11““ 491619 1b Roggen. Gerste. Hafer.
g2. 8 8 88 h114“*“
Namen der Städte. Weizen.
99 2 272 102 69 105 72½ 65 % 106 ⅔4 63
Magdeburg 39 ½ Stendal . Halberstandnt. Nordhausen Mühlhausen. Efut... Halle Tbörgatk...
37 36 2½ 34 2 39 22
„ 5 00⸗b0b9 5527272⸗
117 2⁄ 662½ 116 4 77,
120 8 73 1½
Minden.... Paderborn ... Dortmund
145 137,8 142 ₰☛
812
5 9 695595
1072½ 64 8 114 71 ½ 110, ⁄ 63 ½ 104 117 ¾ 117
114
108
1172 106 * 11128
147 2 165 ¾ 1537* 449.— 149 8. 156 12 149
145
12929 145 12
137 134 2,
Elberfelldl.... Düsseldorf.... Malmedo Saarbrück........ Creuznach..... Simmern....
Coblenz... Wetzlarar ..D
Durchschnitts⸗
8 Preise
der 13 preuß. Städte
7 posenschen Städte
⸗ 5 brandenb. Städte 4 pommersch. Städte 13 schlesischen Städte
⸗- 8 sächsischen Städte 4 westfälisch. Städte 14 rheinischen Städte
„ 9 0 0 07757227⸗
8 2 1““ .“
Der Chef des Ministeriums für die land⸗ Freiherr von Manteuffel,
Angekommen: wirthschaftlichen Angelegenheiten
von Disseldorfkf.
Abgereist: Se. Durchlaucht der General⸗Lieutenant und Chef des 23ͤsten Landwehr⸗Regiments, Fürst Adolph zu Hohenlohe⸗Ingelfingen, nach Koschentin.
Se. Excellenz der Handels⸗Minister von der Heydt, nach Dirschau.
Se. Excellenz der General der Infanterie und kommandirende General des 2ten Armee⸗Corps, von Grabow, und
Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Kommandant von Stettin, von Hagen, nach Stettin.
—— —
Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Commandeur der
16ten Division, von Gayl, nach Trier.
Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Commandeur der
ten Division, von Brandenstein, nach Glogau.
Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, Erb⸗Hofmeister in der Kurmark Brandenburg und Gesandter im Haag, Graf von Königsmarck, nach Plauen.
Se. Excellenz der Herzoglich anhalt⸗deßau⸗göthensche Staats⸗ Minister, von Ploötz, nach Dresden.
Der General⸗Major und Commandeur der 2ten Kavallerie⸗ Brigade, Küntzel, nach Danzig.
Der General⸗Major und Commandeur der 18ten Infanterie⸗ Brigade, von Schon, nach Glogau. vb
Der General⸗Bau⸗Direktor Mellin nach Dirschau.
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““
8
4 Berlin, 22. Oktober. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Regiments, Obersten von Roehl, die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Sterns zum Commandeur⸗Kreuz des Groß⸗ herzoglich badenschen Ordens vom Zähringer Löwen zu ertheilen.
„
8
V V
Commandeur des Garde⸗Artillerie⸗ V
Preußen. Bonn, 19. Oktober. Der Chef des Ministeriums für landwirthschaftliche Angelegenheiten, Herr Freiherr von Man⸗ teuffel aus Berlin, und der Herr Freiherr von Kleist⸗Retzow, Ober⸗ Präsident der Rheinprovinz, sind heute Morgens hier angekommen. (Bonner Zeitung.) .
Hamburg, 20. Oktober. Der Königlich preußische Ge⸗ schäftsträger, Herr Geheime Legationsrath von Kamptz, hat dem Senate das Notificationsschreiben Sr. Majestät des Königs von Preußen über die Entbindung Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich Karl von einer Prinzessin zugestellt. (H. B. H.)
Sachsen. Weimar, 19. Oktober. hiesiger Stadt anberaumten Termin zur Wahl der Wahlmänner für die Abgeordnetenwahl zum Landtage war in keinem der 32 Wahlbezirke die erforderliche Anzahl von Urwählern erschienen, so daß eine zweite Wahl vorgenommen werden muß. Dieselbe soll den 25. Oktober stattfinden. (Weim. Z.)
Frankfurt, 20. Oktober. Baron Brunnow, Gesandter Sr. Majestät des Kaisers von Rußland am hohen deutschen Bunde, ist hier angekommen und im russischen Hofe abgestiegen.
Baden. Heidelberg, 19. Oktober. Wie wir vernehmen, sind die Wahlen der Abgeordneten zur Zweiten Kammer auf den 31. Oktober angeordnet. (Karlsr. Ztg.)
Großbritannien und Irland. London, 20. Oktober. In der Sitzung des geheimen Rathes, welche gestern zu Windsor stattfand, wurden die Parlaments-Ferien, deren Schluß zu Ende der letzten Session vorläufig auf den 23. Oktober festgesetzt war, bis zum 11. Dezember ausgedehnt. Der aus Portugal zurück⸗ gekehrte ehemalige Gesandte Englands am Hofe von Lissabon, Sir Richard Pakenham hatte gestern eine Audienz bei der Königin. Der Gemeinderath der City von London hat mit 30 gegen 6 Stimmen beschlossen, das Parlament in einer Petition um Abschaffung des Abjurations⸗Eides zu ersuchen, in Folge dessen den Juden der Ein⸗ tritt ins Parlament versagt ist.
Der Kriegsminister Lord Panmure hat an den General Simpson folgenden Brief gerichtet:
„Sir! Ich habe die Ehre, Ihnen mitzutheilen, daß Ihre Majestät, um zu beweisen, wie sehr sie die von dem Heere bei der Einnahme Se⸗ bastopols geleisteten Dienste zu würdigen weiß, beschlossen hat, der die Inschrift „Sebastopol“ tragenden Denkmünze eine Agraffe hinzuzufügen. Ihre Majestät hat ferner befohlen, daß alle die Kavallerie⸗ und Infan⸗
terie⸗-Negimenter, welche am Kriege Theil genommen haben, auf ihren
In dem auf heute in
Fahnen und Standarten den Namen „Sebastopol“ tragen sollen. Ich
habe ꝛc. Panmure.“
Frankreich. Paris, 19. Oktober. Ein Dekret befreit die fremden Schiffe, die aus den nördlichen Ländern von Europa Bau⸗ holz⸗Ladungen im Betrage von drei Vierteln ihres Tonnengehaltes nach algerischen Häfen bringen und mit Ladungen französischer oder algerischer Erzeugnisse wieder abfahren, von Erlegung des Tonnen⸗ geldes. — Ein anderes Dekret befreit das zum Bau von See⸗ schiffen bestimmte Holz, Metall, Tauwerk ꝛc. auf drei Jahre vom Einfuhrzolle, wenn binnen einem Jahre die wirkliche Verwendung zu gedachtem Zwecke nachgewiesen wird.
— 20. Oktober. Vorgestern und gestern sind, wie der „Mo⸗ niteur“ anzeigt, zu Toulon vier Linienschiffe aus dem Schwarzen Meere und ein Linienschiff aus dem Piräus angelangt.
Der Seine⸗Präfekt hat die Hundebesitzer zur Anzeige ihrer Hunde aufgefordert, indem vom 1. Januar 1855 an auch im De⸗ partement der Seine eine Hundesteuer eingeführt werden wird. So viel man hört, soll auf die Hunde erster Klasse eine jährliche Taxe don 10 Fr. und auf die zweite Klasse eine Steuer von 9 Fr. gelegt werden. In einer Anzahl anderer Departements besteht schon seit dem 1. Januar eine Hundesteuer, die von 3 bis 8 Fr. wechselt, und in kurzer Zeit wird diese Taxe, welche eine bedeutende
Einkommensquelle für die Departemental⸗Kassen abgeben wird, in
allen Departements Frankreichs eingeführt werden.
Spanien. Die madrider Blätter vom 14. Oktober melden, daß endlich gegen 160 Deputirte in der Hauptstadt eingetroffen sind, um ihre Sitze in den Cortes einzunehmen. — Der Heraus⸗ geber der (karlistischen) „Estrella“ ist wegen Veröffentlichung auf⸗ rührerischer Artikel zu sechs Jahren Gefängniß verurtheilt und be⸗ reits nach Zamora abgeführt worden, um dort seine Strafe zu überstehen.
Eine Depesche aus Madrid vom 18. Oktober lautet: „Die Tarif⸗Junta hat beschlossen, für Steinkohlen die Befreiung von jedem Zolle, die Herabsetzung des Zolles auf Kupfer um die Hälfte, und die freie Einfuhr von Wolle vorzuschlagen.“
Italien. Turin, 18. Oktober. Se. Majestät der König präsidirte bereits wieder im Ministerrathe.
„Nach zuverlaͤssigen Berichten der „Pr. C.“ aus Rom sind die zwischen dem päpstlichen Stuhle und der Kaiserlich russischen Regierung schwebenden Unterhandlungen wegen Ernennung mehrerer katholischen Bischöfe für das Köoͤnigreich Polen einem beide Theile zufriedenstellenden Abschluß nahe. Die Mehrzahl der von Rußland vorgeschlagenen Kandidaten, darunter auch der für das
und Brennmaterial zu versehen.
Erzbisthum von Warschau aufgestellte Prälat, soll bereits die Zu⸗ stimmung des Papstes erlangt haben.
Türkei. Nachrichten aus der Krim vom 13. Oktober zufolge, welche der „Globe“ erhalten hat, waren die Vorposten der Ver⸗ bündeten am 12ten bereits anf fünf Wegestunden von Baktschi⸗ Serai vorgerückt. Die Russen zogen sich langsam zurück. Alles deutete jedoch darauf hin, daß Liprandi Vorbereitungen treffe, die Belbek⸗Linie zu vertheidigen und sich dabei auf Gortschakoff's Corps
stützen. 5 Aus Marseille, 20. Oktober, wird telegraphirt: „Das am l1ten von Konstantinopel abgegangene Paketboot „Caire“ ist hier eingetroffen. Das „Journal de Constantinople“ veröffentlicht
eine scharfe Warnung, die ihm wegen einer in der Nummer vom
1. Oktober befindlichen Korrespondenz aus Kars ertheilt worden ist. Diese Warnung, die zweite, welche das erwähnte Blatt erhal⸗
ten hat, bedroht dasselbe mit Suspension für den Fall, daß es
sich in Zukunft ähnliche Veröffentlichungen zu Schulden kommen lassen sollte.“ 8
Eine zweite Depesche aus Marseille, 20. Oktober, meldet: „Den durch den „Caire“ überbrachten Nachrichten zufolge war der Convoi der entlassenen französischen Soldaten aus der Krim in Konstantinopel eingetroffen. Die unter Befehl des Generals Ba⸗ zaine am 7. Oktober von Kamiesch nach Kinburn abgegangene Expedition war durch eine von dem General Spencer befehligte englische Brigade verstärkt worden. General Hugh Rose, englischer Kommissar im Lager des Marschalis Pelissier, begleitete die Eng⸗ länder; vier französische Divisionen kampirten auf den am Ufer des Belbek gelegenen Höhen. Die mühseligen Wegebauten wurden ohne
Unterlaß betrieben.“
Der pariser „Moniteur“ veröffentlicht einen Tagesbefehl des Marschalls Pelissier, in welchem derselbe dem bei der Belagerung Sebastopols betheiligten, von der Flotte detachirten Marine⸗Corps
in sehr anerkennender Weise seine Glückwünsche darbringt, so wie ein an den Admiral Bruat gerichtetes Schreiben des Admirals
Lyons, in welchem Letzterer im Auftrage der englischen Admiralität dem französischen Admiral und den unter dessen Befehle stehenden
Offizieren und Mannschaften für ihre seit Beginn des Feldzuges
fortwährend bewiesene herzliche Cooperation dankt.
Auf dem englischen Kriegs⸗Ministerium ist folgende Depesche des Generals Simpson eingetroffen: ““ „Sebastopol, 6. Oktober.
Mylord! Da Marschall Pelissier mir gegenüber den Wunsch aus⸗ gedrückt hatte, die von General d'Allonville befehligte Kaballerie zu Eu⸗ patoria durch einen Theil der erectischen Kavallerie verstärkt zu sehen, so ging ich augenblicklich auf dieses Ansuchen ein und ertheilte der aus den Karabinieren, dem 4ten und 13ten leichten Dragoner⸗Regiment, dem 12ten Lancier⸗Regiment und einer Batterie der Königlichen reitenden Artillerie unter Hauptmann Thomas bestehenden und von dem Brigade⸗General Lord George Paget befehligten leichten Kavallerie⸗Brigade den Befehl, sich zur Einschiffung dorthin bereit zu halten. Ich hoffe, daß sich Transportschiffe finden werden, um sie Anfangs naͤchster Woche hinzubringen. Ich habe die Ehre, Ew. Herrlichkeit die Abschrift eines Berichts zu übersenden, den ich von Oberst⸗Lieutenant Ready empfangen habe und der Nach⸗ richten über eine gegen ein Fort und gegen Gebäude auf der Insel Taman unternommene Expedition enthält. Der Zweck derselben ward vollständig erreicht, und es gelang den Truppen, sich in den Besitz einer
großen Quantität Brennholz und Baumaterial zu setzen. Seit ich das letzte Mal die Ehre hatte, an Sie zu schreiben, habe ich den General⸗ Lieutenant Vivian gesehen, und es gereicht mir zur Freude, Ew. Herr⸗ lichkeit melden zu können, daß er meinen Entschluß, sein Kon⸗ tingent zu Kertsch zu versammeln, vollständig billigt. 8 Einige Tausend Mann sind bereits daselbst angekommen, und es wird nichts verabsäumt, um sie für den Winter mit Nahrungsmitteln
elbst steht auf einem Bergrücken, welcher sich von hier südwärts nach Markul hinzieht. Die Hauptstellung des Heeres ist auf der Hochebene zwischen Aitodor und Markul; die Reserven sind zwischen dem Dorfe Urkusta und der Tinli⸗Brücke aufgestellt. Das Corps soll noch weitere Verstärkungen erhalten, um in der nächsten Woche eine starke Terrain⸗ Rekognoscirung von Foti Sala nach Whembasch ar vorzunehmen. Ich habe vergessen zu melden, daß General-Lieutenant Markham sich durch Krankheit genöthigt gesehen hat, auf einige Mo⸗ nate nach England zurückzukehren. Er ist am 29. September abgefegelt. Beiliegend folgt das Verzeichniß unserer Verluste. J. Simpson.“ Rußland und Polen. Die (ihrem Inhalt nach bereits
mitgetheilte) Depesche des General⸗Adjutanten Fürsten Gort⸗
schakoff, vom 1. (13.) Oktober 8 ½ Uhr Abends, lautet vollstän⸗ dig wie folgt:
„Heute früh verließ der Feind das Thal des oberen Belbek und alle seine Positionen diesseits des Gebirgskamms, welcher dieses Thal von dem Baidarthale trennt, und ging auf das Defilé zurück, von unseren Schaaren gefolgt, mit denen er scharmuzirte. Dieser Rückzug war aller Wahrscheinlichkeit nach die Folge der Verstär⸗ kung unserer Avantgarde zwischen der Katscha und dem Belbek, und des Vorrückens unserer Truppen auf Gawry und Albat. Auf der Nordseite von Sebastopol und den übrigen Punkten der krimschen
Halbinse s Neues vorgefallen, Dalbinsel ist nichts Neue vorg W“ “
“
Das Corps des General de Salles hat in der vorigen Woche seine Vorposten bis auf die über Foti Sala auf⸗ steigenden Höhen am linken Ufer des Belbek vorgeschoben. Das Corps
am linken Katscha⸗Ufer
ines soliden Etablissements beschäftigen.“
Von Sir E. Lyons ist kommen:
Vor der Dnieprmündung, 17. Oktober 1855. Die 3 Forts auf der Kinburn Landspitze mit über 70 Kanonen und 1300 Mann Besatzung unter General Kokouvitch haben heute kapitulirt. Vorgestern forcirte eine Flottille von Kanonenbooten die Einfahrt in den Dniepr, und die alliirten Truppen landeten auf dem Landvorsprung südlich von den Forts; so wurde den Besatzungen durch gleichzeitiges Zusammenwirken sowohl der NRückzug, wie der Zuzug von Verstärkungen abgeschnitten; und nachdem die Forts heute durch die Mörser, die Kanonenboote und französische schwimmende Batterieen bombardirt und durch die Dampf⸗ Linienschiffe und Fregatten aus der Nähe (sie hatten nur 2 Fuß Wasser unter dem Kiel) mit Kanonen beschossen worden, sahen sie sich bald zur Uebergabe gezwungen. Der Verluste auf der Flotte sind sehr wenig, aber der Feind zaͤhlt 45 Todte und 150 Verwundete. Ein Dampfgeschwader unter den Contre⸗Admiralen Stewart und Pellion liegt im Dniepr vor Anker und beherrscht den Zugang zu Nikolajeff und Cherson. Die Forts sind von alliirten Truppen besetzt. Die Gefangenen werden unverzüglich nach Konstantinopel gesandt werden.“
Nachstehenden ausführlicheren Bericht über die Affaire von Kinburn enthält eine am 20. Oktober erschienene Extra⸗Ausgabe des pariser „Moniteurs“:
„Kinburn, 17. Oktober. Am 14. Oktober Morgens, nachdem sich die heftigen Winde gelegt, welche die Operationen der Flotten seit dem 8ten hinderten, verließen dieselben die Rhede von Odessa. Am Abende des nämlichen Tages warfen sie vor Kinburn ihre Anker aus. In der Nacht fuhren oier französische Kanonen⸗Schaluppen, die „Tirailleuse“, „Tridente“, „Meurtrière“ und „Mutine“, die der Contre⸗Admiral Pe⸗ lion unter dem Befehle des Schiffs⸗Lieutenants Allemand (bvom „Cacoque“) abgesandt hatte, mit fünf englischen Kanonenbooten durch den Paß von Otschakoff und liefen in den Dniepr ein. Am fol⸗ genden Tage (15. Oktober) bei Tagesanbruch wurden die Truppen unge⸗ fähr 4500 Metres südlich von dem Plaätze ausgeschifft. Am Nachmitta eröffneten die Kanonenboote (bombardes) das Feuer; sie wurden bei Anbruch der Nacht jedoch zum Unterbrechen ihres Feuers genöthigt durch die Bewegung der See, die ihr Zielen unsicher machte. Der Tag vom 16. Oktober war wegen der Wendung des Windes nach Südost beinahe ganz für uns verloren. Die Truppen legten Verhaue an und machten Reconnaissancen nach dem Suüͤden zu. Die Ka— nonenboote im Dniepr konnten allein den Platz beunruhigen. Da imin der Nacht der Wind sich nach RNorden gedreht hatte, so beschäftigten wir uns, der Admiral Lyons und ich, mit der Ausführung des Schlachtplanes, den wir seit dem Tage vorher nach den Sondirungen des Capitains Scott (vom „Spitfire“) und des Schiffs⸗ Lieutenants Cloué (vom „Brandon“), die von den Ingenieurs Hydro⸗ graphes Tloin und Manen unterstützt worden waren, ausgearbeitet hat⸗ ten. Um 9 Uhr 20 Minuten eröffneten die drei schwimmenden Batte⸗ rieen, die „Depastation“, die „Labe“ und die „Tonnante“, ihr Feuer. Der Erfolg, den sie an diesem Tage hatten, entsprach allen Hoffnungen des Kaisers. Der Wall, den sie beschossen, erhielt sehr schnell und an mehreren Punkten praktikable Breschen. Die französischen und engli⸗ schen Bombarden eröffneten ihr Feuer um 9 Uhr 45 Minuten. Ihre Schüsse, von den Signalen des „Abiso“ rectificirt, waren bewunderungs⸗ würdig gut gezielt. Ich schreibe ihnen einen großen Antheil an der schnellen Uebergabe des Platzes zu. Die fünf französischen Kanonenboote⸗, „Flèche“, „Vitraille,“ „Flamme,“ „Alarme“ und „Grenade“, von sechs englischen Kanonenbooten unterstützt, nahmen ihre Posten fast zur näm⸗ lichen Zeit ein, wie die Bombarden. Ihre Schüsse trafen sehr vortheil⸗ haft von der Seite die Batterieen à Barbette, welche von den schwim⸗ menden Batterieen beschossen wurden. Sobald das Feuer des Platzes an Lebhaftigkeit abnahm, stellten sich unsere Kanonenboote auf Befehl des Capitains der „Grenade“, Herrn Jauréquiberry, auf gleicher Linie mit den schwimmenden Batterieen auf. Die englischen Kanonen⸗ boote führten die nämliche Bewegung aus. — Präcise 12 Uhr setzten sich die von den Fregatten, Korvetten und Avisos ge⸗ folgten Linienschiffe in Bewegung. Die Linienschiffe formirten sich in einer Linie und warfen, 1600 Metres von den Forts ent⸗ fernt und bei 26z Fuß Wasser, ihre Anker aus. Im nämlichen Augenblicke fuhren sechs englische Fregatten unter dem Befehle des Contre⸗ Admirals Stewart, und drei französische Fregatten („Asmodée“, „Ca⸗ cique“ und „Sané“), unter dem Befehle des Contre⸗ Admirals Pellion, in den Paß von Otschakoff ein, um die Forts von Kinburn im Rücken anzugreifen. Das englische Linienschiff „Hannibal“- fuhr bis in die Mitte dieses Passes. Die Generale Bazaine und Spencer ließen ihre Tirailleurs und ihre Feldgeschütze bis auf ungefähr 400 Metres von dem Platze vorrücken. Diese kühnen Manöber und die Linie der neun französischen und englischen Linienschiffe, mit ihrer ganzen Artillerie gegen den Platz donnernd, hatten eine entscheidende Wirkung. Um 1 Uhr 35 Minuten, als wir bemerkten, daß das Fort von Kinburn sein Feuer eingestellt hatte, obgleich die Nordwerke sich ihrer Mörser noch bedienten, waren der Admiral Lyons und ich der Ansicht, daß man den Muth. dieser überaus tapferen Leute, die wir bekämpften, achten müßte. Wir gaben daher das Signal zum Einstellen des Feuers, pflanzten die weiße Fahne auf und sandten eine englische und eine französische Schaluppe ans Ufer. — Die Forts nahmen die ihnen angebotene Capitulation an. Die Garnison verließ mit kriegerischen Ehren den Platz und gab sich ge⸗ fangen. Unsere Truppen haben alle russischen Werke besetzt. Die Capi⸗ tulation stipulirte, daß der Platz uns in dem gegenwärtigen Zustande übergeben würde. Wir nahmen daher von den Mundvorräthen und der Munition des Feindes Besitz. Der Admiral Lyons und ich sandten Wundärzte der beiden Flotten ab, um die russischen Verwundeten, 80 an der Zahl, zu behandeln. Die Zahl der Gefangenen beträgt zwölf⸗ bis funfzehn Hundert. Wir werden uns sofoxt mit der Errichtung
(Dieser Bericht traͤgt merk⸗
& Fraßnl nasbhe irmhmhe
folgende Depesche in London ange⸗
I mnz und⸗