Abschiedsbewilligungen 5 3 Den 10. April.
Koeler, Hauptm. vom 16. Inf. Regt., als Major mit der Regts.⸗
Unif., Aussicht auf Civilversorgung und Pension, der Abschied bewilligt. 8 Den 12. Fgn 5
v. Wobeser, P. Fähnr. vom 1. Inf. Regt., zur Landwehr ent⸗ lassen. v. 691½ San vom 14. Inf. Regt., als Major mit der Regts.⸗Unif., Ausficht auf Civilversorgung und Pension, der Abschied bewilligt. v. Schenck, Sec. Lt. vom 2. Inf. Regt., b. Schaumberg, Sec. Lt. vom 9. Inf. Regt., ausgeschieden. “
Bei der Landwehr. —bB Den 10. April.
Plock, Hauptm. vom 2. Aufgeb. des 1. Bats. 17. Regts., mit seiner bisher. Uniform, Wilberg, Sec. Lt. von der Artill. 1. Aufgeb. des Ldw. Bats. 36. Inf. Regts., der Abschied bewilligt.
Den 12. April.
Preuß, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 1. Bats. 1. Regts., als Pr.
Lt. mit seiner bisher. Uniform, v. Saucken, Sec. Lt. von der Kav. 2. Aufgeb. des 2. Bats. 3. Regts., Weißermel II., Sec. Lt. vom 1sten Aufgeb. 3. Bats. 4. Regts., Waldow, Sec. Lt. von der Kav. 2ten Aufgeb. des 3. Bats. 5. Regts., Frost, Sec. Lt. von der Artill. 2. Aufgeb des Ldw. Bat. 34. Inf. Regts., letzteren beiden als Pr. Lts. mit ihrer bisher. Unif., v. Dewitz, Neste, Pr. Lts. vom 2. Aufgeb. des 3. Bats. 9. Regts., als Hauptl., letzterem mit seiner bisher. Unif., der Abschied bewilligt. .. Militair⸗Beamte. Krunbiegel, Zahlmeister vom 11. Landw.⸗Hus.⸗Regt., bei Penfionirung die Aussicht auf Civilversorgung ertheilt. 1““ Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums: Den 5. April. 1
Müller, Proviantamts⸗Controleur in Cöln, mit dem Dienst⸗
Charakter als „Magazin⸗Rendant“, zu dem Proviantamte in Berlin, Burckhardt, Proviant⸗Amts⸗Controleur in Trier, nach Köln, Hensel, Proviant⸗Amts⸗Controleur in Küstrin, nach Trier, Clauß, Proviant⸗ Amts⸗Controleur in Rathenow, nach Küstrin versetzt. Schemmell, Depot⸗Magazin⸗Verwalter in Nauen, mit Wahrnehmung der Controleur⸗ stelle bei dem Proviant⸗Amte in Rathenow beauftragt. Schmidt, Depot⸗ Magazin⸗Verwalter in Greifenberg, nach Treptow a. R., Hoffmann ., Proviant⸗Amts⸗Assistent in Breslau, als Depot⸗Magazin⸗Verwalter nach Nauen, Vanselow, Proviant⸗Amts⸗Assistent in Bromberg, als Depot⸗ Magazin⸗Verwalter nach Greifenberg, Burow, Proviant⸗Amts⸗Assistent n Rathenow, nach Breslau, Rudolph, Probiant⸗Amts⸗Assistent in Küstrin, nach Bromberg versetzt. Den 7. April.
Frohwann, Sekretariats⸗Assistent bei der Militair⸗Intendant. des VII. Armee⸗Corps, die nachgesuchte Entlassung aus dem Militair⸗Inten⸗ dantur⸗Dienst ertheilt. Dzialoß, überzähl. Intend. Secretair von der Millit. Intend. des VIII., zu der des II. Armee⸗Corps, Bruno, überzäbhl.
Intend. Secretair von der Militair⸗Intend. des VIII., zu der des VII. Armee⸗Corps, Hoffmann, überzähl. Intend. Secretair von der Milit. Intend. des II., zu der des VIII. Armee⸗Corps, Kuhnert, Secretariats⸗ Assistent von der Milit. Intend. des VI., zu der des VIII. Armee⸗Corps
Nichtamtliches.
Preußen. Charlottenburg, 19. April. Gestern Vor⸗ mittag fand bei Sr. Majestät dem Könige eine Konferenz statt, bei welcher die Minister von Westphalen, Simons, Flottwell, Uhden, so wie der General⸗Superintendent Dr. Hoffmann und Dr. Wichern anwesend waren. Mittags beehrten Ihre Majestäten der König und die Königin die permanente Kunst⸗Ausstellung des Kommerzienraths Sachse mit Allerhöchstihrer Gegenwart und nach der Tafel empfingen 8 Majestät den Vortrag des Wirklichen Geh. Legations⸗Raths alan. Königsberg, 16. April. Der in diesem Monat hier ver⸗ sammelt gewesene 21. Ostpreußische General⸗Landtag hat eine
chlossen und den betreffenden Entwurf eines neuen Reglements angenommen. Die Stellen des Ostpreußischen General⸗Land⸗ chafts⸗Direktors, der jetzigen drei General⸗Landschaftsräthe und er Departements⸗Direktoren des Königsberger, Angerburger und Mohrunger Departements der Ostpreußischen Landschaft werden demnach aufgehoben und die 13 Kreis⸗Landschaftsräthe bilden un⸗ ter dem Vorsitze eines von dem Ostpreußischen Landtage zu wäh⸗ enden Direktors das verwaltende Kollegium der Ostpreußischen Landschaft. Die sämmtlichen landschaftlichen Kassen in Königsberg, Angerburg und Mohrungen werden zu einer landschaftlichen Kasse in Königsberg vereinigt. Sämmtliche Zahlungen, welche an die Ostpreußische Landschaft zu leisten sind, werden von der Zeit ab, in welcher die Vereinigung ausgeführt wird, an die landschaftliche Kasse in Königsberg geleistet. Doch bleibt die Agentur der Ost⸗ preußischen Landschaft in Berlin besteheu. Der Ostpreußische Land⸗ ag erwählt drei Gutsbesitzer zu einer Aufsichts⸗ und Beschwerde⸗ Instanz in landschaftlichen Angelegenheiten, und für jeden einen Stellvertreter. Die Amtszeit derselben ist drei Jahre, und ihre Qualification die der übrigen landschaftlichen Wahlbeamten. Sie führen den Titel General⸗Landschaftsräthe, und haben die Befug⸗
Berlin nicht erreicht.
beantragten Theuerungszulagen für die im subalternen Staatsdienste Angestellten und für die Volksschullehrer, erklärte sich dabei mit der Anwendung der auch schon früher genehmigten Vertheilungs⸗ grundsätze, insbesondere auch damit einverstanden, daß nur den⸗
den Betrag der früher bewilligten Theuerungszulage erhöhet seien.
Staats⸗Regierung,
dazu ermächtigt.
London erwartet. laklava abgegangen, daß sie sich zur Einschiffung bereit halten
8
nisse des jetzigen Rechnungs⸗Revisions⸗Ausschusses. Pfandbriefe und Coupons werden künftig nicht mehr auf die ein⸗ zelnen Departements ausgestellt, und hiernach sind die Formulare zu ändern. (Ostpr. Z.) „Minden, 17. Äpril. Der Eisenbahnzug von Verviers nach Köln hat in Deutz den Anschluß an den Zug von Deutz nach Gründe unbekannt. Oldenburg, 16. April. Der Landtag bewilligte die von der Staats⸗Regierung im Gesammtbetrage von etwa 15,000 Rthlr.
hehgec
Haslenps nmufer.
jenigen Volksschullehrern eine Theuerungszulage zu geben sei, deren Einnahmen nicht schon in Folge des neuen Schulgesetzes um
Der Finanzausschuß erstattete Bericht über die Vorlage der betreffend die Uebersiedelung der Wan— gerooger nach dem Festlande und die Unterstützung derselben. Nach den regierungsseitig angestellten Untersüuchungen und statt-⸗ gehabten Verhandlungen mit den Insulanern war die Erhöhung der eröffneten Kredite und zwar zur Beförderung der Uebersiede⸗ lung auf 21,600 Rthlr. und zur Unterstützung der Hülfsbedürftigen auf jährlich 400 Rthlr. (für 1856 und 1857) beantragt worden.
Hierüber entstand eine besondere Debatte, an deren Schluß die Regie⸗ rungs⸗Anträge mit großer Majorität angenommen wurden. (Wes. Z.) V 4 1 Die heutige „Oester⸗ reichische Correspondenz“ theilt mit, daß der Kaiser am 15. d. M. die Ratifications⸗Urkunde unterzeichnet und einen Dankgottesdienst
Oesterreich. Wien, 18. April.
in der ganzen Monarchie angeordnet habe. (Tel. Dep.) Niederlande. Amster dam, 17. April. In den ersten
drei Monaten dieses Jahres haben die Steuern und Zölle, Post
und Lotterie im Ganzen 12,324,952 ¼ Gulden eingebracht, fast
1 Mill. mehr, als in derselben Zeit des vorigen Jahres, jedoch
10,000 Gulden weniger als der Veranschlag.
Aus der Provinz Gröningen wird gemeldet, daß die Aus wanderung in diesem Frühjahre überaus zunimmt. (Düss. Ztg.) Belgien. Brüssel, 17. April. In der Repräsentanten⸗ kammer hat gestern Herr Verhaegen einen Gesetzvorschlag vor⸗ gelegt, nach dessen einzigem Artikel, in Abschaffung des Art. 37 des
I Handelsgesetzbuches, kein Kredit- oder Handels⸗Etablissement, das
zur Ausgabe von Obligationen befugt ist, in Gestalt einer anonymen Gesellschaft errichtet werden darf, wenn nicht ein besonderes Gesetz Die „Independance Belge“ bekämpft den Vor⸗ schlag Verhaͤegen's und hofft, daß die Kammer ihn zurückweisen
werde. — In der heutigen Kammer⸗Sitzung wurde das Budget des Auswärtigen einmüthig angenommen.
Großbritannien und Irland. London, 17. April. Die Koöͤnigin wird den Grundstein zum militairischen Waisen⸗ Institut legen, das zum Andenken Wellington's, das „Wellington-College“ genannt wird, und zu dessen Gründung seit Jahr und Tag in England und den Kolonieen fleißig gesammelt wurde. Das Fest der Grundsteinlegung findet am 3ten des kom⸗ menden Monats statt, und wird die Königin bei dieser Gelegenheit sämmtliche im Lager von Aldershott untergebrachte Truppen unter dem Herzog von Cambridge Revue passiren lassen.
Die Garde⸗Regimenter aus der Krim werden Mitte Mai in Bereits ist die telegraphische Depesche nach Ba⸗
sollen. Somit dürften sie am 26sten dieses den Ufern der Krim Lebewohl sagen und ungefähr am 17ten des folgenden Monats
ihren feierlichen Einzug in London halten.
Der Transport⸗Dampfer „Imperatriz“ ist am 15ten d. Mts.
„ 4 mit 20 russische ffizier 97 S d 8 durchgreifende Reform der General⸗Landschafts⸗Verwaltung be- n ussischen Offizieren und 697 russischen Soldaten und Ma
trosen von Plymouth nach Portsmouth gesegelt, wo er noch unge⸗ fähr 350 Russen an Bord nehmen und dann die Fahrt nach Libau antreten wird. Von Libau soll er die gefangenen Engländer, welche er etwa dort antreffen wird, nach England zurückbringen. Die Regierung wird demnächst dem Oberhause eine Reihe von Resolutionen vorlegen, die der Krone das Recht sichern sollen,
Pairieen auf Lebenszeit zu verleihen, und zwar würde sie vier
solcher lebenslänglicher Patrieen jederzeit an ausgezeichnete Rechts⸗
gelehrte vergeben, damit das Haus der Lords seine Stelle als
oberstes richterliches Tribunal des Reiches würdig behaupte. 1 Die hinterlassenen Papiere des Herzogs von Wellington sind,
wie „Athengeum“ mittheilt, in den Händen von Montgomery
Martin, der mit der Herausgabe der Memoiren des Verstorbenen betraut ist. — Die Friedensfeste, die von der Regierung vorbereitet werden, sollen, wie es allgemein heißt, erst im nächsten Monat ge⸗ feiert werden. Man nennt den Geburtstag der Königin (24. Mai) als den Hauptfesttag. 4 In der Oberhaus⸗Sitzung vom 14ten d. M. beantragte Earl of Albemarle mehrere Resolutionen, welche die Anwendung der Tortur bei Einsammlung der Steuern im Gebiete der Präsidentschaft Madras verdammen. Die europäischen Beamten scheinen zwar nirgends selbst die “ .“ “
8
Tortur angewandt zu haben, aber fie haben erlaubt, daß die eingebornen Unterbeamten an dieser Gewohnheit festhielten. Der Herzog von Argyll sagt, er stimme dem Earl bei, man möge nur nicht meinen, daß die indische Regierung diese Barbarei dulden wolle. Earl of Clanricarde bezweifelt, daß die indische Regierung von dieser grausamen Praxis nichts wisse. Earl of Ellenborough sagt, daß er als hiesiges Mitglied der indischen Regierung, dann als ein Regierungsmitglied während fünf Jahren in Indien selbst niemals etwas von dieser Tortur vernommen 188 Die vniederen Beamten seien anzuklagen, daß sie die Spitzen der Behörden ganz ohne Kenntniß davon gelassen haben. Lord Monteagle meint, das System würde sich wohl nicht blos auf Madras beschränken. Schließlich werden die Resolutionen in der vom Herzog von A rgyll amendirten Form angenommen; derselbe hatte die Nothwendigkeit, Polizei und Steuerverwaltung zu trennen, zugegeben und vorgeschlagen, jene Stellen der Resolution, die seiner Ueberzeugung nach der englischen Regierung Unrecht thun, wegzulassen und dafür ein⸗ zuschalten, „daß das Haus mit Bedauern die allzu gelinde Strafe ver⸗ merke, welche neulich über die Veranlasser der Tortur⸗Anwendung ver⸗ haͤngt wurde, und alle indischen Behörden auffordert, zur Ausrottung des abscheulichen Verfahrens mitzuwirken.“
In der Unterhaus⸗Sitzung von demselben Tage fragte Baillie Lord Palmerston, ehe er sein Tadelsvotum gegen die Regierung in der amerikanischen Werbeangelegenheit einbringe, ob Palmerston ihm versprechen koͤnnte, in den nächsten Tagen eine ausführliche Vorlage über die ganze Angelegenheit zu machen. Lord Palmerston: „Die Aktenstücke, welche natuͤrlich die Unterlage unserer Antwort auf die letzte Mittheilung der Regierung der Vereinigten Staaten bilden müssen, sind erst vor ganz kurzer Zeit empfangen worden und gehen sehr ins Detail. Lord Clarendon ist gegenwärtig in Paris in andere wichtige Unterhandlungen verflochten, aber er betreibt dennoch seine übrigen Geschäͤfte, so daß nur durch die Entfernung der Stadt Paris von London ein kleiner Aufschub bewirkt wird. Aber die Antwort an die Regierung der Vereinigten Staaten er⸗ fordert eine sorgsame Vorbereitung, damit einestheils nichts hinein— komme, was die Erörterung, die so schon viel zu weit gegangen ist, noch mehr verbittern könnte, damit aber auf der anderen Seite auch nichts Wesentliches für unsere Sache vergessen werde. Bis jetzt hat die Abwesenheit Clarendons die Redaction dieser Antwort gehindert, aber sie ist in der Vorbereitung und ich stehe mit Clarendon darüber in Verhand⸗ lung; fie möchte auch noch nicht diese Woche fertig werden. Clarendon kehrt am Ende derselben (Sonnabend) hierher zurück und so hoffe ich, daß im Anfang der nächsten Woche dem Publikum das Ganze der englisch⸗amerikanischen Korrespondenz vorgelegt werden kann.“ — Das Haus ging darauf, nachdem Baillie seine Motion für's Erste wieder zurückgezogen und auch die Amendements dazu beseitigt waren, ins Budget⸗ Comité. Es handelt sich um die Kosten des Civildienstes. Für Konsular⸗ agenten find 167,498 Pfund ausgesetzt; das ganze Konsularsystem geht einer Aenderung entgegen, wie Palmerston mittheilt.
In der Unterhaus⸗Sitzung am 15. April beantragte (wie früher bereits kurz gemeldet) Spooner, daß das Haus sich als Comité konsti⸗ tuire, um die Akte in Bezug auf die Dotation des Kollegiums von Maynooth zu prüfen, in der Absicht, mit gebührender Rücksicht auf alte Rechte und Interessen jene Dotation aus dem konsolidirten Fonds aufzuheben. Er werde, bemerkt er, das Haus nicht mit der aber⸗ maligen weitläufigen Auseinandersetzung einer Frage behelligen, die schon so oft weitläufig erörtert worden sei Auf die politische Seite der Frage lege er das geringste Gewicht. Der Hauptbeweggrund, welcher ihn zu seinem Antrage veranlasse, sei vielmehr das Bestreben, seine Pflicht als Christ zu thun, und einem System ein Ende zu machen, welches von der Landeskirche für götzendienerisch erklärt worden sei. Durch das, was im Jahre 1845 geschehen sei, habe sich das Parla⸗ ment keineswegs gebunden, die Dotation auf immer fortbestehen zu lassen, da dieselbe nach der ausdrücklichen Erklärung Sir R. Peel’'s keineswegs das Ergebniß eines Vertrages, sondern vielmehr ein freiwilliges Geschenk sei. Auch seien die Erwartungen der Geber auf traurige Weise getäuscht worden. MCann vertheidigt die Loyalität der von den Priestern zu Maynooth erzogenen katholischen Irländer. Black beantragt als Amen⸗ dement die Hinzufügung der Worte; „und daß das Comité zu gleicher Zeit die übrigen an religiöse Bekenntnisse in Irland verliehenen parla⸗ mentarischen Dotationen in Erwägung ziehe.“ Lord Castlerosse legt entschiedenen Protest gegen das Verfahren Spooner's ein, durch welches das Parlament zum Kampfplatze für religiöse Dis⸗ kussionen gemacht werde. Newdegate unterstützt den Antrag Spooner’'s. Noebuck meint, es handle sich darum, ob es im Interesse Englands wünschenswerther sei, daß man im Inlande selbst eine Anstalt zur Heranbildung katholischer Priester dotire, oder daß man die Irlän⸗ der, welche sich dem katholischen Priesterstande widmen wollen, nothige, sich ihre Bildung in ausländischen Anstalten zu erwerben. Lord Pal⸗ merston bemerkt, er bedaure es sehr, daß Spooner es für seine Pflicht gehalten habe, diesen Gegenstand nochmals vor das Haus zu bringen. Es köͤnne nichts unheilvolleres geben, als diese wie⸗ derholten Erörterungen eines Gegenstandes, bei dem es sich fast ausschließlich um religiöse Fragen handle, über welche dem Parlament ja doch die Entscheidung nicht zustehe, namentlich wenn die Diskussion in dem Geiste geführt werde, in welchem Spooner die Sache behandle. Er seinerseits betrachte die Sache vom politischen Standpunkte. Sei nun aber die Aufhebung der Dotation politisch rathsam, oder gerecht und billig, oder stehe es überhaupt dem Parlament frei, die Dotation abzu⸗ schaffen? Er glaube, das Parlament sei eine Verpflichtung eingegangen, von welcher es sich nicht entbinden könne, ohne wortbrüchig zu werden. Was die zu Maynooth eingeprägten Lehren betreffe, so urtheile er nach n Erfolge. Sei aber Irland wohl je loyaler und ruhiger ge⸗ . als gegenwärtig? Er werde dem Beispiele Pitt's und Sir R. Peel’'s folgen und für die Beibehaltung einer Anstalt stim⸗
men, welche einem großen Theile seiner Mitbürger die Mittel gewähre sich ihre Bildung in der Heimat zu erwerben. Hoffentlich werde bas Haus seine Ansicht theilen, daß die Zeit gekommen sei, derartigen Dis⸗ kussionen ein Ende zu machen. Es kommt hierauf zuerst das Amende⸗ ment Black's zur Abstimmung und wird mit 253 gegen 21 Stimmen ber⸗ worfen. Der Antrag Spooner's hingegen wird mit 159 gegen 133 Stimmen angenommen, und die Comité⸗Sitzung beginnt sofort. Spoo⸗ ner bittet um Erlaubniß zur Einbringung einer auf seinen Antrag ge⸗ veSen. Se“ e ue. zwei die Aufhebung der Comité⸗Sitzung be⸗ p 9 1 je E 7. F bengen 25 . worden sind, wird die Erlaubniß zur Ein⸗ In der Sitzung des Unterhauses am 16. d. fiel F 1 ini Money Bill die Aufhebung hauses auf dem Ulal, Fogae n dhösens haftender Abgaben, welche zum Vortheil der Kirche von England ent⸗ ” 87 ggeg eeh indem ein Amendement Hamilton's, die eite Ve b e ige 1 12 Stimmen “ dwse dere Kee9 Die Königin stattete gestern in Begleitung des Prinzen Albert und der Prinzessin Victoria den im Militair⸗Hospital zu Chatham befindlichen Krim⸗Invaliden einen Besuch ab. 2 Eazrl Cowper, der älteste Sohn der Viscounteß Palmerston, ist vorgestern zu Maidstone, wohin er sich an jenem Tage von Lon⸗ don aus begeben hatte, um den Quarter Sessions beizuwohnen, 1g81 1- Herzübel gestorben. 8 insere Kollegen, sagt der „Globe“, irren sich, wenn sie daß 10,000 Mann aus der Krim nach 111“ 8 sollen. Es ist wohl wahr, daß Britisch⸗Nordamerika wie vor dem Kriege eine reguläre Besatzung erhalten wird, allein dasselbe gilt von Dublin, Portsmouth, Gibraltar, und anderen heimischen und Kolonial⸗Stationen. Fünf oder sechs Regimenter Infanterie haben gewöhnlich in Canada gelegen, bevor die Kriegsverhältnisse ihre Entfernung erheischten, und ungefähr dieselbe Truppenzahl wird aus der Krim dahin abgehen. Frankreich. Paris, 17. April. Wie der „Moniteur“ meldet, empfing der Kaiser gestern ein Schreiben der Königin von Schweden, die bekanntlich zur Taufpathin des kaiserlichen Prinzen erkoren ist. — In der gestrigen Sitzung des gesetzgebenden Kör⸗ pers wurde der Gesetzentwurf bezüglich der Zölle nach längeren Erörterungen, an denen sich auch die Regierungs⸗Kommissare be⸗ theiligten, einstimmig angenommen. — Gestern haben dahier mehrere Verhaftungen aus politischen Gründen stattgefunden; na⸗ mentlich ist die eines Advokaten aufgefallen, der früher Unterpräfekt war. — Die „Revue de Paris“ hat hinter einander zwei Ver⸗ warnungen empfangen. 8 Spanien. Eine Depesche aus Madrid vom 16. April lau⸗ tet: „Die amtliche Zeitung wird morgen das Budgetgesetz ver⸗ öffentlichen. — Zu Valencia geht Alles gut. — Man wird wahr⸗ scheinlich heute den Cortes den Kommissionsbericht vorlegen, welcher die Verantwortlichkeit der Minister fordert.“
Italten. Genua, 14. April. Gestern fand die feierliche Einweihung der Eisenbahn nach Voltri statt. Allmälig kommen immer mehr Krimtruppen zurück. Die Gesammtmenge derselben wird bis Ende Juni d. J. zurückerwartet. Das amerikanische Ge⸗ schwader ist nach Spezzia abgegangen, um seine dortigen Magazine zu räumen, weil sie jetzt die sardinische Regierung selbst braucht.
Neapel, 14. April. Se. k. k. Hoheit der Großherzog von Toskana ist sammt Familie hier eingetroffen.
Aus Berichten von Ancona und Brindisi erhellt, daß die päpstlichen und neapolitanischen Sanitätsbehörden wegen der in der Krim ausgebrochenen typhösen Fieber aufs Neue strenge Kontumaz⸗ Vorkehrungen getroffen haben. In den neapolitanischen Häfen wurden die türkischen und griechischen Proventenzen unter Kontumaz gesetzt, jenen von den jonischen Inseln und Malta aber wurde die Verpflichtung zur Beibringung von Konsular⸗Certifikaten auferlegt, und in Ancona ist man so weit gegangen, alle jene Häfen unter Quarantaine zu setzen, welche Schiffe aus Konstantinopel in freier Pratika zulassen. (Wien. Ztg.)
Der „Amico Cattolico“ meldet officiös, daß Baron von Kisseleff in Rom eingetroffen sei, um ein Konkordat zwischen dem Papste und Rußland abzuschließen. (Tel. Dep.)
Rußland und Pplen. St. Petersburg, 11. Wil. Am 7. d. M. hatte der Seif⸗ ul⸗Mulk, Mir⸗Pendshé, Abbas⸗Kuli⸗ Chan, außerordentlicher Gesandter des Schachs von Persien, die Ehre, sich von Sr. Majestät dem Kaiser zu verabschieden. Zu gleicher Zeit hatte der Sartip Kassim Chan, neu akkreditirter Minister⸗ Resident des Schachs von Persien, die Ehre, Sr. Majestät seine Beglaubigungsschreiben zu überreichen.
Durch Tagesbefehl vom 8. April hat Se. Majestät der Kaiser folgende Dispositionen und Ernennungen vorgenommen: In dem Garde⸗Infanterie⸗Corps werden zwei Schützen⸗Bataillons gebildet, welches 1stes und 2tes Garde⸗Schützen⸗Bataillon heißen und alle Rechte der alten Garde haben. Se. Majestät der Kaiser geruht den Titel eines Chefs des 1sten Garde⸗Schützen⸗Bataillons anzu⸗ nehmen. Aus den gegenwärtig bestehenden Armeen, der des Westens, des Centrums, des Südens und der Truppen in der Krim werden zwei Armeen gehildet: die erste und die zweite. Die