111A“X“ “ Terrain zu behaupten. ezwungen, der Uebermacht zu er sich dber die Verschanzung zurück. Gencral Niol sam⸗ melte seine durch das 39ste Linien⸗Regiment verstärkte Brigade wieder; man wollte eine neue Offensiv⸗Bewegung versuchen, um den Erfolg dieser neuen Anstrengung zu sichern, und ich schickte ihm auf die Meldung vom General d'Autemarre, daß seine Reserve nur noch aus dem 74sten Linien⸗ Regiment bestehe, das Regiment der Garde⸗Zuaven; aber da bei der Ankunft dieser Veteranen aus unseren afrikanischen Kriegen die Be⸗ wegung nicht mehr das zu einem Streiche dieser Art wünschens⸗ werthe Zusammenwirken hatte, da sie nur aus einer einzigen Dibision bestanden, die weder auf dem linken noch auf dem rechten Flügel eine Stütze hatte und dem Geschützfeuer des Sägewerkes ausgesetzt war, gegen welches unsere Verbündeten ihren Angriff suspendirten, so erkannte ich nur zu bald, daß jede günstige Aussicht verloren war. Eine neue An⸗ strengung hätte nur zu neuem nutzlosen Blutvergießen geführt. Es war 8 ⅞ Uhr, als ich Befehl ertheilte, überall in die Laufgräben zurückzukehren. Diese Operation wurde trefflich bewirkt, mit großer Ordnung und Kalt⸗ blütigkeit und ohne die geringste Verfolgung von Seiten des Feindes auf irgend welceem Punkte. Ein Theil der russischen Laufgräben blieb sogar von einigen unserer Leute besetzt, die sich nach und nach, und ohne daß der Feind wagte, sich gegen sie einen seiner Vortheile zu bedienen, zurückzogen.
Unsere Verluste waren groß; wir trugen Sorge, vom Beginn des Kampfes an die Mehrzahl der vom Feinde getroffenen Leute fortzuschaffen. Aber eine gewisse Anzahl unserer glorreichen Todten blieb auf dem Glacis oder in den Gräben des Platzes liegen. Die letzte Ehre wurde ihnen am folgenden Tage erwiesen.
Außer dem General Brunet und dem General Mayran — letzterer ist diese Nacht gestorben — haben wir einen in der ganzen Armee be⸗ liebten und geschätzten Offizier zu beklagen, den jungen und tapferen Oberst-Lieutenant der Artillerie de Laboussiniere, welcher, als er die Wand eines mit Truppen angefüllten Laufgrabens erstieg und sich von einer seiner Batterieen nach der Redoute Brancion begeben wollte, ge⸗ tödtet wurde. Es ist ein großer Verlust; er hätte eine herrliche Zukunft gehabt. Eine Menge tapferer, höherer Offiziere ward verwundet, wäh⸗ rend sie das edelste Beispiel gaben. Offiziere des Generalstabes und Offiziere der Truppen haben vollständig ihre Schuldigkeit gethan, und besonders der Soldat zeigte sich bewunderungswürdig.
Unsere Verluste betragen an Offizieren 37 Todte und 17 Gefangene, an Unteroffizieren und Soldaten, die getödtet oder vermißt wurden, 1544; 96 Offiziere und 1644 Mann wurden am Abend des 1s8ten in die Feld⸗ Lazarethe gebracht.
Viele der für schwer gehaltenen Verwundungen sind bei Weitem nicht so gefährlich, als Anfangs befürchtet wurde. Die Träger dieser ehrenvollen Narben werden in einiger Zeit wieder unter den Fahnen er⸗ scheinen.
Die Verluste haben weder den Muth, noch das Vertrauen dieser tapferen Divisionen erschüttert. Sie wünschen nichts sehnlicher, als Ge⸗ legenheit zu erhalten, um den Feind diesen Tag theuer bezahlen zu lassen. Die Hoffnung und der Wille, zu siegen, leben in Aller Herzen, und Alle
rechnen darauf, daß bei dem nächsten Kampfe das Glück nicht hinter dem
Muthe zurückbleiben werde. ““ Genehmigen Sie·3 ec. “ 81 Obe fehlshaber Pelissier. Meber die Operationen der Flotte berichtet eine vom 19. Juni da tirte Depesche des Contre⸗Admirals Lyons, übereinstimmend mit der (bereits mitgetheilten) Depesche des Vice⸗Admirals Bruat, daß zwischen ihnen beschlossen worden sei, den beabsichtigten Angriff auf den Malakoffthüurm und den Redan durch nächtliche Attaken der Flotte u erleichtern. Demzufolge wurden in der Nacht vom 16ten fünf brittische Dampf⸗Fregatten und vier Dampf⸗Kanonenböte nebst einigen französischen Dampfschiffen abgeschickt, um die Stadt und die Seebatterieen mit Vomben und Kugeln zu beschießen; während in Dampfschiff und zwei große Bote des Linienschiffes „Royal Albert“ Raketen in die Stadt und die Batterieen warfen. Die Englaͤnder erlitten keinerlei Verlust. In der Nacht vom 17. wurde das Manöver von dem Schrauben⸗Linienschiffe „Princeß Royal“, fünf Dampf⸗Fregatten, Cor⸗ vetten und Kanonenböten, und einer Dibision französischer Dampfschiffe und großer Böte wiederholt, wobei die „Princeß Royal“ einen Todten und zwei Verwundete, der „Sidon“ zwei Todte und elf Verwundete hatte und Capitain Lyons so schwer am Bein durch ein Bombenstück verletzt wurde, daß er nach Terapia transportirt werden mußte, wo er bekanntlich
gestorben ist.
Die englische Admiralität veröffentlicht ferner folgende Depesche von Sir E. Lyons:
„Royal⸗Albert“, vor Sebastopol, 19. Juni 1855. Sir, die beige⸗ schlossene Abschrift eines Briefes von Capitain Lushington, dem Komman⸗ danten der Flotten⸗Brigade vor Sebastopol, kommt mir eben noch zur rechten Zeit zu, um sie mit heutiger Post den Lord⸗Kommissairs der Admiralität zur Kenntnißnahme zuschicken zu können. Ihre Lordschaften werden wohl daraus entnehmen, daß die Tapferkeit, durch welche sich die Flotten⸗Brigade im ganzen Verlaufe des Krieges auszeichnete, nie herborragender als gestern war, während der Angriff auf den Malakoff und Redan stattfand, und bei der nächsten sich mir darbie⸗ tenden Gelegenheit wird es meine angenehme Pflicht sein, diejenigen, welche bei der letzten Beschießung und Attake verwendet wurden, der Aufmerksamkeit Ihrer Lordschaften zu empfehlen. Ich bedaure, unter den gestern Gefallenen den Namen vom Lieut. Thoͤmas O. Kidd vom „Albion“ zu finden. Es war ein eifriger und tapferer junger Ofsizier, der lange Heit mit der Flotten⸗Brigade gedient hat. — Unter den Ver⸗ wundeten befindet sich der Capt. Peel vom „Leander“, dessen ritterliche Tapferkeit und freudige Bereitwilligkeit zu jeder Dienstleistung seine An⸗ wesenheit bei der Brigade unschätzbar macht, und ich hoffe, daß Capt. Lushington seine Dienste nicht lange zu entbehren haben möge. — 2 bedaure ferner, unter den Verwundeten zu finden: Lieut. B. Urmston
5.
John
von der „Queen“, Cave vom „Diamond“, E. Wood, Midshipman und Adjutanten von Capt. Peel. Ich habe die Ehre ꝛc. Edmund Lyons. Die von Sir E. Lyons erwähnte Depesche des Capitain Stephan Lushington lautet: „Sir, Ich habe die Ehre zu berichten, daß wir am Sonntag um 3
Uhr Vormittags das Feuer wie früher gegen die verschiedenen Forts vor —
Sebastopol eröffneten, welches schnell erwiedert wurde, jedoch nicht mit der Lebhaftigkeit und Geschicklichkeit, welche gewöhnlich das feindliche Feuer charakterisiren. Gegen 2 Uhr Nachmittags wurde das Feuer sehr matt und ihre Batterieen erschienen sehr erschüttert. Das Feuer dauerte den ganzen Tag, und da der Oberbefehlshaber mich benachrichtigt hatte,
daß er meinen Vorschlag annehme, Leitern mitzunehmen für den Fall eines
Sturmes auf die Stadt und die Vatterieen, so wählte ich vier Partieen von je 60 Mann aus, um die vier für diesen Dienst abgeordneten Kolon⸗ nen zu begleiten. Da Capitain Peel sich freiwillig hierzu gemeldet, so stellte ich dieselben unter seinen Befehl, und ich bitte, eine Liste der Offi⸗ ziere unter ihm einzuschließen. Ich bedaure, sagen zu müssen, daß der Sturm, der um 3 Uhr stattfand, nicht erfolgreich war, aber unser schwe⸗ rer Verlust zeigt zu klar, daß die Seeleute und die Offiziere der See⸗ Brigade ihre Pflicht tapferst erfüllten, und ihre Leitern waren an ihren Orten, trotz des mörderischesten Feuers, welches ich gesehen habe. Capi⸗ tain Peel führte die eine Abtheilung in tapferster Weise, Lieutenant Cave die andere. Die andern beiden Abtheilungen gingen nicht vor, und da⸗ her litten die Leiter⸗Abtheilungen, obgleich, wie in der That jeder, einem heftigen Feuer ausgesetzt, nicht viel. Capitain Peel erhielt einen Schuß durch den Arm, war jedoch im Stande, bis zum Schluß der Affaire seine Pflicht zu erfüllen. Ich habe zu bedauern, daß die Lieutenants Urmston, Cave und Dalyell, so wie Bootsmann Parsons und Mid⸗ shipman Wood sämmtlich verwundet wurden. Lieutenant Kidd und 9 Seeleute wurden getödtet, 41 Seeleute verwundet, 1 wird ver⸗ mißt. Diesg Leute werden, boffe ich, zur Nacht, nach Eintritt der Dunkelheit, hereingebracht werden. Die Abtheilung unter Lieutenant Cave mit dem Verlust des Lieutenants Kidd und 5 Seeleuten, und dem Lieutenant Cave und 7 Seeleuten verwundet, erfüllte ebenfalls die be⸗ stimmte Aufgabe. Von unseren Batterieen wurde ein schweres Feuer mit bewundernswerther Präzision unterhalten, bis der Oberbefehlshaber es einzustellen befahl. Ich habe auch das der schweren Geschütze zu mel⸗ den, welches 4 Mann tödtete und 3 verwundete. Die Linienschiffe des Feindes feuerten nicht, aber die Dampfer. Unsere Krankenliste beträgt 99. mit Allen geht es gut.“
Der „Moniteur“ vom 5. Juli enthält folgende Depesche des General Pelissier aus der Krim vom 3. Juli: Die Belagerungs⸗ arbeiten rücken mit gutem Erfolge vor; der Gesundheitszustand hat
sich gebessert.
Mußland und Polen. St. Petersburg, 30. Juni. Im Laufe des 15. (23.) Juni blieb die feindliche Flotte in ihrem früheren Standorte, und gingen außer häufigen Ab⸗ und Zufahren einzelner Schiffe keine Veränderungen in ihrer Stellung vor.
Unter Nachrichten aus dem Baltischen Meere wird Folgendes veröffentlicht:
Im Laufe des Zeitraums vom 10. (22.) bis zum 15. (27.) Juni haben die Schiffe der feindlichen Flotte zwei erfolglose Versuche gegen die St. Petersburg zunächst gelegenen Punkte des südlichen finnländischen Ufers unternommen. Am 10. Juni um 4 Uhr Nachmittags erschienen gegenüber dem Dorfe Masslak 2 Dampf⸗Fregatten und legten sich außerhalb unserer Schußweite vor Anker. Am 11ten um 10 Uhr Morgens steuerte ein Kanonierboot, das 4 Schaluppen mit Bewaffneten im Schlepptau hatte, gegen das Dorf Rembet. Dreihundert Ssashen vom Ufer eröffneten diese Fahrzeuge ein Feuer auf den nahen Wald, wahrscheinlich in der Voraussetzung, daß darin unsere Truppen verborgen seien, welche gleich⸗ wohl hinter dem Dorfe Maslak standen, in voller Bereitschaft, den Feind anzugreifen, falls derselbe eine Landung versuchen sollte. Um 11 Uhr Morgens hörte das Feuer auf. Am 12. Juni ging die feindliche Flottille an den Nord⸗ saum der Insel Revon⸗Ssaari, und am 13ten Mittags näherte sie sich Biork⸗Oe; hier trennte sich ein Kanonierboot von den Fregatten, ging auf 80 Ssashen ans Ufer und that 6 vergebliche Schüsse auf den dort befindlichen Telegraphen. Trotz der Rähe des Feindes fuhr der bei diesem Telegraphen stehende Fähnrich Martschenko vom Steuermanns⸗ Corps der Flotte ruhig in der angefangenen Signalisirung fort. An beiden Tagen hatten wir weder Getödtete noch Verwun⸗ dete. Am 14. Juni trennte sich ein Dampfboot mit zwei Ka⸗ nonierboten von der Escadre, die am nördlichen Kronstädter Fahr⸗ wasser steht, und stellte sich bei der Mündung des Flusses Ssestra (nicht weit von der Gewehrfabrik von Esestraretschie) 600 Ssashen vom Ufer auf, während die Boote auf 400 Ssashen nahe kamen und sich zu beiden Seiten vor dem Dampfschiff rangirten. Gegen 3 Uhr Nachmittags fing der Feind an, das Ufer zu beschießen, und nach einer Kanonade von etwa einer Stunde lichteten die Schiffe die Anker und stießen wieder zu ihrer Escadre: hierbei wurde unsererseits der Unterfähnrich Schuster, vom Grenadier⸗Regiment Friedrich Wilbelm III. verwundet; außerdem hat uns das feindliche Feuer gar keinen Schaden zugefügt.
Die englische Admiralität hat eine Depesche des Contre⸗Admirals Seymour erhalten, welche eine von demselben auf Befehl des Admirals S. Dundas mit den Schiffen „Exmouth“ und „Blenheim“ und den Ka⸗ nonenbooten „Pincher“ und „Snap“ am 17. Juni nach der Bucht von Narwa unternommenen Expedition betrifft. An der Mündung des Flusses Narwa angelangt, bemerkt der Admiral, daß die Russen sehr gute Vertheidigungs⸗Anstalten getroffen hatten. Eine bedeutende Anzahl Trup⸗ pen war am Ufer zu erblicken. sich eine Erdbatterie von 12 und in der Nähe des Leuchtthurms eine Batterie von 10 Kanonen. Hinter letzterer erhob sich noch eine andere
W. Dalyell vom „Leander“, M. G. Parsons, Bootsmann vom „Dauntleß“ und Mr. H.
eingesetzt und eine neue Verfassung adoptirt worden.
eignet hat.
“ Legislative hat das G E“ .“ esetz über die Anleihe angenommen. An der Ostseite der Flußmündung befand etz h 9 er
in Barcelona angekommen, hat sich nicht bestätigt. Am 5ten haben
die Cortes das Projekt einer freiwilligen Anleihe in Berathung
Batterie, welche den Fluß beherrschte. Die Schiffe und Kanonenboote feuerten einige Stunden lang auf die Batterieen, richteten jedoch nichts aus und stachen wieder in See, um zur Flotte zurückzukehren.
Fürst Gortschakoff hat unterm 19. Juni folgenden Tages⸗ befehl erlassen: 12 29. „Anhöhen von Inkerman, 8. (19. Juni.
Kameraden! Der gestrige blutige Kampf und die Niederlage eines verzweifelten Feindes hat unsere Waffen neuerdings mit unsterblichen Lorbeern bekraäͤnzt. Rußland ist Euch seinen Dank schuldig und es wird ihn Euch nicht versagen. Tausende unserer Gefährten haben ihren Shwur gestern mit dem Tode gelöst, und dadurch mein dem Kaiser, unserem Vater, verpfändetes Wort gewahrt. Dank Euch dafür, Kameraden!
Kameraden! Neue, große Verstärkungen sind von allen Seiten auf dem Marsche, bald werden sie hier sein; stemmt, wie bisher, Eure männ⸗ liche Brust gegen die tödtliche Geschosse unserer Feinde und sterbet, wie bisher Tausende unserer Kameraden, eher mit den Waffen in der Hand im ehrlichen Kampfe, Mann an Mann, Brust an Brust, als Euer Ge⸗ dem Kaiser und Vaterlande unser Sebastopol zu erhalten, zu brechen.
Soldaten! Der Feind ist geschlagen, mit unermeßlichem Verluste
zurückgeschlagen. Gestattet Eurem Führer zu wiederholten Malen im Namen des Kaisers, unseres erhabenen Monarchen, im Namen des
Vaterlandes, unseres heiligen, rechtgläubigen Nußlands, Euch seinen
Dank abzustatten. Die Zeit ist nahe, wo der Uebermuth der Feinde ge⸗ brochen, seine Heere von unserem Boden wie Speu weggefegt werden. Bis dahin mit Gott für Kaiser und Vaterland! Dieser Befehl ist in allen Compagnieen und Escadronen den betreffenden Truppenkörpern woörtlich vorzulesen. (Gez.) Fürst Gortschakoff.
In den neuesten vorliegenden Stockholmer Blättern (vom 2ten
Juli Abends) wird die Nachricht von der Vernichtung Nystad's
durch die Engländer nur als unverbürgtes Gerücht aus Gefle, 29. Juni, erwähnt.
— Nachrichten aus Warschau vom 3. Juli zufolge, war der Geheimerath Chreptowicz von dort nach Moskau abgereist und T“ Jasikoff von St. Petersburg daselbst einge⸗ roffen.
AUAmerika. Die „Africa“ bringt New⸗Yorker Nachrichten,
die bis zum 21. Juni reichen. Der Knownothing⸗Convent hat eine Spaltung in der Partei hervorgebracht. Die Delegirten aus den nördlichen Staaten, welche bei den Berathungen in der Minorität geblieben sind, haben ein Separat⸗Meeting organisirt und eine Adresse an das Volk erlassen, in welcher sie sich zu fol⸗ genden Grundsätzen bekennen: 1) Unbedingte Herstellung des Mis⸗ souri⸗Kompromisses durch Aufnahme von Cansas und Nebraska in die Union in der Qualität freier (keine „Sklaverei duldender) Staaten. 2) Ungestörte Ausübung des Wahlrechts von Seiten der Ansiedler in den Territorien. 3) Modification der Naturalisationsgesetze im nationalen Sinne, geistige Freiheit und freie Bibel⸗Schulen. 4) Einschreiten der Legislatur gegen die Landung von Proletariern und Verbrechern auf amerikanischem Boden und Vertretung Ame⸗ rikas im Inlande, wie im Auslande, nur durch Amerikaner. — In dem Knownothings⸗Convente selbst war der Vorschlag, ameri⸗ kanische Katholiken als Mitglieder der Partei aufzunehmen, nach lebhafter Debatte verworfen worden. — In New⸗York war in einem zahlreich besuchten Meeting im Park das Programm des Knownothings⸗Convents angenommen worden. Dagegen war in Massachusetts beschlossen worden, daß die dissentirenden Delegirten in einer Extrasitzung des Staatsrathes am 28. Juni ihren Separat⸗ bericht erstatten sollten. 1 Aus Mexico vom 5. Juni wird wiederholt gemeldet, daß die Insurgenten mehrfache Niederlagen erlitten haben; die Regierungs⸗ truppen sollen sehr grausam zu Werke gehen. Der Aufstand in den nördlichen Provinzen scheint ganz unvorbereitet gewesen zu sein, wenigstens haben die Urheber kein politisches Programm ver⸗ öffentlicht. Es werden lebhafte Maßregeln getroffen, diesen Auf⸗ stand zu unterdrücken. Die Insurgenten sollen Guanajuato besetzt üund Victoria und Saltillo sollen sich ihnen angeschlossen haben.
Aus Central⸗Amerika wird gemeldet, daß San Juan (Grey⸗ town) ganz wieder aufgebaut ist. Es war eine neue Regierung
Danzig, Donnerstag, 5. Juli, Abende. Der Dampfer „Bulldog“ ist hier eingetroffen. Flotte 9 Alliirten, welche theils vor Kronstadt, theils bei der Insel Nargen lag, am Isten d. verlassen. Mit demselben sind 8 Meldungen über Vorfälle von einiger Bedeutung eingetroffen. 8 Gesundheitszustand des Admiral Seymour bessert sich. † * Paris, Freitag, 6. Juli, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.)
(Tel. Dep. d. C. B.) Derselbe hatte die
2—
genommen. Gestern 65 gehandelt.
Marktpreise.
Hafer 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf,, auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf.
2. u Wasser: Weizen 4 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 3 Rebir 16 Sgr. 3 Pf. KRcgen 2 Rthlr. 25 Sgr., auck 2 Krhir. 18 Ser 9 Pf. Grosse Gerste 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 pf Hafer 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf. Erbser 2 Rthlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.
8 Mittwoch, 4. Jali.
Heu 1 Rthlr., geringere Sorte auch 27 Sgr. 5 Pf.
Kartoffeln, der Schelfel 1 Rthrr. 5 Sgr., auch 25 Sgr., metzenwei 2 Sgr. 3 Pf., auch 1 Sgr. 6 Pf. gr., gr., nweis
Die Markt Preise des Kartoffel-Spiritus, nach Fralles, trei hier ins Haus gelietert, waren auf hiesigem Platze am 29. Junmni v.33 ¼ Rchlr. 33 ½ Rthlr. 33 ½ Kthlr.
33 a 32 3 Rihlr.) ohne Fass.
Der heutige „Moniteur“ enthält eine Depesche des General Pe⸗ lissier vom 4ten, nach welcher sich in der Krim nichts Neues er⸗
Die auf Privatwegen eingetroffene Meldung, daß Espartero
theilungen, von
32 ⅞ a 32 12 Rthlr. ; — . .. 32 ½ Rthlr. -.. Berlin, den 5. Juli 1855. *
Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
. .
Leipzig, 5. Juli. Leipzig- Dresdener 211 ½ G. achsisch- Baiersche 78 ½ Br. “ 99 ¾˖ G. vZ Magdeburg-Leipziger 312 1˖ G. Berlin -Anhaltische 159 ¼ G. Heriim- Stettiner 169 ½ G. Cöln -Mindener —. 1 Braunschweiger Bank-Actien Lit. A. 118 Br.; B. 116 ¼ Br. Weimar- sche Bank-Actien Lit. A. 106 Br., 105 i G.; B. 105 ¼ Br. Wiener Bank- noten 83 ¼ Br., 82 ¾ G. Oesterreichische 5proz. Metalliques 64 ¼ Br. 1854er Loose 82 ⅔ Br., 82 G. 1854er National-Anleihe 69 Br., 65 ½ G
Preussische Prämien-Anleihe 117 ½ Br.
Wien, 5. Juli, Nachmittags 1 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Loose, Nordbahn- und Staats-Eisenbahn-Actien sehr beliebt.
Schluss-Course: Silberanleihe 95 ½. 5proz. Metalliques 78 ½. 4 ½proz. Metalliques 68 ½. Bankactien 987. Nordbahn 200. 1839er 1 121. 1S 1 19, Anlehen 83 ¾. Oesterreichische Staats- Lisenbahn-Actien London 11, 59. Au 23 ⅔ Paris 143 ¼. Gold 28 ⅛. Silber 232⁄. 1.“
Amsterdanmnn, 5. Juli, Nachmittags 4 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Feste Tendenz bei ziemlich lebhaftem Umsatz.
Schluss -Course: 5 proz. österreichisches Nationa!- Anlehen 65, . 5proz. Metalliqn es Litt B. 72 22. proz. Metalliques 61 ½. 2½ proz. Metal- liques 31 ½ 1proz Spanier 18 ½. 3proz. Spanier 30 ⁄%h. 5 proz. Stieglitz 81 5. Mexikaner 21 ½⅛. Londoner Wiechsel, kurz 11, 82 ½. Wie- ner Wechsel 28 ¾. Hamb. Wechsel, kurz 35 2. sel 1, 75. Holländische integrale 63.
Paris, 5. Juli, Nachmittags 3 Uhr.
die Vorlage über eine von den Westmächten zu garantirende türkische Anleihe von 120 Millionen Franken zugehen. Consols von Mittags 12 Uhr waren 91 ⅛ gemeldet. Die 3proz. eröffnete in günstiger Stimmung zu 66, 60, hob sich auf 66, 75, wich dann auf 66, 55 und schloss fest zur Notiz. Consols von Mittags 1 Uhr waren 91 ⅛ eingetroffen.
Schluss-Course: 3 proz. Rente 66, 60. 4 ½ proz. Rente 93. 3 proz Spanicr 29 ½. 1 proz. Spanier —. Silberanleihe —. Oesterreichische Staats-Eisenbahn-Actien 627, 50 ex dividende.
London, 5. Juli, Mittags 1 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Con- sols 91 ½.
— Nachmittags 5 Uhr 30 Minuten. (Tel. Dep. d. C. B.) Consols eröfsfneten fest zu 91 ½⅛, schlossen aber bei geringem Geschäft matt zur Notiz.
Schluss-Course: Consols 91 ½. 1proz. Spanier 18. Mezikaner 21 ½. Sardinier 85 ½. 5proz. Russen 99 ½1. 4 ½proz. Russen 88 ½.
Liverpool, 5. Juli. (TPel. Dep. 88b 68 B.) Baumwolle: 6000 Ballen Umsatz. Preise sehr fest, 8 G
1“ Königliche Schauspiele.
Sonnabend, den 7. Juli:
Sonntag, 8. Juli. Im Opernhause. (113te Vorstellung): Die Willy's, oder: Gisela, phantastisches Ballet in 2 Ab⸗ St. Georges und Coralli. Musik von Adam. Für die hiesige Königliche Bühne eingerichtet vom Ballet⸗ meister Hoguet. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise. —
Die permanent reservirten Billets werden bis auf Weiteres
Keine Vorstellung.
im Kassenflur des Königl. Opernhauses abgeholt.
Abend wurde auf dem Boulevard die proz. zu 66,
Das Schock Stroh 7 Rthlr. 25 Sgr., uch 7·Rthlr. Der “
r 10,800 pro Cent
Thüringer 115 Br., 114 G. Altona-Kieler 127 ½ G. Anhalt - Dessauer Landesbank- Actien 134 G.
Petersburger Wech- (Tel. Dep. d. C. B.) U
An der Börse wollte man als sicher wissen, es werde der Legislativen
8 2. Faqrss., Se1 — Zu Lande: Roggen 2 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 15 8f.