1856 / 3 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

wird nichts vermißt.

[11I E 1 Am Freitage, den 28. Dezember d. J., den Tag nach dem dritten Weihnachtsfeiertage, fuhr der Bäckermeister Albert Theodor Schüler aus Königswalde, von dem Meseritzer Wochenmarkte kommend, nach Königswalde zu⸗ rück. Er ist in Meseritz wahrscheinlich zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags ausgefahren. Etwa 44 Uhr ist sein Wagen, ein offner, mit Bret⸗ tern verschlagener, einspänniger Leiterwagen, durch Obergörzig gefahren. Der in diesem Dorfe bekannte Bäcker Schüler ist auf dem Wagen nicht, wohl aber ein fremder, mit einer grü⸗ nen Mütze, einem weißgrauen Flausrock beklei⸗ deter Mensch, vorn sitzend, die Pferdeleine hal⸗ tend, gesehen worden. Auf dem Wege von Obergörtzig nach Weißensee ist das Fuhrwerk dem von da kommenden Gutsbesitzer Ueo von Kalckreuth begegnet. Der Kutscher des Letzteren ist aus dem Wege gefahren. Er will den Führer des Schüler'schen Fuhrwerks genau gesehen haben. Auch er giebt an, daß es ein Mensch von einigen 20 bis 30 Jahren sei, und mit grauweißem lausrock und einer dunkeln, grünen Mütze mit eruntergeklapptem Schirm bekleidet gewesen sei. Der Wagen ist mit demselben Fuhrmanne in Weißensee, in Grunzig, im letzteren Orte gegen 4 ½ Uhr bemerkt worden. Hinter Grunzig hat der Führer desselben nach dem Wege nach Fal⸗ kenwalde gefragt. Der Zeuge hat sich die Person nicht genau angesehen. Demnächst ist der Wagen etwa 5 ¾⅞ Uhr Abends zwischen Fal⸗ kenwalde und Oscht, in der sogenannten Falken⸗ walder Gruft stehend, von dem Maurer Lipke aus Oscht gefunden worden. Kurz vorher ist ein von Oscht kommender Wagen, auf welchem drei Männer saßen, an dem Schüler'’'schen Fuhrwerk vorbeigefahren und ausgewichen. Es ist wünschenswerth, daß diese Personen, welche bis jetzt nicht zu ermitteln sind, als Zeugen sich melden. Die aus Oscht herbeigeholten Leute erkannten das Fuhrwerk des Bäckers Schüͤler und sahen diesen, erschlagen, in seinen Pelz gehüllt, im Wagen liegen. Er ist seiner Baar⸗ schaft, bestehend in einigen 50 Thlrn. Silber⸗ geld, in Münzsorten unter 1 Thlr., namentlich vielen Silbergroschen, beraubt worden. Das Geld stak in einer ledernen sogenannten Frauentasche mit angenähtem Niemen, welche der Mörder mitgenommen haben muß. Sonst Der Schüler ist wahr⸗ scheinlich mit einem Beil oder einer Axt auf den Kopf, welcher zertrümmert ist, erschlagen, und ihm anscheinend mit einem sog. Fangmesser eine Stichwunde in den Hals auf der rechten Seite beigebracht worden. Die Blutspuren sind bon der Mitte des Weges zwischen Obergörzig und Weißensee durch Weißensee, Grunzig, Fal⸗ kenwalde, bis an die Stelle, wo der Wagen stand, gesehen worden. In Weißensee sind sie

von einer Zeugin frisch, gleich nach dem Vor⸗

überfahren des Wagens bemerkt worden. Es ist also anzunehmen, daß gleich beim Be⸗ ginn der Blutspuren in der Obergörtziger Forst zwischen 3 und 4 Uhr Nachmittags der Schüͤler ermordet, daß aber der Mörder bei der Berau⸗ bung gestört worden, und die Leiche bis hinter

Falkenwalde gefahren, dort den Raub erst aus⸗

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geführt und nachher den Wagen verlassen hat. Denn in Falkenwalde ist gegen 5 Uhr der Führer des Wagens auf demselben noch gesehen worden. Die meisten Verdachtsgründe lenken sich auf den früheren Dienstknecht des Mühlenbesitzers Pötschke hier, Namens Gottfried Schulz aus Rogsen, dessen Signalement unten folgt. Es ergeht daher an Alle, welche zur Ermitt⸗ lung des Thäters irgend etwas anführen kön⸗

nen, das Ersuchen:

ihre Wissenschaft der nächsten Orts⸗ oder Polizei⸗Behörde mitzutheilen, welche wiederum gebeten werden, diese Anzeige def Staatsanwalszaft in Meseritz sofort ein⸗

Und den Schul wo e effe saaa verhaften. 111“ Signalement des Gottfried Schulz

. 8 aus Rogsen:

Alter: 26 28 Jahre, Statur: untersetzt, Haare: blond, Bart: rafirt (trug früher starken, blonden Schnurrbart), Augenbrauen: blond, Nase: dick, stumpf, Gesicht: rund, voll, Gesichts⸗ farbe: gesund, Lippen: aufgeworfen, Zaͤhne: gesund, vollständig; Bekleidung;: grauer, gewen⸗ eter Flausrock, mit roth und schwarz karirtem Futter⸗ welchen er bald nach der That vertauscht at, eine blau und grünkarrirte Plüschweste mit braunen Carreaus und einer Reihe Knöpfe, blau⸗

wollner Shawl, gewirkte blaue Unterjacke mit rothen Nändern an den Aermeln, einer grau⸗ wollnen Sommer⸗Twine unter dem Flausrock, Beinkleider, deren Farbe nicht angegeben werden kann, rindlederne Stiefeln, welche über den Hosen getragen werden. Außerdem trug er ein neues Portemonnaie mit Stahlbügel und grauem Saffian⸗Beutel daran und ein altes schlechtes Zulegemesser bei sich, und eine Mütze von grü⸗ nem Tuche mit blankem Lederschirm und Sturm⸗ Meseritz, den 31. Dezember 1855. Die Koͤnigliche Staats⸗Anwaltschaft. Fink.

[1310] Subhastations⸗Patent.

Das bei dem Dorfe Jahmo an der Chaussee gelegene, sub Nr. 29 Vol. I. des Hypotheken⸗ buchs von Jahmo eingetragene, zum Fournier⸗ schneiden eingerichtete Mühlen⸗Etablissement des Tischlermeisters Christian Gottfried Letz, be⸗ stehend aus dem Wohnhause, Mühlenhause, Ställen und Garten, abgeschätzt auf 8320 Thlr. laut gerichtlicher, in unserer Registratur nebst Hypothekenschein einzusehender Taxe, soll am 28. Februar 1856, Vorm. 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Hierzu werden zugleich alle unbekannten Real⸗ Prätendenten, bei Vermeidung der Präklusion, vorgeladen.

Wittenberg, den 10. Juli 1855.

Königl. Kreisgericht. I. Abtheilung.

[1934] Nothwendiger Verkauf beim Königl. preußischen Kreisgerichte zu Halle a. d. S. I. Abtheilung.

Das dem Müller Friedrich Krabbes im Hypo⸗ thekenbuche von Halle Band VII. mit Nr. 246a. eingetragene Grundstück:

Ein am Kater Plan hierselbst belegenes Wohnhaus mit Seitengebäuden, Hof und Garten und sonstigem Zubehör,

abgeschätzt nach Abzug der Lasten und Abgaben nach der, nebst Hypothekenschein und Bedingun⸗ gen, in der Registratur (— eine Treppe hoch, Zimmer Nr. 13 —) einzusehenden Taxe, abge⸗

schätzt auf 5067 Thlr., soll

am 9. Juli 1856, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst, eine Treppe hoch, Zimmer Nr. 5, vor dem Deputir⸗ ten Herrn Kreisgerichtsrath Bosse meistbietend verkauft werden.

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypo⸗ thekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihren Anspruch bei dem Subhastationsgericht anzumelden.

Der in unbekannter Abwesenheit leb ende Schuhmachermeister Friedrich August Schuster in Brachwitz und August Schuster in Halle werden zu obigem Termine hierdurch öffentli vorgeladen. 1

[1999] Bekanntmachu n g. In den nachstehend verzeichneten Sachen

1* 8 59

Namen der Sache.

2quolnvg

*

„.

Bar⸗ sickow

Ruppin Regulirung der guts⸗ herrlich⸗bäuerlichen Verhältnisse des Zech⸗ linschen Kossäthenho⸗ fes zu Barsickow.

Mühlen⸗Abgaben⸗Ablö⸗ sungssache.

Abgaben⸗Ablösung.

Haide⸗Separations⸗ sache.

Separation der Buch⸗

Beelitz

Bietickow Box⸗ hagen Brae⸗

Zauch⸗ Belzig Prenzlau Nieder⸗ Barnim West⸗

5

aquasnvg

Namen der Sache.

Verfahrens

‧⁸‿

ters dorff

Fürsten⸗ werder

n Gütergotz

Hacken⸗ berg

Teltow Ruppin Ruppin Teltow

Osthavel⸗ land

Neu⸗ Hart⸗ manns⸗

dorf

Koeritz Neu⸗ Küncken⸗ dorf Lancke

Lauenhoff

Luůͦ tlow

Lützow Marwitz

Neuen⸗ dorff Rehagen Rixdorff

Seebeck Semlin

Schwedt

Groß⸗ Sperren⸗ walde Teupitz Trieglitz

Vier⸗ raden Wals⸗ leben— Caterbow

Wal⸗

Beeskow⸗ Storkow

Ruppin Anger⸗ münde

Nieder⸗ Barnim Prenzlau⸗

münde Teltow Osthavel⸗ land Teltow

Teltow Teltow

Ruppin West⸗ havelland Anger⸗ münde Prenzlau

Teltow Ostprieg⸗ nitz

Anger⸗ münde Ruppin

Teltow

Wilsickow

Prenzlau

Spezial⸗Separation zwi⸗ schen den Besitzern der Acker- und Buden⸗ stellen und den geist⸗ lichen Instituten zu Fürstenwerder.

Spezial⸗Separation.

Abgaben⸗Ablösung.

Separation.

Hütungs⸗Ablösung und Forst⸗Separation.

Separation.

Ablösung des von dem Büdner Greinert zu Neu⸗Hartmannsdorff an den Besitzer von Alt⸗Hartmannsdorff zu entrichtenden Ka⸗ nons.

Separation.

Separation.

Dienst⸗ und Abgaben⸗ Ablösung.

Ablösung der Fischerei⸗ Gerechtigkeit im Dorf⸗ stellensee. Dienstregulirung Separation. Separation. Spezial⸗Separation.

und

Dienst⸗Regulirung.

Spezial⸗Separation. Kanon Sache. Holz⸗Ablösung.

Prästations⸗Ablösung.

98 8 Ablösungs⸗

Abgaben⸗Ablösung.

Abgaben⸗Ablösun Spezial⸗Separation

Grundstücken zuTrieg⸗ litz und Steffenshagen haftenden Reallasten

Hütungs⸗Separation.

Ablösung der für den Besitzer des Nitter guts Walsleben un Caterbow auf den Grundstücken im Ge⸗ meinde ⸗Verbande Walsleben und Cater bow haftenden Real⸗ lasten. Spezial⸗Separation un Schaaf⸗Aufhütungs Ablösung.

Abgaben⸗Ablösung.

werden alle Diejenigen, welche bei diesen Sachen

aus irgend einem Verhältnis

se ein Interesse zu

haben vermeinen und hierbei noch nicht zugezogen sind, hierdurch aufgefordert: sich baldigst und spätestens in dem ] Weeeeeeeeeeeeeeeeens

Abloͤsung der für das Nittergut Trieglitz auf

dickow Bückwitz Bückwitz

Cossen⸗ blatt Dolgen

Groß⸗ Eichholz Falken⸗

hagen

havelland Ruppin Ruppin

Beeskow⸗ Storkow Prenzlau

Beeskow⸗ Storkow Prenzlau

wiesen. Spezial⸗Separation. Dienstregulirung, Se⸗

paration und Zehnt⸗

Ablösung. Bauholz⸗Ablösung

Mühlen⸗Abgaben⸗Ablö⸗ sung. Gemeinheitstheilung.

Separation 1“ 3 8 1“

Vormittags 10 Uhr, im Sessionszimmer unsers Geschäfts⸗Lokals, Niederwallstraße Nr. 39, an⸗ beraumten Termine mit ihren Anträgen zu mel⸗ den, ihr Interesse zur Sache nachzuweisen und demnächst der Vorlegung der bisherigen Ver⸗

andlungen gewärtig zu sein: widrigenfalls sie

bi Auseinandersetzung, selbst im Falle der Ver⸗ letzung, gegen sich gelten lassen müssen.

Berlin, am 8. Dezember 1805. Königl. General⸗Kommission für die Kurmark Brandenburg. von Schmeling.

[14] Obrigkeitliche Bekanntmachun

Der angeblich in Rußland sich aufhaltenden Idcsehal . Louise Becker wird hierdurch bekannt gemacht, daß sie in dem Testa⸗ mente ihrer Eltern, des Professors der Magie und Physik Friedrich Ferdinand Becker, welcher am 27. Juni d. J. zu Mohilew am Dniepr verstorben ist, und seiner Ehegattin Claire Marie geb. von Wachter, zur Miterbin eingesetzt wor⸗ den ist.

Berlin, den 22. Dezember 1855.

Koönigl. Stadtgericht, Abtheil. für Civilsachen.

1““

11760] Oeffentliches Aufgebot.

Auf dem Grundstück Alt⸗Tirschtiegel Nr. 42 Meseritzer Kreises stehen Rubrica III. Nr. 1. für den Kaufmann J. S. Flatau in Posen 450 Thlr. nebst 5 pCt. Zinsen auf Grund der gericht⸗ lichen Schuldverschreibung vom 13. März 1837 ex decreto vom 23. März 1837 nach Verlauf von 8 Jahren vom 1. April 1837 ab und nach vorhergegangener Kündigung zahlbar, eingetra⸗ gen. Es bat sich bei Ausstellung des Schuld⸗ dokuments allem Anscheine nach insofern ein Irrthum eingeschlichen, als der Gläubiger nicht J. S. Flatau, sondern J. A. Flatau heißt.

Die Hypothek soll zur Löschung gebracht wer⸗ den, das über die Post ausgefertigte Dokument aber verloren gegangen sein.

Es werden daher alle diejenigen, welche an dieser zu löschenden Post und das darüber aus⸗ gestellte Instrument als Eigenthümer, Cessio⸗ narien, Pfand⸗ und sonstige Briefs⸗Inhaber Anspruch haben, zu dem auf den

13. Fehruar 1856, Vormittags 11 Uhr. an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Assessor von Gottberg angesetzten Termin mit der Verwar⸗ nung vorgeladen, daß die Ausbleibenden mit ihren übrigen Ansprüchen an der Post werden präkludirt und ihnen deshalb ein ewiges Still⸗ schweigen wird auferlegt werden.

Meseritz, den 11. Oktober 1855. Königl. Kreisgericht. I. Abtheilung.

[20811 Konkurs⸗Eröffnung. Königliches Kreisgericht zu Pots dam, Erste Abtheilung, den 24. Dezember 1855. Vormittags 11 Uhr

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Friedrich August Kobelius zu Potsdam ist der kaufmän⸗ nische Konkurs eröffnet und der Tag der Zah⸗ lungs⸗Einstellung auf den 21. Dezember 1855 estgesetzt worden. feschahe einstweiligen Verwalter der Masse ist der Kanzleirath Becker bestellt. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf den 15. Januar 1856, Vormittags

11ö1 in unserm Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 1 auf dem Hofe links eine Treppe hoch, vor dem Kommissar, Kreisgerichts⸗Rath Scharnweber, anberaumten Termin ihre Erklärungen und Vor⸗ schläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines anderen einstweiligen Verwalters abzugeben. b

Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Be⸗ sitz oder Gewahrsam haben, oder welche an ihn etwas verschulden, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verabfolgen oder zu zahlen, viel⸗ mehr von dem Besitz der Gegenstände 8

bis zum 11. Januar 1856 einschließlich, dem Gericht oder dem Verwal⸗ ter der Masse Anzeige zu machen und Alles mit Vorbehalt ihrer etwanigen Rechte eben⸗ dahin zur Konkursmasse abzuliefern. Pfand⸗ inhaber und andere mit denselben gleichberech⸗ tigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besitz befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen.

994] Konkurs⸗Eröffnung. Köͤnigliches Kreisgericht zu Halle a. S. I. Abtheilung, den 24. Dezember 1855, Vormittags 11 Uhr. Ueber das Vermögen des Kaufmanns und Schnitthändlers Franz Rothe zu Halle a. d. S. ist der kaufmännische Konkurs eroͤffnet, und der

6

biger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf

des definitiven Verwaltungspersonals auf

23 Tag der Zahlungseinstellung auf den 22. Dezem⸗

ber 1855 festgesetzt worden.

Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Justizrath Fritsch hier bestellt. Die Gläu⸗

den 14. Januar 1856, Vormittags 10 Uhr. vor dem Kommissar, Herrn Kreisgerichtsrath Stecher im Gerichtsgebäude, eine Treppe, Zim⸗ mer Nr. 6, anberaumten Termine ihre Erklä⸗ rungen und Vorschläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines anderen einstweiligen Verwalters abzugeben.

Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besitz oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verschulden, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besitz der Gegenstände bis zum 1. Februar 1856 einschließlich, dem Ge⸗ richt oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwanigen Rechte, eben dahin zur Konkursmasse abzuliefern. Pfandinhaber und andere mit denselben gleich⸗ berechtigte Gläubiger des Gemeinschuldners, haben von den in ihrem Besitz befindlichen Pfand⸗ stücken nur Anzeige zu machen.

Zugleich werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konkursgläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre An— sprüche, dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vor⸗ recht bis Ende Januar 1856 einschließlich bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden und demnächst zur Prüfung der sämmtlichen, innerhalb der gedachten Frist angemeldeten For⸗ derungen, so wie nach Befinden zur Bestellung

den 20. Februar 1856, Vormittags 10 Whr, vor dem Kommissar, Herrn Kreisgerichtsrath Stecher, im Gerichtsgebäude, Zimmer Nr. 6, zu erscheinen.

Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen bei⸗ zufügen.

Jeder Glaäͤubiger, welcher nicht in unserm Amtsbezirke seinen Wohnsitz hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns be⸗ rechtigten auswärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechts⸗ Anwalte Quinque, Wilke, Riemer, Schede, Goedecke, Fiebiger, v. Bieren zu Sachwaltern vorgeschlagen.

Halle a. d. S., den 24. Dezember 1855.

Koͤnigliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

[15 Oeffentliche Voöorladung.

In Gemäßheit der Allerhöchsten Kabinets⸗ Ordre vom 16. Februar 1850 werden alle die⸗ jenigen unbekannten Gläubiger, welche vermei⸗ nen, an die Kassen der unterzeichneten Brigade und der zu Magdeburg, Merseburg und Erfurt stationirten Distrikts⸗Kommando's aus irgend einem Rechtsgrunde Forderungen aus dem Jahre 1855 erheben zu können, hierdurch aufgefordert, ihre desfallsigen Ansprüche binnen zwei Mo⸗ naten und spätestens bis

zum 1. April d. J., unter Beifügung der nöthigen Beweismittel bei der unterzeichneten Brigade anzumelden, widri⸗ genfalls sie sich die aus der Nichtanmeldung entstehenden Nachtheile selbst beizumessen haben.

Magdeburg, den 2. Januar 1856. Königliche 4te Gendarmerie⸗Brigade.

1

Caemaehelleg

Am Donnerstag, den 10. Januar 1856, Vormittags 10 Uhr, soll in un⸗ serm Magazin am Königsgraben Nr. 16 eine Quantitaät Roggen⸗Kleie, Futtermehl und Rog⸗ gen⸗Kaff, gegen gleich baare Bezahlung meist⸗ bietend verkauft werden.

10] 1g 8 .“ 8 8 Königliche Niederschlesisch⸗ Kärkische Eisenbahn.

Die Lieferung der im Jahre 1856 zur Und formirung der Beamten erforderlichen 900 Ellen blaues Tuch besserer, und 3600 do. do. geringerer Qualität, 500 gsraues Tuch besserer, und 6000 do. do. geringerer Qualität 1604 Stück Dienstmüßzen, 2200 Dutzend große, und 489 kleine vergoldete Uniforms⸗ knöpfe, . soll im Wege der Submission ausgegeben wer den. Die desfallsigen Bedingungen liegen täg lich in den Vormittagsstunden in unserem Ge⸗ schäftslokale auf hiesigem Bahnhofe zur Einsicht aus und können auch abschriftlich gegen Erle gung der Kopialien bezogen werden. Offerten mit Proben sind frankirt und ver⸗ siegelt mit der Aufschrift: „Submission auf die Lieferung von Uni⸗ forms⸗Tuch, beziehungsweise Mützen oder Knöpfen“ bis zum 11. Januar 1856, Vormittag 10 Uhr, an uns einzusenden. Berlin, den 20. Dezember 1855.

ffisch⸗

Königliche Direction der Niederschle Märkischen Eisenbahn.

(2085] Bekanntmachung.

In Folge höherer Ermächtigung wird hier⸗ durch gemäß §. 26 des Eisenbahngesetzes vom 3. November 1838 bekannt gemacht:

1) daß vom 1. Februar 1856 ab bei allen Kohlen⸗ und Koaks⸗Transporten auf un⸗

serer Bahn eine Expeditionsgebühr von 1 Pfennig pro Centner und Bestim⸗ mungs⸗Station erhoben und den be⸗ stehenden Frachtsätzen zugeschlagen wer⸗ ddeen soll; 1. 2) daß für alle nach der pfälzischen Ludwigs⸗ bahn über die Gränze bei Bexbach gehen⸗ den Koaks⸗Sendungen die auf der pfäl⸗ zischen Ludwigsbahn seit 1. April c. schon bestehende Erhöhung der Fracht um 25 pCt. vom 1. Februar 1856 auch auf der preußi⸗ schen Strecke eintritt.

Die hiernach anderweit berechneten Kohlen⸗ und Koakstarife unserer Bahn werden zum 1. Februar 1856 auf allen unseren Stationen

käuflich zu haben sein. Saarbrücken, den 23. Dezember 1855. Königliche Direction der Saarbrücker Eisenbahn

1

In Folge unserer Au forderung vom 12. Septem⸗ ber d. J. sind die sämmt⸗ 88 lichen Prioritaͤts⸗Actien un⸗ serer Gesellschaft unter Zustimmung ihrer Besitzer convertirt worden, bis auf die Summe von 10,100 Nthlr. Den Besitzern dieser nicht zur Konvertirung eingereichten Prioritäts⸗Actien kündigen wir dieselben hierdurch dergestalt, daß wir ihnen am 1. Juli k. J. deren Kapital⸗ Betrag nebst den Zinsen bis zur Zahlung auf unserer Kasse, Holzhof Nr. 8 hierselbst, gegen Rückgabe der betreffenden Prioritäts⸗Actien auszahlen, bei Nicht⸗Empfangnahme der Zahlung aber den Betrag gerichtlich deponiren werden.

Wir sind auch erbötig, schon vom 2. Januar k. J. ab, wenn Jemand dies wünschen würde, die Auszahlung solcher Prioritäts⸗Aectien, aber nur mit den Zinsen bis zum Zahlungstage, zu leisten.

Magdeburg, den 21. Dezember 1855.

Die Direction der vereinigten Hamburg⸗Magdeburger Dampfs

Berlin, den 29. Dezember 1855.

Königliches Proviant⸗Amt

schifffahrts⸗Compagnie. 6 Graff.