1855 / 242 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1804

Hierauf leitete der Geh. Medizinal⸗Rath Prof. Dr. Mitscherli ch die Uebergabe des Rektorats an den Professor Dr. Ehrenberg mit der statistischen Uebersicht der Ereignisse des verflossenen Jahres ein. In derselben wurden 541 Vorlesungen gehalten, und zwar in der theologischen Fakultät 64, in der juristischen 81, in der me⸗ dizinischen 131, in der philosophischen 265. Durch den Tod er⸗ litt die Untversität keinen Verlust. Herr Professor Dirichlet folgte einem Rufe nach Göttingen und in seine Stelle ist der Herr Pro⸗ fessor Kummer eingetreten. Der Privat⸗Docent Herr Licentiat Wuttke wurde von Breslau an die hiesige Universität zum außer⸗ ordentlichen Professor berufen, der Privat⸗Docent Herr Dr. Herz zum ordentlichen Professor in Greifswald, der Privat⸗Docent Herr Dr. Glaser zum ordentlichen Professor in Königsberg und Herr Dr. Dubois⸗Reymond zum außerordentlichen Professor an der hie⸗ sigen Universität ernannt. Als Privat⸗Docenten habilitirten sich, Herr Licentiat Schneider und die Herren Doktoren Martens, Han⸗ stein und Schulz⸗Fleeth. Der Geheime Ober-Tribunals⸗ Rath Herr Professor Dr. Homeyer wurde als Vertreter der Universität zum lebenslänglichen Mitgliede des preußischen Herren⸗ hauses gewaͤhlt, und Herr Ober⸗Konsistorial ⸗Rath Nitzsch zum Probst in der St. Nikolai⸗ und St. Marienkirche ernannt. Die Anzahl der immatrikulirten Studenten im Winter⸗Semester betrug 1484, im Sommer⸗Semester 1335; die Anzahl der zum Hören der Vorlesungen Berechtigten im Winter⸗Semester 2102, im Sommer⸗Semester 1924. Während des Universitätsjahres wurden 146 Theologen, 445 Juristen, 160 Mediziner und 209 Philosophen, also im Ganzen 960 Studirende immatrikulirt. Die Anzahl der Studirenden ist nahe dieselbe, wie im vorigen Jahre geblieben. An Promotionen fanden 168 statt. Das hohe Ministerium hat das Studiren auf der hiesigen Universität für junge Männer, welche sich höher aus- bilden, oder Kenntnisse für einen besonderen Beruf erwerben und nicht in den Staatsdienst treten wollen, dadurch ungemein erleich⸗ tert, daß dasselbe dem Kuratorium gestattet hat, diejenigen, welche das Maturitäts⸗Examen nicht gemacht haben, sich aber durch ge⸗ hörige Zeugnisse ausweisen können, daß sie die nöthige Bildung besitzen, um Vorlesungen hören zu können, zu immatrikuliren. Die Unterstützungsmittel für unbemittelte Studirende betrugen 300 Thaler mehr, als im vorigen Jahre, da um diese Summe der Kol⸗ lektenfonds sich vergrößert hatte; vom künftigen Jahre an wird

eser Fonds nur für Studirende der Theologie verwendet werden. Das Vermächtniß des Fräulein Neander von 150 Thalern, das der Wittwe Sara Levy von 1500 Thalern und die von Seuttersche Nachlaßmasse von 636 ½ Thaler sind eingezahlt wor⸗ den; der Rentier Kleemann legirte der Universität zwei Sti⸗ pendien je zu 50 Thalern. Die Disziplin und die Ge⸗ richtsbarkeit geben den Beweis von der großen Sittlichkeit und der guten Führung der hiesigen Studirenden. Mit Relegation ist in diesem Jahre Keiner, mit dem Consilio abeundi nur ein Einziger bestraft worden. Der neue Senat besteht aus dem neu ernannten Rektor Professor Dr. Ehrenberg, dem Prorektor Geh. Medizinal⸗Rath Professor Dr. Mitscherlich, den Dekanen Ober⸗ Konsistorial⸗Rath Professor Dr. Twesten, Geh. Justizrath von Keller, Geh. Medizinal⸗Rath Dr. Jüngken, Professor Dr. Haupt, den fünf ordentlichen Professoren Dr. Trendelenburg, Geh. Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Dieterici, Geh. Regierungs⸗ Rath Dr. Boeckh, Geh. Berg⸗Rath Dr. Weiß, Dr. Magnus Universitäts⸗Richter Herrn Kammergerichts⸗Rath

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Nach der Proclamation des neuen Senates, der sich zusammensetzt: aus dem neu ernannten Rektor Professor Dr. Ehrenberg, dem Prorektor Geh. Medizinal⸗Rath Prof. Dr. Mitscherlich, den

Dekanen Ober⸗Konsistorial⸗Rath Prof. Dr. Twesten in der theo⸗ logischen, Geh. Justizrath Prof. Dr. von Keller in der juristi⸗ chen, Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Jüngken in der medizini⸗ schen, Prof. Dr. Haupt in der philosophischen Fakultät, den fünf

ordentlichen Professoren Dr. Trendelen hurg, Geh. Ober⸗Regie⸗ rungs⸗Rath Dr. Dieterici, Geh. Regierungs⸗Rath Dr. Boeckh, Geh. Bergrath Dr. Weiß, Dr. Magnus und dem Universitäts⸗ Richter Kammergerichts⸗Rath Lehnert leistete der Professor Dr. Ehrenberg den vorgeschriebenen Rektor⸗Eid, nahm die Insignien des übertragenen Amtes in Empfang und machte in einer kurzen Ansprache auf die Stellung der Universitäten im Staate und zur Gesammtbildung, so wie der Erfahrungswissenschaften zu den Uni⸗ versitäten aufmerksam. Durch den Sänger⸗Chor wurde die Hand⸗ lung mit einem Chorale geschlossen. vͥ4““

Es sind schließlich zm Hause der Abgeordneten am 8. d. M. gewählt worden:

Provinz Preußen. Im Wahlbezirk Neidenburg⸗Oste⸗ rode: Landrath von Lavergne⸗Peguilhen in Neidenburg, Rittergutsbesitzer Pannek auf Waplitz im Kreise Osterode.

Großbritannien und Irland. London, 13. Oktober. Der Hof verläßt Balmoral am näͤchsten Dienstage, 16. Oktober,

und wird am folgenden Tage in London zurückerwartet.

Die „Gazette“ meldet die Ernennung des bisherigen Gesand⸗ ten in Brasilien, Hrn. Henry Francis Howard, zum außerordent⸗ lichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am portugiesi⸗ schen Hofe. g

Frankreich. Paris, 14. Oktober. vorigen Monat dahier abgehaltenen statistischen Kongresses sind fünf der dabei anwesenden Abgeordneten fremder Regierungen, worunter Baron von Czörnig zu Wien, Professor Dieterici zu Berlin und Staatsrath von Hermann zu München, zu Offizieren und vier dieser Abgeordneten, worunter Direktor Dr. Engel zu Dresden, zu Rittern der Ehren-⸗Legion ernannt worden. u.“

1A““ Spanien. Eine Depesche aus Madrid, vom 13. tet: „Die Journale schildern die Lage mehrerer Provinzen Spa⸗ niens als in Folge der Wiederkehr der Factionen äußerst betrü⸗ bend. In den Cortes wächst die Majorität der Regierung.“

Nach Berichten der „Pr. C.“ aus Spanien, die bis zum Sten d. M. gehen, entwickeln sich die dortigen Verhältnisse in der Rich⸗ tung, welche durch den Beginn der Bewegung gegeben war. Zu den vorhandenen Parteien ist eine neue unter Madoz getreten, die der „Progresistos puros“; man kann sie die Demokraten vom reinsten Wasser nennen. Das Bestreben derselben ist darauf gerichtet, die Central⸗ und Provinzial⸗Behörden von den nach ihrer Ansicht unreinen Elementen zu befreien. Das bezieht sich natürlich auch auf das Ministerium, von dem sie eine konsequente Durchführung des Prinzips der Volkssouveränetät verlangen. Die Verhand⸗ lungen in den Cortes waren bisher von keiner Bedeutung und die Gesetze über Sanitätspolizei, über Aufnahme und Behandlung politischer Flüchtlinge des Auslandes, über den nächstjährigen Effektivbestand des stehenden Heeres zu 70,000 Mann, über Acker⸗ baukolonieéeen in der Sierra Morena u. s. w. sind fast ohne Wider spruch nach den Vorlagen angenommen worden. Die Parteien be⸗ obachten sich indessen mit lauerndem Mißtrauen und die härtesten Kämpfe werden nicht ausbleiben, sobald die Reihen der Deputirten durch die Ankunft der neugewählten Mitglieder und der noch feh⸗ lenden Parteiführer ergänzt sein werden. Der Minister der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten hatte es noch nicht für angemessen erachtet, über die Allianz mit den Westmächten eine Vorlage zu machen

Türkei. Aus Marseille, 14. Oktober, Morgens, wird die Ankunft eines Paketbootes telegraphirt, welches Konstantinopel am 4. Oktober verließ und nur Nachrichten bis zum 1. Oktober aus der Krim überbracht hat. Das Feuer zwischen den von den Russen besetzten Forts auf der Nordseite der Rhede und den auf der Südseite stehenden Verbündeten dauerte noch sehr lebhaft fort. Die Verbündeten beschleunigten den Bau neuer Batterieen und sollten unter Anderem bald mit schwimmenden Batterieen und Ka⸗ nonier⸗Schaluppen gegen das Fort Konstantin vorgehen. Das große Armee⸗Corps, welches das Baidar⸗Thal besetzt hält, hatte seine Vorposten bereits auf 15 Wegstunden vom Hauptquartier des Marschalls Pelissier vorgeschoben. Seine Stellung war vor⸗ trefflich, da die Verbündeten im Besitze der drei wichtigen Hügel sind, welche den Zugang ins Thal beherrschen. Uebrigens war auch das Wetter noch gut. In dem Gefechte, welches bei Eupa⸗ toria zwischen der Reiterei des Generals d'Allonville und der russi⸗ schen Kavallerie geliefert wurde, war erstere nur 12, die russische dagegen 19 Schwadronen stark. Die konstantinopeler Blätter be⸗ richten, daß noch vier Divisionen aus Frankreich erwartet werden. Die neuesten Berichte Omer Pascha's melden, daß derselbe seine Armee in Batum einübt. Das englisch⸗türkische Kontingent scheint nun definitiv nach Varna und Schumla bestimmt zu sein. 1

Nach Angabe von Londoner Blättern hat die gesammte englische Kavallerie in der Krim Befehl erhalten, sich auf einen Winter⸗ Feldzug vorzubereiten. Zugleich soll in Kuluki eine starke Reserve für die in der Krim stehenden Regimenter gebildet werden. Sie wird aus mehreren Tausend Pferden bestehen und es sind bereits die nöthigen Befehle zur Einschiffung an die verschiedenen Kavallerie⸗ Depots in England erlassen worden. Diese Anordnung hat ohne Zweifel das in Konstantinopel verbreitet gewesene Gerücht veran⸗ laßt, daß die englische Kavallerie aus der Krim zurückgezogen wer⸗ den und am Bosporus überwintern solle.

Einer Mittheilung aus Balaklava vom 29. September zu⸗ folge, ist von Jenikale eine Expedition nach Taman an der jenseiti⸗ gen Küste der Straße von Kertsch geschickt worden, um Feuerung zu holen; sie machten sich zu dem Zwecke die Fußböden und Dach⸗ sparren der besseren Häuser zu eigen. Eine Abtheilung von 4200 bis 1500 Kosaken schwärmte in einiger Entfernung umher, wagte sich aber nicht in den Bereich der Geschütze der Kanonenböte.

Wir erhalten, bemerkt die „H. B. H.“, durch gütige, auf tele⸗ graphischem Wege eingegangene Privat⸗Mittheilung aus authenti⸗ scher Quüelle noch folgende Einzelnheiten über den abgeschlagenen Angriff der Russen auf Kars, welcher, wie zugleich gemeldet

Aus Anlaß des im

Grundstücken.

Bestand von 4,110,410 Rthlr. 11 Sgr. 8 Pf. vorhanden. Jahres 1854 ist ein Zuwachs entstanden: a) durch neue Einlagen von 2,224,178 Rthlr. 13 Sgr. 5 Pf.,

88,049. ungsbezirk Arnsberg 34 Sparkassen, und zwar in Soest, Arnsberg, Yeerlohn, Bochum, Hattingen, Unna, Hamm, Dortmund, Brilon, Hagen, Olpe, Altena, Lippstadt, Menden, Siegen, Halver, Werl, Lüdenscheid, Meschede, Schwelm, Warstein, Laasphe, Berleburg, Neheim, Fröndenberg, Rüthen, Attendorn, Wetter, Kirchhundem, Witten, Limburg, Schwerte, Fßnen und Gesecke; im Regierungsbezirk Münster 10, und zwar in 1 Münster, Warendorf, Breden, Lengerich, Ahlen, Lüdinghausen, (Kreis) Beckum, Rheine, Bochold und Coesfeld; im Regierungsbezirk Minden 8,

wird, zur Folge hatte, daß die Russen sich zum Abzuge und zur Aufhebung der Belagerung vorbereiteten. Der Angriff er⸗ folgte, wie berichtet, am 29. September. Der Kampf dauerte acht Stunden und wurde mit der führt. Es gelang den Russen zu wiederholten Malen, in ein⸗ zelne Batterieen einzudringen, sie wurden aber jedesmal mit bedeu⸗ tendem Verlust zurückgeworfen und zuretzt gezwungen, sich in voll⸗ ständiger Auflösung zurückzuziehen. Außer den während des Kampfes fortgeschleppten Todten und Verwundeten haben sie 4000 Todte vor der Festung zurückgelassen. Es sind 100 Mann gefangen ge⸗ nommen und ein Geschütz erobert worden. Die Türken haben 7⸗ bis 800 Mann, darunter mehrere höhere Offtziere, verloren.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 14. Oktober. Fürst Gortschakoff meldet vom 13. d. M. Morgens: Der Feind verließ das Thal des obern Belbek und zog sich auf den Kamm zwischen diesem Thale und dem des Baidar zurück. Dieser Rückzug st wahrscheinlich durch unsere notivirt. 15. Oktober. Nach Berichten aus Odessa hat die feind⸗ liche Flotte am 14ten die Rhede von Odessa verlassen und ist drei Meilen von Kinburn vor Anker gegangen.

Amerika. Buenos Ayres, 1. September. Der verflos⸗ sene Monat ist vorübergegangen, ohne daß Ruhe und Ordnung gestört worden sind. Die Regierung erweist sich fortwährend be⸗ müht, Verbesserungen den Verhältnissen entsprechend einzuführen, dahin rechnen wir zuförderst Erweiterung der Schulanstalten, fer⸗ ner Maßregeln, um Einwanderungen zu vermehren durch Einräu⸗ mung von Ländereien. Die Berathung des Budgets beschäftigte die gesetzgebende Versammlung, die Einnahme wurde auf 60 Mil⸗ lionen und die Ausgabe auf 68 Millionen Thaler Papiergeld ge⸗ schätzt. Man braucht nichtsdestoweniger kein Defizit zu befürchten,

da jene in der Wirklichkeit wohl bedeutender sein wird, als man veranschlagt. 8

gisers, durch welchen die Berufung der Reichswehr in den Gou⸗ ernements Orenburg und Samara anbefohlen wird. Die Orga⸗ nisirung derselben soll am 15. November beginnen und am 15. De⸗ zember d. J. beendigt sein und sollen 23 Mann von 1000 Seelen

Statistische Mittheilungen.

Die Kommune Berlin hat im vergangenen Jahre zur Til⸗ gung ihrer Obligationsschuld 67,335 Rthlr., nämlich 24,700 Rthlr. für

die 3 ½rozentige und 42,635 Rthlr. für die 4 zprozentige Schuld, so wie 182,006 Rthlr. zur Bezahlung der laufenden und Restzinsen verwendet.

Die gesammte Schuld der Stadt belief sich am Schlusse des Jahres 1854

auf 4,757,545 Rthlr., nämlich 2,228,475 Rthlr. in prozentigen Obli⸗ gationen, 2,389,660 Rthlr. in 4 prozentigen Obligationen, 29,650 Rthlr. Cautionen von Beamten und 109,760 Rthlr. Hypotheken⸗Schulden auf den im Laufe der Zeit zu städtischen Verwaltungszwecken erworbenen (Pr. C.)

Ueber den Zustand der Sparkassen in der Provinz West⸗

falen im Jahre 1854 gehen uns folgende aus amtlichen Berichten

entnommene Mittheilungen zu: Am Schlusse des Jahres 1853 war ein Während des b) durch Zuschreibung von Zinsen von 98,250 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. Im Jahre 1854 betruügen die Aus⸗ gaben der Sparkassen für zurückgenommene Einlagen 1,446,549 Rthlr. 16 Sgr. 4 Pf. Es verblieben daher am Schlusse des Jahres 1854 ein Einlagebestand von 4,986,289 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf. Der Bestand des Separatfonds betrug 13,594 Rthlr. 23 Sgr. und der Be⸗ stand des Reserve⸗Fonds belief sich auf 229,012 Rthlr. 28 Sgr. 10 Pf. Die Zahl der im Unlauf befindlichen Quittungsbücher über Ein⸗

lagen betrug a) bis zu 20 Rthlr. inkl. 8587; p) über 20 Rthlr. bis

50 Rthlr. inkl. 9719; c) über 50 bis 100 Nthlr. inkl. 7796; d) über 100 bis 200 Rthlr. inkl. 6376; c) über 200 Rthlr. 5571, in Summa Nach den Regierungsbezirken vertheilt, befinden sich im Regie⸗

größten Erbitterung ge⸗.

ewegung auf Harvi und Albat ö

und zwar in Bielefeld, Minden, Warburg, (Kreis) Herford, (Kreis) Bielefeld, (Kreis) Paderborn, (Kreis) Höxter, (Kreis) Brakel und Höxter (Stadt). Im Jahre 1855 sfind in der gedachten Provinz bis jetzt als neue Sparkassen hinzugetreten: die Kreis⸗Sparkassen zu Necklinghausen und Wiedenbrück, so wie die Sparkassen zu Plettenberg, Schmallenberg,

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Ober⸗ und Nieder⸗Marsberg, Aplerbeck und für die Stadt⸗ und Sammt⸗

gemeinde Haltern. (Pr. CG.)

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Die Betheiligung an den letzten Urwahlen im Regierungs⸗ Bezirk Cöslin stellt sich nach amtlichen Berichten in S- Art h⸗ 8 daß in der ersten Abtheilung von 3266 herechtigten Urwählern 1483 also 45 pCt., in der zweiten von 10,886 Berechtigten 3458, also 32 pEEt., in der dritten von 66,070 Wählern 14,853, also 22 pCt., mithin von überhaupt 80,222 Wählern nur 19,794, also etwa 25 pCt. an den Wahlen am 27. September d. J. Theil genommen haben. Es wurden 1637 Wahlmänner gewählt, die ihrerseits neun Abgeordnete zu wählen hat⸗ ten. An den letzten Urwahlen im Regierungs⸗Bezirk Stral⸗ sund haben in der ersten Abtheilung von 1348 berechtigten Urwählern

626, in der zweiten von 3776 Berechtigten 1241, in der dritten von

31,717 Wählern 5876, also von überhaupt 36,831 Wählern nur 7743 Theil genommen. (Pr. C.) . 111u“ 88

Die Gesammt⸗Einnahme, welche den⸗ brasilianischen Staatsschatz in dem Finanzjahr vom 1. Juli 1854 bis zum 30. Juni aus den Zöllen und sonstigen Handels⸗Abgaben zufloß, belief sich auf 31,241,095 Milreis oder 23,430,822 Rthlr. preuß. Cour. Dieselbe über⸗ traf die Einnahme während des vorangegangenen Jahres um 805,904 Rthlr. Aus den Einfuhrzöllen ergab sich dabei eine Summe von

17,758,855 Rthlr., die im Vergleich zum Vorjahr eine Mehr⸗Einnahme Allem Anscheine nach, wäre sogar

von nur 43,518 NRthlr. herausstellt. ein Minderertrag eingetreten, wenn nicht die Zollämter die bei der Ver⸗ steuerung durch höhere Werthannahmen wie durch Aenderung der ange⸗ gebenen Tarifklassen zur Erzielung größerer Einnahmen ihnen zu Gebote stehenden Mittel mehrfach in Anwendung gebracht hätten. Sicherlich hat die Mehrung der Staats⸗Ausgaben zu dieser verschärf⸗ ten Anwendung der Zoll⸗Gesetze viel beigetragen. Um so leb⸗ hafter äußert sich in Folge dessen im Handelsstande der Wunsch nach

festen Zollsätzen mit Beseitigung der Klassen und der jetzigen Werthzölle. Die Einnahme aus den Einfuhrzöllen stieg am höchsten in der Stadt

Rio de Janeiro. Sie betrug hier 9,604,509 Rthlr., also mehr als die Hälfte der Import-Gefälle im ganzen Reich. Eine Abnahme des Zoll⸗ vertrages wurde besonders in der Stadt Rio Grande do Sul bemerkt. Hier stellte sich derselbe auf 558,962 Rthlr., d. h. 220,915 Rthlr. weniger als im Vorjahr, Ebenso trat eine merkliche Minderung der Zollein⸗ nahme in Para ein. Sie war hier bei 982,554 Rthlr. um 58,932 Rthlr. geringer als im vorigen Finanzjahr. Die Ausfuhrzölle lieferten einen Gesammtertrag von 3,298,191 Rthlr. und boten gegen das Vor⸗ jahr eine Mehreinnahme von 432,895 Rthlr. Diese Steigerung war vornehmlich eine Folge der ungewöhnlich reichen Kartoffel⸗Aerndte, deren Ertrag beinahe ausschließlich im Hafen von Rio de fuhr kam. Das Zollamt von Ri zöllen. (Pr. C.)

₰½

Die walachische Regierung hat durch Bekanntmachung in 86

der amtlichen Zeitung vom 15. (27.) September d. J. eine Erhöhung des Ausfuhrzolles für Getraide in der Weise eintreten lassen, daß fortan von Weizen 10 Piaster (bisher 4 Piaster 25 Paras), von Mais 5 Piaster (bisher 2 Piaster 37 ½ Paras), von Gerste und Hafer 3 Piaster (bisher 1 Piaster 32 ½ Paras) für das Kilogramm erhoben werden sollen. Von einer ähnlichen Maßregel für die Moldau ist bisher Nichts bekannt geworden. Doch wird dieselbe mit ziemlicher Gewißheit erwartet. Die Aerndte der Walachei läßt sich als eine knappe, die der Moldau sogar als eine gute Mittel-Aerndte bezeichnen; doch haben die Aufkäufe der Verbündeten die Preise zu einer enormen Höhe gesteigert.

arktpreise.

Berlin, den 15. Oktober.

Zu Lande: Roggen 3 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 3 Rildr. 16 Sgr 3 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. 10 Sgr. auch 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pl. 1““ 9 Pf. Roggen 3 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pl., auch 3 Rthlr. 15 Sgr. Grosse Gerste 2 Kthlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf. Haser 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. 3 thlr. 7 Sgr. 6 Pf.

Sonnabend, den 13. Oktober.8

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Das Schock Stroh 10 Rthlr. 10 Sgr., auch 10 Rthlr. Heu 1 Rthlr., geringere Sorte auch 25 Sgr. Kartoffeln, der Scheffel 1 Rthlr., auch 22 Sgr. 6 Pf., metzenweis 2 Sgr., uch 1 Sgr. 6 Pf

heraus,

erhob 1,989,100 Rthlr. an Ausfu r⸗

Uafer 1 Rüüle. 20 Sgr.

Erbsen 3 Rthlr. 20 Sgr., auch

- G Aus⸗ 1 Janeiro zur Ause-⸗