1856 / 150 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

u] . * 8 8

desselben mit. Später befehligte er eine Zeit lang die Truppen

auf Ceylon. 1 .

Die Regierung hat Befehle in Bezug auf die Entlassung der englisch⸗italienischen Legion nach Malta gesandt. Die Legionaire sollen in Abtheilungen von je 500 Mann in ihre Hei⸗ math zurückbefördert werden. ,

In der gestrigen Oberhaus⸗Sitzung legte Lord Lyndhurst den Bericht des Sonder⸗Ausschusses über die Ehescheidungs⸗Bill vor und zeigte an, er werde am Donnerstag die Ueberweisung desselben an ein Comité des ganzen Hauses beantragen. Der Earl von Derby bean⸗ tragte die zweite Lesung seiner Bill, durch welche der Abschwörungseid abgeändert werden soll. Die vorgeschlagene Neuerung beschränkt sich darauf, daß die auf die Nachkommen des Prätendenten bezüglichen Stel⸗ len ausgemerzt werden. Die Worte: „auf den wahren Christenglauben“, bleiben unverändert in der Eidesformel stehen. Lord Campbell sprach sein Bedauern darüber aus, daß die Bill den Abschwörungseid, welcher eine Schmach für das englische Gesetzbuch sei, nicht ganz abschaffe. Die

zweite Lesung erfolgte hierauf. 1 b In der Unterhaus⸗Sitzung wurde die dritte Lesung der den

Nawab von Surat betreffenden Bill, trotz der lebhaften Opposition Sir J. Hogg's, welcher die Verwerfung des Gesetzentwurfs beantragt, mit N13 gegen 28 Stimmen beschlossen, und die Bill ging durch. Eine Abend⸗ Sitzung fand nicht statt, weil sich nicht die hinreichende Anzahl von Par⸗ lamentsmitgliedern eingefunden hatte. 8 8.

26. Juni. Dem Vernehmen nach sind gestern von Liver⸗ pool aus 200 deutsche Legionaire nach Canada abgegangen, woselbst ihnen die englische Regierung Land zugesagt hat; denselben dürften noch mehrere folgen oder andere Kolonieen wählen.

Frankreich. Paris, 25. Juni. Der „Moniteur“ bringt ein Dekret, das die Divisions Generale de Salles und Mac Mahon, den Bischof von Marseille und den Deputirten de Barral zu Se⸗ natoren ernennt. Das amtliche Blatt enthält ferner einen (gestern erwähnten) Bericht des Generals Desvaux, Befehls⸗ habers der Sub⸗Division von Batna, an den General⸗Gouver⸗ neur von Algerien über die Bohrung eines artesischen Brunnens zu Tamerna in der Sahara. Am 9. sprudelte, nach ununterbroche⸗ ner Arbeit von 39 Tagen und 39 Nächten bei mitunter 36 Grad Wärme das Wasser hervor. Der Brunnen ist 60 Meter tief; die unterirdische Quelle giebt in der Minute 3600 Liter klares und sehr gutes Wasser. Der General kündigt die nahe Ab⸗ sendung von Proben der durchbohrten Erdschichten und des Brunnenwassers für die Ausstellungen von Algier und Paris an. Er sagt am Schlusse seines Berichtes: „So sind demnach ganze Bevölkerungen über ihre Zukunft beruhigt; ein Theil derselben ist allen Ursachen der bisherigen bedeutenden Sterblichkeit entrückt; der Friede und die französische Herrschaft sind in diesen neuen Be⸗ sitzungen befestigt. Bald werden dem Handel und unseren Kolonnen leichte Verkehrswege eröffnet werden können, vielleicht bis zum arte⸗ sischen Becken des Touat, gewiß aber bis Ouargla. Bevor einige Jahre vergehen, wird man die umherziehenden Stämme ansiedeln können; und wenn eines Tages die europäische Kolonisirung sich nach der Sahara hin auszudehnen streben sollte, so würde sie grünende Oasen zu ihrer Aufnahme eingerichtet finden.“ Der „Constitutionnel“ veröffentlicht heute das nachstehende, aus St. Cloud vom 15. Juni datirte Schreiben des Kaisers an Hrn. Pon⸗ sard, den Verfasser des Lustspiels „die Börse“:

Mein Herr! Sie haben nach der ersten Vorstellung der „Börse“ Sich den Glückwünschen des Publikums und den meäinigen entziehen zu müssen geglaubt. Heute bietet die Zusendung Ihres Stückes mir den Anlaß, dieselben an Sie zu richten, und ich thue es sehr gern; denn es hat mich wahrhaft erfreut, Sie die unheilvolle Verirrung des Tages mit dem ganzen Gewicht Ihres Talentes brandmarken und durch den Erguß der edelsten Gesinnungen bekämpfen zu hören. Ich werde Ihr Stüͤck mit dem nämlichen Vergnügen lesen, womit ich es spielen sah. Bleiben Sie beharrlich, mein Herr Ihr neuer Erfolg ladet Sie dazu ein auf dieser Bahn der Moralität, die vielleicht zu selten auf dem Theater betreten wird und doch der Schriftsteller so würdig ist, die, wie Sie, be⸗ rufen sind, dort einen schönen Ruf zu hinterlassen. Glauben Sie an meine Gefinnungen.

Der gesetzgebende Körper hat gestern den Gesetzentwurf wegen einer neuen Anleihe des Seine⸗Departements von 50 Millionen mit 203 gegen 20 Stimmen angenommen. Es hieß in der Sitzung, daß eine neue Verlängerung der Session unvermeidlich sein werde, weil die Kammer sonst unmöglich mit den vielen Gesetzentwürfen fertig werden könne, die sie noch zu erledigen habe. General de Bazaines, der zuletzt den Posten eines Platz⸗Kommandanten zu Sebastopol bekleidete, ist hier eingetroffen. Marschall Pelissier wird in acht bis vierzehn Tagen erwartet. Die Verwaltung von Algerien hat einen ersten und zugleich vollkommen gelungenen Ver⸗ such mit dem Verkaufe von Staats⸗Ländereien gemacht. Am 16ten Juni wurden in den Büreaus der Präfektur von Algier, unter Vorsitz des Präfekten, 424 Hektaren in der Metidja⸗Ebene gele⸗ gener Ländereien im öffentlichen Aufstriche verkauft. Der Zudrang war so groß, daß der gewöhnliche Saal mit einem geräumigeren vertauscht werden mußte. Man riß die, pro Hektare im Durchschnitte zu 50 Fr. ausgesetzt, doppelt so hoch bezahlt wurden.

3 6. Juni. Die „Union“ enthält ein Schreiben des Grafen

sich förmlich um die Parcellen, 1

der 20,000 Francs für die Ueberschwemmten ein⸗ endet.

Türkei. Man liest im „Journal de Constantinople“ vom 16. Juni: „Vassiv Pascha, Ober⸗Befehlshaber des anatolischen Heeres, wurde heute mit andern türkischen Gefangenen aus Odessa erwartet. Am Donnerstag ist Osman Pascha aus Trapezunt zu⸗ rückgekehrt. Man berichtet von dort, daß alle Punkte des rus⸗ sischen Gebietes, welche von türkischen Truppen besetzt waren, gänzlich geräumt sind.“ Die gemischte Kommission zur Reguli⸗ rung der bessarabischen Grenze ist von Galacz abgereist, um an

DOrt und Stelle ihre Arbeiten fortzusetzen.

Amerika. Herr Buchanan hat sich seit seiner Erwählung

zum Präsidentschafts⸗Kandidaten schon zu mehreren Malen ganz

entschieden zu Gunsten des von der demokratischen Partei in in⸗ cinati aufgestellten politischen Programms ausgesprochen. „Meine Herren,“ erwiderte er unter Anderm einer ihn beglückwünschen⸗

den Deputation, „vor zwei Wochen würde ich eine längere An⸗

rede an sie gehalten haben, jetzt aber liegt mir ein Programm vor, welches ich von ganzem Herzen billige und das statt meiner sprechen kann. Da ich jetzt der Repräsentant der großen demo⸗ kratischen Partei und nicht mehr nur James Buchanan bin, so muß ich mein Verhalten dem Programm der großen demokratischen Partei anpassen und demselben nichts einfügen noch irgend etwas entziehen. Dieses Programm hat eine hinreichend breite und na⸗ tionale Grundlage für die ganze demokratische Partei. Diese ruhm⸗ volle Partei hat jetzt mehr denn je zuvor bewiesen, daß sie die wahre konservative Partei ist, mit Bezug auf die Verfassung und die Union.“ In ähnlicher Weise hat sich auch der Präsident Pierce

über das Programm ausgesprochen, welches er als vollkommen identisch mit der von ihm befolgten Politik bezeichnet.

Landwirthschaft.

Die der „Pr. C.“ zugehende Mittheilung über den Stand der Saaten im Regierungs⸗Bezirk Aachen lauten durchaus günstig. Das Winter⸗Getreide berechtigt bis jetzt zu den besten Hoff⸗ nungen. Die Oelsaaten haben eine günstige Blüthezeit gehabt und sind durch die kühle Witterung gegen die Erdfloͤhe geschützt worden. Die Gerste hat durch den Winter nicht viel gelitten und verspricht im Ganzen einen guten Ertrag. Der Roggen hat sich von den nachtheiligen Einwirkungen des Winterwetters in überraschender Weise wieder erholt und steht meistens üppig. An einzelnen Stellen haben in Folge der jüngsten Naͤsse Lagerungen stattgefunden; im Allgemeinen aber entwickeln sich Halme und Aehren so trefflich, daß bei gün⸗

stiger Witterung eine reichliche Ernte zu erwarten bleibt. Auch der

Weizen steht fast überall schoͤn und hat die Folgen der späten Aus⸗ saat zum großen Theil uͤberwunden. Die Futterkräuter waren bei der anhaltend kühlen Witterung des Frühjahrs im Wachsthum etwas zurück⸗ geblieben, haben sich aber seit Kurzem bedeutend erbolt. Die Bestellung der Sommerfruüͤchte: des Hafers, der Erbsen und Bohnen, der Sommer gerste und des Sommerweizens hat, von der Witterung begünstigt, überall früͤhzeitig und obne Unterbrechung beendigt werden koͤnnen. Die jungen Saaten sind gleichmäßig aufgegangen und zeigen ein gutes Wachsthum. Eben so sind die Kartoffeln bei günstigem Wetter gepflanzt worden. Dazu kommt, daß man in diesem Jahre fast durchgängig eine vermehrte Sorgfalt auf die Auswahl der Setzkartoffeln verwandt bat. Der Flachs steht im Ganzen gut. Die feinen Obstsorten haben durch die Nachtfröste stark gelitten. Dagegen ist beim gewöhnlichen Kernobst die Hoffnung auf einen guten Ertrag noch nicht geschwunden.

Aus Dänemark sind der „Pr. C.“ nähere Mittheilungen über den diesjährigen Stand desdortigen Landbaues zugegangen. Wie sich aus denselben ergiebt, wurde die Aussaat des Wintergetreides im vorigen Herbst durch die späte Ernte nicht wenig verzögert. Der im Lauf des Winters berrschende trockene Frost hatte der Saat im Ganzen wenig geschadet. Schädlicher wirkte der zu Ende April eintretende Nachwinter, besonders durch die Schneemassen, welche er brachte. Die Saat erholte sich aber bei dem alsbald folgenden milden Wetter, namentlich an den Stellen, wo ein hinreichender Wasserabfluß stattfand. Der Roggen hatte auf einigen Punkten durch die Schnecken gelitten, so daß er umgepflügt werden mußte. Bei der späten Bestellung ist derselbe zum Theil sehr zurück, wozu außer dem kalten Wetter im April und Mai auch die Dürre mitgewirkt hat. Die in neuerer Zeit eingetretene günstige Witte⸗ rung ist nun aber für den Roggen von um so ersprießlicherem Einfluß gewesen. Der Weizen hat an den meisten Stellen den Winter glüͤcklich überstanden. Wurde er auch bei der Frühjahrskälte zum Tbeil spitz und dünn, so hat die späͤtere gute Witterung die Nachtheile meist wieder aus⸗ geglichen. Besonders schön steht der zeitig gesäete Weizen. Einzelne Ge⸗ genden klagen über viel Unkraut, so wie uͤber Flecken, namentlich auf kal⸗ tem und saurem Boden. Raps steht auf den meisten Stellen vortrefflich, vorzugsweise der dünngesäaͤete. Bereits am Schlusse des Monats März konnte man auf den höher gelegenen Feldern mit der Frühjahrsbestellung anfangen und die Aussaat ging hier rasch von Statten. Später wurden die Früh⸗ lingsarbeiten in sehr störender Weise durch den Nachwinter unter⸗ brochen. Erbsen und Hafer wurden meistentheils noch vor dem Schnee in die Erde gebracht; die Erbsen litten aber unter der Schnee⸗ lage nicht wenig. Gegen Ende Mai war die gesammte Aussaat vollendet; die Verspätung eines großen Theils derselben wird aber wahrscheinlich bewirken, daß die Ernte der Sommerfrüchte sich bis in

den Herbst hineinzieht. Im Ganzen steht die Sommersaat seht gut

mit Ausnahme der seichten und sauren Felder, die vom Wasser gelitten haben. Der Klee verspricht in diesem Jahre viel; eben so ist der Graswuchs fast durchgängig ein vortrefflicher. Im westlichen Jütland hat man bei dem magern Futter sich genöthigt gesehen, das Vieh schon sehr früh auf die Weide zu treiben. Was den Futterzustand des Viehes betrifft, so ist derselbe in Dänemark ein sehr verschiedener. An den meisten Orten hat man wegen schlechter Qualität des Futters einen Zu⸗ schuß von Körnern geben müssen, und wo dies unterblieb, magerten die Thiere ab. Den Arbeitspferden wurden mit sehr gutem Erfolg an vielen Stellen Wurzelfrüchte als Kraftfutter gereicht. Das Heu war schlecht eingebracht, worunter namentlich die Kühe zu leiden hatten. Im süd⸗ lichen Jütland wird in Folge dessen über dünne Milch geklagt. Ein Quantum Milch, welches sonst im Durchschnitt 28 Pfd. Butter gab, lie⸗ fert dort in diesem Jahr nur 18 Pfd. Der Gesundheitszustand des Viehes war im Allgemeinen günstig zu nennen. Es starben aber viel Kälber, so wie bei dem kalten und feuchten Wetter auch zahlreiche

Lämmer.

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Der Güstrower Wollmarkt war in diesem Jahre auf die Tage des 23., 24. und 25. Juni bestimmt; das zu Markt gebrachte Quantum bestand in 58,000 Stein und steht dem vorigjährigen nur um circa 2000 Stein nach.

Auf dem kurz vorhergehenden Berliner Wollmarkte hatte sich die Stimmung für Wolle wieder etwas mehr befestigt, indem dort das große Quantum sich rasch geräumt hatte, und wirkte dies so vortheilhaft auf den Verlauf unseres Marktes, daß am Abend des ersten Markttages von den zu Markt gebrachten 639 Stämmen nur noch 62 Stämme, ungefähr der neunte Theil des ganzen Quantums, unverkauft und der Rest am zweiten Markttag Morgens bis auf 2500 Stein verkauft war.

Das Geschäft ging sehr lebhaft, und fast alle Verkäufer verließen den Markt sehr befriedigt, indem die Wolle im Durchschnitt mit einem Aufschlage von mindestens 1 Thlr. pro Stein gegen das verflossene Jahr verkauft wurde, denn wenn auch einige Produzenten wegen schlechterer Wäaͤschen unter 1 Thlr. mehr erhielten, so zahlten die Käufer für schöne Wäaͤschen auch bis 1 ½ Rthlr. und 2 Rthlr, in einzelnen Fällen sogar bis 2 ½⅛ Rthlr. mehr über vorigjährige Preise. Der Hauptpreis war 16 Rthlr., für mehrere Wollen find auch abwärts bis 15 ¾ Rthlr. bezahlt, viel mehr dagegen aber auch bis 16 ½ Rthlr. und 17 Rthlr., einige feine Züchtereien baben selbst bis 18 Rthlr. und einzelne bochfeine sogar bis 19 ¾ Rthlr. bedungen. Der Durchschnittspreis kann auf 16 Rthlr. angenommen werden.

Die Käͤufer, welche sich sehr zahlreich eingefunden hatten, be⸗ standen groͤßtentheils in Inländern, d. h. deutschen Käufern, namentlich von Berlin, Hamburg und aus sächsischen und preußischen Fabrikanten, für englische Nechnung ist sehr wenig gekauft, für französische fast gar nicht, Schweden waren auch nur sehr schwach vertreten.

Die zu Markt gebrachte Wolle war in diesem Jahre im Allgemei⸗ nen besser behandelt, als seit Jahren, auch besser von Wäsche, in eini⸗ gen Faäͤllen sogar vorzüglich gewaschen, und der Schurertrag um min⸗ destens 5 pCt. besser als im verflossenen Jahre.

Es kann das Resultat des güstrower Wollmarkts demnach als ein sehr befriedigendes bezeichnet werden.

Lübeck, 25. Juni. Aus Helsingör, 20. Juni, wurde uns geschrie⸗ ben: Es zirkulirt hier das Gerücht, daß nun endlich unsere Regierung mit Nordamerika wegen des streitigen Sundzolls das Uebereinkommen getroffen habe, daß vorläufig der bestehende Vertrag vom 26. April 1826 auf ein Jahr verlängert werden solle, und zwar unter folgenden Moda⸗ litäten: 1) die amerikanischen Schiffe zahlen, wie es bereits faktisch ge⸗ schieht, den Zoll unter Protest; 2) die Streitfrage muß innerhalb dieses Jahres auf internationalem Wege geregelt werden. (Die⸗ selbe Mittheilung erhielten bekanntlich einige andere deutsche Blätter.) Ich muß aber schreibt unser Korrespondent ausdrücklich noch hervorheben, daß diese Nachricht vorläufig ein Ge⸗ rücht ist, und daß hierüber, wie von kompetenter Seite versichert wird, noch nichts thatsächlich Bestimmtes vorliegt. Es wird demnach eine jede nähere Mittheilung in Betreff dieser Angelegenheit der offiziellen Bestä— tigung bedürfen. (— Der „Nordd. Z.“ schreibt man aus Kopenhagen über diese Angelegenbeit: „Wir haben diesfalls an der besten Quelle Erkun— digung eingezogen und können, gestützt auf unsern guten Gewährsmann, mittheilen, daß man zwar erwartet, es werde eine derartige Verlängerung der Kündigungsfrist zur Regelung der Frage eintreten, daß sie aber keineswegs eingetreten ist, vielmehr augen blicklich die Verhandlungen dar⸗ über geführt werden.“ —) (Lüb. Z.)

St. Petersburg, 20. Juni. Das vom Kaiser unterm 16. d. M. bestäͤtigte Gutachten des Reichsrathes bestimmt: 1) In Ergänzung⸗ des §. 1, 212 des Zollstatutes (Gesetz⸗Sammlung Th. VI.) wird verfügt: „Ausläͤndische Waaren, deren Import über trockene Grenzen oder irgend einen Hafen mit im Verhäͤltniß zu anderen russichen Häfen ermäßigten Zollabgaben gestattet ist, dürfen zur See auch nach solchen russischen Häfen gebracht werden, wo dieselben einem höheren Tarifzoll unterworfen sind; indeß ist der Kaufmann verpflichtet, den Ergänzungszoll einzuzahlen, welcher in dem Hafen aufgeschlagen wird, in welchen die Waaren ein⸗ gehen. 2) Der mittelst allgemeinen Tarifs von 1850 festgestellte Kaffee— zoll von 3 Rub. 70 Kopeken wird für den Seetransport auf 3— Rub. vom 1. (13.) August 1856 ab herabgesetzt und 3) die bisher bestehenden Tarifzoͤlle sowohl in Bezug auf Landtransport nach dem Ansatz vom 23. Juni 1844, wie für den Seetransport nach dem allgemeinen⸗ Tarif von 1850, werden unverändert beibebhalten bis zur bevorstehenden Revi⸗ ion dieses letzteren. (H. B. H.) 1

1

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tauer

1

„—. Berlin-Stettiner —.

liques

MNarkthreise. Berlin, den 26. Juni.

Roggen 3 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. n 11“

Zu Lande: * Weizen 4 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf., auch 3 Rthlr.

Zu Wasser:

10 Sgr. Roggen 3 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. 5 Sgr. Grosse Gerste 2 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf. 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. 12 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr.

Hafer Erbsen 3 Rthlr.

Mittwoch, den 25. Juni.

Das Schock Stroh 11 Rtklr. 20 Sgr., auch 10 Rthlr. 10 Sgr. Der

Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., geringere Sorte auch 1 Rthlr. 8

Kartoffeln, der Scheffel 1 Rthlr. 15 Sgr., auch 1 Rthlr. 7 Sgr.

6 Pf., metzenweis 3 Sgr., auch 2 Sgr. 3 Pf. 8 v11

Die Markt-Preise des Kartoffel-Spiritus, per 10,800 pro Cent

nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze am

2. 65vFH céchn 11“ 3 8. 34 Umhk. 24. 34 Rthlr.

25. 8 34 ¼ u. 34 ½ Rthlr. 26. ““

1“ 1 1““ 1“

ELeipzig, 26. Juni. Leipzig-Dresdener 290 Br. Löbau -Zit- 65 Br. Magdeburg-Leipziger 348 G. Berlin-Anhaltische öln- Mindener —. Thüringische 124 G. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt- Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 146 Br.; Litt. C. 129 ¾ Br. Braunchweigische Bank-Acten Litt. A. u. B. 154 G. Weimarische Bank-Actien Litt. A. und B. 134 ¼ Br. Wiener Banknoten 101 ½¼ G. Oestereichische 5proz. Metalliques 84 G. 1854er Loose —. 1854 er

National-Anleihe 85 G. Preuss. Prämien-Anleihe

Breslau, 27. Juni, 1 Uhr 15 Minuten Nachm (Tel. Dep. d. Stzats-Anzeigers.) Oesterreich. Banknoten 101 % Br. Freiburger Actien 179 G., neuer Emission 169 ¾ Br. Oberschles. Actien Lit. A. 214 ¾ Br. Oberschles. Actien Lit. B. 182 ¾ Br. Oberschles. Prioritäts-Obügationen D. 90 H Br. Oberschles. Priorttäzs-Obligationen E. 78 41 Br. Kosel- Oderberger 216 ¾¼ G., neuer Emission 193 ¼ G. Kosel - Oderberger Prioritäts-Obligationen 90 ¾ Br. Neisse-Brieger Actien 74 ¼ Br.

Spiritus pr. Eimer zu 690 Quart bei 80 pCt. Tralles 16 ½ Rthlr. G. Weizen, weiss. 68 148 Sgr., gelb. 68 145 Sgr. Roggen 95 111 Sgr. Gerste 71— 81 Sgr. Hafer 46 52 Sgr. 1

Die Börse war in fester Haltung, das Geschäft jedoch wegen der begonnenen Ultimo-Regulirung nur gering.

Eü5ssmburg, 26. Junt, Bachmittags 2 Uhr 40 Mmuten.

Schluss-Course: Preussische 4 ½ proz Staats-Anleihe 100. Preus- 8 sische 3 proz. Präraien-Anleihe 111. Oesterreichische 4proz. Loose 107 Br. 3 proz. Spanier 37 ½. 1proz. Spanier 23 ½ G. Stieglitz de 1555 —. Berlin-Hamburger 105. Cöln-Minden 159. Mecklenburger 58. Magdeburg-Vittenberge 48 ½. Berlin-Hamburger 1ste Priormät 100. Cöln-Minden 3te Priorität 90 Br. Matte Stimmung. Russen 93 ¾ G. Disconto pCt.

Getreidemarkt. derungen. Roggen loco

29 ¼, 8, Ppro Herbst 29 ⅓.

Weizen sehr fest, ruhiger durch zu hohe For- wie auswärts sehr fest gehalten. Oel loco Zink 2500 Ctr. loco und Lieferung 15 ½.

Frankfurt a. M., 26. Juni, Nachnttas 2 Obr 30 Min.

Belebtes Geschäft zu ziemlich festen Preisen. Livorno-Florentiner höher

und Rhein-Nahe-Bahn in Posten a 105 ¾f umgesetzt. Schluzs -Course: Neueste preussische Anleihe 112 ⅞.

Kassenscheine 104 5. Cöin-Mindenez Eisenbahn-Actien —. Friedrich-

Wülhelms-Nordbahn 63 Ludwigsbaten-Bexbach 152 ¼ Frankfurt-

Hanau —. Kerliner Wechsel 404 Br. Hamhurger Wechsel 89 Br.

Lond. Wechsel 118 ¾, Pariser Wechsel 93 ¾.,. Amsterdamer Wech-

221 100 ½ Br. Wiener Wechsel 117 ¾. Frankfurter Bank-- Antheile

—. 3proz. Spanier 40 ½. 1proz. Spanier 25 ½. Kurhessische Loose

39 ¼ Badische Loose 47 5. Sproz. Metalliques 82 ¼. A proz. Metal-

72. 1854er Loose 104 ⁄. Oesterreich. National-Anlehen 82 ⅞.

Oesterreich. Bank-Antheile 1303.

Amesterdamnn, 26. Juni, Nachm. 4 Uhr. (Wolfl's Tel. Bur.)

Preussische

Ziemlich lebhaftes Geschäft. 8 5pros. österreichisches National- Anlehen 798 87.

Schlule -Course: 1 n. 5proz. Metalliques Litt. B. 95 ½ 5ͤpros. Metalliques 78 719. Metalliques 40 ½. 1 proz. Spanier 25 9Q%. Z proz. Spanier 40 G%. 5 Russen Stieglitz de 1855 94 ½. 5 proz. Russen Stieglitz —. Mexikaner 21 ½. Londoner Wechsel, kurz 11, 85. Wiener Wechsel 34 ½4. Ham- burger Wechsel, kurz 35 v⅛. Petersburger Wechsel 1, 82. Holländi-

sche Integrale 64 7%. Lgg n, 26. Juni, Nachm. 3 Uhr. (Wolif's Tel. Bur.) Die Bank von England hat das Disconto von 5 auf 4 ½ PCt.

duzirt. u 1 5

92 ½

8

Spron.