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Karlu die Position der Russen am Belbek gefährden und den Weg im Baidarthale auf Khutor erzwingen zu wollen.
Auf dem englischen Kriegs⸗Ministerium ist eine Depesche des Generals Simpson vom 18. September eingetroffen, welche jedoch nichts weiter enthielt, als die Namen einer Anzahl von Offizieren und Soldaten, welche sich am 8. September beim Angriff auf das Sägewerk ausgezeichnet haben. b
Aus Marseille, 6. Oktober, wird telegraphirt: „Das Paket⸗ boot aus Konstantinopel vom 27. September ist in unseren Hafen eingelaufen. Die Nachrichten aus der Krim reichen bis zum 25. September. Das Genie⸗Corps legte zu Sebastopol lange Minengalerieen an, von welchen man glaubte, daß sie dazu dienen sollten, die Wälle der Stadt vollständig zu zerstören. Die in der Bucht unter dem Wasser wiedergefundenen Kanonen bringen die Zahl der den Verbündeten in die Hände gefallenen Geschütze im Ganzen auf 6000. Die Oesterreicher in den Donaufürstenthümern verlassen die Gränzen der Walachei und kehren in die Städte zurück, um daselbst ihre Winterquartiere zu beziehen. Einem Briefe der „Presse d'Orient“ zufolge, erhalten sie starke Sendungen von Kriegsmunition. Eine englische Gesellschaft ist bereits in Konstan⸗ tinopel eingetroffen, um die Eisenbahn von dort nach Belgrad zu bauen. Andere Vorschläge werden noch erwartet.“
Eine zweite marseiller Depesche vom 6. Oktober lautet: „Den mit dem „Thabor“ angelangten Nachrichten zufolge hatte Marschall Pelissier die Ebene von Baidar besucht und das 1. und 3. Ar⸗ mee⸗Corps inspizirt, welche von der Tschernaja an bis jenseits Baidar staffelförmig aufgestellt sind. Die Englänver, die Sardinier und zwölf türkische Bataillone waren bereit, an den neuen Opera⸗ tionen Theil zu nehmen. General Bosquet war wieder hergestellt und wollte sein Kommando wieder übernehmen. Trotz der starken Regengüsse der letzten Tage ließen die Verbündeten in ihren man⸗ nigfachen Rüstungen nicht nach. Feldgeschütze und Tausende von Karren kamen aus den türkischen Arsenalen, namentlich aber aus Sinope, an. Der Sultan hatte dem Marschall Pelissier den Titel Serdar⸗Krem (Feldmarschall) verliehen und ein lebens⸗ längliches Jahresgehalt von 200,000 Fres. ausgesetzt. Sechs Dampfer hielten Odessa eng blokirt. Es waren Nachrichten aus Kars vom 22. September angelangt. Man hatte alle Personen, die überflüssig waren, so wie den größten Theil der Reiterei aus der Festung weggeschickt. Die Russen führten Kanonen gegen Kars auf. Omer Pascha befand sich noch zu Batum. Aus Afrika hatte man erfahren, daß die türkischen Verstärkungen die tripolitanischen Aufständischen geschlagen haben.
Eine dritte Depesche aus Marseille vom selben Datum meldet: „Nach der Ansicht des Krim⸗Heeres hatte Marschall Pelissier die Absicht, Simferopol zu bedrohen, und das detachivte Corps zu Eupa⸗ toria hatte, wie man glaubte, den Auftrag, geben ihrer Positionen zu zwingen und so den Verbündeten Gele⸗ genheit zu geben, aus den neuen Bewegungen des Feindes Vortheil zu ziehen. Der Sultan hatte mehreren Generalen der Verbündeten die Würde von Paschas und mehreren Obersten die von Beys ver⸗ liehen. Das englisch-türkische Kontingent war nach Schumla ge⸗ sandt worden. Die Nachrichten aus Asien lauten befriedigend.“
Kughil oder Karakuchi, der Ort, wo am 29. September das in der Depesche des Marschalls Pelissier vom 1. Oktober er⸗ wähnte Reitergefecht zwischen Franzosen und Russen stattfand, liegt an der Straße, welche von Eupatoria nach der Hauptstraße führt, die Perekop mit Simferopol, Baktschiserai und Sebastopol ver⸗ bindet. Kughil ist nur eine geringe Strecke von letzterem Wege entfernt.
Aus Galacz vom 23. September wird dem französischen „Moniteur“ geschrieben: „Der von den Oesterreichern auf der Sulina⸗Insel errichtete Leuchtthurm ist gegenwärtig in voller Thätig⸗ keit. Sein durch 24 Lampen hervorgebrachtes Licht ist, obgleich keine Reflektoren angebracht sind, vom Meere her auf 14 Seemeilen zu sehen. Die Russen lassen die Lloyd⸗Dampfer, abgesehen davon, daß sie ihnen zu Tschetal und Reni einen Besuch abstatten, noch immer ungestört fahren. Der zweite von der Gesellschaft seit Wieder⸗ eröffnung der Schifffahrt abgesandte Dampfer traf hier heute früh um zwei Tage verspätet ein. Die Ursache dieser Verzögerung lag darin, daß man ihn ausladen mußte, um über die Sulina⸗ Barre kommen zu können, wo die Wassertiefe gegenwärtig nicht mehr als 7 ½ Fuß beträgt. Ueber 200 Schiffe liegen daselbst und harren eines Steigens des Wassers, um einlaufen zu können. Der die Station von Tschetal befehligende russische Admiral hat der Direction des „Lloyd“ angezeigt, er werde unverdächtigen Reisen⸗ den, welche einer der kriegführenden Nationen angehören, kein Hin⸗ derniß in den Weg legen. Man wird einräumen, daß jener Aus⸗ druck einigermaßen elastisch ist.“
Nußland und Polen. St. Petersburg, 2. Oktober. Der Oberkommandirende des abgesonderten kaukasischen Corps, General⸗Adjutant Murawjeff, berichtet vom 4. (16.) September aus dem Lager vor Tschawtlik⸗Tschai, daß der hohe Namenstag Sr. Majestät des Kaisers durch ein glückliches Kavallerie⸗ gefecht signalisirt wurde, in welchem unsere Kosaken, Milizen
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die Russen zum Auf⸗ V
und Dragoner, unter der Führung des
Kowalewski ein feindliches Detachement Mann regulairer Kavallerie, etwa Tausend Baschi⸗Bozuks und mehreren Hundert abgesessener Kavalleristen nebst vier Bergkanonen, vollständig zersprengten. — Der Befehlshaber dieses Detachements, Ali Pascha, ein alter und tapferer General, der an vielen Kriegen, welche die Türken in letzterer Zeit geführt, Antheil genommen, wurde gefangen genommen; außerdem 1 Offizier und 45 Mann niederen Grades; erbeutet wurden: 1 Fahne, 2 Standar⸗ ten, 4 Bergkanonen, 68 Pulver⸗ und 55 Patronenkasten, ein Lager und viele Habe, Pferde und Waffen; der Verlust der Türken an Todten beläuft sich auf 400 Mann.
General⸗Lieutenants von 1 ½ Tausend
bedeutende Provisionsvorräthe aufgehäuft waren, und daß in Penjaka und Panshruta türkische Truppen standen, welche aus Arserum gekom⸗ men waren, um auf der Straße von Ardahan nach Kars durchzubrechen — und sandte deshalb in der Nacht vom 28. auf den 29. August ein Detachement Infanterie und Kavallerie mit zwanzig Geschützen und acht Raketenstäben unter dem Kommando des General⸗Lieutenants Kowalewski⸗ ab, welcher Befehl erhielt, den bei Penjaka stehenden Feind zu zersprengen, und die von da über Panshrut und dem Sandschak Gel nach Kars führende Straße zu öffnen. Nach einem forcirten Marsche von siebzig Werst erreichte unsere Kavallerie das feindliche (unter dem Befehle von 3 Paschas stehende) Detachement im Dorfe Penjaka: die Türken hatten mit abgesessenen Ka⸗ valleristen die Vorsprünge der anliegenden Berge besetzt; die Baschi⸗ Bozuks standen auf einer Höhe vor dem Dorfe und die regulaire Ka⸗ vallerie mit der Artillerie dahinter. Am 30. August gegen 6 Uhr Abends entspann sich ein hitziger Kampf, in welchem unsere tapferen Truppen trotz des starken Kartätschen⸗ und Gewehrfeuers den Feind aus dem Dorfe warfen und 1 Kanone eroberten; die von panischem Schrecken ergriffenen türkischen Truppen ergriffen die Flucht. Um⸗ sonst versuchte Ali⸗Pascha, das Gefecht herzustellen. Er wurde selbst von Kosaken umringt, wehrte sich heldenmüthig, wurde aber verwundet und vom Jessaul Serdjukoff gefangen genommen. Nachdem die Kosaken den letzten Widerstand gebrochen, jagten sie dem fliehenden Feinde auf den Straßen nach Olta und Kotyk nach und hielten sich nicht damit auf, Gefangene zu machen, nur darum bekümmert, daß den Türken keine Mög⸗ lichkeit bliebe, sich wieder zu sammeln. Diese hitzige Verfolgung wurde auf beiden Straßen 15 Werst weit fortgesetzt, wodurch es möglich wurde, den Türken alle Geschütze abzunehmen, von welchen das letzte erbeutet wurde, als man nur noch 10 Werst vom türkischen Lager entfernt war. Unser Verlust besteht im Ganzen aus 2 verwundeten Kosaken und 6 ver⸗ wundeten Milizen. (Russ. Inv.)
waren von dort der General⸗-Major von der Kaiserlichen Suite, Alexandroff, nach St. Petersburg, der Adelsmarschall des Gou⸗ vernements Lublin, Graf Jezierski, nach Ryki, der Staatsrath, Graf Rzewuski, nach dem Gouvernement Lublin abgereist und der General⸗ Lieutenant Stal von Holstein von Karlsbad in Warschau ange⸗ kommen. — Mittelst Kaiserlichen Befehls vom 24. September ist auf der ganzen europäischen Landgränze Rußlands und Polens von dem Tage an, wo den Zollämtern dieser Befehl zugeht, bis auf Weiteres die Ausfuhr von grauem und anderem gewöhn⸗ lichen Tuch verboten. Die betreffenden Verfügungen sind be⸗ reits an die einzelnen Zollämter gelangt.
Dänemark. Kopenhagen, 5. Oktober. An der Stelle des Erbprinzen Frederik Ferdinand ist dem General⸗-Major von
Baggesen interimistisch das Generalkommando auf den Inseln über⸗ tragen worden.
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Depeschen.
“X“ Eisenach, 7. Oktober. Der Eisenbahnzug aus Frankfurt a. M. hat in Gerstungen den Anschluß an den Schnellzug von Eisenach nach Halle nicht erreicht. 1 ““
Paris, Sonntag, 7. Oktober. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur“ theilt mit, daß der Kaiser und die Kaiserin am vergangenen Freitage die Ausstellung besucht haben.
Die 3prozentige wurde gestern Abend auf dem Boulevard zu 63, 85 gehandelt; österreichische Staatseise 792 gemnacht.
“ Statistische Mittheilungen.
— Die Ausfuhr Bremens nach dem Steuer⸗Verein belief sich im Jahre 1853 auf 1,786,727 Ctr. und hatte einen Werth von 9,381,751 Rthlr. Gold. Davon kamen 5,225,952 Rthlr. auf 912,595 Ctr. Verzehrungsgegenstände, 1,608,936 Rthlr. auf 653,900 Ctr. Roh⸗
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Das Gefecht verlief folgendermaßen: Der General⸗Adjutant Murawjeff erfuhr, daß in Olta und Penjaka
— Nachrichten aus Warschau vom 4. Oktober zufolge,
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stoffe, 347,886 Rthlr. auf 52,872 Ctr. Halbfabrikate, 1,168,961 Rthlr. auf 14,770 Ctr. Manufakturwaaren, 1,030,016 Rthlr. auf 152,590 Ctr. Industrie⸗ und Kunst⸗Erzeugnisse. Im Jahre 1852 stellte sich die Ausfuhr in Ganzen auf 1,707,928 Ctr. bei einem Werth von 9,218,960 Nthlr. Auch hier nahmen die Verzehrungs⸗Gegenstände mit 907,789 Ctr. zum Werth von 5,024,074 Rthlr. bei weitem die erste Stelle ein. Ihnen folgten die Rohstoffe mit 592,086 Ctr. zum Werth von 1,492,147 Rthlr. Die nach dem Steuer⸗Verein ausgeführten Halbfabrikate hatten bei 77,985 Ctr. einen Werth von 404,522 Rthlr., die Manufakturwaaren bei 15,414 Ctr. einen Werth von 1,395,765 Rthlr. An Industrie⸗ und Kunst⸗ Erzeugnissen wurden 114,086 Ctr. zum Werth von 902,453 Rthlr. aus⸗ geführt. Der Werth der Einfuhr Bremens aus dem Gebiete des Steuer⸗Vereins stieg im Jahre 1853 bei 3,933,223 Ctr. Brutto⸗ Gewicht auf die Gesammtsumme von 6,378,386 Rthlr. Auf die Ver⸗ zehrungsgegenstände kamen davon 601,774 Ctr. zum Werth von 3,008,845 Rthlr. Die Rohstoffe umfaßten 3,210,009 Ctr. an Gewicht bei einem Werth von nur 1,260,615 Rthlr. Die Halbfabrikate 7017 Ctr. bei einem Werth von 96,843 Rthlr. Der Werth an Manufakturwaaren be⸗ lief sich bei 25,225 Ctr. Gewicht auf 1,087,578 Rthlr., der Werth der Industrie⸗ und Kunst⸗Erzeugnisse bei 89,169 Centner Gewicht auf 855,746 Rthlr. Im Jahre 1852 importirte Bremen aus dem Steuer⸗ verein im Ganzen 3,278,069 Ctr. Waaren zum Werth von 5,923,497 Rthlr. An Verzehrungsgegenständen wurden 603,961 Ctr. zum Werth von 2,446,220 Rthlr. importirt. Der Import an Robstoffen hatte bei 2,552,570 Ctr. Gewicht einen Werth von 1,169,456 Nthlr.; derjenige an Halbfabrikaten bei 4378 Ctr. Gewicht einen Werth von 100,934 Rthlr. Von Manufakturwaaren wurden 27,518 Ctr. zum Werth von 1,202,619 Ctr. eingeführt, von Industrie⸗ und Kunsterzeugnissen 89,608 Ctr. zum Werth von 928,486 Rthlr. Gold. (Pr. C.) 1X“
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— Auf der Königlich Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn sind im Monat September l. J. bei den Wagen der Arbeitszüge zwei Achsbrüche vorgekommen. Die eine der gebrochenen Achsen, deren Fabrik unbekannt ist, hat seit dem Jaͤhre 1849 im Ganzen 14,752 Meilen durchlaufen. Die andere wurde in den Werken der Patent Shaft und Axle Tree Com⸗ pany zu Wednesbury in Staffordshire gefertigt. Beide Achsen sind etwa 10 Jahre im Gebrauch gewesen.
1 Leiezg , 6. Oktober. Leipzig- Bresdener 215 Br. Löban- Zittauer 46 Br. Magdeburg-Leipziger 317 Br. Berlin- Lrhaltische 159 Br. Berlin Stettiner —. Cöln-Nindener —. Thüringer 111 ¼ Br., 110 ½ 6. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Altona-Kieler —. An- halt-Dessauer Landesbank-Actien 133 G. Braunschweiger Bank-Actien Litt. A. 125 ¼ Br.; B. 124 ½ Br. Weimarsche Bank-Actien Lit. A. 111 ¾ Br.; B. 111 Br. Wiener Banknoten 91 ⅓ Br., 91 ⅛ G. Oester- reichische 5proz. Metalliques 67 Br., 66 ½ G. 1854er Loose 87 ½⅔ Br.
aSe. S erer r Fr raem 8 . 2
1854er National-Anleihe 71 ¾ Br. Obligationen —. Preussische vr,s. 1
mien-Anleihe 108 8˖ Br. n 1
0 0 & 2 2½ 12 Sm rna, 26. September. Wechsel-Course: London 113 ½ 114 Piaster; Frankreich 181 — 182 ½ Para; Triest 400 — 410 Para. 33
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Ereslau, 8 Oktober, 1 Uhr 10 Mizuten Nachmittags (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 91 G. Frei- burger Actien 130 ¼ G., neuer Emission 116 G. Oberschlesische Acetien Lit. A. 211 ¾ Br. Oberschlesische Actien Lit. B. 177 ½ Br. Oberschlesi- sche Prioritäts-Obligationen D. 91 ¼ Br. Oberschlesische Prioritäts- Obligationen E. 80 ½ Br. Kosel-Oderberger 172 ¾ Br., neuer Emission 146 ¾¼ Br. Kosel-Oderberger Prioritäts-Obligationen 91 ¼ Br. Brieger Actiern 74 ¼ G. 8
Spiritus pr. Eimer zu 60 Quart bei 80 pCt. Tralles 17 Rthlr. Br. Weizen, weiss 80 175 Sgr., gelb. 75— 165 Sgr. Roggen 102 — 111 Sgr. Gerste 63 — 71 Sgr Hatfer 26 — 43 Sgr.
Bei geringem Geschäfte stellten sich die Fonds- und Actien-Course etwas niedriger, schliassen jedoch sehr fest.
Stettin, 8. Oktober, 1 Uhr 46 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d Staats-Anzeigers.) Weizen still, 110 — 125 gef. Roggen 78 bis 82, Oktober 78, Oktober-November 76, Frühjahr 76 ¾. Spiritus 10 ¼, Oktober 10 ¼ bez., Frühjahr 11 bez. u. G. Rüböl 18 ½ bez. u. Br., November-Dezember 185t⁄2 bez. u. Br., Frühj. 17 ¾ bez.
Paris, 7. October. (Tel. Dep. d. C. B.) In der heutigen Pas- fassten die Spekulanten etwas mehr Vertrauen. Die 3proz., welche zu 63, 85 erösfnete, stieg auf 64, 05, wich wieder auf 63, 95 und
Neisse-
Dienstag, 9. Oktober. Im Opernhause. (156ste Vorstellung): Ballanda, oder: Der Raub der Proserpina. Ballet in 4 Akten und 9 Bildern, vom Königlichen Balletmeister P. Taglioni. Musik von P. Hertel. (Vorletzte Vorstellung dieses Ballets vor dem Ur⸗ laube des Fräul. Marie Taglioni und des Herrn Carl Müller. Mittel⸗Preise.
Im Schauspielhause. Komödie der Irrungen. für die Bühne eingerichtet von C. v. Holtei. 29 Posse in 2 Abtheilungen, von C. Feldmann. Pretse.
Mittwoch, 10. Oktober. Im Schauspielhause. (174ste Abon⸗ nements⸗Vorstellung): Ein Sommernachtstraum, nach Shakespeare von Schlegel, in 3 Akten. Kleine Preise.
(173ͤste Abonnements⸗Vorstellung): Die Lustspiel in 3 Akten, von Shakespeare, Hierauf:; Der Sohn Kleine
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ler aus Luckenwalde, 30 Jahre alt,
Oeffentlicher Anzeiger.
11631] Steckbrief. 8
Der unten näher bezeichnete Plüschtaschen⸗ und Reise⸗Effekten⸗Fabrikant, Handschuhmacher Julius Müller, welcher zuletzt Landwehrstraße Nr. 13 gewohnt hat, ist des Betrugs verdächtig und hat sich von hier entfernt, ohne daß sein gegen⸗ wärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalt des;c. Müller Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon unver⸗ züglich der nächsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗ Behörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Eivil⸗ und Militair⸗Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht,
Nauf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungs⸗
falle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß⸗Expedition abzuliefern.
Es wird die ungesäumte Erstattung der da⸗ durch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. u b
Berlin, den 5. Oktober 1855.
Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.
Signalement des Müller.
Derselbe ist 28 Jahre alt, in Münsterberg geboren, 5 Fuß 6 Zoll groß, hat schwarze Haare, und trägt eine Brille.
Bekleidung kann nicht angegeben werden.
[1634] Steckbrief. 1 Der Ziegelei⸗Arbeiter Carl Eduard Mül⸗ ist hier
wegen Diebstahls zur Untersuchung gezogen, hat
Potsdan, den 4. Oktober 1855. 18
indessen das Dorf Petzow, wo er in Arbeit stand, verlassen, und ist sein jetziger Aufenthalt nicht zu ermittelv.
Die verehrlichen Behörden des In⸗ und Aus⸗ landes werden daher ergebenst ersucht, auf den zc. Müller, dessen Signalement nicht näher angegeben werden kann, gefälligst zu achten, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und uns davon schleunigst zur weiteren Veranlassung Mitthei⸗ lung zu machen.
Zugleich werden alle Diejenigen, welche von dem Aufenthalte des ꝛec. Müller Kenntniß ha⸗ ben, aufgefordert, dies ungesäumt der nächsten Behörde anzuzeigen.
Königliches Kreis⸗Gericht. Abtheilung
[16351 Offene Re Futsition... Der Schauspieler Carl Herrmann Goethel ist in der hier wider ihn geführten Untersuchung durch das rechtskräftige Erkennt⸗ niß vom 7. September d. J. des Diebstahls schuldig erachtet und in contumaciam zu einer zweimonatlichen Gefängnißstrafe, so wie Unter⸗ sagung der Ausübung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf ein Jahr verurtheilt worden. Da der Aufenthaltsort des ꝛc. Goethel nicht zu ermitteln gewesen ist, so werden sämmt⸗ liche Behörden des Inlandes ersucht, auf den⸗ selben zu achten, ihn in Betretungsfalle zu berhaften und an die nächste Königliche Ge⸗ richtsbehörde behufs der Strafvollstreckung ab⸗ zuliefern, auch davon, daß dies geschehen, hier⸗ her Mittheilung zu machen. — Die Königlichen Gerichte werden gleichzeiti ergebenst ersucht, den ꝛc. Goethel zur Verbüßung der obigen
Gefängnißstrafe, wenn derselbe bei ihnen ein⸗
geliefert werden sollte, anzunehmen.
Potsdam, den 5. Oktober 1855. b Königliches Kreisgericht, Abtheilung I.
[16388 Bekanntmachung.
Durch das jüngst erfolgte Ableben des Kreis⸗
Physikus Dr. Werner in Schroda ist die Phy⸗ sikatsstelle Schrodaer Kreises erledigt. Aerzte, welche sich um diese Stelle bewerben wollen, werden hiermit aufgefordert, sich unter Einreichung ihrer Approbationen als Arzt, Wund⸗ arzt und Geburtshelfer, so wie ihres Fähigkeits⸗ Zeugnisses zur Verwaltung einer Physikats⸗ stelle und eines amtlichen Zeugnisses über ihr bisheriges sittliches und politisches Verhalten bei uns binnen sechs Wochen zu melden.
Posen, den 5. Oktober
Königliche Regierung. Abtheilung I. 5
[934] Nothwendiger Verkauf. Königl. Kreisgericht, I. (Civil⸗) Abtheilung zu⸗ Berlin, den 22. Mai 1855.
Das dem Tischlermeister Johann Fiedler ge⸗ hörige, zu Schildow im Niederbarnim chen Kreise belegene, im kreisgerichtlichen Hypothekenbuche dieses Ortes Vol. I. Nr. 13 Fol. 2 gene Wasser⸗, Mahl⸗ und Schneidemühlengrund⸗ stück, abgeschätzt auf 20,368 Thlr. 26 Sgr. 1 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein in unse⸗ rem V. Büreau einzusehenden Taxe soll am 2 1. Dezember d. J., Vormittags
14 Mhr, an ordentlicher Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25 hierselbst, subhastirt werden.
Fol. 25 eingetra⸗
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