die persische Regierung gerichtet, auf welches diese eine abschlägige Ant⸗ 8— cc höbe. 5 letzten Nachrichten aus Indien züfolge solle eine Expedition von Bombay nach Buschir abgehen. Seiner Ansicht nach sei das Recht nicht auf Seiten Englands. Die Perser seien in Bezug auf ihre Weiber sehr empfindlich, und die Frau Mirza Haschim’s vSJEEA“ blüte. Vertragsmäßig dürfe England nur in Ta⸗ sei aus Königlichem Geblüte. Vertrag be den Mir bris und Teheran Agenten halten. Trotzdem habe man den Mirza aschim nach Schiras gesandt. Man habe sowohl von dem Schah, wie seinem Minister Entschuldigungen wegen ihres Benehmens verlangt, obwohl es sich nicht zieme, von einem Könige zu verlangen, daß er sich entschuldige. Um dem Ultimatum Nachdruck zu geben, habe man den ersten Schritt zu einem Kriege mit Persien gethan. Ein solcher Krieg aber sei unter den obwaltenden Umständen unpolitisch, indem er Persien Rußland in die Arme werfen werde. Lord Palmerston entgegnete, es sei wohl schwerlich im Interesse Englands gehandelt und könne kaum dazu dienen, die Schlichtung derartiger Zwistig⸗ keiten zu fördern, wenn ein über die Sachlage nur unvbvollkom⸗ men unterrichtetes Parlaments⸗Mitglied so ohne Weiteres erkläre, daß England im Unrecht und die ihm gegenüberstehende fremde Macht im Rechte sei. England habe in der Regel in Schiras einen Agenten ge⸗ habt. Die Frau des Mirza Haschim sei keineswegs eine Verwandte des Schah, und es sei Brauch, den Schutz, welche eine Gesandtschaft dem gewähre, der bei ihr vor Verfolgung seine Zuflucht suche, auch auf dessen Familie auszudehnen. Herr Murray habe verlangt, daß die Frau des Mirza ihrem Gemahl zurückgegeben werde, und in Folge davon habe der persische Minister sehr unziemliche Briefe an ihn geschrieben. Der Schah selbst habe sich unnöthigerweise an der Korrespondenz betheiligt, und der Ton seiner Briefe sei ein nichts weniger als höflicher. Nicht eine Entschuldigung, sondern nur die Zurücknahme des beleidigenden Briefes habe Murray von dem Schah verlangt. Als dies verweigert worden, habe er seine Flagge eingezogen und Te⸗ heran verlassen. England befinde sich nicht im Kriege mit Persien; aber Murray habe die Regierung von Bombay gebeten, zwei kleine Schiffe in den persischen Meerbusen zu schicken, um die britischen Interessen in Bu⸗ schir zu schützen. — Disraeli fragte, wie es sich mit der angeblich in Paris erfolgten Unterzeichnung der Friedens⸗Präliminarien verhbalte. Lord Palmerston erwiderte: Es ist dem Hause und dem Lande be⸗ kannt, daß Oesterreich vor einiger Zeit mit der vorherigen Einwilligung Frankreichs und Englands gewisse Artikel als Bedingungen vorschlug, die als Grundlage eines Friedens⸗Vertrages zwischen den kriegführenden Mächten dienen polten. Diese Artikel wurden Anfangs von Rußland mit einem Vorbehalte, später jedoch, da Oesterreich sich damit nicht einverstanden erklärte, unbedingt angenommen. Es war nach dem diplomatischen Sprach⸗ gebrauch eine Annahme pur et simple. Späͤter wurden diese Artikel in einem Protokolle zu Wien niedergelegt, welches von den Bevollmächtig⸗ ten Englands, Frankreichs und Oesterreichs unterzeichnet wurde. Die Instructionen des türkischen Gesandten waren, wenn ich nicht irre, nicht zur rechten Zeit eingetroffen. Als die Konferenz in Paris zusammen⸗ trat, kam man dahin überein, daß in dem Protokolle der ersten
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Sitzung dieses blos die einfache Aufzählung jener Artikel enthaltende
Protokoll als Theil der Vorgänge der Konferenz jenes Tages eingefügt V
und daß erklärt werden sollte, das wiener Protokoll und die von Ruß⸗ land angenommenen Artikel hätten die Bedeutung und Gültigkeit eines Präliminar⸗Friedensvertrags, und die Bevollmächtigten sollten, ohne erst die gewöhnliche Form eines besondern Präliminar⸗Vertrags durchzu⸗ machen, sofort zur Diskussion der andern Fragen schreiten, von welchen der definitive Vertrag abhängen würde. Genau so stehen die Sachen. Es läßt sich gewissermaßen sagen, daß ein Präliminar⸗Vertrag unter⸗ zeichnet worden ist, insofern nämlich jenen Artikeln die Bedeutung eines solchen Vertrags beigelegt worden ist. Doch ist kein von den Bevollmächtigten unterzeichneter und von den Souverainen zu rati⸗ fizirender Vertrag abgeschlossen worden, wenn auch der Sache nach ein Präͤliminar⸗Vertrag unterzeichnet worden ist. Disraeli: Wann? Lord Palmerston: In voriger Woche; ich weiß nicht mehr ganz genau, an welchem Tage, doch ganz vor Kurzem. — Das Armee⸗Budget wurde hierauf im Subsidien⸗Comité berathen und 26,000,000 Pfd. wurden aus 88 konsolidirten Fonds zur Bestreitung der votirten Subsidien ange⸗ wiesen.
— 5. März. Heute früh um 5 Uhr brach während des von Herrn Anderson gegebenen Maskenballes im Coventgarden⸗Theater eine Feuersbrunst aus. In diesem Augenblick steht das ganze Ge⸗ bäude in Flammen und es unterliegt kaum einem Zweifel, daß es vollständig niederbrennen wird.
Frankreich. Paris, 4. März. Der „Moniteur“ berichtet heute über die Eröffnungsfeierlichkeit. Nach der Eidesleistung der neu ernannten Senatoren Canrobert und Bosquet und zweier seit der letzten Session gewählten Deputirten erklärte der Staatsminister im Namen des Kaisers die legislative Session des Jahres 1856 für eröffnet und lud den Senat und den gesetzgebenden Körper ein, sich am folgenden Tage in ihren verschiedenen Sitzungslokalen zu versammeln, um ihre Arbeiten zu beginnen. — Ueber die vor⸗ gestrige Festlichkeit in den Tuilerieen erfährt man, daß die Ein⸗ geladenen sich um 9 Uhr in der Dianen⸗Galerie versammelten, wo auf der einen Seite ein kleines Theater improvisirt war, während ein ungeheures Buffet die andere Seite einnahm. Um 9 ¼ Uhr traten der Kaiser und die Kaiserin, von der Prinzessin Mathilde, der Gräfin Montijo und dem Prinzen Napoleon begleitet, in den Saal. Sofort wurde der Vorhang aufgezogen und ein Vaudeville aufgeführt, dem ein Vortrag auf der Harfe und eine mimische Vorstellung des Komikers Brasseur folgten. Es wurde viel gelacht und applaudirt. Der Kaiser und die Kaiserin machten hierauf noch einen Gang durch den Salon
zur Begrüßung der Damen und entfernten sich. — Wie verlautet, hat die Division Luzy⸗Pelissac Befehl erhalten, sich zur Einschiffung nach dem Orient bereit zu machen; nach den ergangenen Weisun⸗ gen müssen sämmtliche Abtheilungen derselben noch vor Ende des Monats von Marseille abgesegelt sein. Ferner soll an die zur Rückkehr nach Frankreich bestimmten Krim⸗Regimenter der Befehl abgegangen sein, vorläufig noch im Orient zu bleiben und auch ihre Depots werden Frankreich verlassen, um zu ihnen zu stoßen. Als Hauptursache aller dieser Maßregeln wird angeführt, daß Skorbut und typhöse Krankheiten von Neuem unsere Spitäler im Orient gefüllt haben. Man spricht von 15,000 Kranken, die unsere dortige Armee zähle, deren Zustand jedoch durchgängig nicht sei und blos Pflege, so wie Luft⸗ und Kostveränderung erheische.
— 5. März. Der Senat hielt gestern seine erste Sitzung; Jerome Napoleon wohnte derselben bei. Die Generale Bosquet und Canrobert waren ebenfalls anwesend.
Spanien. Eine Depesche aus Madrid vom 3. März lautet: „Herr Corradi, der als diesseitiger Gesandter nach Lissabon geht, wird dem Marschall Saldanha den Orden des gol⸗ denen Vließes überbringen. — Die Statuten des Credit mobilier sollen rasch erledigt werden.“
Türkei. Auf dem englischen Kriegs⸗Ministerium sind fol⸗ gende Depeschen des Generals Codrington eingetroffen:
Sebastopol, 16. Februar.
Mylord! Ich habe die Ehre, zu melden, daß am Morgen des 12. Februar eine auf ungefähr 3000 Mann Infanterie und Kosaken ge⸗ schätzte Abtheilung Russen auf dem Bergrücken von Kardubel oberhalb des Baidar⸗Thales erschien, sich jedoch nach einer kurzen Rekognoszirung zurückzog. Die franzöͤsischen Ingenieure sprengten am 12. Februar zwei Theile der Wasserleitung, welche früher den Docks von Sebastopol Wasser zuführten. Einige Sprengversuche sind an den Mauern der großen Ka⸗ serne in der Naͤhe der Docks gemacht worden und das Unterminiren hat seinen Fortgang. Das Wetter verräͤth seit einigen Tagen das allmälige Nahen des Fruͤhlings und der Gesundheitszustand des Heeres ist fort⸗ während trefflich. General Sir Colin Campbell ist am 14. Februar wie⸗ der beim Heere eingetroffen. W. J. Codrington.
Sebastopol, 49. Februlabk.
Mylord! Der Gesundheitszustand des Heeres ist fortwährend gut, und wir sind in letzter Zeit während des überaus günstigen Wetters der letzten zehn Tage, im Stande gewesen, Schießübungen anzustellen und die Regimenter zu sonstigen Exercitien zu versammeln. Am 17. Februar erhielt die ganze Infanterie den Befehl, sich auf der Höhe des Plateaus in ununterbrochener Kolonne aufzustellen; allein der Nebel und feine Regen während der Nacht, der sich am Tage in Hagel ver⸗ wandelte, veränderte die Beschaffenheit des Bodens, und das Thermo⸗ meter sank bis auf 18 Grad (Fahrenheit), während wir in der vorigen Nacht 9 Grad hatten. Die Parade ward natürlich aufgeschoben; allein sie würde uns gezeigt haben, wie alle Truppen durch die Für⸗ sorge der Regierung und durch die Bemühungen und die Aufmerksamkeit der Divisions⸗, Brigade⸗ und Regiments⸗Commandeure an Gesundheit und Stärke zugenommen haben. Ich bin fest davon überzeugt, daß alle diejenigen unserer Verbündeten, die Lust verspürt hätten, zugegen zu sein, sich üͤber die gute Beschaffenheit des Heeres, welches mit ihnen agirt, gefreut haben würden. Heute ist ein schöner, heller canadischer Wintertag. Wir haben 14 Grad, und es ist bitterlich kalt in Folge des starken Win⸗ des. Da dieser Wechsel so plötzlich eingetreten ist, so hat vielleicht Man⸗ gel an Vorsicht einige Frostbeulen verursacht. Das Interesse an den Schießübungen, die wir mit der Enfield⸗Büchse, jener schönen Waffe, vor⸗ nehmen, werden wir nächstens dadurch erhöhen, daß wir für einige den besten Schützen auszusetzende Preise subscribiren.
W. J. Codrington.
Die Lagerberichte der Londoner Blätter aus der Krim reichen bis zum 19. Februar. General Sir Colin Campbell ist am 14ten nach der Krim zurückgekehrt und zum Kommandanten eines Armee⸗Corps designirt worden, das indeß erst noch gebildet werden soll; angeblich sollen die leichte, 4te und Hochländer⸗ Division dieses Armee⸗Corps ausmachen. Die Einschiffung der Belagerungs⸗Artillerie, welche nach England zurückkehrt, hatte am 16ten begonnen. Das Werk der Zerstörung, sowohl in Sebastopol selbst als in der Karabelnaja-Vorstadt, hat seinen Fortgang. Man hört sehr häufig die Explosion kleinerer Minen. Am 15ten wurden mehrere bombenfeste Höhlen und Kasematten, die sich unter dem Redan befanden, gesprengt. Von den steinernen Kaser⸗ wen in der Karabelnaja ist bisher nur ein Theil zerstört worden; sie sollen aber sämmtlich vernichtet werden. Die nach dem soge⸗ nannten Canrobert⸗Hügel in der Ebene von Balaklava führende Zweig⸗Eisenbahn ist eröffnet worden. Es heißt, daß sämmtliches Material der Eisenbahnen in der Krim bereits an eine Gesellschaft
verkauft ist, welche dasselbe nach dem Frieden nach Heraklea trans⸗
portiren will, um es bei der Ausbeutung der dortigen Steinkohlen⸗ gruben zu benutzen. Der Gesundheitszustand des englischen Heeres ist nach wie vor ausgezeichnet gut. Die Franzosen und Sardinier, Letztere jedoch in bedeutend geringerem Grade, leiden an Skorbut und Fieberkrankheiten.
— Man schreibt der „Pr. C.“ aus Schumla unter dem 15ten Februar: „Wie man aus glaubwürdiger Quelle erfährt, hat der hier anwesende englische Milttgir⸗Commisfair, Herr Sken, sich erboten, allen durch die englisch ⸗ fürkischen Truppen hier und in Rasgrad
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verursachten Schaden zu vergüten und auch bereits den Kaimakam von Schumla aufgefordert, die Feststellung dieses Schadens zu ver⸗ anlassen. — Vorgestern passirte hier eine Abtheilung der in Rust⸗ chuk überwinterten Pferde des englischen Kontingents; sie gehen nach Baltschik, von wo sie sofort nach Kertsch eingeschifft werden sollen. Man erwartet in den nächsten Tagen noch 500 dieser Pferde von Rustschuk. — Der jetzt in Bukarest befindliche englische Major Wittmor hat von seinem General⸗Kommando Befehl er⸗ halten, in Oesterreich 1000 Pferde für die englische Kavallerie an⸗ zukaufen; die nöthige Erlaubniß zur Ausfuhr dieser Pferde aus Oesterreich ist bereits eingeholt. Ebenso soll derselbe 1000 Pferde in der Walachei aufkaufen und ohne Verzug über Silistria nach Baltschik expediren.“
Eine über Semlin in Wien, den 5. März eingetroffene Depesche meldet die mit der Landpost dort eingetroffene Nachricht aus Konstantinopel vom 28sten v. M., daß Hundert Millio⸗ nen Piaster neues Papiergeld emittirt werden sollten, worüber ein Zerwürfniß im Divan entstanden sei. Die Ordre, betreffend den Waffenstillstand, sei bereits nach der Krim abgegangen.
Amerika. Das Dampfschiff „Persia“ ist mit Nachrichten aus New⸗York vom 20. Februar in Liverpool angekommen.
Im Kongresse war seit der letzten Post nichts von besonderem Belang vorgekommen. Im Senate waren mehrere heftige, aber resultatlose Diskussionen über die Kansas⸗Angelegenheit vorge⸗ kommen. Auch ist demwselben auf Verlangen noch eine große An⸗ zahl, bis zum Jahre 1850 zurückreichender Aktenstücke über Central⸗ Amerika vorgelegt worden. In der Presse scheint ein milderer Ten in Betreff der Differenzen mit England angestimmt werden zu sollen.
Der Gouverneur von Kansas, Herr Shannon, war mit ausgedehnter Vollmacht, die Gesetze des Territoriums zur Aus⸗ übung zu bringen, auf seinen Posten zurückgekehrt. Er hatte zu⸗ gleich die Ordre für den im Fort Leavenworth mit 800 Mann regulairer Truppen stationirten Obersten Sumner mitgenommen, sich für alle Fälle zum Einschreiten bereit zu halten. — Der neue ame⸗ rikanische Gesandte am britischen Hofe, Herr Dallas, wollte sich am 5. März nach England einschiffen; sein Sohn begleitet ihn als Legations⸗Secretair.
In Nicaragua war Alles ruhig. General Walker stand an der Spitze von 1000 Mann. Präsident Rivaz hatte durch ein Dekret die diplomatischen Beziehungen mit dem auswärtigen Ge⸗ sandten abgebrochen. Der stellvertretende britische Vice⸗Konsul in Realejo, Herr Manning, hatte sich mit dem Minister des Auswär⸗ tigen von Nicaragua in Verbindung gesetzt, seine Sympathieen für die Bemühungen der provisorischen Regierung für Aufrechthaltung der Ruhe ausgesprochen, die Wohlgeneigtheit Englands erklärt, so lange die Regierung der Völkerrechte gemäß verfahre, das Generals⸗ Patent von Walker ausdrücklich anerkannt und versprochen, dem englischen General⸗Konsul in Guatemala, Sir Charles Wyke, eine Abschrift des zwischen Walker und Rivaz abgeschlossenen Traktats übermitteln zu wollen.
Aus Mexiko wird vom 11. Februar gemeldet, daß Puebla
durch Capitulation in die Hände von Tamariz gefallen sei und daß Letzterer sich dort verschanzt habe. General Comonfort wollte am 25. Januar 7000 Mann in drei Brigaden von Mexiko aus gegen Puebla expediren. Die Insurgenten unter Uraga sind geschlagen worden. Im Süden von Mexiko soll Ruhe herrschen. Santana's Güter sind als Eigenthum eines Landes⸗Verräthers konfiszirt worden. Alle Telegraphendrähte im Innern des Landes sind durchschnitten.
Das Parlament von Kanada ist am 15. Februar durch den General⸗Gouverneur eröffnet worden.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Köln, 3. März. Auf der Rheinischen Eisenbahn brach am 20. Sep⸗ tember v. J. im gemischten Zuge an einem Güterwagen während der Fahrt zwischen Aachen und Astenet eine Achse. Dieselbe war aus der Fabrik von Michaels u. Comp. in Eschweiler Aue, seit 1847 im Dienst und hatte überhaupt circa 10,000 Meilen, seit der letzten Revision aber erst 705 ⅔ Meile durchlaufen. Die Achse war aus Patentbündel und auf der Rheinischen Eisenbahn die erste von dieser Kategorie, welche gebrochen ist. Der Bruch war vollständig, jedoch hatte die Bruchfläche einen alten Einbruch, welcher anscheinend in zwei Perioden erfolgt war. Der frische Bruch war in Gestalt einer Birne, beim Keil bis an den Achsenumfang reichend. Die Normalbelastung des Wagens beträgt 10,000 Zoll⸗Pfund und das Eigengewicht desselben 5600 Zoll⸗Pfund. Der Wagen war be⸗ ladan mit 10,000 Zoll⸗Pfund.
Ferner brach am 12. Oktober v. J. auf der gedachten Bahn beim Rangiren eines Güterzuges auf Station Köln an einem Güterwagen eine Achse, welche (aus der Fabrik von Pauwels u. Talbot in Aachen ge⸗ liefert) seit 1844 im Gebrauch war und überhaupt einen Weg von etwa 14,000 Meilen, seit der letzten Revision indeß erst 447 Meilen zurückgelegt hatte. Die Achse war eine gewöhnlich geschmiedete. Der Bruch war voll⸗ ständig, aber mit altem Einbruch am Keilloch dicht an der Nabe. Die Normalbelastung des Wagens beträgt 9000 Zoll⸗Pfund und das Eigen⸗ gewicht desselben 5600 Zoll⸗Pfund. Der Waägen war beladen mit 9000 Zoll⸗Pfund. 9
v“ 11“ 1882 zt 281
Köln, 3. März. Am 18. Januar d. J. brach auf der Prinz⸗Wil⸗ helm Bahn waͤhrend der Fahrt an einem der Düsseldorf⸗Elberfelder Ei⸗ senbahn zugehörigen Güterwagen eine Achse, welche vor 16 Jahren aus der Fabrik von Michaels und Comp. in Eschweiler Aue bezogen wurde. Wieviel Meilen die Achse überhaupt durchlaufen hat, ist nicht zu ermit⸗ teln gewesen. Seit der letzten Revision hatte die Achse erst einen Weg von 141,29 Meilen zurückgelegt. Die Achse war eine gewöhnlich ge⸗ schmiedete, und war der Bruch derselben mit altem Einbruch, von † circa, rundum. Das Eigengewicht des Wagens beträgt 72 Centner und die Normalbelastung desselben 80 Centner.
Dresden, 4. März. Die „Sächsische Constitutionelle Zeitung“ meldet: „Wir freuen uns; den Lesern mittheilen zu können, daß in der gestrigen Sitzung des Gesammtministeriums die Konzessionsertheilung für die leipzige. Kreditbank beschlossen und dadurch den gerechten Erwartun⸗ gen des gesammten Handels⸗ und Fabrikstandes gebührend Rechnung ge⸗ tragen worden ist. — Dem Vernehmen nach haben die Gründer — unter denen vorzuͤglich die Herren Dufour⸗Forence und G. Harkort in Leipzig und Herr Kammerrath Kaskel hier eine rühmliche, keine Schwierigkeiten scheuende Thaͤtigkeit entfaltet haben — die außerordentlich liberale, bei keinem ähnlichen Institut noch vorgekommene Konzession gemacht, daß zwei Drittheile des Actienkapitals, also circa 7 Millionen Thaler, zur öffentlichen Subscription kommen sollen.“ v““
Leipzig, 5. März. Leipzig-Dresdener 241 G. Löbau --Zit- tauer 65 i G. Magdeburg-Leipziger 330 G. Berlin-Anhaltische 176 Br. Berlin-Stettiner 166 Br. Cölm-Mindener —. Thüringische 115 ⅜ G. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt -Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 132 G.; C. 120 ¼ G. Braunschweiger Bank-Actien Litt. A. u. B. 148 G. Weimarische Bank-Actien Litt. A. u. B. 121 G. Wiener Banknoten 99 ¾ G. Oesterreichische 5proz. Me- talliques 86 ½ G. 1854er Loose 1854er National-Anleihe 87 x½ B
Preuss. Prämien-Anleihe —
Gamhurg, 5. März, Nachmittags 2 Uhr 33 Minuten.
Schiuss-Course: Preussische 4 ½proz. Staats-Anleihe 100 Br. Preus- sische 3⁄proz. Prämien-Anleihe 113 G. Oesterreichische 4proz. Loose 114 Br. 3 proz. Spanier 36 ½. 1proz. Spanier 22 ⅛. Stieglitz de 1855 —. Berlin - Hamburger —. Cömn -Minden 168. Mecklenburger 56. Magdeburg-Wittenberge 48 ¾ G. Berlin-Hamburger 1ste Priorität 101 ¾. Cöm-Minden 3te Priorität 90 Br. Bei sehr beschränktem Geschäft war es matt. Stieglitz 90 G.
Getreidemarkt. Weizen und Roggen unverändert, flau und stille. Oel, pr. März 30 ½, pr. Mai 31, pr. Oktober 28. Kaffee unver- ändert. ZLink stille.
Frankftsrt a. M., 5. März, Nachmittags 2 Uhr. Feste Course, günstige Stimmung, belangreicher Umsatz.
Schluss-Course: Neueste preussische Anleihe 114. Preussische Kassenscheine 105. Cömn-Mindener Eisenbahn-Actien —. Friedrich- Wilhelus-Nordbahn 63 ½. Ludwigshafen-Bexbach 163 ½. Frankfurt- Hanau 81 ½ Berliner Wechsel 105 ½. Hamburger Wechsel 89 ¼. Lon- doner Wechsel 120 ½. Pariser Wechsel 94 ½G, Amsterdamer Wechse 100 ½. Wiener Wechsel 118. Frankfurter Bank-Antheile 122 ½. Sproz. Spanier 38 ½. 1proz. Spanier 24 7%. Kurhessische Loose 41 ¼. Badische Loose 48. 5proz. Metalliques 80 ½. 4 ⁄proz. Metalliques 75 ⅞. 1854er Loose 110 ¾¼, COesterreich. National - Anlehen 85 ⅛.
Wien, 6. März, Nachmittags 1 Uhr. (Wollt's Tel. Bur.) Börse fest, günstige Stimmung. Bank-Actien begehrt; Actien der Centralbahn wurden zu 105 ½ gehandelt.
Schluss-Course: Silber-Anleihe 86. 5proz. Metalliqunes 84 ½. 4 ½proz. Metalhques 73 ½. Bankactien 1090. Nordbahn 86 1839er Loose 137. 1854er Loose 112 ½¼. National-Anlehen 86 ¼ Bank-Interims-Scheine 3˙5 London 10, 04. Augsburg 101 ½. Hamburg 74 ½. Paris 119 ½. Gold 6 Silber 2 ¼⅞.
Amsterdam, 5. Mäörz, Nachmitt. 4 Uhr. (Wolfl's Tel. Bur.) Lebhafter Umsatz.
Schluss-Course: 5proz. österreich. National-Anleihe 80 ½ 5proz.. Metalhques Litt. B. 85 ½. 5 proz. Metalliques 79 ½. 2 ½ proz. Metalliques 40 ⅞. 1 proz. Spanier 23 ½. 3pror Spanier 38 ⅞. 5 proz. Russen Stieglitz 88 ½. 5proz Russen Stieglitz de 1855 892 ¾. Mezikaner 20 4326. Hollän- dische Integrale 63 ½.
Getreidemarkt. Weizen flau, stille. Roggen unverändert, ge- ringer Umsatz. Raps, pro Frühjahr 98. Rüböl, pro Frühjahr 474¼½.
London, 5. März, Mittags 1 Uhr. (Wollf's Tel. Bur.) Con- sols 91 ⅓.
— Nachmittags 3 Uhr — Min. (Wollf's Tel. Bur.) Consols 91 ½. 1 proz. Spanier 23 ⅛. Mexikaner 20 ½. Sardinier —. 5 proz. Rus- sen 101 ½. 4 ⁄proz. Russen 92. .“ B 18
Das fa'lige Dampfschiff aus Westindien ist eingetroffen. 8
Getreidemarkt. Ein Lheil der Zufuhren vom Montage wurde heute zu denselben erniedrigten Preisen verkauft. Ia fremdem Weizen und Früb jahrsgetreide kein Geschäft. Preise nominell.
Liverpeoel, 5. März. (Wollf's Tel. Bur.) Baumwolle: 10,000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert- b
Paris, 5. März, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Ueber die Konferenzen verlautbarte nichts Sicheres. Die 3 proz. eröff- nete zu 73, 30, stieg auf 73, 45, sank auf 72, 90 und schloss matt zu diesem Course. Eisenbahn-Actien und industrielle Werthpapiere waren anfangs gefragt, spã er matt. Consols von Mittags 12 Uhr waren 941 ⅓, von Mittags 1 Uhr 91 ½ gemeldet.
Schluss -Course: 3 proz. Rente 72, 90. 3proz. Spanier 38. 4 proz Spanier 81n
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1H.e. di bmn 1 898