1856 / 103 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

in der 7ten Ziehung am 15 ten April 1856 aus⸗ geloosten, am 1sten Jult 1856 zur Realisation u Prioritäts⸗Actien Serie I. und II. der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn. .

mit den Zins⸗Coupons Serie J.

Abzuliefern

S

Nr. 4 bis 8. 8 8 4

8. Serie I. 177 Stück à 100 Rthlr. 382. 433. 545. 827. 1022. 1265. 1323. 1337. 1751. 2124. 2166. 2184. 2224. 2293. 2984. 3065. 3296. 3339. 3468. 3607. 3792. 3913. 4056. 4133. 4372. 4406. 5234. 5268. 5269. 5314. 5455. 5582. 5900. 6036. 6227. 6614. 6615. 7590. 8251. 8425. 8492. 8513. 9004. 9343. 9345. 9367. 9790. 9988. 10,082. 10,301. 10,396. 10,429. 10,693. 11,075. 14,114. 11,246. 11,224. 11,659. 12,319. 12,377. 12,550. 12,633. 13,193. 13,209. 13,281. 13,391. 13,454. 13,848. 14,074. 14,117. 14,437. 14,638. 14,842. 14,898. 14,991. 15,599.

15,814. 16,441. 16,738. 16,767. 17,415. 17,442. 17,570. 17,739. 18,263. 18,309. 18,579. 19,010. 19,677. 19,882. 19,923. 9,9.. 21,128. 21,443. 21,275. 21,365. 22,110. 22,199. 22,474. 22,587. 23,148. 23,405. 23,615. 24,413. 24,948. 24,962. 25,235. 25,268. 26,203. 26,328. 26,745. 26,877. E27,ö6ö899. 7731. 139 Stück à 62 ½ Rthlr. 782. 845. 1051. 1290. 2974. 2977. 3134.

r. 86. 163555. 1556. 2847. 2914. 3625. 3770. 5142. 5204. 5755. 5769. 8293. 8378. 9590. 9620. 10,478. 10,516. 11,289. 11,658. 12,946. 13,142. 13,632. 13,712. 14,808. 14,827. 15,646. 15,7418. 17,303. 17,404. 18,158. 18,467. 19,237. 19,528. 20,335. 20,647. 21,619. 21,840. 22,840. 23,146. 24,896. 24,946. 25,798. 25,817. 27,185. 27,334. Serie II.

922. 5720, 639. 653. 2550. 2634. 2945. 2973. 1 3873. 3935. 4114. 4245. 4356. 4462. 4558. 4772. 4835. 5098. 5128. 5140. 5415. 5501. 6033. 6034. 6757. 6970. 7368. 7837. 7927. 8400. 8738. 9486. 9657. 9680. 9707. 9837.

1448. 2297. 4701. 5688.

16,903.

19,052. 20,272.

290 60

22,628. 24,47 7. 25,647. 27,025 27,976.

277

3688. 4742. 5900. 8206. 9893.

8,75”b, 4602. 5675. 8084. 9881.

I 8 111141A1“X“

Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und

Commandeur der 4. Division, Fidler, von Bromberg.

Abgegangen: Der General⸗Major und Inspecteur der

1. Ingenieur⸗Inspection, von Prittwitz, nach Pommern und der

Insel Rügen.

Berlin, 2. Mai. Se. Majestät der König haben Aller⸗

ädi 3 11 Er⸗ nädigst geruht: dem Banquier von Magnus zu Berlin die Er⸗ Kubniß zur Anlegung des von des Königs von Württemberg Majestät ihm verliehenen Komthur⸗Kreuzes zweiter Klasse des es. Ordens; so wie dem ehemaligen Großherzoglich Hessischen Konsu

Koch

zu Berlin, zur Anlegung des von des Großherzogs von Hessen

und bei Rhein Königliche Hoheit ihm verliehenen Ritter⸗Kreuzes

des Verdienst⸗Ordens Philipps des Großmüthigen zu ertheilen.

Nichtamtliches. 1 Preußen. Potsdam, 2. Mai. Ihre Majestäten der

König und die Königin wohnten gestern Vormittag dem vom Hobfprediger Dr. Hoffmann gehaltenen Gottesdienste in der Schloß⸗

kapelle zu Charlottenburg bei und begaben Sich demnächst zum

Diner nach Potsdam.

dem 1sten Garde⸗ 15,029.

17,814.

1445. 2451 3

9997. 10,261. 10,546. 10,581. 10,074. 10,728. 10,767. 10,914.

14,823. 12,034. 12,670. 13,588. 14,758. 15,925. 17,306. 17,9410. 18,982.

11,332. 12,628. 13,521. 14,421. 15,820. 17,305. 17,831. 18,825.

11,118. 11,140. 11,297. 12,225. 412,258. 12,413. 43,296. 18,377. 43,517. 14,002. 14,003. 14,223. 15,085. 15,693. 15,739. 16,721: 11172. 17,304. 127,611. 17,809. 18,657. 18,723. 18,756. 19,459. 19,619. 19,663. 19,736. 1 ö20,016. 20,370. 20,581. 20,713. 20,815. 21,000. 21,574. 21,666. 21,751. 21,815. 21,947. 21,949. Beerrlin, am 15. April 1856. 8 1

11.“ 1u“ V e r z e t ch n i ß

der nur aus der im Jahre 1855 stattgehabten 6ten Verloosung noch rückständigen Niederschlesisch YN schen Eisenbahn⸗Prioritäts⸗Actien Serie 1 1 8 I. und II. V 550. 1094. 2733. 5105. 5806. 5965. 6019. 8303. 10,451 10,587. 11,214. 12,736. 13,127. 14,844. 14,942. 17,052. 17,810. 18,018. 18,724. 19,940 20,965. 21,540. 22,765. 23,406. 27,348. 27,570. Serie II. à 62 Rthlr. Nr. 351. 432. 1098. 2870. 3662. 4570. 4571. 10,295. 11,799. 18,167. 21,394.

11,027. 12,054. 12,925. 13,878. 14,896. 16,720. 18,312. 19,130.

13,875.

17,484.

1 8 8 ö“ 8

1A1X““

Ministerium für die landwirthschaftlichen Angelegenheite

Personen

3

Folgenden ist in Anerkennung ihrer

Medaille verliehen worden:

A 1) dem Geheimen Regierungs⸗ und Landrath von Stülp⸗

nagel⸗Dargitz auf Lübbenow, Kreises Prenzlau,

2) dem Major a. D. von Arnim auf Neuensund, desselben

Kreises,

3) dem Rittmeister von Schack auf Weidenbach, Kreises Oels,

4) dem Gutsbesitzer Lledfe zu Neueichfelde, Kreises

15

Elbing.

8

004 7 12,914.

langjährigen Verdienste um die Pferdezucht die in Silber ausgeprägte Gestüt⸗

18,126. 19,047. 19,857. 19,884.

21,251.

13,637. 14,294. 14,764.

1

Heute Vormittag exerzirten Se. Majestät der König mit Regiment zu Fuß auf dem Bornstädter Felde, und fand um 3 Uhr im Schlosse zu Potsdam aus Veranlassung der Erinnerung an die Schlacht bei Groß⸗Görschen ein Diner zu 60 Gedecken statt. Nach demselben kehren Ihre Majestäten nach Charlottenburg zurück, woselbst Soirée stattfindet, zu welcher mehrere Familien und Personen geladen sind, die sich vor ihrer Abreise von Berlin gemeldet haben, um sich bei Ihren Königlichen Majestäten verabschieden zu können.

Berlin, 2. Mai. Das Herrenhaus begann in seiner (35.) Sitzung am 30. April die Berathung des ersten Berichts der Budget⸗Kommission über den Staatshaushalts⸗Etat pro 1856. Die Kommission stellte folgende Anträge:

1) Das Haus wolle der Staats⸗Regierung die Erwartung aus⸗ sprechen, daß künftig in dem Budget die lokalen und brabiygiecen Neben⸗ Erhebungen, die nicht zu den von der Landesvertretung zu bewilligenden Einnahmen und Ausgaben des Staatshaushalts gehören und jetzt noch ante⸗ linearisch darin aufgeführt sind, ganz weggelassen werden. 2) Dem Herren ha use zu empfehlen, die Erwartung auszusprechen: die Königliche Staats⸗Regierung werde künftig bei Vorlegung des Budgets über den Betrag der Export⸗ Bonification der Branntweinsteuer erläuternde Auskunft ertheilen. 3) Zu beschließen: die Erwartung auszusprechen: die Staatsregierung wolle, so bald es ihr möglich, einen neuen Etat der Münze in Berlin vorlegen. 4) Das Herrenhaus wolle beschließen: den Wunsch auszusprechen, daß die Post⸗Expeditionen auf dem Lande und in den kleinen Staͤdten, an Sonn⸗ und Festtagen auch während der Mittagszeit, wo ein Gottesdienst nicht

14,883. stattzuͤfinden pflegt, eine Stunde lang geöffnet und zur Annahme und

16,634.

Ausgabe von Postsachen angewiesen werden. 5) Dem Herrenhause zu empfehlen: die Königliche Staats⸗Regierung zu ersuchen, den Preis für die Gesetz⸗Sammlung herabzusetzen. 6) Das Herrenhaus wolle beschließen: die Königliche Staats⸗Regierung zu ersuchen, künftig bei Forderung außerordentlicher Bewilligungen zur Anlegung neuer Telegraphen⸗Linien diejenigen Linien, soweit es im Voraus thunlich, zu bezeichnen, welche in Angriff genommen werden sollen. 7) Das Herrenbaus wolle be⸗ schließen: gegen die Staats⸗Regierung die Erwartung auszusprechen, daß vom nächsten Jahre ab dem vorzulegenden Etat wiederum, wie in früheren Jahren, Spezial⸗Nachweisungen möchten beigefügt werden. 8) An das Herrenhaus den Antrag zu richten: gegen die Königliche Staats⸗ Regierung die Erwartung auszusprechen, daß mit dem Verkaufe derjenigen Hüttenwerke rechtbald vorgegangen werden möge, welche nach dem bisherigen Betriebe ein unbefriedigendes Resultat für die Staats⸗Einnahmen ergeben haben und ein besseres nicht in Aussicht stellen. 9) Zu beschließen: gegen die Königliche Staats⸗Regierung die Erwartung auszusprechen, daß eine Berechnung der Fabricationskosten neben der Zusammenstellung der Spezial⸗ Oekonomiepläne dem nächsten Etat beigefügt werde. 10) Dem Herrenhause den Beitritt zu dem Beschlusse des Abgeordnetenhauses: die Erwartung auszusprechen, daß die Staats-Regierung in Erwägung nehmen möge, wie hinsichtlich der Disposition über die Mittel der Bergbau⸗Hülfsfonds eine den Wünschen der Beitragspflichtigen entsprechende Aenderung ein⸗ treten könne, zu empfehlen. 11) Daß die Königliche Staats⸗Regierung in den Etat der vorliegenden Verwaltung immer mehr Uebersichtlichkeit bringen und zunächst dem Etat künftig eine ähnliche Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben der Eisenbahn⸗Verwaltung beifügen wolle, wie solche auf Seite 2— 6 des Berichts der Budget⸗Kommission des Abgeordneten⸗Hauses gegeben worden ist.

Auf Empfehlung des Handelsministers wurde der Antrag Nr. 4 vom Hause abgelehnt. Die übrigen Anträge werden geneh⸗ migt. Der Herr Finanzminister machte dem Hause Mitthei⸗ lung, daß es der Regierung bei dem nahen Schlusse der Session nicht möglich gewesen sei, einen Gesetz⸗Entwurf, betreffend die Ver⸗ wendung des Restes des Kredits von 30 Millionen, vorzulegen. Dies werde jedoch gleich beim Beginne der nächsten Session geschehen, und über den noch vorhandenen Bestand ohne Zustimmung des Landtages nicht disponirt werden.

Dem Hause der Abgeordneten zeigte in seiner (68sten) Sitzung am 30. April der Prästdent Graf zu Eulenburg an, daß der Schluß der diesmaligen Session am Sonnabend, den 3. Mai Mittags 2 Uhr, eintreten werde.

Auf der Tagesordnung stand 8

b

klärte sich

2

799

der Antrag der Abgeordn. Lemonius und Kruse, betreffend die Befreiung vom Sundzolle. Die Kommission beantragt: „das Haus erkennt in Uebereinstimmung mit der Königlichen Staats⸗ Regierung wiederholt die nachtheiligen Einwirkungen des Sund⸗ zolles auf den Handel und die Rhederei Preußens an, und vertraut, daß die Staatsregierung bei den eingeleiteten Verhandlungen die Beseitigung des Sundzolles kräftigst verfolgen werde.“ Das Haus nahm diesen Antrag an. Den Schluß der Berathung bildete der Bericht wegen des von dem Abgeordneten Harkort eingereichten Gesetz⸗Entwurfs, betreffend die Normativ⸗ Bedingung zur Errichtung von Privatbanken. Die Kommission ist der Ansicht gewesen, daß Privatbanken überall da, wo das Verkehrs⸗ bedürfniß Einrichtungen dieser Art erfordert, nützlich und nothwen⸗ dig sind, und daß zu dem Ende eine wesentliche Modification der für die Errichtung derselben vorgeschriebenen Normativ⸗ Bedingun⸗ gen, und zwar nicht auf administrativem Wege, sondern im Wege der Gesetzgebung herbeigeführt werde. Die Kommission hat daher die Erwartung ausgesprochen, daß die königliche Staatsregierung unter Berücksichtigung der auf Grund des vom Abgeordneten Harkort vorgelegten Gesetzentwurfs gefaßten Beschlüsse der Kom⸗ mission, den Entwurf eines Gesetzes wegen der Errichtung von Privatbanken den beiden Häusern des Landtages in der nächstjäh⸗ rigen Session vorlegen, schon jetzt aber diese Beschlüsse bei Fest⸗ stellung der Statuten für Privatbanken berücksichtigen werde. Das Haus nahm nach einer längeren Debatte einen Antrag des Abgeordneten von Patow an, dahin gehend: die Staatsregierung möge die von der Kommission gefaßten Beschlüsse bei Feststellung der Statuten für Privat⸗Banken berücksichtigen und ein die Errichtung von Privat⸗Banken betreffendes Gesetz in der nächstjährigen Session den beiden Häusern vorlegen. Die Berathung des Gesetzes war damit erledigt. Zum Schluß der Sitzung machte der Finanzminister, wie es auch im Herrenhause geschehen war, Mittheilung davon, daß die aus der Militair⸗Anleihe gebliebenen disponiblen Fonds nicht ohne Ermächtigung des Landtags zur Verwendung kommen und daß in der nächsten Session darüber ein Antrag eingebracht werden sollte.

Köln, 1. Mai. Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen wird heute schiffe von Coblenz in daselbst um fortsetzen.

Oldenburg, 30. April. Gestern hat der Ministerpräsident von Rössing den Landtag mit folgender Rede geschlossen:

Meine Herren! Nachdem Sie jetzt Ihre Geschäfte beendet haben, liegt es mir obe, im Auftrage Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs den Schluß des gegenwärtigen Landtages auszusprechen. So kurz guch die Zeit gewesen ist, für welche Se. Königliche

Mitwirkung außerordentlich in Anspruch genommen haben, ist es doch gelungen, eine Menge der verschiedenartigsten Gegenstände zur Erledigung zu bringen. Waren diese auch nicht alle von gleicher Wichtigkeit, so duͤrfen wir doch auch in der Regelung der minder wichtigen einer heilsamen Fortentwickelung unserer Verhältnisse entgegensehen. Indem ich Ihnen, meine Herren, den Dank Sr. König⸗ lichen Hoheit des Großherzogs für Ihre auch jetzt bewiesene andauernde und ununterbrochene Thätigkeit darbringe, erkläre ich in Höchstdessen Namen und Auftrage den außerordentlich versammelten 10ten Landtag des Großherzogthums für geschlossen.

Reuß. Gera, 29. April. Der Landtag hat eine Modifi⸗ cation der Geschäfts⸗Ordnung beschlossen, dahin gehend, daß das Recht des Präsidenten zu Beurlaubungen der Abgeordneten be⸗ schränkt werde, da sich herausgestellt hatte, daß der Landtag in Folge solcher Beurlaubungen mehrmals beschlußunfähig gemacht worden war.

Hessen. Darmstadt, 30. April. Eine so eben hier ein⸗ treffende telegraphische Depesche bringt die höchst bedauerliche Nach⸗ richt, daß S. Großh. Hoheit der Prinz Emil von Hessen heute früh um halb 7 Uhr zu Baden zwei rasch auf einander ge⸗ folgten Schlaganfällen erlegen ist. Seine Königliche Hoheit der Großherzog und die Großherzogliche Familie sind durch diesen neuen Trauerfall, welchen das ganze Land mit inniger Theilnahme ver⸗ nehmen wird, in tiefen Schmerz versetzt. (Darmst. Ztg.)

Großbritannien und Irland. London, 29. April. Lerd Clarendon legte in der gestrigen Oberhaus⸗Sitzung eine Abschrift des Friedens⸗Vertrages vor und bemerkte, daß demselben drei Separat⸗Verträge und eine das Seerecht betreffende Erklärung bei⸗ gefügt seien. Lord Brougham: Wird dadurch dem Kaperwesen ein Ende gemacht? Lord Clarendon antwortete bejahend. Er legte ferner Ab⸗ schriften sämmtlicher Protokolle der Kongreß⸗Sitzungen auf den Tisch des Hauses nieder und stellte den Antrag, daß der Vertrag am nächsten Montag in Erwägung gezogen werde. Er ersuchte außerdem Lord Lyndhurst, seinen auf die Besetzung eines Theiles von Italien durch österreichische Trup⸗ pen bezüglichen Antrag zu verschieben. Er brauche kaum zu bemerken, äußert er, daß er nur durch Rücksichten auf das Gemeinwohl zu dieser Bitte veranlaßt werde; doch glaube er, daß Lord Lyndhurst, wenn er sie

wahrscheinlich die Zwecke, welche er im Auge habe, besser foͤrdern werde, als wenn er bei seinem Antrage beharre. Lord Lyndhurst er⸗ bereit, seinen Antrag für jetzt zurückzuziehen, bemerkte jedoch, er werde mit der groͤßten Aufmerksamkeit die Maßregeln überwachen,

5 Uhr mit dem Courierzuge die Reise nach Berlin

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Nachmittags um vier Uhr mit dem Dampf⸗ Deutz eintreffen und nach kurzem Aufenthalte

Hoheit

welche man ergreifen werde, um der unerträglichen Mißregierung, unter welcher das italienische Volk so lange seufze, ein Ende zu machen.

In der Unterhaus⸗Sitzung legte Lord Palmerston den Frie⸗ dens⸗Vertrag und die Konferenz⸗Protokolle vor und beantragte gleichfalls die Inbetrachtnahme derselben am nͤchsten Montag. Oberst French fragte, ob die Inseln an der Donau⸗Mündung, welche nicht durch den bucharester Vertrag von 1812 zugleich mit Bessarabien an Rußland ab: getreten worden seien, sondern von denen jene Macht erst 1829 nach dem 7. Vertrage von Adrianopel Besitz ergriffen habe, an die Türkei zurückerstattet werden sollen. Lord Palmerston entgegnete, er würde sich da⸗ nach erkundigen und nächstens eine Antwort darauf ertheilen. Auf eine Frage Lord J. Manners' in Bezug auf die Dauer der Pfingstferien erwidert Lord Palmerston, er werde beantragen, daß das Haus sich vom Freitag 9. Mai auf Freitag 16. Mai vertage. .* Whiteside beantragte hierauf seine einem Tadelsvotum gegen die Re⸗ gierung gleichkommende, den Fall von Kars betreffende Resolution. Dieselbe lautet: „Während das Haus es für seine Pflicht hält, die Be⸗ wunderung auszudrücken, welche es der bei der Belagerung von Kars be⸗ wiesenen Tapferkeit der türkischen Soldaten und der Hingebung der eng⸗ lischen Offiziere zollt, füht es sich zugleich verpflichtet, die Ueberzeugung auszusprechen, daß der Mangel an Umsicht und Thatkraft von Seiten der englischen Regierung zum großen Theile die Schuld trägt an der die Sicher⸗ heit der asiatischen Türkei gefährdenden Uebergabe jener Festung und des sie vertheidigenden Heeres.“ Der Antragsteller hebt zuvörderst hervor, wie England schon um seines eigenen Interesses willen die Bewegungen Nußlands in jenen Gegenden, die offenbar gegen Persien und die afiati⸗ sche Türkei gerichtet gewesen seien, aufmerksam hätte beobachten müssen. Der Krieg gegen Rußland sei ein gerechter Krieg gewesen, und im Jahre 1853 habe in der Türkei eine gewaltige Begeisterung für diesen Krieg ge⸗ berrscht. Was aber habe England gethan? Als die Türkei einen kräͤf⸗ tigen Streich habe führen wollen, da sei England ihr in den Arm gefallen und habe die erhobene Waffe in ihrem Schwunge aufgehalten; deshalb habe es auch die Pflicht gehabt, der Türkei später in ihrer Noth kräftig beizustehen. Als die türkischen Heere in Asien geschlagen worden seien, habe die englische Regierung sich entschlossen, einen Kommissar nach dem Kriegsschauplatze abzusenden, der die Aufgabe hatte, über die dortige Lage der Dinge, welche der Regierung billiger Weise längst hätte bekannt sein sollen, Bericht zu erstatten. Dieser Kom⸗ missar habe aber keine Machtbefugnisse gehabt, und die türkischen Behör⸗ den zu Erzerum seien über seine Stellung nicht ins Reine gekommen. Vor Allem sei es dem Kommissar Williams darum zu thun gewesen, sich über den Stand der Magazine zu unterrichten. Schon am Tage seiner Ankunft habe er die Lage des türkischen Heeres geschildert und Lord Clarendon mitgetheilt, daß der den Soldaten zu zahlende Sold noch für 18 bis 19 Monate rückständig sei. Der einzige Beistand, wel⸗ chen die mächtige englische Ration ihrem bedrängten Bundesgenossen ge⸗ leistet habe, sei der gewesen, daß sie ihm vier Mann allerdings solche, wie man sie selten finde und einen Doktor zugeschickt habe. Der Redner geht sodann auf den mit dem Dezember 1854 beginnenden Streit Lord Nedeliffe's mit General Williams über. Er erwähnt die Menge der unbeantwortet gebliebenen Depeschen und unbeachteten Warnungen des letzteren, ein Versäumniß, durch welches man die Gelegenheit ein⸗ gebüßt habe, einen entscheidenden Schlag gegen Georgien zu führen, klagt Lord Stratford einer offenbaren Pflichtbergessenhelt an, und beschuldigt die Regierung, daß sie Vergehungen des Gesandten mit ihrem Schutze gedeckt habe. Lord Stratford sei den Befehlen seiner Regierung unge⸗ horsam gewesen und befinde sich trotzdem noch immer als Gesandter in Konstantinopel. Der Kriegsminister, Lord Panmure, scheine mit der größ⸗ ten Beharrlichkeit den Plan verfolgt zu haben, die Kriegführung in Klein⸗ asien in keiner Weise zu fördern. Auch habe Lord Panmure zu einer Zeit, wo der Entsatz von Kars durch Omer Pascha mit dem größten Eifer be⸗ trieben worden sei, an jener Festung verzweifelt und nichts gethan, um sie zu retten. Während er aber geschrieben habe, daß es zu spät sei, Kars zu entsetzen, habe er am 3. August im Oberhause erklärt, die Türkei sei stark genug, in jenen Gegenden für sich allein dem Feinde die Stirn zu bieten, eine Aeußerung, die keinen andern Zweck gehabt habe, als dem Volke Sand in die Augen zu streuen. Nach der mehr als vier⸗ stündigen Nede Whitefide's ergreift der Attorney⸗General gegen den Antrag das Wort. Die englische Regierung, behauptet er, sei frei von aller Schuld. General Williams sei von Lord Clarendon mit den vollständigsten Instructionen versehen gewesen, und wenn ihm von Seiten der ottomanischen Regierung keine Machtbefugnisse ertheilt worden seien, so laste die Verantwortlichkeit dafür doch wahrlich nicht auf den eng- lischen Ministern. Die Unterlassungssünden Lord Stratford's wolle er nicht vertheidigen; doch dürfe man es Lord Clarendon nicht berübeln, daß er unter den obwaltenden Umständen die Abberufung eines so aus⸗ gezeichneten Diplomaten nicht für rathsam gehalten habe. Was die eng⸗ lische Regierung habe thun können, um den Fall von Kars abzuwenden das habe sie gethan. Nachdem Lord J. Manners für und der Lord Adbocate gegen den Antrag gesprochen hat, wird die Fortsetzung der Debatte auf die nächste Sitzung vertagt.

Aus Malta ist die Nachricht eingetroffen, daß Lord Dalhousie sich daselbst am 20. d. M. an Bord der Dampffregatte „Tribune“ nach England eingeschifft hat.

Das Handelsministerium hat einen Bericht über den englischen Handel während des Monats März veröffentlicht. Der Werth der Ausfuhr überstieg den im entsprechenden Zeitraume des Jahres 1855 um mehr als 2,000,000 Pfd. St.

Dem Meeting der liberalen Parlaments⸗Mit⸗ glieder, welches gestern bei Lord Palmerston statt⸗ fand, wohnten weder die Peeliten, noch Lord J. Russell bei. Di unabhängigen katholischen Irländer waren nicht eingeladen worden Der „Morning Star“ enthält einen Auszug aus der bei

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