.September. 8 September. September. Oktober.
Oktober.
Oktober. November. ““ öerr. Offizier⸗Prüfung wie im Juli, November. für Portepeefähnriche aller
6. Dezember. “ Kategorieen.
Dezember. Dezember.
Januar 1857. Januar.
.‚ Februar. Februar. Februar.
—— 82,— SSSES
9 e een
.
3) Wechsel⸗Bestände.. . .33,556,000 Rthlr. 4) Lombard⸗Bestände 9,197,20 5) Staats⸗Papiere, verschiedene Forderungen lc4 1.. 6) Banknoten im Umlauskf. 20,136,000 7) Depositen⸗Kapitalien. b 2Gö» 8) Guthaben der Staatskassen, Institute und Privat⸗Personen, mit Einschluß des Giro⸗ Verlehrs.... .. 1599 9OPC . Berlin, den 1856. Königlich preußisches Haupt⸗Bank⸗Direktorium. 8 von Lamprecht. Witt. Meyen. Schmidt. Woywod.
B. Bemerkungen.
Die vorgeschriebenen Papiere (nach den resp. Schema's der Ver⸗ ordnung vom 26. März 1846), als: 8—
National, “
Führungs⸗Zeugniß des Truppentheils (ohne besonderes Würdig⸗
keits⸗Protokoll) nach dem Erlat der Königlichen General—
Inspection des Militair⸗Erziehungs⸗ und Bildungswesens vom
13. Februar 1853, 1 8 e
Vorprüfungs⸗Zeugniß (ohne besonderes Führungs⸗Zeugniß der
Divisionsschule),
Curriculum vitac nebst Unterrichtsnachweisung und e) ein selbst angefertigtes und dahin attestirtes Croquis, sind für die, im Juli zur Prüfung gelangenden Portepee⸗Fähnriche bis zum 20. Juli, die Namen sämmtlicher, in der Vorprüfung be⸗ sriedigend Bestandener aber, unter Angabe des Hauptresultats nach ihren Truppentheilen und dem Datum ihres Patents geordnet, schon unmittelbar nach der Vorprüfung an die Ober⸗Militair⸗Examina⸗ tions⸗Kommission zu dem Zwecke einzusenden: um die Aeltesten so⸗ gleich zu den beiden Juli⸗Terminen berufen, und den übrigen Examinanden, nach dem Datum ihrer Patente die Termine be⸗ stimmen zu können Den Anmeldungen für Portepee⸗Fähnriche, welche als frühere Studirende, nach §. 19 der Bestimmung vom 27. Oktober 1848 (Militair⸗Wochenblatt Nr. 45) gleich nach ihrer Ernennung zum Portepee⸗Fäͤhnrich die Offizier-Prüfung ablegen können, sind die betreffenden Unibersitäts⸗Zeugnisse beizulegen.
Die Berufung zu allen Offizier⸗-Prüfungen erfolgt nach Ein⸗ gang der vorschriftlichen Papiere:
ad A 4 b unter alleiniger Berücksichtigung des Datums der Ernennung der bereits 6 Monate als Portepee⸗ Fähnriche dienenden Examinanden, daher für diese das Datum und event. Litt. des Patents anzu⸗ geben ist. ad A 4 u. d nach Maßgabe der Anmeldung.
Die ad B 1 a b d und e bestimmten Papiere bedürfen keiner Doppelanfertigung, sondern gelangen mit dem Vorprüfungs⸗Zeugniß c an die Ober⸗Militair⸗Examinations⸗Kommission.
Jeder Examinand hat sein Reißzeug mitzubringen.
Im Allgemeinen sind die Prüfungspapiere bis zum 20sten des dem Prüfungstermin vorhergehenden Monats einzureichen. Anträge auf Ertheilung des Zeugnisses der Reife zum Portepee⸗ Fähnrich für die mit einem von der Prüfung befreienden Maturi⸗ täts⸗Zeugniß Eingetretenen, so wie für die als charakterisirte Portepee⸗Fähnriche in die Armee eingestellten Kadetten, und für die
or vollendeter 6monatlicher Dienstzeit Examinirten, nachdem die⸗ elben mindestens 5 Monat anhaltend dem praktischen Dienste ob⸗ gelegen und das Alter von 17 ½ Jahren erreicht haben, sind all⸗ monatlich zum 20sten mit dem National, Würdigkeitsprotokoll und resp. Maturitäts⸗Zeugniß, — dies letztere bei Zweifeln an dessen Vollgültigkeit aber 4 Wochen früher — an die Ober⸗Militair⸗ Examinations⸗Kommission einzusenden. Maturitäts⸗Zeugnisse nicht preußischer Gymnasien müssen seitens des Königlichen Ministe⸗ riums der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten mit dem Anerkenntniß der Gleichberechtigung mit diesseitigen Reifezeugnissen versehen sein Leon7; Bestimmung vom 17. März 1849. Militair⸗Wochenblatt
r. 12).
4) Alle Examinanden, von welchen die Auswärtigen im Dienstlokal
der Ober⸗Militair⸗Examinations⸗Kommission, Heilige Geiststraße Nr. 10, bei ihrer Ankunft Quartier erhalten, haben sich daselbst am Freitage vor dem ihnen bestimmten Termine, oder früher, je naach ihrem Eintreffen, sogleich bei dem Inspizienten Major z. D.
Wittcke zu melden
Berlin, den 19. Januar 1856.
Kriegs⸗Ministerium. Allgemeines Kriegs⸗Departem
Wasserschleben. von Clausewiz.
Preußische Bank.
Monats⸗Uebersicht der preußischen Bank, gemäß §. 99 der Bank⸗Ordnung vom 5. Oktober 1846. Akti 1) Geprägtes Geld und Barren..... .. 15,753,600 Rthlr. 2) Kassen⸗Anweisungen 1,315,400
8
““
landesherrliche Sanction ertheilt hat.
1 81
Ahngekommen: Se. Durchlaucht der Fürst Otto Victor von Schönburg⸗Waldenburg, von Waldenburg.
Se. Excellenz der General-Lieutenant, Bevollmächtigter bei der Bundes⸗Militair⸗Kommission und Ober⸗Befehlshaber über die Truppen in Frankfurt a. M., Freiherr von Reitzenstein, von Frankfurt a. M.
Der General-Erb⸗Land⸗Postmeister im Herzogthum Schlesien, Graf von Reichenbach, von Goschütz. “
Nichtamtliches.
Prenßen. Am 29. Januar d. J. ist der Regierungs⸗Prä⸗ sident von Selchow durch den Ober⸗Präsidenten, Staats⸗ Minister a. D. Flottwell, bei der Königlichen Regierung in Frank⸗ furt eingeführt worden. (Pr. C.)
Holstein. Itzehoe, 2. Februar. Die Ständeversamm⸗ lung hat heute die Beschwerdeführung gegen den Minister Scheel mit 40 gegen 7, und die Anklage desselben wegen Verfassungs⸗ Verletzung mit 41 gegen 6 Stimmen angenommen.
Sachsen. Altenburg, 1. Februar. Heute Morgen wurde unsere Landesherrschaft durch die Geburt eines Erbprinzen hoch erfreut; 101 Kanonenschüsse verkündeten so eben der Residenz⸗ stadt das freudige Ereigniß. (Dr. J.)
Baden. Karlsruhe, 30. Januar. Die hiesige Zeitung theilt heute seinem Wortlaut nach das Aktenstück mit, kraft dessen der Prinz⸗Regent den Beschlüssen der letzten Generalsynode die
— 1. Februar. In Folge einer Einladung des Staats⸗ Ministers Freiherrn von Rüdt reiste heute der größere Theil der Kammermitglieder nach dem Oberlande, um der feierlichen Er⸗ öffnung der Bahnstrecke von Basel nach Waldshut beizuwohnen, welche am 4ten d. dem Betriebe übergeben werden wird. (Bad. Lsztg.)
Oesterreich. Der telegraphisch be⸗
Wien, 2. Februar.
reits erwähnte Artikel der „Wiener Ztg.“ lautet, wie folgt: „In
Folge der allseitigen Annahme des bereits zur Oeffentlichkeit ge⸗ langten österreichischen Entwurfs von Friedenspräliminarien sind gestern, den 1. Februar, Mittags 12 Uhr, die Repräsentanten Eng⸗ lands, Frankreichs, der hohen Pforte und Rußlands in dem K. K. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten zusammengetreten, um
in Gemeinschaft mit dem Herrn Grafen von Buol⸗Schauenstein,
als dem Repräsentanten Oesterreichs, ein Protokoll zu unterzeichnen, ahe welches die erwähnten Friedens⸗Präliminarien bindende Kraft erlangen.
In vem unterzeichneten Altenstücke ist zugleich der zu bewerk⸗ stelligende Abschluß eines Waffenstillstandes grundsätzlich festgestellt und dabei bestimmt worden, daß die spätestens innerhalb drei Wochen von gestern zu Paris zusammentretenden außerordentlichen Bevollmächtigten der fünf Höfe, nach förmlicher Unterzeichnung der heute paraphirten Friedenspräliminarien, den definitiven Friedens⸗ traktat abzuschließen ermächtigt sein sollen.
Der Deutschen Bundesversammlung werden die abgeschlossenen Friedenspräliminarien in der nächsten Donnerstags⸗Sitzung von dem K. K. Präsidial⸗Gesandten mitgetheilt werden.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die hohe Versamm⸗ lung sich im Namen des Deutschen Bundes mit warmem Interesse dem glücklich erzielten Ergebniß anschließen wird.“
Schweiz. Bern, 1. Februar. Nachdem heute noch in einer sehr belebten Sitzung des Nationalraths die freiburger Ab⸗
eordneten das Wort im Westbahnkonflikt ergriffen und besonders Fmhos und Blösch die Versammlung zu bestimmen gesucht, sich für die Murtner Linie zu entscheiden, wurde zur Abstimmung ge⸗ schritten und mit 78 gegen 31 Stimmen der Antrag der Kom⸗ missionsmehrheit (für Freiburg) angenommen. (Fr. Bl.)
Niederlande. Haag, 1. Februar. Die Zweite Kammer wird am 5. p. Mtis. ihre Arbeiten wieder aufnehmen. — Die so
Dechend.
eben erschienene offizielle Uebersicht der vorjährigen Handelsbe⸗ wegung zeigt eine Zunahme an der Einfuhr von Kaffee (73 Mill. Pfd. gegen 59 Mill. in 1854), von Reis (56 Mill. Pfd. gegen 40 Mill.), so wie von Zinn; eine Abnahme hingegen in der Ein⸗ fuhr von Zucker (97 Mill. Pfd. gegen 112 Mill. in 1854) und von Indigo. Mit Ausnahme des Zinns sind die Ausfuhren dieser Ko⸗ lonial⸗Produkte um ein Geringes gestiegen. — Nachdem die letzten Arbeiten an der Bsselbrücke bei Westervvort nunmehr beendigt sind, ist die Eröffnung der Eisenbahn zwischen Arnheim und Emmerich, dem Vernehmen nach, bestimmt auf den 18. dieses Monats fest⸗
gesetzt. 8 .
Großbritannien und
Irland. London, 1. Februar. Gestern nach Anhörung der Thronrede versammelten sich im Oberhaus wiederum die Lords um 5 Uhr. Nachdem die Thronrede vom Lord⸗ Kanzler und einem der Schriftführer nochmals verlesen worden war, stellte Graf Gosford den Antrag auf eine Antworts⸗ Adresse an die Königin. Er erklärte zu gleicher Zeit, daß er an die Gerechtigkeit des gegenwärtigen Krieges glaube und der Ansicht gewesen sei, daß derselbe in der nächsten Campagne mit äußerster Anstrengung geführt werden müsse. Plötzlich sei der Frieden vor der Thür, und er sehe sich gegen Erwarten in die Lage versetzt, den Advokaten des Friedens zu machen. Er werde indeß einer Friedenspolitik insoweit seine Unterstützung leihen, als dieselbe im Auge behielte, daß den Vergrößerungs⸗Plänen Rußlands nicht nur gegen die Türkei hin, sondern an allen Seiten ein Ende gemacht werden müsse. Nachdem Lord Abingdon den Antrag auf eine Adresse unterstützt hatte, erhob sich Lord Derby und erklärte, daß er keineswegs gesonnen sei, den Erlaß einer Adresse zu bekämpfen. Nichtsdestoweniger müsse er die Thronrede aufs schärfste kritisiren; sie sei die ungenügendste, die er jemals gehört habe. Eine solche Kahlheit und Magerkeit überstiege Alles, was früher dagewesen sei. Die Rede enthielte nichts über den Handel und die Finanzen des Landes; sie erwähne Indiens mit keinem Wort, sie sage nichts über die Kolonieen. Auf das entschiedenste vermisse er eine warme und herzliche Anerkennung des Muthes und der Entbehrungen unserer Armee, und kaum minder müsse es ihn überraschen, daß Sardiniens und der Türkei mit keiner Sylbe Erwähnung geschehen sei. Kein Wort über Kars und seine tapfere Vertheidigung. Doch General Williams solle in seiner Gefangenschaft wenigstens hören, daß das
Parlament und das Land seiner gedacht habe. Der Fall von Kars müsse
der Gegenstand einer eingehenden Untersuchung werden. Er könne nicht glauben, daß Lord Stratford der Schuldige sei. auf bezüglichen Papiere auf den Tisch des Hauses niedergelegt würden. Was die schwebenden Negationen anginge, so gedenke er, in keine Dis⸗ kussionen darüber einzugehen. Krieg und Frieden Prärogativ der Krone, und es sei nicht die Aufgabe laments, sich in Bezug auf dieselben zum täglichen Nathgeber der Königin zu machen. Aber die Hoffnung wolle er aussprechen, daß kein Waffenstillstand abgeschlossen würde, der unter allen Umständen für Rußland vortheilhafter sein müsse, als für England. Daß der Beziehungen zu Nord-Amerika ebenfalls nicht Erwähnung ge⸗ schehen sei, müsse er lebhaft bedauern, und er hoffe, daß dies Verfahren von Seiten der Amerikaner nicht als ein Schweigen der Verach⸗ tung gedeutet werden würde. Im Uebrigen entsage er jeder Opposition gegen Abfassung einer Adresse und erkläre, daß weder er noch seine Partei gesonnen seien, Verhandlungen hindernd in den Weg zu treten, die darauf aus wären, einen gerechten und ehrenvollen Frieden zu erzielen. Lord Clarendon ergriff nach ihm das Wort und ließ sich zunächst darüber aus, was Oesterreich in Bezug auf die gegenwäͤrtigen Negotiationen und im Interesse des Friedens ge⸗ than habe. Er eiteeaa Diskussion über die Dauer des Waffenstillstandes nicht eingehen könne, doch glaube er, daß derselbe kurz sein werde. Der Kaiser von Rußland habe durch An— nahme der Friedensbedingungen großen moralischen Muth gezeigt, und
des Par⸗
er (Lord Clarendon) hoffe, daß er denselben auch ferner noch, und zwar
Wort und Geist des Vertrages gemäße Haltung be⸗ Geschehe das, so sei der Abschluß eines ehrenvollen Friedens nah. Solcher Frieden indeß müsse auch ehrenvoll für Ruß⸗ land sein, wenn er Dauer haben solle. zum Bevollmäͤchtigten für die pariser Konferenzen ernannt worden und er habe diese Ernennung mit der festen Absicht angenommen, die Unter⸗ handlungen, so viel an ihm läge, zu einem befriedigenden Schluß zu bringen.
Im Unterhause stellte Mr. Byng den Antrag auf eine Adresse und wurde durch Mr. Baxter in einer längeren Rede unterstützt. Nach beiden ergriff Mr. Disraeli das Wort und äußerte sich dahin, daß er die Ansicht des ganzen Hauses auszusprechen glaube, wenn er mit dem Antragsteller (Mr. Byng) darin übereinstimme, daß man Ihrer Majestät die Befriedigung und den Dank des Hauses über vorläufige Unterhand⸗ lungen, die einen ehrenvollen Frieden in Aussicht stellten, zu erkennen geben müsse. Zu gleicher Zeit s üͤber auszusprechen, daß Ihre Majestät bei Führung der Verhandlungen entschlossen sei, die Zwecke und Ziele nicht aus dem Auge zu verlieren, um derentwillen der Krieg unternommen wurde. in kluger und hochherziger Weise Abstand davon nehmen werde, Ihrer Majestät Ministern Schwierigkeiten zu bereiten, wünsche aber nicht minder, daß man alle Vorgänge mit äußerster Wachsamkeit verfolge. Seiner Meinung nach sei
durch eine, dem weisen werde.
es unmöglich, die Ueberzeugungnichtzu haben, daß alle Aussichten dem V
günstig seien. Eine Täͤäuschung sei freilich immerhin denkbar; in solchem Fall aber würde das Land die Genugthuung haben, zu wissen, daß Ihre kfajestaͤt, zur Fortführung des Kampfes, vertrauensvoll die Unterstüͤtzung
des Parlaments erwarten könne. Nach ihm erhob sich Lord Palmerston
und bemerkte, daß es zur Zeit für Ihrer Majestät Minister unmöglich
23
Er hoffe, daß alle hier-
bildeten ein
Er sei von Ihrer Majestät
ei in der Adresse eine Genugthuung dar⸗-
Er hoffe, daß das Haus V
sei, in irgend welche Details betreffs der proponirten Unterhandlungen einzugehen. Er stimme mit Mr. Disraeli darin überein, daß es die Pflicht des Gouvernements sei, in einem Kriege nicht länger zu beharren, wenn die Zwecke desselben durch Unterhandlungen erreicht werden köͤnnten. Wenngleich man annehmen dürfe, daß die Chancen eines fortgesetzten Krieges für England sein würden, so würde dadurch ein Zurückweisen von Anerbie⸗ tungen, die eine Aussicht auf einen gesunden und ehrenvollen Frieden eröffnen, doch niemals gerechtfertigt werden. Das Land sei jetzt in einer Verfassung, daß wenn die bevorstehenden Unterhandlungen ohne Schuld Englands wiederum scheitern sollten, die Hülfsquellen, die Energie und die Ent⸗ schlüsse des letztern ausreichen würden, die vorgesteckten Ziele zu erreichen. Kein Prinzip solle während der Negotiationen aufgegeben werden, aber ebenso gewiß würde das Gouvernement einen versöhnlichen Geist an den Tag legen. Mr. Roebuck nahm, wie die „Times“ bemerkte, seine übliche mehr bekrittelnde als oppositionelle Stellung ein und erklärte zu⸗ nächst, daß man vergessen zu haben scheine, um welcher Zwecke willen der Krieg überhaupt unternommen worden sei. Diese Zwecke hätten ge⸗ heißen: „im Interesse der Humanität“ und gegen die Präponderanz Rußlands. Er müsse darauf bemerken, daß die Art und Weise, in der man den Krieg geführt habe, das volle Gegentheil jener vielgenannten Humanität gewesen sei, und daß die Friedensbedingungen, wie sie jetzt vorlägen, schwerlich im Stande wären, jenem russischen Uebergewichte ein Ende zu machen. Zu diesem Zwecke waͤre es besser gewesen, einen neuen Feldzug zu beginnen, die Russen aus der Krim zu treiben und Bessarabien und die Donaufürstenthümer zu einem selbstständigen König⸗ reiche zu machen. G
— 2. Februar. Im Oberhause kündigte Lord Lyndhurst gestern an, haß⸗ er am nächsten Montag bestimmte Resolutionen hinsichtlich der Pairschaft auf Lebenszeit auf den Tisch des Hauses niederlegen werde. Darauf vertagte sich das Haus.
Im Unterhause zeigte Mr. Noche seine Absicht an, binnen Kur⸗ zem eine Bill in Bezug auf Abschaffung der Kirchentaxen einzubringen. — In Erwiderung auf Lord Goderich erklärte Mr. Fredrick Peel, daß das bekannte Memorial der Garden von Seiten der Krone in Erwägung gezogen worden sei, da indeß einige der darin angeführten Gründe als irrig befunden worden wären, so habe man nicht die Absicht, in dem gegenwärtigen Beförderungssystem eine Aenderung eintreten zu lassen. 1 Auf die betreffende Anfrage Mr. Duncombe's erwiderte Lord Palmerston, daß er keine neuen Gesetze hinsichtlich der Fremden vorzulegen gedenke. Dann zu dem Oberst Türr'schen Falle übergehend, erklärte er, daß das österreichische Gouverne⸗ ment zugestimmt habe, den genannten Offizier an jede britische Behörde zu übergeben, die bereit sei, ihn in Empfang zu nehmen. — In
Beantwortung einer Anfrage Sir John Pakington's ließ sich Sir
George Grey ausführlich darüber aus, welche Versuche hinsichtlich der Errichtung von Besserungs⸗Schulen gemacht worden seien. Einige der erzielten Resultate mittheilend, anerkannte er nichtsdestoweniger, daß das ganze System vorläufig nur als ein Experiment zu betrachten sei, da es bisher noch an der hinreichenden Zeit gefehlt habe, sich über den praktischen Nutzen zu vergewissern. Er habe deshalb nicht die Absicht, neue Maßregeln in Bezug auf diesen Gegenstand zu proponiren. — Die Antworts⸗Adresse auf die Thronrede wurde alsdann von Mr. Byng vorgelegt und vom Sprecherstuhl aus gelesen. — Sir John Pakington beklagte es, daß die Thronrede nichts über Volks⸗ erziehung gesagt habe. Dies überrasche ihn um so wehr, als wäͤhrend der letzten Session von Seiten der Minister in Bezug hierauf alle mög⸗ lichen Zugeständnisse gemacht worden seien. Lord John Russell habe hieher gehörige Anträge zu stellen versprochen, aber die Volkserziehung bedürfe mehr als bloßer Anträge. Sir George Grey anerkannte, daß die Thronrede über diesen Gegenstand geschwiegen habe, weil in der That kein umfassender Plan zu Verbesserungen vorliege. — Mr. Bentinck miß⸗ billigte die Bemerkungen, die bei Gelegenheit der Adreß⸗Debatte von Mr. Soebuck gemacht seien und die Macht Englands zu einem siegreichen Einzelkampf mit Rußland in Frage gestellt hätten. Lord John Russell erklärte in Erwiderung 8 Sir John Pakington, daß er nie⸗ mals die Absicht gehabt habe, seine Bemühungen auf das bloße Stellen von Anträgen zu beschränken. Was die Antworts⸗Adresse an⸗ gehe, so müsse er seine Befriedigung über den Ton aussprechen, welcher wäaͤhrend der betreffenden Diskussion geherrscht habe. Sollten unglüͤck⸗ licherweise die Verhandlungen scheitern, so hoffe er, daß die getroffenen Vorbereitungen der Art seien, um den Krieg mit erneuerter Kraft fort⸗ setzen zu können. Er hoffe ferner, daß von Seiten des Premier⸗Ministers der Antrag auf ein Dankesvotum für die Armee gestellt werde, deren Muth den Fall von Sebastopol herbeigeführt habe. Mr. Roebuck er⸗ klärte dem Mr. Bentinck, daß er ihn völlig mißverstanden habe. Der Ausschuß⸗BBericht über die Adresse ward hierauf angenommen und der Beschluß gefaßt, daß die Adresse selbst Ihrer Majestät am nächsten Montag überreicht werden solle.
Der Herzog von Cambridge nahm gestern über das 2te Bataillon der schottischen Füsilier-Garde, 600 Mann stark, eine Parade ab.
In Woolwich herrscht nach wie vor die größte Thätigkeit und man dringt in die Lieferanten, die Ablieferung des bestellten Kriegsmaterials zu beschleunigen. Alle Vorbereitungen zur Errich⸗ tung einer konstanten Kanonengießerei sind bereits getroffen. Täg⸗ lich treffen Kanonenböte ein, um ihre Armirung zu erhalten.
Der Dampfer „Great⸗Britain“ nimmt in Liverpool 600 Mann an Bord, wird in Queenstown noch große Abtheilungen irischer Miliz hinzugesellen und segelt dann unverzüglich nach Malta.
Der „Globe“ hebt hervor, daß Präsident Pierce in den Streitigkeiten mit England das wiederholte Anerbieten der letzteren Macht, wie es gestern Graf Clarendon im Oberhause auf's Be⸗