1855 / 288 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

hich im Auftrage

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d. J. hierdurch zur öffentlichen Kenntniß.

Große Mittel

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v C der Herren Minister für Handel, der Justiz und des Innern vom 10. Novem⸗

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Aust

öffentliche Arbeiten,

Potsdam, den 4. Dezember 1855.

Der Ober-⸗Präsident der Provinz Brandenburg. . Staats⸗Minister Flottwell. 111“

Die Noth des Wrnters für alle diejenigen Bewohner unserer Stadt, die sonst schon den Druck derselben schwer empfanden, ist, es ist nicht mehr zu verkennen, durch die außerordentliche Theuerung der nothwen⸗ digsten Lebensbedürfnisse außergewöhnlich gesteigert worden. Hiervon durchdrungen, sind die Unterzeichneten zusammengetreten, um durch ihre

Vermittelung den von dieser Ungunst der Verhaͤltnisse mehr als andere bbetroffenen Familien, Mittel zur Linderung dieser Noth herbeizuschaffen. 8 Vorzugsweise soll diese Hülfe waäͤhrend der nächsten Wintermonate durch Darbietung guter und wohlfeilerer Nahrungsmittel gewährt werden. sind zur Erreichung dieses Zweckes und zu den damit zusammenhängenden, sehr umfassenden Einrichtungen nothwendig. Wir wissen es, daß unser Wunsch, der Noth in ihrem Beginnen kräftig zu steuern, dem Wunsche aller unserer Mitbürger begegnet, welche im Stande und bereit sind, nach Kräften zu helfen. Mit dieser Hülfe wollen und werden wir allen denen zur Seite treten, die nicht bereits Gegenstand der regelmäßigen, städtischen oder kirchlichen Armenpflege sind, die es auch nicht werden sollen, wenn es uns unter Gottes gnädi⸗ geem Beistande gelingt, ihnen in dieser Zeit drückender Theuerung die schwere Last dieses Druckes zu erleichtern“ Mit zuversichtlicher Hoffnung wenden wir uns darum an die geehrten Mitbürger unserer Stadt und bitten, uns durch reichliche Geldbeiträge die Mittel zu gewähren, die es ermöglichen, jenen Zweck zu erreichen.

Groß sind die Anspruͤche, welche von bestehenden Anstalten und Vereinen für deren Zwecke auch in dieser Zeit an das Wohlwollen unserer stets zum Helfen bereiten Miteinwohner gemacht werden; wir find aber überzeugt, daß der von uns bezweckten, weitreichenden Hülfe

ihre kräftige Unterstützung nicht entgehen wird und daß sie ihre Gaben mehr nach der Größe des abzuwendenden Uebels als nach dem auch sie mitberührenden Druck der Umstände bemessen werden. Einen fröhlichen

Geber hat Gott lieb!

1 Die eingegangenen Gaben werden durch die öffentlichen Blätter be⸗

kannt gemacht und über ihre Verwendung Rechenschaft gegeben werden.

Jeder der Unterzeichneten ist bereit, Gaben in Empfang zu nehmen. Ueberdies werden wir aber durch diejenigen verehrten Mitbürger, welche unsere besonders ergehende Einladung dazu freundlich aufnehmen werden, in den einzelnen Familien die Gaben der Liebe sammeln lassen.

Berlin, den 6. Dezember 1855. V

Brüstlein,

Conr ad. Geh. Commerz.⸗Rath.

Geh. Commerz.⸗RNath. 161A4““ Fähndrich, M. Güterbock, Fabrikbesitzer. Vorsteher der Stadtv.⸗Versammlung. Banquier. u“ von Hahn, von Hinckeldey, Gen.⸗Lieut. u. Gen.⸗Insp. der Artillerie. General⸗Polizei⸗Direktor. Dr. Hoffmann, Hollmann, General⸗Superintendent der Kurmark Brandenburg. Stadtältester. nFKArbel, 1 Krausnick, Stadtältester. Geh. Ober⸗Reg.⸗Rath und Ober⸗B. ürgermeister von Manteuffel, von Massow, Minister⸗Präsident. Minister des Königlichen Hauses. 114““ Naunyn, Geh. Commerzien⸗Rath. Geh. Negierungs⸗Rath und Bürgermeister. Graf von Roedern, Schmückert Wirkl. Geh. Rath. SGeneral⸗Post⸗Direktor.

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Carl, Geh. Commerz.⸗Rath.

Nichtamtliches.

Preußen. Charlottenburg, 8. Dezember. Seine Majestät der König begaben Sich gestern Vormittag um 10 Uhr nach Berlin, statteten Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Adal⸗ bert einen Besuch ab und nahmen im Königl. Schlosse mehrere Vorträge entgegen. Hierauf besichtigten Allerhöchstdieselben die von den Herren Sy und Wagner zur Ausstellung nach Paris

gesendet gewesenen Gegenstände, und geruhten in dem Verein der Frau Stadträthin Reimer, so wie der Geh. Räthin Heffter viele Ankäufe zu befehlen. Zur Tafel kehrten Se. Majestät nach Char⸗ lottenburg zurück.

Berlin, 8. Dezember. In der gestrigen Sitzung wurden

dem Hause der Abgeordneten folgende Gesetz⸗Entwürfe durch den Handels⸗Minister Herrn von der Heydt übergeben: 1) Ein Entwurf zu einem Gesetz, die Einführung eines allgemeinen Landesgewichts betreffend; 2) ein Gesetz⸗ Entwurf, die Be⸗ strafung wegen unbefugter Gewinnung und Aneignung von Mineralien betreffend; 3) ein Gesetz⸗Entwurf, die Einführung der für die älteren Landestheile geltenden gewerblichen Unterstützungs⸗ Kassen in die Hohenzollernschen Lande; 4) ein Gesetz⸗Entwurf, den Betrieb der Dampfkessel betreffend.

8* 8 vu 4 öö 8* 76 Gewerbe und Herr von Westphalen,

Der Minister des Innern,

übergab einen Gesetz⸗Entwurf, betreffend eine Städte⸗Ordnung für die Provinz Westfalen und 2) einen gleichen Gesetz⸗Entwurf, betreffend eine Landgemeinde⸗ Ordnung für dieselbe Provinz. Der Finanz⸗Minister, Herr von Bodelschwingh, übergab den allgemeinen Rech⸗ nungs⸗Abschluß des Staatshaushalts⸗Etats pro 1853 zur Decharge.

Bremen, 7. Dezember. Laut eines von der hiesigen Poli⸗ zei⸗Direction erlassenen Steckbriefes haben sich gestern Abend ein Unteroffizier und 7 Gemeine vom Bremischen Infanterie⸗Bataillon heimlich von hier entfernt. Es ist dieser Desertionsfall der erste nach langer Zeit. (Wes. Z.)

Sachsen. Gotha, 5. Dezember. Nach einer Mittheilung in der gestrigen Sitzung des Stadtraths und der Stadtverordneten hat die Staatsregierung mit wenigen Modificationen das Regu⸗ lativ über Erwerb und Verlust des hiesigen Bürgerrechts ge⸗ nehmigt. Dieses Regulativ hebt den Begriff der gegenwärtigen Exemten auf und ertheilt den sämmtlichen hier wohnenden Staats⸗ dienern, Advokaten, Aerzten ꝛc. das Bürgerrecht. Die wichtigste Bestimmung des Regulativs ist die Zulassung der Angehörigen aller Konfessionen (also auch der Juden) zur Erlangung des Bür⸗ gerrechts. (Fr. P. Z.)

Frankfurt, 7. Dezember. Der älteste Chef des Bankhauses Freiherr A. M. v. Rothschild ist gestern Abend nach kurzem Krankenlager mit Tode abgegangen. Derselbe erreichte ein Alter von 84 Jahren. 1

Oesterreich. Wien, 6. Dezember. Mit Ausnahme des Occupations⸗Corps in den Donau⸗Fürstenthümern unter General Coronini, so meldet die „A. A. Z.“ telegraphisch, wird di österreichische Armse auf den Friedensfuß gesetzt.

Bern, 5. Dezember. Einer Mittheilung des

in Washington zufolge hat am 8. November

schweizerischen Konsuls

daselbst die Auswechslung des Freundschafts⸗ und Handelsvertrages

zwischen den Vereinigten Staaten und der schweizerischen Eid⸗ genossenschaft stattgefunden.

Niederlande. Haag, 5. Dezember. Das Budget der Marine für 1856 ist gestern nach zweitägigen, ziemlich lebhaften Debatten von der Zweiten Kammer mit 38 gegen 24 Stimmen genehmigt worden. Am 30. November betrug der Metallvorrath

der niederländischen Bank 79 ¼ und der lauf 89 ¾ Mill Gulden. v MM

Belgien. Brüssel, 6. Dezember. Die Central⸗Sektion der Repräsentanten⸗Kammer hat sich einstimmig dafür erklärt, daß eine regelmäßige Dampfschifffahrts⸗-Verbindung zwischen Antwerpen

und Konstantinopel eingeführt werde und daß der Staat die ver⸗

langte Subvention gewähre; sie hat blos als Nebenbedingung gestellt, daß die Dampfschiffe bei ihrer Fahrt durch das Mittelmeer auch zu Genua anlegen. Das Maximum des Kontingents für das nächste Jahr ist auf 10,000 festgestellt worden. hh

Großbritannien und Irland. London, 6. Dezember. Die Königin hielt gestern Nachmittags um 3 Uhr im Schlosse von Windsor ein Kapitel des Hosenband⸗Ordens, um ihren Gast und Bundesgenossen, den König von Sardinien, in den Kreis der Ordens-⸗Mitglieder aufzunehmen. Der König erschien in dunkel⸗ blauer sardinischer Generals⸗Uniform und ward von seinen Ministern und Hofbeamten begleitet. Die Königin und die Ritter erhoben sich bei seinem Eintritte von ihren Sitzen und Victor Emanuel ward zu einem rechts von dem Platze der Königin stehen⸗ den Staatssessel geführt. Die Königin zeigte ihm hierauf an, daß er zum Ritter des Hosenband⸗Ordens ernannt worden sei. Der Wappenkönig überreichte Ihrer Majestät knieend das Hosenband, und die Königin schnallte dasselbe unter Assistenz des Prinzen

Albert an das linke Bein des Königs.

Die englische Kanonenboot⸗Flotille zählt gegenwärtig 36 Schraubenboote, und 90 andere sind im Bau begriffen. Im nächsten März werden 130 dieser Boote auf dem Meere schwimmen können. Außerdem werden gegenwärtig 52 Mörserboote gebaut, so daß von dieser Art Fahrzeuge nächsten Frühling im Ganzen 100 vorhanden sein werden. Auf den Werften zu Chatham hat man mit dem Bau einer neuen schwimmenden Batterie, „Aetna“ mit Namen, begonnen, welche 28 Geschütze tragen soll. An dem⸗ selben Orte sind Versuche mit einer von dem Genie-⸗General Slgpchard neu erfundenen, 39 Fuß langen Sturmleiter angestellt worden.

Frankreich. Paris, 6. Dezember. Der Kaiser ist heute Nachmittags, von den Ministern Fould und Walewski, dem Grafen Morny, Lord Cowley, Lord Hertford und Baron Rothschild be⸗ gleitet, nach Compiègne abgereist, wo der König von Sardinien heute Abends eintreffen wird. Das Louvre hat die

ersten

Trophäen von Sebastopol in sein Museum aufgenommen, nämlich zwei Sphynxe aus weißem Marmor im großartigsten Style, die man einstweilen im Saale der assyrischen Alterthümer aufgestellt hat. Die Zahl der am 2ten d. zu Toulon angelangten Garde⸗ Truppen wird auf 5650 Mann angegeben, wovon 3000 schon am

ten über Marseille die Fahrt nach Paris antraten.

Spanien. Nach Berichten aus Madrid vom 30. No⸗ vember hatte Madoz dem Sieges⸗Herzoge die gegen die Zoll⸗ Reform gerichtete Adresse der catalonischen Fabrikanten überreicht. Espartero antwortete sofort durch die Versicherung, daß die Re⸗ gierung keineswegs die Fabrik⸗Interessen Cataloniens zu beein⸗ trächtigen gedenke und daß die mit Prüfung der fraglichen Reform beauftragte Kommission keinen Entschluß fassen werde, bevor sie die angekündigten Kommissare aus Barcelona gehört und ihre Ein⸗ wendungen reiflich erwogen habe.

Eine Depesche aus Madrid vom 5. Dezember lautet: „Ir einem Treffen bei Melilla am 20. November haben die Mauren, die ein marokkanischer Prinz befehligte, viele Todte und eine große

nzahl von Verwundeten verloren. Die Brüder Tristany sind nach Frankreich zurückgekehrt.“

Italien. Livorno, 3 Dezember. Aus Neapel wird so eben berichtet, daß zwischen diesem Königreiche und den Vereinigten Staaten von Nordamerika eine Convention in Betreff der Rechte der neutralen Handels⸗Schifffahrt aͤbgeschlossen worden ist. Die wesentlichsten Bestimmungen derselben bestehen darin, daß die Flagge ie Ladung decke und daß mit Ausnahme von Kriegs⸗Contrebande neutrales Eigenthum auch auf feindlichen Schiffen nicht konfiszirt werden dürfe. b Türkei. Aus Suchum⸗Kale, 18. November, bringt der „Moniteur“ Nachträgliches über die Forcirung des Ingur, worin s heißt: „Die Russen, welche das Gefecht den ganzen Tag hin— urch sehr gut unterhielten, zogen sich sogleich zurück, als sie um Uhr Abends die Türken auf ihren Flügeln erblickten. Der Ver⸗ üst ihrer sämmtlichen Pferde, die von den Scharfschützen getödtet vorden waren, zwang sie, in ihren Verschanzungen drei Kanonen und sechs Pulverkarren zurückzulassen.“ Omer Pascha machte am 18. No⸗ vember in Sugdidi Halt, um seine Verproviantirungen an sich zu ziehen und dann seine Operationen fortzusetzen. Seine Truppen hatten Sinaki esetzt und Communikationen zwischen Redut⸗Kale und Anaklia ingerichtet; auch war der Vortrab bereits gegen Kutais vorgescho⸗ en. Man war auf ein neues Gefecht beim Uebergang über den Tzschenis⸗Tschai (dem Nebenflusse des Rion, welcher die Gränzscheide zwischen Mingrelien und Imeretien bildet) gefaßt; auch glaubte man, daß die Russen den Uebergang über den Rion mit Nachdruck vertheidigen werden, indem sie dorthin alle ihre in Georgien noch

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verfügbaren Truppen zusammengezogen zu haben scheinen. Dies schloß ben;

daß die Russen Ozurgethi geräumt ha⸗ sofort von Mustapha Pascha besetzt. Die welche bei dem Gefechte am Ingur auf auf türkischer Seite nicht zu ermitteln gewesen; bezeichnend aber bleibt es, daß diese Milizen so schnell Reißaus nahmen, daß am anderen Tage von den Türken auch nicht eine einzige mingrelische Leiche aufgefunden wurde. Omer Pascha hält in Sugdidi strenge Mannszucht. Die Stadt, so wie Palast und Gärten des Landesfürsten (Dadian) wurden unversehrt gelassen, und es hieß sogar, die „regierende Fürstin von Mingrelien“ werde mit ihrer Familie dahin zurückkehren. Einige abchasische Reiter, welche geplündert hatten, wurden vom Generalissimus fortgeschickt, der den Fürsten Michael Hamid⸗Bey für den durch diese Leute ver⸗ ursachten Schaden verantwortlich machte.“ Aus Erzerum, 14. November, wird dem „Moniteur“ ge⸗ schrieben: „Trotz der Unmasse von Schnee, die gefallen ist, und der grimmigen Kälte hat die russische Armee ihre Position vor Kars nicht verlassen. General Murawieff hat von seinem Corps eine Division von 8000 Mann abgeschickt, die sich jetzt auf den Sog⸗ homly⸗Daghs (dem Gebirge auf der Mitte Weges zwischen Kars und Erzerum) befindet und, wie es heißt, auf Erzerum rücken soll, sobald Kars sich ergeben hat. In voriger Woche erschien die rus⸗ sische Division, welche zu Deli Laba auf der Straße nach Bajazid im Lager steht, plötzlich in der Ebene von Hassan Kale und schleppte Gerste und Brodfrüchte fort. Morgen verläßt Selim Pascha, der Oberbefehlshaber des zweiten Armeecorps, Erzerum mit 10,000 Mann, um Kars zu Hülfe zu eilen.“

Rußland und Polen. St. Peters burg, 1. Dezember. Vorgestern begaben sich von der Sutte des Kaisers General Graf Baranoff und die Flügel⸗Adjutanten des Kaisers Samsonoff, Stür⸗ ler, Baron von Tettenborn, Graf Stroganoff, Fürst Obolenski, Fürst Golizin, Graf Lewaschoff und Fürst Gortschakoff nach Mos⸗ kau, was zu dem Gerüchte Anlaß gab, der Kaiser werde sich aber⸗ mals oder hätte sich bereits wieder nach Moskau begeben. Mor⸗ gen ist ein Tag, der dies Jahr zum ersten Mal nicht von jener Gala erglänzen wird, die ihn bisher zu verherrlichen pflegte

man daraus, dasselbe ward Anzahl der Mingrelier, russischer Seite standen, ist

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der Tag nämlich der Thronbesteigung Kaiser Nikolaus. Der Kaiser, wie aus neuesten Veröffentlichungen ersichtlich, hat viel Belohnungen ausgetheilt. Dem General Schabelski bei Eupatoria hat er das Großkreuz des Wladimirs verliehen. Eben so erhielten Großkreuze die Chefs der 16 Bezirke in den Militair⸗Kolonieen Neu⸗Rußland, Kiew und Podolien. Des Regiments Riasan 1stes Bataillon erhielt eine Georgenfahne mit der Aufschrift: „Für Aus- zeichnung beim Sturm auf Kars am 29. September.“ (H. B. H.)

Wir haben seit 8-—40 Tagen vollständigen Winter. Unser Revier ist bei einer Kälte von 14 Grad bereits mit einer starrten Eisdecke belegt, und es scheint auch gar keine Aussicht vorhanden zu sein, daß Schiffe jetzt noch Kronstadt erreichen könnten, von welchem Hafen uns übrigens seit einiger Zeit alle Nachrichten

Reval, 27. November. Die feindlichen Flotten hatten uns schon seit einiger Zeit verlassen, als gestern wieder drei Kreuzer in unserer Nähe sichtbar wurden, welche jedoch bei der vorgerückten Jahreszeit nur noch wenige Tage an unserer Küste bleiben dürften, obwohl die Witterung augenblicklich ganz gelinde bei W. N. W.⸗Wind ist. (Laut telegr. Depesche aus Reval vom 3. Dezember hat sich dort bei östlichem Winde eine Kälte von 17 Grad eingestellt. Bal⸗ tisspport war noch offen. Aus Riga wird vom 2. Deze Kälte von 20 Grad gemeldet.) g.

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Dänemark. Kopenhagen, 6. Dezember. Der frühere Kultusminister und nachherige Bischof, Dr. D. G. Monrad, ist zum Departements⸗Chef im Ministerium des Kirchen⸗ und Unter-⸗ richtswesens und zum Ober⸗Direktor des Bürger⸗ und Armenschul⸗ wesens ernannt. „Flyveposten“ zufolge hat der Erbprinz die Un⸗ terzeichnung der Gesammtverfassung von einer Abänderung der von 88 beanstandeten §§. 5 und 15 derselben abhängig gemacht.

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Noyborg, 6. Dezember. Die englisch⸗französische Flotte, be stehend aus 6 Linienschiffen und mehreren kleineren Dampfschiffen (unter den ersteren befindet sich der Dreidecker „Duke of Welling⸗ ton“ mit der Flagge des Admirals Dundas), ist diesen Nachmittag um 4 Uhr durch den Belt gesegelt, von der Ostsee kommend und nach Norden steuernd. (H. C). 1u 8

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Die Post aus England vom 6. Dezem⸗

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(CEColn, Dezember. ber i blieben. Der Grund ist unbekannt.

Paris, Freitag, 7. Dezember. heutige „Constitutionnel“ theilt mit, daß die stattgehabte

zwischen Toskana und Piemont ausgeglichen sei 3 11“ 111“ 1“ b11A“

tatistische Mittheilungen.

Ueber den Zustand der sämmtlichen Sparkassen des preußischen Staates im Jahre 1854 entlehnen wir der amtlich zusammengestellten Haupt⸗Uebersicht folgende Angaben: Es bestanden am Schlusse des Jahres 1854 überhaupt 285 Sparkassen, 22 mehr als am Schlusse des Jahres 1853. Darunter befanden sich 35 Kreis⸗Spar-⸗ kassen, eine Prodinzial⸗Sparkasse der Niederlausit und eine ständische Sparkasse der Altmark. Am Schlusse des Jahres 1853 war in sämmt⸗ lichen Sparkassen ein Bestand von 26,386,153 Rthlr. 10 Sgr. 3 Pf. vor⸗ handen. Während des Jahres 1854 ist ein Zuwachs entstanden: a) durch neue Einlagen 11,557,186 Rthlr. 25 Sgr. 1 Pf., b) durch Zuschreibung von Zinsen 706,356 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf. Die Ausgaben der Spar⸗ kassen für zurückgenommene Einlagen betrugen im Laufe des Jah⸗ res 9,472,429 Rthlr. 26 Sgr. 10 Pf. Es verblieb daher am Schlusse des Jahres 1854 ein Einlagebestand von 29,177,267 Rthlr.

4 Sgr. 9 Pf. Der Bestand der 58 betrug 460,532 Rthlr.

25 Sgr. 10 Pf., und der Bestand der Reserve⸗Fonds 1,468,275 Rthlr

10 Sgr. 11 Pf. Die Zahl der im Umlauf befindlichen Quittungsbücher über Einlagen betrug a) bis zu 20 Rthlr. inel. = 136,327 Stück; b) über 20 Rthlr. bis 50 Rthlr. incl. = 99,902 Stück; c) über 50 Rthlr. bis 100 Rthlr. incl. = 80,819 Stück; d) über 100 Nthlr. bis 200 Rthlr. inel. = 55,285 Stück; e) über 200 Rthlr. = 25,580 Stück, in Summ

= 397,913 Stück. Im Jahre 1854 sind folgende Sparkassen in das Le⸗

ben getreten: die Sparkassen in Rummelsburg (Pommern), Lenzen, Perle⸗ berg, Neudamm, Zielenzig, Kirchhain, Namslau, Trachenberg, Leobschütz, 1 Bochold, Cösfeld, Schwerte, Luͤnen, Gesecke, Zell, Issum, Ratingen, Kaiserse⸗

werth, Gladbach, teln, Gummersbach und Siegburg. (Pr. C.) u“