8 ekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieuten — Generat- Jaspeeteur der Artillerie, von Hahn, aus 11
. An Unterstützungen für die durch Ueberschwemmungen verunglückten Schlesier sind ferner an mich bei der hiesigen Regierungs⸗Instituten⸗ Hauptkasse eingegangen: von der Expedition der „Aachener Zeitung“ zu Aachen 5 Rthlr. Von der Regierungs⸗Hauptkasse zu Minden 16 NRthlr. 16 Sgr. 6 Pf. Von der Polizei⸗Verwaltung zu Skaisgirren 23 Sgr. Von dem General⸗Polizei⸗Direktor von Hinckeldey zu Berlin 10 Rthlr. Von der Expedition des Blattes „Der Grafschafter“ zu Mörs 4 Rthlr. Mit Hinzurechnung der bereits früher angezeigten 388,557 Rthlr.
15 Sgr. Summa aller bis gegenwärtig eingegangenen Beiträge 388,593
Rthlr. 24 Sgr. 6 Pf. 1 Breslau, den 20. August 1855.. u“ Präsident der
Der Königliche Wirkliche Geheime Rath und Ober ““ Provinz Schlesien. “ von Schleinitz.
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Nichtamtliches. 8. T11191“ Frankfurt, 23. August.
Feese “
Der Herzog von Montpen⸗ sier ist gestern Abend hier eingetroffen. Derselbe setzte seine Reise heute Morgen nach Cöln fort. (F. P. Ztg.)
Oesterreich. Wien, 22. August. Ein Artikel der
„Oesterr. Korresp.“ über die am 18ten d. Mts. erfolgte Unter⸗ zeichnung des Konkordats lautet: „ Das. Geburtsfest Majestät des Kaisers, unseres Allergnädigsten Herrn, erhielt dieses Jahr eine besondere Weihe. Am 18. d. M. wurde das zum Abschlusse gebrachte Kon kordat zwischen dem heiligen Stuhl und Oestreich von den betreffenden Bevollmäch⸗ tigten — dem Pronuncius Sr. Heiligkeit des Papstes am K. K. Hofe, Herrn Kardinal Viale Prela, und dem österreichischen Spezialbevoll⸗ mächtigten, Herrn Ritter von Rauscher, Erzbischof von Wien in der hiesigen Residenz unterzeichnet. Die Veröffentlichung dessel⸗ ben kann, wie sich von selbst versteht, nicht geschehen, in so lange nicht die Ratificationen der Allerhöchsten Vollmachtgeber ertheilt und ausgewechselt sind. Allein schon die Thatsache der Unter⸗ zeichnung bürgt für den Inhalt des hochwichtigen Aktes. — Treu dem von großen Ahnen ererbten Berufe, ein frommer Sohn und maächtiger Schirmherr der Kirche zu sein, hat Kaiser Franz Joseph gleich im Beginne seiner Regierung durch entschiedene Maßregeln die große, christliche Wahrheit anerkannt, daß die Kirche Gottes nicht der Vormundschaft weltlicher Mächte untersteht. Dadurch war eine Bahn betreten, welche dazu führen mußte, die Be⸗ ziehungen Oestreichs zur Kirche einvernehmlich zu regeln. Die urkundliche Feststellung dieses Einvernehmens ist ein historisches Ereigniß, dessen Bedeutung nicht nur in Oestreich mit freudigem Danke anerkannt, sondern welches weit über die Grenzen dieses Reiches hinaus als ein segenbringendes mit Jubel begrüßt wer⸗ den wird.“
Schweiz. Bern, 21. August. Der Kaiserlich russische Gesandte bei der Eidgenossenschaft, Baron von Krü dener, ist, da die diplomatischen Beziehungen zwischen letzterer und Rußland wie früher wieder hergestellt sind, hier eingetroffen. (Fr. P. Ztg.)
— Noch immer dauern in Oberwallis die Erderschüt⸗ terungen fort. Am 13ten spürte man in Visp einen ziemlich heftigen Stoß, Tags darauf zwei und gleichzeitig vernahm man von Viertelstunde zu Viertelstunde drei bis vier unter⸗ irdische Knalle; gegen Mitternacht folgten wieder zwei
Stöße. Am 15ten machten sich drei Stöße, der zweite mit einem
Knuall, spürbar, am 16ten zwei, am 17ten ein ziemlich heftiger. Im
Kipferwald haben sich tiefe Risse gebildet, welche das Visperthal
mit einem Bergsturz bedrohen, infolge dessen der Lauf der Visp
leicht versperrt werden könnte und dann neues Unglück in das ganze Thal hereinbrechen müßte. Um einer solchen Katastrophe vorzubeugen, hat sich der Chef des Departements der Straßen per⸗ sönlich an Ort und Stelle begeben.
8 Belgien. Brüssel, 22. August. Höchst beklagenswerthe Ereignisse in der fabrikreichen Provinz Namur halten seit zwei Tagen die öffentliche Aufmerksamkeit rege. Volksaufläufe haben
stattgefunden und es mußten Truppen aus Namur, Mons und sogar aus Brüssel requirirt werden. Das unwissende und vielleicht irre geführte Volk klagt die errichteten großen Chemikalien⸗
Fabriken als die vermeintliche Ursache der in jener Gegend
wieder erschienenen Kartoffelkrankheit, so wie der jetzigen
Theuerung an und wollte jene Fabriken aus dem Wege geräumt wissen. Auch Blut ist geflossen. Ein Infanterie⸗ Piquet, welches zur Bewachung der im offenen Felde stehenden Fabrik⸗Esse postirt war, mußte gestern Abends auf einen unter Singen, Toben und Trommelrühren heranziehenden Haufen Feuer geben. Drei junge Männer aus Valcourt sind getödtet worden, ein vierter ist schwer verwundet. Das Kriegs⸗Ministerium hat in der „Emancipation“ eine Mittheilung abdrucken lassen, wel
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cher zufolge der Volkshaufe, auf das Zurufen des wachehabenden Unteroffiziers nur durch”h Geschrei: Herunter mit der Esse! Es lebe die Republik!“ u wortet hat. Letzterem Rufe ist durchaus keine Bedeutung beigt— 2 “ . b ung beizu⸗ messen, da die Meuterer nach meinen persönlichen Nachrichten eb so gut und noch mehr: „Es lebe der König!“ schrie 4 Die Manifestationen, welche noch fortdauern, nachdem 1 reits an hundert Verhaftungen vorgenommen worden sind und n 63 immer frische Truppen mit der Eisenbahn verführt werden hab⸗ durchaus keinen politischen Charakter, aber eine desto größere Ben deutung in gewerblicher Hinsicht. Aus einem ähnlichen Grunde zeigt sich auch Gährung in Lüttich, wo die von der Vieille⸗Mon⸗ tagne in der übervölkerten Vorstadt St. Leonard errichtete Zint⸗ weiß⸗Fabrik und die zur Verbesserung des Laufes der Maags dur die Stadt unternommenen Arbeiten, welche das ehemalige Bett des Flusses trocken gelegt und den Kanälen das benöthigte Ableitungs⸗ wasser entnommen habe, Anstoß erregen. (K. 9
Niederlande. Haag, 21. August, Beschluß wird die Schließung der Session der Generalstaaten auf den 23sten festgesetzt. Der Minister des Innern ist beauftragt die Ceremonie zu vollziehen und die betreffende Rede zu halten 6
Großbritannien und Irland. London, 22. August In der letzten Parlaments⸗Session, die mit Unterbrechungen vom 12. Dezember v. J. bis zum 14. August gedauert hat, sind im Ganzen 134 auf öffentliche und 198 auf Privat⸗Verhältnisse bezüg⸗ liche Bills zum Gesetz erhoben worden. — Durch das im Laufe der letzten Parlaments⸗Session angenommene Miliz⸗Gesetz ist die Vermögens⸗Qualification für die Miliz⸗Offiziere auf 600 Pfd jährliche Einnahme für den Obersten und auf resp. 400, 300 und 200 Pfd. für den Oberst⸗Lieutenant, Major und Hauptmann fest⸗ gesetzt. Offiziere des regulairen Heeres, treten, sind von dem Nachweis der Vermögens⸗Qualification be⸗ freit. — Nach dem „Quebec Mercury“ ist der Befehl eingegangen, am 15. Oktober sämmtliche Regierungs⸗Departements von Quebec nach Toronto zu verlegen, so daß dieses Letztere künftig der Sig der Regierung von Canada sein wird. 8
Sir R. Pakenham, geywesener außerordentlicher Botschafter und bevollmächtigter englischer Minister in Portugal, geht, wie die „London Gazette“ meldet, in besonderer Sendung nach Lissabon, um Sr. Majestät dem Könige von Po rtugal die Glückwünsche der Königin von England zu seiner Großjährigkeit und seinem Antritt der Regierung zu überbringen. Das gestrige Ka⸗ binets⸗Konseil dauerte 1 ½ Stunde. Baron Bentin ck, der nieder⸗ mit Lord Palmerston im auswärtigen Amte, desgleichen Graf Colloredo, der österreichische Minister. — Der Hof begiebt sich nächste Woche, sobald er aus Frankreich zurückgekehrt ist, nach Balmoral. Die Herzogin von Kent ist bereits seit einigen Tagen im schottischen Hochlande.
Nach einem parlamentarischen Ausweise haben die Kolonieen zum „Patriot Fund“ 143,358 Pfd. St. beigesteuert. Ungerechnet sind dabei 10,000 Pfd. St. aus Canada und 500 aus Mauritins zum Besten der französischen Armee.
Frankreich. Paris, 22. August. Ueber die gestrige Gala⸗ Vorstellung in der Oper spricht sich der „Moniteur“ ausführlich aus: Eine zahllose Menge harrte Ihrer Majestäten auf den glän⸗ zend illuminirten Boulevards. Lauter Jubel begrüßte die Kaiser⸗ lichen Wagen, welche die hohen Gäste sammt Gefolge nach dem Opern⸗ hause führten. Gegen 8 ½ Uhr verkündete der von draußen vernehm⸗ liche Jubel, daß Ihre Majestäten eingetroffen. Jedermann erhob sich und ein nicht endenwollender Jubelruf ertönte, als die hohen Herrschaf⸗ ten eintraten. Königin Victoria verneigte sich freundlichst nach allen Seiten und nahm dann erst Platz; ihr zur Rechten der Kaiser, ihr zur Linken die Kaiserin. Neben der Kaiserin saß Prinz Albert und zur Linken des Prinzen die Prinzessie Mathilde. Prinz Napoleon Bonaparte stand auf der an⸗ deren Seite neben dem Kaiser. Als das Orchester die englische National⸗Melodie zu Ende gespielt, begann die Vor⸗ stellung. Zunächst wurde ein Trio gus „Wilhelm Tell“ ge⸗ sungen, dann Variationen von „Hummel“ von Madame Alboni; dann ein Duo aus der „Koͤnigin von Cypern“ von Roger und Bonhenet und ein Bolero aus der Sizilianischen Vesper von Frl⸗ Cruvelli. Der Vorhang fiel und nach ziemlich langer Pause wurde Ballet „La Fonti“ gegeben. Im letzten Ta⸗ bleau wurde Schloß Windsor auf der Bühne vorgeführ und in demselben Moment trat das ganze Ballet in da glänzendsten Gruppirung vor. Die Vorstellung schloß da⸗ mit, daß der gesammte Chor und alle Sänger das „Go¹ save the Queen“ anstimmten. Das ganze Auditorium erhob sich und mischte seinen Jubelruf in den von der Bühne schallenden Ge⸗ sang. Die Königin Viktoria dankte wiederholentlich in der freund⸗ lichsten Weise. Die englische Nationalhymne wurde dann noch ein⸗ mal wiederholt. Ihre Majestaͤten zogen sich bald darauf zurüch und unter demselben Jubel, der sie bei ihrer Ankunft empfing, ent⸗ fernten sie sich, um nach St. Cloud zurückzufahren.
2
das
einige funfzig Köpfe an der Zahl
den Louvre besichtigt.
Durch Königlichen
welche in die Miliz ein-⸗
hatte gestern eine amtliche Besprechung—
endlich auf Einschreiten des Konsuls verhaftet wurde.
nahezu unzwei felhaft.
weitergetragen. — ten der Westmächte Juli
Freitag wird der Kaiser in Gegenwart der Viktoria auf dem Marsfelde große Heerschau abhalten. aris und Umgegend stehenden Corps der Kaisergarde wie der Linie werden daran Theil nehmen.
— 23. August. Die Königin von England hat heute (Tel. Dep.)
Konst antinopel, 16. August. Aus Trapezunt
Türkei.
wird neuestens gemeldet, daß die Russen bis Köpri Kiöb vorgedrun⸗
gen sind. Omer Pascha weilt noch immer hier. Nach Tripolis ist
wieder eine Batterie abgegangen.
Der „Moniteur“ bringt folgende Depesche des Generals Pelissier an den Kriegs⸗Minister. „Krim, 19. August, 1 Uhr Nachts. Der gestern erbetene Waffenstillstand hat heute noch fortdauern müssen. Von 5 Uhr Morgens bis 2 Uhr Nachts haben die Russen Todte begraben. Die Nachzählung ward so vollstäündig wie möglich gemacht und giebt folgende Resultate: Rusee, welche von Franzosen begraben worden, 2129; Russen, welche von Russen begraben worden, 1200, also im Gan⸗ zen 3329.“ Das offizielle Blatt macht zu dieser Depe⸗ sche folgende Bemerkungen: „Die Verluste der Russen im Gefechte des 16ten sind, wie man sieht, weit beträchtlicher, als die ersten Depeschen des Generals Pelissier vermuthen ließen. Sie haben eine Höhe erreicht, die nur selten in förmlichen Schlach⸗ ten überstiegen wird, und nichts desto weniger durfte es nach dem, was aus Petersburg kommt, nicht überraschen, wenn der Feind das Gefecht vom 16ten als eine bloße Rekognoszirung darzustellen süuchte. Die Anzahl der am Kampfe betheiligt gewesenen Truppen, das von den Russen herbeigebrachte Kriegsmaterial, die Anstren⸗ gungen, um sich von Neuem einer Stellung zu bemächtigen, welche General Liprandi den ganzen Winter inne gehabt hatte, beweisen, wie viel Gewicht sie darauf legten, Sieger zu bleiben. — Das Artilleriefeuer gegen Sebastopol hat wieder begonnen. Ein Irr⸗ thum in einer Depesche ließ an ein Bombardement glauben. Dem ist aber nicht so. Das Feuer ist das unserer Kanonen, das, wie sich gezeigt hat, seit es begonnen, wesentlich zur Erleichterung unserer gegen die Gesammtheit der Malakoff⸗Werke gerichteten Belagerungs⸗Arbeiten gedient hat.“
Aus Erzerum, 31. Juli, wird dem „Moniteur“ geschrieben: „Am 15. Juli machten die Russen eine große Demonstration gegen Kars; ihr Zweck war, eine große Sendung von Lebensmitteln, die aus Alexandropol ankam, zu decken und in ihr Lager zu schaf⸗ fen. Von da an bis zum 21. Juli blieb Alles ruhig; doch schloß der Feind den Platz immer enger ein. Er verfügt zu diesem Be⸗ hufe über 32 Infanterie⸗Bataillone, 1 Jäger⸗Bataillon, 1 Genie⸗ Bataillon, 3 Dragoner⸗Regimenter, 2 Regimenter regelmäßiger Kosaken, Baschi⸗Bozuks aus Schirwan, armenische Milizen und 80 Geschütze. Das Ganze wird von 10 Generalen befeh⸗ ligt. Dieses Heer läßt sich auf 35⸗ bis 40,000 Mann schätzen. Es ist auf einem Ravon von ungefähr drei Stunden in dier Cors um Kars vertheilt und von der Division, welche Schanli⸗Dagh besetzt hält und sich zu Unkiar⸗Duzi befestigt, un⸗ abhängig. Die türkischen Streitkräfte zerfallen in zwei Corps unter dem Oberbefehl des Muschirs Vassif Pascha. Das erste Corps, das von Kars, besteht aus vier Divistonen, nämlich der Division des Generals Kmety (Ismail Pascha), 4500 Mann stark; 2) der Division Ismail Bey's, 3000 Mann; 3) einer Division von 4000 Mann, und 4) einer von 3500 Mann. Das zweite von Mehemet Pascha, General⸗Gouverneur von Erzerum, befehligte zweite Armee⸗ Corps ist aus drei Divisionen gebildet: der von Takir Pascha be⸗ fehligten, 1500 Mann unregelmäßiger Truppen zählenden Division von Erzerum, der von Veli Pascha befehligten, aus 10,000 Mann unregelmäßiger Truppen bestehen den Division von Kupru⸗Keni und ser 3000 Mann unregelmäßiger Truppen unter Ali Pascha zählen⸗ en von Alti.“
In Samsum fiel am 9ten d. M. eine Schlägerei zwischen dem französischen Konsulatskanzler und einem Derwisch vor, welcher In Konstan⸗ tinopel überreichte der Tansimatsrath ein Expropriationsgesetz, welches nunmehr Sr. Majestät dem Sultan zur Sanktion vorge⸗ legt wurde. Konstantinopel soll in Präfekturen, jede mit einem eigenen Gemeinderath, eingetheilt werden. In T rapezunt sind 5 Schiffe mit Munition für Erzerum eingetroffen.
Aus Bukarest, 14. August, wird der „Osts.⸗Z.“ geschrieben: Treotz der Stille, welche seit vier Wochen wieder an der untern
Landungstruppen vernichten
Donau herrscht, zweifelt hier doch Niemand, daß uns der Herbst ene unliebsame Aufmerksamkeit wieder zuwenden wird, deren Ge⸗ genstand wir zu unserem großen Leidwesen vor der Krim-Expedi⸗ tion waren. Diese Ueberzeugung erfüllt alle Schichten der Gesell⸗ schaft und ist am meisten in den höheren Kreisen unserer Verwal⸗ tung heimisch. Daß eine Action gegen den Pruth bevorsteht, ist Bezügliche Aeußerungen werden von den hiesigen Konsulaten der Westmächte wiederholt laut und geschäftig Die Russen scheinen gleichfalls von den Absich⸗ bereits unterrichtet, denn seit dem Beginn des V man von neuen Truppenzuzügen in Be sezme Bte und 1 CI1I1“
meldet
wieder aufgenommenen Befest rbeiten längs des Pruth und der unteren Donau. 852
Ein englischer Armeebefehl, datirt aus dem Hauptquartier vor Sebastopol, 3. August, verfügt unter andern folgende Ernen⸗-⸗ 11““ Sir W 2
„„General⸗Major Sir William Eyre übernimmt, bis Ihrer Majestät Belieben bekannt ist, das Kommando 2 die Zte Hübiso8.h Oberst L. 8. lope, vom 62sten Regiment, übernimmt, vorbehaltlich derselben Bedin⸗ gung, das Kommando der zweiten Brigade dritter Division. “
Auf Befehl H. W. Barnard, Stabs⸗Chef.“
Mit den Zeitungs⸗Korrespondenzen wird es jetzt im englischen Lager etwas schärfer genommen, als früher. Am 3. August erschien folgender Tagesbefehl:
„Da in der „Times“ ein vom 20. Juni datirtes Schreiben aus dem Lager erschienen ist, welches Beschuldigungen der schwersten Art gegen ärztliche Beamte der Armee enthält, so wurde eine Untersuchung über die Wahrheit derselben eingeleitet. Die das Untersuchungsgericht bilden⸗ den Offiziere haben nach der sorgfaͤltigsten und genauesten Ermittelung aller Umstände, welche mit der Behandlung der Verwundeten vom 18. Juni zusammenhängen, die Erklärung abgegeben, daß dieser Brief „darauf berechnet ist, das Publikum irre zu führen and diejenigen zu- beschimpfen, welchen Lob gebührte.“ Der Oberbefehlshaber stimmt nach sorgfältiger Prüfung mit diesem Urtheil überein. Es hat sich ergeben, daß der assistirende Wundarzt Bakewell der Verfasser jenes Briefes ist.
Derselbe ist davon in Kenntniß gesetzt, daß er des weiteren Dienstes ent⸗
hoben und sein Name aus der Armeeliste gestrichen ist. Barnard, Chef des Generalstabes.“
Die amtliche „London Gazette“ enthält einen von der Land⸗ zunge von Arabat aus, 25. Juli, datirten Bericht des Com⸗ mandeurs Cherard Osborn, Befehlshaber des „Vesuvius“ und des englischen Geschwaders im Asowschen Meere. Es wird in demsel⸗ ben eine Expedition nach Berdiansk geschildert. Aus der westlichen Vorstadt dieses Ortes war zweimal auf die Engländer gefeuert worden, „während dieselben friedlich beschäftigt waren und sich kei⸗ nes Angriffs versahen“”“. In Folge davon hielt der erwähnte V Offizier es für recht und billig, „ein solches unehrenhaf⸗ tes Benehmen einer Stadt, die auf Grund ihrer Wehr⸗ losigkeit verschont worden war, streng zu züchtigen, und zwar um so mehr, als Berdiansk bei Gelegenheit unserer früheren Be⸗ suche mit außergewöhnlicher Milde behandelt worden war.“ Com⸗ mandeur Osborn ließ daher, nachdem er die am Eingange der Bucht versenkten vier russischen Dampfer durch unterseeische Ex⸗ plosionen zerstört hatte, am 22. Juli die westliche Vorstadt durch
und übergab 10 große Getreide⸗-Ma⸗ gazine, deren jedes im Durchschnitt ungefähr 200 Tonnen Weizen enthielt, so wie mehrere Mühlen den Flammen. Die Kirche und der größere Theil der Stadt ward verschont, obgleich man fast in jedem Hause, welches durchsucht wurde, bedeutende Quantitäten Korn fand, und der ganze Ort gewissermaßen als ein einziger großer Kornboden betrachtet werden konnte. —Aus Jerysalem schreibt man der „Pr. C.“ unter dem 6. August: Unser Gouverneur Kiamil Pascha hat sich endlich ent⸗ schlossen, die lange beabsichtigte Expedition zur Pacification des Thales Eschkol und des südlichen Gebirges Juda anzutreten. Um derselben einen möglichst friedlichen Charakter zu geben, ließ er sich von den Dol⸗ metschern der 5 Konsulate zu Jerusalem begleiten, offenbar hoffte er, daß der aufrührerische Häuptling Abderrahmän Ibn Omar, den Beamten der europäischen Mächte zu Liebe, ihm sein Vertrauen schenken und seiner Aufforderung, sich zu stellen, Folge leisten werde. Abderrahmaͤn hatte indessen schon zu viele Erfahrungen darüber gemacht, wie türkischerseits in solchen Fällen gehandelt zu werden pflege, und wußte auch zu gut, daß der Pascha ganz in den Händen seiner Gegenpartei sei, um nicht sofort mit seiner Fellah-Miliz zu den Beduinen der Arabah zu fliehen, die Weiber, Kinder und Greise seines Stammes in dem befestigten Dorfe Idna zurücklassend. Kaum hatte der Pascha sich vergewissert, daß an einen Widerstand jenes Dorfes nicht zu denken sei, als er gegen 800 Fellahs aufbot und mit 3 Feldhaubitzen von Hebron nach Idna ausrückte. Daselbst ließ er einen Thurm einschießen und gab dann, als hätte er eine Er⸗ oberung gemacht, den Ort der Plünderung preis. Es sollen hei der Gelegenheit verabschenungswürdige Gräuel vorgekommen sein. Ein durchaus glaubwürdiger deutscher Arzt schreibt aus Hebron, daß man Kinder aus den Schlupfwinkeln, in die sie sich verkrochen, hervor⸗ gezogen und wie Schafe geschlachtet habe! Es steht zu erwarten, daß die Konsuln nunmehr ihre Dolmetscher aufs Schleunigste zurückbe⸗ rufen. — Auch in der Saron⸗Ebene, in der Niederung des Flusses Audje, sind Feindseligkeiten unter den benachbarten Stämmen Abn. Kischk und Hawarith ausgebrochen, die durch Theilnahme ansehnlicher Beduinen⸗Schaaren der Obeid el Wahidi von Gaza und der Beni Sakr von Merdj Ibhn Amr einen gefährlichen Charakter gewin⸗ nen. Bei einem Zusammentreffen in der Ebene sind die Hawarith geschlagen und genöthigt worden, in die Gebirge von Naplus zu flüchten, wo sie Schutz gefunden haben. Die ganze Saron⸗Ebene ist dadurch den Plünderungen und Ueberfällen der Obeid el Wahidi ausgesetzt. — Sir Moses Montefiore befindet sich seit vierzehn Tagen hier und wohnt in Zelten unter der hohen Therebinthe vor der Westecke der Stadt. Er hat bedeutende Geld⸗