1856 / 174 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1436 18

8 Portugiesen 1025, Franzosen 174, Deutsche 115, Engländer 199, Italiener

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8

86, Spanier 46, Schweizer 29, Nordamerikaner 31, Argentiner und Banda Oriental 37, Dänen 3, Belgier 3, verschiedene Nationalitäten 25. Die Portugiesen, welche die große Masse der Einwanderung bilden, sind Handwerker und Handlungscommis oder treiben Detailhandel. Die Ein⸗ gangsziffern der Jahre 1831 und 1832 umfassen eine beträchtliche Zahl deutscher Kolonisten. Da aber der Erfolg weder ihren Erwartungen, noch den ihnen gemachten Versprechungen entsprach, so ist die deutsche

Einwanderung von 2958 Personen im Jahre 1851 sehr rasch auf 1047

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für 1852, 349 für 1853 und 295 für 1854 herabgesunken.

Oldenburg, 22. Juli. Das Ergebniß der im Dezember v. J. stattgehabten Volkszählung, welche die drei letzten Jahre befatzt, liegt in amtlicher Nachweisung jetzt vor. Dasselbe ist insofern ein recht günstiges zu nennen, als darnach die Bevölkerungszunahme des Her⸗ zogthums ganz gleichmäßig, wie schon seit einer Reihe von Jahren, und zwar jährlich um ½ Prozent, vor sich geht. Dabei zeigen die ein⸗ zelnen Landestheile unter sich die größten Verschiedenheiten. Die Zu⸗ nahme der Bevölkerung ist bleibend und am größten in dem mittleren Theile des Herzogthums, während die südlichen (vormals münsterischen) Landestheile wegen der, wenn auch nicht mehr in dem früheren Maße vorhandenen, aber doch immer noch erheblichen und den Ueberschuß der Geburten weit übersteigenden Auswanderung auch jetzt, wie schon seit dem Jahre 1828 eine stete Abnahme der Bevölkerung erlitten haben. Die Städte Oldenburg und Varel sind im starken Zuwachs begriffen.

Erstere zählt gegenwärtig mit Einschluß des übrigen unbedeutenden Stadt⸗

bereits in die Scheunen gebracht.

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1

Gegend weder auf hohen noch auf niedrig gelegenen Aeckern auch die geringste Spur von Krankheit zu bemerken.

8

Folge der theilweisen kühlen Witterung etwas zurückgeblieben ist.

wie jetzt, hatten.

die Metze Kartoffeln 1 Sgr.

(Wes. Z.)

87 9 4 G 5 11,220 Einw ohner.

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1“ v 16““ Landwirthschaft.

Aus dem Kreise Ratibor, 23. Juli. Vom berrlichsten Wetter

begünstigt, hat in hiesiger Gegend seit Anfang der vorigen Woche die

Ernte ihren Anfang genommen und ist seitdem fast ganz ungestört am Sonntage regnete es einige Stunden fortgesetzt worden. In drei Tagen wird die RNoggenernte beendet sein. Wie verlautet, wird vom

mehlreich, so daß Viele behaupten, das diesjährige Korn stehe dem vor⸗ ährigen Weizen nicht nach. Auch die übrigen Früchte lassen einen reich⸗ lichen Ertrag erwäͤrten und sind besonders die Kartoffeln bis jetzt in vollster Kraft und ohne Spur von Krankheit. (Bresl. Ztg.)

Wollstein, 22. Juli. In Folge der anhaltend schönen Witterung wäͤhrend der vorigen Woche ist ein großer Theil geschnittenen Roggens Derselbe schüttet nicht nur sehr gut (7 Scheffel vom Schock), sondern auch die Qualität des Mehls ist eine

vorzügliche, so daß wir seit vielen Jabren nicht so weißes Roggenbrod,

Der sanfte Regen während des gestrigen Tages hat namentlich auf die Kartoffeln sehr wohlthätig gewirkt, und ist in unserer

(Pos. Ztg.)

Ohlau, 20. Juli. Die Ernte ist auch im hiesigen Kreise in Bezug auf Roggen und Gerste in vollem Gange. Was die Ergiebigkeit betrifft, o läßt sich im Allgemeinen nur Gutes berichten. Außer Weizen, der großentheils nicht viel mehr als eine mittelmäßige Ernte verspricht, ist der Stand der Feldfrüchte, insbesondere der Kartoffeln, die noch keine Spur von Krankheit zu zeigen scheinen, ein vorzüglicher zu nennen, was ich wohl auch von unserer Tabakskultur sagen läßt, obgleich dieselbe in Am Wochenmarkte zahlte man für neuen Hafer 1 Thlr. 6 Sgr., für Proben von Kornausdrusch haben hier (Schles. Z.)

Die Ernte⸗Aussichten im Regierungs⸗Bezirk Oppeln bezeichnet ein uns vorliegender zuverlässiger Bericht als befriedigend. Der Anblick der reich mit wohlgerathenen Früchten bedeckten Felder ist um so erfreulicher, als ein solcher durch die vorangegangene Reihe von Mißernten ein ungewohnter geworden ist. Der Stand des Roggens ist fast überall vorzüglich, wenn auch nicht allerwärts einen gleich lohnenden Körnerertrag versprechend. Auch das Sommergetreide hat sich vortheil⸗ aft entwickelt, und einen so freudigen Stand der Kartoffel, als gegen⸗

4 Scheffel ergeben.

wärtig, hat man seit lange nicht zu beobachten Gelegenheit gehabt. Nur

den.

zwei wesentliche Artikel des Anbaues, Weizen und Raps, sind durch⸗ chnittlich mehr oder minder mißrathen. Von ersterer Frucht ist ein großer Theil schon im Frühjahr ausgeackert und durch Sommersaat ersetzt wor⸗ Der Ueberrest steht dünn und ungenügend. Dasselbe gilt von der

Oelfrucht, mit dem Unterschiede, daß hier auch der an die Stelle gebrachte

Sommer⸗Raps nicht recht gedeihen will. Die Heuernte ist spärlich aus⸗

gefallen, da späte Fröste den Graswuchs zurückgehalten haben; doch ist

das Futter gut aufgekommen.

8

Guhrau.

(Pr. C.)

Wir erhalten übersichtliche Mittheilungen über den Verlauf der Rinderpest im Regierungsbezirk Breslau, aus welchen hervor⸗ zeht, daß es dem kräftigen Einschreiten der Behörden gelungen ist, die

beuche auf ein verhältnißmäßig kleines Gebiet zu beschränken und den Verheerungen derselben auch an ihren Ursprungspunkten alsbald ein Ziel u setzen. Die Ninderpest zeigte sich, wie nachträglich festgestellt worden, n der zweiten Hälfte des Monats Mai zuerst im Dorfe Seitsch, Kreis 1t . Ein Privat⸗Thierarzt, welcher zugezogen wurde, erklärte die rankheit, ungeachtet⸗ mehrerer Sterbefälle, für nicht bösartig nd nicht ansteckend, so daß Anfangs die zweckmäßige Behand⸗ ng derselben unterblieb. Woher die Seuche nach Seitsch ge⸗

2 8

Vorsichtsmaßregeln gelang Ortschaften in den drei Kreisen zu beschränken. in diesen Orten haben empfindliche Verluste erlitten, namentlich die im Steinauer und im Guhrauer Kreise. zum 20. Juni 91 Stück, während 71 als erkrankt getödtet wurden.

erhalten bleiben. 248 Rinder ums Leben kamen.

8 erla; Tbeil wurde. Schock etwa 5 Scheffel gewonnen werden und dabei ist das Korn sehr

gemähten Roggen auf der Feldmark Holthusen zu sehben. nur

kommen, ist der sorgfaͤltigsten Bemühungen ungeachtet nicht zu ermit, teln gewesen. Vielfach wurde die Provinz Posen als Infectionsquelle genannt: es hat darüber indessen kein genügender Beweis geführt werden können. Von Seitsch aus verbreitete sich später die Krankheit strahlen⸗ förmig und ergriff die Ortschaften Osten und Mittel⸗Friedrichswaldau so wie die Stadt Guhrau mit solcher Schnelligkeit, daß in kurzer Zeit gegen 100 Stück Rinder fielen. Inzwischen hatte sich die Seuche am 27. Mai in der Stadt Köben, Kreis Steinau, gezeigt. Am 4. Juni wurze sie hier als die Rinderpest konstatirt. Sie ergriff nach und nach den Viehstand in 14 zur Stadt und in 8 zum Lande gehörigen Besitzungen so wie die Ställe des Dominialhofes von Köben. Fast gleichzeitig mit ihrem Ausbruch im Guhrauer und Steinauer Kreise trat die Krankheit auch im Kreise Wohlau auf und zwar in den Ortschaften Alt⸗ und Neu⸗ Heidau, Petranowitz und Camin. In den beiden letzteren Orten kam nur je Ein Erkrankungsfall vor. Bei dem sonst aber sehr bedrohlichen Charakter der Seuche eilte auf die erste Anzeige der Regierungs⸗Medizinalrath in Bres⸗ lau mit dem Departements⸗Thierarzt in die angesteckten Gegenden. Eben so begab sich der Ober⸗Präfident der Provinz Schlesien mit dem Depar⸗ tements⸗Thierarzt aus Oppeln dorthin. Bald langten auch die von den Ministerien der Medizinal⸗ und der landwirthschaftlichen Angelegenheiten abgesendeten Kommissarien, Geheimer Regierungsrath Oppermann und Professor Hertwig, Direktor der Königlichen Thierarzneischule, daselbst an. Sofort wurden die zur Abwendung weiterer Verbreitung nothwendigen Maßnahmen ins Werk gesetzt. Da die zur Unterstützung der Äb⸗ sperrung beorderten 6 Gensd'armen bei dem sporadischen Auftreten der Krankheit nicht ausreichten, so wurde auf Requisition des Ober⸗Pra. fidenten vom General⸗Kommando eine Truppen⸗Abtheilung von 120

Mann des 11ten und des 19. Infanterie⸗Regiments zur Verfügung

aller Beschleunigung ergriffenen kräftigen es, die Ninderpest auf die genannten Die Grundbesiter

gestellt. Durch die mit

In ersterem Kreise fielen bit

Außerdem durfte auch das übrige anscheinend noch gesunde Vieh nicht Man tödtete noch 86 Stück, so daß hier im Ganzen Die Tödtung erfolgte mit Zustimmung der Eigenthuͤmer, denen eine Entschädigung von ¾ des Taxwerthes zu Noch bedeutender war der Verlust in den Ortschaften des

Guhrauer Kreises. Es fielen in Seitsch 116 Stück, getödtet wurden 117;

in Guhrau fielen 4 und 75 wurden getödtet; in Osten fielen 14 und 53

wurden getödtet; in Mittel⸗Friedrichswaldau wurden 3 getödtet, wonach der Gesammtverlust sich auf 382 Stück belief. In den drei Dörfern des Wohlauer Kreises gingen dagegen im Ganzen nur 20 Stück verloren. Alle infizirten Orte wurden auch nach dem Erlöschen der Seuche noch unter strenger Beobachtung gehalten, während zugleich umfassende Desin⸗ fections⸗Maßnahmen ins Leben traten. Eben so wurde der Verkehr mit Rindvieh angemessen beschränkt und die Abhaltung der Viehmärkte un⸗ tersagt. (Pr. C.)

Schwerin, 24. Juli. Heute hatten wir Gelegenheit, den ersten Die Reife des Roggens ist in der letzten Woche sehr vorgeschritten, und nach den vollen Aehren zu schließen, werden wir dies Jahr eine gesegnete Roggen⸗ Ernte haben, wenn nur die Witterung einigermaßen die Ernte⸗Arbei⸗ ten begünstigt. Die Kartoffeln stehen durchgängig gut und geben bereits guten Ertrag; bis jetzt hat sich die Kartoffelkrankheit unseres Wissens nirgends gezeigt. (Meckl. Ztg.)

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Der Gewerbsbetrieb im Regierungsbezirk Breslau hat zum Theil noch immer mit den Einwirkungen der andauernden Theuerung zu kämpfen. Namentlich leiden nicht wenige kleine Profes⸗ sionisten unter den hohen Preisen der nothwendigsten Lebensbedürfnise. Mebrere größere Fabrikanten haben auch in neuerer Zeit, ungeachtet des geringeren Absatzes ihrer Produkte, den Betrieb ihrer Fabrication im ganzen Umfang fortsetzen lassen, um die Existenz der dabei beschäftigten Arbeiter zu sichern. In Trebnitz wird die seit 40 Jahren bestandene große Wollspinnerei und Tuchfabrik eingehen. Früher waren in derselben 3 400 Menschen beschaͤftigt; jetzt ist deren Zahl bereits auf etwa 100. beschränkt. Der Waldenburger Kreis zeichnet sich, wenn man von der darin befindlichen armen Weberbevölkerung absieht, im Uebrigen durch einen sehr lebhaften Aufschwung der Gewerbe aus. Zeugniß dafür bilden die Anlage eines umfassenden Eisenhüttenwerks bei Hermsdorff, die be⸗ trächtliche Vergrößerung der den Kaufleuten Krister und Pielsch gehor⸗⸗ gen Porzellan⸗Manufakturen und die Errichtung von zahlreichen gewerk⸗ lichen Neu-Anlagen aller Art. Im Breslauer Kreise blühen besonders die Rüberzucker⸗Fabriken und geben vielen Arbeitern Beschäftigung. Die Leinengewebe aus starken Garnen sind bei der lebhaften Nachfrage faßt vergriffen und können zu den seitherigen Preisen nicht wieder hergestellt werden. In den mittleren und feinen Waaren ist der Absatz nicht sehr bedeutend. Im Allgemeinen stellt sich heraus, daß bei dem ungenügenden Anbau von Flachs und dem starken Verbrauch der Maschinenspinnereien

der Handspinnerei in Schlesien immer mehr das nöthige Material entzogen

wird. Bisher konnten die Weber, wenn auch bei geringem Verdienst, in der seitherigen Weise fortbeschäftigt werden. Die Baumwollen⸗Fabrita⸗ tion hat, wie stets um diese Zeit, wo ein großer Theil der Weber sich den Feldarbeiten zuwendet, etwas abgenommen. In den Preisen der baumwollenen Garne ist ein Rückgang eingetreten; der Absatz der Fahri⸗ kate und die Preise derselben hahen sich aber gehalten. Die Stärke⸗ Fabrication leidet unter dem Mangel an Weizen von reichem Gehalt. (Pr. C.) 18 1111XX“X“X“ ““

² fFüͤr die nach Artikel 16 des Friedens⸗Vertrages vom 30. Mört 856 zu bestellende europäische Kommission für die Sicherung er 1 sen Donau⸗Schifffahrt hat jetzt, wie die „Pr. C.“ erfäͤhrt, Königlich Preußische Regierung ihren Kommissarius in der Person des Regierungsraths Bitter aus Minden definitiv ernannt. Oesterreich ird durch den Sectionsrath Becke und Rußland durch den Kollegien⸗ Uffessor Baron von Offenberg vertreten sein. Die Kommission wird übren Sitz zu Galatz haben. 1

bren Der schon früher erwähnte Jahresbericht der Mainzer Handelskammer über das Jahr 1855 giebt an, daß die kommerziellen Geschäfte des Platzes Mainz im Allgemeinen von der laͤhmenden Rück⸗ irkung der kriegerischen Verhältnisse nicht verschont blieben. In einzel⸗ 8 Handelszweigen findet üͤberhaupt seit einer Reihe von Jahren eine Abnahme statt, die z. B. beim Material⸗, Farbe⸗ und Kolonial⸗Waaren⸗ Handel in den erleichterten Verkehrs verha tnissen und den dadurch her⸗ beigeführten direkten Bezügen, beim Getreidehandel aber in den Beschrän⸗ kungen ihren Grund zu haben scheint, die für diesen Verkehrszweig an⸗ eordnet wurden. In anderen Handelsbranchen, namentlich im Wein⸗ handel hat sich dagegen eine Zunahme herausgestellt. Die Crescenz des Jahres 1855 fiel etwas reichlicher aus, als die vom Jahre 1854 und zam an Quantität ungefähr der Hälfte einer gewöhnlichen guten Wein⸗ Ernte gleich. Der Qualität nach, die sich weniger durch Schwere, als durch Lieblichkeit und RNeinheit im Geschmack auszeichnete, zählte die vorjaͤhrige Ernte zu den guten Mitteljahren. Sie übertrifft im Durchschnitt den Werth des Jahrgangs 1854 und weist mehr edle Weine auf, da bei dem größeren Traubenquantum eine bessere Auslese erzielt werden konnte. Inzwischen ist durch diesen Zugang neuer Weine der starke Abgang an älteren Sorten keinesweges in sehr bemerkbarer Weise ersetzt worden. Der Mangel an guten, abgelagerten Weinen hat sich nur noch gesteigert und die älteren Jahrgaͤnge bleiben nach wie vor eben so gesucht, als hoch im Preise, während die jungen Weine von den Produzenten zu verhältnißmäͤßig billigen Preisen abgegeben werden. der Mangel an fertigen guten Weinen,“ äußert der Jahresbericht wörtlich, „bietet der künstlichen sogenannten Weinveredelung ein ergiebi⸗ ges Feld zur Ausbeute. Man muß mit Bedauern wahrnehmen, daß diese den guten Ruf unserer Rheinweine benachtheiligende Industrie im⸗ mer mehr um sich greift. Einige gute, ergiebige und mit Sehnsucht er⸗ wartete Weinjahre werden dem in dieser Beziehung eingerissenen Unfug am besten steuern.“ Die in Frankreich erfolgte Aufhebung des Ein⸗ gangszolls für fremde Weine hat nach der Meinung der Mainzer Han⸗ delskammer in dem Absatz deutscher Weine nach dem westlichen Nach⸗ barlande keine wesentliche Steigerung hervorgerufen.

Athen, 12. Juli. Der Entwurf des nächsten in Konstantinopel zu veröͤffentlichenden Handels⸗Gesetzbuches ist einer aus den von den verschiedenen Gesandtschaften abgeordneten Dragomanen bestehenden Kom⸗ mission zur Pruͤfung übergeben worden. Die Mitglieder dieser Kom⸗ mission sind die Herren Mayer für Oestreich, Longeville für Frankreich, Simmons für England, Brown für Amerika, Käun für die Niederlande, Razis für Griechenland, Henzy für Belgien, Blau für Preußen, Demarchi für Sardinien, Graziani für Neapel.

Den zu Wierzbolow und Nieszawa iim Königreich Polen bestehenden Gränz⸗Zollämtern erster Klasse war gestattet worden, auslaͤndische Waaren, welche nach den Depots von St. Petersburg bestimmt find, in derselben Ordnung zu expediren, wie sie für die Zollämter Georgenburg, Polangen und Tauroggen vorge⸗ schrieben ist, und zwar namentlich: 1) alle diejenigen ausländischen Waa⸗ ren zur Expedirung nach den Zollämtern von St. Petersburg und Mos⸗ kau anzunehmen, welche in diesen letzteren Zollämtern verzollt werden dürfen; 2) die Kollis mit Waaren, welche nach Depots expedirt werden sollen, nur äußerlich zu plombiren, ohne die Waaren noch in eine zweite Emballage zu verpacken; 3) in den Begleitscheinen, welche den nach De⸗ pots bestimmten Waaren beigegeben werden, das Bruttogewicht eines jeden Kollis von Waaren⸗Partieen derselben Art, welche unter einem einzigen Begleitschein expedirt werden, nicht mit Buchstaben, sondern mit Ziffern zu bezeichnen und nur das Gesammtgewicht aller solcher Kolli’s in Buchstaben auszuschreiben. Nunmehr aber ist, wie aus Warschau vom 20. Juli gemeldet wird, diese Anordnung wieder aufgehoben worden, weil die Handelsverhältnisse, nach dem Abschluß des Friedens, wieder auf ihre frühere Grundlage zuruͤckgeführt sind. (Pr. C.) Marktpreise

Berlin, den 24. Juli.

Zu Lande: Roggen 3 Rthlr. 10 Sgr., auch 2 Rthlr. 25 Sgr.

Zu Wasser: Weizen 4 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf., auch 3 Rthlr. 10 Sgr. Roggen 3 Rthlr. 20 Sgr., auch 3 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. 17 Sgr 6 Pf., auch 2 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. Hafer 1 Rthlr. 20 Sgr. 8 Pf., auch 1 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. Erbsen 3 RKechlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.

Mittwoch, den 23. Juli Das Schock Stroh 11 Rthlr., auch 9 Rthir 15 Sgr. Heu 28 Sgr., geringere Sorte auch 22 Sgr 6 Pf. G Kartoifeln, der Scheffel 1 Rthlr., auch 20 Sgr., metzenweis 2 Sgr.,

auch 1 Sgr. 3 Pf.

Der Centner

Moskau und

Die Markt-Preise des Kartoffel-Spiritus, per 10,800 pro Cent nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Uiarze am 18. Juli 3839 RKthlr.

19. 1“”“; -

2 1“ öö39 8, u. 39 Rthlr.

1 39 ¾ Rthlr.

1“ . 39 ½¼ Rthlr.

8 9„ 11““ 38 Rthlr. Berlin, den 24. Juli 1856.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin. Leipzig, 24. Juli. Leipzig-Dresdener 287 G. Löbau-Zit- tauer 68 Br. Magdeburg -Leipziger 315 G. Berlin-Anhaltische —. Berlin-Stettiner 154 G. Cöln- Mindener —. Thüringische 124 ½˖ Br. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 144 3 Br; Litt. C. 127 ½ Br. Braun- schweigische Bank-Actien alte 143 Br., do. von 1856 —. Weima- rische Bank-Actien Litt. A. u. B. 133 ½ Br. Wiener Banknoten 100 ¾ G. Oesterreichische 5proz. Meialliques 84 G. 1854er Loose —. 1854er National-Anleihe 85 ¾¼ Br. Preuss. Prämien-Anleihe —.

Stettin 24. Juli, 2 Uhr Nachmittags. Weizen Juli 88 —89 fd. 107 bez. RKoggen flau, 72 ½ 78 Kleinigkeiten gehandelt, Juli 74— 73, Juli-August 64 63 ¾, August-September 61, September-Oktober 60, Oktober-November 57 ½ 58 bez., Frühjahr 57 56 bez. u. G. Rüböl 18 ¼ Br., September-Oktober 17 5 ¼ bez., Oktober-November 17 ¾ Br., 17 G. Spiritus 9 ⅞, Juli 9 bez., Juli-August 9 ¾, August-Septem- ber 9 Br., September-Oktober 11, Oktober-November 11 ¾ bez.

Hamburg, 24. Juli, Nachmittiags 2 Uhr 45 Minuten.

Schluss-Course: Preussische 4 ½proz. Staats-Anleihe 100. Preussi- sche 3 ½ proz. Prämien-Anleihe 111 G. Oesterreichische 4proz. Loose 104 Br. 3 proz. Spanier 36 ½. 1proz. Spanier 22 G. Stieglitz de 1855 —. Berlin-Hamburg 104. Cöln-Mindener 155. Mecklenburger 48. Magdeburg-Wittenberge 46 Br. Berlin-Hamburger 1ste Priorität 100. Cöln-Mindener 3te Priorität 89 G. Sehr geschäftslos. Russen 95 G Disconto 4 ½⅛, 5 pCt.

Getreidemarkt. Weizen 4 Rthlr. niedriger, geschäftslos. Rog- gen 2 Rth'r. niedriger, stille. Oel matt, loco 32 ¾, pro Herbst 31 4. baffee etwas fester. Zink 1000 Ctr. pr. August-September 15 22.

Frankfart a. N., 24 Julhl, Nachmittags 2 Uhr 42 Min. Spanische etwas niedriger, aber fest.

Schiuss-Course: Neueste preussische Anleihe 113 ½. . Kaszenscheine 104 ½. Cöln-Mindener Eisenbahn-Actien —. Friedrich- Wilhelms-Nordbahn —. Ludwigsbhafen-Bexbach 148 ¼. Frankfurt- Hanau —. Berliner Wechse! 104 8 Br. Hamburger Wechsel 88 ⅞. Londoner Wechsel 118 5⁄. Pariser Wechsel 93 ½. Amsterdamer Wechsel —. Wiener Wechse! 116 ¾. Frankfurter Bank-Antheile —. 3proz Spanier 38 5 1pror. Spanier 24 ¼ Kurhessische Loose 39 ½ Ba- dische Loocze 47 ½. 5proz. Metalliques 81 ½. 4 ½ͥ proz. Metalliques 71 ½. 1854er Loose 102 ⅛. Oesterreichisches National-Anlehen 83 ½. Oesterreich. Bank-Antheile 1280.

Amsterdann, 24. Juli, Nachmittags 4 Uhr. (Wolff'’s Tel. Bar.]) Geringes Geschäöft.

Schluss-Course: 5proz. österreichische National- Anleihe 79 1⁄%. 5 proz. Metalliques Litt. B. 85 . 5proz. Metalliques 78 .2. 2 ½proz. Metalli-

ues 40 ½. 1 proz. Spanier 24 %. 3proz. Spanier 39 ⅛. 5 proz. Russen

tieglitz 95 ½. 5 proz. Russen Stieglitz de 1855 96 ⅛. Mexikaner 22 %. Londoner Wechsel, kurz 11, 85 Br. Wiener Wechsel 34 i. Hamb. Wechsel, kurz 35 ½. Petersburger Wechsel 1, 83. Holländische Inte- rale 64 ½.

b London, 24. Juli, Mittags 1 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Con- sols 96.

Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Consols 95 ⅛. 1 proz. Spanier 24. Merkaner 23. Sardinier 92 ¾. 5proz. Russen 111 ¼. 4 ½prorz. Russen 98. .

ELiverp oοl, 24. Juli, Mittags 12 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Baumwollce: 7089 Ballen Unsatz. Preise gegen gestern unverändert.

Paris, 24. Juli, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Die 3proz. eröffnete zu 71, 10, wich jedoch, als die wieder unentschlossen wurden, auf 70, 80, zu welchem Course dieselbe in träger Haltung schloss Werthpapiere angeboten. Consols von Mittags 12 Uhr und von Mittags 1 Uhr waren gleichlautend 96 eingetroffen.

Schluss-Course: 3proz. Rente 70, 80. 42proz. Rente 94. 3 prorz. Spanier 38 ¾. 1 proz. Spanier 24 Silberanleihe —.

8 8* 9† ohne Fals.

8 8 8

Preussische

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 26. Juli, sind die Königl. Theater geschlossen.

Sonntag, 27. Juli. Im Opernhause. (122ste Vorstellung):

Satanella. Ballet in 3 Akten und 4 Bildern, vom Königlichen

Balletmeister P. Taglioni. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise. Im Schauspielhause keine Vorstellung.

[1342]) 6 Proklama.

Nachdem über das Vermögen des Schneider⸗ meisters Martin Lühder hierselbst am heutigen Tage unter Sistirung der Partikularklagen der förmliche Konkurs eröffnet worden ist, werden alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechts⸗

ffentlicher Anzeiger.

8 8 grunde Forderungen und Ansprüche an das ge⸗ dachte Vermögen zu haben glauben, hierdurch aufgefordert, solche in einem der auf den 25. Juli, 8. August und 5. Sep⸗ tember d. J.,

jedesmal Vormittags 12 Uhr, in unserem Ge⸗

richtslokale anberaumten Termine anzumelden und gehöͤrig zu bescheinigen, bei Vermeidung der Praͤklusion. . V 1

Auswäaͤrtige haben Bevollmaͤchtigte hierselbst zu bestellen, wozu ihnen die Rechts⸗ Anwälte Justizraͤthe Dr. Sommer und Dr. Anderssen, der Dr. Gutjahr und Assessor Lenz in Vorschlag