1856 / 79 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

umzuwandeln, enn wir auch des Sieges nicht sicher sein können, wir doch wenigstens eine Bürgschaft dafür haben, daß wir ihn in Zukunft besser als jetzt verdienen. Frankreich sei⸗ nerseits, welches sich des Vortheils erfreute, seit 1815 beständig ge⸗ rüstet zu sein, hat glorreich sein Recht gewahrt, zu den ersten mili⸗ tatrischen Nationen gezählt zu werden, und hat in einer Weise ge⸗ handelt, welche geeignet ist, seinen Ruhm als große Militairmacht zu erhöhen und die lange Reihe der Triumphe zu vergrößern, die es durch die Geschicklichkeit seiner Offiziere und die Disziplin und Begeisterung seiner Soldaten errungen hat. Die beiden Mächte haben gelernt, auf ihre gegenseitigen Streitkräfte zu Wasser

und zu Lande zu bauen, und haben einander, so wie

der Welt bewiesen, daß sie im Stande sind, aus den uneigennützigsten Beweggründen ein großes Bündniß zu schlie⸗

ßen und unter den schwierigsten und entmuthigendsten Verhält⸗

nissen trotz aller Anstrengungen eines schlauen Feindes zur Unter⸗ grabung ihres guten Einvernehmens treu in demselben zu verhar⸗

bedingungen, die wir noch nicht kennen, war der Krieg ruhmreich und glücklich für die Westmächte, indem er Zeugniß ablegte von der Reinheit ihrer Beweggründe, der Größe ihrer Hülfsmittel,

dem Schicksale selbst gebietet und die widerwärtigsten und drohendsten Verhältnisse ihrem Willen unterthänig macht.“

Im Arsenal zu Woolwich ist von Seiten des Feldzeugamtes der Befehl eingetroffen, an Bord des Schiffes „Lady Amherst“ 3000 Fässer Pulver nach Halifax zu verschiffen. Nach Quebec sollen gleichfalls 2000 Fässer Pulver versandt werden.

Der Bericht des General-Postmeisters für das Jahr 1855 V

enthält mit Bezug auf den inländischen Dienst die Angabe, daß die Zahl der Postämter um 525 vermehrt worden ist, so daß sie gegen⸗

wärtig im Ganzen 10,498 beträgt. Die Zahl der beförderten Briefe beläuft sich auf 456,000,000. Auf jeden Bewohner Eng⸗ lands kommen durchschnittlich ungefähr 19, auf jeden Irlands 7 und auf jeden Schottlands 15 Briefe. Die Zahl der auf die Post

gegebenen Zeitungen hat sich seit der Abschaffung des Zeitungs⸗ V stempels um etwa ein Viertel vermindert, während die Staats⸗Ein⸗

künfte aus jener Quelle etwa auf die Hälfte ihres früheren Be⸗ trages herabgesunken sind.

31. März. In der heutigen Abendsitzung des Unterhauses hat Lord Palmerston die Unterzeichnung des Friedens⸗Vertrages

offiziell mitgetheilt. Er erklärte, daß dieser Vertrag vollkommen

zufriedenstellend sei; das Ziel des Krieges sei vollständig erreicht; die Türkei werde nachhaltig beschützt sein; die Verbindung Frank⸗ reichs und Englands werde sich nicht blos erhalten, sondern noch mehr Ausdehnung gewinnen; die einzelnen Bestimmungen des Friedens würden vor Auswechslung der Ratificationen nicht ver⸗

öffentlicht, welche nach der Aeußerung des Lords im Laufe eines

Monats, vielleicht innerhalb drei Wochen stattfinden werde. Frankreich. Paris, 1. April. Die vierzehn Bevollmäch⸗ tigten haben der Revue beigewohnt. Spanien. Madrid, 31. März. Die Eisenbahn von Peres nach Sevilla ist hente der Gesellschaft Prost zugesprochen worden. Italien. Florenz, 29. März. Zwischen der toskanischen und der päpstlichen Regierung ist ein Reciprocitäts⸗Vertrag über

den Grenzverkehr zur Unterdrückung des Schmuggels und zur Er-

leichterung des Handels und der Industrie abgeschlossen worden.

Genua, 25. März. Eine amerikanische Flottille liegt schon seit längerer Zeit im hiesigen Hafen, sollte durch den 45 Kanonen führenden Dampfer „Saranac“ verstärkt werden und hierauf nach Konstantinopel und Syrien abgehen. Anläßlich der noch nicht ganz erledigten Differenz zwischen England und Amerika hat der Kom⸗ mandant des Geschwaders, Commodore Stringham, von Washing⸗ ton Befehl erhalten, das Mittelmeer zu verlassen und sich längs der spanischen Küsten zu bewegen. 8

Im Königreiche Neapel sind in letzter Zeit wiederholt Erd⸗ erschütterungen vorgekommen, und zwar fanden welche am 10. d. M. in Cittaducale zweimal in der Nacht vom 13ten auf den 14ten und in Potenza, Canosa, Castrovillari, Spezzano, Albanese, Cosenza, Nicastro, Molfetta, Bari und Barletta statt.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 27. März. So eben erscheint der offizielle Bericht über die Reise des Kaisers nach Finnland. Er war am 21. März, Nachmittags 2 Uhr, von hier abgereist, machte am andern Morgen in Friedrichs⸗ haven Halt, wo er unter andern das finnländische Kadettencorps inspizirte und eine Batterie bestieg, die im vorigen Jahre gegen die Engländer in Action gewesen war, und reiste denselben Tag 392 Helsingfors ab, wo er am 23sten in aller Frühe eintraf. 8 . 10 Uhr hörte der Kaiser die griechische Messe in der 8 oßkirche ‚zund empfing dann den Senat, das Offiziercorps ꝛc. Siessehtegoh e der Stadt überreichten ihm Salz und Brot. erfität 88 Piechisgh und lutherisch Kirche, die Uni⸗

. ⸗Ho er u ä 1t rechten Flanke der Defensionelinee. 8 n 2.

Ein Tagesbefehl des Befehlshabers des Garde- und Grena-

diercorps, Grafen Rüdiger, theilt mit, daß der Kaiser mit den

in kurzer Zeit gemachten Fortschritten der Lehr⸗ und Cadre⸗Fecht⸗

kommando's der Infanterie sehr zufrieden gewesen sei; der Graf

dankt seinen Mitarbeitern, so wie den Leuten, und fordert sie zur

weiteren Vervollkommnung auf, so daß sie den Kameraden ihrer Regimenter das Erlernte wieder beibringen können. „So kann ich erwarten“, heißt es denn, „daß im Frühling die gesammte In⸗

mit dem Bajonett fechten kann, wodurch sie dem Feinde noch furcht⸗

barer sein wird. Kugel und Bajonett sind die beiden Waffen des

Fußvolks u. s. w. (Königsb. H. Z.)

Dänemark. Kopenhagen, 29. März. In der gestrigen Sitzung des Reichsraths wurde der Antrag H. Hage's und Aagaard's auf Streichung des §. 36 des Gesammtverfassungs⸗ Gesetzes, durch welchen bestimmt wird, daß jedes Mitglied des

Reichsraths eine Jahres 5 8 s ren. Abgesehen daher von der genauen Beschaffenheit der Friedens- ee enns

mehreren zu diesem Antrage gestellten Amendements, nach längerer Diskussion mit großer Majorität verworfen, nachdem der Conseils⸗ Präsident erklärt hatte, die Regierung finde es nicht rathsam, daß

schon in di ichsraths⸗ a 1 ihrem unbeugsamen Muthe, ihrer unverbrüchlichen Aufrichtigkeit 133134554“ und jener festen und beharrlichen Entschlossenheit, die gewissermaßen

verfassung, außer wenn sie dringlicher Natur seien, was aber hier nicht der Fall sei, vorgenommen würden.

Asien. Die am 29. März zu Triest angekommene Ueber landpost hat Nachrichten aus Bombay bis zum 6. März und aus Hongkong bis zum 15. Februar gebracht. Die Einverleibung des Königreichs Audh war ohne Widerstand und Ruhestörungen vollzogen worden. Lord Canning war am 29. Februar in Kalkutta angekommen und hatte seinen Eid als General⸗Gouverneur am 1. März geleistet. Der Aufstand in China schien im Abnehmen zu sein.

In den Berichten, welche über San Francisco einge⸗ gangen sind, findet sich noch Folgendes über das Unglück, von welchem Jeddo betroffen worden ist: Am 11. November, Abends 10 Uhr, erfolgte ein gewaltiger Erdstoß, welcher 100,000 Wohnhäuser und 54 Tempel zerstörte und 30,000 Menschen das Leben kostete. Gleichzeitig brach an 30 verschiedenen Theilen der Stadt Feuer aus. Die Erde öffnete sich und verschlang tausende von Häusern

nebst ihren Bewohnern. Auch in Simoda wurde der Stoß stark verspürt, indeß hatte man von dem, was in Jeddo geschehen, selbst

am 10. Dezember noch keine Nachricht in Simoda, obgleich der Ort nur 60 Miles von der Hauptstadt entfernt liegt. Ueberhaupt schei⸗ nen die Japanesen der Katastrophe wenig Wichtigkeit beizulegen; einer beträchtlichen Anzahl der Bewohner des zerstörten Stadttheils, welche sich durch Anzeichen hatten warnen lassen, war es gelungen, sich in Sicherheit zu bringen. Die Häuser in Jeddo sind meist einstöckig und von sehr leichter Bauart. Die Tempel dagegen sind hohe Gebäude und zum Theil in starkem Mauerwerk aufgeführt.

Triest, Dienstag, 1. April, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Der fällige Dampfer aus der Levante ist eingetroffen und bringt Nachrichten aus Konstantinopel bis zum 23. März. Nach denselben lägen der Pforte sieben Projekte zur Errichtung einer Bank, dar⸗ unter eines aus Dresden, vor, sie habe sich aber noch für keines entschieden. Heute hat ein Tedeum zur Feier der Geburt des Kaiserlichen Prinzen in der Kapelle der französischen Gesandtschaft stattgehabt. Brussa ist abermals von einem Erdbeben heimgesucht worden. Nach den Berichten der „Triester Zeitung“ ist von Seiten⸗Rußlands die Circulation auf der Donau freigegeben. Eine Deputation aus der Moldau, welche in Konstantinopel gegen die Befreiung der Zigeuner protestiren wollte, ist unverrichteter Sache wieder abgereist.

ELeipzig, 1. April. Leipzig-Dresdener 257 ¾¼ G. Löbau-- Zit- tauer 63 G. Magdeburg-Leipziger 321 G Berlin- Anhaltische —. Berlin-Stettiner —. Cöln-Mindener —. Thüringische 117 G. Friedrich- Wilhelms- Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landes- bauk-Actien Litt. A. u. B. 136 ½ G.; C. 121 Br. Braunschweigsche Bank- Actien Litt. A. u. B. 145 Br. Weimarische Bank-Actien Litt. A. 8u. B. 124 ¾ Br. Wiener Bauknoten 100 § G. Oesterreichische 5proz. Metal- liques 87 G. 1854er Loose 110 ½ G. 1854er National-Anleihe 87 ½ G Preuss. Prämien-Anleihe —.

*% Konstantinopel, 18. März. Wechsel-Cours: London 3 Monat 135; Marseille 212; Wien 528. Geldcours wie vorige Woche.

Hamburg, 1. April, Nachmitrags 2 Uhr 40 Minuten.

Schluss-Course: Preussische 4 ⁄proz. Staats-Anleihe 100. Preus- sische 3 ½ proz. Prämien -Anleihe 111 ½. Oesterreichische 4proz. Loose 109 G. 3 proz. Spanier 37 ⅞, 1 proz. Spanier 23 ½. Stieglitz de 1855 Berlin-Hamburger 112. Cöln-Minden 168. Mecklenburger 53 ¾. Mag- deburg-Wittenberge 48 G. Berlin-Hamburger 1s8te Priorität 101 ½. Cöln-Minden 3te Priorität 90 Br. Flau und geschäftslos. Stieglitz 90 ¼ Br.

Getreidemarkt Weizen und Roggen stille und unverändert. Oel, pro Mai 33, pro Oktober 28 ¼ bez. Kafse lten, bishe aber nicht bezahlt. Zink 15 gehalten.

fanterie nicht nur vortrefflich schießen, sondern auch eben so gut

. London lang 13 Mk. 3 ½ Sh. not., 13 Mk. 4 ½ Sh. bez. London kurz 13 Mk. 6 ½ Sh. not., 13 Mk. 7 Sh. bez. Amsterdam 36, 15. Wien 77 5½⅞.

Disconto 6 pCt. 8 Frankfurt a. M., 1. April, Nachmittags 2 Uhr 4 Minuten. Lebhaft in österreichischen Fonds zu theilweise niedrigeren Coursen. Berxbacher Actien höher, Kurhes'ische Loose gefragt u. besser bezahlt. Schluss -Course: Neueste preussische Anleihe 114 ½. Preussische Kassenscheine 105 ½. Cöln-Mindener Eisenbahn-Actien —. Friedrich- Wilhelms -Nordbahn 63 ¼½ Ludwigshafen-Berxbach 156 ⅛. Frankfurt- Hanau 83 ½. Berliner Wechsel 405. Hamburger Wechsel 88 ½. Lon-

doner Wechsel 120. Pariser Wechsel 94 ½. Amsterdamer Wechsel

99 ½ Wiener Wechsel 117 ½⅔ Frankfurter Bank-Antheile 121. 3Zproz. Spanier 40 ¾. 1proz. Spanier 25 ½. Kurhessische Loose 41¼. Badische Loose 47. 5 proz. Metalliques 84 ¼½. 4 ½proz. Metalliques 76 ½. 854er Loose 108 ¼ Gesterreich. National -Anlehen 85 ¾. Oesterreich.

Bank-Antheile 1296.

Amsterdamn, 1. April, Nachin. 4 Uhr. (Wolfl's Tel. Bur.)

Oesterreichische Fonds etwas niedriger.

Schluss-Course: 5 proz. österreich. National-Anleihe 81 5proz.

Metalliques Litt. B. 86 ½. 5 proz. Metalliques 81. 2 ½proz. Metalliques

iproz. Spanier 25 9%. 3 proz. Spanier 39 ⁄2. Sproz. Russen Stieg-

5proz Russen Stieglitz de 1855 90 ½. Mexikaner 19 %. Lon-

doner Wechsel kurz, 11, 95. Hamburger Wechsel kurz, 35 1. Hol-

London, 1. April, Mittags 1 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Con- ols 93 ½. Nachmittags 1 Uhr 30 Minuten. (Wolsf's Tel. Bur.) Schluss- Consols 93 ½. 1proz Spanier 25. Mezikaner 20 ¼. Sardinier 5proz. Russen 104 ½. 4 ½proz. Russen 94. Hamburg 3 Monat Wechsel 13 Mk. 11 ¼ Sh. Wien 10 Fl. 25 Kr. Die fälligen Dampfschiffe aus New-York und Westindien sind ein- getrossen. Der Cours auf London war in New-York 109 ⁄⅞ bis 109 ½. Liverpool, 1. April. (Wolfl's Tel. Bur.) Baumwolle: 8000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert. Paris, 1. April, Nachmittags 3 Uhr Minuten. (Wolff's Tel. Bur.) Die 3 proz. pr. Liquidation cröfsnete zu- 72, 60, hob sich auf 72, 75, wich auf 72, 15 und schloss zu diesem Course in näger Haltung. Die Liquidation war eine schwierige. Die 3 proz. Pr. Ende Monat eröffnete zu 73, 50, stieg auf 73, 60, sank auf 73, 15 und schloss matt zu dieser Notiz. Consols von Mittags 12 Uhr waren 93 ⅛, von Mittags 1 Uhr 93 ¼ gemeldet 2

De ff en tl i che r A nze i g er.

öʒc“

5 8 1 Schluss-Course: 3proz. Rente 73, 15. 4 ʃproz. Rente 93, 50.

3proz Spanier 40 ½. 1 proz. Spanier —. Silberanleihe —.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 3. April. Im Opernhause. (b6ste Vorstellung): Norma, Oper in 2 Abtheilungen, nach dem Italienischen. Musik von Bellini. (Frau Bürde⸗Ney, Königlich sächsische Kammer⸗ sängerin: Norma, als letzte Gastrolle). Hohe Preise.

Im Schauspielhause. 91ste Abonnements⸗Vorstellung: Narziß. Trauerspiel in 5 Akten, von A. E. Brachvogel. Kleine Preise.

Freitag, 4. April. Im Opernhause. (67ste Vorstellung): Die Hochzeit des Figaro. Oper in 4 Abtheilungen, mit Tanz. Musik von Mozart. Mittel⸗Preise.

Im Schauspielhause. (92ste Abonnements⸗Vorstellung): Narziß.

Kleine Preise. Parquet⸗Logen 20 Sgr. Tribüne 20 Sgr. Parquet 20 Sgr. Fremden⸗Loge 1 Rthlr. 10 Sgr. Erste Rang⸗ Logen 1 Rthlr. Erster Balkon 1 Rthlr. Zweite Rang⸗Logen 15 Sgr. Zweiter Balkon 15 Sgr. Parterre 15 Sgr. Dritte Rang⸗Sperrsitze 10 Sgr. Amphitheater 7 ½ Sgr.

Ve rzeichmni z der vom 13. bis 31. März cr. für den Verein zur Beschaffung guter und wohlfeiler Nahrungsmittel für die bedürftigen Einwohner Berlins ein⸗ gegangenen Beiträge.

Aus den Stadtbezirken: unter den aus Nr. 35 eingegangenen und bereits bekannt gemachten 490 Rthlr. 6 Pf. befanden sich: vom Eigenthümer Pfaff 10 Rthlr. Probst zu St. Hedwig Pelldram 10 Rthlr. Madame Fürst 10 Nthlr. Der Domino⸗Verein 10 Rthlr. Weinhaͤndler Raemel 12 Rthlr. Professor Kiß 10 Rthlr. Direktor Delbrück 20 Rthlr. Direktor Neumann 15 Rthlr. Graf zu Inn⸗ und Knyphausen 20 Rthlr. Gasthofsbesitzer Schrader 20 Rthlr. Präsident Otto Camphausen 50 Rthlr. Fabrikant Henkels 25 Rthlr. N. N. Jäger⸗ straße 53: 20 Rthlr. Banquier Ebeling 20 Rthlr. Geh. Archivrath Klaatsch 10 Rthlr. Mor. Henoch 15 Rthlr. Nr. 8: 48 Rthlr. 28 Sgr., darunter Geh. Finanzrath Knoblauch 25 Rthlr. Nr. 26 nachträglich: 8 Rthlr. 20 Sgr. Nr. 50 nachträglich: 4 Rthlr. 15 Sgr. Nr. 58 nach⸗ träglich: 24 Rtblr. 27 Sgr. 6 Pf. Nr. 78 nachträglich 10 Sgr. Nr. 91 nachträͤglich: 3 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Nr. 92: 3 Rthlr. Caspar Cohn 10 Sgr. Zusammen 94 Rthlr. 13 Sgr. Dazu die bereits gemeldeten 30,275 Rthlr. 11 Sgr. 9 Pf., Summa 30,369 Rthlr. 24 Sgr. 9 Pf.

562] Stshh gf.

Der Tuchscheerergeselle Theodor Dietze aus Cottbus, durch eine Reiseroute des Landarmen⸗ auses zu Straußberg legitimirt, hat sich während eines kurzen Aufenthalts hierselbst am 19. Maͤrz er. ines Diebstahls dringend verdaͤchtig gemacht.

Seine Verhaftung konnte bis jetzt nicht bewirkt werden, weil sein zeitiger Aufenthaltsort unbe⸗ kannt ist.

Alle verehrlichen Behörden des In⸗ und Aus⸗ andes werden ergebenst ersucht, auf den ꝛc. Dietze u achten, ihn im Betretungsfalle in Verdacht u nehmen und zur Ablieferung in unser Ge⸗

fängniß, Lindenstraße Nr. 54 hierher transpor⸗ tiren zu lassen.

Gleichzeitig wird ein Jeder, der von dem Aufenthalt des zc. Dietze Kenntniß hat, auf⸗ gefordert, davon sofort der nächsten Gerichts⸗ der Polizeibehörde Anzeige zu machen. Der c. Dietze kann nicht näher signalisirt werden und wird nur bemerkt, daß er zur Zeit seines

hiesigen Aufenthalts mit einem Sommerrock be⸗ kleidet gewesen ist.

Potsdam, den 28. März 1856. 2

Königliches Kreis⸗Gericht. Abtheilung I.

v. Stelher.

559] Gerichtliche Bekanntmachung.

Der ihrem Leben und jetzigen Aufenthalte nach unbekannten verwittweten Arbeitsmann Margarethe Schickedanz, früher angeblich zu Goslar wohnhaft, wird hierdurch bekannt ge⸗ macht, daß sie in dem Testamente des Schuh⸗ machermeisters Johann Franz Schickedanz und dessen Ehefrau Johanne Henriette Christiane, geb. Stoffregen, vom 6. Juli 1844 zur Pflicht⸗ thbeils⸗Erbin ernannt worden ist.

Berlin, den 26. März 1856. 8 Koͤnigl. Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

8 8

[289] Oeffentliche Aufforderung. Es ist auf Amortisation des dem Kaufmann M. Bendheim hierselbst angeblich verloren ge⸗ gangenen, von F. Lehmann auf Leopold Lehmann zu Inowraczlaw gezogenen, von Letzterem accep⸗ kirten, bei dem Aussteller domizilirten und von ihm in blanco girirten, drei Monat dato in Berlin lahlbaren Prima⸗Wechsets d. d. Berlin,

den 8. Oktober 1855 über 51 Thlr. 15 Sgr. Pr. Courant angetragen worden.

Der unbekannte Inhaber dieses Prima⸗ Wechsels wird hierdurch aufgefordert, uns den⸗ selben binnen fünf Monaten, späͤtestens aber in dem auf

den 6. September d. J., Vormittags

1I h im Stadtgerichtsgebäude, Jüdenstraße 59, Ver⸗ hörszimmer Nr. 21, vor dem Herrn Stadtge⸗ richtsrath Hermanni angesetzten Termine vorzu⸗ legen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Berlin, den 2. Februar 185656.

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Civilsachen. Deputation für Kredit⸗ ꝛc. Nachlaßsachen.

[467] 1 Aufforderung der Konkursgläubiger. In dem Konkurse über das Vermöͤgen des Buchhändlers Carl David auf dem Karlsbade Nr. 16 bei Berlin, Firma Ed. Haenels Buch⸗ druckerei und Schriftgießerei, werden alle die⸗

jenigen, welche an die Masse Ansprüche als

Konkursglaͤubiger machen wollen, bierdurch auf⸗ gefordert, ihre Ansprüche, dieselben mögen be⸗ reits rechtshängig sein oder nicht, mit dem da⸗ für verlangten Vorrecht bis zum 17. April 1856 einschließlich

bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumel⸗ den und demnäͤchst zur Prüfung der sämmt⸗ lichen innerhalb der gedachten Frist angemelde⸗ ten Forderungen, so wie nach Befinden zur Fest gühg des definitiven Verwaltungs⸗Per⸗ sonals

auf den 2. Mai 1856, Vormittags

11 in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 17, vor dem Kommissar Herrn Kreisgerichts⸗Rath Klotz zu erscheinen.

Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen bei⸗ zufügen.

Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Amtsbezirk seinen Wohnsitz hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns be⸗ rechtigten auswärtigen Bevollmaäͤchtigten bestel⸗

1

len und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechtsanwalte Geppert II., Kursch, Lewald, Oesterreich, Schütze und Wilberg hierselbst zu Sachwaltern vorgeschlagen. 5

Berlin, den 17. März 1856. - Königl. Kreisgericht. Erste (Civil⸗) Abtheilung

[561] Ediktal⸗Citation. 82 Die verehelichte Dorothee Pauline Thorwald,

geborne Flittner allhier, hat wieder ihren Ehe⸗ mann, den Büchsenmacher Karl August Thor⸗ wald von hier, welcher sich am 28. Oktober 1852. von hier heimlich entfernt und „nach Amerika begeben, von da aus und zwar von St. Louis im Monat Juni 1853 Nachricht von sich ertheilt, seitdem aber keine weitere Kunde von seinem gegenwärtigen Aufenthalte gegeben haben soll, wegen böslicher Verlassung auf Ehescheidung geklagt.

Der Büchsenmacher Karl August Thorwald wird daher hiermit vorgeladen, in dem zur Beantwortung der Klage auf

den 19. J uli d. J., früͤh 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 12, an⸗ gesetzten Termine persönlich oder durch einen gehöͤrig legitimirten Bevollmächtigten zu erschei⸗ nen, die Klage zu beantworten und die weitere Verhandlung der Sache zu erwarten, widrigen⸗ falls die boͤsliche Verlaßung für zugestanden erachtet und das Ehescheidungs⸗Erkenntniß nach

dem Antrage der Klägerin abgefaßt werden

wird. 8 Suhl, den 15. März 1856.

Königl. preußisches Kreisgericht. I. Abtheilung.

[406] Proclama. Nachdem über das Vermögen des vormaligen Fuhrmanns Jacob Schulz in Wolgast unter Sistirung der Spezial⸗Prozesse der förmliche Konkurs eröͤffnet worden, werden alle diejenigen, welche an dasselbe aus irgend einem Rechts⸗ grunde Forderungen und Ansprüche zu haben 18o0go hierdurch geladen, dieselben in einem der au den 18. März, 1. April u. 15. April d. J. jedesmal Vormittags 12 Uhr, angesetzten Li⸗ quidations⸗Termine in unserem Gerichtslokale vor dem Deputirten anzumelden und zu beschei⸗

8 11.“