1855 / 275 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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zur Rückkehr nach Frankreich bestimmt. Selim Pascha war Rüagehchen Kürassieren und mit Artillerie von x885 pezunt nach Kars abgegangen. Nachrichten vom 8s 9. schen Heere zufolge, hatten die Russen die Belager ung v on da 62 aufgehoben und kehrten nach Tiflis zurück. Die „Presse d'Orien meldet die Aufhebung der Belagerung, ohne sie verbürgen z0 wollen, behauptet jedoch, daß die russische Artillerie den Rückmarsch von Kars angetreten habe. Aus der Krim hatte man erfahren, daß General Vivian in Kertsch angekommen war. Der russische General Wrangel schien mit den Verstärkungen, welche er b ten hatte, die Meerenge von Jeni⸗Kale bedrohen zu wollen. Die Verbündeten standen ihm bereits 30,000 Mann stark gegenüber, und weitere Truppen wurden erwartet. Das zu Jeni⸗Kale er⸗ richtete Lager ist zur Aufnahme von 15,000 Mann geeignet. Omer Pascha soll bis auf 20 Stunden von Kutais vorgerückt n. Die „Times“ veröffentlicht eine an Bord des „Royal Alber auf der Höhe von Sebastopol, 6. November, Selet eegs Depesche des Admirals Lyons nebst den einliegenden mehrerer See⸗Offiziere über die Thätigkeit des englischen Geschwaders im asow'schen Meere. Capitain Sherard Osborn , ältester englischer Offizier im asow'schen Meere, meldet unterm 25. ber, daß er seit dem 9. Oktober an der Nordküste, bis nach Taganrog hin umhergestreift ist. Auf zwei zungen, darunter die von Bielosarai (zwischen ians und Mariupol) hatten die Russen sich in den Trümmern ihrer alten Fischereien festgesetzt und eine Reihe von Brustwehren und Wolfsgruben angelegt, von wo aus sie auf die englischen Schiffe feuerten, welche an jenen Punkten vor Anker gehen wollten. Da sie außerdem mit einer Anzahl von Booten versehen waren, welche einem mit der Ungunst der Wetters kämpfenden Schiffe ge⸗ fährlich werden konnten, so beschloß Capitain Osborne, die russischen Boote zu zerstören und die feindlichen Mannschaften aus ihren befestigten Stellungen zu vertreiben. Am 15. Oktober machte Lieutenant Day mit dem Schiffe „Recruit“ diesen Versuch. Zwar gelang es ihm nicht, die russischen Scharfschützen zum Rückzuge zu zwingen, doch zerstörte er der feindlichen Kavallerie und Ifanterie zum Trotz 7 Boote und 5 große Fischereien. Durch das Springen einer achtzölligen Kanone ward Lieutenant Day schwer am Fuße verletzt. Am 20. Oktober trieb der „Ardent (Lieutenant Compion) eine starke Schaar russischer Kavallerie, die ihn verhindern wollte, sich der Krivaia⸗Zunge zu nähern, zurück und zerstörte 3 Boote. Am 24. Oktober ward der 150 Mann starke Feind durch Landungs⸗ truppen aus den Wolfsgruben auf der Bielosarai⸗Zunge verjagt, seine zur Aufnahme von 200 Mann geeigneten 8 Posten zerstört und 11 schöne Boote, so wie eine große Fischerei in der Nähe der Stadt Alti verbrannt. Zu gleicher Zeit zerstörte der „Re⸗ cruit“ nicht weit von Mariupol zwei große Fischereien und einige schöne Boote, und am Abend waren die Engländer vollständig Herren des einzigen Theils der Küste, an welchem die Russen den Versuch gemacht hatten, sich wieder festzusetzen. „Da der Frost bereits ein⸗ getreten ist,“ schreibt Capitain Osborne, „so hege ich die Hoffnung, daß sie vor dem nächsten Frühling nicht im Stande sein werden, ihr Terrain wieder zu erobern. Die außerordentlichen Anstren⸗ gungen, welche der Feind macht, um dem Fischfange an dieser Küste obzuliegen, liefern einen Beweis für die Wichtigkeit des⸗ selben. Manchmal geben 2⸗ bis 300 Soldaten großen Booten das Geleit, die nebst Fischergeräth und Fischern auf von Ochsen gezo⸗ genen Karren und Arabas befördert werden Die Fische werden, so wie sie gefangen sind, sogleich auf Karren in e pes Landes geschleppt, und wenn man bedenkt, daß wir blos auf Einer Landzunge an 100 Fischerkähne zerstört haben, so kann man sich einen Begriff von dem ungeheuren Fischverzehr an dieser Küste machen. Als Beweis, daß Fisch einen sehr bedeutenden Bestandtheil der russischen Soldatenkost bildet, will ich nur anführen, daß wir bei der ersten Zerstörung der Militär⸗Depots zu Genitschi im vorigen Mai Hunderte von Tonnen voll gesalzener und gedörrter Fische fanden.“ In einem Berichte aus Genitschi, vom 12. Oktober, meldet der Befehlshaber des Kanonenbootes „Weser“, Lieutenant Commerell, daß er am 10. Oktober durch die Straße von Genitschi gesegelt ist und am Flusse Kara⸗Su und Salghir 400 Tonnen Getreide und Fourage zerstört hat. Der Lieutenant und die ihn begleitenden Landungstruppen wurden, als sie sich nach gethaner Arbeit zurückzogen, so hart von den Kosaken bedrängt, daß sie nur mit genauer Noth der Gefangenschaft entgingen.

RNußland und Polen. Aus St. Petersburg, 19. No⸗ vember, wird der „Wiener Ztg.“ telegraphisch mitgetheilt: Se. Majestät der Kaiser sind heute Nacht wohlbehalten hier ein⸗ getroffen. Vor Ihrer Abreise aus der Krim haben Se. Majestät befohlen, dem Getreide-Export des Herrn Gopcevich kein Hin⸗ derniß in den Weg zu legen.

Die hiesigen Blätter enthalten einen Tagesbefehl des Ober⸗ Befehlshabers der Mittelarmee, Paniutin, aus Kiew vom 22. Okto⸗ ber, nebst einem Bericht, aus dem hervorgeht, daß die Mittelarmee um 10 Druschinen des Gouvernements Wladimir, also durch 10,300

Linien zu einer jütischen Eisenbahn antr

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Mann, im Laufe des Monats Oktober verstärkt worden ist. Diese Truppen werden im Gouvernement Kiew überwintern.

17. November. Der General⸗Adjutant Fürst Gortschakoff berichtet unterm 2. (14.) November, 10 Uhr Abends: „In Eupa⸗ toria hat der Feind gestern und heute seine Truppen auf die Schiffe gebracht; ein großer Theil dieser Truppen ist in der Richtung nach Westen abgegangen. Auf den übrigen Punkten der Halbinsel Krim ist nichts Neues vorgefallen. . 8

Telegraphischer Meldung aus Odessa, 15. November, zufolge, wurde Mariupol am 9. November neuerdings von einem Bom⸗ bardement bedroht und nur zufolge der Declaration des österrei⸗ chischen Konsular-Agenten, daß sich dort kein Kroneigenthum be⸗ finde, verschont. 92 1 18

Der „Russ. Inv.“ veröffentlicht Folgendes über ein kleines Gefecht der gurischen Abtheilung am 9. (21.) Oktober: „Nach⸗ dem der Chef der gurischen Abtheilung, General⸗Major Bagration⸗ Muchrjanski, die Nachricht erhalten hatte, daß die Türken öfters ihre Füllen (ungefähr 40 Stück) aus Redutkale auf die Ebenen von Michodsch (am Ufer des Meeres, 3 Werste von Redut) zur Weide treiben, befahl er dem Esaul (Hauptmann bei den Ko⸗ saken) Mogiley, von der Wahrheit dieser Nachricht sich zu über⸗ zeugen und wo möglich die Füllen zu erbeuten. Am 9. Oktober nahm Esaul Mogilny hundert Mann von der reitenden Miltz, 60 Mann von der Fuß⸗Miliz und eben so viel Kosaken mit drei Offizieren, und kam mit dem Anbruche des Tages auf den Ebenen von Michodsch an, wo er die Reiterei am Rande des Waldes und die Kosaken am Graben, welcher die Ebenen durch⸗ schneidet, aufgestellt hatte. Nach einer Stunde bewegten sich die Türken, an der Zahl von einem Bataillone, am Ufer des Meeres nach der Ebene hin. In einem günstigen Momente machte unsere Reiterei den Angriff, während die Kosaken und Milizen das Ge⸗ wehrfeuer eröffneten. Anfangs gerieth der Feind in Verwirrung, aber bald wurde er die geringe Zahl der Angreifer gewahr, er⸗ munterte sich und eröffnete seinerseits ein Gewehrfeuer, welches ungefähr eine Stunde dauerte. Der Esaul Mogilny fing dann an, sich nach und nach zurückzuziehen, und die Türken, ohne ihn zu verfolgen, kehrten nach Redut zurück. Durch das Gewehrfeuer wurde bei uns ein Offizier verwundet und 5 Mann von der Miliz kontusionirt, auch 5 unserer Pferde wurden verwundet. Der Ver⸗ lust des Feindes ist unbekannt, aber man hatte bemerken können, wie er seine Todten und Verwundeten aufnahm.“

Wie man aus Warschau vom 20. d. M. berichtet, sind der Fürst Theodor Warszawski, Graf Paskiewicz Eriwanski, General⸗ Major in der Suite des Kaisers von Rußland, und der Graf Je⸗ zierski, Kaiserl. Stallmeister und Adelsmarschall von Lublin daselbst angekommen. Der Brodverkauf zu billigeren Preisen findet all⸗ gemeine Anerkennung. Der für diesen Zweck wirkende Verein er⸗ freut sich der Unterstützung des Fürsten⸗Statthalters, welcher zum Aufbau der Oefen für die Bäckerei des Vereins 1500 Silber⸗Rubel angewiesen hat. öW“

Dänemark. Kopenhagen, 19. November. Das seit Kurzem vereinigte jütisch-schleswigsche General⸗-Kommando wird, dem Vernehmen nach, sein Hauptquartier in Flensburg haben.

Die Regierung soll bei dem nächsten Reichstage auf die Be⸗ willigung von 100,000 Rthlr. zur Nivellirung der verschiedenen

1— agen wollen. 8

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Donnerstag, 22. November, !Abends. (Wolff's Tel.

Bur.) Der so ebenzerscheinende „Haager Staats⸗Courant“ mel⸗

det, daß der bisherige Minister der Kolonieen Pahud, zum Ge⸗

neral⸗Gouverneur der niederländischen Kolonieen in Ostindien, an Stelle des bisherigen General⸗Gouverneur Duymaer van Twist ernannt worden sei, und daß dem bisherigen Rath im genannten Ministerium Myer das Portefeuille der Kolonieen übergeben wor— den sei.

Paris, Donnerstag, 22. November. (Wolff's Tel. Bur Eine hier eingetroffene Depesche meldet, daß der König von Sar⸗

dinien in Marseille eingetroffen und nach Lyon abgereist sei.

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Nach einem Bericht über die Verwaltunag des Land⸗Armen⸗ pauses Prenzlau im Jahre 1854 befan den sich am Schlusse des hauses zu P 8 11“1“ 8 8 Jahres 1853 in der Anstalt 367 Häuslinge 322 Männer und 45 Frauen. Im Jahre 1854 sind 1284 Persone 4169 Männer und 115 Frauen eingeliefert worden. Es sin d 17 Personen gestorben, 21 entwichen, 1230 nach ihren Angehörigkeits orten ꝛc entlassen und 21 un andere Anstalten versetzt worden. Mithin verblieben am Schlusse des Fahres 362 Personen in der Anstalt. Dur⸗ hschnittlich betrug die Zahl der Häuslinge 283, und es konnten 222 Pe rsonen, und zwar 156 zum vollen und 66 Personen zum halben Pensi im für ertragsfähige Arbeit verwendet werden; täͤglich wurden daher 189 volle Pensa Arbeit geliefert. Durch die Arbeit der Häusling e sind bei der Maschinen⸗ Spinnerei 1623 Rthlr., bei der Leinwan d⸗Fabrication 464 Rthlr., bei der Tuchweberei 30 Rthlr. und bei der Düngergyps . Fabrication 82 Rthlr., bei der Schneiderei und Schuhmach erei 350 Rthlr, beim Feder⸗ rreißen, Pantienenmachen ꝛc., so wie für Beschäftigung der Häuslinge außerhalb der Anstalt 1585 Rthlr., im G anzen 4134 Rthlr. verdient worden. Zu dieser Summe sind noch 2542 Nthlr. hinzuzurechnen, welche bei den Oekonomie⸗Arbeiten und andern häu slichen Beschäftigungen durch die dazu benutzten Häuslinge an Ausgabem erspart worden sind. Die Kosten für die Unterhaltung der Anstalt beliefen sich auf 22,398 Rthlr. Hiervon sind auf einen gesunden, arbeitsfähigen Detinirten, mit Einschluß der Verwaltungskosten, 66 Rthlr. 17 Sgr. 3 Pf., mit Ausschluß der Verwaltungskosten, 42 Rthlr. 23 Sgr. 7 Pf., für einen Kranken, mit Einschluß der Verwaltungskosten, 64 Rthlr. 18 Sgr. 1 Pf., mit Ausschluß der Verwaltungskosten, 40 Rthlr. 25 Sgr. 5 Pf. zu rechnen. (Pr. C.)

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Einer aus Galacz der „Pr. C.“ zugegangenen Mittheilung

zufolge hatten die dortigen Getraidepreise im Oktober sich nicht

blos auf der seitherigen bedeutenden Höhe behauptet, sondern noch eine abermalige Steigerung erfahren. Weizen stieg auf 290 bis 330 Piaster für den Chilo etwa Wispel —; der Chilo Mais kostete 126 bis 132 Piaster, Noggen 200 bis 210 Piaster, Gerste 92 bis 98 Piaster. Diese Preissteigerung, welche allen Anzeichen nach eine dauernde geworden, hat ihre Ursache theils in den großartigen Ankäufen für west⸗ und nord⸗europäische Rechnung, theils in den umfassenden Erfordernissen der türkischen und öster⸗ reichischen Heeres⸗Verpflegung, so wie in dem durch den Krieg in der Dobrudscha erzeugten Nothstande. Was zunächst den Export betrifft, so hat derselbe sein en Hauptstapelplatz in Braila. Hier trafen in letzter

HMarktpreise.

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Perl ims den 22. November.

Zu L ande: Roggen 3 Rthle. 28 Sgr. 9 Pf., auch 3 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr.

11 Sgr. 3 Pf. Kleine Gerste 2 Rtl lr. 11 Sgr. 3 Pf. h 2 Rthlr. 10 Sgr. Haser 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf. g auch n gr.

Zu Wasser: Weizen 5 Rthlr. 25 Sgr., auch 4 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Roggen 4 Bthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 3 Rthlr. 25 Sgr. Grosse Gerste 2 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 10 Sgr. Hafer 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 15 Sgr. Erbsen 3 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. auch 3 Rthlr. 15 Sgr. 8

Mittwoch, den 21. November.

Das Schock Stroh 10 Rthlr. 20 Sgr., auch 10 Rthlr. ner Heu 1 Rthlr., geringere Sorte auch 25 Sgr.

Kartoffeln, der Scheffel 1 Rthlr., auch 22 Sgr. 6 Pf. 2 Sgr., auch 1 Sgr. 6 Pf. .“

Der Cent-

metzenweis

Die Markt-Preise des Kartoffel-Spiritus, per 10,800 pro Cent nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze am 1““ 35 Rthlr. 8 1 Rthlr. 1“ v 37 u. 36 ½ thlr. 36 ¾ u. 35 ¼ Rthlr. 22. November 1855.

Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Lelpzig, 22. November. Leipzig-Dresdener 214 ½ G. Löbau- Zittauer 42 G. Magdeburg-Leirpziger 318 Br., 316 G. Berlin-Anhal- tische 163 ¾ Br., 163 G. Berlin-Stettiner —. Cöln - Mindener 55 ¼ Br. Thüringer 111 Br Friedrich-Wilhelms -Nordbahn —. Altona- Kieler 126 G. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien 138 Br. Braun- schweiger Bank-Actien Litt. A. 125 ½ Br.; B. 124 Br. Weimarsche Bank-Actien Lit. A. 113 G.; B. 111 ⅔i Br., 111 G. Wiener Bank-

Zeit ununterbrochen namentlich ansehnliche Quantitäten neuen Weizens auf der Donaustraße aus der kleinen Walachei ein. Die Umsätze nah⸗ men neuerdings einen sehr geregelten Verlauf, indem die Spekulanten in der Besorgniß von einer bei den hohen Preisen möglichen Krisis keine großen Aufkäufe machten. Verhältnißmäßig blieb Roggen am meisten gefragt, und zwar hauptsächlich für nordische Rechnung. Im Uebrigen waren die Getreidevorräthe in den Handelsplätzen der untern Donau nicht wenig zusammengeschmolzen, da wegen der Ackerbestellung die so wichtigen Zufuhren zu Lande großentheils noch ausblieben. Die Schiffsfrachten waren wieder etwas gestiegen; namentlich aber hat⸗ ten die Leichterspeesen eine enorme Höhe erreicht. Um 150 Quarter über die Alganis und über die Barre von Sulina zu lichten, mußten die Capitaine bis zu 200 Jermeliks 1 ¼ Rthlr.) bezahlen. Da nun biele von den bei den Alganibänken zum Leichten benutzten Fahrzeuge ihres allzu geringen Tiefganges wegen nicht geeignet sind, auch über die Sulina⸗Mündung ins Schwarze Meer zu gehen, so muß das in diese Leichter geladene Getreide nach dem Passiren der Alganis wieder ins Schiff aufgenommen und vor der Barre bei Sulina abermals auf Leichterfahrzeuge gebracht werden, woraus neben doppeltem Zeit⸗ berlust auch doppelte Kosten erwachsen. Von einigen größeren Schiffen wurden auf diese Weise mehrerxe Tausend Thaler an Leichtergebühren bezahlt. Vom 12. September bis zum 12. Oktober wurde aus Galacz ausgeführt: auf 48 griechischen Schiffen 8299 Chilo Wei⸗ zen, 21,657 Chilo Mais, 590 Chilo Noggen. Außerdem waren bei der Ausfuhr, die sich im Ganzen auf 11,109 Chilo Weizen, 24,689 Chilo Mais und 5908 Chilo Roggen belief, noch 4 holländische, 3 österreichische, 2 norwegische, 2 toskanische, 1 preußisches und 1 füdamerikanisches Schiff, im Ganzen also 61 Fahrzeuge betheiligt. Die Ausfuhr von Braila, welche auf 115 Schiffen erfolgte, umfaßte 22,845. Chilo Weizen, 21,339 Chilo Mais und 16,293 Chilo Gerste. Unter den Schiffen befanden sich 72 griechische, 29 österreichische, 4 hannoversche, 4 toskanische, 4 holländische, 1 belgisches und 1 mecklenburgisches. Dem Personen⸗Verkehr erwuchs durch die russische Donau⸗Blokade kein Hinderniß, sondern nur der für die Paßrevision in Anspruch genommene kurze Aufenthalt. Sämmt⸗ liche bei Sulina jetzt beschäftigte Leichterfahrzeuge, ungefähr 340 an der Zahl, von denen zwei Drittheile griechischen, die übrigen österreichischen, walachischen, moldauischen und serbischen Eigenthums find, wurden neuerdings amtlich vermessen, um den Betrügereien, welche seither mit falschen Raumangaben betrieben wurden, für die Zukunft nachdrücklich su begegnen. Wie das Getreide, so find in und bei Galacz schon seit drei Jahren auch alle andere Lebensbedürfnisse sehr ansehnlich im Preise gestiegen. Im Jahre 1852 kostete z. B. die Okka Fleisch 48, jetzt 110 Para. Broͤt war um das Dreifache theurer geworden, Milch und Wein um das Zweifache. Der Preis für 100 Okka Kartoffeln hatte sich von 20 Piaster auf 80 gesteigert, und in ähnlichem Grade waren alle Ge—

noten 91 ½¼ G. Oesterreich 5proz. Metalliques 67 ¾ B 5

G 8 8 1 ques 67 ¾0 Br. 1854er Loose 6 1854er National-Anleihe 71 ¾ Br., 70 ¾ G. Preuss. Prämien Anleihe —.

PEPreslau, 23. November, 1 Uh 8 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 91 % Br. burger Actien 141 ½¼ Br., neuer Emission 123 ½ Br. Oberschlesische Actien Lit. A. 221 ¼ Br. Oberschlesische Actien Lit. B. 186 G. Ober- schlesische Prioritäts-Obligationen D. 90 Br Oberschles. Prioritäts- Obligationen E. 80 Br. Kosel- Oderberger 201572 Br., neuer Emission 161 ¼ G. Kosel-Oderberger Prioritäts-Obligationen 90 ⁄¾% Br. Neisse- Brieger Actien 69 ½ G.

Spiritus pr. Eimer zu 60 Quart bei 80 pCt. Tralles 16 % Rthlr. Br. Weizen, weiss. 76— 169 Sgr., gelb. 67 456 Sgr. Roggen 105 115 Sgr. Gerste 67 —-76 Sgr. Hafer 37 43 Sgr.

Die Börse war flau und Course rückgängig.

Frei-

Stettin, 23. November, 1 Uhr 34 Minuten Nachmittags. Dep. d Staats-Anzeigers.) Weizen Frühjahr 129. Rogges 90, Novem- ber - Dezember 90, Frühjahr 89. Spiritm⸗ November 10, Frühjahr 10. Rübö] November 18, alles bezahlt, Frübjahr 18 ¼ Br. 8

(Tel.

Hamburg, 22. November, Nachmittags 2 Uhr 44 Minuaten.

Schluss-Course: Preussische 4 ½proz. Staats-Anlcihe 100 Br. sische 3 ½ proz. Prämien Anleibe 106. Oesterreichische 4proz. Loose 101. 3 proz. Spauier 30 ⅛. 4proz. Spanier 18 ¼. Englisch- russische 5proz. Anleihe —. Berlin- Hamburg 112. Cöla - Mindener 165. Mecklenburger 54 ½¾. Magdeburg-Wittenberge 39. Berlin-Hamburger Iste Priorität 101 ½ G. Cöln-Mindener Zte Priorität 90 Br. Geringer Umsatz. Course wenig verändert. Geld etwas reichlicher.

Preus-

Getreidemarkt. Weizen etwas höher. Roggen höher, Däne- mark 119 120 p d. Frühjahr 137 ½ und 138 bezahlt. Oel, pro No-

vember 35 ½, pro Mai 35 ⅞. Kaffee ruhig.

Anasterdamnz , 22. November, Nachmittaes 4 Uhr. Tel. Bur.) In österreichischen Effekten lebhafter Umsatz.

Schlufs -Course: 5proz. österreichisches National-Anlehen 66 ½. 5proz. Metalliques Litt. B. 72 ⁄. öproz. Metalliques 62 2⁄. 2 proz. Metalliques 32. 1 proz Spanier 19 ½. 3 proz. Spanier 33. 5proz. Stieg- litz 80 5. Mexikaner 18 ½. Londoner Wechsel, kurz 11, 85 Br. Wie- ner Wechsel 30 ¾. Hamburger Wechsel, kurz 35 4776. Petersburger

(Wolff's

müsepreise in die Höhe gegangen.

Wechsel 1, 65 ¾. Holländische Integrale 62 ¼.