1856 / 38 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Holstein. Itzehoe, 10. Februar. In der gestrigen Sitzung der Stände⸗Versammlung gelangte der fernere Ausschuß⸗ Bericht, betreffend die Einlösung der Kassenscheine, zur Schluß⸗ berathung. Nachdem die verschiedenen Fragen ventilirt waren, fand in geheimer Sitzung die Abstimmung statt. Uebrigens herrschte weder bei der Vor⸗ noch bei der Schlußberathung in der Ver⸗ sammlung darüber eine Differenz, daß Se. Majestät der König zunächst zu bitten sei, geruhen zu wollen, die weitere Einlösung

Kassenscheine vorläufig bis zum Jahre 1860 auszusetzen, und die Verwendung der dazu bereits am 1. November v. J. aufge⸗ brachten 275,000 Rthlr. zur Bestrettung anderer außerordentlicher Ausgaben zu genehmigen; und allseitig hoffte man, daß Seine Majestät dieser Bitte Gehör schenken würde.

Sachsen. Altenburg, 9. Februar. Auf den Wunsch Sr. Hoheit des Herzogs ist der Königl. preußische Hauptmann von Knorr von dem König von Preußen an das hiesige Hoflager kommandirt

und zum persönlichen Adjutanten bei Sr. Hoheit ernannt wor⸗ den. (L. Z.)

Frankfurt, 11. Februar. Baron von Brunnow, der russische Gesandte bei dem Bunde, verläßt heute Frankfurt, um sich als Bevollmächtigter Rußlands nach Paris zu begeben. Der Prinz⸗Regent von Baden ist auf seiner Rückreise von Berlin nach Karlsruhe gestern Abend dahier eingetroffen. (Fr. J.)

Niederlande. Amsterdam, 10. Februar. Der Kriegs⸗ Minister hat verfügt, daß im Haag eine bleibende Schießschule zur Uebung für das Heer errichtet werden soll; zum Befehlshaber

ist der Infanterie⸗Major Werner ernannt worden. Sämmtliche Corps der Armee sollen der Reihe nach Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften zur Benutzung der Anstalt nach dem Haag ent⸗ senden. Nach der „Arnheimer Courant“ hat Japan durch den mit Niederland abgeschlossenen Vertrag die Insel Decima den Nie⸗ derländern als Stapelplatz für den Regierungshandel überlassen. Von den Waaren wird kein Zoll entrichtet, bevor sie zu Nangasaki eingeführt sind, wo die Niederländer freien Zutritt haben.

Großbritannien und Irland. London, 11. Februar. Die heutige „Morning Post“ theilt mit, daß die Friedens⸗Con⸗ ferenzen nächsten Montag beginnen dürften, und daß es möglich sei, man werde bei allseitig guter Disposition ohne Prälimina⸗ rien auf bestimmter allgemeiner Friedensunterlage zu den Unter⸗ handlungen schreiten.

Frankreich. Paris, 10. Februar. Ein Dekret im „Mo⸗ niteur“ bewilligt dem Finanzminister einen außerordentlichen Kredit von 520,000 Franken zur Bezahlung des in Folge seiner Bürg⸗ schaft auf Frankreich fallenden Antheils der Zinsen des griechischen Anlehens von 1833. Wie der „Moniteur“ meldet, sind vorgestern das Linienschiff „Duperré“ und die Fregatte „Nemesis“ von Toulon nach Kamiesch abgegangen. Es wird versichert, daß während der Dauer der Konferenzen eine große Musterung über 100,000 Mann dahier stattfinden werde; sämmtliche Truppen der nächstgelegenen Departements würden zu diesem Zwecke in Paris zusammentreffen.

Das Zuchtpolizei⸗Gericht der Seine hat gestern in Sachen der fünfzehn wegen Betheiligung an den Ruhestörungen in der Vorlesung des Professors Nisard verhafteten Studenten nach zwei⸗ stündiger Berathung seinen Ausspruch gefällt. Einer der Ange⸗

schuldigten ward von der Anklage entbunden, die übrigen aber wurden sämmtlich verurtheilt, und zwar drei zu 6, drei zu 3 und vier zu 1 Monat Gefängniß und die übrigen vier zu 100 Fr. Geldstrafe.

Nach der Abend⸗„Patrie“ wird der schon gestern erwartete russische Bevollmächtigte, Hr. von Brunnom, erst in den ersten Tagen der nächsten Woche hier eintreffen. Der diesseitige Gesandte zu Berlin, Marquis de Monstier, ist gestern hier angelangt und wird einige Tage verweilen. Nach dem „Memorial des Pyrenées“ hat die Königin Isabella den General Bosquet zum spanischen Granden erster Klasse ernannt.

Türkei. Man schreibt der „Pr. C.“ von der untern Donau, 22. Januar: „Vor einigen Tagen kamen die von den Russen im Jahre 1854 bei den Ueberfällen auf der Mocanoglu⸗Insel bei Giurgewo und bei Chatal gefangen genommenen Türken aus der Gefangenschaft zurück. Wir hatten Gelegenheit, mit vielen dieser Leute zu sprechen, und hörten fast einstimmig die gute Behandlung und Verpfle⸗ gung loben, die sie in der Gefangenschaft erhielten. Seit Kurzem haben sich hier Friedensgerüchte verbreitet, die unseren großen Spekulanten bedeutenden Schrecken verursachen; denn in Folge dessen beginnen die Preise der Früchte bereits zu sinken, und man hört schon Angebote von Weizen und Gerste zu sehr ermäßigten Preisen. Bei dem linden Wetter (10—12 Grad Wärme), dessen wir uns hier erfreuen, schmilzt das Donaueis immer mehr und mehr, und wird so der Eisgang beschleunigt. An mehreren

Stellen, z. B. bei Silistria und weiter stromabwärts, ist die Com⸗

munication mit dem andern Ufer schon vermittelst Boote möglich, während das Eis noch oberhalb Totrokau und Rustschuk steht. Je⸗

doch soll an letztgenannten Orten die Communication mit dem jen⸗ seitigen Ufer gänzlich unterbrochen und so die Posten seit mehreren

Tagen aufgehalten sein. Sollte die warme Witterung noch einige

Tage anhalten, so steht zu erwarten, daß die ganze untere Donau in kürzester Zeit gänzlich vom Eise befreit ist.“

Rußland und Polen. St. Petersburg, 6. Februar. Durch einen Tagesbefehl des Kaisers vom 1. Februar wird in

Folge des Ablebens des Fürsten Paskewitsch der General⸗Adjutant,

General der Artillerie Fürst Gortschakoff II., Mitglied des Reichsrathes, zum Ober⸗Befehlshaber der Armee des Westens und des Centrums und zum Stellvertreter im Königreiche Polen er- nannt, mit allen diesen Aemtern zustehenden Attributionen und Vor⸗ rechten. Das Jäger⸗Regiment, dessen Oberst⸗Inhaber der ver⸗ storbene Fürst Paskewitsch war, führt auch ferner seinen Namen fort; der Sohn des verstorbenen Fürsten, welcher die erste Reserve- Infanterie⸗-Brigade der Garde kommandirte, ist zum General⸗

Adjutanten des Kaisers ernannt worden.

Dänemark. Kopenhagen, 9. Februar. In der am 2ten d. M. in der Sundzoll⸗Angelegenheit gehaltenen Sitzung legte der dänische Bevollmächtigte, Geheimer Rath Bluhme, einen

neuen Vorschlag zur Kapitalisirung des Sundzolls vor. Dieser

Vorschlag ward von den anwesenden Repräsentanten der fremden Mächte ad referendum genommen; fernere Sitzungen werden erst nach dem Eingehen der Antworten der Regierungen auf jenen

Vorschlag stattfinden.

Niachdem der öffentliche Ankläger gestern im Reichsgerichte seine Documentation geschlossen, begann der eine der Vertheidiger

der angeklagten Minister, Etatsrath Salicath, die seinige und setzte dieselbe heute fort.

Asien. Die Ueberlandpost ist am 10. Februar in Triest ein⸗ getroffen; sie überbringt folgende Nachrichten:

Bombay, 16. Januar. Der Aufstand der Santhals ist be⸗

endigt, und die Truppen zurückgekehrt; dagegen sind Verstärkungen

an die Grenze geschickt. Nach Gedda ist ein Dampfer abgesandt, um den dort ausgebrochenen Aufstand zu unterdrücken. In Ran⸗ gun hat eine große Feuersbrunst stattgefunden. -

egraphische Depeschen.

Dirschau, 11. Februar. Eisgang in der Weichsel seit heu Mittag nnerheblich. Uebersatz bei Tage per Kahn. Nachts ist

der Trajekt unterbrochen. Wasserstand 14 Fuß.

London, Montag, 11. Februar, Nachts. (Wolff's Tel. Bur.) g

In so eben stattgehabter Sitzung des Unterhauses beantragte

der erste Lord der Admiralität, Charles Wood, das Budget für die Flotte so festzustellen, als ob der Krieg fortdauerte, derselbe verlangte jedoch nur ungefähr zwei Drittheile der Summe. Unter Anderem werden 6000 Matrosen mehr gefordert und auf Ver⸗

mehrung der Marine⸗Artillerie angetragen. Das Haus votirte die

geforderten Millionen ohne Abstimmung und fast auch ohne Diskussion.

Im Oberhause tritt morgen der Privilegien⸗Ausschuß zu sammen, um in Betreff der lebenslänglichen Pairie des Lord Wensleydales (Parkes) zu berathen.

8 Kunst und Wissenschaft.

Die seit der Mitte des vorigen Jahres bei Trowitzsch zu Frank⸗ furt a. O. erscheinende, von B. Gräser unter Mitwirkung von Magistratsper⸗ sonen, städtischen und anderen Beamten redigirte „Monatsschrift für preußisches Städtewesen“ liegt nun schon bis zum diesjaͤhrigen Februarhefte vor. Der Anlage nach ist hier alles vereinigt, was man von einem solchen Journal fordern kann. Die erste Rubrik desselben bringt jedesmal einen Ueberblick der unmittelbar zuvor ergangenen, auf städtische Angelegenheiten bezüglichen Gesetze, Allerhöchsten Erlasse, Ministerial⸗ Verfügungen und Entscheidungen der obersten Gerichtshöfe mit Hinweis auf die Nummern der Gesetz⸗Sammlung und öffentlichen Blätter, in denen das betreffende Dokument sich findet; in der zweiten Rubrik treffen wir Mit⸗ theilungen über Kommunalverwaltungsfragen, die dritte bringt Mitthet⸗ lungen zur Statistik der preußischen Städte, die vierte Tages⸗Chronik und Korrespondenzen, endlich eine fünfte Anzeigen der neu erschienenen, in den Bereich der Monatsschrift einschlagenden Literatur. Besonders reichhaltig bedacht und von anerkennenswerther Vollständigkeit ist die vierte dieser Rubriken. Sie enthält erstens Personal⸗Nachrichten und Anzeige von Vakanzen städtischer Aemter, Tages-Neuigkeiten aus dem Bereich der Städte, endlich vermischte, ab und zu auch die Institutionen des Auslandes berührende Nachrichten. (Pr. C.)

Von einer im Königlichen Ministerium für landwirthschaftliche Angelegenheiten angefertigten graphischen Darstellung, welche die Durch⸗ schnitts⸗Marktpreise von Weizen und Roggen in der Hauptstadt Berlin⸗ für jedes einzelne Jahr von 1624 bis 1854 anschaulich machte, ist bereits früher berichtet worden. Eine ähnliche bildliche Darstellung des Standes und Ganges der NRoggenpreise in der Hauptstadt, jedoch nur von dem Jahre 1764 ab, ist, auf Anregung des Ober⸗Praͤsi⸗ denten der Probvinz Frandenburg, von den Aeltesten der hiesigen Kauf⸗ mannschaft veranstaltet und aus den polizeilichen Marktpreis⸗Notirungen

einem einzigen lithographirten Blatte enthalten und bezeichnet anschaulich

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durch Eduard Vieler entworfen worden. Die ganze Darstellung ist auf

für jedes einzelne Jahr, und zwar mit Rücksicht auf die Monats⸗Varia⸗ tionen, zugleich den höchsten, den niedrigsten 1. durchschnittlichen Stand der Roggenpreise. (Pr. C.) 8 8

E“ u1u“X“ 16“

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Wir haben kürzlich der Fortschritte erwähnt, die Spanien neuerdings in der Anwendung des Dezimalsystems mache. Die dama⸗ ligen Anordnungen betrafen das metrische Maß⸗ und Gewichtssystem. Seitdem ist durch ein unterm 30. Dezember v. J. ergangenes Dekret das Dezimalsystem nun auch in das spanische Münz⸗ und Rech⸗ nungswesen eingeführt worden. Nach diesem Dekret soll nämlich der Neal, welcher die gesetzliche Münz⸗Einheit des Landes bildet, in 100 Centimos getheilt werden. Bisher geschah dies bereits in den Zollkassen; von Anfang die⸗ ses Jahres aber sollte die Dezimal⸗Rechnungsart in allen öffentlichen Anstalten und Kassen des Königreichs eingeführt werden. Da nun in Zukunft auch die Steuern nach dem neuesten System zu berechnen sind, so werden bald alle Volksklassen mit der Veränderung vertraut sein. Einstweilen besteht indeß der Uebelstand, daß die wirklich vorhandenen Münzen dem neuen Systeme nicht entsprechen, da der Real bis jetzt in 34 Maravedies eingetheilt wird, so zwar, daß nur Stücke zu 2 Maravedies (Ochavos), 4 M. (Quartos) und 8 M. (2 Quartos) geprägt und der Real gemeinhin zu 8 ½ Quartos gerechnet wurde. Das Reductionsverhältniß, wonach 3 Centimos auf 1 Maravedi gerechnet werden sollen, ist also nicht ganz genau. In Zukunft soll aber der Real zu Decimas und halben De⸗ cimas ausgeprägt werden. Der Centimo wird also immer nur eine Rechnungsmünze bleiben. (Pr. C.) 1 68

Alexandria, Ende Januar. Die internationale Kommis⸗ sion zur Durchstechung des Isthmus von Suez, bestehend aus den Herren Paleocapa, Conrad, Negrelli, Maclean, Reudel, Havry Hevret, Renaud, Lentze und Licusson, wird sich binnen zwei Monaten zu London vereinigen, um das Programm der auszuführenden Arbeiten zu erörtern und schließlich festzustellen. 9

Diejenigen Personen, welche Entwürfe zu unterbreiten, oder Vor⸗ schläge zu machen in der Lage wären, können sich damit an den Herrn Barthelemy St. Hilaire, Mitglied des französischen Instituts und Gene⸗ ral⸗Secretair der allgemeinen Gesellschaft für den Suez⸗Kanal, nach Pa⸗ ris wenden, wozu Herr Ferd. von Lesseps unter dem 15. Januar von hier aus auffordert.

Nuarktmrelse. Berlin, den 11. Februar.

zZzu Lande: Weizen 3 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf. Roggen 3 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Hatfer 1 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf. zZu Wasser: Weizen 4 Rthlr. 20 Sgr., auch 3 Rthlr. 10 Sgr. Roggen 3 Rthlr. 10 Sgr., auch 3 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. 10 Sgr., auch 2 Rthlr. 5 Sgr. Haser 1 Rthlr. 15 Sgr, auch 1 Bthlr. 12 Sgr. 6 Pf. Erbsen 3 RBthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. Sonnabend, den 9. Februar. Das Schock Stroh 10 Bchlr., auch 9 Rthlr.

26 Sgr., geringere Sorte auch 20 Sgr. Kartoffeln, der Scheffel 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. 25 8.

weis 2 Sgr., auch 1 Sgr. 6 Pf.

Der Centner Heu metzen-

Leipzig, 11. Februar. Leipzig-Dresdener 220 G. Löbau-Zit- tauner 53 G. Magdeburg-Leipziger 338 G. Berlin-Anhaltische —. Berlin-Stettiner 471 ½ G. Cömn -Mindener 166 G. Thüringische 413 ½ G. Friedrich -Wilhelms-Nordbahn —. Altona - Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 129 G.; C. 118 ¾ G. Braunschweiger Bank-Actien Litt. A. u. B. 130 G. Weimarische Bank-Actien Litt. A. u. B. 115 G. Wiener Banknoten 96 ½⅔ G. Oester- reichische 5proz. Metalliques 81 ½ Br. 1854 er Loose 101 Br. 1854er National-Anleihe 82 G. Preuss. Prämien-Anleihe —.

Stettin, 12. Februar, 1 Uhr 45 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. J. Staats-Anzeigers.) Weizen, Frühjahr 107 109. RKoggern 565 Frühjahr 77 a 77 ½8, Mai- Juni 77 78. Spiritus 12 ½, Frühjahr 12 ½ a 12 bez. Rübl April-Mai 15 â¾f bezahlt, 16 Br., Herbst 14 ½ Br.

MGarnburg, 11. Februar, Nachmittags 2 Uhr 30 Minaten.

Schluss -Courze: Preussische 4 ½proz. Staats-Anl. 100 Br. Preussi- sche 3 ½proz. Prämien-Anleihe 414 ½ Oesterreichische 4proz. Loose 416. 3 proz. Spanier 36 ½. 1 proz. Spanier 22 ½. Englisch--russische Berlin - Hamburg 113 ½. Cöln-Mindener 166. Mecklenburger 53 ½. Magdeburg- Wittenberge 49. Berlin-Hamburger 1ste Priorität 102 ¼, Cöln-Mindener 3te Priorität 90 G. Scechr ge-

schäftslos. Russen 89 G.

Sproz. Anleihe —.

G 8 8 Getreidemarkt. Weizen loco 20 Thlr. gegen letzten Bericht höher, auswärts 5. Inbaber halten zum Theil ganz zurück. Roggen

auswärts 6 höher; 118 bis 119 Pfd. Dänemark einzeln 120 geboten-. Oel, pro Februar 29 ½, pro Mai 30 ½⅛, pro Oktober 27 ⅛. Kaffee bei ge-

ringem Umsatz unverändert.

Frankfurt a. M., 11. Februar, Nachmittags 2 Uhr 50 Minuten. Günstige und steigende Tendenz in österreichischen Fonds und Actien. Spanische 3proz. matt, 1proz. etwas fester, in Eisenbahn-Actien stiller Umsatz und wenig niedriger.

Schluss-Course: Neueste preussische Anleihe 113 ½. Preussische Kassenscheine 105. Cöm-Mindener Eisenbahn-Actien —. Friedrich- 88 ilhelius -Nordbahn 60 ½. Ludwigshafen-Bexbach 166. Frankfurt- Hanau 79. Berliner Wechsel 105 ½. Hamburger Wechsel 88 ½¾. Lon- doner Wechsel 119 ¾. Pariser Wechsel 93 ½. Amsterdamer Wechsel 100. W lener „Wechsel 112 ⅞. Franklurter Bank-Antheile 121 ⅛. Zproz. Spanier 38 ⅛. 1 proz. Spanier 24 %. Kurhessische Loose 59. Badische Loose 47 ½. 5 proz. Metalliques 78 ½. 4 ½proz. Metalliques 70 ⅞. 1854er Loose 99 ½. Oesterreich. National -Anlehen 81 ½. Oesterreich. Bank-Antheile 1167.

Wien, 12. Februar, Nachmittags 1 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Geldmangel drückte die Speculation.

Schluss - Course: Silberanleihe 86. 5proz. Metalliq. 83 ½. 4 ½proz. Metalliques 74. Bank-Actien 1023. Nordbahn 245 ¼¾. 1839er Loose 136. 1854er Loose 104. National-Anlehen 85. Bank-Int.-Scheine 265. London 10, 22. Augsburg 106 ½¼. Hamburg 77 ¼. Paris 123. Gold 10 ½. Silber 7 ½.

Amsterdanza, 11. Februar, Nachmittags 4 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Börse lebhaft.

Schiuss-Course: Sproz. österreich. National-Anleihe 77 ½. 5 proz. Metailliques Litt. B. 82. ⁄2. 5proz. Metalliques 7542⁄. 2 ½proz. Metalliques 38 ⁄. „proz. Spanier 23 ⁄. Zproz. Spanier 37 ⁄⁄. Wiener Wechsel 32 ¾. Hamburger Wechsel, kurz 35 8. Holländische Integrale 63 ½.

Getreidemarkt. Weizen preishaltend. Roggen 10 Fl. höher, ziemlich lebhaft. Raps, pro Frühjahr 99 ½. Rüböl, pro Frühj. 48 ¼.

London, 11. Februar, Mittags 1 Uhr. (Wolff’'s Tel. Bur.) Consols 91 ½.

Nachmittags 3 Uhr Minuteu. (Waolfl’'s Tel. Bur.) Consols 91 ¾. 41proz. Spanier 23 ¾½. Mexikaner 20 ½. Sardinier 89 ½. 5 proz. Russen 104. 4 proz. Russen 92.

Das fällige Dampfschiff aus New-York ist eingetrofsen. Der Cours auf London war daselbst 108.

Getreidemarkt. Schlecht konditionirter englischer Weizen wurde zu letzten Preisen verkauft; fremder Weizen fest, und nur we- nige Verkäufer am Platze. Hafer ¼ 1, Gerste, Bohnen, Erbsen 1—2 Schillinge billiger. 1—

Paris, 11. Februar, Nachmittags 3 Uhr. (Wolfl's Tel. Bur.) Die Börse eröffnete in sehr matter Haltung und die 3 proz. wurde zu 72, 70 gemacht. Bald jedoch stellte sich das Vertrauen wieder her; die Rente stieg auf 73 und schloss bei geringem Umsatz, aber in fester Haltung zur Notiz. Sämmtliche Industriepapiere matt. Consols von Mittags 12 Uhr und von Mittags 1 Uhr waren gleichlautend 91 ge- meldet.

Schluss-Course: 3proz. Rente 72, 95. 4 ½proz. Rente 96. 3 proz. Spanier —. 1 proz. Spanier 24. Silberanleihe —.

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Keönigliche Schauspiele. Mittwoch, 13. Februar. Im Opernhause. (30ste Vorste lung): Don Juan, Oper in 2 Abtheilungen mit Tanz, von Mozart. Mittel⸗Preise.

Im Schauspielhause. (44ste Abonnements⸗Vorstellung): Die Waise von Lowood, Schauspiel in 2 Abtheilungen und 4 Akten, mit freier Benutzung des Romans von Currer Bell, von Charlotte Birch⸗Pfeifer. Kleine Preise. 1b 1

Donnerstag, 14. Februar. Im Schauspielhause. 45ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung. Die Braut von Messina, oder: Die feindlichen Brüder, Trauerspiel in 4 Abtheilungen, von Schiller. Kleine Preise. 8

Im Konzertsaale des Koniglichen Schauspielhauses: Deuxiéme représentation de Mr. Levassor et de Mlle. 1 eisseire: Le Zougeoir, vaudeville en un acte, par Mr. Caraguel. Brelan de Troupiers, vaudeville en un acte, par Mr. Dumanoir. Adélaide, ou: Les couplets de fète, chansonnette comique. Titi 3 Ro- bert le diable, grande scène bouffe, parodie ge Robert. La meoere de famille romance nouvelle. Anfang Uhr.

Vor der bestimmten Ankündigung eines etwa noch stattfindenden vierten Subscriptions⸗Balles kann die General⸗ Intendantur keine

Meldungen um Ball⸗ oder Zuschauer⸗Billets annehmen.

OHeffentlicher Anzeiger.

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Steckbrief. liefern.

Der gegenwärtige Aufenthalt des Faktor August Earl Herbst aus Insterburg, welcher mehrfacher Betrügereien dringend verdaͤchtig ist, hat bisher nicht ermittelt werden können. Alle Civil⸗ und Militairbehörden werden daher er⸗ sucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betre⸗ tungsfalle zu verhaften und an die Gefängniß⸗

11“ Inspection des unterzeichneten Gerichts abzu⸗

Signalement. serk

August Carl Herbst, aus Insterburg ge⸗ 8 bürtig. daselbst sich aufgehalten, evangelischer Koöͤnigsberg, den 5. Januar 1856. Religion, 24 Jahr alt, 5 Fuß 3 Zoll groß, dunkelblonde Haare, bedeckte Stirn, dunkelblonde Augenbrauen, graue Augen, breite Nase, ge⸗ wöhnlichen Mund, gute Zähne, Kinn und Ge⸗

sichtsbildung obal, Gesichtsfarbe gesund, mittlere Gestalt, spricht nur deutsch und hat keine be⸗ sondere Kennzeichen.

Königl. Stadtgericht. Untersuchungsrichter.