für geschlossen erklärte. Die Senatoren trennten sich sofort unter wiederholten Kaiser⸗Vivats.
Spanien. Man schreibt der „Agentur Havas“ aus Madrid vom 8. Juli: „An einigen Punkten der Provinz Toledo sind, namentlich gestern bei Guardia, die Ernten auf dem Halme ange⸗ zündet worden. Die rasch herbeigerufenen Milizen bewäl⸗ tigten schnell das Feuer. Als sie nach Guardia zurückkehrten, fanden sie, daß sich dort Haufen vor dem Rathhause ge⸗ bildet hatten, die, namentlich aus Weibern bestehend, den Bürgermeister bedrohten und riefen: „„Nieder mit den Octroi⸗ Steuern!““ Der Tumult wurde gestillt, es herrscht aber noch Aufregung.“ — Aus Palencia wird der „Asociacion“”“ unterm 4. d. M. berichtet: „Heute Morgens wurden fünf am 23. Juni verhaftete Aufrührer erschossen. Die Bevölkerung wünscht übrigens die Einstellung der Hinrichtungen. Man unterzeichnet eine Adresse an die Königin, um für die übrigen, welche der Kriegsrath noch zum Tode verurtheilen könnte, Gnade zu erbitten. Nichtsdesto⸗ weniger wird morgen in der Vorstadt eine Frau hingerichtet, welche der Kriegsrath zur Erdrosselung verurtheilt hat.
Italien. Turin, 10. Juli. Die „Piemontesische Zeitung“ veröffentlicht so eben den Bericht, welcher im Ministerrathe am 8. Juli dem Könige vorgelegt wurde. Derselbe lautet:
Sire! Ew. Majestät weiß, daß unsere Ostgränze im Grunde ohne Ver⸗ theidigung ist. Diese Sachlage, welche uns stets bedenklich erschien und welche verursacht hat, daß die öffentliche Meinung der Regierung es streng zum Vorwurfe machte, daß dort nichts geschehen, während an anderen weit festeren und minder gefährdeten Punkten bedeutende Summen ver⸗ wandt werden; — diese Sachlage hat sich sehr verschlimmert, seit Oester⸗ reich, dem wiener Vertrage zuwider, Piacenza zu einem großen Kriegs⸗ platze macht, der eine fortwährende Drohung gegen unseren Staat ist, — eine Drohung, der wir entgegentreten muüssen, indem wir eine neue estung dagegen errichten. Schon sind einige Arbeiten um Casale zu dem Zwecke ausgeführt, um uns auf der Morgenseite zu decken; doch dies ge⸗ nügt keineswegs, und Jeder weiß, daß es der Regierung nie in den Sinn kam, daß Casale Alessandria ersetzen könnte, selbst dann nicht, wenn diese Stadt mit Alessandria zu einem Vertheidigungs⸗Systeme ver⸗ bunden würde. Um dieses System zu vervollständigen, ist ein Plan zur Befestigung der letztern Stadt entworfen worden. Dieser Plan wurde erst nach dem Schlusse des Parlamentes fertig. Den Be⸗ ginn der besonderen Arbeiten bis zum künftigen Jahre oder zu der Epoche zu verschieben, wo die Autorifirung durch ein Gesetz erlangt werden könnte, hieße eine schwere Unvorsichtigkeit begehen. Aus diesen Gründen hat der Unterzeichnete, indem er Ew. Majestaͤt die Gutheißung des Befestigungs⸗ Pianes überläßt, die Ehre, im Einbvernehmen mit dem Kriegs⸗Minister Ew. Majestät die Unterzeichnung eines Decret⸗Entwurfes für Bewilligung eines Kredites von einer Million vorzulegen, um die Arbeiten bestreiten
zu können, welche vor Gutheißung durch ein Gesetz ausgeführt werden. In Folge dieses Berichtes hat der König ein Dekret erlassen, in welchem die verlangte Million bewilligt wird.
Türkei. Man schreibt der „Pr. C.“ aus Galatz unter dem 4. Juli: „Unser neuer Gouverneur, Herr A. Cusa, scheint die auf ihn gesetzten Hoffnungen in Betreff der Straßenpolizet schleunigst zu rechtfertigen. Eine neue Ordnung ist zur Reinhaltung der Straßen ins Leben getreten und wird streng gehandhabt. Den Fiackern ist ein bestimmter Fahrtarif gesetzt und sind ihre Standorte vorgeschrieben wor⸗ den, um dem Publikum zeitraubendes Suchen zu ersparen. Alle hier ankernden Schiffe sollen, wie es heißt, ihren in Steinen oder Sand
bestehenden Ballast der Munizipalität behufs der Straßenpflasterung
überlassen. Die Dienstboten beiderlei Geschlechts müssen bei der Polizei an⸗ und abgemeldet werden und erhalten Konduitenbücher. Die vielen, auf allen Orten und Enden aufgestellten hölzernen Barakken der Juden, die in letzter Zeit die Straßen fast unwegsam machten, sind abgerissen worden und dürfen nicht mehr errichtet werden. — Von Bolgrad kamen gestern die 3 Commissaire Derwisch und Muchlis Pascha und Konsul Colla hier an, ihr Aufenthalt hier soll nur von sehr kurzer Dauer sein.“
Aus Jassy wird der „Pr. C.“ unter dem 5. d. M. Folgendes gemeldet: „Der Ober⸗Commandeur der österreichischen Occupations⸗ Truppen in der Moldau, Feldmarschall⸗Lieutenant Graf Paar, ist abberufen worden und hat der Fürstlichen Regierung hiervon, so wie
von der Auflösung des Kaiserlichen Truppen⸗Kommando's hierselbst
offizielle Anzeige gemacht. In seinem, an den Minister des Innern gerichteten Schreiben, dankt Herr Graf Paar der Regierung für die Bereitwilligkeit, mit welcher sie seinen Wünschen in Hin⸗ sicht auf Logierung, Verpflegung ꝛc. nachgekommen ist, und spricht schließlich die Hoffnung aus, daß dieselbe Bereit⸗ willigkeit auch während des nur noch kurzen Aufenthaltes der Kaiserlichen Truppen in der Moldau stattfinden werde. — Der General⸗Major Baron von Gablenz ist als ältester General nunmehr Kommandirender des Oeccupations⸗Corps. Wie ich vernehme, soll die Räumung der Moldau am Loösten d. M. beginnen und in Monatsfrist beendigt sein. — Die mir vorliegen⸗ den Nachrichten über die diesjährige Ernte lauten sehr günstig, zumal in Bezug auf Getreide. Die Wein⸗ und Obst⸗Ernten wer⸗ den deshalb minder gut sein, weil die Weinstöcke und Obstbäume
libjahre
„Rutzland und Polen. St. Petersburg, 10. Juli. n. Allerhöchster Ukas an den dirigirenden Senat vom 3. Juli esagt:
„Durch Unsern in Warschau am 15. (27.) Mai d. J. erlassenen Ukas wurde Unseren Unterthanen des Königreichs Polen kund gethan, daß Wir, in Berücksichtigung der Lage derjenigen unter ihnen, welche sich gesetzwidrig aus ihrem Vaterlande entfernten, jetzt aber ihre damaligen Verirrungen bereuen, und mit Anheimgebung ihres Looses an den Willen der Regierung in ihre Heimath zurückzukehren wünschen, Unseren Gesandtschaften an fremden Höfen gestattet haben, die bezüglichen Bitt⸗ schriften entgegenzunehmen, damit sie durch den Statthalter des König⸗ reichs Uns vorgelegt würden. Jetzt haben Wir für gut erachtet, diese Gnade auch auf die Bewohner des westlichen Landstrichs des Reichs aus⸗ zudehnen, welche gleichfalls vom Beispiel fortgerissen oder aus mangel⸗ haftem Verständniß der Absichten der Regierung, welche stets bereit ist, aufrichtiger Reue Gehör zu geben, bis jetzt im Auslande verweilen, jedoch die Erlaubniß nachsuchen, nach Rußland zurückzukehren und sich von ihren früheren Verirrungen lossagen. v11“
Demzufolge befehlen Wir: “
1) Unsern Gesandtschaften an fremden Höfen, Bittschriften von Un⸗ sern Unterthanen der westlichen Gouvernements des Reichs, welche sich während oder in Folge des Aufruhrs von 1830 und 1831 gesetzwidrig aus dem Vaterlande entfernten, nun aber ihre früheren Verirrungen be⸗ reuen und ins Vaterland zurückzukehren wünschen, anzunehmen, um sie durch die Minister der auswärtigen und der innern Angelegenheiten Unserem Ermessen zu unterbreiten, wobei pünktlich zu beobachten, daß diese Unsere Gnade nicht auf solche Flüchtlinge ausgedehnt werden soll, welche durch ihr Verhalten fortdauernde Feindschaft gegen Unsere Re⸗ gierung bewiesen haben und noch beweisen.
2) Alle, welchen die erbetene Erlaubniß ertheilt wird, sollen bei ihrer Rückkehr in das Gebiet Unseres Reiches für die Vergangenheit ohne alle Untersuchung und gerichtliche Verfolgung wegen ihrer früheren po⸗ litischen Vergehen bleiben, da sie in dieser Beziehung als schon vollständig amnestirt anzusehen sind.
3) Allen sollen vom Tage ihrer Ankunft im Kaiser⸗ oder Koͤnigreiche, und nachdem sie von Neuem den Eid der Treue geleistet, die persönlichen Standesrechte ihrer Herkunft gemäß restituirt werden. 1
4) Denjenigen, welche sich drei Jahre lang nach ihrer Rückkehr tadellos aufführen, soll der Eintritt in den Dienst ihren Fähigkeiten gemäß gestattet sein, damit sie Gelegenheit haben, sich nützlich zu machen, und zugleich die Aufrichtigkeit ihrer Reue u H ng dar⸗
85
Wien, Dienstag, 15. Juli. (Wolff's Tel. Bur.) Ueber Bukarest hier eingetroffene Nachrichten aus Konstantinopel vom
9ten d. melden, daß der Marschall Pelissier aus der Krim an⸗
gelangt, daß die deutsche Fremdenlegion nach England eingeschifft worden sei und daß die Franzosen das Lager bei Maslack zu räu⸗ men beginnen. — An der Boͤrse zu Konstantinopel waren die Course weichend.
London, Montag, 14. Juli, Nachts. (Wolff's Tel. Bur.) In so eben stattgehabter Sitzung des Unterhauses beantragte Lord Russell Vorlage der Correspondenz in Betreff Italiens. Russell wünscht, daß man die liberale Partei in Italien keiner Täuschung aussetze; er will keine aktive Intervention Englands; aber auch Hinderung anderer Interventionen, vornehmlich solcher, welche die Unterdrückung Italiens bezwecken. Palmerston versicherte in seiner Erwiderung, England werde Italien und Sardinien nicht verlassen, doch verbiete die Discretion ein näheres Eingehen in die Verhandlungen. Bowyer verscchert, Oesterreich sei friedlich gesinnt und werde auch bald seine Truppen aus dem Kirchenstaate herausziehen. Disrael
erachtet Englands Intervention fruchtlos. Es würden sich dann in
Italien geheime Gesellschaften zeigen, würden Frankreich bedrohen, was der Kaiser Napoleon fürchten müsse. Oesterreich werde mehr von Sardinien bedroht, als dieses von jenem. Lord Russell hält sich von der Erwiderung Palmerston's befriedigt und zieht deshalb seine Motion zurück.
Im Oberhause regte Lord Lyndhurst die italienische Frage in ähnlicher Weise, wie Lord Russell im Unterhause an. Clarendon erwiderte in demselben Sinne, wie es Palmerston im Unterhause gethan. In beiden Häusern wurde die Diskussion über diese Angelegenheit geschlssen.
”] EEE TI*“*“
— Ueber den Zustand der Sparkasse der Stadt Breslau im Jabre 1855 gehen der „Pr. C.“ nach amtlichen Berichten folgende Mit⸗ theilungen zu: Die Begründung der Sparkasse erfolgte am 1. Juli 1821 und das letzte revidirte Statut schreibt sich vom 6. Oktober 1852 her.
8 “ “ 8 28 “ 8
Lord
1361
ist, um schon jetzt über den künftigen Ausfall ein bestimmtes Urtheil zuzulassen. Ergebniß noch übertreffen zu
Das Minimum der Einlage beträgt 15 Sgr. und das Maximum 300 Rthlr. Die Kasse gewährt den Sparern einen Zinsgenuß von 3 ½ pCt. und erhielt für die ausgeliehenen Kapitalien im vorigen Jahre durch⸗ schnittlich 4 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. Prozent Zinsen. Am Schlusse des Jahres 1854 war ein Bestand von 1,681,046 Rthlr. 12 Sgr. 2 Pf. dorhanden. Während des Jahres 1855 ist ein Zuwachs entstanden a) durch neue Einlagen 487,460 Rthlr. 26 Sgr. 10 Pf., b) durch Zu⸗ schreibung von Zinsen 22,964 Rthlr. 13 Sgr. 2 Pf. Im Jahre 1855 betrugen die Ausgaben der Sparkasse für zurückgenommene Einlagen 492,362 Rthlr. 1 Sgr. 6 Pf. und es verblieb am Schlusse des Jahres an Einlage ein Betrag von 1,699,109 Rthlr. 20 Sgr. 8. Pf. Ein Separat⸗ onds ist nicht vorhanden; dagegen ergiebt der Reserve⸗Fonds einen Bestand von 86,870 Rthlr. 23 Sgr. 3 Pf. Die Zahl der im Umlauf befindlichen Sparkassen⸗Quittungsbücher betrug a) bis zur Einlage von 20 Rthlrn. inkl. = 5414; b) über 20 Rthlr. bis 50 Rthlr. inkl. —= 5086; c) über 50 Rthlr. bis 100 Rthlr. inkl. = 4780; àd) über 100 Rthlr. bis 200 Rthlr. inkl. = 3520; ce) über 200 Rthlr. = 2324; in Summa = 21,124.
— In dem neuesten Heft der „Monatsschrift für Preußisches Städte⸗ wesen von B. Gräser“ (Juli 1856) findet sich eine ganz interessante statistische Vergleichung, welche an die Verhältnisse der städtischen Bevölkerung im Königreich Hannover anknüpft. Die vom statistischen Amt in Hannover neuerdings veroͤffentlichten Ergebnisse der vorletzten Volkszählung (vom 3. Dezember 1852) sind zu Grunde gelegt. Die daraus sich ergebenden Zahlen aber werden mit Zählungen der Städte⸗ bevölkerung in den einzelnen Provinzen Preußens, Kurhessens, Niederlands und Belgiens zusammengestellt. Das Königreich Hannobver hatte, laut dieser Zusammenstellung, am 3. Dezember 1852 in 45 Städten 251,993 Einwohner dder durchschnittlich in jeder Stadt 5522 Einwohner; in den 980 Städten Preußens lebten im Jahre 1849 durchschnittlich 4664 Menschen, eine Durchschnittszahl, die 1852 in 988 Städten — die Fürstenthümer Hechin⸗ gen und Sigmaringen waren inzwischen hinzugetreten — auf 4695 Menschen gestiegen war. Dagegen fanden sich in den 86 Städten Belgiens im Fahre 1846 durchschnittlich 12,704, in den 87 Städten Hollands im Jahre 849 durchschnittlich 12,593, andererseits aber in den 62 Städten Kur⸗ hessens im Jahre 1849 durchschnittlich nur 3255 Menschen — Hannobver ist vergleichsweise an Städten sowohl, als an staͤdtischer Bevölkerung ein sehr armes Land. Unter je tausend Hannoveranern befinden sich nur 138 Städter, während auf dieselbe Zahl in Kurhessen 265, in Preußen 283, in Belgien 252 und in Holland gar 358 Stadtbewohner kommen. In den einzelnen Provinzen dieser Länder finden sich freilich starke Ab⸗ weichungen von dem Gesammtverhältniß. So zählte man unter je 1000 Bewohnern in den niederländischen Provinzen Nordholland 634, Süd⸗ holland 523, Utrecht 477, Seeland 299, Geldern 267, Friesland 248, Limburg 240, Nordbrabant 202, Oberyssel 197, Gröningen 178 und in der Provinz Drenthe gar nur 161 Stadtbewohner — in den preußischen Provinzen Brandenburg 455, Sachsen 363, Pommern 282, Rheinprovinz 279, Posen 266, Westfalen 228, Preußen 210 und in der Provinz Schlesien auf das Tausend 211 Stadtbewohner — in den belgischen Pro⸗ vinzen Antwerpen 360, Brabant 287, Westflandern eben so viel, Lüttich 265, Ostflandern 263, Hennegau 200, Limburg 168, Namur 146 und in
der Provinz Luxemburg auf das Tausend 121 Stadtbewohner, in den
kurhessischen Provinzen Niederhessen 304, Hanau 276, Oberhessen 275, Fulda 157 — endlich in den hannoverschen Provinzen Harz 412, Hildes⸗ heim 186, Ostfriesland 181, Hannover 156, Lüneburg 1 Osnabrück 79 und in der Landdrostei Stade gar nur 73 Stadtbewohner auf jedes Tausend. Ganz unten an auf der Staffel städtischer Bevölkerungsmenge, fügt August Lammers, der Verfasser dieser Notiz, hinzu, stehen hiernach, die drei hannoverschen Provinzen Stade, Osnabrück und Lüneburg; drei andere, nämlich Hannover, Ostfriesland und Hildesheim, behaupten sich etwa auf der Höhe derer, die in den übrigen oben angezogenen Ländern am tiefsten stehen, der belgischen Provinzen Luxemburg, Namur, Limburg, der holländischen Probinzen Drenthe, Gröningen, Oberyssel und der kur⸗ hessischen Provinz Fulda; keine der übrigen oben aufgeführten Provin⸗ zen, namentlich keine der preußischen Provinzen, wird von einer der hannoverschen — den Harz allein ausgenommen — erreicht. Aber auch die betreffende Bevölkerung des überhaupt nicht sehr umfaͤnglichen, ganz eigenthuͤmlichen, und nur von 35,720 Seelen bewohnten Harz⸗Distrikts kommt der entsprechenden Bevölkerung der Provinz Brandenburg und der drei obersten Provinzen Hollands noch immer nicht gleich. (Pr. C.)
— Ueber die Handelsbewegung des Hafens von Tampico im Jahre 1855 liegt der „Pr. C.“ eine Notiz vor, nach welcher die Zahl der ein⸗ und ausgelaufenen Schiffe zusammen 226 von im Ganzen 20,384 Tonnen Gehalt betrug, waͤhrend der Gesammtwerth der Ladungen, sowohl des Imports als des Exports, sich auf 6,903,170 Dollars belief. Im Verhältniß zum Vorjahre stellt der Werth der Ladungen eine Zu⸗ nahme heraus von 1,310,396 Dollars, wovon 652,336 D. auf die Ein⸗
fuhren, 657,660 D. auf die Ausfuhren fallen.
— VNach den Berichten über den derzeitigen Stand der Ernten im Königreich Belgien, welche bei der dortigen Regierung ein⸗ gegangen sind, gestalten sich die diesjährigen Aussichten überaus er⸗ freulich. Roggen, der unter besonders günstigen Bedingungen abgeblüht hat, ebenso Weizen, Spelz und Dinkel stehen überall vortre lich. Gerste, Hafer, Bohnen und Erbsen berechtigen gleichfalls aller Orten zur Er⸗ wartung eines guten Ertrages. Nicht ganz so günstig steht es mit Buchweizen, welcher hin und wieder erst von den Frühjahrsregen, nachher von Frost gelitten hat, im Uebrigen jedoch noch zu weit zurück
und Flachs haben in manchen Distrikten von Frost und etwas gelitten, sich jedoch seit Eintritt des besseren Wetters wieder erholt, und stellen eine befriedigende Ernte in Aussicht. Sorten Futterkräutern. normen Zustande, indem für Steinobst die Ernte voraussichtlich sich fast
2
Dagegen scheinen die Kartoffeln selbst das vorjährige bniß 1 wollen: sie stehen durchweg vor⸗ trefflich im Kraut, zeigen keine Spur der Krankheit, und die früh reifen⸗ den Sorten sind mehlig und auch sonst von guter Beschaffenheit. Raps Feuchtigkeit
Dasselbe gilt von allen Nur die Obstbäume befinden sich in einem ab⸗ Im Ganzen
auf Null reduziren, für Kernobst mittelmäßig sein wird.
liegt also, was Belgien betrifft, hinreichender Grund vor, nach den mit⸗ telmäßigen oder schlechten Erträgen der drei letzten Jahre nunmehr einer reichlichen Ernte, und in deren Folge
der Preise
einem angemessenen Herabgehen
entgegenzusehen. (Pr. C.) “
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— MNachrichten aus Warschau zufolge, waren von dem Proviant, welches, im Belauf von 22,810 Tschetwert Mehl und 1560 Tschetwert Grütze, mittelst Verfügung des Fürsten Statthalters vom 21. März aus den Armee⸗Magazinen angewiesen war, um an unbemittelte Einwohner des Königreichs Polen entweder gegen sofortige Baarzahlung oder auf Stundung abgelassen zu werden, bis Ende Juni bereits über 20,000 Tschetwert Mehl und 1560 Tschetwert Grütze verkauft oder vorschußweise uͤberlassen. Der Fürst Statthalter hat darauf eine neue Anweisung auf die Verabfolgung von noch 9500 Tschetwert Mehl und 1055 Tschetwert Grütze aus denselben Magazinen zu gleichem Zweck ertheilt. Die hierzu beorderten Magazine befinden sich zu Kaluszyn, Minsk, Siedlec, Zamose Neu⸗Georgiewsk, Lomza, Suwalki und Mariampol. (Pr. 1
Hafer 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 E.ß “
Zzu Wasser: Weizen 4 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf., auch 3 Rthlr.
10 Sgr. Roggen 3 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 3 Rthlr. 10 Sgr. Grosse
Gerste 2 Rthlr. 20 Sgr., auch 2 Rthlr. 15 Sgr. Hafer 1 Rthlr. 20 Sgr.,
auch 1 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. Erbsen 3 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. “
Sonnabend, den 12. Juli.
Das Schock Stroh 11 Rithlr., auch 10 Rthlr.
1 Rthlr., geringere Sorte auch 25 Sgr
Kartoffeln, der Scheffel 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 8 weis 3 Sgr. 6 Pf., auch 2 Sgr. 6 Pf. “
Der Centner Heu
Leipzig, 14. Juli. Leipzig-Dresdener 289 ⅞ Br. Löbau-Zit tauer 67 ¾ G. Magdeburg-Leipziger 348 G. Berlin-Anhaltische —. Berlin-Stettiner 152 Br. Cöln- Nindener —. Thüringische 124 Br. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 445 ½⅛ Br.; Litt. C. 128 ¾ Br. Braun- schweigische Bank-Actien alte 144 Br., do. von 1856 142 ½ Br. Weima- rische Bank-Actien Litt. A. u. B. 134 Br. Wiener Banknoten 101 G. Oesterreichische 5proz. Metalliques 85 G. 1854er Loose —. 1854er National-Anleihe 86 ¾¼ Br. Preuss. Prämien-Anleihe —.
Hamburg, 14. Juli, Nachmittags 2 Uhr 40 Mmnuten Schluss-Course: Preussische 4 ⁄proz. Staats-- Anleihe 100. Preus- sische 3 ½ proz. Prämien-Anleihe 111 ½. Oesterreichische Aproz Looee 104 ½. 3 proz Spanier 36 1 proz. Spanier 23 ½. Stieglitz de 1855 —. Berlin-Hamburger 104 ½. Cölm-Minden 155 G. Mecklenburger 58. Magdeburg-Wittenberge 48 Br. Berlin-Hamburger 18te Prio- rität 400 9½. Cöm-Minden 3te Priorität 89 G. Feste Stimmung. Stieglitz 95 8½ G. Disconto 6 ¾ pPCt b GetreidemarkiI. Weizen und Roggen sest gehalten, aber ohne Kauflust. Oel loco 32 ½ Br., pro Oktober 32, 31 ⅞. Kaffee, fester Markt
2. 9 477%, 4 25.
Wien, 15. Juli, Nachmittags 12 Uhr 45 Minuten.
Bur.) Börse ziemlich fest, aber. still. 1 g;
Silber-Anleihe 89. 5 proz. Metalliques 84. 4 ½proz. Metall Bankactien 1110. Nordbahn 285 ¾. 1854er Loose 106 ⅞. National- An- lehen 85 ¾. Bank-Interims-Scheine 360. London 10, 02 ½. Hamburg
75 ⅛. Pari 119 ½. Gold 7. Silber 3.
Frankfurt a. M., 14 Juli, Nachmittags 2 Ubr 52 Min. Belebtes Geschäft zu steigenden Preisen. Kurhessische und Badische
sragt. Spanische Obligationen niedriger. 1es eg 2s Neug. preussische Anleihe 112 ⅛. Preussische
ine 104 5. Cöh-Mindener EKisenbahn-Actien —. Friedrich- VSI N prdbahm — Ludwigshafen Bexbach 150. Frankfurt-
8
(Wolff'* Tel.