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die Donau⸗Festungen zu schleifen. Das, Mylords, ist die Ansicht der Regierung Ihrer Majestät über diesen Gegenstand. Es giebt eine andere Festung, welche mein edler Freund nicht erwähnt hat, Kars nämlich, und in Bezug auf diese habe ich Erkundigungen bei der rufsi⸗ schen Regierung eingezogen. Die Antwort, welche ich erhielt, lautete dahin, daß gleich nach Unterzeichnung des Friedens der Kaiserliche Be⸗ fehl dorthin gesandt worden sei, nichts daselbst zu zerstören. Vor Ein⸗ treffen dieses Befehls waren jedoch, so viel ich weiß, einige der Festungs⸗ werke bereits zerstört. Von dem Zeitpunkte an, wo der Befehl änlangte, ward das Vernichtungswerk natürlich eingestellt. Es ist behauptet wor⸗ den, in dem an die Moldau abgetretenen Gebiete seien gewisse Kronländereien verkauft worden. Auf meine deshalb eingezogenen Erkundigungen habe ich die Antwort erhalten, daß ein solcher Verkauf allerdings im Werke war, daß die russischen Behörden demselben jedoch Einhalt gethan haben. Die ruffische Regierung hat so unumwunden, wie möglich, erklärt, sie werde alles, was sich auf die Friedens⸗Bedingungen beziehe, so redlich, wie möglich, ausführen, und ich kann nur die Hoffnung ausdrücken, daß in Zukunft nichts vorfallen wird, was geeignet wäre, das Wohlwollen zu trüben, auf welches der Friede gegründet ist. Was die Ankunft des russischen Gesandten in London angeht, so habe ich zu bemerken, daß die durch Herrn von Brunnow erhaltene letzte Mittheilung die amtliche Anzeige enthält, Graf Chrepto⸗ witsch sei zum Gesandten am Hofe von St. James ernannt, und dem Verzuge liege durchaus kein Mangel an Achtung gegen Ihre Majestät zu Grunde. Wie ich höre, dürfen wir den russischen Gesandten Ende des Monats erwarten, und daß er bisher noch nicht eingetroffen ist, wird als Er⸗ gebniß unvermeidlicher Ursachen dargestellt. Der Earl von Ellenborough bezeichnet es als eine unverantwortliche Nachlässigkeit, daß man es verabsäumt habe, in den Friedens⸗Vertrag Bestimmungen zum Schutze der Festungen Ismail und Reni aufzunehmen. In gleichem Sinne spricht sich der EFarl von Derby aus, welcher zudem fragt, ob Lord Clarendon in Bezug auf Ismail und Reni von der russischen Regierung aͤhnliche Zusicherungen erhalten habe, wie in Bezug auf Kars. Der Earl v. Clarendon erinnert daran, daß bei Abtretung des betreffenden Gebietstheiles die beiden Festungen gar nicht besonders in Anschlag ge⸗ bracht worden seien, und daß dieselben auch nicht den wichtigsten Theil jenes Landstriches bildeten. von der Donau fern zun halten, und diesen Zweck habe man erreicht. Eine entscheidende Antwort über die Festungen Ismail und Reni habe er von der russischen Regierung nicht erhalten.
In der gestrigen Unterhaus⸗Sitzung beantragte Murrough, welcher seine Absicht angezeigt hat, den Secretair des Feldzeugamtes zu fra⸗ gen, ob es wahr sei, daß, obgleich die Offiziere des britischen Heeres in Aldershott die Ausstattung ihrer Quartiere auf eigene Kosten zu besorgen gehabt hätten, den Offizieren der deutschen Truppen ihre Möbel ꝛc. auf Staatskosten geliefert worden seien, die Vertagung des Hauses, um die Gelegenheit zu haben, einige Bemerkungen über die neulichen Vorgänge zu Aldersbott zu machen. Als die Foreign⸗Enlistment⸗Bill im Dezember 1854 vor das Haus gebracht worden ser, hätten die Gegner des Ge⸗ setzentwurfs auf die bedauernswerthen Folgen hingewiesen, welche die An⸗ werbung fremder Truppen haben würde. Diese Unglücks⸗Prophezeiungen nun haͤtten sich vollständig bewährt. Nicht nur sei das Versprechen des Unter⸗Staatssecretairs für den Krieg, daß die Legionaire nach ihrer Rück⸗ kehr aus dem Orient nach einer britischen Kolonie gesandt werden sollten,
nicht gehalten worden, sondern es gehe auch außerhalb des Parlaments
das Gerede, daß eine sehr hohe und vornehme Persönlichkeit...... Walpole: Ich muß auf den Ordnungsruf dringen. Ich will mich keineswegs zwischen den ehrenwerthen Abgeordneten und das Haus stellen; da er aber angezeigt hat, daß er eine bestimmte Frage an die Regierung zu richten beabsichtige, so glaube ich nicht, daß er mit seinen Bemerkungen fortfahren darf. Zwar hat er, um eine Bemerkung zu machen, die Vertagung des Hauses beantragt: allein er muß sich dar⸗ auf beschränken, zu zeigen, weshalb sein Antrag angenommen zu werden verdient, da offenbar sonst die öffentlichen Geschäfte jeden Augenblick den ernstlichsten und unnöthigsten Unterbrechungen ausgesetzt werden könnten. Murrough: Ich gebe dem sehr ehrenwerthen Herrn zu, daß ich sehr starke Gründe fuͤr das von mir eingeschlagene Verfahren haben muß und mit Erlaubniß des Hauses werde ich diese Gründe jetzt angeben. Wenn zu Alder⸗ shott von deutschen Söldnern Mordthaten verübtworden sind, wenn englische Unterthanen unter den Dolchstößen fremder Miethlinge bluten, habe ich
dann nicht das Recht, die Aufmerksamkeit des Hauses auf diesen Gegen⸗
stand zu lenken? Das Land ist über alle Maßen empört. Es fühlt, daß diese fremden Truppen von Leuten begünstigt werden, die an hoher Stelle sitzen. (Ordnung!) Es mag ganz schöͤn und gut sein, den Ord⸗ nungsruf erschallen zu treter, diese Dinge zu untersuchen, Ss-s überschreite, and vor das Haus bringe. Ist es in der Ordnung, daß die Offiziere der deutschen Legion troß dem, was sich in Alder
anderwärts “ hec⸗ 5 b JLEEEEEö1“
erfahren? Soll die Moral
des Heeres und des — eine Bande deutscher Halunken “ ganzen Landes durch
korrumpirt werden? Lord Barrington: Ich muß gestehen, der ehrenwerthe Abgeordnete hat uns jetzt einen Grund angegeben, weßhalb es wünschenswerth ist, daß das Haus sich nicht verta t. (Heiterkeit.) Murrough: Ich und mehrere andere Ab⸗ geordnete fühlen, daß die Zeit gekommen ist, wo wir darüber ins Klare kommen müssen, durch wessen Einfluß diese deutschen Truppen in unse⸗ rem freien Lande aufrecht erhalten werden. Oberst Freestun: Ich glaube wirklich, wir dürfen dem ehrenwerthen Abgeordneten nicht erlauben, weiter zu sprechen. Roebuck: Ich sehe nicht ein, wozu die Diskussion dienen soll. Aber wir dürfen das alte gute Sprüchwort: „Was dem Einen Recht ist, ist dem Andern billig“, do nicht ganz ver⸗ gessen. Es ist nicht gar lange her, daß der Ubgerhdneie gar Nort
shire, nachdem er die Vertagung des Hauses beantragt hatte,
Der Hauptzweck sei der gewesen, Rußland
tr at, ihre Wohnungen auf Staatskosten ausge⸗ stattet erhalten? Sollen wir über die Meuchelmorde zu Aldershott nichts
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lassen; allein es ist unsere Pflicht als Volksver⸗ n, und ich wüßte nicht, daß ich das indem ich einen so wichtigen Gegen⸗
ampton⸗ sich über
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die Flottenschau zu Spithead ausließ. Wenn er ein Recht dazu hatte so ist, denke ich, der Abgeordnete für Bridport (Herr Murrough) auch befugt, seine Bemerkungen zu machen, wenn ich gleich nicht glaube, du er weise daran handelt. Der Sprecher: Ich weiß recht gut, daß ehrenwerthe Abgeordnete zu Zeiten die Vertagung des Hauses beantragt haben, um gewisse Angelegenheiten zur Sprache zu bringen Wenn das so fortgeht, so wird es rein unmöglich sein, die öffentlichen Angelegenheiten zu erledigen. Lord Palmerston: Ueber die ungluͤck. lichen Vorfälle zu Aldershott ist mir nichts Näheres zu Ohren gekommen und ich weiß nicht, von welcher Seite der Angriff ausging. Ich beklage jenes Ereigniß sehr; allein am Ende ist die Geschichte doch nichts Außer⸗ ordentliches, und ich muß gestehen, daß das Benehmen der zu der deutschen Legion gehörigen Regimenter im Allgemeinen ein höchst epemplarisches war und sich den Beifall aller Offiziere, der englischen sowohl wie aus⸗ wärtiger, errungen hat. (Hört! hört!) Als die deutsche Legion in Shorncliffe stationirt wurde, sollte sie 99 ursprünglich nur einet kurze Zeit verbleiben, und als sie nach Aldershott verlegt wurde, au dort nur so lange verweilen, bis endgültig über sie verfügt werden würde. Die betreffenden Maßregeln werden hoffentlich nächstens zur Ausführung kommen. M. Gibson zeigt an, er werde in der nächsten Sitzung fragen, ob es die Absicht der Regierung sei, einen Nachfolger Crampton's in Washington zu ernennen. Büreau's, Vernon Smith, stattet hierauf seinen Bericht über die Finanzlage von Britisch⸗Indien ab. Für das Finanzjahr 1856 — 57 rechnet er auf ein Defizit von 1,152,109 Pfd. St. und betrachtet dies als ein günstiges Resultat.
Frankreich. Paris, 22. Juli. Der „Moniteur“ ver⸗ öffentlicht die mit der Stadt Hamburg abgeschlossene Uebereinkunft zum Schutze des literarischen und künstlerischen Eigenthums. — Die hiesige spanische Gesandte, Olozaga, soll seine Entlassung be⸗ gehrt, jedoch eine ablehnende Antwort empfangen haben. — Der Marine⸗Minister soll auf Befehl des Kaisers ein Kriegsschiff zur Verstärkung der Station vor Barcelona und ein zweites nach Cadir abgeschickt haben, das daselbst zu kreuzen bestimmt ist. Die Trup⸗ pensendungen an die Grenze werden sich vorläufig auf eine Brigade beschränken, die in den zwei Pyrenäen⸗Departements kantoniren wird. — Am 19ten und 20sten sind wieder zwei Linienschiffe und zwei Fregatten mit Truppen aus der Krim zu Toulon angelangt. Von Algier ist am 19ten ein Dampf⸗Aviso zu Cagliari eingetroffen, der den englischen Ingenieuren bei Legung des unterseeischen elek⸗ trischen Telegraphentaues zwischen Sardinien und der afrikanischen Küste behülflich sein soll.
panien. Aus Madrid vom 17. Juli schreibt man der „Independance Belge“: „Die amtliche Zeitung bringt heute wich⸗ tige Dekrete. Der General⸗Inspektor der National⸗Miliz des König⸗ reichs, Ferraz, ist abgesetzt, und sein Posten wird einstweilen durch Rios Rosas versehen. General Prim ist des General⸗Capitanats von Granada enthoben, um nach seiner Rückkehr anderweitig ver⸗ wandt zu werden; sein Nachfolger ist General Blanco. Echague ist statt Osset's, der als General⸗Capitain nach den baskischen Pro⸗ vinzen geht, General⸗Capitain von Valencia geworden; Dulce, dem in dem Kampfe ein Orden, den er trug und von dem eine Flintenkugel abprallte, das Leben rettete, ersetzt provisorisch den entlassenen Falcon in Aragonien, so wie General Galliano den zur Verfügung gestellten General⸗Capitain von Estremadura. — Ein von O'Donnell gegengezeichnetes Königliches Dekret belohnt bereits den von der madrider Besatzung, so wie von ein paar Compagnieen der Miliz bethätigten Muth und treuen Eifer. Es bestimmt, daß die verwundeten Chefs und Offiziere um einen Grad befördert werden. Die Soldaten, welche sich ausge⸗ zeichnet haben, empfangen das Kreuz des Maria⸗Jsabella⸗ Louisen⸗Ordens nebst lebenslänglicher Pension von monat⸗ lich 50 Realen. Für die Verwundeten beträgt die Pension monatlich 60 und für jene, deren Wunden die Dienst⸗Ent⸗ lassung nöthig machen, täglich 6 Realen. Die Königin behält es sich vor, die hervorragenden Thaten der Generale und Offiziere noch besonders nach Verdienst zu belohnen. — Der General⸗Capitain von Madrid hat eine provisorische städtische Behörde ernannt, die aus dem ersten Bürgermeister, Marquis Perales, aus sechs Beigeordneten, deren erster der Herzog von Alba ist, und aus einundzwanzig Gemeinde⸗Verordneten besteht. Etwa 1000 Milizen haben bis jetzt ihre Waffen noch nicht abge⸗ liefert. Der General⸗Capitain hat ihnen noch den heutigen Tag zugestanden; morgen sollen die Haussuchungen beginnen. Ein heute Nachmittags in den Straßen angeschlagener Erlaß verbietet das Zusammenstehen von sechs und mehr Personen; jeder, der Waffen irgend einer Art trägt, soll vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Der französische Botschafter hat gestern Mittags die Königin und O'Donnell beglückwünscht.“
Der pariser „Moniteur“ enthält ein Schreiben aus Madrid vom 17. Juli, worin über die letzten Kämpfe am 16. Juli Nach⸗ mittags blos das schon Bekannte wiederholt wird. Es heißt sodann weiter, daß man am 17ten mit dem Abtragen der Barrikaden sich beschäftigte und daß von Madrid aus Befehle zur sofortigen Ab⸗ sendung von Truppen aus den baskischen Provinzen, aus Navarra und aus Catalonien nach Saragossa ergangen waren. Aus der Hauptstadt selbst waren ebenfalls Truppen nach Saragossa beordert, und man glaubte, daß Marschall Concha den Oberbefehl über die
Der Praͤsident des ostindischen
Nationalgarde.
uppen erhalten werde. In wenigen Tagen hoffte Fesehe gte ban über die vorausgesetzten Erfolge dieser Combination zu erlangen. — Ferner berichtet der „Moniteur“ aus Sebastian vom 21. Juli, 2 Uhr Nachmittags: „Santander tn ich erheben wollen, aber Alles ist dort zur Ordnung zurückge⸗ Navarra und die nördlichen Provinzen sind ruhig. Man d daß in Saragossa eine gütliche Beilegung zu erwarten ist Die Truppen “ in Logrono eingerückt. die Nationalgarde.“ Nan ener⸗ heesche aus Parig vom 22. Juli in der „Independance B lge“ lautet: „Nach den heute hier angelangten Berichten aus Madrid vom 18. Juli ist die Ruhe völlig hergestellt. Man schätzt die Zahl der während des Aufstandes kampfunfähig gewor⸗ denen Soldaten auf 300; die Nationalgarde hat mehr gelitten, und die Zahl ihrer Verluste ist größer, jedoch noch nicht bekannt. Es ist nicht wahr, daß Espartero sich in das britische Botschafts⸗ Hotel flüchtete. Er ist am 18. nach Almagro abgereist. — Die dem Fredit Mobilier zugeschickten 57 Millionen sind glücklich angelangt.
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vereinigt man in
Wachen waren während des Aufstandes in den Palasthof entsandt
worden, um über dieses reiche Depot zu wachen. — Man erwartet wichtige Beförderungen in der Armee.
Der „Agentur Havas“ schreibt man aus Madrid vom 18ten Juli: Hr. Bayarri ist hier eingetroffen und hat das Marine⸗ Ministerium übernommen. Für das Unter⸗Sekretariat des Aus⸗ wärtigen nennt man den Marquis de Tabuerniga, für oas Unter⸗ Sekretariat des Innern den Redacteur der „Epoca“, Coello. — Alle Journale, die vor dem 14ten hier erschienen, werden wieder ausgegeben. — In einigen Gegenden von Castilien dauern die Feuersbrünste fort. Zu Valladolid sind zahlreiche Hinrichtungen erfolgt; zu Rioseco sollen 16 Personen erschossen werden.“
Die „ enthält 6—““ 8. Juli no olgendes: „Am 17ten haben zahlreiche Verhaftun⸗ 8 Uebuhen stattgefunden. Die Meuterer sollten unter starker Bedeckung nach den Forts außerhalb Madrid gesandt werden. Unter den Verhafteten befand sich Madoz. Er sowohl, wie Escosura befehligten während der Emeute ein Bataillon der Den Letzteren hatte man noch nicht aufgefunden. Ein Kriegsgericht 1 über die “ zu “ die während des Kampfes in Madrid anwesend waren und si nicht 8- den militairischen Behörden meldeten. Man versicherte außerdem, daß iele G L11“ Snb at die Generale, die sich ausgezeichnet haben, bereits belohnt. S ist General⸗Capitain geworden, Concha (Marquis del Duero) hat das goldene Vließ, Dulce das Großkreuz des St.⸗ Ferdinand⸗Ordens und, so wie auch Ros de Olano, einen adeligen Titel erhalten.
Italien. Turin, 17. Juli. Die lange vorhergesagte Ver⸗ “ der englisch⸗italienischen Legion hat nun begonnen und es ist gestern die erste Abtheilung 425 Mann stark in Genua an⸗ ekommen. Türkei. Konstantinopel, 16. Juli. Zwanzigtausend Franzosen und zehntausend Engländer bleiben vorläufig hier; die übrigen Mannschaften sind bereits eingeschifft. Gestern fand ein nh zu 16 des Marschalls Pelissier bei dem Sultan in almabagdsche statt.
Ueber Marschall Pelissier's Empfang beim Sultan berichtet die agsch d'Orient“: „Seine Kaiserliche Majestät 1 dem Marschall Pelissier eine seiner hohen Verdienste würdige
ufnahme bereitet. Se. Majestät hat sich mit der wohlwollendsten Herzlichkeit nach dem Zustande des französischen Heeres er⸗ kundigt und namentlich dem Marschall von den glänzenden Erfolgen und der unschätzbaren Hülfe, welche Frankreich dem türkischen Reiche geleistet, gesprochen. Die Einnahme von Sebastopol kam wiederholt zur Sprache und Seine Kaiserliche Majestät äußerte: Ich machte mir bereits das Vergnügen, Ihnen meine Glückwünsche nach der Krim zu schicken. Ich wiederhole die⸗ selben von ganzem Herzen, Herr Marschall, wie nicht minder den henxn⸗ meiner Dankbarkeit gegen Frankreich und gegen die von Ihnen so heldenmüthig geführte Armee, so wie den meiner tiefsten eee a hierfün den “ Marschall Pelissier 1 Sr. kaiserl. Majestät mit einigen würdigen, tiefgefühlten Worten. sic “ Majestät erwies sich eben so gnädig gegen den franzö⸗ en Gesandten.“
Rußland und Polen. Aus Warschau vom 21. Juli wird gemeldet, daß nach eben dort eingegangenen Nachrichten die Stadt Rzyszezow am Dniepr durch eine Feuersbrunst fast ganz zerstört worden ist. Rzyszczow ist nach Kiew der bedeutendste Dniepr⸗Hafen, und imvorigen Jahre erlangte dieser Ort durch die Kriegsereignisse und die Blokade der Häfen des Schwarzen Meeres eine außerordent⸗ liche Wichtigkeit, indem er beinahe der einzige Markt für die ckerbauprodukte der Ukraine und eines großen Theiles von Podo⸗ ien wurde, so daß im Lauf weniger Monate circa eine Million Korzez Weizen durch Rzyszezow passirten. — Die Stadt War⸗ schau wird nun nächstens auch mit Gasbeleuchtung versehen sein; der Apparat und die Röhren dazu sind bereits dort ange⸗
ELeipzig, 23. Juli.
langt. — Seit einiger Zeit ist auf dem Rzuchower Gütern im Kreise Opatow, Gouvernement Radom, 26 Werst von der Stadt Zawichost an der Weichsel und durch eine Chaussee mit diesem Ort verbunden, zur Ausbeutung der Mineralien geschritten worden, welche sich dort vorfinden und worunter namentlich Eisenerz in reichen Lagern vorkommt. Noch ganz unangebrochen aber ist das ebendaselbst vorhandene, schon im Jahre 1826 entdeckte Steinkohlen⸗ lager, welches stellenweise 28 Zoll erreicht und eine Fläche von 1,040,000 Quadrat⸗Liter einnimmt. Es soll diese Steinkohle von 69 besten Qualität sein und sich zu Hüttenarbeiten vortrefflich eignen. 8
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Paris, Mittwoch, 23. Juli. (Wolffs. Tel. Bur.) getroffene Nachrichten aus Madrid, vom 19ten d., melden, daß Murceia sich gegen O' Donnell erklärt habe.
Paris, Donnerstag, 24. Juli. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ meldet, daß in Barcelona der Kampf vom 18ten bis zum 2lsten d. gedauert habe, daß die Insurgenten sich auf das freie Feld begeben haben und von der Kavallerie verfolgt würden. — Die „Patrie“ sagt, daß eine Division aus dem Nord⸗ lager die Division ersetzen werde, welche aus Paris zur Bildung eines Observations⸗Corps abgegangen sei.
Gestern Abend wurde die 3proz. auf dem Boulevard zu 70, 95 gehandelt.
Landwirthschaft.
— In Bezug auf die Ernte⸗Aussichten im Regierungsbezirk Breslau wird uns berichtet, daß im Allgemeinen der günstige Stand der Feldfrüchte einen guten Ertrag hoffen läßt. Was zunächst den Roggen betrifft, so trugen namentlich die letzten etwas kalten und von Regen be⸗ gleiteten Tage des Monats Juni dazu bei, die vorzeitige Reife diese Fruchtart zu verhindern und dadurch der Körnerausbildung die nöthige Zeit zu verschaffen. Weniger erfreulich gestalten sich die Aussichten fuͤr die Weizen⸗Ernte, indem besonders in den niedriger gelegenen Gegende noch in Folge der Näͤsse des Jahres 1854 das Unkraut überwuchert. Der Stand der Sommersaaten berechtigt zu den besten Erwartungen, und eben so versprechen die Kartoffeln einen viel besseren Ertrag, als im vori⸗ gen Jahre. Spuren der Kartoffelkrankheit hatten sich neuerdings spora⸗ disch in den Kreisen Reichenbach und Strehlen gezeigt. Im Kreise Mün⸗ fsrbech waren Roggen und Hafer zum Theil vom Rost befallen worden (Pr. C.)
lauten im Allgemeinen erfreulich. So wird der „Bohemia“ aus de böhmisch⸗lausitzer Grenzbezirke geschrieben, daß die Feldfrüchte in jener
Gegend bisher von jedem Elementar⸗FEreignisse verschont geblieben fin
und ausgezeichnet stehen, besonders Korn und Hafer. Der Kornschnit hat begonnen. Die Getreidepreise sind seit etwa 14 Tagen im Sinken. Die Heuernte ist trefflich ausgefallen. 1
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Bremen, 22. Juli. Die Kommission zur Durchführung des mi dem Zollverein abgeschlossenen Vertrages besteht aus den Herren von
Jordan, Geh. Ober⸗Finanzrath aus Magdeburg (für Preußen), Erxleben,
Ober⸗Zollrath aus Hannover (für Hannover), Meyer (für Oldenburg) Widmann, Ober⸗Zollrath aus München (für Baiern), und von Wille Ober⸗Finanzrath aus Kassel (für Hessen). Duckwitz die Verhandlungen. (Wes. Ztg.)
1 Leipzig-Dresdener 287 G. auer (8 Br. Magdeburg-Leipziger 345 G. Berlin-Stettiner 150 ½ G. Cöln- Maadeaer —. Frredrich-Wilhelms-Nordbahn —. Ahbona-Kieler —. Landesbank-Actien Litt. A. u. 2 schweigische Bank-Actien alte 143 Br., do. von 1856 —. rische Bank-Actien Litt. A. u. B. 33 ½ Br. Wiener Banknoten 100 ¾ G Oesterreichische 5proz. Metalliques 84 G. 1854er Loose —. National-Anleihe 85 ¾ Br. Preuss. Prämien-Anleihe —.
* Smyrna, 11. Juli. Piaster; Frankreich 185 Para; Triest 460 — 462 Para.
Thüringische 124 ½ Br. Anhalt-Dessaue
Hhüamhbhurg, 23. Juli, Nachmittag; 2 Uhr 45 Ninnten.
Hier ein⸗
— Die Ernteberichte aus Böhmen, Mähren und ungarn
Diesseits leitet Herr Senator 4
Löbau-Zi:- Berlin-Anhaltische —.
144 ½ Br; Litt. C. 127 ½ Br. Braun- Weima- 1851 er
Wechsel-Cours: London 117 ½ — 118
Schluss-Course: Preussische 4 ½proz. Staats-Anleihe 100 Br. Preussi- sche 3⁄proz. Prämien Anleihe 110. Oesterreichische 4proz. Loose 104
iproz. Spanier 22 ¾¼ G. Stieglitz de 1855 Cömm-Mindener 155. Mecklenburger Berlin-Hamburger 1iste Priorität 100.
Br. 3 proz. Spanier 36 4. —. Berlin-Hamburg 104. Magdeburg-Wittenberge 46 Br.
58.
Cöln-Mindener 3te Priorität 89. Gänzlich geschästslos und Course no-
minell mit Ausnahme Spanier und Stieglitz, 96 G. Disconto 4 ¼ G. Getreidemarkt. los, wenig angeboten. tersburg ultimo August 78, per 10. August 80 bez. pro Herbst 32 — ½ bez. und angeboten. 2 Sorten gefragter. Zink 2500 Ctr. loco 15 ¾ und 15 8⁄ bez.
Roggen loco niedriger, ab auswärts stille. Pe- Oel 32 ¼ nominell,
Kaffee etwas fester, ordinaire
Weizen loco niedriger, ab auswärts geschäfts-
iet
Frankfurt a. M., 23. Juli, Nachmittags 2 Uhr 35 Minuten.
Fonds wenig
Spanische Fonds, Bexbacher A
11“] E1“
Veränderung. 76 SWMie