1856 / 60 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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1888 Den 26. Februar. Meyen, Sec. Lt. vom 40., ins 22. Inf. Regt. versetzt. Abschiedsbewilligungen ec. Des de eencan von Köln, als Oberst Schnitzler, Oberst⸗Lieut. und Plat⸗Ing bo . „Unif. und Pension der Abschied bewilligt. WE . Fe- Landwehr: Den 26. Februar. Schulze, Sec. Lt. vom Train 1. Aufgeb. des 2. Bats. 20. Regts,,

1 ;schi ilt. der Abschied erthe I214*2*,Hen Fcns⸗ 8. Verfuͤgung des Kriegs⸗Ministeriums: Dnr 21. Februar.

Keeb, Zahlmeister⸗Aspirant, zum Zahlmeister 2. Kl. beim 1. Bat. (Spandau) 20. Landw. Regts. ernannt. 8 Den 22. Februar. Elsner, Sekretariats⸗Assistent bei der Militair⸗Intendantur des IV. Armee⸗Corps, behufs seines Uebertritts zur Marine⸗Verwaltung, die nachgesuchte Entlas8ung aus dem Militair⸗Intendantur⸗Dienste ertheilt. Pischel, überzähl. Intend.⸗Secretair von der Milit.⸗Intend. des Garde⸗ Corps, zu der des II. Armee⸗Corps, Schönberg, Sekretariats⸗Assistent

von der Militair⸗Intendantur des II., zu der des IV. Armee⸗Corps 1““ 8 en 23. Februar. eg Jochmann, Esch enh orn, Sekretariats⸗Applikanten bei der Mi⸗ litair⸗Intend. des VI. Armee⸗Corps, zu Sekretariats⸗Assistenten, Nüsch, Zahlmeister⸗Aspirant vom Füsilier⸗Bat. 12. Inf. Regts., zum Zahlmeister 2. Klasse beim 1. Bat. (Ruppin) 24. Landw. Regts. ernannt. Den 25. Februar. 2 Bernigau, Depot⸗Magazin⸗Verwalter in Lippstadt, nach Mühl⸗ hausen, Troicky, Proviant⸗Amts⸗Assistent in Aschersleben, als Depot⸗ Magazin⸗Verwalter nach Lippstadt versetzt.

Preußen. ordnung des Abgeordneten⸗Hauses stand der Bericht der ver⸗ einigten Kommissionen für Verfassungssachen und für Finanzen und Zölle über den Antrag des Abgeordneten Grafen von Schwerin und Genossen, betreffend die Einholung der nachträglichen Geneh⸗ migung beider Häuser zu der Verordnung vom 26. November 1855 über Einstellung der Steuervergütung für ausgehenden Brannt⸗

wein. Die Kommissionen hatten mit 23 gegen 1 Stimme die Ab⸗ lehnung des Antrages

Schwerin beim Hause In der Plenar⸗Sitzung brachte der Abgeordnete Graf Schweinitz und Genossen den Antrag ein: das Haus möge den Antrag Graf Schwerin zwar ablehnen; zugleich aber die Erwartung aussprechen, die Königliche Staats⸗Re⸗ gierung werde die im Gesetz vom 19. April 1854 bezeichnete Steuervergütung für exportirten Spiritus wieder eintreten lassen, sobald der Nothstand, den die Aufhebung derselben hervorgerufen, gewichen sein wird und die Zweifel, welche gegen die Zulässigkeit einer solchen Aufhebung auf dem Wege einer Verwaltungsmaßregel zu erheben sind, auf dem Wege der Gesetzgebung beseitigen. Dieser Antrag, der bereits in der Kommission in ähnlicher Weise ge⸗ stellt worden, war gleichfalls von derselben abgelehnt worden. Nachdem die Debatte geschlossen, wurde der Antrag Schwerin mit 253 gegen 53 Stimmen abgelehnt, und der Antrag des Grafen Schweinitz mit 189 gegen 109 Stimmen ebenfalls verworfen. Den Schluß der Berathung bildete der Bericht der Kommission für Handel und Gewerbe über den Handels⸗ und Schifffahrts⸗ Vertrag mit der mexikanischen Regierung. Das Gesetz wurde ohne Diskussion vom Hause angenommen. 1 In der ge 18. (15ten) Sitzung des Herrenhauses wurde ohne erhebliche Diskussion der Gesetz⸗Entwurf, betreffend die Abänderung einiger Bestimmungen des Strafgesetz⸗ buches, nach den Vorschlägen der Justiz⸗Kommission, in der vom Hause der Abgeordneten beschlossenen Fassung genehmigt. Ein folgender Gegenstand der Tagesordnung war der Gesetz⸗Entwurf, betreffend die Abänderung einiger Bestimmungen der Feldpolizei⸗ Ordnung vom 1. November 1847. Die Kommission beantragte Annahme des Gesetz⸗Entwurfes nach den Beschlüssen des Hauses der Abgeordneten. Die einzelnen Paragraphen wurden angenom⸗ men, die Finalabstimmung über den ganzen Gesetz⸗Entwurf aber vertagt, bis die Justiz⸗Kommission über den an sie zurückgewiesenen §. 349 des Strafgesetzes Bericht erstattet habe. n Sachsen. Weimar, 6. März. Nach einer offtziellen Er⸗ nie vs der weimarischen Staatsregierung ist das Actienkapital für Nasschisenbahn hscae gt . gedeckt. . iesbaden, 6. März. Unsere Stä lung g. den 39 d. M. iaberesen v n. Kassel, 6. März. Die hiesige Zeitung meldet Pafearie L1v. amtlichen Theil, daß Se. Königliche Hoheit der b - en Kammerherrn, Geheimen Ober⸗Finanzrath von Han⸗

ein⸗Knorr, zum Staats um Vorst F ste rat g ministeriums ernannt hct. 8 8 Hi

beantragt.

8 8 b Baiern. München, 6. März. So eben, 2 Uhr, wurde von der Abgeordneten⸗Kammer der Gesetzentwurf, die Uebernahme der Zinsengewährschaft für die durch Privatgesellschaften zu erbauen⸗ den vier Eisenbahnlinien betreffend, mit 130 gegen 2 Stimmen angenommen. Ferner wurde beschlossen, den Wunsch an Seine Majestät den König zu richten, daß alle Staatsbahnen verpachtet werden möchten. (N. C.) 1 Württemberg. Stuttgart, 5. März. Zu Anfang der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten ergriff der Ab⸗ geordnete von Schlayer das Wort, um eine Motion zu entwickeln, welche darauf gerichtet ist, die Staatsregierung um Erweiterung des württembergischen Eisenbahnnetzes, besonders um Anordnung des Baues einer oberen Neckarthalbahn auf Staatskosten, zu bitten. der Motion wurde mit allen gegen 9 Stimmen be⸗ ossen. . „Belgien. Brüssel, 6. März. Seit drei Tagen beschäf⸗ tigte sich die Repräsentanten⸗Kammer mit Berathung eines Gesetz⸗ entwurfes, welcher die Regierung ermächtigen soll, die freie Ausfuhr von Eisenerz auf der zwischen der Schelde und dem Meere belegenen Grenze zu gestatten. Die mit Prüfung des Entwurfs beauftragte Central⸗Section schlug vor, die freie Ausfuhr auf die gesammte Lan- desgrenze auszudehnen; ihr Antrag wurde vom Finanzminister, so wie von einigen Rednern bekämpft, während andere Redner ihn unterstützten. In der heutigen Sitzung wurde derselbe dadurch beseitigt, daß die Kammer mit 43 gegen 36 Stimmen ein Amen⸗ dement genehmigte, welches die Prüfung der Vorschläge der Cen⸗ tral⸗Section bis zur vollständigen Revision unseres Zoll⸗Tarifs vertagt. Dagegen wurde ein von zwei Deputirten beantragtes Amendement angenommen, wonach die der Regierung bezüglich der Gestattung freier Ausfuhr zu ertheilende Ermächtigung auf gering⸗ haltige Eisenerze (Pocherze) beschränkt wird. Großbritannien und Irland. London, 6. März. Zehn Mitglieder des Oberhauses, darunter die Lords Panmure, Granville, Lansdowne, Harrowby und Glenelg, haben einen Protest gegen die Resolution unterzeichnet, durch welche das Privilegien⸗ Comité dem Lord Wensleydale (Sir J. Parke) das Recht abspricht, seinen Platz unter den Peers im Oberhause einzunehmen. Das deutsche Hospital zu Dalston feierte gestern in der London Tavern sein elftes Stiftungsfest. Nachdem die herkömmlichen

Toaste ausgebracht worden waren, stattete der Vorsitzende Bericht

über die Lage des Hospitals ab. In sinanzieller Hinsicht ist die⸗

selbe eine ungünstige, indem eine bankerotte Kasse und 1500 Pfd. Schulden vorhanden sind. Daß aber das deutsche Hospital zu Dalston nicht zu Grunde gehe, ist im höchsten Grade wünschens⸗ werth, da seine bisherige Wirksamkeit eine sehr segensreiche gewesen ist, und zwar nicht nur für die Deutschen, sondern auch für die im Bezirke Dalston wohnenden Engländer. Der Charakter des Insti⸗ tuts ist ein wesentlich kosmopolitischer. Am gestrigen Abend wur⸗ den 2300 Pfd. von den Anwesenden subsecribirt. Der zu Woolwich liegende Dampfer „Firefly“ hat die Wei⸗ sung erhalten, sich in aller Eile zur Abfahrt nach der Ostsee in Pferbe cnfin häen. 140 Mann und eben so viele ifften sich gestern zu Liverpool an d

Sands“ dch Ff Mittelmeere ein. 1 11“ In der gestrigen Unterhaus⸗Sitzung beantragte Sir

W. Clay die zweite Lesung der die Abschaffung der 1.“ betreffenden Bill, welche an die Stelle des bisherigen Systems ein System freiwilliger Beiträge setzen will. Lord J. Manners beantragte die Hinausschiebung der zweiten Lesung bis über sechs Monate. Bei der Abstimmung wird dieses Amendement jedoch mit

221 gegen 178 Stimmen verworfen und die Bill wird zum zweiten

Mal verlesen.

Frankreich. Paris, 6. März. Ein Dekret ernennt den

bisherigen General⸗Vikar Abbé Delamare statt des der Regie⸗ rung mißliebigen Msgr. Baillés, der seine Stelle niedergelegt hat, zum Bischof von Lucon. Der „Moniteur“ berichtet, daß im Dezember von dem Club Victoria⸗Regatta zu Hong⸗Kong ein nau⸗ tisches Fest veranstaltet wurde, wobei die Mannschaften der in den chinesischen Meeren stationirenden französischen Fregatte „Si⸗ bylle“ mehrere Preise davontrugen, deren Betrag von 505 Francs sie jedoch, um ihre Sympathie für die Armee und die Flotte in der Krim zu bekunden, zur gleichen Vertheilung unter zwei dort verwundete französische und englische Soldaten oder

Matrosen überwiesen. Der Marine⸗Minister hat das für den fran⸗

zösischen Soldaten oder Matrosen bestimmte Geld schon empfangen.

7. März. Der heutige „Moniteur“ enthält ein Kaiserliches Dekret, wodurch das gesammte Kontingent für 1855 140,000 Mann zum Dienste einberufen wird.

Durch ein zweites Kaiserliches Dekret wird Graf Löwen⸗ hjelm, der langjaͤhrige Vertreter Schwedens beim hiesigen Hofe, zum Großkreuz der Ehrenlegion ernannt.

Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 1. März: „Durch die Annahme des Amendements Lafuente hat die Kam⸗ mer der Berathung des Wahlgesetzes ein Ende gemacht; denn sie hat dadurch zugleich den unlängst von der Kommission zum Zwecke

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Inspektor General Ferra,

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einer veränderten Abfassung zurückgezogenen Artikel, der sich auf die stellvertretenden Deputirten bezog, desinitiv verworfen. Da die Artikel 7 und 8 genehmigt worden sind, so hat der Minister des Innern ankündigen können, daß er in wenigen Tagen das voll⸗ ständige Wahlgesetz in der durch die Abstimmungen der Versamm⸗ lung ihm gegebenen Fassung vorlegen werde. Der General⸗ der Miliz und Ober⸗Bürgermeister von Madrid, hat ein Dekret veröffentlicht, welches die

gezwungene hehes aller männlichen Einwohner der Haupt⸗

stadt von 18 bis zu 60 Jahren in die National⸗Miliz anordnet, die dadurch von 20,000 auf 30⸗ bis 32,000 Mann anwachsen wird.

Ein großer Theil der Presse erhebt gegen dieses Dekret die leb⸗

haftesten Einsprüche.“

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Eine Depesche vom 5. März lautet: „Die amtliche Zeitung bringt heute das Dekret, das dem Marschall Herzog von Saldanha die Insignien des goldenen Vließes verleiht. Die Budget⸗Kom⸗ mission hat den Steuerentwurf des Finanzministers Santa Cruz

mit Stimmengleichheit, 12 gegen 12, verworfen.“

in Mentone statt, der Auftritt wurde aber durch einige Verhaf⸗ tungen beendet.

Italien. Turin, März. Abermals fand eine störende Demonstration zu Gunsten des Fürsten Florestan von Monaco

Rom, 3. März. Das amtliche „Giornale“ widerlegt die

Gerüchte von Zwistigkeiten zwischen den einheimischen, schweizeri⸗ schen und französischen Truppen; vielmehr herrsche unter ihnen die

größte Eintracht.

Türkei. Aus dem Lager vor Sebastopol, 22. Februar, wird der „Times“ geschrieben: Sicherlich ist nie ein Heer in Bezug

auf Gesundheit, kräftiges Aussehen und fröhliche Stimmung der Soldaten in besserem Zustande gewesen, als gegenwärtig das bri⸗

kommen möge.

tische Krim⸗Heer. Trotz aller zuversichtlichen Behauptungen, daß

der Frieden so gut wie abgeschlossen sei, treffen noch fortwährend Verstärkungen ein. So erhält allein die 4. Division einen Zu⸗ wachs von 1700 Mann, die aus Malta kommen. 200 derselben sind bereits gelandet. Die Kriegspartei im Lager giebt sich der Hoffnung hin, daß es am Ende doch noch einmal zum Schlagen

Bukarest, 24. Februar. In den letzten Tagen ist hier ein

Diakonissen⸗Institut unter dem Namen: „Zum heiligen Johann

des Jerusalemer Hospitals“ eröffnet worden. Dasselbe steht unter dem Patronate Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Karl von Preußen, Großmeisters des Johanniter⸗Ordens, und unter dem persönlichen Schutze des preußischen General⸗Konsuls von Meusebach.

Rußland und Polen. Nachrichten aus Warschau vom 5ten dieses Monats zufolge, hat der Fürst Theodor

Paskewitsch Warszawski, General⸗Adjutant des Kaisers, um das Andenken seines verstorbenen Vaters zu ehren, 15,000

Silber⸗Rubel für die armen Bewohner der Stadt Warschau

bestimmt und diese Summe den verschiedenen Wohlthätigkeits⸗An⸗

stalten mit der Bitte überwiesen, diejenigen Nothleidenden, welche sich an ihn selbst um Unterstützung gewendet, in entsprechender Weise zu berücksichtigen. Der Jahrestag der Thronbesteigung des Kaisers ist durch feierlichen Gottesdienst mit Tedeum, großen Empfang und Diner bei dem Fürsten⸗Statthalter, so wie durch freies Theater und Illumination festlich begangen worden.

Dänemark. Helsingör, 5. März. Die englischen Kriegs⸗Dampfschiffe „Samson“, „Pylades“, „Falcon“ und „Harrier“ sind heute Morgen südwärts gegangen.

Amerika. St. Thomas, 15. Februar. Aus St. Domingo sind gestern Nachrichten von einer abermaligen Niederlage Sou⸗ louques hier eingegangen. Nachdem derselbe bei San Tomé ge⸗ schlagen und nur mit Mühe entkommen war, sammelte er sein

Heer im Norden und setzte sich mit 10⸗bis 12,000 Mann bei

Juana Mendez fest. Am 24. Januar brach er von dort auf, um die Dominikaner bei Talanquera anzugreifen; dieselben kamen ihm indeß zuvor und griffen ihn auf der Savana larga um Uhr Morgens an. Das Treffen dauerte bis 4 Uhr Nachmittags und die Hagytier erlitten abermals eine schmähliche Niederlage. Sie ließen 1500 (nach Andern 2000) Todte auf dem Schlacht⸗ felde. Die Dominikaner machten 77 Gefangene, nahmen 2 Ka⸗ nonen, 3 Regiments⸗Fahnen, wovon eine mit dem Kaiserlichen Adler, 180 Pferde und die ganze Bagage. Die Dominikaner selbst verloren nur 25 Mann. Soulouque zog sich nach seiner Niederlage wieder auf Juana Mendez zurück. 8

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Ratibor, 8. März. Der heutige Schnellzug hat den An⸗ schluß an den Nordbahnzug in Oderberg nicht erreicht, nachdem er durch einen Unfall, welchen ein Güterzug und ein Arbeitszug bei Nendza durch Falschstellen einer Weiche erlitten hatten, 42 Mi⸗

nuten wegen Räumung der Strecke dort aufgehalten worden war. 1“ ö v1“

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1“ Landwirthschaft. 1 Die ausgedehnte, nahe an 30,000 Morgen große Niederung des linken Rheinufers unterhalb Clebve bis zur niederländischen Grenze ist durch Winterdeiche geschützt gegen den Strom, litt aber bisher in hohem Grade durch den Ruͤckstau, welcher in die unten offene Niederung von Nymwegen her bei Hochwasser eindrang. Dieser Uebelstand wurde be⸗- sonders empfindlich, seit die holländische Deichschau Oy oberhalb Nym⸗ wegen, welche aus Wiesen und Weideland besteht, im Jahre 1829 ihre Deiche um 4 bis 5 Fuß erniedrigte, so daß das Wasser schon bei 17 Fuß 1 Pegel einlaufen konnte, während die Winterdeiche auf 25 Fuß egel liegen. . 4 Die betheiligten Deichschauen Düffelt, Züfflich⸗Wyler, Nindern, Cra- nenburg nebst der niederländischen Deichschau Millingen haben sich ver-⸗ geblich bemüht, die Beerbten der Oy zur Herstellung ibrer Deiche auf die frühere Höhe zu bewegen. Langjährige Verhandlungen sind darüber zwischen den beiderseitigen Staatsregierungen gepflogen und verschiedene Pläne zur Abhülfe aufgestellt worden. 88. Am 14. September 1853 ist endlich zu Arnheim eine Vereinbarung, welche später von den beiden Regierungen genehmigt wurde, dahin zu Stande gekommen, daß die Niederung der genannten Deichschauen Düf⸗ felt ꝛc. durch einen Querdeich nahe der niederländischen Grenze gegen den Rückstau geschützt werden soll. . Der Bau des Querdeiches ist im Frühjahr 1855 begonnen und un⸗ 8. geachtet mancher Hindernisse, welche die Witterung und der Mangel an Arbeitern bot, im Dezember desselben Jahres beendet worden. 8 Der Deich erstreckt sich vom Zyfflicher Bann⸗Deich in der Nähe der Thornschen Mühle in gerader Linie bis an den Bergabhang neben der Cöln-RNymweger Staats⸗Chaussee, in einer Länge von 548 % Ruthen. Die Deichkrone liegt 2 Fuß über dem höchsten eisfreien Rückstau⸗Wasserstand vom Februar 1850, d. i. auf 24 ¾ Fuß über dem Nullpunkt des Nymweger Pegels = 44 Fuß 6 Zoll über Null am Amsterdamer Pegel. Die äußere Böschung ist 3Zfüßig, die innere 2füßig, die Deichkrone 8 Fuß breit; der Deichkörper ist durchschnittlich 13 Fuß hoch über dem Terrain. In der Durchschüttung des sogenannten Wyler Meeres ist noch ein 6 Fuß breites Banket 8 jeder Seite hinzugefügt. Die bewegte Erdmasse beträgt 32,700 Schacht⸗ ruthen. Der Heich enthält zwei massive Auslaßschleusen, eine am Wyler Meere von 10 Fuß lichter Weite und eine an der Düffeltschen Waess-r leitung von 16 Fuß lichter Weite, mit Beton⸗Gründung und doppeltem Verschluß, außerhalb mit Thoren und innerhalb mit Dammfalzen. In der Mitte des Deiches ist ein Ueberfall angeordnet für den Fall eines oberhalb entstehenden Deich⸗Bruchs. Der Ueberfall ist 100 Nuthen lang und 5 Fuß tief von der Krone ab in den Deichkörper eingeschnitten. Geschlossen ist der Ueberlauf durch eine Kahde von 3 Fuß Kronenbreite mit 2füßiger Böschung, wo⸗ gegen der Deich an der Stelle des Ueberlaufs eine äußere Böschung von 4 Fuß erhalten hat. Die Kosten sind veranschlagt auf 60,000 Rthlr., nämlich 37,800 Rthlr. für den Deich, 17,800 Rthl. für die beiden Schleu⸗ sen und 4400 Rthlr. für den Ueberlauf; in Summa 60,000 Rthlr. Ungeachtet der störenden Witterungs⸗Verhältnisse und der Theuerung, welche in Verbindung mit den vielen Deichbauten am Rhein zum Schluß der vorjaͤhrigen Deichbrüche und den Eisenbahnbauten das Arbeitslohn ungewöhnlich steigerten, ist es einer umsichtigen Bauleitung gelungen, den Anschlag inne zu halten, und noch so viel an den Baukosten zu sparen, als die Sätze für den Grunderwerb bei der Abschätzung über⸗ schritten wurden. 8 . 8 Des Königs Majestät haben, um die Ausführung dieses für den Schutz der preußischen Rhein⸗Niederung wichtigen Werkes zu Stande zu bringen, ein Gnadengeschenk von 22,500 Rthlr. zu dem Bau bewilligt, und die Königlich niederländische Regierung eben so für die betheiligten niederländischen Gemeinden Leuth, Kekerdom und Millingen einen ver⸗ hältnißmäßigen Zuschuß von 4858 Rthlr. gewährt. Den Rest der Bau⸗ kosten mit 32,642 Nthlr. haben die Grundbesitzer der betheiligten Deich⸗ schauen bereitwillig aufgebracht. Von der Erfahrung der nächsten Jahre wird es nun abhaͤngen, ob zur Vervollständigung des Schutzwerkes und zur Fortschaffung des schädlichen Binnenwassers noch eine Dampfschöpf⸗ maschine an dem neuen Deich aufgestellt werden muß. (Pr. C.) 8 Muasrktpreise. Berlin, den 8. März. ZLu Lande: Boggen 3 Rthlr 10 Sgr., auch 2 Rthlr. 20 Sgr. Grosse Gerste 2 Rthlr. 9 Sgr. 5 Pf., auch 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf. Kleine Herste 2 KEthlr. 5 Sgr. Hafer 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. . 8 Leipzi 7. März. Leipzig-Dresdener 250 G. Löbau - Zit- tauer 58226. 330 G. Berlin-Anhaltische 175 Br. Berlin-Stettiner 164 ¼ Br. Cöln-Mindener —. Thüringische 115 ½ G. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Altona-Kieler 131 G. Anhalt-Des- sauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 133 ½ G.; C. 122½ G. Braun- schweiger Bank-Actien Litt. A. u. B. 148 ½¼ Br. Weimarische Bank- Actien Litt. A u. B. 121 Br. Wiener Hanknoten 100 G. 8 Oester- reichische 5proz. Metalliques 86 ¾ Br. 1854er Loose —. 1854er Na- tiona!-Anleihe 86 ¼ G. Preuss. Prämien-Anleihe gsge 5 Konstantinopel, 20. Februar. Wechselcours: London 3 Monat 130; Marseille 205; Wien 490; Triest 487 488. Geld- course durchschnittlich um 5 pCt. höher als vorige Woche, aber im-

s hwankend. G mer T“ Wechselcours: London 117 ¼ ½ 8

Piaster; Frankreich 186 Para; Triest 455 8⸗ 2. nr 7. März, Nachmittags 2 Uhr Minuten. ares eh Preussische 4 ½proz. Staats-Anleihe 100. Preus- sische 3 ½proz. Prämien-Anleihe 113. Oesterreichische 4proz. Loose 113 Br. 3 proz. Spanier 36 ½. 1proz. Spanier 22 ¼. Stieglitz de 1855 —. Berlin-Hamburger 113. Cöln-Minden 167 ¾⅞ G. Mecklenburger 56. Magdeburg-Wittenberge 49. Berlin-Hamburger 1ste Priorität 101 ¼.

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