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Das Haus setzte gestern (48ste Sitzung) die Berathung der rhei⸗ nischen Städte⸗Ordnung fort. Die Regierungs⸗Vorlage wurde von §. 6 bis 46 mit einigen unwesentlichen Abänderungen ange⸗ nommen. 9 Elberfeld, 4. April. Se. Excellenz der Herr Justiz⸗Mini⸗ ster Simons ist gestern Abend von Berlin wieder hier eingetroffen, um dem heute Nachmittag stattfindenden Begräbnisse seines Vaters beizuwohnen. (Elb. LW 18 Hannover, 4. April. In der heutigen Sitzung der ersten Kammer wurden verschiedene Wahlen, wie die der General⸗Syn⸗ ditken, einer Redactions⸗Kommission und eines Petitions⸗Ausschusses voorgenommen und die Mittheilung gemacht, daß der König die in beiden Kammern an erster Stelle zu Vice⸗Präsidenten Präsentirten bestätigt habe. 1 Hamburg, 4. April. Die heute veröffentlichte, die Ver— fassungs⸗Angelegenheit betreffende Vorlage, welche in der auf den 7. d. M. angesetzten Versammlung Erbgesessener Bürger⸗ schaft zur Berathung kommen soll, stimmt wörtlich mit der am 27. v. M. eingebrachten und damals abgelehnten Vorlage überein. In der beigegebenen Motivirung wird historisch nachgewiesen, daß die Bürgerschaft, nach den sattgehabten Verhandlungen zu urtheilen, ihre Ablehnung des Entwurfs der neuen Verfassung bisher nicht auf einen Widerspruch gegen die Grundprinzipien desselben basirt, sondern dazu nur durch Unzufriedenheit mit ein⸗ zelnen Bestimmungen veranlaßt worden sei, was insbesondere bei der Ablehnung im Rath⸗ und Bürger⸗Konvente vom 7. Juni 1855 der Fall gewesen sei und zu der Einbringung des modifizirten Ent— wurfs am 27. v. M. geführt habe. Worin die Gründe der Ab⸗ „lehnung auch dieses Entwurfs bestanden, sei nicht zu ermitteln;
jedenfalls seien nicht, wie im Juni v. J., einzelne bestimmte Punkte des Ausfalls in den städtischen Einnahmen bestimmte Gesetz sofort zur Vollziehung gelangen werde. — Der Senat hat dem Grafen Tascher de la Pagerie, der ihm die Nachricht von der Geburt des Thronerben überbrachte, einen mit Edelsteinen besetzten Degen im
hervorgehoben worden, „deren Abänderung gewünscht werde“, und es bleibe daher nichts Anderes übrig, als den Entwurf in unveränderter Gestalt nochmals vorzulegen, wenn nicht etwa der Rath⸗ und Bür⸗ gerschluß vom 23. Mai 1850 gänzlich wieder aufgehoben, die wesent⸗
liche Grundlage derselben verlassen werden und damit die ganze We · gesetzgebenden Körpers wurde ein Gesetzentwurf wegen der Pension der Wittwen der gefallenen Militairs und Seeleute einstimmig an⸗ genommen. — Hinsichtlich der Madagascar⸗Expedition liest man im „Moniteur de la Flotte“ folgende Note: „Mehrere auswärtige Journale sprachen von der Absicht der Regierung, eine Expedition
beabsichtigte Verfassungsreform fallen solle. Wenn der Beschluß der Bürgerschaft vom 27. v. M. aber dahin verstanden werden soll, daß diese Grundlagen zu verlassen seien, so werde eine so plötzliche und vollständige Umwandlung der Ansichten ihre Erklärung kaum anders,
als in der unbestimmten und wechselnden Zusammensetzung der Eben des-
Zusammensetzung. man sich aller Vermuthungen enthalten. Beweise, daß die Regierung der Königin Ranavalo das, was in
Versammlung Erbgesessener Bürgerschaft finden können. wegen nun glaube der Senat sich bei dem ablehnenden Beschlusse
nicht beruhigen zu können. Er theile entschieden die Ueberzeugung, daß die alte Verfassung unverändert nicht fortbestehen könne. Er
glaube, daß auf anderer als der oben angedeuteten Grundlage eine wirksame und ersprießliche Reform derselben nicht zu bewirken ein werde. Er habe eben deswegen auch — in Uebereinstimmung mit der von der Verfassungs⸗Kommission geäußerten gutachtlichen Ansicht — sich entschlossen, die im letzten Rath⸗ und Bürger⸗Con⸗
vente an Erbgesessene Bürgerschaft gerichteten Anträge zu wieder⸗
holen. (H. B. H.) ““ Lübeck, 3. April. Im amtlichen Theile der „Lüb. Anz.“ wurde heute publizirt, daß der hiesige Senat, in Gemeinschaft mit den Senaten zu Bremen und Hamburg, den Dr. jur. Friedrich Krüger zum hanseatischen Minister⸗Residenten am Königlich däni⸗ schen Hofe und zum General⸗Konsul für Dänemark ernannt hat. Baiern. München, 3. April. Die beiden Gesetz⸗Ent⸗ würfe über die provisorische Forterhebung der Steuern und die Ermäßigung des Tarasatzes für rohen Kaffee in Ballen oder
Säcken wurden in der heutigen Sitzung der Kammer der Reichs⸗
Diskussion angenommen, und es liegt somit Gesammt⸗ Beschluß beider Kammern über diese Gegenstände vor. (N. C.)
Belgien. Brüssel, 3. April. In der heutigen Sitzung der Repräͤfentanten⸗Kammer erklärte im Verlaufe der Debatten über einen Eisenbahn⸗Gesetzentwurf der Bauten⸗Minister mit Be⸗ stimmtheit, daß er sich dem Plane einer direkten Eisenbahn von
Antwerpen nach der deutschen Grenze widersetzen werde.
Großbritannien und Irland. London, 3. April.
Lord Palmerston hatte gestern in Buckingham Palace eine Audienz bei der Königin.
Ueber die Krim⸗Untersuchung schreibt heute die „Times“: „Nach Erledigung der mit der Ernennung Sir A. Woodford's zum Vorsitzenden des Ausschusses zusammenhangenden Förmlichkeiten ist auf heute um 11 Uhr eine erste Versammlung anberaumt worden,
in der entschieden werden soll, welche Zeugen am besten zuerst vor⸗ zuladen sind. Ferner wird der Ausschuß bestimmen, welche Doku⸗
mente und sonstige Beweisstücke vorzulegen sind, und wird sodann
einen Tag, wahrscheinlich Sonnabend oder Montag, für den Be⸗ ginn der Untersuchung festsetzen.“ — Dasselbe Blatt meldet; „Es
gereicht uns zur großen Freude, mittheilen zu können, daß Oberst
Sir H. Rawlinson zum Nachfolger des Generals Sir George
Pollock als einer der Direktoren der ostindischen Gesellschaft ernannt
worden ist. Keine Wahl konnte ehrenvoller für die Regierung oder geeigneter sein, die gute Verwaltung der indischen Angelegenheiten zu fördern.“
Enuropäer gefährden können.“ 8 Heute fand eine Sitzung der Konferenz statt.
ithead besteht gegenwärtig aus 16 Linien⸗
5 8
Die Flotte zu Sp
schiffen, 7 Dampffregatten, 8 Dampfschaluppen und 78 Kanonen⸗
booten, im Ganzen aus 109 Fahrzeugen. Der Transport⸗Dam⸗
pfer „Resolute“ ging gestern früh mit einer Anzahl überzähliger
Marine⸗Soldaten und Schiffsjungen, einiger Kavallerie und unge⸗
fähr 50 Mann der britisch⸗italienischen Legion von Spithead nach
dem Orient ab.
Am 16. März ist Oberst Türr in Korfu angekommen. Er war von einem österreichischen Offizier begleitet, der ihn den Hän⸗ den der englischen Militairbehörden übergab. Gleich nach seiner Ankunft reiste der Oberst nach Konstantinopel ab. — Es heißt, Lord Palmerston werde der Hosenband⸗Orden verliehen, und der Earl von Clarendon werde zur Würde eines Marquis erhoben werden, als Anerkennung für die wichtigen Dienste, welche Beide in Bezug auf den Abschluß des Friedens geleistet haben.
Frankreich. Paris, 3. April. Der „Moniteur“ meldet mehrere Verleihungen von Schiffskommando's in der Marine und füllt wieder einige Spalten mit der Liste von Glückwunsch⸗Adressen an den Kaiser. — Als der Kaiser die Bevollmächtigten empfing, welche ihm die Unterzeichnung des Friedensvertrages meldeten, hielt er eine kurze Ansprache an sie, worin er der Mäßigung Englands und insbesondere dem Charakter seines Vertreters, Clarendon, das höchste Lob zollte. Bezüglich des englisch⸗ französischen Bündnisses äußerte er, daß es für gute wie für schlimme Zeiten auf immer befestigt sei. Der Kaiser soll sodann an die einzelnen Mitglieder
des Kongresses, die Vertreter Oesterreichs ausgenommen, verbindliche
Worte gerichtet haben. — Die Berathung über den Gesetzentwurf bezüg-
lich der städtischen Wagen⸗ undPferdesteuer wurde in der gestrigen Sitzung
des gesetzgebenden Körpers beendigt und das Gesetz mit 117 gegen 55 Stimmen angenommen. Man erwartet, daß das zur Deckung
Werthe von 10,000 Fr. verehrt. — In der heutigen Sitzung des
gegen Madagascar zu richten, und gaben sogar Details über deren Wenn es sich um so ernste Dinge handelt, muß
Europa geschrieben wird, vollständig kennt, weshalb dergleichen Gerüchte die Sicherheit der auf dem Hovas-⸗Gebiete wohnenden Sopanien. Eine Depesche aus Madrid vom ö lautet: „Die Zuschlagung der Eisenbahn von Feres nach Sevilla ist in Folge von Zweifeln über die Gesetzlichkeit des Aufstrichs suspendirt worden. — Die demokratischen Deputirten haben den Finanzplan bekämpft. — Das Gerücht, General Concha sei seiner Stelle als Gouverneur von Cuba enthoben worden, ist unbegündet.“
Italien. Turin, 31. März. Wie man hört, trifft das Kriegsministerium eifrig die zur Einschiffung der piemontesischen Krimtruppen erforderlichen Vorbereitungen. An die dortige In⸗ tendanz sind Weisungen ergangen, alle überflüssigen Transport⸗ Gegenstände zu veräußern. Man beschäftigt sich hier in finanziellen Kreisen stark mit zahlreichen Projekten für die Zukunft; darunter gehören die Erbauung von Docks in Genua, Verlängerung der Eisenbahn von Voltri bis Savona, Gründung einer Immobilien- gesellschaft, Anschluß des sardinischen Eisenbahnsystems an die Bahnen der Lombardei, Betheiligung am Baue des Suezkanals,“ Mitwirkung des Credit⸗Mobilier bei verschiedenen agrikolen und industriellen Unternehmungen in der Levante und dergleichen mehr.
Florenz, 31. März. In Folge Großherzogl. Entschließung werden Provenienzen aus der Levante in Livornobei glücklicher Fahrt einer fünftägigen Beobachtung, bei unglücklicher und wenn etwa Kranke sich an Bord der Schiffe befinden, einer funfzehn⸗ tägigen Kontumaz unterzogen und sollen die das Kontagium fezi⸗ pirenden Stoffe in den Räumen des Lazareths abgeladen werden. Wie man versichern hört, hätte Toscana die Vermittelung eine Differenz zwischen Neapel und dem päpstlichen Stuhle übernommen. Aus Rom vernimmt man, daß Monsignore Villecourt eine goldene mit Brillanten besetzte Rose von Sr. Heiligkeit dem Papste erhal⸗ ten hat, um sie der Kaiserin Eugenie zu überreichen.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 29. März. Am 24. März hat der Kaiser die in Helsingfors garnisonirenden ersten Bataillone der Grenadier⸗Regimenter „König von Preußen“ und „Prinz Friedrich der Niederlande“, das Grenadier⸗Schützen⸗ Bataillon und die erste finnländische Flotten⸗Equipage inspizirt. Nach⸗ dem begab sich der Kaiser nach Sweaborg, besichtigte die Batterieen der Festung, die Truppen der' Garnison von Sweaborg, besuchte das dortige Marine⸗Hospital und kehrte zur Mittagstafel nach dem
Man hat verschiedene
rung auf 717,585 Einwohner ergeben.
Schlosse zurück. Abends beehrte er mit seinem Besuche die Abend⸗ gesellschaft bei dem finnländischen General⸗Gouverneur von Berg. Am 25sten inspizirte der Kaiser die Junkerschule der 22. Infanterie⸗ Division und die Festungswerke der linken Flanke. Später beehrte der Kaiser mit seiner Anwesenheit den Ball, welchen Adel und Bür⸗ ger von Helsingfors zu Ehren seiner Ankunft veranstaltet hatten. — Der Großadmiral hat befohlen, daß die Bemannung der Ruder⸗ flotille durch die zusammengezogene Seewehr nicht mehr stattfinden solle. (H. B. H.) —
Amerika. Aus Bogota wird der „Pr. C.“ unterm 8ten v. M. mitgetheilt, daß die Repräsentanten⸗Kammer des jetzt dort versammelten Kongresses des Staates Neu⸗Granada mehrere Handels⸗Ver⸗ träge mit auswäxtigen Staaten, welche theils im Entwurf vorlagen, theils erneuert werden sollten, kurz hintereinander ver⸗ worfen habe. Zunächst war es die Erneuerung des Handels⸗ und Schiff⸗ fahrtsvertrages mit Frankreich, welche nicht nur nicht genehmigt, sondern ungeachtet aller Bemühungen der Regierung einstimmig abgewiesen wurde. Es sei, wurde von den Rednern des Kongresses bemerkt, der Regierung nicht anzuempfehlen, mit mächtigen Staaten des Auslandes solche Verträge abzuschließen, bei welchen nur der mäch⸗ tige Kontrahent zu gewinnen pflege. Frankreich insbesondere könne allerdings auch ohne einen solchen Vertrag alle seine Waaren und Landesprodukte frei nach Neu⸗Granada führen, wogegen Tabak und Chinarinde — die beiden Hauptartikel der neu⸗ granadi⸗ nischen Ausfuhr — auch trotz des bisher geltenden Handelsvertrages in Frankreich monopolisirt und mithin im freien Verkehr nicht zu⸗ gelassen wären. Bald darauf aber hat die Repräsentantenkammer auch die Ratification eines ihr vorgelegten Handels⸗ und Schiff⸗ fahrts⸗Vertrages mit Bremen, Hamburg und Lübeck verworfen, ob⸗ schon auf diesen Vertrag jene oben angeführten Gründe gewiß kei⸗ nen Bezug hatten. Es muß übrigens bei diesen Mittheilungen be⸗ merkt werden, daß es für die handeltreibenden Völker ziemlich gleichgültig ist, ob der Staat Neu⸗Granada solche Verträge abschließt oder nicht. Die Gesetzgebung dieses Landes räumt nämlich an und für sich fremden Nationen Alles ein, was sonst Gegenstand besonderer Vereinbarung zu sein pflegt. Jedwede Handelsbeschrän⸗ kung, eben so wie alle Steuervergünstigungen und Schiffahrtspri⸗ vilegien sind hier schon seit Jahren aufgehoben; die fremde Flagge ist auch auf den Strömen des Landes der einheimischen Flagge gleich⸗ gestellt. Die Privilegien der diplomatischen Vertreter und der Konsular⸗Beamten sind durch besondere Gesetze hinreichend geord⸗ net. Neu⸗Granada ist endlich der einzige unter den Staaten Central⸗ und Südamerikas, dessen Verfassung volle Religionsfrei⸗ heit garantirt, so daß auch in dieser Beziehung besondere Stipu⸗ lationen ganz wohl entbehrt werden können.
—
Statistische Mittheilungen. 8
— Von dem Verwaltungsrath der berliner Elisabeth⸗Stiftung für Wittwen und Waisen unbesoldeter Kommunal⸗Beam⸗ ten ist so eben ein Bericht über die Entwickelung und die Thätigkeit die⸗ ses Instituts ausgegeben worden. Die Anfänge der Stiftung datiren aus dem Jahre 1840. Bei einer am 13. November dieses Jahres zur Feier des Geburtstages Ihrer Maäjestät der Königin veranstalteten Fest⸗ lichkeit wurden 50 Thaler erspart und als erster Fonds angelegt, um eine Stiftung zu gruͤnden, durch welche unverschuldet zurückgekommene unbesoldete Kommunalbeamte Berlins, so wie deren Wittwen und Wai⸗ sen unterstützt werden sollten. Im Jahre 1843 wurde die Stiftung förm⸗ lich begründet und ihre Verwaltung organisirt. Bis Ende Juli
hatte das Gründungskapital durch feste Beiträͤge zu zwei Thalern jäͤhrlich, so wie durch Schenkungen auf 2150 Tha⸗ ler gesteigert, und man begann nun nach der statutarischen Feststellung mit der Austheilung der ersten Unterstützungen. Erst im Jahre 1855 war ein Kapital von 5000 Rthlrn. zusammengebracht, welches als eiserner Fonds der Anstalt pupillarisch sicher zu 5 pCt. angelegt ist. An Unterstützungen wurden in den 9 ¼ Jahren von Ende Juli 1846 bis Ende Dezember 1855 im Ganzen 4323 Rthlr. ausgegeben und zwar in den beiden letzten Jahren an je 15 Personen; 1854 erhielten dieselben zusammen 724 Rthlr. und 1855 zusammen 848 Rthlr. Einen so erfreu⸗ lichen Fortgang die Stiftung auch nimmt, so ist dieselbe von ihrem eigent⸗ lichen Ziel: den Wittwen und Waisen unbesoldeter Kommunalbeamten, die 6 Jahre im Amte gewesen, zur sorgenfreien Befriedigung der noth⸗ wendigsten Lebensbedürfnisse zu verhelfen, noch weit entfernt. Der Ver⸗ waltungsrath fordert deshalb zur lebhafteren Frderung des so wohl— thätig wirkenden Instituts auf. (Pr. C.)
— Bei der im Dezember v. J. im Regierungsbezirk Stral⸗ sund vorgenommenen Volkszählung hat sich die Zahl der Civil⸗Be⸗ völkerung auf 196,614 Seelen ergeben. Es hat sich mithin die Zahl derselben nach der Zählung im Jahre 1852 von 192,660 um 3954 vermehrt. (Pr. C.)
— Bei der im Dezember v. J. im Regierungs⸗Bezirk Magde⸗ burg vorgenommenen Volkszählung hat sich der Stand der Bevölke⸗ Am Schlusse des Jahres 1852 betrug derselbe 706,473, mithin stellt sich jetzt ein Mehr von 11,112 Be⸗ wohner heraus, d. h. eine Vermehrung von⸗ 1 ⅔ pCt. Die Vermehrung . der Bevölkerung von 1852 gegen 1849 betrug dagegen 3 ½ pCt. (Pr. C.)
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— Bei der im Dezember v. J. im Regierungsbezirk Minden vorgenommenen Volkszählung hat sich der Stand der Bevölkerung auf 458,329 Einwohner ergeben. (Pr. C.)
— Ueber den preußischen Postverkehr im IV. Quartal 1855 entleh⸗ nen wir den amtlichen Zusammenstellungen folgende Notizen. Es find befördert worden: A. Briefpost⸗Gegenstände: I. Im Inlande überhaupt im 4. Quartal 1855 19,338,332 Stück, im 4. Quartal 1854 18,280,951 Stück, mithin im 4. Quartal 1855 mehr 1,057,381 Stück; II. vom Aus⸗ lande überhaupt im 4. Quartal 1855 2,680,665 Stück, dagegen im 4ten Quartal 1854 2,335,450 Stück, mithin im 4. Quartal 1855 mehr 345,215 Stück; III. nach dem Auslande überhaupt im 4. Quartal 1855 2,425,280 Stück, dagegen im 4. Quartal 1854 2,173,054 Stück, mithin im 4. Quar⸗ tal 1855 mehr 252,226 Stück; IV. im Tranfit durch Preußen überhaupt im 4. Quartal 1855 1,249,092 Stück, dagegen im 4. Quartal 1854 1,130,792 Stück, mithin im 4. Quartal 1855 mehr 118,300 Stück. Die Total⸗Summe des Briefpostverkehrs im 4. Quartal 1855 stellt sich also⸗ auf 25,693,369 Stück, während sie im Quartal 1854 nur 23,920,247 Stück betrug. Es ergiebt sich mithin im 4. Quartal 1855 eine Steige⸗ rung des Briefpostverkehrs um 1,773,122 Stück. (Pr. CE..) 1
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Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Bromberg, 1. April. Am 17. Januar c. ist auf der Königlichen Ostbahn bei Beförderung des Schnellzuges von Bromberg nach Dirschau an der nach Krampton'schem System erbauten Schnellzug⸗Lokomotive „Gardine“ die Kurbelachse, sogenannte Blindachse, auf der rechten Seite. im Lagerhalse für die Bleuelstange gebrochen. Der Bruch war auf der Fahrt von Bromberg nach Kotomiers, obwohl sich beim Gange der Ma⸗ schine ein Klopfen hörbar machte, nicht zu entdecken, da solcher innerhalb des Lagerfutters der Bleuelstange entstanden war und letzteres das Aus⸗ einandergehen der Bruchflächen hinderte. Erst auf der Station Terespol, bis wohin die Fahrt langsam fortgesetzt worden, wurde derselbe nach er⸗
folgtem Auseinandernehmen verschiedener Maschinentheile ermittelt.
Da die Bruchflächen sich stark aneinander gerieben hatten, so ließ sich nicht ersehen, ob etwa Fehler im Material die Uͤrsache des Bruches waren. Die qu. Achse, aus Feinkorneisen geschmiedet und aus England bezogen, ist mit der Lokomotive im Juli 1852 von Wöhlert in Berlin geliefert worden. Sie hat im Ganzen 7423,1 Meilen, seit der letzten Re⸗ vision jedoch nur 241,4 Meilen durchlaufen.
Elberfeld, 3. April. In der gestern hier stattgehabten General⸗ Versammlung der Actionaire der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Gesell⸗ schaft wurde die Fortsetzung der von Dortmund und Witten nach Mül⸗
heim und Oberhausen zu bauenden Eisenbahn von Mülheim a. d. R.
bis Duisburg und an den Rhein beschlossen. Zugleich wurde die Vermehrung des Gesellschafts⸗Kapitals um 3,250,000 Thaler in Bau⸗ um 6,000,000 Thaler in Prioritäts⸗Obligationen beschlossen. EAb. Z.) Lübeck, 1. April. In Betreff des lauenburgischen Transit⸗ zolles wird der „Lüb. Ztg.“ mitgetheilt, daß bereits im September 1852 die französische Regierung auf Veranlassung ihres hiesigen Konsular⸗
Agenten den französischen Gesandten in Kopenhagen angewiesen hat, allen⸗
fallsige Schritte des lübeck⸗lauenburgischen Handelsstandes in dieser An⸗
gelegenheit beim dänischen Kabinet mit allem Nachdruck zu unterstützen. London, 2. April. Die gestern veröffentlichten amtlichen Berichte
über den Handel und die Schifffahrt Grobßbritanniens berechtigen
zu der Erwartung, daß jener Aufschwung der kommerziellen Thätigkeit, welchen die beiden Kriegsjahre kaum zu hemmen vermochten, sich mit der
Wiederkehr des Friedens von Neuem sehr rasch bemerkbar machen wird. Der Werth englischer Erzeugnisse, welche im Februar 1856 ausgeführt wurden, betrug 7,725,747 Pfd.; für das vorbergehende Jahr ist die ent⸗ sprechende Zahl 5,032,416 Pfd. und für das Jahr 1854, wo der Friede noch nicht unterbrochen war, 7,502,912 Pfd. Für die ersten beiden Monate der letztverflossenen 3 Jahre gestaltete sich der Werth der Aus⸗ fuhr folgendermaßen: 14,195,454 Pfd. für 1854; 11,794,212 Pfd. für 1855 und 15,700,533 für 1856. Das gegenwärtige Jahr weist demnach im Vergleich mit dem entsprechenden Zeitabschnitte des letzten Friedensjahres eine Zunahme von mehr als anderthalb Millionen und im Vergleich mit 1855, also der Zeit, wo man sich mitten im Kriege befand, von be⸗ deutend mehr als vier Millionen auf. Diese Zahlen beweisen, wie wenig der englische Handel durch einen großen Krieg gelitten hat, und eröffnen die glänzendsten Aussichten auf die Zukunft. “
— Einer Mittheilung der „Pr. C.“ aus Carthagena im Staate Neu⸗Granada zufolge sind der Vollendung des Dique⸗Kanals, wel⸗ cher das Karaibische Meer bei Carthagena mit dem Magdalenen⸗Strom bei Calamar in Verbindung zu setzen bestimmt ist, neuerdings ernste Schwierigkeiten in den Weg getreten. Die mit dem Unternehmen be⸗
schäͤftigte nordamerikanische Actien⸗Gesellschaft scheint der Ansicht gewesen 18
zu sein, daß es zur Herstellung dieser Verbindung im Wesentlichen nur einer Reinigung des noch von den Spaniern angelegten Dique⸗Kanals, so wie einer Aufräͤumung der alten Schleusen bedürfe. Jetzt stellt sich indessen heraus, daß die tropische Vegetation der früheren Anlage sehr be-⸗ deutendenSchaden zugefügt hat. Namentlich ist aber zur Erhaltung des nöthigen Wasserstandes im Kanal der Bau von sehr starken Schleusenwerken ersorderlich. Da die Aetien⸗Gesellschaft für den Augenblick zur Weiterführung des Werkes nicht hinläͤngliche Geldmittel besitzt, so hat sie einstweilen die Bauarbeiten einstellen lassen. Ihre Geschäfte nehmen auch sonst keinen eben günstigen Fortgang. Sie hatte vor einiger Zeit für 6000 Dollars ein Dampfboot 8 gekauft und mit demselben auf 3 Fahrten im Magdalenenstrom etwa 15,000 Dollars gewonnen. Kürzlich ist das Boot gestrandet und damit dem Kanalbau eine seiner wichtigsten Hülfsquellen verloren gegangen. Die Dampfschifffahrt auf dem Magdalenenstrom befindet sich gegenwäͤrtig überhaupt in einem klaͤglichen Zustande. Das schöne englische Boot