1856 / 4 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1 ] EWEW“ ½, -“ Monats⸗Uebersicht der preußischen Bank, 2* Gestern machte ein gemäß §. 99 der Bank⸗Ordnung vom 5. Oktober 184ob. Rechnung der türkischen

. 15,539,300 Rthlr.

Nkittv a. 1) Geprägtes Geld und Barren.... 22WDW M803,100 3) Wechsel⸗Bestände .... 36/646,200 4) Lombard⸗Bestände . S..S*.. 10,5/400 5) Staats⸗Papiere, verschiedene Forderungen und Aktiva 11,162,300 Pas stvo

) Banknoten im Umlauf.. 20,379,600 2) Depositen⸗Kapitalien..... . 24,028,400 8) Guthaben der Staatskassen, Institute und Privat⸗Personen, mit Einschluß des Giro⸗ I v1“ Berlin, den 31. Dezember 1855. Königlich preußisches Haupt⸗Bank⸗Direktorium. von Lamprecht. Witt. Meyen. Schmidt. Woywod. 88

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15,513,900

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Dechend.

prächtiger, von einer Neweastler Firma Regierung gebauter Transport⸗Dampfer, seine Probefahrt auf der Themse. Seine Ladung besteht aus Kugeln und Bomben.

der „Balder“, friedigend aus.

deter aus der Krim Medaille. General Codrington schickt dem Kriegsminister einen, bis zum 18. Dezember reichenden Wochenbericht des General⸗Inspektors der britischen Hospitäler in der Krim ein, indem er dabei unterm 15. Dezember bemerkt, daß der allgemeine Gesundheitszustand der Armee fortwährend gut sei. „Ich habe die Ehre,“ so lautet der vom 10ten datirte Bericht des Dr. Hall, „den Krankenstand in der mit dem 8ten d. M. schließenden Woche anzuzeigen. Die Armee ist andauernd gesund, und es hat in dieser Woche, im Ver⸗ gleich mit der vorigen, wenig Veränderung in der Zahl der neuen Aufnahmen stattgefunden, und nur eine in der Zahl der Todesfälle. Das Wetter war feucht und stürmisch, und dies hat in den Auf⸗ nahmen unter den verschiedenen Krankheits⸗Rubriken einige kleine

in Chatham ein. Capitain Armstrong vom 77. Regt. führte sie.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Königlich hannoversch General⸗Lieutenant Prinz Bernhard fels, nach Hannover.

es S 4 7 . zu Solms⸗Braun⸗ saurem Kali nach irgend einem

Veränberungen veranlaßt. Dysenterie und Rheumatismus 5. B. haben zugenommen.“ Das durch Geheimeraths⸗Befehle vom 20.

b September und e 1. November

1855 erlassene Verbot der Ausfuhr von chlor⸗ ur Ort in Europa nördlich von

Dünkirchen oder im Mittelländischen Meere östlich von Malta, re⸗ spektive nach dem Auslande überhaupt, ist mittelst Geheimeraths⸗

Berlin, 4. Januar. Se.

Allergnädigst geruht:

Fürsten zur Lippe⸗Detmold Durchlaucht ihm Verdienst⸗Medaille zu erthei

Majestät der König haben dem Seconde⸗Lieutenant Hoecken im 16ten Infanterie⸗Regiment die Erlaubniß zur Anlegung der von des verliehenen Militair⸗

Befehls vom 28. Dezember wieder aufgehoben worden.

Der neue General⸗Postmeister, Herzog von Argyll, hat unterm 31. Dezember v. J. verschiedene Reglements über die Beförderung der Briefe, Zeitungen und anderen Drucksachen erlassen, welche die „London Gazette“ publizirt.

Frankreich. Paris, 2. Januar. Nach dem Jahresberichte der hiesigen Sparkasse haben die Einzahlungen fast um 1,200,000 Frs. den Betrag der Rückzahlungen überstiegen. Mit 1854 ver⸗

Nichtamtliches.

Preußen. Potsdam, 4. Januar. Majestäten machten gestern Mittags Spazierfahrt, Abends fand bei Schlosse eine größere Gesellschaft statt. 1 Koblenz, 1. Januar. Auf der Se. Königliche Hoheit der Prinz

eine

General⸗Lieutenants von Hirschfeld. Waldeck. Pyrmont, 1. Januar. ber v. J. hier eröffneten Spezial⸗Landtage des Fürstenthums Pyr⸗ mont wurde ein Antrag überreicht, der das Projekt einer Bahn von Herford über Lemgo, Pyrmont, Lügde, Holzminden, Uslar nach Göttingen enthielt. Da die Linie Gotha⸗Göttingen sonder Zwei⸗ fel früher oder später gebaut wird, da ferner die jetzt nahezu voll⸗ endete hannoversche Westbahn einer Fortsetzung nach Südosten be⸗ darf, so würde eine Weser⸗Bahn Herford⸗Göttingen die Lücke aus⸗ füllen und in Verbindung mit der Werra⸗Bahn eine direkte Linie zwischen dem nordwestlichen Deutschland und Holland einerseits und Thüringen, Baiern und Oesterreich andererseits bilden. Der An⸗ trag fand lebhafte Unterstützung und wurde der Staatsregierung zur Beachtung und Förderung überwiesen. (Köln. E Oesterreich. Wien, 3. Januar. Gestern geruhten Se. Majestät der Kaiser dem zur Kardinalswürde ngter Erzbischofe von Wien, Joseph Othmar von R auscher, in der

Hofburg⸗Pfarrkirche das Kardinal⸗Baret feierlich aufzusetzen.

(Wien. Z.) Großbritannien und Irland. London, 2. Januar. Der Herzog von Cambridge und der Herzog von Newcastle trafen am 31sten zum Besuch bei der Königin in Schloß Windsor ein. Am Neujahrstage vertheilte Ihre Majestät, wie alljährlich an diesem Tage, Kleidung und Nahrungsmittel an 600 Arme der Gemeinde von Windsor und Clewer. Am Abend fand in der St. Georgshalle eine Aufführung von Mehul's „Joseph“ statt. verst-Lieutenant Lord Adolphus Vane Temple hat London am Freitag verlassen, um zu seinem Regiment, der schottischen Füstlier⸗ arde, in der Krim zurückzukehren. pfer „Firefly“, nachdem er vor ungefähr 10 Tagen zurückgekehrt, ist jetzt trocken gelegt worden, um 1 a zu untersuchen, den ihm die sogenannten russischen Höllenmaschinen während seiner Rekognoszirungen im finnischen G zugefügt haben. Es hat sich ergeben, daß seine Kupferbeklei⸗ dung an bestimmten Stellen abgeplastert oder eigentlich „blasig“ an andern ganz abgerissen ist. Der Stoß war sehr heftig und richtete vorzugsweise im Innern des Schiffes Schaden an. zuxh; Der Transport⸗Dampfer „Transit“ hat gestern, mit dem 3ten leichten Infanterie⸗Regiment der deutsch⸗englischen Legion an Bord Spithead verlassen und ist auf dem Wege nach Scutari.

8s **

Ihre Königlichen Mittag gemeinschaftliche Allerhöchstdenselben im hiesigen

heutigen Parade empsing von Preußen die Glück⸗ wünsche der versammelten Offizier⸗Corps unter Vorantretung des

Dem am 27. Dezem⸗

gelangten Fürst⸗

glichen, haben die Einzahlungen um 800,000 Frs. zugenommen und die Rückzahlungen um 3 ½ Mill. sich vermindert. Aus Cher⸗ bourg, Rochefort und Brest wird berichtet, daß dort auf den Werf. ten und in den Arsenalen Tag und Nacht, sogar an Sonn⸗ und Feiertagen, mit größtem Eifer gearbeitet wird, damit das für den Frühjahrsfeldzug nöthige Material zur rechten Zeit in Bereitschaf ist. Insbesondere werden viele Vorkehrungen getroffen, die auf die Landung eines zahlreichen Heeres Bezug haben. Dem „Mo⸗ niteur“ zufolge ist der aus Cayenne zurückgekehrte Gouverneur, Contre⸗Admiral Bonard, der am gelben Fieber erkrankt war, auf der Ueberfahrt genesen, so daß er gesund zu Brest ans Land stieg, wo sich gegenwärtig sein Nachfolger, Contre⸗Admiral Baud in, auf der Dampf⸗Korvette „Gassendi“ einschifft, um auf seinen Posten abzugehen. 4

V Spanien. Der „Independance Belge“ schreibt man aus Madrid, vom 28. Dezember: „Der b6jährige Herzog von Soto—

I mayor, früher Präsident des Ministerraths und Chef des Palastes, hat sich vorgestern in einem durch heftige Gichtschmerzen veran

V laßten Anfalle von Verzweiflung durch einen Terzerolschuß getödtet. die Justiz in seinem Palaste bei allen Per⸗

V

V Gestern und heute zog sonen seiner Umgebung Erkundigungen über den traurigen Vorfall ein. Ein Gerücht sprach von Ermordung, scheint aber gänzlich unbegründet zu sein; erst kürzlich hatte der Herzog zu Bayonne einen V fehlgeschlagenen Selbstmordversuch gemacht. V Italien. Aus Rom wird unterm 20. Dezember berichtet, V daß das Budget für das Jahr 1856 ein Deficit von nur 888,826 (Seudi ausweiset; für das verflossene Jahr war es ursprünglich V auf 2,275,598 Scudi angesetzt, jedoch in Folge der von der päpst⸗ lichen Regierung angeordneten und namentlich von dem jetzigen Finanz⸗Minister nun erzielten Ersparnisse um ein Beträchtliches verringert worden, obwohl die bei der Konsum⸗Steuer gewährten Nachlaͤsse hindernd entgegentraten. Strenger Frost ist in Rom V eingefallen, die Dächer waren mit Schnee bedeckt. Die amtliche Zeitung des Königreiches beider Sicilien fordert die Bevölkerung zu wohlthätigen Leistungen auf, um das durch die neuliche Ueber⸗ schwemmung des Gebietes von Messina bewirkte große Unglück zu V mildern. 1b Genna, 30. Dezember. Hiesige Blätter bestätigen das Ge⸗ V rücht, daß mehrere englische Linienschiffe sich nach Messina begeben sollen. Wegen des von Neapel erlassenen Verbotes, Maulthiere ungeachtet bereits abgeschlossener Lieferungs⸗Kontrakte nach der Krim auszuführen, sind weiterem Vernehmen nach Reclamationen V bereits erhoben und die diesfälligen Verhandlungen eingeleitet. V Modena, 1. Januar. Ein neues Strafgesetz ist erlassen und tritt vom 1. Mai d. J. ab im Herzogthume in gesetzliche Wirksamkeit. V Nußland und Polen. St. Petersbur g, 29. Dezember Der „Russische. Inv.“ veröffentlicht nachstehenden, von dem Ge neral Fürsten Bebutoff erlassenen Aufruf an den Adel der Pro vinzen Abchasien, Gurien, Mingrelien und Imeretien: „Erlauchte Fürsten .““ eEdelleute! Ihr wißt, daß die Großen

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Dieselbe fiel be-

Am 3l1sten traf wieder eine Ab heilung Kranker und Verwun⸗ Viele trugen die Krim⸗

1 2 Hrund des gesellschaftlichen Lebens bilden und daß sie stets den Kleinen in den nationalen Pruͤfungen vorangehen. Jetzt steht eine solche Prüfung auch Eurem Lande bevor, in dem der Glaube seit den Zeiten der Apostel blüht, und wo an Eurer Treue für den Kaiser alle Versuche des Feindes zerschellten. Jetzt ist der Grund, warum die Feinde sich gegen den einzigen rechtgläubigen Zaren auf der Erde erhoben, nicht mehr ge⸗ heim: sie beneideten ihn um seine Macht, waren voll Neid, daß er nach dem Gebot des Erlösers die Menschheit liebt, daß er für die in der Tuͤrkei lebenden Christen Erleichterung ihrer Lasten und Leiden forderte. Drei Reiche, die sich christlich nennen, schlossen mit dem Feinde des Er⸗ ösers ein Bündniß, um Rußlands Macht zu brechen und den Schutz, unter dem wir bis heute geblieben, zu vernichten. Heute at des Türken Fuß Eure Erde beschimpft, indem er sie betrat, und er roht, das christliche Gesetz zu vernichten, welches von Euch tausend acht⸗ hundert Jahre lang unerschütterlich gehalten wurde; er droht, Alles nie⸗ derzuwerfen, worauf immer Eure Wohlfahrt begründet ist: die Kirchen, V in denen Eure Ahnen ruhen, die Häuser, in denen Eure Frauen und Kinder wohnen und Euer Eigenthum bewahrt wird, die Würden, welche die Hohen von den Niedrigen scheiden, und die Euch, Euren Privilegien gemäß, von uralten Zeiten her angehören, droht er, zu vernichten. Der Feind hat nicht daran gedacht, daß Ihr Euch in Euren Gebeten an den höchsten Gott wendet, daß Euer Glaube mit Eurem Blute getränkt ist, und daß Eure häusliche Wohlfahrt in Eurer für das Werk der Treue unermüdlichen Hand liegt. Unsere Regie⸗ rung ist überzeugt, daß es keinen unter Euch giebt, der nicht die Tücke von der Wahrheit zu unterscheiden vermöchte, und der nicht wüßte, sich den feindlichen Netzen zu entziehen. Oft habt ihr schon im Dienste des Kaisers und als Beweis Euerer Treue für ihn das Blut vergießen müssen, aber damals war die Prüfung fern von Euch. steht der Feind Euch gegenüber: er überschritt bereits Eure Grenze und beabsichtigt durch Eure Vernichtung, durch die Vernichtung Eures Glau⸗ bens und Eurer Wohlfahrt das Herz unseres Kaisers zu verwunden. Die durch den unerforschlichen Rathschluß Gottes zu Eurer Prüfung be⸗ stimmte Zeit ist da. Die von dem Tritt des Feindes befleckte Erde müßt Ihr reinigen, die Erde, die vom heiligen Andreas gesegnet und von den Argwetischen Märtyrern geweiht wurde; die in Euren Kirchen ruhenden Gebeine Eurer Ahnen müßt Ihr vor Schändung beschützen, Eure persönliche Würde erhalten, Eure Frauen und Kinder vor Be⸗ leidigungen und Versuchungen bewahren, um so die Treue zu erweisen, die Euch von Euren Väͤtern für Gott und seinen Gesalbten, den Kaiser, vererbt und angeboren wurde. Bewaffnet Euch, bewaffnet Eure Sklaven und Eure Diener, und so vereinigt Euch mit den sieg⸗ reichen Kriegern Rußlands, die für Euch ihr reines Blut ver⸗ gießen; beweist dem Feinde, daß Ihr die würdigen Söhne der ruhmvollen Imeretier, Grusiner und Mingrelier seid, die in früheren Zeiten nie vom Feinde besiegt wurden. Eure Tapferkeit und Eure Schnelligkeit sind bekannt. Schickt dem Feinde aus jedem Busche, aus jedem Graben, von jeder Stelle aus den Tod entgegen, damit er, der Todfeind unsers Glaubens, erkenne, daß er unwürdig ist, in christlicher

Erde begraben zu werden, und daß Ihr ihn darum da begrabt, wo keine

7. 2 829 2 7* 2 Glockentöne hindringen und wo nur die wilden Thiere wandern. So

erlauchte Fürsten und wohlgeborne Edelleute bekreuzigt Euch, den heiligen Namen Gottes anrufend, laßt über Euch die Fahne mit seinem Kreuze fliegen und dann vorwärts zur Vernichtung des Feindes!“ In Abwesenheit des Statthalters von Kaukasien, der General⸗Lieutenant Fürst Bebutoff I. Es folgt dann im „Russ. Inv.“ noch eine kürzere Proclama⸗ tion von Murawieff, in der es heißt:

Ich bin überzeugt, daß dem Worte des Fürsten Bebutoff Alle Diese

folgen, daß dem Beispiel des tapfern Adels alle Stände Imeretiens, Guriens und Mingreliens nachstreben werden Bürger, freie Bauern und Leibeigene. Eure Sache ist vor Gott aufgedeckt und die ganze Welt blickt auf Euch. Rüstet Euch, Brüder, und vereitelt im Namen Gottes die boshaften Unternehmungen des uralten Feindes. „Mit dem Kreuz im Herzen und dem Eisen in der Faust!“ wie der Kaiser Nikolaus

sagte. „Mit uns ist Gott! Wen fürchten wir?“ Kars, 30. Nobember. Murawieff.“

Kgoblenz, 4. Januar. Der Rhein und die Nosel sind frei von Eis. Die Schiffbrücke ist seit Uhr wieder aufgefahren. Das Eis steht oberhalb St. Goar bis Kammereck noch fest. Von Kammereck bis Kaub ist die Eisdecke durchge endelt.

ist die Dampfschifffahrt wieder eröffnet.

Statistische Uebersicht der Bevölkerung des preußischen Staats am Ende der Jahre 1852, b 1853 und 1854.

Die Zählungen der Einwohner werden im preußischen Staate in dreijährigen Terminen im Dezember jedes dritten Kalenderjahres voll⸗ zogen. Da eine solche Zählung im Dezember 1855 stattgefunden hat, so ist gegenwärtig das Zählungsgeschäft für das Ende des laufenden

Jahres bereits beendet, dessen Resultat aber, wegen der für die Nachrevi⸗ sionen und Zusammenstellungen erforderlichen Zeit nach den bisherigen Erfahrungen gewöhnlich dem statistischen Büreau nicht vor dem März des nächsten Jahres vollständig bekannt wird. 1 .“ Die Veraͤuderungen in der Einwohnerzahl finden statt durch

n. die Geburt, den Tod, Ein⸗ und Auswanderung. Die Zahl der Geburten und Todesfälle wird jährlich aus den

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Kirchenbüchern und sonstigen Registern

v“ von gesetzlicher Glaubwürdigkeit

ermittelt; die Zahl der auf gesetzlichem Wege stattfindenden Einwan⸗ derungen und Auswanderungen durch die Ortsbehörden kontrolirt. Es

Also mehr

Diesen Zuwachs zu der Einwohnerzahl pro

Der Zugang an

finden aber Ein⸗

diesem

und Auswanderungen auf anderem, als preußi⸗

junge Leute der Bildung wegen den Andere als Gewerbsgehülfen oder Hand⸗ arbeiter in denselben kommen oder ihn verlassen; auch kommen wohl Auswanderungen, namentlich über See, von Personen vor, die diese Absicht aus irgend einem Grunde nicht verlautbaren. Ueber alle diese Aus- und Einwanderungen kann füglich keine Kontrole geübt werden. Ob der Staat durch solche nicht kontrolirbaren Ein⸗ und Aus⸗ wanderungen gewinnt oder verliert, ist nur bei jeder Zjährigen Volks⸗ zaählung zu ermitteln. Wenn man zu der letzten Zählung von 1852 z. B. die in den nächsten drei Jahren 1853, 1854, 1855 Gebornen und gesetz⸗ lich Eingewanderten zuzählt, von der dadurch erhaltenen Summe aber die in demselben Zeitraume Gestorbenen und legalisirten Auswanderun⸗ gen abzieht, und nun die übrig bleibende Zahl mit dem Ergebniß der durch Naturalzählung ermittelten Vo kszahl vergleicht, so ergiebt sich, ob und wie viel der Staat in dem verflossenen Zjaͤhrigen Zeitraum an Ein⸗ wohnern gewonnen oder verloren hat; und ob und inwiefern die Diffe⸗ renz mit der Summe der mehr gebornen als gestorbenen und der Einwan⸗ derungen, nach Abzug der Ausgewanderten übereinstimmt oder nicht. Allerdings ist bei diesen Vergleichungen auch noch zu beachten, daß die Zählungen selbst Berichtigungen von Irrthümern herbeiführen können⸗ Das Ergebniß der auf diese Weise angestellten Kontrole zwischen den beiden Zählungen von 1849 und 1852 ergab den geringen Verlust von nur 2896 Seelen, von welchen es zweifelhaft bleibt, ob solche auf Aus⸗

Wege statt, schen Staat

indem

aufsuchen,

getzt wanderungen ohne Legitimation oder auf Fehler bei der Zählung zu

rechnen sind. Die Differenz beträgt gegen die Volkszahl von 1849 nur 0,02 Prozent. 8

Unter diesen Verhältnissen wird die nachstehende für die Jahre 1853 und 1854 angestellte Berechnung der Volkszahl des preußischen Staats als der Wahrheit möglichst annähernd zu betrachten sein.

Der preußische Staat hatte nach der Zählung im Dezember 1852

Einwohner Kinder sind im Laufe 1853 geboren Dagegen sind in dieser Zeit gestorben

Es sind also mehr geboren als gestorben.. Nach den eingereichten Nachweisungen sind vom 1. Oktober 1852 bis dahin 1853. Eingewandert 2,752 8 Ausgewandert 18,194 Also mehr aus⸗, als eingewandert Diese von den Mehrgebornen abgezogen bleibt überhaupt Zuwachs pro 1853 Mit dessen Zurechnung zu der Volkszahl pro 1852, der Staat also Ende 1853 enthielt Einwohner Im Laufe des Jahres 1854 sind geboren.. zm Laufe des Jahres 1854 find gebore 9 1 sind gestorben.. 500,2797 Also mehr geboren als gestorben .. Vom 1. Oktober 1853 bis dahin 1854 sind ““ 8 Eingewandert 2,619 Ausgewandert 30,344 us- als eingewandert Mehrausgewanderten von Mehrge⸗ bornen abgezogen, bleibt überhaupt Zu⸗ wachs pro 1854

120,18

1853 hinzugezaͤhlt, giebt Volkszahl pro nde 1854

11 1853 1854 Prozent Prozent Gebornen

CEoeng Summa 3,08 0,11

Summa Die Zunahme der Volkszahl betrug daher

3,89 3,80 0,02 0,02 3,91 3,82

˙ 71

2,94

Der Abgang an Gestorbenen.... 0,18

Ausgewanderten

3,12

3,19 0,70

0,72

1854

10,2753

also weniger 1 weniger. 20,459 mehr 9,986

weniger 133

Menschen gestorben 521,196 500,737 Mehr geboren als gestorben.. 137,926 147,912 Eingewandert 2,752 ꝛ2,619 s E“ 18,194 30,344 mehr 12,150 Mehr aus⸗ als eingewandert.. 15,442 27, 25 mehr 12,283

Im Jahre 1854 war die Volksbermehrung in positiver

Zahl geringer, als in 1853.. 2,297 Niimmt die Einwohnerzahl des preußischen Staats im Jahre 1855 in gleichem Verhältnisse wie 1853 oder 1854 zu, d. h. um resp. 0,72 oder 0,70 Prozent, so würde das Resultat der Naturalzählung am 3. De⸗ zember 1855 entweder 17,301,773 oder 17,298,338 sein müssen.

Die vorstehend für den Staat im Allgemeinen ermittelte Einwohner⸗ zahl für 1853 und 1854 ist vertheilt auf die einzelnen Regierungsbezirke

Kinder geboren 659,122

und Provinzen in folgender Uebersich 58 8