haben die spanischen und die französischen Behörden sich über die geeigneten Maßregeln vereinbart, um zu verhindern, daß die Karlisten durch den an Catalonien gränzenden Theil von Frankreich in Spanien eindringen. Ein Königliches Dekret überträgt dem Minister des Innern die Leitung des öffentlichen Unterrichts. In der Cortes⸗ Sitzung vom 21. Juni legte, wie schon kurz gemeldet, Hr. Bruil seinen Finanzplan vor, der die Einkünfte des Staates um 119 Millionen Realen vermehren soll. Die Thor⸗ und Ver⸗ brauchssteuern, die vielleicht nicht ohne Blutvergießen hätten wiederhergestellt werden können, sind ganz daraus verschwun⸗ den. Eine Erhöhung des Salzpreises um 25 pCt., der Abgaben auf die Uebergänge liegender Güter aus einer Hand in die andere, und Modificationen am Zolltarif nach Ermessen der Regierung sind die Hauptpunkte darin. Am 21. Juni wurden zu Saragossa sechs beim jüngsten Karlisten⸗Aufstand kompromittirte Sergeanten erschossen. Die Regierung hat aufgefangene Briefe Cabrera's in Händen, die über die Plane der Karlisten die wichtigsten Auf⸗ schlüsse geben. Die Verfassungs⸗Kommission hat begonnen, die neue Verfassung nach den von den Cortes genehmigten Grundlagen abzufassen. Man beabsichtigt ihre Veröffentlichung für den 17ten Juli, den Jahrestag der Revolution von 1854. 14

Telegraphische Depesche aus Madrid vom. 25. Juni: „Die Finanz⸗Kommission hat gestern mit 6 gegen 3 Stimmen den Plan Bruils verworfen. Eine General⸗ Versammlung der Mitglieder dieser Kommisston soll heute stattfinden. Der Austritt Bruils aus 278 Kabinette ist wahrscheinlich; sein Nachfolger ist noch nicht be⸗ 8 zeichnet.“

Portugal. Lissaboner Nachrichten vom 19. Juni pr. „Madrid“ melden, daß die Deputirtenkammer in geheimer Kom⸗ mission den mit Holland abgeschlossenen Vertrag, wegen Cession des portugiesischen Gebietes von Lentura, eines Gränzbezirkes von So⸗ lor und Timor, genehmigt hat. Der englische Ingenieur Sir John Kennie ist nach England zurückgekehrt, nachdem er ein den Plänen für Verbesserung der Häfen von Figueira, Oporto und Viana nicht günstiges Gutachten abgegeben hat, wenigstens soll er er⸗ klärt haben, daß eine dauerhafte Verbesserung in der beabsichtigten Weise ohne übertriebene Kosten nicht ausführbar sei. Er empfiehlt die Anlage eines künstlichen Hafens im Norden von Oporto und die Anlage wohlfeiler Eisenbahnen von dort aus. Gegen die Anlage der Eisenbahn von Coimbra nach Oporto hat sich eine Opposition erhoben, insofern man, ohne die Anlage der Eisenbahnen abzuwarten, zunächst an die Herstellung der gewöhnlichen Heer⸗ straßen gehen will. Dreiundsechzig Mitglieder der Deputirten⸗ kammer haben sich bereits schriftlich in 829 Sinne erklärt, indeß glaubt man, daß sich die Meinungsverschiedenheiten noch ausgleichen lassen werden.

Türkei. Das Paketboot „Simois“ ist am 26. d. Mts. von Konstantinopel in Marseille eingetroffen und hat Nachrichten von dort bis zum 18. d. mitgebracht. Denselben entnehmen wir Folgendes: Die Truppen, welche die Expedition nach Kertsch aus⸗ geführt haben, sind am 14. d. bis auf 4000 Mann, die als Gar⸗ nison in Jenikale geblieben, nach Kamiesch zurückgekehrt.

Die Admiräle lassen die Zerstörung der Festungswerke in Anapa vollenden. Man hat daselbst 200 Kanonen und Munition genug gefunden, um eine zweijährige Belagerung auszuhalten. Die Tscherkessen hatten die Stadt vor der Ankunft der Verbündeten ge⸗ plündert; doch die Einwohner hatten vorher die Stadt verlassen und ihre kostbarsten Sachen mitgenommen. Sie sind den Russen bei deren Rückzuge gefolgt. 4 Dampfschiffe sind ins Asowsche Meer zurückgekehrt, um die Einäscherung Arabats zu vervollständigen und zu vollenden. In der Näͤhe von Kaffa ist eine Rekognoszirung Die Russen haben in der Nähe von Tiflis Verstärkungen konzentrirt, um den Feldzug zu decken, den sie in Asten unternehmen wollen. Die Befestigungswerke von Erzerum sind beendigt. Der General Pelissier hat die Ver⸗ theilung der Kommandos in der franzoͤsischen Armee abgeändert.