Lord H. Vane thut eines . 8.Sg— 5 ifolge für nächsten Sonntag eine Erneuerung der vanggaronhen 8 8gS Ernpisterten von Belgrave Square beabsich⸗ tigt werde, und fragt, ob die Regierung Vorkehrungen zum Schutze der Bewohner getroffen habe. Sir G. Grey entgegnet, ihm sei von einer beabsichtigten Wiederholung des Tumults nichts bekannt; doch werde man hinreichende Vorsichtsmaßregeln ergreifen. 1 Nach der heutigen Morgen⸗Ausgabe der „Times“ hat Lord John Russell gestern Nachmittag seine Entlassung eingereicht, nachdem die Anhänger der Regierung sich geweigert haben, gegen Bulwer's Antrag zu ö“ Die Entschließung der Königin noch unbekannt. (Tel. Dep.) . 8 Frankreich. 12 13. Juli. Der „Moniteur ver⸗ öffentlicht die Gesetze über Anleihe und Kontingent von 1855. Königin Victoria wird hier am 19. August erwartet. Vom Nord⸗ Lager sollen zwei Divisionen, Renault und Courtigis, nach dem Orient abgehen; ebenso bald zwei Divisionen von der Armee bei Lyon. In Toulon und Marseille bereitet man für die Einschiffung von 50,000 Mann Alles vor. Bis Ende Juli soll dieses alles ge⸗ schehen sein. Zwei Linienregimenter (30ste und 35ste) werden schon am 15ten von Marseille eingeschifft. b
Spanien. In einer pariser Privat⸗Korrespondenz aus Madrid vom 10. Juli heißt es: „Die Deputation aus Barcelona hatte gestern eine vierstündige Besprechung mit dem Bauten⸗Minister, der ihre Vorschläge seinen Kollegen mitzutheilen versprach. — Den sehr halsstarrig und meuterisch aufgetretenen Bischof von Urgel hat Zapatero zu sich kommen und dann sofort nach den Balearen ein⸗ schiffen lassen. — Die Cortes billigten heute einstimmig einen, De⸗ butirten⸗Antrag, daß der Finanz⸗Minister gehalten sein solle, binnen drei Monaten das Budget für 1856 im Gleichgewichts⸗Zustande, sei es durch Einnahme⸗Vermehrung mittelst dauernder Einkünfte, oder durch Ausgaben⸗Verminderung vorzulegen.“ 1
Das „Mäémorial des Pyrénées“ berichtet: „Marsal und Estarius hatten sich in die Ruinen eines festen Schlosses geflüchtet, wo sie bald von den Milizen eng eingeschlossen wurden. Nachdem sie bis gegen 8 Uhr Abends einen verzweifelten Widerstand ge⸗ leistet, 12 der Ihrigen getödtet und 18 zu Gefangenen gemacht sahen, gelang es den Anderen, mit Marsal an der Spitze, von der Nacht begünstigt, zu entkommen. Am anderen Morgen überschritten sie, 44 Mann stark, bei Mazanet die französische Gränze. Am nämlichen Tage wurde eine Bande von sieben Personen, worunter sich ein Pfarrer befand, in einer Höhle entdeckt und zu Gefangenen gemacht.“
8 Telegraphische Depesche aus Madrid vom 13. Juli: „Die Unruhen in Catalonien sind glücklicherweise beigelegt. — Die Köni⸗ gin hat das Gesetz bezüglich des Zwangsanlehens sanctionirt, und ald werden die ministeriellen Instructionen zu dessen Anwendung abgeschickt werden. Mehrere Carlisten sind diesen Abend in Madrid verhaftet worden.“
Türkei. Die österreichische „Milit. Ztg.“ schreibt: Die Annäherungsarbeiten der Engländer gegen den großen Redan sind so weit gediehen, daß das Feuer aus der neuen Raglan⸗Redoute mit 36pfündigen Kanonen am 10. Juli eröffnet werden konnte. Müh⸗ samer herzustellen sind die Approchewerke der Franzosen am rechten Flü⸗ gel, besonders bei der Kielbucht. Aus der Lunette, welche dort errichtet wird, sollen die Schiffsbucht und das Arsenal beschossen werden. Es ankern dort drei russische Fregatten, welche mit ihren Bordseite⸗ geschützen den französischen Sturm⸗Kolonnen am 18. Juni so großen Schaden zugefügt haben. Diese Lunette, so wie die an— deren Batterieen der neuen französischen Parallele, welche, je weiter sie auf der sanften Abdachung gegen die Karabelnaja vorrückt, auf einem für Erdarbeiten desto günstiger beschaf⸗ fenen Boden situirt ist, waren am 10. Juli noch nicht armirt. Größere Ereignisse auf der Belagerungszone haben
daher nicht stattgefunden. Auch im Tschernaja⸗Thale ver⸗ halten sich die Russen und die Alliirten ruhig. Die Divi⸗ sion Canrobert hat seit dem 17. Juni den Brückenkopf bei Brod besetzt; der General La Marmora und Omer Pascha beobachten und rekognosziren das Baidarthal, um Balaklava zu — decken. Aus dem Westen sind große Streitmassen im Anzuge. Die französischen Werbbezirke senden zur Komplettirung des Standes der in der Krim befindlichen Regimenter 20,000 Mann als Er⸗ gänzung; die Einschiffung hat bereits begonnen. Es sollen aus dem französischen Nordlager neue Regimenter zur Besetzung der See⸗Defileen im Bosporus abgesendet werden. Die Organisirung der türkischen Freischaaren des Generals Vivian schreitet nur lang⸗ sam vor. Den Vorstellungen des Generalissimus wurde Gehör gegeben; mit Ausnahme von zwei gut ausgerüsteten türkischen Batterieen wurden in das Corps des Generals Vivian weder Redif⸗ noch Nizamtruppen eingereiht.
Aus Marseille vom 14. Juli, Abends, wird telegraphirt, daß das Post⸗Paketboot „Caire“ Nachrichten aus der Krim bis zum 3. Juli mitgebracht hat. Die gegen die Fortifikationen des Ma⸗
lakoff⸗Thurmes gerichteten Laufgräben sind bis auf 250 Metres nahe gerückt. Auch die Russen vermehren ihre Bat⸗
vor Dezember thun.
terieen und füllen die in ihren Werken vorhandenen Lücken aus. Die sterblichen Ueberreste Lord Raglan's sind an Bord des „Caradoc“ in Konstantinopel eingetroffen. Das Gerücht von dem Tode des Admirals Lyons und des Generals Alphons La Marmora wird für grundlos erklärt. Nachrichten von Kars bis zum 19. Juni melden, daß die Russen den Platz mit 27,000 Mann zu Fuß, 5000 Mann zu Pferde und 70 Stück Geschützen einzuschließen suchen. Die Türken, die, dem Vernehmen nach, mit allem ziemlich gut versehen sind, erwarten entschlossen den Angriff. Wassif⸗Pascha hat Befehl bekommen, sich möglichst lange zu halten und dann auf Erzerum zurückzuziehen. Er soll Verstärkungen dringend nöthig haben.
Eine zweite Depesche aus Marseille vom selben Datum meldet nach Berichten aus Konstantinopel vom 5. Juli: „Mehemet Pascha trifft Anstalten zur Abreise. Zarif Mustapha Pascha, der ehemalige Befehlshaber des Heeres von Kars, ist vom Kriegs⸗ gerichte freigesprochen worden. Zum Heere von Kars sollen nächstens 15,000 Mann Verstärkungen abgehen. Es ist die Rede davon, den Engländern einen Theil der Truppen, die ihnen überlassen worden waren, um das vertragsmäßig unter den Befehl briti⸗ scher Offiziere zu stellende Kontingent zu bilden, wieder zu entziehen. Es ist von Neuem die Rede von der Bildung zweier türkischen Kürassier⸗Regimenter. Nachrichten aus der Krim zufolge hat General Ajaldi den durch den Tod des Generals Alessandro La Marmora erledigten Befehl übernommen. Die „Presse d'Orient“ veröffentlicht einen Tagesbefehl des Generals Pelissier, welcher dem Andenken Lord Raglan's einen gerechten Tribut zollt. Die Adjutanten Lord Raglan's, Burghersch, Pawlett und Somers haben dessen sterbliche Hülle nach Konstantinopel geleitet. Der Tod des sardinischen Generalstabs⸗Chefs, Obersten Casati, wird gemel⸗ det. General Peuti ist erkrankt. — Nachrichten aus Kars vom 20. Juni besagen, daß die Russen, indem sie gegen diese Stadt manövrirten, sich der großen Straßen bemächtigten.“
Aus Balaklava vom 26. Juni wird der „Times“ über ein fürchterliches Sturmwetter geschrieben, welches in der Umgegend von Balaklava und im Thale der Tschernaja am 24sten wüthete, viele Zelte zerriß, eine Abtheilung der Gebäude des allgemeinen Spitals zerstörte und die Magazine des sardinischen Corps unter Wasser setzte und zum Theil fortschwemmte, so daß General La Marmora sich genöthigt sah, die französische Verwaltung um Lebensmittel zu ersuchen. Die Eisenbahn wurde so beschädigt, daß mehrere Tage zur Ausbesserung erforderlich sein werden. Der Regen schwemmte auch das Erdreich der Gräber fort, so daß die Leichen und Knochen die Gießbäche füllten und in die Schluchten fortgetragen wurden. Am anderen Mor⸗ geu fand man auch 20 Soldaten, Maulthiere und Pferde, die ertrunken und von dem Wasser mit jenen verwesenden Leichen⸗ und Knochen⸗Massen durch einander geschwemmt waren. Zum Glück fiel kein Regentropfen in die Laufgräben, in denen eifrig gearbeitet wird; doch haben die Engländer die unlängst er⸗ oberte Position auf dem Kirchhofe, wo sie eine starke Batterie zu errichten suchten, wieder aufgeben müssen, weil ihre Arbeiter den russischen Kugeln zu sehr blosgestellt waren. Oberst NJea, der am 18ten fiel, soll einen vollständigen Plan über die Angriffsarbeiten auf dem rechten Flügel in der Tasche gehabt haben, der den Russen in die Hände kam und von ihnen gebührend benutzt wird.
Mussurus ist zum Bevollmächtigten der Pforte am Turiner Hofe ernannt, und der bisher von der türkischen Gesandtschaft in Paris abhängige Bevollmächtigte de Kherkove in Brüssel zum selbst⸗ ständigen Minister⸗Residenten daselbst ernannt worden.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 10. Juli Im Laufe des 24. Juni (6. Juli) hat in der Stellung der feind⸗ lichen Flotte keine Veränderung stattgefunden. Um 5 Uhr Nach⸗ mittags kam ein feindliches Kanonierboot, das ein Boot im Schlepptau hatte, auf 3 ½ Werst an die auf der Kronstädter Land⸗ zunge befindliche Batterie, wobei das Boot drei Schüsse that. Von der Redoute und der an sie anstoßenden Batterie wurden gegen diese Fahrzeuge 5 Schüsse gethan, und das Kanonenboot nahm sein Boot wieder ins Schlepptau und ging zur Escadre zurück.
Im Laufe des 25. Juni (7. Juli) veränderte die feindliche Flotte ihre Stellung nicht. Um 3 Uhr trennten sich ein feind⸗ liches Dampfschiff und 3 Kanonierboote von der auf der Südseite stehenden Escadre und näherte sich der großen Rhede und um 5 ½ Uhr gingen zwei Kanonierboote ins nördliche Fahrwasser. Die feindlichen Ruderfahrzeuge hatten Communication mit dem Tol⸗ buchin⸗Leuchtthurm.
Nachrichten aus War schau vom 12. Juli zufolge, waren dort der Geheimerath Subkoff und der Wirkliche Staatsrath Otschkin von St. Petersburg angekommen und der General⸗Lieutenant Burman, Chef des dritten Bezirks des Gendarmerie⸗Corps, von da nach Suwalki abgereist.
Amerika. Privatmittheilungen der „Pr. C.“ aus New⸗ York melden, daß die Werbungen für die englische Armee auch auf manchen Punkten der Vereinigten Staaten unter der Hand betrieben werden und die Aufmerksamkeit der dortigen Regierung
gezogen haben. Die Behörden von New⸗York, Phila⸗
delphia und Boston haben, auf Grund der bestehenden Gesetze
zu wiederholten Malen die Anwerbung von Söldnern auf amerikanischem Boden als strafbar bezeichnet und englische Agenten
festnehmen lassen, welche sich mit Werbungsgeschäften befaßten. Es
verlautet, daß der Präsident der Vereinigten Staaten in dieser Beziehung sehr ernste Vorstellungen nach London gerichtet und nachdrücklich erklärt hat, er werde gegen die Verletzung amerikani⸗ scher Gesetze mit rücksichtsloser Strenge einschreiten.
Asien. Die „Pegu Gazette“ bemerkt, General d' Orgony und sein Secretair seien mit dem „Sesostris“ nicht angekommen, weil von Seite der Behörden in Calcutta Schritte geschehen seien, um die Reise dieses Herrn und seines Stabes durch diesen Theil von Indien zu hindern. Dagegen meint der „Friend of India“, General d'Orgony sei längst, ohne erkannt und aufgehalten zu werden, wieder an Ort und Stelle, d. h. in Birma eingetroffen.
Dem „Hurkaru“ zufolge hat Jung Bahadur die gegen⸗ wärtige Zerrüttung Chinas benutzen wollen, um die Gränzen Nepauls auf Kosten Tibets zu erweitern. Das Heer des letzteren Staates sei, etwa 25,000 Mann stark, bei Listra geschlagen und aus jener Gegend vertrieben worden, worauf Jung Bahadur die⸗ selbe sogleich dem Reiche Nepaul einverleibt habe.
Aus Peschauer vernimmt man, der dortige Agent des Khans von Kokan versichere, die englischen Behörden hätten be⸗ schlossen, Freiwillige zum Dienste in Kokan aufzufordern, denen sie doppelten Sold versprechen. Bisher hätten sich die Truppen von Kokan gegen die Russen gehalten; die Zahl und der Einfluß der Letzteren nehme aber täglich zu.
Aus Bokhara, von wo die Nachrichten bis Mitte April gehen, wird gemeldet, es sei zwischen den Truppen von Khiwa und den Russen zu einem Zusammenstoße gekommen, wobei erstere be⸗ trächtliche Verluste erlitten. Als Anlaß diente ein Raubzug meh⸗
rerer Tausend Alamanen, die nicht nur in persisch Khorassan plün⸗ derten, sondern auch zahlreiche Schaf⸗ und Kameelheerden wegführ⸗ ten, die dem russischen Corps gehörten, das noch immer an der Gränze von Khiwa kampire. (Triest. Z.)
Paris, Sonntag, 15. Juli. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heu⸗ tige „Moniteur“ enthält eine Depesche des Generals Pelissier vom 13ten, die nichts Neues meldet. Der Gesundheitszustand der Truppen ist gut; die Anzahl der Todesfälle an der Cholera ver⸗ mindert sich.
Paris, Sonntag, 15. Juli, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur“ enthält das Dekret in Betreff der neuen
Anleihe. Dieselbe soll in einer 4 ½ proz. Rente zu dem Course von 92, 25 mit Zinsengenuß seit Monat März, und einer 3 proz.
Rente zu 65, 25, mit Zinsengenuß vom Monat Juni emittirt werden. Durch Interessen⸗Vergütigung reduzirt sich der Cours der 4 ⁄proz. auf 89, 46, der 3proz. auf 63, 27. Die Subscription wird am 18. Juli eröffnet und dauert bis zum 29. Juli. Das Minimum der Zeichnung ist auf 10 Francs Rente festgesetzt. Die Zeichnungen bis zu 50 Francs Rente sind einer Reduction nicht unterworfen. Die Art der Einzahlung ist die, daß der zehnte Theil beim Unterzeichnen, der Rest aber in 18 monatlichen Raten und zwar mit dem 7. September beginnend, gezahlt werde. Die Zeichnungen bis 1000 Francs sind diskontirbar.
Auf dem Boulevard wurde gestern Abend die Zproz. zu 65, 85 gehandelt.
— Die Karten des Eisenbahn⸗, Post⸗ und Dampfschiff⸗Coursbuches
8 welche die Deckersche Verlagshandlung den Abnehmern der beiden ersten
Nummern nachzuliefern verheißen hatte, sind so eben erschienen und dürfte wohl die auf diese Beigabe verwendete Sorgsamkeit als Entschuldigung für die Verspätung gelten dürfen. Außer einer Uebersichtskarte über die Eisenbahnen und die bedeutenderen Post⸗ und Dampfschiff⸗Verbindungen Deutschlands und der angränzenden Länder mit genauer Angabe der Entfernungen zwischen den einzelnen Stationen erhalten wir eine Tele⸗ graphen⸗Karte, welche sämmtliche Linien und Stationen des deutsch⸗öster⸗ reichischen Telegraphen⸗Vereins, so wie alle bedeutenderen Linien und Stationen der benachbarten Länder umfaßt. Beide Karten sind im Cours⸗ Büreau des Königlichen General⸗Post⸗Amts bearbeitet und geben schon durch diesen Ursprung die vollste Bürgschaft für ihre Genauigkeit. (Pr. C.)
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Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— Von Seiten des öͤsterreichischen Handelsministeriums ist hier die Nachricht eingegangen, daß in Nizza eine Telegraphenstation er⸗ oͤffnet und mit den französischen Telegraphenlinien bei St. Laurent ver⸗
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bunden worden ist. Da indeß die Telegraphenlinie zwischen Savona und Nizza noch nicht vollendet worden ist, 1 können Depeschen nach Nizza bis zur Herstellung der gedachten Linie nur über Frankreich befördert werden. Die Gebühr füuür eine einfache Depesche von der österreichischen Gränze bei Buffalora bis Nizza beträgt inkl. der französischen Transit⸗ Gebühr 3 Rthlr. 10 Sgr. oder 6 Fl. rheinisch. (Pr. C.)
— Für die telegraphische Korrespondenz mit Rußland kommen, in Folge des am 26. September vorigen Jahres zwischen Preußen als Vertreter des Telegraphen⸗Vereins und Rußland abge⸗ schlossenen Vertrages, die Bestimmungen der „Dienst⸗Anweisung des deutsch⸗österreichischen Telegraphen⸗Vereins“ mit folgenden Ausnah⸗ men in Anwendung: 1) Privat⸗Depeschen werden in Rußland nur von 8 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends angenommen. Für Devpeschen, welche außer dieser Zeit aufgegeben werden sollen, und die vorher anzumelden sind, werden die doppelten Gebühren erhoben. 2) Privat⸗Depeschen politischen Inhaltes werden in keinem Falle angenommen. 3) Sowohl Staats⸗ als auch Privat⸗Depeschen dürfen nur in deutscher oder fran⸗ zösischer Sprache abgefaßt sein. 4) Die Bestellung durch expresse Boten geschieht nur im Umkreise einer deutschen Meile von der letzten Tele⸗ graphenstation. — Die Befoͤrderungsgebühren werden aus den Vereins⸗ gebühren bis zum Gränzpunkte und aus den russischen Gebühren vom Gränzpunkte bis zur Adreßstation zusammengesetzt. Die russischen Ge⸗ bühren betragen für eine einfache Depesche von 25 Worten: vom Gränz⸗ punkte bei Eudkuhnen nach Mariampol 20 Sgr., nach Dünaburg und Warschau 2 Rthlr., nach Kronstadt, Gatschina, Dowsk und Kiew 3 Rthlr. 10 Sgr. und nach St. Petersburg, Bologoje und Moskau 4 Rthlr.; bom Gränzpunkte bei Myslowitz nach Warschau 2 Rthlr., nach Mariam⸗ pol 3 Rthlr. 10 Sgr., nach Dünaburg, Dowsk, Kiew und Bologoje 4 Rthlr., nach Kronstadt, Gatschina und St. Petersburg 4 Rthlr. 20 Sgr. und nach Moskau 5 Rthlr. 10 Sgr. (Pr. C.)
— Das im Königreich Polen bestehende Verbot der Ausfuhr von gemünztem Golde und Silber kommt nicht nur auf die russischen und polnischen Münzen, sondern auch auf fremdes Geld zur Anwendung, und wird mit großer Strenge gehandhabt. Uebertretungen werden durch Confiscation des vorgefundenen Geldes und außerdem noch mit einer Geldbuße bestraft. Da die Anwendung und Wirkung dieses Verbotes noch nicht genügend bekannt sind, so hat das Königliche Han⸗ dels⸗Ministerium die einzelnen Regierungs⸗Behörden beauftragt, die uöthi⸗ gen Anordnungen zu treffen, um das mit dem Königreich Polen in Ver⸗ kehr stehende Publikum und namentlich die dorthin gehenden Schiffer von der Bedeutung des Verbotes und der mit seiner Uebertretung verbunde⸗ nen Gefahr in Kenntniß zu setzen. (Pr. C.)
Leipzig, 14. Juli. Leipzig-Dresdener 214 ¼ Br. Sächsisch- Baiersche 78 8 Br., 78 G. Sächsisch-Schlesische 100 Br. Löbau-Zittauer 45 ¼ Br., 45 G. Magdeburg-Leipziger 313 3½ G. Berlin-Anhaltische 159 G. Berlin -Stettiner 169 ½ G. Cöln-Mindener 162 ½ G. Thö- ringer 112 ⅛½ Br., 112 G. Altona-Kieler 127 Br. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien 135 Br., 134 ½ G. Braunschweiger Bank-Actien Litt. A. 117 ½ Br.; B. 115 ¾ Br. Weimarsche Bank-Actien Lit. A. 105 ⅔ Br., 104 ⅞ G.; B. 105 Br., 104 ¾ G. Wiener Banknoten 82 ¾ Br., 82 ½ G. Oesterreichische 5proz. Metalliques 64 ¾ Br., 64 ½ G. 1854er Loose 83 ¾ Br., 83 ¾½ G. 1854er National-Anleihe 69 G. Preussische Praö- mien-Anleihe 116 ½¼ Br.
Breslau, 16. Juli, 1 Uhr 7 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 83 ⅛ Br. Frei- burger Actien 127 ¼½ G., neuer Emission 111 Br. Oberschlesische Actien Lit. A. 226 ¼ G. Oberschlesische Actien Lit. B. 193 1 B.r‧. Ober- schlesische Prioritäts-Obligationen D. 92 ¾ Br. Oberschles. Prioritäts- Obligalionen E. 82 ⅜ Br. Kosel-Oderberger 176 G., neuer Emission 157 Br. Kosel-Oderberger Prioritäts-Obligationen 9143 Br. Neisse- Brieger Actien 78572 Br.
Spiritus pr. Euuer zu 60 Quart bei 80 pCt. TPralles 1442 Rthlr. B
Weizen, weiss. 66 — 114 Sgr., gelb. 73 — 112 Sgr. Roggen 68 — 85 Sgr.
Gerste 48 — 60 Sgr. Hafer 35—44 Sgr. 56 Stettin, 16. Juli, 1 Uhr 59 Minuten Nachmwittags. (Tel. Dep d. Staats -Anzeigers.) Weizen unverändert, ohne Geschäst. Roggen still, ohne Umsatz, Juli-August 60 G., September-Oktober 60 G., Frühj. 57 bez. u. Br., 56 ½ G. Spiritus matt, loco 11 â¾ Br., September-Octo- 12 ½ G., Oktober-November 12 ½ G., Frühjahr 12 ¾ Br. Rüböl loco 164 13 bez., August September 16 ¾ G., September-Oktober 16 ⁄2 bez. Paris, Sonntag, 15. Juli. (Tel. Dep. d. C. B.) In der heu- tigen Passage übte die Creirung der Anleihe keine Wirkung. Die 3 proz. eröfsnete zu 66, wich auf 65, 85 und schloss fest zu 65, 90. 8
Se. Majestät der König haben auf unser Ansuchen Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Gewehr⸗Saal des hiesigen Königlichen Zeug⸗ hauses dem Publikum auf 4 Wochen, an 4 Tagen in jeder Woche, gegen ein Eintrittsgeld von 5 Sgr. a Person zum Besten der von der Weichsel Ueberschwemmten, zur Schau gestellt werde. b
Indem wir hiernach zu recht zahlreichem Besuch einladen, bemerken wir, daß Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags, Morgens von s8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, das Zeughaus dem Publikum geöffnet sein wird, und daß der Billet⸗Verkauf im Büreau der Köͤniglichen Kommandantur zu jeder Tageszeit stattfinden kann.
Berlin, den 17. Juli 1855. 8
Das Hülfs⸗Comité zum Besten der Nothleidenden der von der
Weichsel Ueberschwemmten. Flottwell. Brüstlein. Cunow. Decker. Gilka. von Hinckeldey. von Hülsen. Krausnick. Pehlemann