1855 / 191 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

t 2 er courshabenden Papieren ein Ring, in ein Hae 88 hee Auf eeth Fälle können die ein Schlüssel, ein Messene⸗ I’““ 116 sti 35, Nr. 3 und die Bestimmung im §. e Strafbestimmung §. 90⁄8 5.2 Cöö“ setzes vom 5. Juni 1852 deshalb nicht angewendet werden, 8c sich auf den entgegengesetzten Fall beziehen, daß die be⸗ tresfenbe Sendung ihrer äußeren Beschaffenheit nach Ser Weh unterliege, und weil außerdem von einer Porto „Contraven f88 überall nicht die Rede sein kann, wenn für Gegenstände, die er Pakettare unterliegen, so bald sie anderen Gegenständen, die der Brieftare unterliegen, beigepackt worden sind, das Porto nach der Brieftaxe und nicht nach der Pakettaxe erhoben, dem Postsiskus mithin ein höheres Porto zugeführt und derselbe jedenfalls nicht verkürzt wird. 8 8 In Betreff der vermischten Gelds endungen gelten da⸗ gegen andere, besondere Vorschriften. Der §. 13 Abschnitt III. der Dienst⸗Instruction (Post Dienst⸗Instruction Seite 87, Instruction für Post⸗Expediteure Seite 57) bestimmt hierüber;: 6 „Vermischte Geldsendungen (gemünztes Geld mit Papier⸗ geld, mit courshabenden und sonstigen Werthpapieren, insofern die Versendung in Briefform geschieht, gemünztes Geld in Be⸗ trägen unter Einem Thaler beizufügen. .Für dergleichen vermischte Geldsendungen wird das Porto für das Gewicht der Sendung, einschließlich des beigefügten gemünzten Geldes, nach der Brieftaxe und von dem declarirten Werthe die Assecuranz⸗Gebühr erhoben.“ Gemünztes Geld darf demnach nur Post gelangenden Papiergeldsendung und auch einer b im Betrage unter Einem Thaler beigefügt sein. Wenn si aber diese Beschränkung beobachtet findrt, so können die Straf⸗ bestimmung des §. 35. Nr. 3. und die Bestimmung im §. 39. des Gesetzes vom 5. Juni 1852 nicht zur Anwendung kommen, da auch für das beigepackte gemünzte Geld das Porto nicht nach der Pakettaxe sondern nach der Brieftaxe zu erheben ist. Im Uebrigen sind vermischte Geldsendungen durchweg unzulässig. Wird daher eine Geldsendung zur Post geliefert, und es ergiebt sich aus der Declaration oder es läßt sich aus einer Vergleichung des Gewichts der Sendung mit dem Inhalte der Declaration entneh⸗ men, daß mit Papiergeld, courshabenden oder sonstigen Werth⸗ papieren gemünztes Geld zum Betrage von Einem Thaler oder mehr zusammen verpackt ist, so muß die Annahme verweigert und die Sendung dem Ueberbringer zur vorschriftsmäßigen Ver⸗ packung zurückgegeben werden. Hat aber die Annahzne einer Geld⸗ sendung, deren Inhalt als gemünztes Geld deklarirt ist, stattge⸗ funden, und stellt sich später heraus, daß, wie im vorlie⸗ genden Falle, wo 1000 Rthlr. Courant deklarirt waren, in dem Paket von 21 Pfd. 4 Lth. sich aber 550 Rthlr. in Kassen⸗An⸗ weisungen, 350 Rthlr. in 2 Stücken und 100 Rthlr. in s Stücken Metallgeld befanden, dem gemünzten Gelde Papiergeld beigepackt worden ist, so muß die Strafbestimmung des §. 35 Nr. 3 zur An⸗ wendung gebracht werden, weil durch das verbotswidrige Zusammen⸗ packen von Papiergeld mit gemünztem, der Pakettaxe unterlie⸗ genden Gelde eine Porto⸗Contravention begangen und dem Post⸗ fiskus das für das Papiergeld zu entrichtende Briefporto ent⸗ zogen wird. Für Fälle dieser Art kann es auch nicht zweifelhaft sein, welcher Portobetrag nach §. 39 des Gesetzes vom 5. Juni 1852 noch außer der Strafe gezahlt werden muß. Denn da der

einer in Briefform zur solchen nur

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Postfiskus um das Briefporto verkürzt worden ist, welches zu ent⸗ richten gewesen wäre, wenn das Papiergeld allein versandt und nicht vorschriftswidrig gemünztem Gelde beigepackt worden wäre, so muß auch dieser Portobetrag neben der Strafe erhoben werden, und es würde sich aus den in der Verfügung vom 16. Juli 1853 angeführten Gründen nicht rechtfertigen, das Briefporto nach dem 1“ der Sendung zu berechnen und in Ansatz zu ringen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheit 3 WI1 85 Der praktische Arzt Dr. Kreis⸗Physikus des Kreises Münster; und Der Wundarzt erster Klasse ꝛc. Groeningen zum Kreis⸗

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hilips zu Lüdinghausen ist zum Warendorf, Regierungs⸗Bezirk

Wundarzt des Kreises Wipperfürth, Regierungs⸗Bezirk Köln, er⸗

nannt worden.

1““ Ministerin Bei der heute beendigten Ziehung der 2ten Klasse 112ter Königlicher Klassen⸗Lotterie siel 1 Gewinn von 4000 Rthlr. auf Nr. 32,356. 2 Gewinne zu 1000 Rthlr. fielen auf Nr. 65,563 und 82,788. 1 Gewinn von 500 Rthlr. fiel auf N. 25,853 und 8

eneral⸗Lotterie⸗Direction.

1 Gewinn von 200 Rthlr. auf Nr. 70,070. Beerrlin, den 16. August 1855. Königliche

Ahngekommen: Se. Excellenz der Handels⸗Minister von der Heydt, aus der Rheinprovinz.

Der General-Major und Commandeur der Sten Kavallerie⸗ Brigade, General à la suite Sr. Majestät des Königs, von Willisen, von Erfurt.

Der Erb⸗Marschall im Herzogthum Geldern und Kammerherr, Graf Franz Egon Marquis von und zu Hoensbroech, von Schloß May.

Abgereist: Der General-Major und Commandeur der isten Kavallerie⸗Brigade, Graf von Dönhoff, nach Königsberg in Pr.

Nichtamtliches.

Preußen.

träge entgegen. Allerhöchstdieselben konnten wegen des schlechten Wetters an beiden Tagen nur einen kurzen Spaziergang vor der Tafel unternehmen.

Memel, 13. August. Die Korvette „Conflikt“ verließ in der Nacht vom 11. auf den 12. d. M. unsere Rhebe. (Osts. Z.)

Baden. Karlsruhe, 13. August. Das neueste „Groß⸗ herzoglich badische Fahndungsblatt“ enthält folgenden Erlaß:

„Gouvernement der Bundesfestung Rastatt.“ Es ist dem Gouber⸗ nement mitgetheilt worden, daß der mit den Werbungen für die eng— lische Fremden-Legion beauftragte General Stutterheim, der sich in Frankfurt aufgehalten und daselbst über den Stand der an der oberrheinischen Gränze befindlichen Garnisonen Erkundigungen ein⸗ gezogen haben soll, durch seine Agenten für die besagte Legion in dieser Gegend anwerben lasse, und daß es den Letzteren bereits ge⸗

lungen sei, mehrere österreichische Soldaten zum Verlassen ihrer Fahne

Das Großherzogliche Corps⸗Kommando der Gensd'armerie wird hiervon mit dem ergebenen Ersuchen in Kenntniß gesetzt, das dort⸗ seits unterstellte Personal gefälligst mit Anweisung versehen zu lasfen, auf den Eisenbahnstationen, wie auch an den Rheinübergängen sowohl

zu verleiten.

auf Deserteurs, als auch auf die genannten Agenten ein wachsames Auge.

zu haben. Der Gouverneur: von Gayling.“

Großbritannien und Irland. London, 13. August. Das Oberhaus hat heute noch eine letzte Sitzung vor der Par⸗ laments⸗Vertagung gehalten. Es wurde in derselben unter Andern die Bill wegen Bewilligung von 7 Millionen Pfd. St. in Schaz⸗ kammerscheinen für die Kosten des Krieges zum dritten Male ver⸗

lesen und angenommen.

Die Gesammt⸗Staatsausgaben, welche sich im Jahre 1851 auf 49,506,610 Pfd. beliefen, sind in dem gegenwärtigen Jahre, dem zweiten Kriegsjahre, auf 80 90,000,000 Pfd. gestiegen und die Ausgaben für Heer, Flotte und Feldzeugamt, die in den drei mit 1853 abschließenden Jahren durchschnittlich nur 16—17, 000,000

betragen, belaufen sich jetzt auf 46 —47,000,000 Pfd. Die Erhö⸗

hung des Heer⸗ und Flottenbudgets hat also die zur Bestreitung

des Staatshaushalts erforderlichen Summen um 30,000,000 Pfs. d. h. um ungefähr drei Fünftel der früher hinreichenden Summe angeschwellt.

Admiral Sir Thomas Cochrane zieht heute seine Flagge als Befehlshaber des Geschwaders zur Eskortirung der Königin am Bord des „Neptune“ von 120 Kanonen auf und geht morgel mit dem Geschwader nach Boulogne ab, um dort die Ankunft der Königin zu erwarten. Der „Morning Herald“ veröffentlicht ein eigenhändiges Schreiben der Königin an den Contre-Ar miral Sit E. Lyons, in welchem sie ihm ihr und ihres Gemahls Beileid über den Verlust seines Sohnes, des Capitains Lyons von der „M⸗ randa“, bezeugt. Die Regierung hat einen neuen Kontrak⸗ wegen Lieferung einer großen Anzahl von Revolvers mit dem Ober⸗ sten Colt abgeschlossen. Sie sind für die Offiziere des englische Heeres und des englisch⸗türkischen Kontingents bestimmt.

Nach den letzten Berichten aus dem englischen Lager vor Se⸗ bastopol war der frühere Kriegs⸗Minister, Herzog von Neweastle⸗ dort angekommen und wollte daselbst mehrere Wochen verweilen.

15. August. Das Parlament ist, wie telegraphisch bereits gemeldet ist, gestern Nachmittags um 4 Uhr im Hause der Lorde durch eine Königliche Kommission bis zum 23. Oktober vertagt worden. Der Lord⸗Kanzler verlas die Vertagungsrede, welche

iner Depesche der Köln. Z. nach ungefähr folgendermaßen lautet:

anlaßt haben,

dem Parlamente für den Eifer,

Erdmannsdorf, 15. August. Se. Majestät der König nahmen vorgestern und gestern die gewöhnlichen Vor⸗

von militairischen Denkmünzen, sonst nichts Neues.

ihre Stelle auf der Krim wegen Erkrankung niedergelegt. Gerald wird nach England zurückkehren.

meldet:

Auf Befehl Ihrer Majestät entbinden wir Sie Ihrer parlamen⸗ grischen Thätigkeit, indem wir Ihnen den lebhaften Dank der Königin für den Eifer und die Ausdauer ausdrücken, womit Sie Ihren langen und mühseligen Pflichten obgelegen⸗ haben. Ihre Majestät hat mit Befriedigung gesehen, daß, während Sie damit beschäftigt waren, für die Beschaffung der zur kräftigen Fortsetzung des Krieges erforderlichen Mittel Vorsorge zu tref⸗ fen, Sie zuͤgleich Ihre Aufmerksamkeit manchen gemeinnützigen Maßregeln ugewandt haben. Die Königin hegt die Ueberzeugung, daß Sie ihre zefriedigung darüber theilen werden, daß der Verlauf der Ereignisse die Wirkung gehabt hat, das Bündniß mit dem Kaiser der Fran⸗ zosen mehr und mehr zu befestigen. Ihre Majestät hegt das Vertrauen, daß dieses Bündniß die Ursachen, welche es ver⸗ lange überleben und zum dauernden Wohle beider Länder beitragen wird. Der Beitritt des Königs von Sardinien zu dem Vertrage und der wirksame Beistand seiner Truppen

für den Zweck des Bündnisses hat demselben neue Wichtigkeit und Stärke

erliehen. Die Königin wünscht sich Glück zu dem Anerbieten der Miliz, as Heer zu verstärken, und zu den Sympathieen, welche sich in Indien und in den Kolonieen für den Erfolg unserer Waffer kund gegeben haben, so wie zu den freiwilligen Beiträgen, die eingingen, um die Leiden unserer braven Soldaten zu lindern. Die Königin⸗ blickt mit Befriedigung auf die Maßregel, durch welche sie Vorkehrungen getroffen hat, um den Sultan in Gemeinschaft mit ihrem erhabenen Bundesgenossen bei Herbeischaffung der Mittel, um die türkische Armee in tüchtigem Zustande zu erhalten, zu unterstützen. Während sie die Lasten bedauert, welche der gegenwärtige Krieg dem Lande verursacht, dankt Ihre Majestät mit welchem es die nöthigen Subfidien bewilligt hat. Die Königin bedauert, daß die Anstrengungen, welche sie in Gemeinschaft mit ihrem Bundesgenossen auf den wiener Konferenzen gemacht hat, um den Abschluß eines mit der Ehre der verbündeten Mächte und der zukünftigen Sicherheit Europa's verträglichen Friedens herbeizu⸗ führen, vergeblich gewesen sind. Nach dem Scheitern dieser Unterhandlun⸗ gen bleibt ihr nichts Anderes übrig, als den Krieg mit allem möglichen Nachdruck fortzusetzen. Die Königin baut in Bezug auf die Erreichung eines festen und dauerhaften Friedens auf die Unterstützung des Parla⸗ ments, auf die männliche Gesinnung und die Vaterlandsliebe des Volkes, auf den nie wankenden Muth des Heeres und der Flotte, auf die un⸗ vandelbare Treue ihrer Bundesgenossen und vor Allem auf die Gerech⸗ igkeit des Kampfes gegen Rußland.“

Die Admiralität macht eine Depesche des Admirals Dundas, geschrieben vor Sweaborg am 11. August (über das schon er⸗ wähnte Bombardement) bekannt. Sweaborg ist am 9. Morgens zittels Kanonen⸗ und Mörserbooten angegriffen und das Feuer bis um Morgen des 11. fortgesetzt worden, wo dasselbe bereits starke

Erplosionen und Feuersbrünste veranlaßt hatte. Fast alle Gebäude,

it Einschluß des Arsenals und der Schiffswerften brannten; wir haben wenig Unfälle und keinen Todten. Frankreich. Paris, 15. August. Der heutige „Moni⸗ eur” enthält nur Verleihungen der Ehrenlegion und Verleihungen e Obschon ein großer Andrang zu den öffentlichen Festen stattfindet, hat kein Unfall die Feier bis jetzt gestört. Türkei. Lord Panmure veröffentlicht folgenden Bericht des Generals Simpson vom 31. Juli: „My Lord. Ich erlaube mir, die Verlust⸗ Liste bis zum 29. Juli beizuschließen, die leider sehr schwer ist. Die Nähe unserer Werke bei denen des Feindes, so wie die hellen Nächte und die felsigte Beschaffen⸗ heit des Bodens machen es unmöglich, rasche Deckung zu erlangen, und tragen daher wesentlich zu einem derartigen Ergebnisse bei. Dieser nachtheili⸗ gen Umstände ungeachtet, fahren indeß unsere Ingenieure fort, stätig, wenn auch langsam, in der Richtung des großen Redan vorzudringen. Ein angenehmer Wechsel hat während der letzten paar Tage in der Temperatur des Wetters stattgehabt; schwere Regenschauer sind ab und zu vorgekommen. Es sind

vom Baidar⸗Thale aus mehrere Rekognoszirungen in der Nichtung von

Ozenhasch, Aitodor und durch den Phoron⸗Paß gegen Alupka unter⸗

nommen worden; der Feind hat sich nirgends in einiger Stärke gezeigt, aber die Enge der Gebirgswege, mit Ausnahme der Woronzoff⸗Straße,

nacht es für denselben unnöthig, seine konzentrirte Stelkung auf den Mackenzie⸗Höhen und dem Plateau des Belbek zu verändern. Der Ge⸗ sundheitszustand ist noch immer sehr zufriedenstellend. Unterz. Simpson.“ Die Verlust⸗Liste ergiebt für die Zeit vom 27. bis 29. Juli 12 ge⸗ tödtete Unteroffiziere und Soldaten und 113 Verwundete, unter denen 5 leicht verwundete Offiziere. Die Marine⸗Brigade hat vom 24. bis zum 2. Juli 12 Verwundete und 2 Contundirte gehabt. Aus Konstantinopel sind bis zum 4. August Nachrichten

mit dem Dampfer „Philippe Auguste“ den 14ten d. M. in Mar⸗

eille eingetroffen. V der letzten Post angekommenen Korrespondenzen aus Konstantinopel in Aussicht gestellt hatten, eine unzweifelhafte Thatsache.

Danach war die Ministerkrisis, welche die mit

Der Präsident des Kriegsrathes im Seraskierate war abgesetzt worden. Bu⸗Maza hatte die Erlaubniß erhalten, in das asiatisch⸗ottoma⸗ nische Heer mit dem Range als Oberst einzutreten. Die 3500 rus⸗

sischen Gefangenen waren zu Konstantinopel eingeschifft worden, um in Odessa gegen französische und englische Gefangene ausgetauscht

Die englischen Generale Fitz⸗Gerald und Evans hatten Fitz⸗ Gerald wird Der schwer verwundete Schiffscapitain Peel war auf dem Wege nach der Schweiz in Malta

u werden.

Eine zweite Depesche aus Marseille vom Abend des 14. August „Der „Indus“, welcher Konstantinopel am 6ten d.

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M. verlassen hat, ist hier angekommen. Die moldauischen Ministe

Negri und Baletti waren, vom Hospodaren mit einer Mission an

den Sultan betraut, in Konstantinopel eingetroffen.

General

Perrin⸗Jonquières war wieder hergestellt. Die Nachrichten aus der Krim reichen bis zum 4. August. Der Gesundheitszustand

der verbündeten Heere hat sich gebessert. Die Belagerungs⸗Arbeiten

waren fast vollendet, und man betrachtete den Angriff auf den

Malakoff⸗Thurm als nahe bevorstehend.

Der „Presse d'Orient“

zufolge hatten die Franzosen ganz links auf ihrer Angriffslinie eine Batterie errichtet, die zur Beschießung des Quarantaine⸗Forts bestimmt war und den Namen Napoleons⸗Batterie erhalten hatte. Der Befehl über die Division Canrobert war dem General Espinasse

provisorisch übertragen worden.“

Noch eine andere Depesche aus Marseille lautet: „Trotz des fortdauernden Feuers der Russen hatten die Verbündeten ihre Bat⸗ terieen immer mehr verstärkt, namentlich die, welche die russische

Flotte im Hafen beschießen sollen. Die Construction einiger Werke

wird geheim gehalten, und es ist untersagt, sie zu besuchen. Ge⸗

neral Pelissier besichtigt häufig die Befestigungen von Kamiesch. Alle in Asten verfügbaren

Jener Ort erhält ungeheure Depots.

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regelmäßigen Truppen und Redifs werden nach Ergerum dirigirt.

Eine Schlacht bei Kars schien bevorzustehen. Jerusalem hat die Aufständischen von Naplus unterworfen. Er

sollte am 20sten mit Truppen und Artillerie zur Bekämpfung der

übrigen Aufständischen nach Liebrea abgehen. Die Pforte dringt auf die Rückkehr Omer Pascha's nach der Krim. Rifaat Pascha

ist zum Präsidenten des Kriegsrathes im Seraskierate ernannt

worden. Den konstantinopolitaner Blättern zufolge ist Graf Za⸗

moyski beauftragt, aus den polnischen Gefangenen und Deserteuren

eine Legion zu bilden. Admiral Lushington und die Generale Fraser und Shirley sind in Marseille angekommen.“

Durch die Landpost aus Konstantinopel vom 9ten d,., welche in Semlin eingetroffen ist, wird nach Wien, den 15. August,

Der Pascha von

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auf telegraphischem Wege von dort gemeldet, daß Omer Pascha nach der Krim zurückkehre, und daß General Canrobert am 6ten

durch Konstantinopel durchgereist sei. Der Aufstand in Tripolis wächst in Besorgniß erregender Weise. Zwei Regimenter türkischer Truppen wurden dahin eingeschifft.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 10. August. Wie der „Königsb. Ztg.“ gemeldet wird, lichtete die vor Nargen liegende feindliche Flotte, bestehend aus 10 Linienschiffen, 6 Fre⸗ gatten, 7 Dampfern, 4 schwimmenden französischen Batterieen, zwei Korvetten, einer Brigg, einem Schooner, 16 Bombarden, 23 Ka⸗

nonenbooten, 2 Jachten und 3 Transportschiffen, im Ganzen 75

und vereinigte sich Tages mit der vor

Wimpel, am 6ten

Mittags die Anker um 5 Ulhr 46

Minuten desselben

Sandham befindlichen Eskadre von 2 Linienschiffen und 3 Dam⸗-

pfern. Gegenwärtig meldet General⸗Adjutant Berg mittelst tele⸗

graphischer Depeschen aus Helsingfors (von heute 9 und 11 Uhr Morgens), daß der Feind nach Aufstellung einer Bombardenlinie

von Renschcher bis Grochav und nachdem er Nachts auf dem Fel⸗

sen Longern eine Batterie errichtet, um 7 Uhr früh von sämmt⸗ lichen Bombarden und Kanonenbooten Bomben zu werfen anfing,

vorzugsweise in die Festung Sweaborg, zum Theil auch in das Fort Longern und gegen die Nikolai⸗Batterie. Die Sandham ge⸗

genüber aufgestellten zwei Linienschiffe eröffneten ebenfalls ihr Feuer

gegen die Insel und Batterie Nr. 2. erwartet. (Die über das Bombardement von Sweaborg bereits gestern

Weitere Details werden

und vorgestern mitgetheilte telegraphische Meldung wiederholt sich

auch heute noch in ähnlicher Version. Nach dem „Danz. Dampfb.“ ist das französische Schrauben⸗ Dampfschiff „Pelican“, Capitän Baron Duperré, von Nargen kom⸗

mend, am 14. August Vormittag im Hafen von Danzig eingelaufen

und bringt die Nachricht, daß Sweaborg nebst Arsenal von der ge⸗

meinschaftlichen Flotte total zerstört worden ist.

In einer Depesche

der „Königsb. Ztg.“, gleichfalls aus Danzig, wird bemerkt: „Swea⸗

Die Action hat am 9. Morgens

borg ist zerstört und genommen. rtion In die großen Forts war

begonnen und bis zum 11. gedauert. schnell Bresche geschossen.

Die Kriegsschiffe, Magazine, das Ar⸗

senal und die Docks sind verbrannt, die Einwohner geflüchtet. Der

beiderseitige Verlust ist noch unbekannt, doch hält man den der Alliirten für unbedeutend.)

Triest, Donnerstag, 16. August. (Tel. Dep. d C. B.) Der Dampfer aus der Levante ist eingetroffen und bringt Nachrichten aus Konstantinopel vom 6ten d., welche durchaus nichts Mitthei⸗ lungswerthes enthalten.

Mit demselben Dampfer erhielt die

„Triester Zeitung“ Briefe aus Athen vom 10ten, welche melden⸗ daß wegen der Kalergis'schen Angelegenheit Aufregung in der

Stadt herrsche, und daß Patrouillen die Straßen durchziehen

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