den Konferenzen Theil nimmt, einen Grund zur Unzufriedenheit erblickte. Es würde mir dies aus zwei Gründen leid thun. Zuvörderst müßte man, wenn die Theilnahme Preußens an den Konferenzen den Mißmuth des edlen Lords erregte, daraus den Schluß ziehen, daß der Einfluß Englands in Paris nicht so grotz sei⸗ 4 e alle wünschen müssen. Noch mehr aber würde ich jene Unzufriedenheit beklagen, weil ich die Theilnahme Preußens als einen Umstand betrachte,
z u welchem sich sowohl England wie Europa Glück wünschen darf. Was auch immer für wilde und gedankenlose und hier und da leidenschaftliche Aeußerungen und Ansichten laut geworden sein mögen, ich vermag mich dem Glauben nicht zu verschließen, daß die gegenwaͤrtig angestrebte Lösung mehr Aussicht auf Dauer gewährt, wenn alle europaͤischen Großmächte sie sanctioniren, als wenn eine derselben, und zwar eine Macht, deren Lage so eigenthümlich ist, wie die Preußens, abseits und isolirt dasteht und mit dem Abkommen, welches wir herbeizuführen wünschen, nichts zu thun hat. Die Anwesenheit Preußens auf den Konferenzen ist, meines Erachtens, das einzige Mittel, durch welches die Gesinnungen und Ansichten Deutschlands bei dieser denkwürdigen Gelegenheit vertreten und ausge⸗ drückt werden können. Freilich giebt es noch eine andere deutsche Macht, die sich von Anfang an bei den Berathungen der Konferenzen betheiligt hat, und von der ich nicht anders, als mit aller gebührenden Achtung, sprechen will. Doch erinnere ich mich, daß Fürst Metternich einmal be⸗ merkte, Oesterreich sei so recht eigentlich der Typus eines Kaiserreiches, und dieser Eigenthümlichkeit müßten alle seine Interessen entsprechen. Oesterreich besteht aus bielen Landern und vielen Volksstämmen, die fortwährend seine Sorgfalt erheischen. Preußen aber ist homogen, ist deutsch, Preußen, möchte man beinahe sagen, ist Deutschland. Schon allein aus diesem Grunde wünsche ich — ind wahrscheinlich werden meinen Wunsch alle diejenigen theilen, denen das Wohl Europa's am Herzen liegt, — daß Preußen an den Konferenzen Theil nehme. Aber nicht bloß für Europa, sondern auch peziell für England ist die Theilnahme Preußens wünschenswerth. Was auch immer über das Benehmen Preußens gesagt worden sein mag — und hier bitte ich, nicht außer Acht zu lassen, daß dieser Gegenstand, wenigstens im Hause der Gemeinen, nie Anlaß zu einer Debatte gegeben hat, — wir werden wohl daran thun, nicht zu vergessen, daß, wenn überhaupt von einem natürlichen Bundesgenossen die Nede sein kann, Preußen wohl mit Recht als der natürliche Bundesgenosse Englands bezeichnet werden darf. Von der Zeit an, wo Preußen ich zu einem Staate ersten Ranges aufschwang, ist es, abgesehen on einer kurzen Ausnahme — und damals folgte es nicht einer freien Neigung — stets unser Bundesgenosse gewesen; und Fermöge seiner geschichtlichen Ueberlieferungen, seiner geographischen Lage, er Beschaffenheit der Landes⸗Erzeugnisse, des Charakters seiner Bewohner, ja, wie ich wohl sagen darf, vermöge seiner Religion, ist Preußen eine Macht, welche stets von dem englischen Volke mit großer Sympathie und von den englischen Staatsmännern mit großem Interesse betrachtet wer⸗ den wird. Ich weiß recht gut, daß es nicht an solchen fehlt, welche gllauben, daß, weil Rußland die Theilnahme Preußens an den Konferenzen vorgeschlagen habe, dies ein hinreichender Grund für die Zurückweisung des Vorschlages sei. Eine solche Auffassung halte ich für grundfalsch ind verkehrt. Rußland, welches noch immer unser Gegner ist, hat das größte Interesse daran, daß die zu Paris erstrebte Lösung keinen allgemeinen Charakter trage. Es wird lieber mit zwei bis drei Mächten verhandeln, als bei dem bevorstehenden Arrangement den vereinigten Lillen und die vereinigte Meinung von Europa vertreten sehen. Will man die Sache blos als eine diplomatische List betrachten, so konnte Ruß⸗ land gar keinen geschickteren Zug thun, als die Theilnahme Preußens an den Konferenzen vorzuschlagen. Ward der Vorschlag genehmigt, so hatte es Preutzen ein schmeichelhaftes Kompliment abgestattet; ward er hin⸗ gegen verworfen, so hatte Rußland es nur mit einem Theile Europas zu thun, nicht aber mit dem gesammten Europa, vor welchem es sich wirk— lich fürchtet. In Folge der unbefriedigenden Antwort, die mir gestern zu Theil wurde, habe ich die Gelegenheit benutzt, den Gegenstand nochmals vor das Haus zu bringen. Ich glaube, daß die Anga⸗ ben, auf welche ich gestern Bezug nahm, durchaus richtig sind, und es würde mir zur größten Genugthuung gereichen, wenn sie durch eine Erklärung von Seiten der Regierung ihre Bestätigung er⸗ hielten. Lord Palmerston: Der ehrenwerthe Herr hat seine Frage in einer Weise gestellt, welche es mir, wie ich glaube, zur Pflicht macht, ihm und dem Hause einige Aufklärung zu geben. Es ist vollkommen wahr, daß Preußen zu den Staaten gehört, welche man bisher mit einem technischen Ausdrucke „die fünf Großmächte Europa's“ genannt hat und die sich in letzter Zeit mit einander zu benehmen pflegten, wo es darauf ankam, sich über wichtige Fragen der europäischen Politik zu verständi⸗ gen. Die Verträge der Jahre 1840 und 1841 in Betreff der Angele— genheiten des Orients wurden von Oesterreich, Frankreich, Großbritan⸗ nien, Preußen und Rußland gemeinschaftlich abgeschlossen, und wäre im vorliegenden Falle weiter nichts nöthig gewesen, als eine Konferenz der europäischen Großmächte zur Erörterung allgemeiner Fragen zu ver⸗ ammeln, so wäre Preußen ohne Zweifel zur Theilnahme an einer solchen Konferenz eingeladen worden. Die pariser Konferenz jedoch hat sich zu dem Zwecke versammelt, über einen von kriegführenden Mächten abzu— schließenden Friedensvertrag zu unterhandeln. Die natürlichen Theilneh⸗ mer an einer solchen Konferenz sind deshalb England, Frankreich, Sar⸗ dinien und die Türkei auf der einen und Rußland auf der anderen Seite. Oestreich, obgleich keine der kriegführenden Mächte, war nichts desto weniger Verpflichtungen gegen die Türkei in Bezug auf die des türkischen Gebiets eingegangen und außerdem
zwischen den kriegführenden Mäͤchten bei der Ge⸗ legenheit, welche die gegenwärtigen Unterhandlungen indirekt ver⸗ anlaßte, aufgetreten. Es konnte deshalb bei den Zonserenzen nicht über⸗ gangen werden. Die Stellun Bdec zans jedoch war nicht der Art, daß ein Grund zu seiner Theilnahme an den Konferenzen borgelegen hätte.
“ 1““
Ausgaben 1,304,531 Rthlr be, e dem vorjährigen Etat waren
v11“
512
Die Frage, welche der deutschen Maͤchte die homogenste ist und welche
die öffentliche Meinung der deutschen Staaten am treuesten repräsentirt,
will ich auf sich beruhen lassen. Preußen ist eine Großmacht; Preußen ist ohne Zweifel eine Macht, mit der stets in den innigsten Freundschafts⸗
Beziehungen zu leben, England wünschen muß, und ich hoffe daß diese
Beziehungen stets aufrecht erhalten werden und sich immer inniger ge⸗ stalten mögen. Aber Preußen glaubte aus Gründen, welche zu kritisiren wir nicht befugt sind, es liege in seinem Interesse, sich jeder Theilnahme am Kriege zu enthalten. Es hat den Versuch gemacht, eine völlige Neu⸗ tralität zu beobachten. Es hat es abgelehnt, den Verbündeten gegenüber
. 12
irgend welche Verbindlichkeiten einzugehen, und hat es vermieden, sich irgendwie auf die Seite Rußlands zu stellen. Preußen konnte also ver⸗
möge dieser seiner Stellung nicht Mitglied einer Konferenz werden, die
sich versammelt hatte, um einen Frieden zwischen kriegführenden Parteien zu Stande zu bringen. Das ist der Grund, weshalb Preußen nicht
gleich Anfangs eingeladen wurde, an der Konferenz Theil zu nehmen.
Nichtsdestoweniger bestebt ein Theil der Zwecke, welche die Konferenz
im Auge hat, in gewissem Grade in der Rebision der Verträage von 1840 und 1841, an denen Preußen sich betheiligte, nämlich der den Bosporus und die Dardanellen betreffenden Ver⸗ und schon mit Rücksicht auf diesen einen Gegenstand
träge;
hielt man es von Anfang an nicht für recht, die Unter⸗ handlungen zu Ende gehen zu lassen, ohne Preußen zur Theilnahme an der Revision der Verträge einzuladen, an deren Abschluß es theil⸗
genommen hatte.
Ohne Zweifel war man stets der Ansicht, daß im
Laufe der Unterhandlungen, und so bald sich die Aussicht auf eine be⸗ friedigende Beendigung derselben zeige, Preußen einzuladen sei, wenn auch nicht an den Unterhandlungen über den Friedensvertrag theilzu⸗
nehmen, so doch dem Resultate der Unterhandlungen derer beizutreten, welche ein direkteres Interesse an der Sache hatten. Ich glaube, oder vielmehr ich weiß, daß eine derartige Einladung an die preußi⸗ sche Regierung ergangen ist, und setze voraus, daß diese Einladung an— genommen werden wird oder bereits angenommen worden ist. Preußen
hegt jetzt natürlich den Wunsch, ein Mitglied der Konferenz zu
sein, da es dies selbst schon zu jener Zeit wünschte, wo man seine Theilnahme an den Unterhandlungen aus anderen Gründen nicht
für statthaft hielt. Schließlich muß ich nochmals bemerken, daß nichts
ungelegener ist, als die täglich wiederkehrenden Fragen über den Fort⸗
gang der Unterhandlungen. Die auf solche Fragen ertheilten Antworten
geben zu falschen Vorstellungen Anlaß, indem sie ungerechtfertigte Hoff⸗
nungen oder Befürchtungen erwecken, und ich hege daher die Erwartung,
daß das Haus die Regierung nicht zwingen wird, jener vorsichtigen Zu⸗
rückhaltung untreu zu werden, welche meiner Ansicht nach allein einer günstigen Beendigung der gegenwärtigen Unterhandlungen förderlich sein kann. — Layard fragte, wie es sich mit der in Ostindien gegen Persien
ausgerüsteten Expedition verhalte. Vernon Smith entgegnet, die Regie⸗ rung von Bombay habe zwei Schiffe zum Schutze der in Buschir woh⸗ nenden Engländer nach dem Persischen Meerbusen gesandt; über eine persische Expedition nach Binnen⸗Asien liege nichts Bestimmtes vor. — Beim Schlusse der Sitzung vertagt sich das Haus bis zum 31. März.
Frankreich. Paris, 16. März. Nach dem „Pays“ haben die indirekten Steuern im Februar, mit dem Februar 1855 ver⸗- glichen, einen Mehr⸗Ertrag von 14 ½ Millionen geliefert. — Zu
den Entwürfen, die für die nächste Zeit im Werke sind, gehört der Bau einer zweiten Eisenbahn von Paris nach der belgischen Gränze
über Laen und Soissons. — Von den drei letzten Staats⸗Anleihen
sind angeblich noch 120 Millionen in Kasse, und 535 Millionen
haben die Unterzeichner noch einzuzahlen. — Wie der „Moniteur“ anzeigt, sind die gemischten Linienschiffe „Charlemagne“, „Navarin“”“ und „Prinz Jerome“ nebst der Dampf⸗Fregatte „Albatros“ gestern von Toyulon nach dem Bosporus abgegangen. Das amtliche Blatt meldet auch, daß die Mannschaft des französischen Dampf⸗Aviso's „Faon“ am 5. März bei einem gefährlichen Brande zu Ramsgate wesentliche Dienste leistete, die ihr angebotene Belohnung aber
ausschlug.
— 17. März. Nach den heute Morgen erschienenen Bülletins
ist das Befinden der Kaiserin zufriedenstellend, das des Kaiserlichen Prinzen vortrefflich. Der Zustand des Prinzen Jerome ist befrie⸗ digender. (Tel. Dep.) 8
8. 8 1b 8 .
Dänemark. Kopenhagen, 16. März. Heute starb,
78 Jahre alt, der Etatsrath Bankdirektor Hvidt, ehemaliger März⸗Minister, ein um sein Vaterland wohlverdienter Mann.
Asien. Die in Triest am 16. März angelangte Ueber⸗ landpost bringt folgende Nachrichten: Bombav, 16. Februar. Auhd's Einverleibung in die britischen Besitzungen ist proklamirt worden. — Der Santal⸗Aufstand ist von Neuem ausgebrochen. Auf den Major Nicholson ist ein Attentat verübt worden.
v““ Statistische Mittheilungen.
Berlin, 16. März. Der Etat der Marine⸗Verwaltung. für
das Jahr 1856 enthält gegen den vorjährigen Etat keine erheblichen
Mehr⸗Ausgaben. Die fortlaufenden Ausgaben sollen darnach 554,531 Rthlr. und die einmaligen Ausgaben 750,000 Rthlr., mithin sämmtliche
Rthlr. und die einmaligen Aus⸗
8
die fortlaufenden Ausgaben auf 55
“ 8* “
gaben auf 665,000 Rthlr., mithin sämmtliche Ausgaben auf 1,217,292 Rthlr. veranschlagt. Die Mehr⸗Ausgaben des diesjährigen Etats sollen hiernach gegen das vorige Jahr beim Ordinarium 2239 Rthlr. und beim Extraordinarium 85,000 Thaler, in Summa 87,239 Thaler betragen. Die Mehr⸗Ausgaben beim Ordinario werden dadurch veranlaßt, daß einzelne zu niedrig besoldete Beamte resp. Militairper⸗ sonen Zulagen erhalten und ein Paar dergleichen im Interesse des Dienstes neu angestellt werden sollen. Das Extraordinarium zerfällt in zwei Titel, Ausgaben in Betreff des Jadegebiets zum Betrage von 491,000 Rthlr. und anderweite extraordinaire Marine⸗Ausgaben, als zur Armirung Sr. Majestät Fregatte „Thetis“ und zu Schiffsbauten 259,000 Rthlr. Die Mehr⸗Ausgaben desselben sind Behufs Verstärkung des Fonds zu Schiffsbauten und den hierauf bezüglichen Anlagen ange⸗ setzt, wie weiter unten auch näher angegeben werden wird.
Nach dem Plane, welchen die Königliche Staats⸗Regierung der vor⸗ jährigen Budget⸗Kommission mitgetheilt hat, handelt es sich bei der wei⸗ teren Entwickelung der Marine um dreierlei: 1) Herstellung von Kriegs⸗ häfen, d. h. befestigten, mit Arsenälen, Werkstätten ꝛc. versehenen Haͤfen für die Flotte, 2) Erbauung von Kriegsschiffen und 3) Herbeischaffung der Bemannung. 5 v“
Was den ersten Punkt anbetrifft, so soll für die Herstellung des Kriegshafens an der Jade die Summe von 250,000 Rthlr. zur Verwen⸗ dung kommen; dagegen sind für die außerdem beabsichtigte Anlage eines Kriegshafens in der Ostsee noch keine Ausgaben ausgeworfen. Zum Erbau von Kriegsschiffen ist nicht ganz die Hälfte des nach dem Plane erforderlichen Betrages in Ansatz gebracht. Es wird nämlich nach dem aufgestellten vorläufigen Kosten⸗Ueberschlage für eine Gründungsperiode von 15 Jahren und unter der Voraussetzung, daß für etwa 2 Millionen Thaler Vorräthe im Material aufgesammelt würden, eine Summe von durchschnittlich 800,000 Rthlr. jährlich erfordert, um eine Flotte berzustellen, welche den von der Staatsregierung beabsichtigten Zwecken entsprechen würde. Ueberhaupt ist angenommen worden, daß während der Gründungsperiode der Marine der Marine⸗Etat mit Hinzurechnung der Kosten für die Herstellung der erforderlichen Kriegshäfen, der Kosten der Bemannung der Seeschiffe und der Administrations⸗Kosten durch⸗ schnittlich die Ziffer von 2 ½ Millionen Thaler erfordern und späterhin ca. 2 Millionen Thaler jährlich betragen wird. Wenn nun der jetzige Marine⸗Etat nur 1,304,500 Rthlr. aussetzt, so würde es sich noch um die Mehrbeschaffung von 1,195,000 Nthlr. handeln, welche aber augen— blicklich die Finanzlage des Staats nicht rathsam erscheinen läßt. 8 Der Bestand der Königlichen Marine ist gegenwärtig folgender:
8 2 Segel⸗Fregatten („Gefion, und „Thetis“) von resp.
48 und 38 Geschützen
gedeckte Schrauben⸗Korvetter („Arcona“) im Bau
begriffen 8
Dampf⸗Korvette, Raddampfer („Danzig“) ..
Segel⸗Korvette („Amazone“)
1 Wachtschiff („Barbarossa“) 1 Transportschiff („Merrurn).. ‚Schooner („Hela“, „Frauenlob’“ und „J
beide erstere 3 Kanonen
Dampfer („Royal Viktoria“) Bugsirboot .. ... ..
Kanonen⸗Schaluppen à 2 Kanonen,
1 Geschüt 1G 1 v“ in 237 Geschütze. 8 “ (Pr. C.)
Wie aus einem Bericht über die Salz⸗Ausfuhr des spanischen Platzes Torrevieja hervorgeht, wurden im Jahre 1855 aus diesem Hafen 185 Schiffe mit 50,377 Modin Salz expedirt. Der Modin ent⸗ hält 1 ½ Tonnen Englisch. Von den Schiffen gingen 105 mit 28,363 Modin nach Preußen, 53 mit 13,945 Modin nach Schweden, 22 mit 6795 Modin nach Norwegen, 4 mit 919 Modin nach Amerika, 1 mit 355 Modin nach Dänemark. Unter den genannten 185 Schiffen befanden sich 45 preußische. (Pr. C.)
ve⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— Aus Central⸗Amerika wird berichtet, daß ein gewisser Rientsch aus Bielefeld den früher von einer nordamerikanischen Gesellschaft nicht verwirklichten Plan einer Dampfschifffahrt⸗Verbindung zwischen den cen⸗ tral⸗amerikanischen Südseehäfen seinerseits anscheinend mit gutem Erfolg aufgenommen hat. Von der Regierung des Staates Costa⸗Rica ist zur Förderung des Unternehmens ein ansehnlicher Zuschuß bewilligt worden. Es steht zu erwarten, daß auch die übrigen betheiligten Staaten sich der Sache in gleicher Weise annehmen werden. (Pr. C.)
—— —. .——————
J Markt reisc. 88 111““ Zzu Lande: Rogger 3 Kihir. 1. 3 . Grosse Gerste 2 Rthlr. 7 Sgr 6 Pf., auch 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. Hafer Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf, auch 1 Rthlr. 10 Sgr. zu Wasser: Weizen 4 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf., auech 3 Rihlr. 7 Sgr. 6 Ps. Roggen 3 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 3 Rthlr. 5 Sgr. Grosse Gerste 2 Rthlr. 10 Sgr., auch 2 Rthlr. 5 Sgr. Hafer 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Erbsen 3 Rihlr. 15 Sgr., .“ SJonnabend, den 15 März. Das Schock Stroh 9 Rthlr. 15 Sgr., auch 8 Rthlr. 20 Sg Der Centner Heu 29 Sgr., geringere Sorte auch 27 Sgr. Kartoffelpb, der Scheffel 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 25 Sgr., metzen- weis 2 Sgr, auch Sgr. 6 Pf. ge
11““
Rthlr.
Leipzig-Dresdener 251 G. Löbau-Zit tauer 56 ½ G. Magdeburg-Leipziger 326 Br. Berlin-Anhaltische —. Berlin-Stettiner —. Cöln-Mindener —. Thüringische 115 ¼ G. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Altona-Kieler 122 G. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 143 Br.; C. 131 ½ Br. Braunschweiger Bank-Actien Litt. A. u. B. 145 Br. Weimarische Bank-Aetien Litt. A. u. B. 119 ½ 6. Wiener Banknoten 101 G. Oesterreichische 5proz. Metalliques 86 ¼¾ G. 1854er Loose —. 1854er National-Anleihec 87 G.
Preuss. Prämien-Anleihe —.
Hamburg, 17. März, Nachmittags 2 Uhr 58 Minuten. Schluss-Course: Preussische 4 ½proz Staats-Anleihe 100. Preus- sische 35 proz. Prämien -Anleihe 112 ½. Oesterreichische 4proz. Loose 111 Br. 3proz. Spanier 37 ½. 1proz. Spanier 23 ½. Stieglitz de 1855 90 bez. u. g 1 “ 113. Cöln-Minden 167. Mecklenburger 53 ¼. Magdeb.- Nittenberge 49 ¾ G. Berlin-Hamburger 1ste Priorität 101 ¾. Cöm-Minden 3te Priorität 90 Br. Sehr matt bei sehr geringem Ge- schäft.
Getreidemarkt. veizen stille, loco niedriger. Roggen stille. Oel, pro März 33, pro Mai 32 ½, pro Oktbr. 28 ½. Kaffee 4 ¼ fest ge- halten und einzeln bezahlt. Zink ohne Umsatz.
Frankfurt a. M., 17. März, Nachmittags 2 Uhr 43 Min. In den meisten Fonds und Actien sehr lebhafster Umsatz zu besseren Coursen. 8
Schluss-Course: Seueste preussische Anleihe 114. Preussische Kassenscheine 105. Cöln-Mindener Eisenbahn-Actien —. Friedrich- Wilhelrns-Nordbahn 61. Ludwigshaten-Bexbach 156 ¼, Frankfurt- Hanau 80 ½, Berliner Wechsel 105 ⅜ Br. Hamburger Wechsel 899. Lon-- doner Wechsel 120 ½¼ Pariser Wechsel 94 5. Amsterdamer Wechsel 400 ½„ Weee EE11 Frankfurter Bank-Antheile 122 ½. Sproz. Spanier 40 ½. 1 proz. Spanier 25 %. Kurhessische Loose 41½. Eadische Loose 47 ½. 5proz. Metalliqunes 84 ½. 4 ½¶proz. Metalliques 76 ½. 1854er Loose 110 ½. Oesterreich. National-Anlehen —. Oesterreich. Bank-Antheile 1297.
KWien, 17. März, Nachmittags 12 Uhr 45 Minuten. (Wolff's Pel. Bur. Börse anfangs matt, bebielt eine unentschiedene Haltung. Elisabeth-Actien wurden zu 113 gehandelt
sSilberanleihe 90. 5proz. Metalliq. 86. 4 ½ proz. Metalliques 76 ½. Bank-Actien 1080. Mordbabn 293. 1839er Loose 137. 1854er Loose 112. National-Anleken 86 ½. Bank-Int.- Scheine 340. London
04. Augsburg 101 5b. Hamburg 75. Paris 120. Gold 6 ½.
Leipzig, 17. März.
2
AEnasterckamnz, 17. März, Nachm. 4 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Für österreichische Effekten lebhaster Begehr. - — 6pros. österreich. Natonal-Anleihe 82 ⅛ Sproz. 5proz. Metalliques 81 ¾. 2 ½proz. Meralliques 42 ½. 1 proz. Spanier 259%. 3proz. Spanier 40 ½. 5 proz. Russen Stieg- litz 89 ½. 5proz. Russen Stcglitz de 1855 90 ½. Wiever Wechsel 34. Hamburger Wechsel, kurz 35 ⅛. Holländische Integrale 63 ½.
Getreidemarkt. Weizen und Roggen unverändert, beschränkter Umsatz. Raps, pro Frühjahr 98 ½, nominell. Rüböl, pro Frühjahr 48 ¾.
London, 17. März, Mittags 1 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Con-
sols 92 ½.
— FNachmittaßs 3 Uhr — Min. (Wolff’'s Tel. Bur.) Consols 92 ½. 4 ½proz. Russen 92 ½.
Getreidemarkt. Englischer Weizen 1— 2 Schillinge höher als vergangenen Montag, fremder Weizen unverändert. Markt stille. Mehl 2, Gerste 1, Haser ½, Bohnen 1 Schilling theurer.
Eivereeol, 17. März. (Wollf's Tel. Bur.) BRaumwolle: 7000 Ballen Umsatz. Preise gegen vergangenen Sonnabend unverändert.
EeaFis, 17. März, Nachmittags 5 Uhr. (Wolff's Tel. Bur) Sehr bedeutende Gewinn-Rcalisirungen übten einen drückenden Einfluss auf die Börse. Die 3proz. eröfsfnete zu 73, 40, sank auf 73, 10, hob sich auf 73, 25 und schloss in matter Haltung zur Notiz. Consols von Mü- iags 12 Uhr und von Mittags 1 Uhr waren 922 gemeldet.
Schluss-Course: 3proz. Rente 73. 4 ⅛ proz. Rente 94. Spanier 39 ¾ †proz. Spanier 25 ½. Silberanleihe 89.
Schluss-Course: 5 11 1* Ir . — Metalliques Litt. B. 87.
3proz-
Königliche Schauspiele.
Miittwoch, 19. März. Im Opernhause. (656ste Vorstellung.): Die lustigen Weiber von Windsor. Komisch phantastische Oper in 3 Akten, nach Shakespeare's gleichnamigen Lustspiel, gedichtet von S. H. Mosenthal. Musik von Otto Nicolai. Tanz vom König⸗ lichen Balletmeister Hoguet. (Frau Bürde⸗Ney, Königl. Sächsische Kammersängerin: Frau Fluth.) Hohe Preise.
Die Billets sind mit Montag bezeichnet.
Im Schauspielhause. (79ste Abonnements⸗Vorstellung): Su⸗ sanna und Daniel. Schauspiel in 4 Akten, von C. L. W Kleine Preise.
Donnerstag, den 20. März,
Freitag, den 21. März, sind die K. Theater geschlossen.
Sponnabenr, den 22. März, “ Sponntag, 23. März. Im Opernhause. (57ste Vorstellung.) Robert der Teufel, Oper in 5 Abtheilungen, nach dem Französischen von Scribe und Delavigne, übertragen von Th. Hell. Musik von Meyerbeer. Ballets vom Königl. Balletmeister P. Taglioni. Anfang 6 Uhr. (Frau Bürde⸗Ney, Königl. Sächsische Kammer⸗ sängerin: Isabella). Hohe Preise. . I Im Schauspielhause. (80ste Abonnements⸗Vorstellung.) Narziß, Trauerspiel in 5 Akten, von A. E. Brachvogel. Kleine Preise. Der Billet⸗Verkauf zu den Sonntags⸗Vorstellungen beginnt
Sonnabend, den 22. März.