1856 / 152 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Royal eine Verletzung durch

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Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur der 11. Infanterie⸗Brigade, von Hann, aus der Provinz Schlesien.

Der Wirkliche Geheime Ober⸗Justizrath und Staats⸗Secretair Bode, von Carlsbad.

Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Ge⸗ neral⸗Adjutant Sr. Majestät des Königs, von Gerlach, nach der Neumark.

Der General⸗Major und Commandeur der 10. Infanterie⸗ Brigade, Graf von Roedern, nach Frankfurt a. O.

Der Ober⸗Ceremonienmeister Freiherr von Stillfried⸗ Rattonitz, nach Leipzig.

Der Geheime Kabinets⸗Rath Illaire, nach Marienbad.

Berlin, 30. Juni. Seine Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: den nachgenannten Offizieren ꝛc. des 4ten Kürassier⸗ Regiments die Erlaubniß von Oldenburg Königliche Hoheit denselben verliehenen Orden und

zur Anlegung der von des Großherzogs b

Ehrenzeichen zu ertheilen, und zwar: dem Major von Heydwolf und dem Rittmeister von Eckartsberg des Ehren⸗Klein⸗Kreuzes,

und dem Premier⸗Lieutenant von Grodzki des Allgemeinen Ehren⸗ zeichens erster Klasse mit der Krone vom Haus⸗ und Verdienst⸗ Orden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig, so wie den Wacht⸗ meistern Gronau und Lehmann des Allgemeinen Ehrenzeichens zweiter Klasse. AAAAAA“

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Nichtamtliches. Oldenburg, 27. Juni⸗

Nachdem auch die hiesige Regie⸗

rung derjenigen Erklärung über verschiedene Grundsätze des See⸗

rechts in Kriegszeiten, über welche die auf dem Friedenskongresse zu Paris vertretenen Mächte sich vereinbart haben, Aufforderung beigetreten ist, sind dieselben in dem gestrigen Gesetz⸗ blatte zur Publication gebracht worden. (Wes. Z.)

Baden. Baden, 27. Juni. Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Michael von Rußland ist diesen Vormittag 11 Uhr in Begleitung des Generals Philosophoff und des Fürsten Gagarin mit dem Schnellzuge von hier wieder abgereist. Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen wird bis gegen den 5ten k. M. dahier verweilen, dann aber mit der erlauchten Gemahlin sich nach Koblenz begeben. (Karlsr. Z.)

Nassau. Wiesbaden, 27. Juni. Der Gesundheitszustand Ihrer Hoheit der Herzogin Paulne hat sich so gebessert, daß von gestern an kein Bülletin mehr ausgegeben wird.

Württemberg. Stuttgart, 27. Juni. Se. Maäjestät der König hat gestern über die Garnisonen Stuttgart, Ludwigs⸗ burg und Asberg auf dem Cannstatter Wasen Musterung gehalten. Se. Majestät wird sich, dem Vernehmen nach, nächsten Montag über Wildbad nach Baden⸗Baden zur Kur begeben. (S. M.)

Baiern. München, 28. Juni. Die Kammer der Ab⸗ geordneten beharrt bei ihrem Beschluß in Betreff des vermin⸗ derten Militair⸗Budgets. Die Reichsrathskammer hatte bekanntlich dem Regierungspostulat beigestimmt. (A. A. Ztg.) Hesterreich. Wien, 28. Juni. Der Fürst Gortschakoff ist abgereist; derselbe begiebt sich über Dresden und Berlin nach Petersburg.

Die amtliche „Gazetta Milano“ meldet in einem Korrespon⸗ denz⸗Bericht aus Parma, daß im Herzogthum vollständige Ruhe

herrsche, daß die Verhafteten ihre Freiheit erhalten werden und er Belagerungszustand hoffentlich bald aufhört. (Tel. Dep.)

Schweiz. Bern, 25. Juni. Der große Rath von Bern zat gestern das neue Schulgesetz durchberathen und fast ohne Ver⸗ inderung angenommen. Heute verwarf er aber den Antrag der Regierung, die bestehende Staatsbank in eine Actien⸗ oder Privat⸗ bank umzuwandeln, mit 70 gegen 49 Stimmen. (Schw. M.) Belgien. Brüfsel, 28. Juni. Der König ist heute Nachmittags mit dem Grafen von Flandern und der Prinzessin

Charlotte über Gent und Ostende nach England abgereist. Großbritannien und Irland. London, 27. Juni. Ueber einen (telegraphisch von uns bereits gemeldeten) Unfall, welcher die Prinzeß⸗Roy al betroffen hat, berichten die „Times“ in fol⸗ gender Weise: „Mit Bedauern vernehmen wir, daß die Prinzeß⸗ ine TW einen Unfall erlitten hat, von welchem Ihre Königliche Hoheit am Dienstag betroffen wurde. Die Prin⸗ zessin befand sich zur Mittagszeit in ihrem Boudoir und zündete eine Wachskerze an, als ein Funke auf den Aermel ihres Gaze⸗ Kleides fiel und derselbe Feuer fing. Einen Augenblick nachher war der ganze Aermel vom Handgelenke bis zur Schulter in Flammen. Ihre Königliche Hoheit zeigte in dieser gefährlichen Lage eine sel⸗ ene Geistesgegenwart und es gelang ihr, die Flamme auszulöschen, ehe sie die übrige Kleidung ergriffen hatte. Der Arm der Prin⸗ essin ward heftig verbrannt und Ihre Königliche Hoheit hat seit⸗

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auf erfolgte . 1 den V ihr allein zu Gute kommen und der Mann keinerlei Anspruch auf das⸗

und der Prinz

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dem den Palast nicht verlassen können, wodurch sie auch verhindert wurde, die Königin gestern Abends nach Grosvenor⸗House zu be⸗ gleiten.“

Ihre Majestät, Prinz Albert, Prinz Fr iedrich Wilhelm von Preußen, Prinz Oskar von Schweden, die Herzogin von Cambridge und die Prinzessin Eduard von Sachsen⸗Weimar beehrten gestern Abend einen Ball, welchen der Marquis und die Marchioness von Westminster in Grosvenor⸗House gaben, mit ihrer Gegenwart. 8

Der Gemeinderath der City von London beschloß gestern, dem General Williams das Ehren⸗Bürgerrecht der City zu verleihen und ihm einen Ehrendegen zum Werthe von 100 Guineas zu verehren. Außerdem votirte er 500 Pfd. für die französischen Ueber⸗ schwemmten.

Ueber die Herabsetzung des Bank⸗Disconto's bemerkt die „Times“ in ihrem City⸗Artikel: „Diese Maßregel brachte an der Börse keine Wirkung hervor, da der einzige Punkt, hinsichtlich dessen man noch Zweifel hegte, der war, ob nicht ein kurzer Auf⸗ schub stattfinden werde, damit später eine bedeutendere Ermäßigung vorgenommen werden könne.“

In der gestrigen Ober haus⸗Sitzung legte Lord Lyndhurst den Ausschuß⸗Bericht über die Bill vor, welche eine Neform des Ehe⸗ scheidungs⸗Prozesses bezweckt, und bemerkt, der Ausschuß habe sein Augenmerk hauptsäͤchlich darauf gerichtet, ein besonderes Tribunal für Ehescheidungs⸗Prozesse zu gründen, und schlage zu dem Behufe einen aus dem Lord⸗Kanzler, den drei Oberrichtern der Gerichtshöfe des ge⸗ meinen Rechtes und dem Dechanten des geistlichen Gerichtes bestehenden Gerichtshof vor. In allen Fällen, in welchen es sich um die Scheidung a vinculo matrimonii handle, solle ein Appell von diesem Gerichtshofe an das Haus der Lords statthaft sein, jedoch nur in Bezug auf recht⸗ liche, nicht auf faktische Fragen. Der Dechant des geistlichen Gerichtes solle die Befugniß haben, allein über die Faͤlle, wo es sich um eine Scheidung amensa et thoro handle, zu Gericht zu sitzen; doch könne von⸗ seinem Urtheile an den höheren Gerichtshof appellirt werden. Ueberall, wo eine Scheidung der letzt⸗ erwähnten Art in Folge eines Vergehens des Ehemannes stattgefunden habe, solle das Vermögen, welches die Frau nach der Scheidung erwerbe,

selbe erhehen dürfen. Der Marquis v. Lansdowne, selbst ein Mit⸗ glied des Ausschusses, und Lord St. Germans sprechen für die Bill. Lord Campbell und der Bischof von Opford erblicken darin gleich⸗ falls in mancher Hinsicht einen Fortschritt, aͤußern jedoch die Befürch⸗ tung, daß Ehescheidungen durch die Bill in bedenklicher Weise erleichtert werden möchten. Die Bill geht hierauf durchs Comité, und auf Antrag des Bischofs von Oxford wird mit 9 gegen 7 Stimmen beschlossen, den Bericht am nächsten Donnerstag in Erwägung zu ziehen. G

In der Morgen⸗Sitzung des Unterhauses erklaärte Wilson, die

Regierung habe Kontrakte zur Herstellung einer raschen und regelmäßigen 9

Postverbindung zwischen England und Auüstralien abgeschlossen. In der Abendsitzung bemerkt Sir G. Grey, da keine Aussicht darauf vorhanden sei, daß der die Reform des

machen werde, so beabsichtige die Regierung, der nächsten Session eine aͤhnliche Bill einzubringen. Die mentarischen Verfügungen bezügliche Bill wird zum lesen. Maynooth findet nicht statt, da Spooner erklärt, er sei mit der ge⸗ genwärtigen Stellung der Frage zufrieden, seinen Gunsten ausgefallen seien. Antrag in der nächsten Session zu erneuern. demnach beseitigt. 28. Juni.

Die

Die „Times“ schreibt:

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Zutritt zum Lever der Königin verweigert wurde, ein Lehrer an 1

der Militairschule zu West Point ist und daß er bei jener Gelegen—

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heit seine Amtstracht trug, nämlich blauen Frack mit Knöpfen, wie

sie das Ingenieur⸗Corps hat, blaue Beinkleider, weiße Weste, schwarze Halsbinde und gewöhnlichen Hut. ihm bemerklich, daß er in diesem Anzug, d. h. mit schwarzem Hals⸗ tuche, ohne Degen und ohne Gala⸗Hut, nicht vorgelassen werden könne. Er that dieses in äußerst freundlicher und höflicher Weise; allein er hatte seine gemessenen Vorschriften, von denen abzu⸗ gehen nicht in seiner Befugniß stand. Nachdem unter diesen Um⸗ ständen Herr Dallas, welcher im Begriff stand, noch zwei

Herren außer dem erwähnten Lehrer vorzustellen, zu wiederholten Malen den amtlichen Charakter der anstößigen Kleidung hervorge⸗ hoben hatte, erregte ihm die Lage, in welcher sich sein Landsmann

unter Leuten, die ihm vollständig fremd waren, und an einem ihm erbot

gänzlich fremden Orte befand, ein peinliches Gefühl und er sich, mit ihm nach Hause zurückzukehren, was auch feine Gefährten thaten, worauf dann die ganze Gesellschaft den Palast verließ.“

Mit dem Befinden der Prinzeß Royal geht es besser. Ihre Königliche Hoheit kann schon wieder im Garten spaziren gehen. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen stattete gestern der Herzogin von Glorcester und der Herzogin von Cambridge Besuche ab.

Das Regiment der Coldstream Guards ist gestern von der

Krim aus in Spithead gelandet. In den demnächst zu veröffentlichenden Berichten des Handels⸗

amtes wird, wie man hört,

wie die Geschichte lehre,

8 londoner Gemeinderaths be⸗- zweckende Gesetzentwurf, dessen zweite Lesung auf die gegenwärtige Sitzung 8 angesetzt sei, noch in dieser Session alle parlamentarischen Stadien durch⸗ ihn fallen zu lassen und in auf die testa⸗ zweiten Mal ver⸗ Die auf der Tagesordnung stehende Fortsetzung der Debatte über da fünf Abstimmungen zu Uebrigens sei er fest entschlossen, seinen betreffende Bill ist

1 „Wir werden ersucht, mitzutheilen, daß der Amerikaner, dem am vorigen Mittwoch der

Der Ceremonienmeister machte

andere

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r Werth der Ausfuhr aus dem ver⸗

de einigten Königreiche während der 5 ersten Monate des Jahres auf 43,307,329 Pfd. angegeben, wovon auf den Mona⸗ Mai 7,703,802 Pfd. kommen. Im Vergleich mit dem Jahre 1855 weist das gegen⸗ wärtige Jahr für di fünf Monate eine Zunahme von 8,363,602 Pfd. und für den Monat Mai von 540,691 Pfd. auf. . Ie⸗Die den Abschwöͤrungs⸗Eid betreffende Bill Lord Derby's wurde gestern im Comité des Oberhauses berathen. Lord Lyndhurst be⸗ kämpft dieselbe, sowohl ihrer Form, wie ihrem Inhalte nach. Der Form nach, weil sie unter dem Vorwande, einen alten Eid zu modifi⸗ ziren, einen ganz neuen an die Stelle setze; dem Inhalte nach, weil, alle Abschwörungs⸗Eide nichts werth seien. Bill auszusetzen, daß sie direkt gegen die Gegenwärtig halte sich das Haus, indem 3b den Juden den Eintritt in das Parlament verwebre, in der Defensive. Wenn aber die Bill durchgehe, so schließe man die Juden durch ein direktes Votum der Gesetzgebung aus. Es sei eine Spiegelfechterei, wenn nicht eine Beleidigung, eine solche Bill dem Unter⸗ hause zur Annahme zuzuschicken, da man ja doch sicher wisse, daß dieses sie verwerfen werde. Zum Schlusse seiner Rede zeigt der edle Lord an, daß er gewisse Amendements zu der Bill zu stellen gedenke. Lord Derby spricht sein Bedauern darüber aus, daß der Vorredner den Zweck des Gesetz⸗Entwurfes so entstellt habe. Weit entfernt davon, gegen die Juden gerichtet zu sein, enthalte die Bill auch nicht eine einzige Bestim⸗ mung, welche dieselben überhaupt berühre, und nach der Art zu urthei⸗ len, wie Lord Lyndhurst sich gegen den vorgeschlagenen neuen Eid er⸗ kläre, scheine es, daß er überhaupt von Eiden nichts wissen wolle. Die Bill geht bierauf durchs Comité, nachdem Lord Lyndhurst sich das Recht, seine Amendements zu beantragen, für die Diskussion gelegentlich der dritten Lesung vorbehalten hat.

In der Unterhaus⸗Sitzung bittet Moore 0 einen Tag in der nächsten Woche zu bestimmen, an welchem die Dis⸗ kussion über die Beziehungen zu Amerika stattfinden könne. Lord Pal⸗ merston: Der ehrenwerthe Herr wird es mir hoffentlich nicht als einen Mangel an Höflichkeit auslegen, wenn ich erkläre, daß ich seinem Wunsche nicht willfahren kann. Ich bin der Ansicht, daß es bei dem gegenwärtigen Stande unserer Beziehungen zu den Vereinigten Staaten nicht wünschenswerth ist, daß die gegenwärtig. zwischen den beiden Ländern schwebenden Streitfragen zum Gegenstande der Diskussion ge⸗ macht werden. Diese Ansicht theilen, wie ich glaube, einige der ehren- werthen Herren, welche im Allgemeinen die Politik der Regie⸗ rung Ibrer Majestäͤt nicht billigen, mich um so mehr be⸗ stimmt, sie für die richtige zu halten. Da das der Fall ist, so wird der ehrenwerthe Herr mich sicherlich entschuldigen, wenn ich es im Namen der Regierung Ihrer Majestät ablehne, irgend welche direkte oder indirekte Verantwortlichkeit in Bezug auf das Stattfinden einer solchen Diskussion zu übernehmen. Ich kann daher keinen Tag für die Diskussion festsetzen, indem ich dadurch jedenfalls indirekt Seitens der Regierung meine Einwilligung dazu geben würde, daß die Diskussion stattfinde. Natürlich steht es dem ehrenwerthen Herrn frei, in Bezug auf die Schritte, die er zu thun gedenkt,

nach seinem eigenen Ermessen zu handeln. Er wird zu erwägen haben, einer Pflicht gegen

Auch hat er an der Juden gerichtet sei.

Lord Palmerston

was

ob es mit das Gemeinwohl vertraͤglich ist, daß er seinen Antrag stellt, und wenn er entschlossen ist, ihn zu stellen, so bietet ihm die Geschaäftsordnung des Hauses dazu ganz dieselbe Gelegenheit, wie jedem anderen nicht zur Regierung gebörigen Abgeordneten. Moore⸗ ist durch diese Antwort keineswegs befriedigt. Die schwersten Beschuldigungen, sagt er, seien gegen Crampton’'s Charakter und Verhalten erhoben worden. Die Landesehre erheische es, daß eine Untersuchung angestellt werde, inwiefern diese Anklagen gegündet seien, und daß das Haus der Ge⸗ meinen ein Verdikt fäͤlle, welches dem amerikanischen Volke und den Na⸗ Welt beweise, daß, was für Fehler auch immer englische Diplo⸗

ein englisches Kabinet begehen mögen, das englische Volk nicht.

dafuͤr verantwortlich sei. Das Haus der Gemeinen sei seiner Ansicht nach erpflichtet, eine Meinung in dieser Frage abzugeben und jedenfalls werde

r, wenn es ihm die Geschäͤftsordnung gestatte, die Werbe⸗Angelegenheit

zur Sprache bringen. Currie fragt, ob die vom Oberhause über⸗ nommene Appellate Jurisdictiou Bill (die Reform des Oberhauses als höchsten Gerichtshofes betreffend), in welcher er einen Eingriff in die Königliche Prärogatipe erblicke, als eine Regierungs⸗ Bill zu betrachten sei, und ob, wenn dies der Fall, die Regierung dafür sorgen werde, daß sie bald zur Diskussion komme. Lord Palwerston entgegnet, die Bill

stimme allerdings nicht vollständig mit den Wünschen der Regierung

überein; in Anbetracht der großen Wichtigkeit jedoch, welche die

Regierung der von der Bill bezweckten Reform beilege, werde sie den Gesetz⸗Entwurf nach Kräften unterstüten. Daß die Diskussion bald stattfinde, halte er für wünschenswerth. Lord Elcho stellt den Antrag, die Königin in einer Adresse um Ernennung welche die Baustelle für die

einer Königlichen Kommission zu ersuchen,

neu zu errichtende National⸗Galerie bestimmen und ihr Gutachten darüber abgeben solle, ob es wünschenswerth sei, in demselben Gebäude die artisti⸗

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Zwar habe sich ein früheres Comité für Kensington⸗Gore als entschieden; doch Der Antrag

schen und archäologischen Sammlungen des britischen Museums unterzu⸗ bringen.

für die Stelle, wo das neue Gebäude zu errichten sei, müsse er diese Wahl ist hauptsaͤchlich gegen den Lieblingsplan des Prinzen Albert gerichtet,

als eine sehr unpassende betrachten.

die National⸗Galerie aus dem allerdings sehr unzweckmäßigen und häß⸗ lichen Gebäude auf Trafalgar⸗Square nach Kensington⸗Gore, weit west⸗ wärts, zu verlegen. Es entspinnt sich eine sehr lange Debatte, an welcher Milnes, der Schatzkanzler, Labouchere, Spooner, Lord J. Russell, Dis⸗ raeli und Lord Palmerston Theil nehmen. Die Mitglieder der Regie⸗ rung treten für den Plan des Prinzen Albert in die Schranken; nichts⸗ destoweniger ist das Endresultat der Debatte, daß der Antrag Lord Elcho's mit 153 gegen 145 Stimmen angenommen wird.

Kammer beabsichtigen, damit das Gesetz in jetziger Session nicht votirt werden kann.

Vicomte Clary den von ihm

fordern, Halbwillen der Entschädigung betheiligen würde. gefühls

Ihnen unterbreitet

wollen, auf die Ihnen vorgeschlagene Maßregel angewandt,

Heldenmuth unsere Fahne mit

Der Regent von Baden ist bereits abgereist. 1

zu Valladolid in Folge der Theurung.

29. Juni. Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen ist gestern Abend 8 Uhr über Dover nach dem Kontinent zurück⸗ gereist. Die Prinzeß Royal befindet sich ganz wohl.

Frankreich. Paris, 27. Juni. Vom gesetzgebenden Körper ist der Gesetz⸗Entwurf bezüglich der Ergänzungs⸗ und außerordent⸗ lichen Kredite der Budgets von 1854, 1855 und 1856 einmüthig genehmigt worden. Wie der „Moniteur“ berichtet, ist ein Schwindler zu Escource, der gegen Zahlung jungen Leuten ver⸗ sprach, sie durch Mittel, deren Zusammensetzung er allein kenne, vom Militairdienste frei zu machen, gerichtlich zu sechs Monaten Ge⸗ fängniß verurtheilt worden. Trotz der bedeutenden Zugeständnisse der Regierung in Bezug auf den Pensions⸗Gesetzentwurf beharrt

die Kommission auf ihrem Entschlusse, die Verwerfung zu beantra⸗

gen. In Betreff des Gesetzentwurfs wegen der Zölle soll die

die Sache vorläufig in die Länge zu ziehen,

Die Kommission des Senates, der die Prüfung des Vorschlags wegen Uebersiedlung der Findelkinder nach Algerien übertragen war,

will diese Maßregel vorläufig auf 6000 zwölfjährige Kinder be⸗

schränkt wissen, denen dann jährlich weitere 1200 bis 1500 folgen sollen. Die Abgeordneten der fünf Klassen des Instituts von

V Frankreich haben den dreijährigen Preis von 10,000 Fr. dem Herrn

Fiseaux für seine Arbeiten über die Verbreitung des Lichtes zuer⸗ kannt. Einer Gesammtsitzung des Instituts am 9. Juli bleibt die Genehmigung dieses Beschlusses vorbehalten.

28. Juni. Im gesetzgebenden Körper übergab gestern der 8 abgefaßten Kommissionsbericht über den Gesetzentwurf, bezüglich der Einschreibung im Gesammtbetrage von 600,000 Fr. zu Gunsten der Töchter Ludwig Philipp's und deren Erben. Es heißt in demselben: „Eine edle Gesinnung hat diesen Gesetzentwurf eingegeben. Ihre Kommission schlägt Ihnen einmüthig vor, denselben zu genehmigen.“ Der (schon erwähnte)

V Protest des Herzogs von Nemours, des Prinzen von Joinville und des Herzogs von Aumale,

1 1 den der in Rede stehende Gesetzentwurf veranlaßt hat, ist aus Claremont vom 25. Juni datirt und lautet, wie folgt:

Vor einiger Zeit benachrichtigt, daß ein Gesetzentwurf vorbereitet werde, der die Konfiszirungs⸗Dekrete vom 22. Januar 1852 abzuändern bestimmt sei, hatten wir uns darauf beschränkt, unsere Freunde aufzu⸗ sich unbedingt jedem Schritte zu versagen, der uns an diesem Gründe des Zart⸗ und der Zuneigung für die mit unserer Familie ver⸗ wandten fremden Fuͤrsten geboten uns, weiter nichts zu thun. Bei⸗ Lesung aber der Darlegung der Motive des Gesetzentwurfs, der worden ist, finden wir darin ein Wort, das,

ohne Antwort zu lassen, unsere Ehrfurcht gegen das Andenken un-

V seres Vaters und das Gefühl unserer eigenen Würde uns nicht gestatten. Dieses ist das Wort Wohlwollen.

Nur da ist Wohlwollen zu üben, wo das Recht nicht vorhanden ist. Unser Necht aber stützt sich auf die Auto⸗ rität der Gesetze, und die Justiz des Landes hat es anerkannt bis zu dem Tage, wo die Justiz selbst sich vor der Gewalt hat beugen müssen. Das Wohlwollen, welches das Recht leugnet, ist demnach ein neuer An⸗

griff auf das Andenken unseres Vaters, und wir müssen es zurückweisen.

Jahre 1852 bat eine das Geld als ein Werkzeug der Revolution

Im

zu bekrachten gewohnte Politik sich gegen uns sicher stellen wollen, in⸗

dem sie das Erbtheil unserer Familie confiseirte. Sie hat sich bemüht, die Ungerechtigkeit und die Gewaltthaͤtigkeit ihres Verfahrens durch Be⸗ weggründe zu beschönigen, die das öffentliche Gewissen empörten und gegen die wir damals protestirt haben. Heute bekundet das Wort Wohl⸗ den näm⸗ erneuern wir

einem Ge⸗

und deshalb

jene Beweggründe, hierin

lichen Vielleicht gehorchen wir

unsere

Gedanken, wie Protestation.

fühle übertriebener Empfindlichkeit; wer aber wird, Angesichts alles dessen, was Frankreich von sagen wagen, daß er blos in engherzigem Familien⸗Interesse regiert habe

den Wohlthaten unseres Vaters geblieben ist, zu

Der stets seinem Vaterlande ergebene Franzose, der, im Jahre 1792, als Soldat focht, um die fremde Indvasion zurückzuschlagen; der König, der,

achtzehn Jahre hindurch, Frankreich zu gleicher Zeit frei und wohlhabend

der König, der ihm diese Armee gab, deren neuem Ruhme bedeckt hat: dieser König der Verleumdung.

nach Plombieres

zu machen gewußt hat;

steht auf immer über den Antastungen

Der Kaiser wird am 2. Juli abreisen.

Spanien. Aus Madribd schreibt man unterm 25. Jun i „In der vorgestrigen Cortes »Sitzung befragte Calvo Asensio den Minister des Innern bezüglich der Gerüchte über Ruhestörungen Herr Escosura erwiderte, daß nach eingelaufenen Depeschen die Ruhe in Valladolid allerdings gestört worden sei, ohne daß die Sache jedoch einen ernsten Charak⸗ ter angenommen habe. Die Nationalgarde, die Armee und alle Behörden wetteiferten, zur Herstellung der Ordnung beizutragen, ohne daß es der Kriegszustands⸗Verkündigung bedurft hätte. Die Regierung habe die strengsten Befehle ertheilt und glaube auch die Mittel zu besitzen, um dem Gesetze in Valladolid Geltung zu ver⸗ schaffen. In der gestrigen Sitzung befragte Sevane die Regierung über die Ereignisse zu Valladolid. Escosura: „Dem gestern Mitgetheilten habe ich noch Nachstehendes anzufügen: Das

zu Valladolid Vorgefallene ist zwar nicht politischer, aber h