1855 / 246 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

arzt“ beigelegt.

rium, zum Chef der Central⸗Abtheilung des Kriegs⸗Ministeriums, rommann, Major vom Kriegs⸗Ministerium, zum Chef der Abtheilung 2* die Ingenieur⸗Angelegenheiten im Kriegs⸗ Ministerium ernannt. v. Hoffmann, Hauptm. vom 24. Inf.⸗Regt., b. Vegesack, Nittm. vom 1. Hus. Regt., v. Avemann, Haupim: von der Armee und Direktor der Gewehrfabrik zu Spandau, Biehler, Hauptm. von der 1. Ingen. Insp., sämmtlich bisher zur Dienstleistung beim Kriegs⸗ Ministerium komman⸗ dirt, in das Kriegsministerium versetzt. Bei der Landwehr: Den 27. September. Weinschenck, Vice⸗Feldw. vom 1. Bat. 27. Regts., zum Sec. Lt. bei den Pion. 1. Aufgeb. befördert. Den 2. Oktober. 18 1 Ruppert, Bachofen b. Echt, Mies, Vice⸗Feldw. vom 3. Bat. 29. Regts., zu Sec. Lts. 1. Aufgeb. befördert. Den 11. Oktober. Reichhelm, Oelschläger, Vice⸗Feldw. vom 1. Bat. 2. Regts., Brümmer, Vice⸗Feldw. vom 2. Bat. desselben Regts., b. Helldorf, Vice⸗Feldw. vom 1. Bat. 31. Regts., Klönne, Janssen, Vice⸗Feldw. vom 7. Bat. 17. Regts., zu Sec. Lts. bei der Artill. 1. Aufgeb., Holst, Feldw. vom 1. Bat. 2. Negts., zum Sec. Lt. beim Train 1. Aufgebots befördert. b e BAbschieds⸗Bewilligungen Wc. Den 27. September. Theinert I., Hauptm. von der 1. Ingen. Insp., als Major mit der Ingenieur⸗ Unif., Aussicht auf Civilversorg. und Pension, der Ab⸗ schied bewilligt. Den 11 Oktober. v. Kleist, Sec. Lt. vom 2. Garde⸗Negt. zu Fuß, scheidet aus, Be⸗ hufs Uebertritts zur Marine. Frhr. v. Steinäcker, Hauptm. vom Kaiser Alexander Gren. Regt., mit der Regts.⸗Unif., Aussicht auf An⸗

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stellung in der Gendarmerie und Pension, der Abschied bewilligt. Gr.

v. Wartensleben, Sec. Lt. vom Garde⸗Res.⸗Inf.⸗Regt., scheidet aus, und tritt zu den beurlaubten Offizieren des 2. Bats. 2. Garde⸗Ldw. Negts. über. Bergmann, Oberst⸗Lieut. vom 3. Artill. Negt., als Oberst mit der Negts.⸗Unif. und Pension, Graßhoff, Pr. Lt. von dems. Regt., mit der Regts.⸗Unif., Aussicht auf Civilversorg. und Pension, Ludewig, Sec. Lt. 3 la suite desselb. Regts. und von der komb. Festungs⸗Artillerie⸗ Abtheilung, mit Pension, der Abschied bewilligt. 1 6 Bei der Landwehr: Den 11. Oktober. v. d. Marwitz, Pr. Lt. vom 2. Aufgeb. des 3. Bats. 1. Garde⸗ Landw.⸗Regts., als Hauptmann mit seiner bisher. Uniform, der Abschied

CFCFFiir iAerezttertrt. Den 11. Oktober. Dr. Johow, Stabs⸗ und Bats.⸗Arzt des 3. Bats. 14. Landw. Regts., unter dem gesetzlichen Vorbehalt entlassen. Dr. Pagenstecher, Assistenzarzt vom Landw. Bat. 36. Inf. Regts., Dr. Graetzer, Assi⸗

stenzarzt vom 1. Bat. 22. Landw. Regts., der Abschied bewilligt. Die Unterärzte: Dr. Horneffer, vom 40. Inf. Regt., Dr. Loeffler, vom 25. Inf. Regt., Dr. Zeissing, vom 5. Art. Regt., Dr. Busch, vom 21. Inf. Regt., Dr. Mahlo, vom 24. Inf. Regt., sämmtlich zu Assistenzarzten ernannt. Den im Reserbe⸗ und Landwehr⸗Verhäͤltniß be⸗ findlichen Aerzten und Wund⸗Aerzten: Dr. Wolff, vom 22., De. von Bönninghausen, vom 13. Landw. Regt., der Charakter: „Assistenz⸗

Militair⸗Beamte. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums 8 Den 29. September. Marschall, Proviant⸗Amts⸗Controleur in Berlin, als Reserve⸗ Magazin⸗Nendant nach Bonn, Seidel, Proviant⸗Amts⸗Controleur in Trier, nach Berlin versetzt. Burckardt, Depot⸗Magazin⸗Verwalter in

BVonn, mit einstweiliger Wahrnehmung der Controleurstelle bei dem Pro⸗

viant⸗Amte in Trier beauftragt. Den 1. Oktober. v. Poellnitz, Major a. D. und interim. Garnison⸗Verwaltungs⸗

Inspektor zu Frankfurt a. O., im Amte bestätigt.

Bekanntmachung vom 17. Oktober 1855 be⸗ treffend die Auflösung der Eichsfeldischen Til⸗

gungskasse zu Heiligenstadt. 56

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In Folge höherer Anordnung ist die seither in Heiligenstadt bestandene Eichsfeldische Tilgungs⸗Kasse seit dem 1sten d. Mts. aufgelöst worden, und sind die Geschäfte derselben, soweit sie die Regulirung der Ablösungen betreffen, auf die Königliche General⸗

Kommission zu Merseburg, die des Rentenbank⸗ und eigentlichen

Kassen⸗Verkehrs aber auf die Königliche Direction der Rentenbank

für die Provinz Sachsen hierselbst übergegangen, an welche Be⸗ hörden das betheiligte Publikum sich von nun an in Angelegenheiten

ieser Art zu wenden hat. oE Dies bringe ich hierdurch zur öffentlichen Kenntniß. Magdeburg, den 17. Oktober 1855.

Der Ober⸗Präsident der Provinz Sachsen. 2 EEE1I11““ 8 4⸗ von Witzleben. ½ 11 8 122 7 18 8 1u“ EE“ .“

MNichtamtliches.

Preußen. Coblenz, 18. Oktober. Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin von Preußen ist gestern Nachmittag um 4 Uhr auf

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dem Dampfboote „Adolph von Nassau“, von Mainz kommend, in erwünschtem Wohlsein wieder in unseren Mauern angekommen Am heutigen Geburtsfeste Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Frie drich Wilhelm von Preußen, Stellvertreter seines Er⸗ lauchten Vaters beim Protektorat der Allgemeinen Landesstiftung Nationaldank, erhielten arme Veteranen des Kreises Coblenz, welche die Schlacht bei Leipzig mitgemacht, eine Festgabe.

Der Prinz⸗Regent von Baden ist auf seiner Rückreise von der Geburtstagsfeier Sr. Majestät des Königs in Berlin heute Mittag zu einem Besuche im hiesigen Residenzschlosse einge⸗ troffen. (Cobl. Z.)

Köln, 19. Oktober. Die vorgestern begonnene zuchtpolizei⸗ gerichtliche Verhandlung wegen stattgehabter englischer Werbungen gegen den britischen Konsul Herrn Curtis und andere Personen ist gestern Abend gegen 10 Uhr zu Ende geführt worden. Das von dem Gerichtshofe gefällte Urtheil lautet dahin:

Daß die den Beschuldigten Curtis, Engels und Egener zur Last ge⸗ legten Thathandlungen das Vergehen der Werbung im gesetzlichen Sinne nicht darstellen, indem nicht nachgewiesen sei, weder, daß in hiesigen Lan⸗ den, noch in Venloo, ein definitives Werbe⸗Engagement abgeschlossen wor⸗ den sei; daß aber die genannten drei Personen schuldig seien, andern Werbern Hülfe geleistet zu haben; daß die Beschuldigten Kray und Hae⸗ bermann, als nicht genugsam überführt, freizusprechen, die übrigen Ve⸗ schuldigten hingegen für überführt anzusehen seien; daß der Konsul Curtis, so wie Engels und Egener, Jeder mit drei Monaten Gefängniß und jeder der übrigen Beschuldigten mit einer Geldbuße von 50 Thalern zu bestrafen seien.

Wie die „Köln. Ztg.“ aus Westfalen, den 18. Oktober, be⸗ richtet, werden, da Herr Fr. Harkort die von den Kreisen Siegen, Olpe und Altena auf ihn gefallene Wahl angenommen, und Herr von Vincke die Wahl abgelehnt hat, die Kreise Bochum und Hagen zwei neue Abgeordnete zu wählen haben.

Mecklenburg. Neustrelitz, 19. Oktober. Die unter dem vorsteheden Datum erschienene Nr. 17 des „Offic. Anzeigers“ enthält die Bekanntmachung wegen des am 20. November d. J. in Sternberg zu eröffnenden allgemeinen Landtages. Die diessei⸗ tigen Capita proponenda sind: 1) die ordinaire Landes⸗Contri⸗ bution; 2) die Beiträge des Landes zur Unterhaltung des Bundes⸗ Kontingents ꝛc. ꝛc., so wie die sonstigen Bedürfnisse der Central⸗ Steuer⸗Kasse; 3) weitere Verhandlungen über die Verhältnisse der Elde⸗Actien⸗Societät.

Anhalt. Bernburg, 18. Oktober. Die gestern erschienene Nummer unseres Regierungs⸗ und Intelligenz⸗Blattes bringt in seinem amtlichen Theile folgenden „Höchsten Erlaß Ihrer Hoheit der Herzogin wegen Antritts der Mitregentschaft“:

„Durch die Höchste Verordnung vom 8. d. M. haben des Herzogs Hoheit und Liebden Uns die Mitregentschaft des Herzogthums aufzu⸗ nehmen geruht. So betrübend Uns die Veranlassung dieses Schrittes ist, so haben Wir Uns der Ueberzeugung doch nicht verschließen können, daß derselbe zeitweilig zum Wohle Unseres vielgeliebten Gemahls Hoheit und Liebden und des Landes geboten ist. Wir haben daher nicht schwanken können, dem Willen des Herzogs Hoheit und Liebden gemäß und im Hinblick auf die Bestimmungen des Landesverfassungs⸗ Gesetzes die Mitregentschaft anzutreten. Wie Wir Uns der Schwere der Bürde, die Wir hiermit übernehmen, vollkommen bewußt sind, so ge⸗ trösten Wir Uns, daß der König der Könige Uns mit Kraft und Weis⸗ heit ausrüsten und Unserem Wollen und Thun Seinen Segen verleihen werde. Indem Wir Unseren getreuen Ständen, Unseren gesammten Be⸗ hörden und Unterthanen Unseren gnädigsten Gruß entbieten, hegen Wir zu ihnen das Vertrauen, daß sie Uns allezeit treu, hold und gewärtig sein werden, und geloben hierdurch feierlich, daß Wir die Verfassung des Herzogthums fest und unverbrüchlich halten und Unsere Mitregie⸗ rung in Uebereinstimmung mit ihr und den Gesetzen des Landes führen

wollen. Ballenstedt, am 12. Oktober 1855.. e 1

Friederike, Herzogin Mitregentin zu Anhalt.

v. Schaetzell.“

Schweiz. Zürich, 16. Oktober. Gestern fand die feier⸗

liche Einweihung des eidgenössischen Polytechnikums, der

ersten Schöpfung des neuen Bundes auf dem Gebiete der Wissen⸗ schaft, statt.

Belgien. Brüssel, 18. Oktober. Die legislativen Kammern werden am 13. November zusammentreten. Es wird eine Königliche Eröffnungsrede statthaben und der König bei diesem Anlasse eine Revue abhalten über die Bürgerwehr und die Truppen der Be⸗ satzung.

Großbritannien und Irland. London, 18. Oktober. Die Königin hat Edinburgh gestern früh verlassen und ist Abends um ½7 Uhr in London eingetroffen.

Von der Insel Jersey wird der „Köln. Ztg.“ berichtet, daß Piancini, der Eigenthümer, Ribeyrolles, der Herausgeber, und Thomas, der Vertheiler des Journals „L'homme“, auf Befehl des Gouverneurs wegen eines Schmähartikels gegen die Königin Victoria die Insel verlassen müssen.

Vom 24. Oktober an tritt für England und Wales (nicht auch für Irland und Schottland) das neue Wechselgesetz in Kraft, nach welchem, analog den betreffenden 1. auf dem Kontinente, bei Nichthonorirung von Tratten und Schuldbiefen

ein vereinfachtes gerichtliches Verfahren zulässig ö“ 11113“

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Frankreich. Paris, 18. Oktober. Der Kaiser empfing gestern, wie der „Moniteur“ aus St. Cloud berichtet, ein vom Könige von Preußen an ihn gerichtetes Schreiben mit der Anzeige der Geburt einer Tochter des Prinzen Friedrich Karl. Der Herzog und die Herzogin von Brabant begaben sich gestern in die Industrie⸗Ausstellung, wo sie vom Prinzen Napoleon empfangen wurden. Das Linienschiff „Bayard“ ging, dem „Moniteur“ zufolge, vorgestern mit Truppen, Material und Lebensmit⸗ teln von Toulon nach dem Orient ab. Zu St. Cloud ward gestern unter dem Vorsitze des Kaisers Ministerrath gehalten. Die große Medaille der Ausstellung ist. in Gold, in Platin, in Aluminium, in Silber und in Bronze ge⸗ prägt. Die Jury der schönen Künste hat beschlossen, daß, statt fünf, sieben Ehren⸗Medaillen vertheilt werden sollen; fünf davon sind für die Malerei bestimmt, eine für die Bildhauerkunst und eine für die Baukunst. Der Generalrath der Bank von Frankreich hat heute den Disconto auf 6 pCt. erhöht und den Betrag der auf Eisenbahn⸗Actien zu gewährenden Vorschüsse auf 30 pCt. vermindert. Die Akademie der moralischen und peliti⸗ schen Wissenschaften ist ermächtigt worden, ein ihr von der Wittwe Leon Faucher's zur Erfüllung der Absichten ihres Gatten gemach—⸗ tes Geschenk von 20,000 Fr. anzunehmen, dessen Zinsen, drei Jahre lang angesammelt, einen Preis von 3000 Frs. bilden sollen, den die Akademie alle drei Jahre als „Preis Leon Faucher“ dem Ver⸗ fasser der besten von ihr ausgeschriebenen Denkschrift über eine Frage der politischen Oekonomie oder über das Leben eines be⸗ rühmten französischen oder ausländischen Staats⸗Oekonomen zuer⸗ kennen wird. Der „Moniteur algerien“ vom 15. Oktober mel⸗ det, daß die Nomaden-Araber zu bauen und sich anzusiedeln begin⸗ nen. Die Wollen-Ausfuhr aus Algerien ist für das erste Halbjahr von 1855 auf 1 Million Kilogramme gestiegen.

Spanien. Der „Agentur Havas“ schreibt man aus Madrid vom 13. Oktober: Die Erschießung der 25 gefangenen Carlisten von Tofal's Bande hat hier und in den Provinzen üblen Eindruck gemacht. Dieselben hatten sich nur unter der Bedingung ergeben, daß man ihr Leben schone; trotzdem wurden sie auf Zapatero's Befehl hingerichtet. Der Carlistenführer Marsal droht, aus Frankreich zurückzukehren; die beiderseitigen Gränz⸗

Behörden sind jedoch auf ihrer Hut.“

Eine Depesche aus Madrid vom 17. Oktober lautet: „Die Bande des Borges ist geschlagen und zerstreut worden; 8 Todte und 16 Verwundete; ihr zugehörige Waffen und Munition wurden erbeutet. Die Banden sind übrigens Gegenstand der thätigsten Verfolgungen.“

Griechenland. Athen, 12. Oktober. Die Obersten Tzamis, Karatassos, Papacosta, Oberst⸗Lieutenant Jani Kosta sind aus der Hauptstadt verwiesen.

Türkei. Der (gestern telegraphisch erwähnte) Auszug aus einem an den französischen Marine⸗Minister gerichteten Briefe des Admirals Bruat vom 2. Oktober, welchen der „Moniteur“ veröffent⸗ licht, lautet vollständig:

Die Expedition gegen Taman und Fanagoria war aus verschiedenen Gründen vertagt worden, und ich hatte mich entschlossen, dem Komman⸗

danten Bouet vorzuschreiben, sie mit den ihm bereits zu Gebote stehen⸗

den Mitteln auszuführen, ohne neue Befehle abzuwarten. Es gereicht mir zur Freude, Ew. Excellenz melden zu können, daß die Expedition voll⸗ staäͤndig geglückt ist, und daß ihre Ergebnisse nicht ohne Wichtigkeit sind, indem sie den Feind einer Operations⸗Basis berauben, die er für einen Winterfeldzug hätte wählen können. Taman vermochte mehreren Tausend Soldaten Obdach und Schutz zu gewähren, während geräumige Gebäude in Fanagoria als Hospitaͤler oder Kasernen dienen konnten. Dem Kommandanten Bouet war es noch nicht möglich, mir einen aus⸗ führlichen Bericht über den Verlauf dieser Expedition zu übersenden. Ich beeile mich jedoch, die Einzelheiten, welche er mir gemeldet hat, Ew. Excellenz mitzutheilen. Am 24. September stach das vereinigte Expedi⸗ tions⸗Geschwader von Kertsch aus in See und steuerte nach Taman. nonmandant Bouet hatte zehn Kanonenboote und Capitain Hall 1 Kansnenboote, ein Avisoschiff und einen Dampfer von ge⸗ 81g Tiefgange mitgenommen, lauter Schiffe, die sich zum T desh von Truppen sehr wohl eigneten. Als sie vor Fana⸗ Innere amen, ließ Kommandant Bouet einige Granaten in das Innere der Redoute werfen, um die Näumung derselben zu erwirken.

Mi erweile s. ; ; 5 . Mittlerweile setzten die mit Truppen beladenen Kanonenboote ihre Fahrt

Fet bewerkstelligten die Landung eine Seemeile weit östlich vom n 88” einem Punkte, wo das Ufer so niedrig ist, daß man vom Meere Seiter ele bestreichen kann. Die Kosaken jedoch strömten von allen was scherbei und viele Arabas setzten sich in Bewegung, um alles das, zuschaffen in Eile aufladen ließ, in das Innere des Landes fort⸗ Puhr . Dte Ausschiffung stieß nirgends auf Widerstand. Um aber vachmtttags waren die Truppen in dem vollständig geräumten, brach ersehrt gelassenen Etablissement versammelt. Ehe die Nacht ein⸗ verbünd schon alle Anstalten zur Vertheidigung getroffen. Die jedoch erim Truppen hatten 6 bis 800 Reiter sich gegenüber, die sich atte zmifernten⸗ sobald man einige Granaten nach ihnen geworfen demoliren“ folgenden Tage begann man, die Häuser von Fanagoria zu gebirge ge welche zur Errichtung von Quartieren beim St.⸗Pauls⸗Vor⸗ 20 Kancheeignetes Material hergeben konnten. Man fand in Fanagoria entdeane nen und 4 Mörser, die bereits außer Dienst waren. Zu Taman ate man 11 im Sande eingescharrte 24⸗Pfünder, der

Schildzapfen! wegungen

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man abschlagen ließ. Kommandant Bouet rühmt sehr den ihm vom Bapttgin Hall und Obersten Osmond geleisteten hatlchr und berzlichen 1 eistand. Er gedachte am 2. und 3. Oktober mit der Zerstörung von Taman und Fanagoria und der Wegschaffung des Materials nach dem St.⸗Pauls⸗Vorgebirge fertig zu werden und mit den Truppen und der u“ an. Meerbusen von Kertsch zurückzukehren.

Nachtt:n r ,95; S. Oktober, wird telegraphisch berichtet: „Nachrichten aus Aegypten melden, daß die Ausfuhr von Cerea⸗ lien und anderen Lebensmitteln in jenem Lande bis zum 6. Januar k. J. verboten wurde. Diese Maßregel wird durch die Unzuläng⸗ lichteit der jährlichen Nil⸗Ueberschwemmung und durch die Furcht vor einer Hungersnoth begründet.“

Alexandrien, 12. Oktober. Die Meldung eines Zusam⸗ ESee Feschen. iil Regierungstruppen und den Bedulnen in Ober⸗Aegypten ist hier eingetroffen. Die Details si 8 bekannt. 3 eff is. Petaisgh sobgc. ns Rußland und Polen. Der „Nuss. Inv.“ theilt nach⸗ stehenden Bericht des Generals Murawfjeff, betreffend die Opera— tionen vor Kars unter den 31. August (12. September), mit:

Am 19. (31.) August erhielten wir die Nachricht, daß die Türken aus Kars nach Tschachmach gezogen seien, um die Pferde in der dortigen Gegend zu weiden. Als der Feind die von unseren Blokirungstruppen dorthin detachirten Abtheilungen gewahr wurde, hörte er mit dem Feuern aus der Festung auf und schickte Infanterie vor. Waͤhrend dieser Zeit bachhste der Kornet von der 1sten muselmännischen Reiter⸗ Abtheiluüng 2 Ali Murad Beg, mit dem Feinde an und schlug noch vor dem Eintreffen unserer Reserven denselben zurück Am 20. August (1. Septbr.) zeigte 2 sich der Feind in Masse auf der Südseie von Kars zur Unterstützung seiner Fouragirer, wich aber vor der Abtheilung des Grafen N irod unter die Kanonen der Festung zurück. Wir hatten zwei verwun⸗ dete Pferde. Wir schickten sogleich die adelige grusinische Druschine aus dem Lager mit den Gardejägern des Obersten Melikoff; 22 Mann der Letzteren schlichen links, bemerkten bei der Brücke von Kütschük Kewa die Pferde auf der Weide, warfen sich auf den Tabun (tartarisch: Pferde⸗ 8 heerde) und fingen vier Mann und einige Pferde. Am 22 August 5 (3. September) bestand der General⸗Major Baklanoff mit Linhn⸗ und tschernomorischen Kosaken eine glückliche Affaire gegen die türki⸗ schen Fouragiere. Er scheuchte sie nach Kars, tödtete 16 und fing 18 Mann, darunter einen Ober⸗Offizier. Der General⸗Major bemerkte Erstaunen, daß die türkischen Geschütze auf die flüchtigen Baschi⸗Bozuks feuerten. In der Nacht vom 22. zum 23. August (3. zum 4 Sep⸗: tember) hatten wir auf der Westseite von Kars ein gluͤckliches Treffen mit der türkischen Kavallerie. Der zu Kars befehligende General Williams befahl, Angetichts der täglichen Niederlage seiner Kavallerie, noch am 21. August (2. September) einigen Abtheilungen auf dem Wege nach Tschachmach und Alta zu rücken. Der Oberst Korsakoff und Baron Ungern⸗Sternberg verstärkten unsere Posten mit musel⸗ maͤnnischer Reiterei und Miliz, stellte eine dichte Kette von irregulairer Kavallerie her und eine Reserve am Dorfe Oschawra. Der Fuͤrst Don⸗ dukoff stand im Lager in voller Bereitschast; Abtheilungen zur Begeg⸗ nung von Ausfäaäͤllen waren zur Stelle. 2 300 Mann aus 6 1000 der 8b feindlichen Kavallerie waren vorher gewählt, mit Artilleriebedeckung u dem Strauße auszurücken, zusammen 1200 Regulaire, dazu Baschi⸗Bozuks; 3 um 10 Nachts hörte man sie schweigend nahen. Oberst⸗Lieutenant Lo⸗ 829 schakoff, Befehlshaber der Vorposten, lichtete die Dunkelheit mit Schüssen, erblickte den Feind und hieb mit einer Sotnie donischer Kosaken ein. Die türkische Artillerie machte gleich Kehrt, der Kom⸗ mandeur des 2ten arabitanskischen Regiments ward gefangen. Er er⸗ zählt, es seien Manche von seinen Landsleuten schon vor der Attake rechts abgegangen. Unsere Reserven kamen heran und der nächtliche Kampf wurde aͤllgemeiner. Ein Theil des Feindes wurde von den Sei⸗ nigen abgerissen, ein anderer benutzte die Dunkelheit und das verwachsene Terrain und zog sich in die Schlucht zwischen den Dörfern Tschiflik und Aram⸗Wartam, um unserer Kavballerie einigen Widerstand leisten zu kön⸗ nen. Unsere Raketen trieben ihn bald hinaus und in die Flucht nach allen Richtungen. Unsere Kosaken und Milizen, Dragoner und Raketen folgten den Zersprengten. Noch einmal gelang es den Türken, sich zu setzen. Auf dem Kamm des Berges zwischen den Dörfern Sor⸗ hubla und Aram⸗Wartam sammelten sich zwei ihrer Abtheilungen und eröffneten ein Feuer, bis sie vom 4ten und 5ten Dragoner⸗Ne⸗ giment Kronprinz von Württemberg auseinander gejagt wurden. Im Dorfe Sorchubla, wohin sie geflohen, setzten sie sich in den Häusern fest. Der Fürst Dondukoff-⸗Korsakoff umschloß das Dorf und nahm beim An⸗ bruch des Morgens die feindliche Besatzung gefangen. An anderen Stellen wurde der Kampf gegen die entschlüpfenden Feinde fortgeführt.

Um Mitternacht wich der Feind vor unserer vom Oberst Schultze ent⸗ sandten Mannschaft bei Samowata. Um 2 Uhr Nachts behielt Oberst Schultze bei Tschigrigan die Oberhand. Der auf allen Seiten geschla⸗ gene Feind hatte mit großer Hartnäckigkeit gekämpft; die ganze Affaire fiel im Dunkel der Nacht und schwer zugänglichem, schluchtigem Terrain vor. Nur durch die Wachsamkeit und Kühnheit unserer Füͤbrer gelang uns ein solcher Erfolg, mit ganz geringem Verluste. (Folgt die Erwähnung der einzelnen Führer.) Nach der geringsten Berechnung batte der Feind 125 Todte. Gefangen wurden? Stabsofziere, 19 Ober⸗Offiziere, 200 Mann; 800 Pferde und eine Masse von Waffen erbeutet. Unser Verlust betrug 3 Todte. Verwundet wurden 5 Offiziere, 10 Mann. Kontusionirt 22 Mann. 8 Pferde todt, 15 verwundet. Von der ent⸗

flohenen türkischen Kavallerie soll die Hälfte (an 200 Mann) noch ver⸗

wundet sein. Nach Kars kamen nicht mehr als 200 Mann zurück. Der feindliche Gesammtverlust muß sich auf mehr als 600 Mann belaufen. Diese Niederlage hat die Türken von der Kraft unserer Blokade ver⸗ sichert. Am folgenden Tage versuchte die übrig gebliebene feindliche Ka⸗ vallerie sich auf der kehrte aber vor den Be⸗

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