* „ 8 „ 1 ddiesem als Hauptm. mit seiner bisher. Uniform, 1 t Boltze, Maj. a. D., von dem Verhaͤltniß als Führer des 2. Aufgeb. 2.
dder Abschied bewilligt.
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1 eb. vom 3. Bat. 2. Regts ernannt. v. Lewetzow, Ser. Lt. den, 1. üfcsch des 1. Bats. 8. Regts. Lindemann, Sec. Lt. 1. Aufg. des 1. Bats. 15. Negiments, Kernstein, Seconde⸗Lieutenant vom 2ten Aufgebot des 3ten Bataillons 2ten, ins ;ste Bataillon 2ten Regiments, Koack, Sec. Lt, vom 1. Aufgeb. des 3. Bats. 20. Regts., Barkow, Sec. Lt vom 1. Aufgeb. des 2. Bats. 28., ins 2. Bat. 2. Regts., Sie⸗ vert. Sec. Lt. vom 1. Aufgeb. des 1. Bats. 2., ins 2. Bat. 9. Regts., Fromm, Sec, Lt. vom 2. Aufgeb. des 3. Bats. 5. Negts. Doebbel, Sec. Lt. von den Pionieren 2. Aufgeb. des 3. Bats. 5., ins 3. Bat. 21. Regts. einrangirt. v. Diest, Sec. Lt. von der Kav. 2. Aufgebots des Landw. Bats. 36. Inf. Regts., Stein gens, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des Landw. Bats. 39. Inf. Regts., zu Pr. Lts. befördert. Frhr. von Wrede, Sec. Lt. von der Kav. 1. Aufgeb. des 3. Bats. 16., ins 1. Bat. 13. Regts., Coppenraih, Soc. Lt. vom 1. Aufgebot des 2. Bats. 13., ins 3. Bat. 13. Regts., Harkort, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 1. Bats. 16., ins 2. Bat. 16. Regts., Müller, Sec. Lt. von der Kavb. 2. Aufgeb. des 2. Bats. 13., ins 3. Bat. 16. Regts., Niemann, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 3. Bats. 5., ins 1. Bat. 17. Regts., Brock⸗ hoff, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 2. Bats. 15. Regts., ins Landw. Bat. 37. Inf. Regts. einrangirt. 11
Abschiedsbewilligungen ze. 8 Den 10. Mai. —
v. Hoyer, Hauptm. vom 23. Inf. Negt., Frosch, Hauptm. vom 6. Inf. Regt., beiden als Majors mit der Regts.⸗Unif., Aussicht auf Civilversorgung und Pension, der Abschied bewilligt. Uebe, Sec. Lt. vom 18. Inf. Regt., ausgeschieden. “
Den 13. Mai.
Frhr. v. Rosenberg, Sec. Lt. vom 1. Garde⸗Regt. zu Fuß, als Pr. Lt. mit der Regts. Uniform und Pension, der Abschied bewilligt. Schulte, Sec. Lt. vom 2. JInf. Regt., ausgeschieden. Funk, P. Fähnr. vom 9. Inf. Regt., zur Reserve entlassen. v. Schaper, Sec. Lt. vom 17. Inf. Negt., Frhr. v. Bodelschwingh⸗Plettenberg, Sec. Lt. vom 8. Hus Rre. Becker, Oberjäger und Sec. Lt. vom reit. Feld⸗ jäger⸗Corps, ausgeschieden. v““
Den 10. Mai. h Gr. v. Schwerin, Sec. Lt. von der Kav. 1. Aufg. des 2. Bats. 10. Regts., Hatschier, Hauptm. vom 2. Aufgeb. des 1. Bats. 22. Regts., v. Prittwitz, Prem. Lt. vom 2. Aufgeb. des 2. Bats. 22. Regts., der Abschied bewilligt.
vara aaerb⸗er,
Bats. 10. Regts. entbunden. Den 13. Mai.
gob. Bonin, Pr. Lt. von der Kav. 2. Aufgeb. des 2. Bats. 9. Regts., als Rittm., Steppuhn, Pr. Lt. vom 2. Aufgeb. des 2. Bats. 14. Regts. Schultz, Premier⸗Lieut. vom 2. Aufgebot des 3. Bats. 21. Regiments, diesem als Hauptmann, allen dreien mit ihrer bisherigen Uniform, Eichhoff, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des Ldw. Bats. 39. Inf. Regts., Militair⸗Beamte. 1.“ Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums: Den 7. Mai. 1“ Robischon, Zahlmeister⸗Aspirant vom 3. Bat. (2. Trier) 30. Ldw. Regts., zum Zahlmeister 2. Klasse beim 3. Bat. (Malmedy) 25. Ldw
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Woyte, Rechnungsrath, Geheimer expedirender Secretair und Kal⸗ kulator im Kriegs⸗Ministerium, mit Pension in den Ruhestand versetzt.
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Preußen. Berlin, 24. Mai. Nach einer so eben eingegan⸗
genen telegraphischen Depesche des Königlichen Post⸗Amts in Stettin ist das Post⸗Dampfschiff „Wladimir“ heute früh 7 ½ Uhr daselbst angekommen, und wird in Folge seines verspäteten Eintreffens statt heute, erst am Montag den 26sten d. M., Mittags, von Stettin nach Kronstadt abgefertigt werden.
— Die Einführung der Städte⸗Ordnung vom 30. Mai 1853 ist nun auch in der Stadt Naumburg a. Q. beendigt, so daß die neue Städte⸗Ordnung nun in sämmtlichen Städten des Regierungsbezirks Liegnitz, mit Ausnahme der Stadt Rothen⸗ burg a. O., zur Geltung gekommen ist.
Lübeck, 22. Mai. In der gestrigen Sitzung des Bürger⸗ ausschusses wurde beschlossen, die Senats⸗Anträge auf Verbesserung der Offiziers⸗ und Unteroffiziers⸗Gagen bei unserm Infanterie⸗ Bataillon der Bürgerschaft zur Annahme zu empfehlen. Nach dem heute veröffentlichen amtlichen Protokoll dieser Sitzung waren für den Antrag auf Erhöhung der Gagen der Hauptleute 11 Stimmen gegen 9, und für den Antrag auf Dienstalterszulagen an die Hauptleute und Lieutenants 13 gegen 7 Stimmen. (Lüb. Ztg.)
Sachsen. Gotha, 22. Mai. Heute ist der gemeinschaft⸗ liche Landtag der Herzogthümer Coburg und Gotha hier wieder eröffnet worden. Es wurden der Versammlung die auf Einfüh⸗ rung der thüringischen Strafprozeß⸗Ordnung und auf die pro⸗ jektirte Gerichts⸗Organisation bezüglichen, von der Rechtsgesetz⸗ gebungs⸗Kommission berathenen Vorlagen mitgetheilt. Da ein Antrag der Majorität der letzteren vorlag, den mitgetheilten Entwurf der Strafprozeß⸗Orduung abzulehnen und um Vor⸗
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lage eines andern, von dem Institute der Schwurgerichte ab⸗ sehenden Entwurfs die Staatsregierung zu bitten, so war von letzterer auch ein solcher Entwurf eingebracht worden. Von kobur⸗ gischer Seite wurde vor dem Eingehen auf die Berathung vorerst die Vorlage eines auf die Gerichts⸗Organisation bezüglichen Finanz⸗Projektes beantragt, die Staats⸗Regierung trat jedoch diesem Antrage entgegen, und er wurde gegen 5 Stimmen abge⸗ lehnt. Da ein präjudizirender Antrag der ganzen Rechtsgesetz⸗ gebungs⸗Kommission vorliegt, überhaupt auf die Vorlagen nicht einzugehen, sondern die Staats⸗Regierung um andere, die ein⸗ seitige Ausführung der Gerichts⸗Organisation in den einzelnen Land estheilen bezweckende Vorlagen zu ersuchen, so wird nach Be⸗ schluß der Versammluug über diesen Antrag in der nächsten Sitzung verhandelt werden. (L. Z.)
Meiningen, 21. Mai. Se. Hoheit der Erbprinz hat am 17. April seine Rückreise durch Sicilien begonnen und wurde am 15ten d. M. von Sicilien wieder in Neapel erwartet. Daselbst wird er noch einige Zeit verweilen und gegen Ende Juni hierher zurückkehren. (Weimar. Z.)
Baiern. München, 21. Mai. Die Kammer der Reichs⸗ räthe hat sich gestern mit dem Antrage der zweiten Kammer, den Getreidehandel betreffend, beschäftigt. Daß nur Freiheit des Getreidehandels im Allgemeinen den Verhältnissen der Gegen⸗ wart entspreche, darüber wurde in der zweiten und eben so in der ersten Kammer kein Zweifel erhoben. Dagegen wurde die An⸗ sicht bestritten, daß die Revision der bestehenden Normen und Ver⸗ ordnungen auf dem Wege der Gesetzgebung zu geschehen habe, wie die zweite Kammer beschlossen hatte und auch von mehre⸗ ren Rednern der ersten Kammer, besonders von deren Re⸗ ferenten, Fürsten von Hohenlohe, vertheidigt wurde. Viel⸗ mehr suchte der Staatsminister des Innern, Graf von Rei⸗
gersberg, das Recht der Staatsregierung zu wahren, die Revision
auf dem Verordnungswege zu regeln, und diesem entsprach auch der Beschluß der ersten Kammer, so daß nun der Gegenstand noch— mals an die zweite Kammer zurückgehen muß. Den Beschlüssen der anderen Knmmer, bezüglich der Regulirung der Biertaxe, ist die erste Kammer heute mit einigen Abänderungen beigetreten, wo⸗ bei mehrfach die Ansicht ausgesprochen wurde, daß nur durch völlige Aufhebung der Biertaxe allen Beschwerden entsprochen werden könne, daß man aber einen solchen Antrag nur deshalb nicht stelle, weil für jetzt kein Erfolg desselben zu erwarten sei.
Belgien. Brüssel, 22. Mai. Der Gesetzentwurf in Betreff der Vergrößerung Antwerpens und der Errichtung neuer Forts daselbst wurde heute von der Repräsentanten⸗Kammer auf die nächste Session vertagt. (Köln. Ztg.)
V Großbritannien und Irland. London, 22. Mai. Aus Portsmouth, 21. Mai, wird der „Times“ berichtet: „Se. König⸗ liche Hoheit der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen reiste mit einem Extra⸗Zuge über Brighton nach Portsmouth, wo der Zug um 12 Uhr eintraf. Beim Aussteigen ward der Prinz von dem Vice⸗Gouverneur von Portsmouth (General⸗Major Breton) V und dem General-Adjutanten Nelson empfangen. Ein paar Minu⸗ ten nach Ankunft des Zuges erschien auch Prinz Albert in Beglei— tung des Hauptmannes De Plat zu seiner Bewillkommnung. Zwei Wagen Ihrer Majestät standen in Bereitschaft. Der Prinz Friedrich Wilhelm nahm an der Seite des Prinzen Albert Platz, und fuhr nach den Schiffswerften, wo er von denselben Personen empfangen wurde, die den Prinzen Albert bei seiner Landung empfangen hat— ten, nämlich von dem Vice-Admiral Sir George Seymour, dem Contre⸗Admiral Martin, dem Polizei⸗Direktor, Lieutenant Hall u. s. w. Die Barke der Nacht „Fairy“ wartete an den Stu⸗ fen des Einganges zu den Schiffswerften, nahm die beiden Prinzen auf und brachte sie an Bord der königlichen Nacht, welche neben der „Victory“ lag, die eben so, wie die Schiffe „Illustrious“ und „Blenheim“, salutirte. Die „Fairy“ hatte blos die preußische Flagge aufgehißt und dampfte zwischen der zu Spithead liegenden Flotte hindurch. Bei ihrem Herannahen wurden Salutschüsse abgefeuert,
während der Vorbeifahrt stiegen die Mannschaften eines jeden Schiffes auf die Raaen und ließen Cheers ertönen, und Muftk⸗ banden stimmten die preußische und die englische National⸗Hymne an. Die Königin und die Prinzeß Royal hatten den Prinzen Albert an Bord der „Fairy“ nach Portsmouth begleitet, die Nacht jedoch nicht verlassen. Auch deutete keine königliche Standarte auf die Anwesenheit der Königin.’“.
Die „Morning Post“ meldet: „Graf Rudolph Apponyi, der neu ernannte österreichische Gesandte am Hofe von St. James, ist nebst seiner Familie Ende voriger Woche in Chandos House ein⸗ getroffen, um seinen diplomatischen Posten anzutreten. Se. Excellenz wird der Königin vorgestellt werden, sobald Ihre Majestät aus Os⸗ borne zurückkehrt.“ 88
Eine Generalversammlung der ostindischen Gesellschaft bestätigte gestern den bereits früher von dem Direktorium und der Eourt of Proprietors gefaßten Beschluß, dem Marquis von Dalhousie eine Jahrespension von 5000 Pfd. zu verleihen.
In der gestrigen Unterhaus⸗Sitzung (das Oberhaus hat am
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Mittwoch Ferien) kam der Bericht des Sligo⸗Wahl⸗Untersuchungs⸗Comité's ein, dahin lautend, daß (der konservative) Mr. Wynke rechtmäßig ge⸗ wählt und daß die Beschwerde seines (liberalen) Gegenkandidaten Mr. Somers als nichtig und chikanirend zu betrachten sei. Mr. Packe fand für seine Kirchen⸗Abgaben⸗Bill so wenig Anklang und Unterstützung beim Hause, daß er es für gerathen hielt, sie ganz und gar zurückzu⸗ nehmen. Sonst ist aus der Sitzung nichts von Interesse zu berichten.
Frankreich. Paris, 22. Mai. Der „Moniteur“ bringt einen Bericht des Justiz⸗Ministers an den Kaiser über die Hand⸗ habung der Kriminal⸗Justiz in Frankreich während des Jahres 1854. Es geht daraus hervor, daß trotz der Fortdauer der Theuerung die Assisenhöfe und Zuchtpolizei⸗Gerichte im gedachten Jahre über keine größere Anzahl von Verbrechen und Vergehen abzuurthei⸗ len hatten, als im Vorjahre, und daß namentlich, mit Ausnahme des Kindermordes, die Zahl der schweren Verbrechen merklich ge⸗ ringer war. Ueberhaupt haben letztere seit 1851 stufenweise ab⸗ genommen, und zwar die Meuchelmorde um 23, die Mordthaten um 56, die schweren Verwundungen, die den Tod zur Folge hatten, um 42 Prozent. Dagegen haben die Verbrechen gegen das Eigenthum seit 1851 zugenommen, und namentlich die Diebstähle um 24 Pro⸗ zent, was der Bericht hauptsächlich der Theurung der letzten Jahre zuschreibt. Die Assisenhöfe hatten 1854 über 7556 Angeklagte ab⸗ zuurtheilen; sie sprachen 79 Todesurtheile aus (gegen 39 im Vor⸗ jahre), die jedoch nur an 37 Verurtheilten vollzogen wurden. Die Zuchtpolizei⸗Gerichte erkannten im Jahre 1854 über 206,794 Klage⸗ sachen und 256,670 Angeklagte.
Als gewiß verlautet, daß Prinz Napoleon den Vertreter des Papstes bei dem Taufakte, Kardinal Patrizi, von Civitavecchia ab⸗ holen werde. Prinz Oskar wird den Tauffeierlichkeiten beiwohnen. — Der Kaiser soll den Wunsch ausgesprochen haben, daß der Er⸗ trag der Subscription von 25 Centimes, die bekanntlich zu dem Zwecke eröffnet wurde, der Kaiserin ein Geschenk darzubringen, zur Unterstützung der Ueberschwemmten in den Departements verwandt werden möge. Nach den neuesten Berichten sind übrigens fast überall die Gewässer in ihr Bett zurückgetreten. — Der hiesige Gemeinderath hat beschlossen, das Grundstück des ehemaligen Klosters des Tempels und des anstoßenden Marktes zur Anlegung eines öffentlichen Gartens zu verwenden. Der Kai⸗ ser hat den desfallsigen Plan genehmigt, zugleich aber verfügt, daß inmitten des Spazierganges ein Denkmal für Ludwig XVI. und Marie Antoinette errichtet werden solle, dessen Plan abzuändern und zu revidiren er sich vorbehalte, da ihm daran liege, daß sein Name mit diesem Sühnungswerke in Verbindung gebracht werde. — Die vier neugeschaffenen General⸗Intendanturen der Armee sind
bereits besetzt; zwei dieser mit dem Range eines Divisions⸗Generals
verknüpften Posten sind dem bisherigen Intendanten der Orient⸗ Armee und dem Verwaltungs⸗Direktor des Kriegs⸗Ministeriums übertragen worden.
Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 17. Mai: „Die dritte Grundlage des organischen Gesetzes über den Staats⸗ rath ist von den Cortes nach langem Hin⸗ und Herreden gestern mit 104 gegen 76 Stimmen genehmigt worden. — Die amtliche Zeitung bringt heute zwei Dekrete, denen zufolge Zabala und Lujan ihre Portefeuilles wieder übernommen haben. Den Cortes wurde heute mitgetheilt, daß O'Donnell des Vorsitzes im Minister⸗ rathe durch Espartero's Rückkehr enthoben sei.“
Eine Depesche vom 21. Mai lautet: „Die Fonds zur Be⸗ zahlung des Halbjahrzinses stehen in London und Paris schon bereit.“
Türkei. Von den türkischen Truppen, welche aus Asien und der Krim in Konstantinopel jetzt in regelmäßigen Transporten eintreffen, werden die Ausgedienten sofort entlassen und durch frische Leute aus den Depots ersetzt, so daß die Bataillone komplet in diejenigen Provinzen abrücken können, wo man eine imposante Truppenmacht für nöthig erachtet. Die meisten Truppen, welche eintreffen, befinden sich in guter Gesundheit und haben durch ihr Beisammensein mit den Verbündeten sehr an Mannszucht und Hal⸗ tung gewonnen.
Rußland und Polen. Aus Warschau vom 20. Mai wird gemeldet, daß daselbst in der vorhergehenden Nacht der Ge⸗ neral⸗Major Gecewicz von der Kaiserlichen Suite, der Oberst Fürst Bagration, Flügel⸗Adjutant des Kaisers, der Oberst Löffler, Stall⸗ meister des Kaiserlichen Stabes, und der Hof⸗Kammerjunker Kolle⸗ gienrath Fürst Dolgorukoff von St. Petersburg eingetroffen waren. Von Wien war der Kaiserlich russische Kammerherr, Wirkliche Staatsrath Demidoff, von Kamieniez Podolski der Oberst Fürst Obolenski in Warschau angekommen. Auch der Kaiserliche Flügel⸗ Adjutant Oberst Stalypin, Schwiegersohn des Fürsten Statthal⸗ ters, so wie der Sohn des Letzteren, Fürst Gortschakoff, waren am 19ten daselbst angelangt. Der russisch⸗griechische Erz⸗ bischoof von Warschau und Neu⸗Georgiewsk war von Warschau nach Iwangorod, der General⸗Major Kraft, Verwaltungs⸗ Chef des 13. Communications⸗Bezirks, nach Brzesc Litewski abge⸗ reist. Dem bereits gemeldeten Transport der Leiche der verwitt⸗ weten Fürstin Paskiewitsch nach Jwangorod hatten die Kinder der
Verstorbenen, der kaiserliche General⸗Adjutant Fürst Theodo Paskiewitsch, die Fürstin Anna Wolkonska und die Zürse Labanoff⸗Rostowska, das Geleit gegeben.
Almerika. Laut Privatmittheilungen der „Pr. C.“ aus Rio Janeiro von der Mitte vorigen Monats, erwartete man daselbst für die bevorstehende Session wichtige Regierungsvorlagen für die Beför⸗ derung der Colonisation in Brasilien. Das Paket⸗Dampfschiff, welches monatlich einmal nach den Provinzen Santa Catarina und Rio Grande do Sul fährt und in der Regel am 12ten jedes Monats von Rio Janeiro dahin abgeht, hatte im Monat April auf speziellen Befehl seine Fahrt bereits am 8ten antreten müssen, damit die Mitglieder der allgemeinen gesetzgebenden Versammlung aus jenen Provinzen schon am 26. April in der Hauptstadt eintreffen könnten, wenngleich die Session erst am 3. Mai eröffnet werden sollte. 3 Es war nämlich, wie verlautete, der Wunsch des Ministeriums “ verschiedene von ihm vorbereitete Gesetzentwürfe, ehe es dieselben den Kammern zur Genehmigung vorlegte, vorher mit denjenigen Mitgliedern zu besprechen, auf deren Unterstützung es rechnen zu können glaubt. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten 9⸗ Herr da Silva Paranhos, hatte mit dem außerordentlichen Ge⸗ sandten der Republik P araguay, Herrn Berges, einen Freundschafts⸗ Handels⸗ und Schifffahrtsvertrag und eine Convention über die Gränzen der beiderseitigen Länder abgeschlossen. Die Unterzeichnung der Kontrahenten erfolgte am 6. April. Der Vertrag sichert desh brasilianischen Handelsschiffen die freie Fahrt auf dem “ raguay⸗Strom in dem ganzen Gebiet der Republik, bis zu der brasilianischen Provinz Mato Grosso im Norden, und räumt Braäsilien das Recht ein, kleine Kriegsschiffe für Reisen von Ge⸗ sandten und anderen hohen Personen, so wie zur Ueberbringung von Depeschen, den Strom hinauf bis nach Assumpgao zu senden. Auch sollen zwei brasilianische Kriegsschiffe, wenn sie mit Pässen der Regierung von Paraguay versehen sind, den Paraguay bis Mato Grosso hinauffahren und durch andere Kriegsschiffe abgelöst werden dürfen; jedoch so, daß nie mehr als zwei Kriegsschiffe zu. gleicher Zeit oberhalb Assumpgao sich zu befinden hätten. In Gemãäß⸗ heit der Gränz⸗Convention sollen die Regierungen von Brasilien und Paraguay einstweilen im Besitz der Landestheile bleiben, welche sie bisher innegehabt. Ueber eine genauere Feststellung der Gränzen sollen sogleich Unterhandlungen eröffnet werden. Wenn diese in-⸗ nerhalb des Zeitraums von 6 Jahren, vom Tage des Abschlusses der Convention gerechnet, nicht zu einem neuen Gränzvertrage 3 ren, so sollen die jetzt abgeschlossenen Uebereinkommen, sowohl .“ Gränzconvention wie der Handelsvertrag, in Kraft zu sein auf-⸗ hören. Die Kaiserliche Regierung hatte den Wunsch ausgesprochen, daß die früher zwischen Portugal und Spanien geschlossenen Ver-⸗ träge in Bezug auf die Gränzen zwischen Brasilien und Paraguay für nichtig erklärt werden möchten, so daß der Besitzstand allein maßgebend geblieben wäre, aber Herr Berges lehnte es ab, hierzu seine Zustimmung zu geben. Der Ausgang der Unter⸗ handlungen war indeß insofern günstig für Brasilien, als es den längst gewünschten Handels⸗ und Schifffahrts⸗Vertrag wenigstens für einen Zeitraum von 6 Jahren erlangte, ohne in Beziehung auf die Grenzen ein Zugeständniß zu machen. Der Vertrag ge⸗ währt Brasilien unter Anderem die Möglichkeit, Kanonen, Munition und andere Gegenstände zur Ausrüstung seiner Schiffe nach Mato Grasso befördern zu können, was sich auf dem Landwege kaum aus-⸗ führen läßt. Da die Provinz Mato Grasso reich an Holz zum 8 Schiffbau ist, so wird Brasilien in Zukunft dort sowohl Kriegs⸗ wie Handelsschiffe bauen können. Nur fragte es sich noch, ob der Präsident von Paraguay, Herr Lopez, den Handelsvertrag und die Grenz⸗Convention ratifiziren wird. Es war für die beiderseitigen Ratificationen eine Frist von 80 Tagen, vom 6. April an, gesetzt. Der Kaiser von Brasilien hatte seinerseits die Ratification bereits
in den ersten Tagen nach dem Abschluß der beiden Uebereinkommen ertheilt. ö G 8
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Bromberg, Sonnabend, 24. Mai, Morgens. Tel. Bur.) Ihre Majestät die Kaiserin Mutter von Ruß⸗ land werden die Weiterreise von hier nach Berlin nicht heute, sondern erst morgen früh antreten, und nach den bisherigen Dispo⸗
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sitionen Sonntag gegen Abend in Potsdam eintreffen.
Kgopenhagen, Freitag, 24. Mai. (Wolff'’s Tel. Bur.) In heutiger Sitzung des Reichsrathes wurde der Gesetzvorschlag, be⸗ treffend den Verkauf holsteinscher Domänen, mit 36 gegen 18 Stimmen zur zweiten Behandlung beschlossen, wodurch der Reichs⸗ rath seine Kompetenz erklärte. Mit Nein stimmten sämmtliche Deutsche, die Partei Tscherning's und die äußerste R
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