1856 / 76 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ause Kenntniß von einem Schreiben des General⸗Kommando's 8 6s Ahn h de zs⸗ worin dasselbe um die Genehmigung des Hauses bittet, die kriegsrechtliche Untersuchung gegen die Herren von Rochow⸗Plessow und von der Marwitz schon während der gegenwärtigen Session des Landtages einleiten zu dürfen. Das Schreiben und der Antrag wurde, dem Gesammt⸗ Vorstande des Hauses zur schleunigsten Berichterstattung über⸗ wiesen. Es folgte der Bericht der vereinigten Kommissionen für Rechtspflege und für Handel und Gewerbe über den Antrag des Barons Senfft von Pilsach, wegen gesetzlicher Hinwirkung zur Ver⸗ meidung des Branntweingenusses. Die Kommissionen empfahlen dem Hause: in Erwägung der großen Wichtigkeit des Gegen⸗ standes, andererseits aber auch der Schwierigkeiten, welche die Ausführung des Gesetz⸗Entwurfs mit sich führen werde, 1) zwar über den Antrag des Barons von Senfft zur Tagesordnung über⸗ zugehen; dagegen 2) die Königliche Staats⸗Regierung zu ersuchen: eine Verschärfung der Gesetze vom 7. Februar 1835 und 21. Juni 1844, den Kleinhandel mit Getränken und den Gast⸗ und Schank⸗ wirthschaftsbetrieb betreffend, durch Beschränkungen und Erschwe⸗ rungen des Verkaufs von Branntwein in den Materialläden, so wie eine Verminderung und strengere Ueberwachung der Schank⸗ stätten anzuordnen. Der Kommissions⸗Antrag wurde vom Hause mit großer Majorität genehmigt.

Das Haus der Abgeordneten bherieth in seiner gestri⸗ gen (44sten) Sitzung den Gesetz⸗Entwurf, betreffend die Zerthei⸗ lung von Grundstücken und die Gründung neuer An⸗ siedelungen in Neu⸗Vorpommern und Rügen. Derselbe wurde in Uebereinstimmung mit dem Ministerium überall nach den Kommissions⸗Vorschlägen angenommen. Es folgte der Bericht der Budget-Kommission über den Etat des Ministeriums des Innern. Die einzelnen Positionen wurden überall, meist ohne Debatte, genehmigt. Der darauf zur Berathung gestellte Etat der Marine⸗Verwaltung erregte keine Debatte; die Po⸗ sitionen wurden ebenfalls überall angenommen. Der Etat der Militair⸗Verwaltung wurde gleichfalls ohne besondere Dis⸗ kussion überall genehmigt. Dasselbe geschah mit dem Bericht über den Etat der Berg⸗, Hütten⸗ und Salinen⸗Ver⸗

Braunschweig, 28. März. Durch Verordnung ist zur Feier des 25. April, an welchem Tage der Herzog 25 Jahre die Regierung des Landes geführt haben wird, ein Vormittags⸗Got⸗ tesdienst angesetzt.

Baiern. München, 26. März. Bei den Kavallerie⸗Regi⸗ mentern hat sofort ein weiterer Verkauf von Pferden stattzufinden, da diese Regimenter gleich der Infanterie auf den gewöhnlichen Friedensfuß gebracht werden sollen. Die baierische Hypotheken⸗ und Wechselbank hat das von der Regierung verlangte Gutachten bezüglich der Kredit⸗Projekte bereits abgegeben; in hie⸗ sigen Geschäftskreisen betrachtet man dieselben und besonders das Augsburger Projekt bereits als gescheitert, da nicht die geringste Aussicht vorhanden sein soll, daß die Königliche Staatsregierung jetzt die Bewilligung zu einer derartigen Anstalt ertheilen werde. Die an die Zweite Kammer schon vor einigen Monaten ge⸗ langten Anträge bezüglich der Erweiterung der baierischen Hypo⸗ theken⸗ und Wechselbank sollen in den nächsten Tagen im Aus⸗ und kommende Woche in der Kammer selbst berathen werden. (N. C.)

Niederlande. Haag, 24. März. Der König hat den Vice⸗König von Aegypten zum Großkreuze des niederländischen Löwen⸗Ordens ernannt. Die Präsidenten und Secretaire der landwirthschaftlichen Gesellschaften des Landes sind vom Könige eingeladen worden, sich am 27sten dahier im Palaste des verstor⸗ benen Königs Wilhelm II. zu versammeln, um eine Konigliche all⸗ gemeine landwirthschaftliche Gesellschaft zu gründen, deren Statuten den gedachten Gesellschaften schon früher zugeschickt wurden.

Belgien. Brüssel, 27. März. Der „Moniteur“ veröf⸗ fentlicht heute als Zusatz zu Art. 6 des Auslieferungs⸗Gesetzes vom 1. Oktober 1833 die Bestimmung, daß jedes Attentat gegen ein fremdes Staats⸗Oberhaupt oder ein Glied seiner Familie, sei es durch Mord, Meuchelmord oder Vergiftung, nicht mehr als poli⸗ tisches Verbrechen betrachtet werden soll.

Großbritannien und Irland. London, 27. März. Contre⸗Admiral R. L. Baynes hißte gestern an Bord der Fregatte „Retribution“ zu Portsmouth seine Flagge als zweiter Befehls⸗ haber der Ostseeflotte auf. Die Schiffe „Tartar“ und „Despe⸗ rate“ gingen vorgestern von Spithead aus in See, um den ver⸗ mißten „Pacific“ aufzusuchen.

Nächsten Montag kommt der Hof wieder nach London, wird jedoch nicht länger als 8 bis 10 Tage im Buckingham⸗Palast resi⸗ diren und dann nach der Insel Wight sich begeben. Der König der Belgier kehrt morgen nach Brüssel zuriikd.

Sir Charles Wood und Admiral Berkeley begaben sich am

Montag nach Portsmouth und nahmen vorgestern eine Revue über

die bei Motherbank liegende, aus 20 30 Fahrzeugen bestehende

Kanonenbootflotille ab. Man erwartet, daß die Königin am 10.

des nächsten Monats Osborne wieder besuchen und bei der Gele⸗

genheit ebenfalls eine Musterung über die vor Portsmouth liegend

Flotte halten wird. 8 28. März. An die Feldherren der kriegführenden Mächte, meldet die „Times“, sei der Befehl ergangen, die Feindseligkeiten nicht wieder zu eröffnen, wenn mit dem 31. März die Nachricht

vom Abschlusse des Friedens noch nicht anlange.

Jahre ein vollständig überwiegender sein. Frankreich. Paris, 27. März. Das schon erwähnte

(S. Nr. 75 d. Bl.) Rundschreiben des Justiz⸗Ministers ist an die

General-Prokuratoren gerichtet und lautet im Wesentlichen wie

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8 England habe keinen Grund, über den Frieden ungehalten zu sein; der Einfluß der Westmächte werde in Konstantinopel und Stockholm auf lange

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folgt: „Schon wiederholt ist das Gerücht, die Regierung wolle die

Stellen der Notare, Sachwalter, Huissiers und Auctions⸗Kom⸗

missare aufheben oder wieder an sich kaufen, böswillig verbreitet

worden. Der „Moniteur“ hat dieses ganz falsche Gerücht aufs

Bestimmteste Lügen gestraft, und ein Journal ist wegen Verbreitung

desselben im Jahre 1853 auf meinen Befehl verklagt und verur⸗-⸗ Trotzdem vernehme ich, daß man seit einiger Zeit die Besorgnisse der Inhaber dieser Stellen zu erneuern sucht, indem man, als nahe bevorstehend, die Vorlegung eines Gesetzentwurfe ankündigt, der den Besitz dieser Stellen anzutasten bezwecke. Nicht

ist den Absichten der Regierung mehr zuwider.

theilt worden.

Sie achtet das Eigenthum dieser Stellen, wie jedes andere, und nie hat sie daran gedacht, die Inhaber derselben und ihre Familien eines Gutes zu berauben, das oft ihre Haupt⸗Einnahmequelle bildet.“ Der „Moniteur“ zeigt an, daß aus Anlaß der Geburt des Kaiser⸗ lichen Prinzen der Kaiser für die Hülfskasse der Aerzte des Seine

Departements 10,000 Fr. auf die Civilliste angewiesen habe, und daß auf den Wunsch der Kaiserin die Oster⸗Ferien der Schüler

der Lyceen und Kollegien bis zum 3. April verlängert worden seien

Der gesetzgebende Körper beschäftigte sich in seinen letzten Sitzungen mit Gesetzentwürfen von bloß örtlichem Interesse. Auf seiner Tagesordnung für diese Woche stehen das Zollgesetz, das

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V Spanien. Nach Berichten aus Madrid vom 24. März waren der Infant Don Francisco und die Minister Zabala und

Escosura, weil sie dem bestehenden Verbote zuwider am Grünen⸗- donnerstag durch die Straßen gefahren waren, jeder vom Alcalden zu 560 Realen Geldbuße verurtheilt worden. Die Gründer des spanischen Credit Mobilier haben dem Minister des Innern 100,000 Realen zur Vertheilung unter die Armen von Madrid, Valladolid und Burgos zustellen lassen. unverzüglich stattfinden.

Gesetz wegen der Kutschensteuer und die Ergänzungs⸗Credite. 8

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Die Vertheilung sollte

Eine Depesche vom 26. März lautet: „Der Finanzplan ist

von den reinen Progressisten genehmigt worden. Die Regierung vermindert den stufenweisen Abzug von den Beamten⸗Gehältern.“

Portugal. Die lissaboner Berichte vom 19ten d. M.

pr. „Tagus“ melden, daß der Finanz⸗Ausschuß der Deputirten⸗ Kammer seinen Bericht über die Finanzprojekte der Regierung ab⸗

gestattet hat. Derselbe erklärt sich zu Gunsten des Abschlusses der

von dem Finanzminister negociirten Anleihe für Eisenbahnen und andere öffentliche Bauten. 1. Turin, 25. März. Der neu zu creirende 1

Italien. piemontesische Admiralitätsrath soll zunächst angewiesen werden, sich

nach erfolgtem Friedensschlusse mit der Verlegung der Kriegs⸗

Marine nach dem Hafen von Spezzia zu beschäftigen. Wie man hört, wäre an die piemontesischen Krim⸗-Truppen Befehl ergangen, sich zur Einschiffung bereit zu halten. Die am 22. d. Mts. eröffnete Eisenbahn von Genua nach Voltri soll bis zu dem Hafen

von Savona verlängert werden. Aus Genua vernimmt man, daß gegen Provenienzen aus der Levante die gewoͤhnlichen

Quarantaine⸗Maßregeln etwas verschärft wurden.

Rom, 23. März. Die heilige Woche zeichnete sich durch den Besuch zahlreicher europäischer und amerikanischer Reisenden aus.

Den kirchlichen Feierlichkeiten wohnten Se. Königliche Hoheit Prinz

Albrecht von Preußen, die Herzöge von Sachsen⸗Meiningen und von Holstein⸗Augustenburg bei.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 22. März.

Vor des Kaisers Abreise haben sich der General⸗Adjutant Rostowzoff, Chef vom Stabe der Militairschulen, nach Friedrichshamn, die

Flügel⸗Adjutanten Fürst Obolewski, Slepzoff und Fürst Golizin

nach Helsingfors und Abo, und der General der Artillerie Merchi⸗ 5

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leritsch nach Wiborg begeben. Der Kaiser hat verfügt, daß die Kreis⸗Deputirten des donischen Kosaken⸗Heeres da sie auf

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in Zukunft

gleicher Stufe mit den Bezirks⸗Adels⸗Vorstehern

Nauf drei Jahre vom Beamtenstande in den adeligen Versammlungen

und aus Generalen, Stabs⸗ und Ober⸗Offizieren gewählt werden sollen. Den Kosaken⸗Heeren vom Asow und der Donau ist die Vergünstigung zu Theil geworden, daß sämmtlichen Chargen ge⸗ nannter Truppen Rechte und Privilegien zustehen sollen, die bisher den Chargen der Armee vorbehalten waren. Endlich ist ein Re⸗ glement in Betreff der Modalität veröffentlicht, wie in Zukunft das Strafverfahren gegen Personen gehandhabt werden solle, die nicht rechtzeitig die Soldatenkinder anmelden. Bekanntlich sind dem Staate oder vielmehr der Armee sämmtliche Kinder ans der Ehe von Soldaten, während diese im Dienste stehen, zugeschrieben. Aus diesen Sprößlingen werden die Pflanzschulen der Exerziermeister und Unteroffiziere, die sogenannten Kantonistenschulen und Lehrbataillone rekrutirt. (H. B. H.) 1

Der in Tiflis erscheinende „Kawkas“ enthält einen längeren Artikel über den Rückzug Omer Paschas. Es wird in demselben schließlich berichtet, daß der türkische Oberfeldherr, nachdem er Baracken bei Sugdidi und Befestigungen bei Kholoni, Nadschikhewi und dem Kloster von Khopi errichtet hatte, zuletzt seine Stellung als unhaltbar erkannte, die Baracken anzündete, Brücken über den Rion und die Dschuria schlagen ließ und nachdem er in der Nacht vom 27. zum 28. Januar seinen Rückzug bewirkt hatte, seine Armee auf dem langen Küstenstriche zwischen Anaklia und dem Flusse Nabada vertheilte. Nach den neuesten Nachrichten sollen die geor⸗ gischen Milizen die am Meere gelegene Festung Poti (südlich von der Rionmündung) besetzt haben.

Dänemark. Kopenhagen, 27. März. Eine General⸗ Intendantur der Civilliste mit Beamten⸗Personal und Kammerherrn Berling als Chef ist organisirt worden. (H. N.)

Amerika. La Guayra, 25. Februar. Dem jetzt in Ca⸗ racas versammelten Kongreß sind von der Regierung Vorschläge zur Wiederherstellung der Conföderation Columbia unterbreitet und dieselben angenommen worden. Nachdem bereits diese Frage durch drei Discussionen von den Repräsentanten erledigt worden, liegt jetzt die Entscheidung bei dem Senat, an dessen Willfährigkeit nicht zu zweifeln ist. Der Zweck dieses Projekts ist, die bestehende Verfassung abzuändern, was gesetzmäßig nur mit Genehmigung eines zu zwei Drittthei⸗ len neu gewählten Kongresses geschehen kann. Eine solche

Erneuerung aber würde verfassungsmäßig nur im Laufe mehrerer

Jahre zu beschaffen sein, und da man diese Zeit nicht abwarten will, so giebt das Projekt einer Conföderation Columbia und der dadurch entstehenden Territorial⸗Veränderung den Stützpunkt zur Berufung eines ganz neu zusammengesetzten Kongresses, dessen Aufgabe es wäre, die bestehende Verfassung dahin abzuändern, daß der jetzige Präsident, José Tadeo Monagas, dessen Regierung am 20. Januar 1859 abläuft, auf Lebenszeit am Ruder bleibe.

Das „Dresdner Journal“ bezeichnet die Nachricht, daß Sachsen die Eisenbahnstrecke zwischen Dresden und Bodenbach an die öster⸗ reichische Staatseisenbahn⸗Gesellschaft abgetreten habe, als völlig

Paris, Freitag, 28. März, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Auf dem Boulevard herrschte heute Abend günstige Stimmung und wurde die Zprozentige Rente zu 73, 35 umgesetzt. Man theilte als sicher mit, daß der Friedensschluß eben so gewiß, als derselbe außerordentlich günstig sei. Man setzte hinzu, der Waffenstillstand werde auf 6 Wochen verlängert werden, um Zeit zur Ratisication des Friedensschlusses zu gewinnen; die Ratificationen würden, heißt es, in der ersten Hälfte des Monats Mai ausgewechselt werden. Der Inhalt des Friedensdokuments würde vorher nicht bekannt werden. Man sieht der Unterzeichnung des Friedens⸗Traktats am künftigen Sonntage entgegen. Da die Kaiserin den Wunsch

geäußert, die Feder zu besitzen, mit welcher der Friede unterzeichnet

wird, so hat der Hofjuwelier eine Adlerfeder

diesem Zwecke angefertigt. 1

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Gewerbe⸗ und Ha

.

Nachrichten.

Die am 28. März erschienene Nr. 13 des „Preuß. Handels⸗ Archivs“ enthält unter Anderm: Die der Berathung des Abgeordneten⸗ hauses jetzt unterliegenden Verträge zwischen dem Zollverein und Bremen, den neuen mexikanischen Zolltarif, ein Exposé der Zucker⸗Accisegesetz⸗ gebung in Belgien, eine Nachweisung über den Stand des Seidenbaues in Preußen, Handelsberichte aus St. Petersburg und einen Artikel über die Handels⸗ und Bankverhältnisse von Brasilien.

Aachen, 26. März. Heute war die Generalversammlung der Aachener und Münchener Feuer⸗Versicherungs⸗, so wie der Aachener Rückversicherungs⸗Gesellschaft. Beide hatten wiederum sehr günstige Rechnungsresultate aufzuweisen. Das Versicherungs⸗Kapital der ersteren hatte sich um circa 50 Millionen vermehrt und betrug 766 Millionen, die Jahresprämie 1,390,829 Rthlr., die Zinseneinnahme circa 140,000 Rthlr., die Reserve 2,308,934 Rthlr., die Dividende per Actie 68 Rthlr. Die Rückversicherungs⸗Gesellschaft hatte 152,200 Rthlr. für Prämien und 15,720 Rthlr. für Zinsen eingenommen und vertheilte 15 Rthlr. per Actie. Ihre Reserve war auf 116,122 Rthlr. gestiegen. (Aachn. Z.)

Der elektrische Telegraph zwischen Schumla und Konstantinopel steht, wie eine der „Wien. Ztg.“ vom 27. März zugekommene Notifica⸗ tion besagt, in vollem Betriebe und zwar nicht nur für die Depeschen der Regierung, sondern auch für alle Privatdepeschen; jede Depesche muß an der Spitze mit den Worten „Via Adrianopel“ versehen sein. In An⸗ betracht der Unterbrechung des Telegraphen über die Donau, einer Unter⸗ brechung, der erst mit dem Eintritt der schönen Jahreszeit ein Ende ge⸗ macht werden kann, wird ferner jeder Pribatdepesche die Angabe „Gou⸗ verneur von Nustschuk“ beigesetzt werden müssen, welche nur zur Siche⸗ rung der Beförderung über die Donau dient.

Der Handels⸗ und Schifffahrtsverkehr auf dem Platz San Francisco stellte sich während des vorigen Jahres nach einem direkten Berichte also: Es langten im Jahre 1855 insgesammt 824 Schiffe mit 412,086 Tons Last an. Unter diesen Schiffen war ein ein⸗ ziges preußisches, das von England kam und mit Kohlen beladen, auch mit einigen Passagieren besetzt nach China segelte; ferner liefen 19 ham⸗ burgische Schiffe ein, von welchen 6 direkt von Hamburg kamen. Im Ganzen zeigte sich eine sehr bedeutende Abnahme der Einfuhr, wogegen die Ausfuhr glänzend stieg. Außer Gold, das früher der einzige Aus⸗ fuhrartikel war, wurde im vorigen Jahre an Waaren überhaupt auf 240 Schiffen ein Werth von 4,645,959 Dollaes versendet. Das meiste davon ging nach Australien, China und Mexiko. Besonders Queckfilber figurirt als ein Hauptartikel. Es wurden von diesem Metall allein 28,917 Flaschen im Werth von mehr als eine Million Dollars versendet. Die übrige Ausfuhr bestand aus Brodstoffen, Häuten, Talg, Lumpen und Wolle. (Pr. C) 8 8 1

Marktpreilse Berlin, den 29. März

Zu Lande: Weizen 3 Kthlr. 20 Sgr. Roggen 3 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 3 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. Kleine Gerste 2 Riblr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 2 ARthlr. 8 Sgr. 9 Pf. Hafer 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. Erbsen 3 Rthlr. 10 Sgr.

Leipzig, 28. März. Leipzig-Dresdener 257 Br. Löbau-Zit- tauer 62 ½ G. Magdeburg -Leipziger 322 Br. Berlin-Anhaltische —. Berlin -Stettiner —. Cöln - Mindener —. Thüringische 115 ¾ G. Friedrich-Wilhelms -Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 139 Br; C. 121 ½ G. Braunschweigsche Bank-Actien Litt. A. u. B. 145 ½ Br. Weimarische Bank-Actien Litt. 161683g Wieaer Banknoten 100 G. Oesterreichische 5proz. Metalliques 86 Br. 1854er Loose —. 1854er National - An-

leihc 86 ½ Br. Preuss. Prämien-Anleihe —. 2

Smyrna, 19. Mrz. Wechselcours: London 117 ½ Piaster. Frankreich 185 186 Para; Triest 464 468 Para.

Rreslam, 29. Mätz, 1 Uhr 2 Minuten Nachmitt. (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 100 Br. Freiburger Actien 167 ¼ Br., neuer Emission 152 ¾ Br. Oberschlesische Actien Lit. A. 212 ¾ G. Oberschlesische Actien Lit. B. 181¼ G. Oberschlesi- sche Prioritäts-Obligationen D. 89 Br. Oberschles. Prioritats- Obliga- tionen E. 79 Br. Kosecl-Oderberger 228 ¾ G., neuer Emission 194 ¾ Br. Kosel-Oderberger Prioritäts-Obligationen 89 ½ Br. Neisse-Brieger Aatien 796/ Pr. Eimer zu 60 Quart bei 80 pCt. Tralles 12 ½ Rthlr. G Weizen, weiss. 53 137 Sgr., gelb. 50 132 Sgr. Roggen 90 104 Sgr. Gerste 63 75 Sgr. Haser 36 43 Sgr.

Die Börse war sehr günstig gestimmt mmtliche Acüen 2 steigenden Coursen gefragt. .