1855 / 302 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

rahmung von Bildern, Kupferstichen ꝛc. haben die Einsender eben⸗

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Akademie der Künste. ½

roße Kunst⸗Ausstellung im Königlichen Aka Gebäude 1856.

Indem die Königliche Akademie

2 d 2„ Künstler des In⸗ und Auslandes EH

die geehrte

von den Herren Einsendern von Kunstwerken für di u beol ieselbe achtenden Bedingungen hierdurch zu u“

1) Die Kunst⸗Ausstellung wird am 1. Septe 185 .September 1856 er⸗ fhnet und am 1. November geschlossen; während dieser Zeit wird eselbe den Besuchen des Publikums an Wochentagen von 10 bis

5 Uhr, Sonntags von 11 bis 5 Uhr geöffnet sein.

2) Nur die von den Künstlern selbst oder auf deren Veran⸗ zur Ausstellung zugelassen, n die nicht mehr im Besitze der weder die Echtheit der Arbeiten, noch die

lassung angemeldeten Werke was auch dann gilt, Künstler sind, indem

Bestimmung derselben für diese Ausstellung zweifelhaft sein darf.

werden wenn dieselben

3) Die schriftlichen Meldungen der auszustellenden Kunstwerke 14““ in das zu druckende Verzeichniß müssen vor dem .August 1856 bei dem e der Akademie eingegangen V ohnort des Künstlers die Anz⸗ und Kunstgattung der einzusendenden Arbeiten deasstt ssasn 11“

zur Aufnahme sein und außer Namen und

gestellten Gegenstände, so wie die Bemerkr Uten Geg ing enthalten, ob d W käuflich ist oder nicht. Wiederholte 11“ 28 esselben Werkes in verschiedener Fassung sind unzulässig; auch nassnh . g Hösggat⸗ nur dann unter einer Nummer begriffen ieselben in ei ei h findlich siad⸗ s n einem gemeinschaftlichen Rahmen be⸗ 4) Die Aufnahme der Anmeldun h

I gen in den gedruckten 2 stellungs⸗Katalog berechtigt nicht zu dem vinsptrich daß die me ö11 auch wirklich ausgestellt werden.

M3) Die Kunstwerke selbst müssen bis zum Son

Kuns Sonnabend, de

4. Nangsiß 1856, bei dem Inspektorat der Akademie mit Sn Ensens129 Verzeichnissen derselben, wovon das eine als e „Bescheinigung gestempelt zurückgegeben wird, abgeliefert rücksichtigt, als zur geeigneten Aufst

: 8 z1 G Aufstellung derselben no 3 Veehehrn ist. „Eine Umstellung schon placirter Gegensicnte as

unsten der später eintreffenden darf nicht gefordert werden.

6) Zur Bequemlichkeit des Publikums und zur Erleichterung

der Geschäftsführung werden die Einsender ersucht, jedes Werk an V

einer sichtbaren Stelle mit dem Namen d ij er sichtba es Künstlers, wer Sn durch Anheften einer Karte, zu bezeichnen 88 bei Geeean Fes Büveighn emechsesas nöchic üst als Prospekten, Landschaf⸗ 8 1 .j. den nha er O 298 ück⸗ seite des Bildes zurz anzugehen. ““

7) Anonyme Arbeiten, Copieen (mit 2 1 „L mit Ausnahme der Zeichnun⸗ gen für den Kupferstich), aus der Ferne kommende Mateicch ünd

Zeichnungen unter Glas, mustkalische J so wi V 8 rte 8, ische Instrumente, so wie mecha— nische und Industrie⸗Arbeiten aller Art werden nicht zur Ausstellung V

zugelassen.

8) Vor gänzlicher Beendigun 1 g der Ausstellung k einen ausgestellten Gegenstand I““ 11“

2 Eine für diese Ausstellung aus Mitgliede 8 h hen Senats und der Akademie 8- einer 111“ wählende Kommission ist für die Beobachtung der Vorschriften 2 Fassaann 8, für die Aufstellung zugelassener Kunstwerke und die 8 eßung nicht geeigneter Gegenstände verantwortlich; erho⸗ bene G 8 entscheidet der akademische Senat. 10) Transportkosten übernimmt die Akademie nur für Arbei ihrer Mitglieder. Kunstwerke von ungewöhnlich ggh Böeichn aus der Ferne dürfen auch von diesen nur nach vorgängiger An-

fra . Genehmigung der Akademie zur Ausstellung übersandt

11) Auswärtige Einsender, mit Ausnahme der tglie Akademie, haben die Kosten des b 1““ V 9 .“ Kunstwerke selbst zu tragen und zur Ablieferun 192 derempfangnahme derselben einen Beauftragten hierselbst zu tzeichnen, welchem jede desfällige Besorgung und Korrespondenz I wie ie Vermittelung des Verkaufs der Kunstwerke und die eiterbeförderung derselben an eine andere Kunst⸗Ausstellung V wenn diese beabsichtigt wird, überlassen bleiben muß. Für die Ein⸗

falls selbst zu sorgen.

12) Für unangemeldete, nicht; 1— s 8 gemeldete, nicht zur Ausstellung zugelassene oder 86 8 88 16. August k. J. hier eintreffende Hange ssen wer⸗ eine Transportkosten vergütigt; auch kann die Akademie wegen

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1 ergebenst einladet, sich bei , Jahre von ihr zu veranstaltenden Funst. Mhsstelnhen urch Einsendung ihrer Arbeiten zu betheiligen, erlaubt sie sich die

Später eintreffende Kunstwerke werden nur insofern be-

Ihnen den größten Antheil ang seinen ruhmrei

Beschädigung der Gegenstände währen während nicht in Anspruch genommen werden. Berlin, 85 15. Dezember 18505. önigliche Akademie der Professor Herbig, Dr. E. H. 8 8 Vice. Direktor. Geheimer Regierungs⸗Rath ꝛc. Secretair der Akademie.“

n

Angekommen: Der Ober⸗Jägermei Asseburg⸗Falkenstein, von M.öbermeister

Abgereist: Der Ober⸗Präsid Kleist⸗Retzow, nach Fcten. 8

Berlin, 27. Dezember. S jesta

S. der. Se. Majestaät der König

ch egung des von des Königs von Bayer es ühm verliehenen Ritterkreuzes erster Klassen vom heiligen Michael zu ertheilen. ns

Nichtamtliches.

. L“ Berlin, 27. Dezember. b 2 Herrenhauses, Graf Eberhard zu Stolberg⸗Wer ö düb 1“ Bei. 8 v Präsiden des er 1 von Pleß, abgereist. ͤsidenten des Herrenhauses, Fürsten V Sn G Dresden, 24. Dezember. he bbööe franzoͤsischen Hofe, Herr von Seebach heute Mor gestern früh ‚von Paris hier eingetroffen ist, hat sich 1“ 8 t nach St. Petersburg begeben. (Dre 83 8 assel, 23. Dezember. Der vor ige Minzsf⸗ 5 L“ iber. Der vormalige C11A““ EEE“ Hauses, Herr v. B8 d en Gesandten und bevollmächtigten Mi am franzosischen Hofe, und der bisherige Minister scnenMinister STrS; 2 der bisherige Minister⸗-Resident zu Pari reiherr DOhshva frige Minister⸗Resident zu Paris 1 annt worden. (Fr. P. Ztg.) der Karleruhe, 23. Dezember. Se. Könicl. Hoheit nehmen g 88 Nauf 1 nach Koblenz abgereist. Da dem Ver⸗ eujahrscour abbestellt wurde, so dür 8 wesenheit Sr. Königlichen Hohei ourde, so dürfte die Ab⸗ 2 d Hoheit wohl bis über Neujal 2 vih I 1I18 2 hr dauern. I 111“ „Die foͤrmliche Beglaubigung des vollmächtigter Minister 1“ V vese es gcr gatsgg stattgefunden. (Fr. 3.) u“ haben 112 cz Dezember. Se. &. F. Majestäö gmeister Freiherr Hc üfo 6“ V „Lieber Feldzeugmeister Freiherr von Heß! jo Sypjitze 8 von Heß! Ich telle M ier an die Spitze der Ihnen heute zur Vollendung Ihres stanc. wnich Perm X“ 2 8 sp Ihnen mit dankbarem Herzen die b eebi her Verdiesch aus, durch 1“ ee. bace⸗ theilnehmen an dem Ruhme Meiner Armee, vor n Feldzügen unter Meinem Herrn Ohett . mee, von den großen 2 „Erzherzog Karl, glorreiche 1 denkens, bis zu dem Tage, an dem Mein Feldtkarschall Graf Hervenld moen Sie miin mir e chen Erfolgen nte CE111“ 991 b. Erfahrungen dhas Maer dgg gißend ge te stehen, deren volle Würdigung, so wie Meine sge tige Buntigung. Ich Ihnen durch Verleihung h Großkreuzes dicacs S. ephans⸗Ordens hiermit bezeige. Wien, am 24. Dezember 1855 Frang Joseph.“ X³. 8 er 20. 8 111 und Irland. London, 25. Dezember. 8 S. Dundas, Michael Seymour und B iehen ihre Flagge bis zum Frühling ein. Es ist 6 681 ig ein. Es ist mehr als wahrscheinlich sie auch im nächsten Jahre wiederum den Heaiscee 8b übernehmen werden. Das Schiff „Rattlesnake,“ s Pinter Shüte 1 zu 88 Penpcsfahse ausgerüstet wurde, 1 Jahres in der Behringsstraße einfror, das di Spuren Sir J. Franklin' suc Schi ö . n's aufsuchende Schiff „Entreprise“ j Jahre 1854 mit Proviant versah und späte 1“ päter zu Verproviantir des nach Petropawlowsk bestimmten Geschwaders .“ ist Spithead angekommen. 8 Die Admiralität hat angeordnet, daß jedes i satt j es 11“4“ jedes im Kanal statio⸗ nirte englische Linienschiff, das eine Abtheilung Marine⸗ Ariclerte nn 1892 Bemannung zählt, sechs gediente Leute dieses Corps für ö 1hest. abzukommandiren habe. Die Zahl enschiffe im Ka 2r 1,h 9,2 achtzehn. Kanal und in den heimischen Häfen beträgt Frankreich. Paris, 25. Dezember. Durch Dekrete im „Moniteur“ wurden für 1856 ernannt: zum Präsidenten des Senats Herr Troplong; zu Vice⸗Präsidenten die Herren Mesnard,

Der Königliche Ge⸗

jahres Glückwünschenden und spreche

—8

Der erste Vice⸗Prä⸗

Vorkehrungen der Russen nach der Affaire am In gur.

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dui „Huys, Baraguay d'Hilliers und Regnault de St. Jean⸗ Sehee e e b des gesetzgebenden Körpers die De⸗ putirten Schneider und Reveil. Der „Moniteur“ berichtigt seine frühere Angabe nach den Aktenstücken des Kriegs⸗Ministeriums da⸗ hin, daß der Verlust der Kaiserlichen Garde in der Krim an Todten und Verwundeten 5131 Mann, worunter 181 Offiziere, betragen hat. Bisher sind im Kriegs⸗ Ministerium 918,435 Fr. für die Familien getödteter Militairs der Armee und der Flotte eingegan⸗

gen. Zu Toulon sind die Dampfkorvette „Chaptal“ und zu Cher⸗ bourg das Linienschiff „Donawerth“ aus dem Schwarzen Meere

angelangt.

Türkei. Die „Milit. Ztg.“ schreibt: „Briefe aus Warschau

stellten eine Offensive der Russen auf Erzerum in Aussicht. Daß

man dies an bezüglicher Stelle gern sehen würde, kann nicht be⸗ fremden; es fragt sich aber, ob überhaupt ein offensives Vorrücken unter den obwaltenden beengenden Verhältnissen gegen Erzerum möglich und gerathen wäre. Dieses möchten wir unbedingt ver⸗ neinen. Die Alliirten sind bekanntlich Herren des Schwarzen Meeres und können nach Erforderniß auf jeden Punkt der Küste Truppen in beliebiger Zahl werfen. Angenommen, General Murawieff er⸗ griffe seine Offensive mit der ganzen disponiblen kaukasischen Ar⸗ mee, die wir auf 90 95,000 Mann nicht überschätzen, nähme Er⸗ zerum ein und bliebe dort verproviantirt auf Monate, könnte er, von Trebisonde aus durch die Allüirten bedroht, den Marsch auf Karahissar fortsetzen? Und wenn er in Erzerum Posto faßt, müßte er jnicht für seinen Rückzug besorgt sein, sobald es den Alliir⸗ ten räthlich erscheint, in Batum eine Armee ans Land zu setzen? Wir haben schon früher gesagt: die Einnahme von Kars ist für die Russen eine Ehrensache; sie würde von weitausgreifender Be⸗ deutung nur dann geworden sein, wenn eine Flotte im Schwarzen Meere die Operationen ihres Landheeres zu protegiren vermöchte. Wie aber die Dinge jetzt stehen, werden die Russen das Vordrin⸗ gen Omer Pascha's nach Möglichkeit allerdings zu verhindern suchen, eine Gefahr für Erzerum finden wir aber in der Einnahme von Kars durchaus nicht. 1 Weitere Mittheilungen betreffen zunächst die Vertheidigungs⸗ Hiernach bildete der General⸗Adjutant Murawieff schon im Frühjahre aus seiner Armee drei Hauptcorps. Die Formation der⸗ selben ist zwar nicht bekannt, wohl aber die Stellung, welche sie einnehmen. Das Corps von Mingrelien, unter dem Befehle des Generals Mucharsky, ist aus Reserven⸗ und Milizen⸗Truppen gebildet, die im November am Ingur lagerten und gegenwärtig am linken Ufer des Tschenizehale in Lewano und Kutyri stehen, und zwar in der Stärke von 9000 Mann. Das sogenannte Reservecorps des General⸗Lieutenants Fürsten Bebutoff formirt sich auf dem Marsche nach Kutais gegen das Thal Burdjum, ist aber nicht stärker als 10,000 Mann Infan⸗ terie und 2800 Mann Kavallerie mit 32 Geschützen. Gegen diese zwei Corps operirt seit sieben Wochen der türkische Generalissimus Omer Pascha. Es wird versichert, daß die türkische Armee in Redut⸗Kale, Rionsk und Poti, mithin an beiden Ufern des Rion (Phasis) bei seiner Mündung ins Meer steht. Von einem Vor⸗ rücken Omer⸗Pascha's gegen Kutais wußte man in Konstantinopel am 10ten d. M. noch nichts, obgleich sich die dortige Presse bemüht, den noch geheim gehaltenen Fall von Kars mit der Nachricht von der Berennung von Kutais zu beschönigen. Was endlich das Corps von Gumri⸗Kars, befehligt von dem General⸗Adju⸗ ten Murawieff betrifft, so besteht dasselbe aus älteren Truppen der kaukasischen Armee und aus den erst im Jahre 1854 bis 1855 da⸗ hin verlegten Streitkräften.

Außer diesen drei Corps befindet sich noch ein kleines mobiles Detachement zu Bajazeth. An den verschiedenen anderen Gränz⸗ punkten sind nur Kosakenposten aufgestellt. Wir erfahren weiter, daß diese hier angeführten Corps vollkommen mobil sind. Weniger ist dies bei den Milizen von Gori der Fall, welche sich gleichfalls in Kutais zu konzentriren haben. In Kars dürften auf die Dauer des Winters 5000 Mann als Besatzung ausreichen. Die anderen Truppen des Hauptcorps von Gumri befinden sich auf dem Marsche nach Tiflis, um dort weitere Vorbereitungen zu dem Feldzuge von 1856 zu treffen; denn der General Murawieff wird es kaum auf einen offensiven Winterfeldzug abgesehen haben und auch kein Ver⸗ langen fühlen, die türkische Armee aus der ungesunden Gegend am unteren Rion und am Tschuruksu zu vertreiben.

Gegen Nord⸗Sebastopol haben die Alliirten das größere Bombardement noch immer nicht eröffnet; Marschall Pelissier er⸗ wartet neue Instructionen aus Paris, und schon jetzt wird in sei⸗ nem Hauptquartier der Plan rücksichtlich der Räumung der Krim reiflich überlegt, denn, falls der Krieg im Jahre 1856 fortgesetzt

werden sollte, dürften die Alliirten im Pontus in die Defensive

treten, desto größere Aufmerksamkeit aber solchen Operationen zur See schenken, welche weniger kostspielig und doch erfolgreich sein würden.“

Rußland und Polen. ber. Der Auszug aus dem vom

St. Petersburg, 21. Dezem⸗ General⸗Adjutanten Fürsten

Gortschakoff eingereichten Journal der Kriegsoperationen vom 7. (19.) bis zum 25. November (7. Dezember) lautet: Vom 7. bis zum 25. November ist nichts besonders Bemerkenswerthes in der Krim vorgefallen; die Verbündeten setzten unter dem Feuer unserer nörd⸗ lichen Festungswerke ihre Arbeiten fort, nämlich die Ebnung der Batterieen und Trancheen gegenüber den Bastionen 4 und 5 und die Aufführung eines Walles zwischen den Bastionen 5 und 6. Auf der linken Flanke unserer Positionen und vor Eupatoria fielen Vorpostengefechte vor, in welchen unsere Kavallerie, Kosaken und die Leute vom Balaklava⸗Corps stets die Oberhand über den Feind hatten. Die Einzelheiten über diese Affairen sind in dem hier folgenden Tagesbefehl des General⸗Adjutanten Fürsten Gortschakoff enthalten. Tagesbefehl an die Süd⸗Armee und die Streitkräfte zu Wasser und zu Lande in der Krim. Hauptquartier Stadt Baktschiserai, 29. No⸗ vember (2. Dezember.) 1 Zu meinem besonderen Vernügen hat sich in letzterer Zeit im Allgemeinen auf den Vorposten und in den vorgeschobenen Truppentheilen der ver⸗ schiedenen Detachements eine höchst rühmliche Thätigkeit bemerkbar ge⸗ macht, welche von Seiten der Herren Chefs eine Wachsamkeit, Berech⸗ nung und Kühnheit verräth, die ihnen große Ehre machen. Zum Be⸗ weise dessen dienen die nachstehenden Vorfälle, welche ich den mir anver⸗ trauten Truppen bekannt mache: Am 7. November um 2 Uhr Nachmittags bemerkten von dem Piket aus, welches von den durch das donische Kosaken⸗Regiment Nr. 22 (Oberst Walujeff) occupirten Vorposten des Karalesschen Detachements, gegenüber der Ortschaft Upy ausgestellt war, der Urjadnik Golubinzow und die Kosaken Parschikoff, Kusnezoff, Krutschinin und Tschebotareff, daß drei berittene Franzosen eine Schlucht von dem Dorfe Kutschka nach Mokraja Lugowina passirten. Die Kosaken ließen sie am Piket vorbei, nahmen aber unbemerkt eine Richtung, in der sie den Reitern den Weg abschneiden konnten, und hielten in einem Hohlwege, aus welchem die Feinde wieder hervorkommen mußten. Als die Franzosen der Kosaken ansichtig wurden, stürzten sie mit bloßen Säbeln auf sie los, in der Absicht, sich durchzuschlagen, wurden aber von einer Gewehrsalve empfangen, wobei unter einem von ihnen (dem Capitain Frochon) das Pferd getöͤdtet, er selbst aber sofort ergiffen wurde; der andere (Oberst⸗Lieutenant Brayere) sprang vom Pferde und stürzte in den Wald, wurde aber gefunden und nach einigem Widerstande ebenfalls gefangen genommen; nur der dritte Franzose, eine Ordonnanz, entkam, Dank der Geschwindigkeit seines Pferdes. 8 Am 15. November mit Tagesanbruch wurde auf Anordnung des Chefs der Vorposten des rechten Flügels des Detachements von Eupatoria, des Obersten Bontemps vom Leib⸗Husaren⸗Regiment Sr. Majestät, eine Rekognoszirung in der Richtung auf Eupatoria unternommen von einer Schaar von 15 Frei⸗ willigen des Uralschen Kosaken⸗Regiments Nr. 2 unter Anführung des Lieu⸗ tenants Janowski, vom Ulanen⸗Regiment Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Groß⸗ fürstin Katharina Michailowna. Mit Tagesanbruch stieß auf unsere Schaar ein türkischer Streiftrupp zwischen Eupatoria und dem Aul Bogai. Der Lieutenant Janowski warf sich ohne Zögern mit den Kriegern des Ural auf den Feind und nahm den Anführer des türkischen Streif⸗ trupps, den Capitain Mustapha vom 2ten Ulanen⸗Regiment ge⸗ fangen. An demselben Tage und zu derselben Stunde wurde am äußersten Ende der linken Flanke unserer Hauptmacht dem Feinde gleichfalls ein geschickter und kühner Schlag versetzt; der Befehlshaber des fliegenden Detachements auf der Major Mufsin⸗Puschkin, vom Husaren⸗Regiment Feldmarschall Graf Ra⸗ detzky, erstieg mit einer kleinen Schaar Freiwilliger den Jaila⸗Rücken, um die Stellung des Feindes im Baidar⸗Thale aus möglichster Nähe zu besichtigen, konnte jedoch nach dreitägigen vergeblichen Bemühungen, seinen Zweck wegen des dichten Nebels und anhaltend gefallenen Schnees nicht genügend erreichen. Inzwischen hatte dieser Stabs⸗Offizier, der sich in verschiedenen Nichtungen den feindlichen Pikets genähert hatte, be⸗ merkt, daß ein Posten von 10 bis 15 Mann auf dem Gipfel der Fels⸗ treppe Merdwen jeden Abend, wahrscheinlich aus Vorsicht, in das Baidarthal hinabstieg, auf dem Wege nach Kalandia, und erst den folgenden Morgen durch einen andern Posten ersetzt wurde. Der Major Mussin⸗Puschkin benutzte diese Zwischenzeit, um ausführlich die Lage die⸗ ses Postens und die von verschiedenen Seiten zu demselben führenden Wege zu erkunden und ergriff dann seine Maßregeln, um ihn aufzubeben. Zu diesem Ende wurde in der Nacht vom 14. auf den 15. November eine Schaar von 20 Mann von dem Corps von Balaklava auf einem Gebirgspfade an die Felstreppe beordert. Mit der Dämmerung des 15ten, als das feindliche Piket, wie gewöhnlich, sich völlig auf dem Posten etablirt hatte, drangen die Leute vom Balaklava⸗Corps heimlich an den Pfad vor, der von Kalandia zu dem Posten führt, und griffen, ohne einen Schuß zu thun, mit dem Bajonnet an. Die Franzosen empfingen sie in der Hast mit einigen unschädlichen Schüssen und drängten sich zur Felstreppe, allein da sie sich auch hier durch die übrigen 10 Balaklava⸗Streiter abgeschnitten sahen, welche vorher am Fuße der Treppe⸗ sich versteckt hatten, so streckten sie, 10 Mann stark, die Waffen; einer, der sich durchzuschlagen suchte, wurde getöͤdtet. Das Gelingen dieser ge⸗ schickt angelegten und beberzt ausgefuͤhrten Unternehmung schreibt der Major Mussin⸗Puschkin ganz der unermüdlichen Thätigkeit, klugen Be⸗ rechnung und Gewandtheit des Stabs⸗Capitains Niso, vom griechischen Balaklava⸗Bataillon zu; allein nicht minder setze ich diesen Erfolg auch auf Rechnung des Majors Mussin⸗Puschkin selbst, der die Affaire in Person geleitet hat. Nachdem ich die Unter⸗Militairs, welche sich bei diesen verschiedenen Begegnungen am meisten auszeichneten, durch den Militair⸗Orden und durch Geldgeschenke belohnt habe, rechne ich es mir zur angenehmen Pflicht, meinen Dank zu sagen den Chefs der vorgescho⸗ benen Posten: dem Obersten Wakujeff, Chef des Karalesschen Detache⸗

ments, dem Obersten Bontemps, Chef des rechten Flügels Detache⸗

Südküste,