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2112 Uebersicht des Tabaksbaues im preußischen Staate für das Jahr 1854.
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yuöulächeninhalt der mit Tabak bepflanzten Grundstücke.
8-s 1 a. in steuerpflichtigem Umfange.
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I. Klasse. II. Klasse. Morgen. CR. 1 Morgen. ¶k. Morgen.
III. Klasse. R.] Morgen.
IV. Klasse. Summa a. Zusammen.
GR.] Morgen. ¶R.] Morgen. OK. Morgen.
10 39 220 74 9104 1,468
Ostpreußen * 9 2 9 54 2,329
Westpreußen... Posen Pommern
Brandenburg 1,731 146 8,774
Sachsen. “ 68] 2,624 56 1,083 Westfalen 8 2 Rheinland 81 23
751 35 5,916 2,927
—
122 32 136 263
166 1,162
1““
96 h . 8. 90 2,347 60 147 1 254989 2 165 225 23 1. 6893 43 * 210 179 230 91s3,158 8] 140 1 3,2998 45 161 715 50 1SS1 8 97 446 80 11 1 57 4,391 178 85 67 143 48 1 S
11,523 144
51 129. 8u 6 171
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Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 4. Dezember. In der gesteru sta gefundenen zweiten Sitzung des Herrenhau ses verkündete der Herr Präsident das Resultat der in vorangegangener Sitzung vorgenomme⸗ nen Wahl der Schriftführer. Es sind gewählt die Herren: Freiherr von Romberg, von der Marwitz, von Rochow, Piper, Graf von Dohna⸗Malmitz, Freiherr von Oldershausen, Jochmann und Freiherr von Hardenberg. Zum Quästor ist ernannt Herr Freiherr von Münchhausen, zu dessen Stellvertreter Herr Krausnick. Es wurden hierauf vereidigt die Herren: Fürst von Bentheim⸗
ecklenburg, Herzog von Croy⸗Dülmen, Fürst von Fürsten⸗ erg, Fürst von Salm⸗Horstmar, Fürst von Sayn⸗Wittgen⸗ stein, regierender Graf zu Stolberg⸗Roßla, Fürst von Salm⸗ Salm; ferner Graf von Plettenberg, Freiherr von Schlich⸗ ing und Freiherr von Weichs. — Der Herr Justiz- Minister überreicht nachstehende Gesetz-Entwürfe: 1) betreffend as Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige und beurlaubte Landwehrmänner, welche, ohne Er⸗ laubniß auswandern; 2) betreffend einige Abänderungen des Gesetzes über die Dienstvergehen der Richter vom 7. Mai 1851. Dieser Entwurf beabsichtigt zwei Aenderungen, einmal an die Stelle der Amts⸗Suspension die Strafversetzung eintreten zu lassen, und zweitens die beschlußfähige Anzahl der Richter bei dem Ober-⸗Tribunal in Disziplinarsachen auf eine eringere, der Bedeutung der Sache jedesmal entsprechende Zahl festzusetzen; 3) betreffend die Aufhebung des Artikels 88 der Verfassungs⸗Urkunde. Dieser Artikel enthält das Ver⸗ bot, daß Richter ein Nebenamt nicht übernehmen dürfen. Diese Bestimmung hat sich als zweckmäßig nicht bewährt und der Ge⸗ setz⸗Entwurf beabsichtigt nunmehr die Uebernahme eines Neben⸗ amtes durch Richter von berc Genehmigung der vorgesetzten Dienstbehörde abhängig zu machen. 1 b
. 1. Dezember. Se. Königliche Hoheit Prinz Frie⸗
drich Wilhelm von Rgen en 1 heute, auf der Reise nach oblenz begriffen, in unserer Stadt ein.
8 G Dezember. Gestern Abend um halb 10 Uhr
starb hierselbst Dr. Johann Monheim. Weit über ein halbes
Jahrhundert hinaus hat er seiner Vaterstadt in den umfangreichsten
Kreisen die wesentlichsten uneigennützigsten Dienste geleistet, durch
Thatkraft, Stiftungen, Wort und Schrift, als Deputirter und
ranefurt a. M., 3. Dezember. Das hier garnisonirende
reußische 7te Jäger⸗Bataillon erhält vom künftigen April ab seine Hersschee, in Hohenzollern⸗Hechingen und Hohenzollern⸗ Sigma⸗ Das 8te Jäger⸗Bataillon, gegenwärtig in Wetzlar, wird
eine Stelle hier einnehmen. (Fr. J.) Karlsruhe, 29. November. Der Abgeordnete,
Ober⸗Kirchenraths⸗Direktor Prestinari, wurde zum zweiten Vice⸗
Präsidenten erwählt. — Heute Abend wird die Dank⸗Adresse an den Regenten in den Abtheilungen berathen; in der morgigen Sitz ung das provisorische Gesetz über Steuererhebung.
— 1. Dezember. 89 Regent ist heute
rüh auf einige Tage na oblenz abgereist.
1 * e⸗ 1. Dezember. Der Bundesrath hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, wegen der Eisenbahnstreitig⸗ keiten in Freiburg und andern vorliegenden gleichen Fällen, die Bundesversammlung einzuberufen. Der Tag ihres Zusam⸗
mentrittes wird erst in der nächsten Sitzung festgestellt werden.
Belgien. Brüssel, 2. Dezember. Die Tarifreform findet ziemlich allgemeinen Anklang; es hat sich hier eine allgemeine Assoziation für die Zollreform gebildet, weiche alle Handels⸗ und Fabrikstädte des Landes vertreten soll. Das hiesige Comité hat bereits eine Untersuchung über alle einschlägigen Fragen beschlos⸗ feu und erklärt, daß es alle zur Reduction und Vereinfachung der
Zollgesetze führenden Vorschläge der Regierung unterstützen werde. Zu Mons hat sich bereits ein ähnliches Comité gebildet und zu Verviers hat der Secretair der Handelskammer, Masson, die In⸗ dustriellen aufgefordert, dem Beispiele der Hauptstadt zu folgen und ein Comité zu bilden, das die Reform des Zolltarifs anstreben soll.
Großbritannien und Irland. London, 2. Dezem⸗ ber. Die Königin, Prinz Albert und der König von Sardinien besuchten gestern Woolwich und hielten eine Heerschau über die dort stehenden Truppen ab. Der Empfang, welcher dem Könige Victor Emanuel zu Theil wurde, war ein begeisterter. In der City von London ist man emsig mit den Vorbereitungen zur würdigen Begrüßung des am Dienstag erwarteten hohen Gastes beschäftigt. Der Lord⸗Mayor, Herr Salomons, hat einen Erlaß veröffentlicht, in welchem er seine Mitbürger auffordert, „so viel, wie thunlich, sich an jenem Tage der Geschäfte zu enthalten, um Sr. Majestät bei dieser freudigen Gelegenheit die schuldige Hochachtung zu be⸗
igen.“
t “ Aus Madrid schreibt man unterm 26. No⸗ vember: „Die Berathung der Verfassung dauert fort, wird aber bald beendigt sein. Mit ihrer Veröffentlichung wird man warten, bis die zur Ergänzung der Verfassung bestimmten organischen Ge⸗ setze von den Cortes genehmigt sind. — Der Gebrauch der Minié⸗ Karabiner wird in unserer Armee immer allgemeiner; schon sind viele Bataillone damit bewaffnet. — Der General⸗Capitain von Granada, Prim, hat sich am 260sten mit zahlreichem Stabe auf dem Kriegsdampfer „ Castilla“ nach den Presidios in Afrika eingeschifft, um die dortige Sachlage zu untersuchen und mit den Befehlshabern darüber zu berathen, wie den unaufhörlichen Angriffen der Araber ein Ende gemacht werden kann.“
Eine Depesche aus Madrid, vom 1. Dezember, lautet: „Die Cortes haben gestern die Reduction der Grundzüge der Kon⸗ stituirung des Staatsrathes angeordnet. — Der Uebertritt des Cabecillas Tristany auf französisches Gebiet wird als nahe bevor⸗ stehend bezeichnet. — Der Verkauf der National⸗Güter wird fort⸗ während eifrigst betricben. — Die Zahlungen für das nächste halbe Jahr sind gesichert.“
Italien. Bekanntlich ist unterm 13. Januar d. J. zu Neapel zwischen dem Königreich beider Sicilien und den Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika über die Rechte der neutralen Flagge während eines Seekrieges ein Vertrag abgeschlossen worden, der ganz genau mit dem in Betreff desselben Gegenstandes kurz zuvor zwischen Rußland und den Vereinigten Staaten geschlossenen Abkommen übereinstimmt, und die für den gegenwärtigen Seekrieg von den Westmächten proklamirten Grund⸗ sätze zu Gunsten des neutralen Handels als dauernde Bestimmungen für das unter den betheiligten Staaten geltende Seerecht feststellt. Jener Vertrag ist seitdem auch ratifizirt und diese Ratificationen sind am 14. Juli d. J. in Washington ausgetauscht worden. Auch ist in Folge dessen der Inhalt jenes Vertrages durch ein König⸗ liches Dekret vom 22. v. M. in Neapel nunmehr seinem Wortlaut nach veröffentlicht und zum Gesetz erhoben worden. (Pr. C.)
Rußland und Polen. St. Petersburg, 27. No⸗ vember. Das Operations⸗Journal des Fürsten Gortschakoff 26. Oktober bis 3. November war des Feindes Thäͤtigkeit gegen die Werke der Nordseite Sebastopols, aber sehr schwach, ge⸗ richtet; vom 6 bis zum 11. November hat der Feind gar nicht geschossen. Seine Arbeiten bestanden in Vollendung der Batterieen, welche er in der Oschakoff⸗Schlucht erbaute, und Vertiefung der Trancheen zwischen der ersten Bastion und Alexander⸗Batterie und Aufschüttung des Walles auf der vormaligen Batterie Nr. 7. Unsere Artillerie setzt ihr Feuer fort gegen diese Arbeiten sowohl, als gegen die stehen gebliebenen Stadtgebäude. Eine worfene Bombe zündete die Werkstätten des Arsenals der
Lanbarmee unterhalb der Batterie Nr. 8 an. Unser Verlust vom Z1sten bis 5. Heneber bestand aus 12 verwundeten und 13 kontun⸗
fanbst Umfange. 8½,
117 578 105 842 42 32 1838 81 1,580 144 144 1,737 108
von der Nordseite ge⸗
dirten Gemeinen. Auf dem linken Flügel unserer Stellungen haben die Verbündeten am 1. November 7 Uhr Morgens ihr Lager abge⸗ brochen, das auf dem Abhange des Baidarthales gestanden hat, und zogen sich über die Tschernaja zurück, indem sie nur eine kleine Kolonne im Dorfe Urkusta zurückließen.
Bei der am 5. November vom Chef des Generalstabes unter⸗ nommenen Rekognoszirung ersah man, daß der Feind das Baidar⸗ thal mit zwei Infanterie⸗Divisionen besetzt hatte. — Eines seiner Lager befindet sich jenseits der Tschernaja, unweit des Land⸗ hauses Mordwinow, das andere vor dem Dorfe Bijaak⸗Mus⸗ komia; die Vorposten stehen bei dem Dorfe Boga, Urkusta und Kurenia. Allem Anscheine nach bereitet sich der Feind zur Ueberwinterung vor, weil an vielen Orten bereits Erdhütten angelegt und in der Naͤhe des feindlichen Lagers eine Menge Leute mit gleichen Arbeiten beschäftigt sind; außerdem hat man in dem Hauptlager, auf dem Sapunberge, 200 mit Segeltuch überzogene Baraken erbaut, und auf der abschüssigen Seite desselben, von der Redoute Canrobert bis zum Kirchhofe, wurden 16 steinerne Baraken erbaut; in den Dörfern Kady⸗ kioi, Karani, auf den uralskischen Höhen, bei der Kapelle Johannes des Fasters und dem Dorfe Komarow, befinden sich 115 hölzerne Baraken. Erkundigungen zu Folge werden die französischen Truppen, welche im vorigen Jahre in der Krim überwinterten, durch neue abgelöst, und bereits sind zwei Divisionen aus dem Lager St. Omer angekommen.
Der Befehlshaber der Kolonnen bei Eupatoria, General der Kavallerie Schabelski, meldet, daß am 2. November 8 Uhr Morgens der Feind in zwei Kolonnen aus Eupatoria hervorkam. 25 Schwadro⸗
nen mit 6 Geschützen rückten auf Orta⸗Mamai in der Richtung von Karagurt, und 15 Schwadronen auf dem Wege nach Perekop und Kurulu.
Als er den Hohlweg von Orta⸗Mamai erreicht hatte, begann der Feind
die rückgängige Bewegung nach seinem verschanzten Lager bei Eupatoria,
zerstörte die Aulle Toi-Tebe und Kara⸗Tschara⸗Mulla und nahm das in der Nähe befindliche Vieh weg. feindlichen Truppen, ebenso wie bei Sebastopol, zur Ueberwinte⸗ rung vor.
Vor Genitschesk hat einer der fünf Dampfer, welche auf jener Rhede liegen, die neu erbaute Batterie beschossen, sie jedoch nicht beschä⸗ digt. Unsere Arbeiten an den Bauten der Befestigungen von Genitschesk gehen sehr rasch vorwärts. Die dabei beschäftigten Streiter der Reichs⸗ wehr von Tula zeichnen sich durch vollständige Nichtachtung der feind⸗ lichen Schüsse aus, gehen willig in die Laufgraͤben und schmollen, wenn eine Compagnie abwechselnd die Zeit in denselben ohne Schüsse von den feindlichen Fahrzeugen zubringt.
General Murawjeff berichtet Tschiutli⸗Tschai: Unsere Truppen setzen die Blokade von Kars und die Streifzüge
vom 27. Oktober aus
bis an die feindlichen Werke fort, bald Vieh wegnehmend, bald
Fouragiere überfallend und die Besatzung allarmirend; außerdem werden täglich von den blokirenden Kolonnen Ueberläufer von den regulairen türkischen Truppen aufgefangen. Das Bemerkenswertheste von derlei Ereignissen war Folgendes: Am 15. Oktober erblickte der Commandeur der vierten Sotnie des berittenen muselmännischen Regiments Nr. 1, Stabs⸗Capitain Mamed⸗Bek, daß eine große Anzabl türkischer Fouragiere sich von den Höhen von Karadagh längs der Front⸗ ihres niederen Lagers zerstreut hatten. Er griff dieselben an und warf sie zurück, wobei von den Türken 7 Mann auf dem Platze blieben, zwei Nisams verwundet und 37 Pferde erbeutet wurden. Am 21sten und 22sten fand ein Scharmützel zwischen den Vorposten des Generals Bakla⸗ noff statt, wobei 116 Mann mit 4 Anführern und 7 Fähnchen von den Lasen gefangen wurden; drei davon wurden getödtet, 28 verwundet. Die Russen hatten einen verwundeten und zwei kontusionirte Kosaken.
Von Gurien wird berichtet: Omer Pascha hat mit 24,000 Nisam in Suwaren ohne Pferde gelandet; sammt den vorher in Kudalet gewe⸗ senen 8000 Mann beläuft sich die feindliche Truppenzahl auf 32,000
Mann nebst 60 Geschützen, die zum Theil sich in Tschuruksu konzentrirt
haben, wo bedeutende Mundvorraͤthe aufgehäuft sind. Weli⸗Pascha ist aus Erzerum herausgekommen und hat seine Infanterie zwischen dieser Stadt und Hassan-Kale gelegt, die Reiterei zwischen letzterem Orte und Deli⸗ Baba. Diese ganze Kolonne soll 13,000 Mann mit 30 Geschützen stark sein und erwartet 25,000 Mann Verstärkungen, die Anfangs (Mitte) Oktober von Trapezunt unter Selim Pascha bereits aufgebrochen wären.
— Den 23sten begann der Eisgang auf der großen Newa, den Asten trieb das Eis schon in bedeutenden Massen, den 25sten stellte sich dasselbe und am 26. November war bereits der ganze Fluß innerhalb der Stadt mit einer soliden stehenden Eisfläche bedeckt.
Schweden und Norwegen. ber. Der in diesen Tagen hier erwartete russische Admiral von Glasenapp ist, der halboffiziellen „Svenska Tidningen“ zufolge, der hiesigen russischen Gesandtschaft als Bevollmächtigter für das Seekriegswesen beigegeben; außerdem ist hier schon seit längerer Zeit ein russischer Militairbevollmächtigter in der Person des Ge⸗ nerals Bodisco der Gesandtschaft attachirt. — Nach demselben Blatte geht die russische Regierung mit dem Plane um, auch nach Dänemark und Holland besondere Bevollmächtigte für das See⸗ kriegswesen zu senden.
Die drei norwegischen Mitglieder der unterm 3. Oktober niedergesetzten schwedisch⸗norwegischen Zoll⸗Comité sind der Höchsten⸗ gerichts⸗Assessor O. J. Lövenskiold in Christiania, der belgische Konsul und Kaufmann F. Lorck in Drontheim und der Kaufmann J. B. Faye in Bergen.
Dänemark. Kopenhagen, 1. Dezember, Abends. Gene⸗ ral Canrobert ist (wie schon erwähnt) zum Ritter vom Elephan⸗ ten, sein Adjutant, Oberst Cornely, zum Commandeur und der
Bei Eupatoria bereiten sich die
Bruches mit England hegt
Stockholm, 27. Novem-⸗
französische Marine⸗Lieutenant Baron Duperré zum Ritter des Dannebrog⸗Ordens ernannt worden. — Heute trat der im Anfang des Oktobers vertagte dänische Reichstag wieder zusammen.
Flensburg, 30. November. „In der heutigen Sitzung der schleswigschen Provinzial⸗Stände⸗Versammlung wurde der Comité⸗ Bericht in der Sprach⸗Angelegenheit, und zwar in dänischer und in deutscher Sprache, verlesen. (Der Bericht bezog sich auf den vom Abgeordneten Werner auf Brebelholz eingebrachten An⸗ trag auf eine Modification der in den letzten Jahren in Betreff der Sprachfrage getroffenen Bestimmungen.) Nach Ver⸗ lesung dieses Berichts erklärte der Königliche Commissair Departementschef Etatsrath Kranold: Die jetzige Versammlung der schleswigschen Provinzialstände sei eine außerordentliche, und die Re⸗ gierung werde auf Vorschläge, die auf Verfassungs⸗Aenderung ab⸗ zielten, um so weniger eingehen, als sie selbst der nächsten ordentlichen Versammlung Vorschläge zu Verfassungs⸗Aenderungen, die sie für dienlich halte, machen werde. Diese Eröffnung möge als Aeußerung des Gesammt⸗Ministeriums angesehen werden. Seine, des Commissairs, Meinung gehe übrigens dahin, daß die Regierung auf Vorschläge, die eine Aenderung der Kirchen⸗, Schul⸗ und Gerichtssprache be weckten, nicht ein⸗ treten wolle, da die Sprachverhältnisse reiflichst erwogen seien. Ob⸗ gleich nun der Abg. Werner seinen Antrag fallen ließ, so wurde doch auf die Bemerkung des Präsidenten: „einen eingebrachten Antrag könne Niemand fallen lassen, darüber müsse die Versammlung entscheiden; wer dafür sei, daß der Antrag nicht weiter berathen werde, der möge sich von seinem Sitze erheben“, abgestimmt, indem sich die Mehrheit der Versammlung erhob.
Amerika. Das Postdampfschiff „Arago“ ist mit Berichten aus New-York vom 17. November eingetroffen. Die wichtigste Nachricht, die es bringt, ist die Beseitigung der Differenzen zwischen England und den Vereinigten Staaten. In einer Depesche aus Washington wird darüber Folgendes berichtet: „Im Staats⸗Sekre⸗ tariat für die auswärtigen Angelegenheiten ist eine Depesche an Herrn Buchanan⸗ (den amerikanischen Gesandten in London) eingegangen, welche unzweideutig in Abrede stellt, daß der⸗ selbe Namens der Vereinigten Staaten Sympathieen zu Gunsten der Westmächte kundgegeben habe. Wegen eines die Regierung keine Besorgnisse. Der Staats⸗Secretair für die Marine hat die für den Commodore Paulding bestimmten Instructionen bis zum Eintreffen desů„Paecific“ an sich gehalten; und da aus England amtliche Nachricht einge⸗ gangen ist, welche unserer Regierung die Versicherung giebt, daß die Absendung einer britischen Eskadre nach der westindischen Sta⸗ tion keine Beziehung zu den eentral⸗amerikanischen Angelegenheiten, noch irgend einen den Vereinigten Staaten feindlichen Zweck hat, so wird nur ein Schiff nach Nlcaragua abgehen, und zwar das Flaggenschiff „Potomac“ mit dem Commodore Paulding, der mit Wahrnehmung der Interessen der Vereinigten Staaten im Allge⸗ meinen beauftragt ist.“ 8 8 8
SDelegraphische Depeschen.
Dirschau, 4. Dezember. Vergangene Nacht Unterbrechung des Trajekts über die Weichsel wegen dichten Treibeises. Heute gegen 8 Uhr Morgens blieb das Eis stehen. Das Wasser stieg von 7“ 4“ auf 9“ Gegenwärtig, 9 Uhr Morgens, wird das Eis⸗ boot versuchsweise in Gang gebracht, um den Trajekt für den Schnellzug aus Berlin um 11 Uhr Vormittags zu möglichen. Heute Nacht voraussichtlich Trajekt gehemmt. 8
— Der Eisenbahn⸗Schnellzug aus Wien hat am 3. Dezember c. in Oderberg den Anschluß an den Zug nach Berlin nicht erreicht.
Paris, Montag, 3. Dezember. (Wolff's Tel. Bur.) Fünf Schiffe, aus dem Schwarzen Meere kommend, haben am 2. De⸗ zember vor Toulon Anker geworfen.
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— Nach den über die Verwaltung der städtischen Städte⸗Feuer⸗ Sozietät der Kur⸗ und Neumark und der Niederlausitz für das Jahr 1854 abgelegten Rechnungen sind an Beiträͤgen von den Versicherten 195,533 Rthlr., an Zinsen 649 Rthlr., an zufälligen Einnahmen 157 Rthlr., an wieder eingezogenen Brandentschädigungs⸗Geldern 5 Rthlr., und an durchlaufenden Posten 34,000 Rthlr. eingekommen, wozu noch ein Bestand aus der Rechnung pro 1853 von 29,790 Rthlr. und an eingegangenen Einnahme⸗Resten 1209 Rthlr. treten. Es betrug mithin die Gesammt⸗Einnahme 261,343 Rthlr. An Einnahme⸗Resten waren 2432 Nthlr. verblieben. Die Brandschäden haben fuͤr die erste Klasse der Versicherungen an Totalschäden 2750 Rthlr., an Partial⸗ chäden 19,120 Rthlr., im Ganzen 21,870 Rthlr., für die 2. Klasse an Totalschäden 48,475 Rthlr., an Partialschäden 29,970 Rthlr., im Ganzen 78,445 Rthlr., für die dritte Klasse an Totalschäden 13,925 Rthlr.,