1856 / 7 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

5

thunlich erkannt, dagegen beschloß der Divan am 26. Dezember, daß für das nächste Frühjahr eine neue und starke Armee in Asien gebildet werden solle. 70 türkische Schiffe laden jetzt in Konstan⸗ tinopel Munitions⸗Gegenstände für Suchumkale. Aus der

Krim wird gemeldet, daß die Russen ihre Verschanzungen bei Inkerman noch vermehrt und die an der Tschernaja gebauten

demaskirt haben. Der strengen Kälte, welche auf der taurischen Halbinsel herrschte, ist ein fast plötzlich eingetretenes Thauwetter gefolgt. Die französische Militair⸗Intendantur verdoppelte ihre Fürsorge für die Gesundheit der Soldaten. Trotz der Stürme und Unwetter des verwichenen Monats Dezember haben die Ver⸗ bündeten nicht ein einziges Kriegsschiff verloren. b

Man schreibt aus dem Lager von Traktir, 21. Dezember: „Wir sind immer im Status quo, schlafen des Nachts mit Einem Auge und arbeiten am Tage an immer größerer Vervollkommnung unseres Lagers, unserer Straßen, Batterieen und Redouten. Auf das Herbstwetter folgten traurige, neblige Wintertage; zuerst Regen, dem wir zwei Fuß hohen Koth verdankten, dann Frost, der unsere durch den Regen verdorbenen Straßen wieder herstellte, und endlich Schnee, der unsere Berge mit einem so blendend weißen Tuche bedeckte, daß die Augen dadurch leiden. Am 19. Dezember hatten wir 14 Grad Kälte, heute, 21., hat sich die Temperatur außerordentlich gemildert, aber der Schnee ist geblieben.“

Aus Belgrad wird vom 30. Dezember geschrieben, daß der Senator Alexis Jankovic durch fürstlichen Ukas zum Predstawnik und Minister des Aeußern und der Senator Radovan Danjanovic zum Minister des Innern ernannt worden sind. Der bisherige Predstawnik Alexis Simic und Minister des Innern, Stephan Ma⸗ gazinovic, wurden als Senatoren auf ihre Stellen in den Senat beschieden. 1 8

Man schreibt der „Pr. C.“ aus Jassy unterm 22. Dezember: „Der Winter gestaltet sich hier außerordentlich strenge, was die Noth der ärmeren Volksklassen außerordentlich vermehrt. Bereits seit drei Wochen ist die Kälte empfindlich: am 16ten fiel der Thermometer auf 16 Grad, am 20sten auf 23 Grad Reaumur. Seit dem 16ten ist die Donau ganz fest zugefroren; die Verbindung zwischen beiden Ufern findet auf dem Eise statt.“

Rußland und Polen. St. Petersburg, 31. Dezem⸗ ber. Das Operations⸗Journal des Fürsten Gortschakoff vom 5. bis 16. Dezember meldet: „Während des ganzen bezeichneten Zeitraums ist in der Krim nichts von besonderer Bedeutung vor⸗ gefallen, mit Ausnahme einiger Rekognoszirungen und Partisan⸗ Operationen. So wurden am 6ten in der Nacht, Behufs Erkun⸗ digung der feindlichen Stellung und Arbeiten auf der Südseite Sebastopols, in die Südbucht eine Schaluppe und 3 Böte unter Kommando des Lieutenants Dolgoff gesandt. Indem dieser mu⸗ thige Offizier seine Böte zwischen dem Fort Paul und der Gräfin⸗ Rhede zurückließ, begab er sich mit dem Fähnrich Oskolkoff, Quartier⸗ meister Stepanoff und Conducteur Michailoff an das Ufer am Krahn, um von hier aus nach den Docks zu gelangen; nachdem er jedoch eine Strecke zurückgelegt, wurde Dolgoff die um das Feuer ge⸗ lagerte feindliche Wache gewahr und kehrte zu seinem Boote zurück. Der Versuch, in der Mitte der Brücke, welche über die Südbucht geschlagen ist, anzulegen, gelang ebenfalls nicht; die Unsrigen lenk⸗ ten deshalb nach der neuen Admiralität, wo sie am Marton⸗Vor⸗ sprunge an's Land stiegen. Hier stießen sie auf eine Schildwache, die von dem Quartiermeister Stepanoff auf der Stelle niedergemacht wurde; jedoch der Allarm beim Feinde nöthigte, allen weiteren Versuchen an der Küste zu entsagen und sich auf Besichtigung der⸗ selben von der Bucht aus zu beschränken. Trotz der Dunkelheit bemerkte man doch, daß die Verbündeten in ziemlich bedeutender Stärke die alte Admiralität und die in der Nähe befindlichen Ge⸗ bäude und Magazine besetzt hatten. Nach dem Anrufen der Schild⸗ wachen muß man annehmen, daß das Ufer der Südbucht von Engländern bewacht wird.“

Gegenüber der linken Flanke unserer Stellungen erschien der Feind am 12ten um 11 Uhr Morgens in der Stärke von 2 Ba⸗ taillonen und 2 Schwadronen zwischen den Dörfern Urkusta und Baga. Nachdem er hier 2 Compagnieen in Reserve zurückgelassen, rückte er auf dem von Kosaken und Scharfschützen besetzten Berg⸗ saume vor. Die Infanterie und Kosaken empfingen ihn mit Ge⸗ wehrfeuer. Nach zweistündigem gegenseitigen Beschießen zog sich der Gegner zurück und unsere Vorposten blieben auf ihren früheren

Am 16. Dezember fand bei Kertsch ein Reitergefecht statt zwischen Fouragieren der englisch⸗türkischen Legion und Kosaken des kombinirten tschernomorischen Kosaken⸗Regiments. Der Comman⸗ deur dieses Regiments, Oberst⸗Lieutenant Schilinski, hatte erfah⸗ ren, daß aus Kertsch eine Fouragier⸗Kolonne von Türken in der Richtung nach den Dörfern Derc und Pascha⸗Salin aufgebrochen war, und detachirte den Fähnrich Tschernyi mit 60 Mann seiner Sotnie und zu dessen Unterstützung die Sotnie (100 Mann) des Essauls Schelesta. einer starken Schwadron regulairer türkischer Reiterei, zog sich langsam und fortwährend feuernd bis zum Dorfe Sultanowka zu⸗

Tschernyi begegnete bei dem Weiler Kataia

8 h11 I 8 i“

rück und vereinigte sich hier mit der Sotnie des Essauls Schelesta. Da beide Sotnien jedoch noch nicht so stark wie der Feind waren, so zogen beide zusammen sich langsam zurück, die Türken 8 Werst weit schlau hinter sich her lockend. Als Oberst⸗ Lieutenant Schilinski, mit seinen übrigen Sotnien aus Argin her⸗ vorkommend, in der Ferne sichtbar wurde, stürzten Tschernyi und Schelesta, ohne ihn abzuwarten, mit Nachdruck auf die feindliche Schwadron zur selben Zeit, als auch diese sie angriff. Die Reihen

geriethen in Unordnung; die Türken schlugen sich tapfer; als jedoch

ein feindlicher Offizier verwundet wurde und vom Schlachtfelde sprengte, und der englische, die Detachements kommandirende Offizier von Tschernyi, schwer verwundet, gefangen wurde, ergriff der Feind die Flucht und ließ 2 Todte und 42 Verwundete zurück. Oberst⸗Lieutenant Schilinski verfolgte den versprengten Feind bis zu den Gärten von Bager (10 Werst von Kertsch) und nahm noch 5 Mann gefangen, so daß in unseren Händen außer den Ge⸗ tödteten 1 Offizier und 47 Gemeine Verwundete, von denen 6 be⸗ reits gestorben sind, zurückblieben. Wir hatten einen getödteten Usodnik (Unteroffizier) und 9 verwundete Kosaken.

Dänemark. Kopenhagen, 6. Januar. Durch Rescript an den Conseils-Präsidenten wird die Aufnahme der Gräfin Danner, als mit dem König morganatisch vermählt, in den Staatskalender befohlen. (H. N.)

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Bereits im Jahre 1849 ergingen in Spanien gesetzliche Anord⸗ nungen über die Einführung des metrischen- Maß⸗ und Ge⸗ wichtssystems. In neuerer Zeit macht die praktische Anwendung die ses Systems allmälig Fortschritte. Bereits ist von den betreffenden Behörden das metrische Maß bei allen Staatsbauten und sonstigen unte Aufsicht der Regierung stehenden öffentlichen Anlagen, wie Eisenbahnen,

Kanälen, Hafenbauten vorgeschrieben und thatsächlich in Gebrauch. Ein

weiterer Schritt mit der Durchführung des neuen Systems wird jetzt dadurch erfolgen, daß dasselbe bei den Zollämtern zur Anwendung kom

men soll. Zwar ist die betreffende Vorschrift für die Douanen vorerst nur fakultativ, dürfte aber in nicht langer Zeit obligatorisch werden. (Pr. C.)

Harktpreise.

Perlin, den 7. Januar.

Zu Lande: Weizen 4 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf. Raggen

3 Pf., auch 3 Rthlr. 22 Sgr 6 Pf.

auch 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. Kleine Gerste 2 Rthlr. 8 Sgr. 2 Pf. Hater 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.

Zu Wasser:

28 Sgr. 9 Pf. Roggen 4 Rthlr., auch 3 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf. Grosse

Gerste 2 Rthlr. 20 Sgr., auch 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Rthlr.

20 Sgr., auch 1 Bthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Erbsen 4 Rthlr., auch 3 Rthlr

17 Sgr. 6 Pf.

4 Rthür 1 Sgr.

Sonnabend, den 5. Januar. Das Schock Stroh 11 Rthlr. 15 Sgr., auch 10 Rthlr. Heu 1 Thlr., geringere Sorte auch 27 Sgr. Kartoffeln, der Scheffel 1 Rthlr., auch 25 Sgr., metzenweis

auch 1 Sgr. 6 Pf.

Leipzig-Dresdener 217 Br. Löbau- Berlin-Anhaltische Thüringer 109 ½ Br.

Leipzig, 7. Januar. Zittauer 46 Br. Magdeburg-Leipziger 305 ½ G. —. Berlin-Stettiner —. Cöln - Mindener —. Friedrich - Wilhelms - Nordbahn —. Altona -Kieler —. Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 126 G.; C. 115 ½ G. Braun- schweiger Bank-Actien Litt. A. u. B. 126 Br. Weimarische Bank- Actien Litt. A. u. B. 112 ½ Br. Wiener Banknoten 93 G. Oesterreichi- sche 5proz. Metalliques 68 ¾¼ Br. 1854er Loose —. nal-Anleihe 71 ¾ Br. Preussische Prämien-Anleihe —.

Iiamhrerg, 7. Januar, Nachmittags 2 Ulg 50 Minuten.

Schluss-Course: Preussische 4 ½proz. Staats-Anleihe 100 q Br. Preus- sische 3 ½ proz. Prämien-Anleihe 107. Oesterreichische 4proz. Loose 102. 3pror Spanier 32 ½. 1proz. Spanier 20 ¼¾. Englisch -russische 5 proz. Anleihe —. RBerlin-Hamburger 109 ¾. Cöln -Minden 158 ½. Mecklen- burger 50 ¾ Magdeburg-Wittenberge 42 ⅛. Priorität 102 G. Cöm-Minden 3te Priorität —. Gedrückte Stimmung.

Getreidemarkt Weizen unverändert. Roggen still, Einzelnes zu letzten Preisen zu kaufen. Oel stille. Kaffee stille, 4 ½.

Wien, 7. Januar, Nachmittags 1 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Nordbahn beliebt. 1

Schluss-Course: Silber-Anleihe 81 5 proz. Netalliques 73 ½. 4 ½ proz.

Disconto 5, 4 ½ pCt.

Metalliques 64 ⅛. Bankactien 920. Nordbahn 219. 1839er 1.008e 123. 1854er Loose Naticnal - ünlehen 77 8⅛. Certificate 91. London 10, 50. ugsburg 110 ½. Hamburg 81 ½. Paris 129 ½. Gold 15. Sil-

Anassterdlean, 7. Januar, Nachmittags 4 Uhr. (Wolfl's Tel. Bur.) Lebhafter Umsatz.

Schluss- Courze: Sproz. östergeich. National-Anleihe. 66 1%. 5 proz. Metalliques Litt. B. 73 ⅛. Sproz. Metalliques 63 7%. 2 ½ proz. Metalliques 32 ⅛. proz. Spanier 21 ¼¾. 3 pron Spanier 34 ½. Mexikaner 19 2⁄Q2. Wie- ner Wechsel 31 ½. Hamburger Wechsel, kurz 35 ⁄%. Holländisch

1 1 11u“ tegrale 62 1⁄%.

Grosse Gerste 2 Rthlr. 15 Sgr.,

Weizen 5 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 3 Sah

Anhalt-

1854er Natio-

Berlin- Hamburger 1ste

Getreidemarkt: Weizen 10 Fl. höher, lebhaft. Roggen 10 Fl. 1 8 ½ B üböl, pr. Frühjahr 56 ½¼.

nöher, viel Umsatz. Baps, pro Frühjahr 109.

London, 7. ons 1s 87.

Nachmittags 3 Uhr. (Wolkff'’'s Tel. Bur.).

Gdexikaner 19 v⅛. Hardinier 81 ½.

Consols 86 ¾. 1proz Spanier 21. 5proz. Russen 96. 4 ½proz. Russen 86.

8 Getreidemarkt. Englischer Weizen unverändert; in fremdem Weizen sanden nur Detailgeschäfte zu festen Preisen statt. Nach Gerste und Hafer bessere Nachfrage. Erbsen 1—2 Schill. niedriger.

Paris, 7. Januar, Nachmittags 3 Uhr. Die 3 proz. eröffnete, nachdem Consols von Mittags 12 Uhr 87 gemel- let waren, zu 62, 85 und stieg durch starke Deckungen der Contremine ul 63, 55. Börsenschluss fest zur Notiz. Consals von Mittags 1 Uhr

varen nicht eingetroffen. Schluss - Course: 3 proz. Rente 63, 50.

88 9 . 3 . 1 3proz. Spanier 34 ⅛. 1proz. Spanier 244¼.

Januar, Mittags 12 Uhr.

Silberanleibe

2

9

(Wolff's Tel. Bur.)

Kleine Preise.

(Wolfl's Tel. Bur.) Mittel⸗Preise.

„pror- Rente 91, 25. 1

effent!

[1498] Nothwendige Verkauf.

Das in der großen Scharrnstraße sub Nr. 38 hierselbst belegene, Vol. I. Nr. 301 Fol. 302 des Hypothekenbuchs verzeichnete, den 7 Ge⸗ schwistern Agnes Amalie Clementine, Florentine Louise, Adolph Michael Rudolph, Marie Pau⸗ line Mathilde, Heinrich Alexander, Alexander Carl, Ernst Friedrich Wilhelm Kleinberg gehö⸗ rige Wohnhaus und Zubehör, abgeschätzt auf 15,375 Thlr., soll in dem

am 15. April 1856, Vormittags 11 Uhr,

vor dem Kreisgerichts⸗Rath Moers an ordent⸗ licher Gerichtsstelle hierselbst, Junkerstraße Nr. 1, anberaumten Termine öffentlich an den Meist⸗ bietenden verkauft werden.

Die Taxe und der Hypothekenschein können in unserer Kredit⸗Registratur eingesehen werden. Frankfurt a. O., den 6. September 1855. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

1904 Nothwendiger Verbauf.

Das an der Breiten⸗ und Richtstraßen⸗Ecke sub Nr. 31 Hiersethst be 8 fol. 365 des Hypothekenbuchs verzeichnete, dem Kaufmann Adolph Friedrich Schultze, modo dessen Erben und der Wittwe Schultze, Auguste Emilie Ambrosine geb. Spahns, gemeinschaftlich gehörige Wohnhaus und Zubehör, abgeschätzt auf 18,700 Thlr., soll in dem ooa vor dem Kreisrichter Sello an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst, Junkerstraße Nr. 1, an⸗ beraumten Termine öffentlich an den Meistbie⸗ tenden verkauft werden.

Die Taxe und der Hypothekenschein können in unserer Kredit⸗Registratur eingesehen werden.

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypo⸗ thekenbuche nicht ersichtlichen Nealforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihren Anspruch bei dem Subhastations⸗Gericht anzumelden. Alle unbekannten Realpräten⸗ denten werden aufgefordert, sich bei Vermei⸗ dung der Präklusion spätestens in diesem Ter mine zu melden. 1

Frankfurt a⸗O., den 13. Nobember 1855

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

[16500) Proklama. Ueber den Nachlaß des am 13. Januar 1855 verstorbenen Kaufmanns Adolph Friedrich Schultze jun. hier ist der erbschaftliche Feu g⸗ tionsprozeß eröffnet und der Rechtsanwalt Justizrath Keller der Masse als Kurator bestellt worden. * Sämmtliche Gläubiger des Gemeinschuldners werden hierdurch vorgeladen, sich spätestens in dem auf . den 6. Februar 1856, Vormittags 44 Khr 1“ vor dem Kreisrichter Sello an hiesiger Gerichts⸗ stelle, Junkerstraße Nr. 1, angesetzten Liquida⸗ tionstermine zu gestellen, den Betrag und die Art ihrer Forderungen anzugeben, die vorhan⸗ denen Dokumente urschriftlich vorzulegen und demnächst die weitere rechtliche Verhandlung zu erwarten. Denjenigen, welche am persönlichen Erscheinen gehindert sind, und denen es hierselbst an Be⸗

Raum gestattet, berück

9—1 Uhr abzuholen. 1 Im Schauspielhause. (40te Abonnements⸗Vorstellung.) Der

Schneider und sein Sohn. Lustsp. in 5 Aufz. Kleine Preise.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 9. Januar. Im Schauspielhause. (9te Abonnements⸗ Vorstellung): König Lear, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare, nach J.

H. Voß's Uebersetzung. Anfang 6 Uhr.

Donnerstag, 10. Januar. Im Opernhause. (6te Vorstellung): Zum Erstenmale wiederholt: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg, große romantische Oper in 3 Akten, von Richard Wagner. Ballets vom Königl. Balletmeister P. Taglioni.

Anfang 6 Uhr.

Die eingegangenen Meldungen um Billets sind, soweit es der sichtigt und sind die Billets Mittwoch von

kanntschaft fehlt, werden die Rechtsanwalte Justizrath Hannemann, Vogel, Christiani und Koffka als Bevollmächtigte vorgeschlagen.

Die Ausbleibenden haben zu gewärtigen, daß sie aller ihrer etwaigen Vorrechte für verlustig erklärt und mit ihren Forderungen nur an das⸗ jenige, was nach Befriedigung der sich melden⸗ den Gläubiger von der Masse etwa übrig blei⸗ ben möchte, werden verwiesen werden

Frankfurt a. O., den 15. September 1855.

Koͤnigliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

[849] v9 0oblae

Die unbekannten Erben: 8

1) Der am 10. Oktober 1849 hier im Kranken⸗ hause mit Hinterlassung von etwa 20 Thlr berstorbenen unverehel. Louise Geisler aus Goldberg, der am 30. August 1831 zu Madlitz mit Hinterlassung von etwa 12 Thlr. ver⸗ storbenen unverehel. Caroline Jacobs aus Salzwedel, des am 2. Oktober 1846 hier mit Hinter⸗ lassung von etwa 35 Thlr. verstorbenen Schuhmachergesellen Carl Wilhelm Haenel aus Goldberg, der durch Erkenntniß vom 23. Oktober 1848 für todt erklärten unverehel. Hen⸗ riette Friederike Rasch, außerehel. Tochter der verehel. Ilse, früher Wittwe Fahland, Christiane Friederike geb. Rasch, welche etwa 20 Thlr. Vermögen hinterlassen, des am 20. Oktober 1849 hier mit Hinter⸗ lassung von etwa 4 Thlr. verstorbenen Ar⸗ beitsmannes Christian Friedrich Rathke, der am 28. März 1853 hier mit Hinter⸗ lassung von etwa 19 Thlr. verstorbenen Wittwe des Bürgers und Eigenthümers Kokegei Dorothee Elisabeth geb. Hufe, des am 13. Mai 1851 hier mit Hinter⸗ lassung von etwa 2 Thlr. verstorbenen Be⸗ dienten Ludwig Draeger aus Hermsdorff bei Woldenberg,

8) der am 7. März 1852 hier mit Hinter⸗ lassung von etwa 23 Thlr. verstorbenen Wittwe des Handschuhmachers Robert Frie⸗ drich Nichter, Auguste geb. Rättig,

werden hierdurch aufgefordert, in dem

am 27. Februar 1856, Vormittags

1 1 hx.

vor dem Kreisrichter Tirpitz, hier an orden⸗ licher Gerichtsstelle, Junkerstraße Nr. 1, ant stehenden Termine persönlich, oder durch einen⸗ zulässigen Bevollmächtigten, als welcher Herr Nechtsanwalt Koffka hier in Vorschlag gebracht wird, zu erscheinen und ihr Erbrecht nachzu⸗ weisen, widrigenfalls die Nachlaßmassen dem Fiskus resp. der hiesigen Kämmerei werden zu⸗ geschlagen werden, und der nach erfolgter Prä⸗ klusion sich etwa erst meldende Erbe alle des Fiskus resp. der hiesigen Kämmerei Handlungen und Dispositionen anzuerkennen und zu über⸗ nehmen schuldig, von ihm weder Rechnungs⸗ legung, noch Ersatz der gehobenen Nutzungen zu fordern berechtigt, sondern sich lediglich mit dem, was alsdann noch von der Erbschaft vorhanden wäre, zu begnügen verbunden sein sol

Frankfurt a. O., den 9. Mai 1855.

Königl. Kreisgericht. Erste Abtheilung.

icher Anzeiger.

[39] Aufforderung der Konkursgläubiger. In dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns Eduard Schützler zu Tilsit werden alle diejenigen, welche an die Masse An⸗ sprüche als Konkursgläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit

dem dafür verlangten Vorrecht 4 bis zum 1. Februar c. einschließlich bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumel⸗ den und demnächst zur Prüfung der sämmtlichen unnerhalb der gedachten Frist angemeldeten For⸗ derungen, so wie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Verwaltungs⸗Personals

auf den 20. Februar 1856, Vormittags

410

in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 11 vor dem Kommissar Herrn Kreisrichter Anz zu erscheinen.

Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen beizufügen.

Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Amtsbezirke seinen Wohnsitz hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiefigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswärtigen Bevollmächtigten be⸗ stellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen, es hier an Bekanntschaft fehlt, wer⸗ den die Rechts⸗Anwalte Oberkampff, Kolb und Justizräthe Kämpffert und Behr zu Sachwaltern vorgeschlagen. ““

Nilsit, den. 2. Sanmg ““

Königl. Kreisgericht. Erste Abtheilung.

[422) Bekanntmachung. Reminiscere⸗Messe zu Frank⸗ furt a. d. O.

Das Auspacken der Waaren beginnt

am 9. Februar cr.

Der Engros⸗Verkauf beginnt am 411. Febeuer oer.

Der Meß⸗Budenbau beginnt am 12. Februar cr. .

Eingeläutet wird die Reminiscere⸗ Messe am 18. Februar er.

Frankfurt a. O., den 3. Januar 1856

Der Magistrat hiesiger Haupt⸗ und Ha d

Belgische Bank⸗Actien und Actions⸗Réunies.

Die Actien der Belgischen Bank müssen jetzt, nach Ablauf des letzten Coupons, behufs Erlangung neuer desgleichen, in Brüssel gegen neue Actien umgetauscht werden. Diesen Um⸗ tausch übernehmen wir aufs Billigste und be⸗ sorgen ebenso die neuen Couponsbogen zu den Actions⸗Réunies. H

Berlin, den 7. Januar 1856.

A. H. Heymann & Co.

Unter ben Linbden Nr. 22.