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nuar. Gestern Mittag traf der Graf von Flandern zu einem Besuch bei Ihrer Majestät der Königin in Schloß Windsor ein.
Admiral Lyons hatte gestern Geschäfte im auswärtigen Amt, und der türkische Gesandte konferirte mit dem Kanzler der Schatz⸗ kammer in dessen Amtswohnung. 88
Seen delinc. paris, 8. Januar. Dem Divisions⸗General Mellinet, der schon früher ein Kommando in der Garde führte, ist der Befehl der Infanterie⸗Division übertragen worden, die man aus den zurückgekehrten Krim-Regimentern der Garde gebildet hat. — Die Bürgermeister von Paris haben alle Familienväter aufge⸗ fordert, ihre Kinder impfen zu lassen, mit dem Beifügen, daß Nie⸗ mand Unterstützung erhalten wird, der nicht nachweist, daß er seine Kinder in die Schule schickt und daß sie geimpft sind. — Im Laufe dieses Jahres wird in ganz Frankreich die alle fünf Jahre statt- findende allgemeine Zählung der Bevölkerung unter Angabe des Geschlechtes, Standes und Alters vor sich gehen. — Wie der „Moniteur“ anzeigt, ist vorgestern das Linienschiff „Jupiter“ aus dem Schwarzen Meere zu Toulon angelangt.
— 9. Januar. Eine Depesche des General Pelissier theilt mit, daß die Franzosen am 26. Dezember einen russischen Posten von 100 Mann überfallen und davon 36 theils getödtet, theils zu Gefangenen gemacht haben.
Spanien. Aus Madrid wird unterm 3. Januar ge⸗ schrieben: „Gestern Abends, als in der Cortes⸗Sitzung die meisten Freunde der Regierung fehlten, ward bei Berathung des Gesetz⸗ Entwurfs für Centralisirung sämmtlicher Münzstätten zu Madrid ein Antrag des Deputirten Gener, nach welchem die bisherigen Münzen fortbestehen sollen, trotz des Widerspruchs des Finanz⸗ Ministers in Erwägung gezogen. — Die Vorlegung des Gesetz⸗ Entwurfs bezüglich der Heiraths⸗Dispense wird vorläufig unter⸗ bleiben, da die Frage im Publikum zu sehr lebhaften Erörterungen geführt hat. — In Andalusien kam es in der letzten Zeit wieder⸗ holt zu Ruhestörungen und Exzessen. Zu Malaga fuhr neulich ein mit Schmuggel-Waaren beladener Wagen am hellen Tage durch die Stadt. Als die Zoll⸗Beamten ihn mit Beschlag belegen wollten, widersetzte sich die Bevölkerung und brachte die Waaren, ohne daß es gehindert werden konnte, in Sicherheit.“
Eine Depesche vom 7. Januar lautet: „Die Cortes haben die Anträge einer Bittschrift der Stadt Saragossa zurückge⸗ wiesen, welche von den Staatsgewalten eine liberalere Politik und eine Verminderung des Budgets verlangte.“
Italien. Das amtliche Journal des Königreichs beider Sicilien enthält ein Rundschreiben des Statthalters der Insel Sicilien, Fürsten Castelcicala, in welchem ein Aufruf an die öffentliche Mildthätigkeit ergeht, die Leiden zu lindern, von denen Stadt und Provinz Messina in Folge der neulichen heftigen Wolkenbrüche und Stürme betroffen wurden. Der durch dieselben angerichtete Schaden wird auf nicht weniger als 5 Mill. Dukaten (20 Mill. Fr.) veranschlagt.
Turin, 6. Januar. Nachdem die Deputirtenkammer am 3ten d. Mts. ihre Sitzungen wieder aufgenommen, votirte sie heute das Gesetz wegen der Besteuerung anonymer Gesellschaften. Auch ein Gesetz⸗Entwurf, bezüglich der Einrichtung der Depositen⸗ und Anlehenskasse ward von ihr angenommen.
Türkei. Einem amtlichen Berichte des türkischen Finanz⸗ Ministers zufolge hat der türkische Staatsschatz in den 28 Monaten, vom 27. Mai 1853 bis 27. September 1855, an außerordentlichen Kriegskosten die Summe von 11,200,000 L. verausgabt.
Aus Smyrna, 29. Dezember, wird dem „Moniteur“ ge⸗ schrieben: „Der Firman zur Hinrichtung der beiden Mörder des Matrosen vom Schiffe „Olivier“ ist gestern hier eingetroffen, und die Strafe wird morgen bei Tagesanbruch vollzogen werden.“
Der „Presse d'Orient“ wird aus Sebastopol, 21. Dezem⸗ ber, geschrieben: „Die Russen vermehren fortwährend ihre Verthei⸗ digungsmittel. Nachdem sie ihren Werken in Inkerman eine große Ausdehnung gegeben, haben sie am Abhange nach der Tschernaja hin tüchtig geschanzt und eine Batterie von Geschützen demaskirt, welche auf die Truppen des 3ten Corps Wurfgeschosse herabregnen läßt und die Kugeln selbst bis zum Hauptquartier entsendet — eine wahrhaft erstaunliche Entfernung für Kanonen. unserer Seite Vorkehrungen getroffen, dieses neue Feuer zu er⸗ widern.“
Die Nachrichten aus Asien lauten noch immer äußerst nieder⸗ schlagend. Die Hoffnungen der Pforte, an den Bergvölkern des Kaukasus Verbündete im Kriege gegen Rußland zu erhalten, sind nun ganz verschwunden. Alle jene tscherkessischen Häuptlinge, welche sich im Lager Omer Pascha's eingefunden hatten, um im günstigen Falle später mit ihren Schaaren sich seinen Truppen an⸗ zuschließen, sind jetzt aus Sugdidi verschwunden, und die christlichen mingrelischen Fürsten und Edelleute, welche unentschlossen auch den Erfolg des Kampfes abzuwarten geschienen, haben sich alle nach Kutais geflüchtet. Omer, welcher bei seinem ersten Vordringen einen Hof einheimischer Fürsten um sich hatte, steht nun mit seinen Truppen ziemlich verlassen da.
General Murawieff hat nach der Besitznahme von Kars
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einen Stabs⸗Offizier an den persischen Hof abgesandt, um dem Schah die Einnahme der türkischen Festung anzuzeigen und zugleich, um ihm zur Eroberung von Herat Glück zu wünschen.
Aus Erzerum, 12. Dezember, wird dem „Moniteur“ geschrie⸗ ben: „Am 3. Dezember hat die russische Armee Besitz von Kars genommen. Die Truppen wurden in der Stadt kasernirt und 2000 Mann, Kosaken und irreguläre Kurden, blieben am Schanly⸗ Dag, wo sie die im Juni von Marmora aufgeworfenen Verschan⸗ zungen besetzt halten. Jeni-Koi, ein 18 Stunden von Erzerum an der Karser Straße gelegenes Dorf, ist gleichfalls von den Russen besetzt, da dieselben dort große Vorräthe an Roggen, Gerste und Heu aufgehäuft haben. Der russische General scheint einen Angriff Selim Pascha's auf Kars zu besorgen, da er alle seine Streitkräfte dort concentrirt und in Alexandropol nur eine Besatzung zurückgelassen hat, die kaum zum Dienste für die Citadelle aus reicht. Die türkischen Streitkräfte Selim Pascha's liegen noch immer im Lager in den Bergen von Dewe⸗Boynu östlich von Erzerum. Uebrigens ist kein Handstreich des Feindes auf Erzerum zu fürchten, da die russischen Truppen erschöpft und die Straßen unbrauchbar geworden sind.“
Das „Journal de Constantinople“ vom 27. Dezember resumirt die ihm unter dem 2. Dezember von Augenzeugen und Theilneh— mern der letzten Ereignisse in Kars mitgetheilten Nachrichten in folgender Weise: „Die letzten Augenblicke des Widerstandes wurden durch einen Heldenmuth bezeichnet, neben welchem die glänzendsten Waffenthaten verschwinden. Seit langer Zeit erhielt jeder im Dienst stehende Soldat nur noch eine halbe Ration, von der man noch das zur Ernährung der Einwohner Nothwendige nahm. Die für jeden Mann bestimmten Portionen verminderten sich täglich. Die letzte Ver theilung von Lebensmitteln fand am 23. November statt; es hätte des Fünffachen bedurft, um den Hunger der Soldaten und Einwohner zu stillen; es war nichts mehr vorhanden. Die Männer sanken
zusammen, ohne ein Wort zu sagen, und schleppten sich abseits,
um ihre Leiden zu verbergen und den Hunger durch eine Art von Stumpfsinn zu täuschen, dem die Leiden kaum einige Augenblicke die Oberhand ließen. Ein Drittheil der Garnison, Einwohner und Soldaten, lagen auf schlechtem Lager und erwarteten ohne Murren ihre letzte Stunde. Der Rest suchte zu leben, so gut es gehen
wollte. Als am 28. der von den Russen herbeigeführte Transport von
Lebensmitteln in die Stadt kam, war der Feind erstaunt, sich nicht von der Bevölkerung umdrängt zu sehen; nur eine kleine Zahl von Personen umgab die Lebensmittelkarren. Die Russen hatten diese bald befriedigt und warteten einige Zeit in der Hoffnung, daß der Rest der Ein⸗ wohner herbeieilen werde; sie kamen aber nicht. Bei näherer Nachforschung erfuhren sie, daß die Soldaten und Einwohner
zu schwach seien und ihre Häuser nicht verlassen konnten. Sie
entschlossen sich darauf, von Haus zu Haus zu gehen und Lebens⸗ mittel zu vertheilen. Die Mehrzahl der Kranken litt an entzündeten Eingeweiden und bei Einigen hatte die Krankheit solche Fortschritte gemacht, daß sie ihre Ration nicht verzehren konnten und, die Lebensmittel, die sie so heiß ersehnt hatten, zur Seite, starben. Am 28. nahm der Feind eine summarische Besitzergreifung vor, sein definitiver Einzug fand aber erst am 30. statt. Die erste Sorge der russischen Offiziere ging dahin, eine innere Verwaltung zu organisiren, um die Stadt vor jeder Unordnung zu schützen. Die Zahl der Kranken betrug fast 6000; man schritt mit der gröößtmöglichen Schnelligkeit dazu, ihnen die erste, von ihrem Zustande geforderte Hülfe zu gewähren. Am Abend desselben Tages ließ man die Offiziere der regelmäßigen Truppen benach⸗ richtigen, daß sie Kars am 1. Dezember verlassen und nach Alexandropol geführt werden würden, wo man sie vorlänufig interniren würde. Man ließ ihnen alle Freiheit, um ihre nöthigsten Vorkehrungen zu treffen. Während dessen verließen die Freiwilligen, die Redifs und die Baschi⸗Bozuks kraft der Capitulation ungehindert die Stadt. Am 1. Dezember fand die Abreise statt, wie es angekündigt war. Die Russen besetzten die Stadt definitiv. Die Generäle hatten ihre Vorbereitungen beendigt; der Kommandant en chef, Wassif Pascha, und die Generäle Hussein Pascha und Kerim Pascha, General Williams und sein Stab, in dem man den Oberst Lake, den Major Teesdale, den Hauptmann Thompson und seinen Secretair Churchill bemerkte, verließen die Stadt mit allen höheren Offizieren der regelmäßigen Truppen, um sich in Begleitung einer Eskorte nach Alexandropol zu begeben. Nußland und Polen. Aus St. Petersburg, 8. Januar, wird telegraphisch gemeldet: Omer Pascha hat sich nach Redut⸗Kale zurückgezogen. Seine Truppen leiden sehr vom Wetter. Unsere Detachements, einschließlich der mingrelischen Mi⸗ lizen, fügen seiner Nachhut so viel Nachtheil wie möglich zu. Dänemark. Kopenhagen, 7. Januar, Vormittags. Das (telegraphisch gemeldete) an den Conseils⸗Präsidenten Geheimerath P. G. Bang gerichtete Reskript, die Gräfin Danner betreffend,
lautet wie folgt: 8 Frederik der Siebente u. s. w. Unsere besondere Gunst zuvor! Da Wir es nicht passend finden, daß Unsere am 7. August 1850 mit Louise
Christine Lehnsgräfin Danner eingegangene, für jetzt und für die Folge
zehn Jahren folgendermaßen gestaltet:
morganatische Ehe im Staatshandbuche für Unsere Monarchie mit Still⸗ schweigen übergangen werde, so befehlen Wir Dir hiermit, zu veranstal⸗ ten, daß zu dem ersten von Uns handelnden Passus im Staatshandbuche die Worte hinzugefügt werden: morganatisch vermählt den 7. August 1850 mit Louise Christine Lehnsgräfin Danner. Wonach Du Dich allerunter⸗ thänigst zu richten hast. Wir befehlen Dich Gott! Geschrieben auf Unserem Schlosse Christiansborg, den 1. Januar 1856. Unter Unserer Königlichen Handschrift und Siegel. Frederik R. (L. S.) v. Scheel.
Amerika. Der nordamerikanische Dampfer „Baltik“ ist am 8. Januar in England eingetroffen. Die neusten Nachrichten sind datirt New⸗York, den 26. Dezember. Der Kongreß hatte sich wieder vertagt, ohne daß eine Sprecherwahl und die Botschaft des Präsi⸗ denten stattgefunden hat. — Die zur Auffindung Franklins abge⸗ sandte Expedition war zurückgekehrt. Die übrigen Nachrichten sind von keinem großen Belang.
Nach den neuesten Berichten aus Port-au⸗Prince hat der Kaiser Faustin am 8. Dezember eine Proclamalion erlassen, in welcher er seinen Unterthanen und den Bürgern der dominikanischen Republik zu wissen thut, daß es seine Absicht sei, die ganze Insel Hayti unter seine Herrschaft zu bringen. Er sucht sich den Domi⸗ nikanern als Befreier zu empfehlen und basirt seine Befreiungs⸗ Intentionen einestheils auf die zahlreichen Hinrichtungen, welche in der dominikanischen Republik unter der Präsidentur des Gene⸗ rals Santana stattgefunden haben, und andererseits durch um⸗ laufende Gerüchte, denen zufolge Santana den Plan haben soll, die Republik St. Domingo den Vereinigten Staaten von Nord⸗ Amerika einzuverleiben. Auch wird in der Proclamation gesagt,
daß die Repräsentanten von England und Frankreich Schritte zur
Wahrung des Friedens im Sinne seiner (Faustin's) Ansichten ge⸗ than habe-z 1““ 8
(Wolff's Tel. Bur.)
Brüssel, Donnerstag, 10. Januar.
Der so eben erschienene „Nord“ theilt mit, daß die dänische Re- gierung an alle auswärtige Regierungen eine Cirkular-Depesche
erlasseu habe, aus welcher die Abneigung zur Solidarität mit dem schwedisch⸗westmächtlichen Vertrage vom 21. Dezember hervorgeht, und welche erneuet den entschiedenen Willen erklärt, gänzlich neutral zu verbleiben.
Statistische Mittheilungen.
— Die Zahl der Studirenden der evangelischen Theologie
auf den sechs preußischen Universitäten hat sich in den letzten Inländer. Ausländer. Sommer 18. 697 EET 1166 Sointner .. . 62 Winter 1847/8 608 Sommer 628 WWinter 89. . 603 Sommer 589 Winter 1849/50 599 1111ö114““ v 1114“ Sommer 586 Winter — 525B Sommer 596 Winter 1852/3 Sommer 1853.. Winter 1853/4 Sommer Winter Sommer Winter 1856/50 Von den 880 Studirenden des jetzigen Winter⸗Halbj 8 in Berlin 253, in Bonn 57, in Breslau 70, in Greifswald 23, in Halle 394, in Königsberg 83. (Pr. C.) b — Den „Mittheilungen des statistischen Büreau's“ entnehmen wir zur Ergänzung unserer Notizen zur Militair⸗Statistik des preu⸗
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nur 10,92 Prozent (486 Mann). — Berlin 10,1e Prozent (87 Mann) und die hohenzollernschen Lande 10,91 Prozent (18 Mann). — Zur Kavallerie und Artillerie sind die körperlich kräftigsten jungen Leute er⸗ forderlich, die Rheinprovinz stellt in dieser Beziehung die meisten mit 22,26 Prozent der überhaupt Ausgehobenen; es folgen nach dieser Brandenburg, Sachsen, Westfalen, Posen, Pommern, Preußen und Schlesien, Letzteres mit 18,42 Prozent. In Bezug auf die zur Infanterie und zu den Jaͤgern Eingezogenen hat die Provinz Westfalen mit 66,70 Prozent ver⸗ hältnißmäßig die größte, Preußen mit 61,09 Prozent die geringste Zahl junger Leute gegeben. Dazwischen ordnen sich Sachsen, Schlesien, Posen, Brandenburg, Rhein und Pommern. Zum Pionier⸗Corps wurde im Durchschnitte des Staates 1,44 der Ausgehobenen bestimmt; das Ver⸗ hältniß in den einzelnen Provinzen war nicht sehr verschieden. Zur Marine geben die See⸗Provinzen das Meiste ab, nämlich Preußen 2,05 und Pommern 1,98 Prozent. Aber auch die übrigen Prodinzen haben Kontingente dazu geliefert, und zwar Posen 0,63, Schlesien 0,10, West⸗ falen 0,0s, Sachsen 0,07, Rheinland 0,06 und Brandenburg 0,02 Prozent. Auch die Stadt Berlin hatte Prozent der in ihr überhaupt zum stehen⸗ den Heere Ausgehobenen zur Marine gestellt. (Pr. C.)
— Die Ergebnisse der Volkszählung im Großherzogthum Baden im Jahre 1852 sind jetzt, auf Veranlassung des dortigen Mini⸗ steriums des Innern, in einer amtlichen Zusammenstellung herausgegeben worden. Danach belief sich die Bevölkerung des Großherzogthums im Jahre 1852 auf 1,357,208 Köpfe. Diese auf 1583 Gemeinden (darunter 114 Städte mit einer Seelenzahl von 330,071), 196 Kolonieen und ab⸗ gesonderte Höfe vertheilte Volksmenge war nach Geschlecht und Religion
folgendermaßen zusammengesetzt. Ebangelische: männliche 211,474, weib⸗
liche 220,578, zusammen 432,052; Katholiken: männliche 436,925, weib⸗ liche 462,533, zusammen 899,458; Dissidenten: männliche 289, weibliche 248, zusammen 537; Mennoniten: männliche 728, weibliche 734, zusam⸗ men 1462; Israeliten: männliche 11,555, weibliche 12,144, zusammen
23,699; im Ganzen: männliche Bewohner 660,971, wovon 437,998 im ) 2 „
Alter über 14 Jahren und 222,973 im Alter unter 14 Jahren; weib⸗ liche Bewohner 696,237, wovon 477,253 im Alter über 14 Jahren, 218,984 im Alter unter 14 Jahren. (Pr. C.)
Bern. 6. Januar. Wie die Stadt Genf, so hat auch das reiche Winterthur sein Defizit. Bei 302,888 Fr. Einnahmen und 328,747 Fr. Ausgaben beträgt dasselbe 25,859 Fr. Das Armenwesen kostet
62,607 Fr., wobei zu bemerken ist, daß die Zahl junger Bürger, die aus
ßischen Staats noch eine Angabe, wie die zu den Fahnen des steben⸗ V
den Heeres ausgehobene Mannschaft sich auf einzelne Truppentheile und Waffengattungen vertheilte. Es sind hierzu die Durchschnittszahlen für die 3 letzten Jahre 1852, 1853 und 1854 gewählt. Von 38,340 ausge⸗ hobenen Dienstpflichtigen, von denen Preußen 5025, Posen 3315, Bran⸗ denburg 4801, Pommern 2974, Schlesien 6934, Sachsen 4450, Westfalen 3676 und Rheinland 7165, endlich Berlin insbesondere 856 und die Hohenzollernschen Lande 165 Mann gestellt hatten, wurden 4559 Mann der Garde und 33,781 Mann den Armee⸗Corps überwiesen. Von den für die 8 Armee⸗Corps abgegebenen Mannschaften kamen: 24,055 zur Infanterie, 4368 zur Kavallerie, 3145 zur Artillerie, 553 zu den Pionieren, 368 zu den Jägern, 201 zum Marine⸗See⸗Bataillon und Werft⸗Corps, 998 zum Train und 93 zum Wartedienst bei den Kranken. — Zum Garde⸗Corps werden die größten und körperlich wohl⸗ gebildetsten jungen Leute ausgelesen. Es lieferte dem Elite⸗Corps ver⸗ hältnißmäßig die Provinz Preußen die meisten Leute, nämlich 696 Mann oder 18,83 Prozent, demnaͤchst Schlesien 12,42 Prozent (861 Mann), Brandenburg 12,37 Prozent (594 Mann), Pommern 11,67 Prozent (347 Mann), Posen 11,40 Prozent (378 Mann), Westfalen 11,05 Pro⸗ zent (406 Mann), Rheinland 11,04 Prozent (791 Mann), endlich Sachsen
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Thüringer 109 ½˖ Br. G 115 ½˖ G.
—. Oesterreichische 5proz. Metalliques 68 ¼ Br.
Arbeitsscheu ihre Kinder dem Waisenhaus zuschieben, fortwährend wächst. — Die Staatsrechnung von Waadt von 1854 zeigt an Einnahmen 2,497,284 Fr.; an Ausgaben 2,481,034 Fr.; Ueberschuß der Einnahmen 16,250 Fr. Dieser Kanton hat bis jetzt noch nichts für Eisenbahnen ausgegeben. (Fr. P. Ztg.)
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— Durch eine Königlich schwedische Verordnung vom 19. Dezem⸗ ber v. J. sind verschiedene nach der bisherigen Zollgesetzgebung jenes Landes dem Ein⸗ und Ausfuhrhandel von Eisen entgegenstehende
wesentliche Beschraänkungen aufgehoben worden. Es soll nämlich vom 1. Januar d. J. ab die Einfuhr von Klump⸗ und Ballasteisen gegen eine Abgabe von 1 Reichthaler Banko pro Schiffspfund Stapelstadtge⸗ wicht gestattet sein. Gegen dieselbe Abgabe ist auch die Ausfuhr gewisser Sorten Gußeisen, als Klump⸗ und Ballasteisen, Kanonenstücke und Mör⸗ ser, letztere ungestempelt und ungebohrt, Eisenplatten im Gewicht von mehr als ein Schiffspfund und anderthalb Zoll Dicke, von jetzt ab er⸗ laubt. Geschmiedetes oder gewalztes Stangen⸗ und Platt⸗Eisen von ½ Zoll Stärke und darüber, bei einer Breite von nicht über 12 Zoll, darf künftighin zollfrei ausgeführt werden. (Pr. C.)
— Nach dem neuen spanischen Tarif der Sanitätsabgaben bom 11. Dezember v. J. haben Fahrzeuge, welche einen spanischen Hafen anlaufen, folgende Abgaben zu entrichten: Küstenfahrer von mehr als 20 Tonnen Gehalt 25 Centimes (etwa ⁵ Sgr.) per Tonne; Schiffe aus Häfen des Mittelmeeres einschließlich der afrikanischen Küste bis zum Parallelkreis der Canarischen Inseln, so wie Schiffe aus europäischen
V Häfen überhaupt 50 Centimes (1 Sgr.); alle übrigen einen Real (2 Sgr.)
per Tonne. Außerdem haben alle Schiffe 25 Centimes per Tonne sür jeden Tag der Zeit zu zahlen, welche sie in Quarantaine zubringen müssen.
Januar. Leipzig-Dresdener 2 15 Magdeburg-Leipziger 306 G. Berlin-Stettiner 163 G. Cöln-M ndener —.
Friedrich - Wilhelms- Nordbahn —. Altona-
Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. W1168 126 G.; Braunschweiger Bank-Actien Litt. A. u. B. 126 Br.
Wieuer Banknoten
1854er Loose —.
Preussische Prämien-Anleihe —.
Leipzig, 9. Löbau-Zittauer 45 ¼ G. tische 157 Br., 155 G Kieler —.
8 8 8 I 1] 18 8. Weimarische Bank-Actien Litt. A. u. B. 112 ⅔ G.
1854er National-Anleihe 71 ¾ Br.
Nachmittags 2 Uhr 52 Minuten. Staats-Anlecihe 100 Br. Preussi-
Oesterreichische 4proz. Loose Englisch-russische
Hamnbhurg „ 9. Januar, Schluss-Course: Preussische 4⁄pro. sche 3 ½ proz. Prämien-Anleihe 4074. Pn S Zoro anier 32 ¹ z. Spanier 20 8⅛. 101 ½. 3 proz. Spanier 32 ½. proz. 8] “] 5 2 5proz Sien. —., Berlin-Hamburg 109 ¾. Cöln- Mindener 159. Mecklenburger 50½. Magdeburz - Wittenberge 45. Berlin Hambur- ger 1ste Priorität 102. Cöln-Mindener 3te Priorität 89 ¾ G. Stimmung fest, Umsätze nur gering. 2 1 Getreidemarkt. Weeizen unverändert. Boggen bleibt flau. Oel ro Januar 34, pro Mai 34 ⅛, pro Oktober 31 ¾. Kaffee stille. Zink
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