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sache, daß, wie schon im Jahre 1853, die Zahl der Zwangsver⸗ sagh. daänmobilien auch im Jahre 1854 sich abermals ansehnlich vermindert hat, sieht der Minister den schlagenden Beweis, daß das Grundeigenthum mehr und mehr dahin trachtet, sich aus der beklagenswerthen Lage emporzuheben, worin es sich vorher befun⸗ den hatte. — Gestern traf Oberst⸗Lieutenant Ranson, vom Stabe des Marschalls Pelissier, aus Marseille mit Depeschen für den Kriegs⸗Minister hier ein und trat bereits am Abend die Rückreise an. — Ueber die Zusammensetzung des beabsich⸗ tigten Evolutions⸗Geschwaders erfährt man jetzt, daß das⸗ selbe aus 12 Schrauben⸗Linienschiffen, 3 Schrauben⸗Fregat⸗ ten, 3 Dampf⸗Fregatten, 3 Schrauben⸗Korvetten und 2 Schrau⸗ ben⸗Aviso's bestehen wird, und daß Vice⸗Admiral Trehouart, dem als Unter⸗Befehlshaber die Contre⸗Admirale Renaud und Pellion beigegeben werden, zum Ober-⸗Befehlshaber bestimmt
ist. Das Geschwader wird in zwei Divisionen zerfallen, deren eine
für das Mittelmeer, die andere für das atlantische Meer und die Nordsee bestimmt ist. Jede Division wird Segel⸗, Dampf⸗, Kano⸗
nade⸗ und Gewehrfeuer⸗Uebungen vornehmen. — Aus St. Quentin,
einer Stadt von 27,000 Einwohnern, wird als dort noch nie vor⸗ gekommen berichtet, daß in der ganzen vorigen Woche kein einziger Todesfall angemeldet wurde. — Die Zoll⸗ Einnahmen zu Havre haben im Juli 4,226,1441 Fr. ergeben, während sie im Juli 1855, in Folge des Dekrets über den neuen Zehnten, auf 9,494,664 Fr. sich beliefen. — Eine Depesche aus Marseille vom 4. August Mittags lautet: „Das Bürgermei er⸗Amt von Marseille hat eine Anzeige veröffentlicht, worin es heißt, daß Marschall Pelissier, für die ihm zu Marseille gewordene Aufnahme dankbar, gern noch einen Tag dort zugebracht hätte, daß jedoch eine telegraphische Depesche ihn nach Plombieères berufe. Der Marschall ist heute Morgens 9 Uhr mit einem Eilzuge nach Lyon abgereist, wo er um 5 Uhr Nachmittags eintreffen wird.“
Spanien. Der „Independance Belge“ Madrid vom 30. Juli: „Die Frage wegen hiesigen Miliz ist auf unbestimmte Zeit vertagt.
taillons, die fortwährend den Dienst im Palaste versehen. — Die gewoͤhnlichen Cortes, die in einigen Monaten berufen werden dürften, sollen die Milizfrage, wie so manche andere, desinitiv ent⸗ scheiden. — Die neue städtische Behörde Frage besondere Aufmerksamkeit.
trotz des bedeutenden Steigens der Marktpreise des Getreides, das
Brod noch auf dem bisherigen Preise erhalten. — Die amtliche Zeitung bringt mehrere Dekrete. Das erste ernennt den Befehlshaber des Bezirkes
Valencia, General de los Rios, zum Großkreuz des Isabellen⸗Ordens; das zweite entsetzt den General Valdes seiner Stelle als Mit⸗ glied des obersten Kriegs⸗ und Marine⸗Gerichtes; das dritte nimmt dem General Ruiz, Kommandanten von Gerona, seinen mili⸗ tairischen Rang, seine Stellen, Ehren und Orden, indem es ihn zugleich wegen Empörung gegen die Regierung vor ein Kriegs⸗
gericht bescheidet. Die Unterwerfung Malaga's ist erfolgt, ohne daß ein
Flintenschuß fiel. Der Befehlshaber der Citadelle ließ am 27. Juli Mor⸗ gens den Kriegsdampfer „Castilla“ in den Hafen einlaufen; er besetzte
sodann alle Hauptpunkte der Stadt und erklärte dieselbe in Be⸗ lagerungszustand. Der Civil⸗Gouverneur Velo, der von Melilla
herüber gekommene Oberst Buceta und die anderen Führer des Aufstandes flüchteten nach Gibraltar.“
Eine Depesche aus Madrid vom 3. August meldet: „Die öffentlichen Fonds gehen rasch in die Höhe. Zu Saragossa sind ein neuer Stadtrath und eine neue Provinzial⸗Deputation ernannt worden.“
Portugal. Lissabon, 29. Juli. Die Königliche Familie hat unmittelbar nach dem Schlusse der Cortes ihre Residenz nach Cintra verlegt. — Die Regierung ist thätig, die Instructionen für die nächsten Wahlen vorzubereiten, ohne daß man bis jetzt weiß, welche Kandidaten sie vor den Anderen begünstigen wird. Die Pro⸗ gressisten⸗Partei hat bis jetzt allein einen Wahlausschuß niederge⸗ setzt, an dessen Spitze Mr. Fontes nebst anderen Parteigenossen 16 1 und gegenwärtigen Kabinets steht, und wenn, wie man glaubt,
putirtenkammer in ihrer Zusammensetzung von der alten wenig ver⸗ schieden sein. — Seitdem die portugiesischen Fonds auf der lon⸗ doner Börse regelmäßig notirt werden, steigen sie, und der Regie⸗ rung werden ihre Finanz⸗Operationen um vieles leichter. So hat jetzt die Bank in Oporto eingewilligt, dem Finanz⸗Minister 200 Contos (700,000 Rthlr.) vorzustrecken, die aus den Zoll⸗Einnah⸗ men des Jahres 1856—1857 abzuzahlen sind.
Italien. Florenz, 1. August. Dem Vernehmen nach soll die Errichtung eines toskanischen Konsulats in Marianopel und dreier 2g selben abhängigen Vicekonsulaten in Kertsch, Taganrog und Berdiansk; ferner zweier vom General⸗Konsulate in Odessa ab⸗ nehe Vicekonsulate in Cherson und Eupatoria beschlossen wor⸗
schreibt man aus Neuerrichtung der Beibehalten wer⸗- den blos die treu gebliebenen zwei Compagnieen des dritten Ba⸗ Das „Journal de St. Petersbourg“
— don, des Baron Budberg widmet der Lebensmittel⸗
Bis jetzt haben ihre Maßregeln,
die von diesem Ausschusse vorgeschlagenen Kandidaten die Unterstützung der Regierung erhalten, dann dürfte die nächste De⸗-
Türkei. Konstantinopel, 25. Juli. Dem Genergql Codrington wird nächstens der Rest seiner Begleitung folgen, die bis zuletzt in der Krim ausgeharrt hatten, unter ihnen die fromme Helvin Miß Nightingale. Noch beim Scheiden aus ihren hiesigen Wirkungskreise hat sie, dem Zuge ihres guten Her⸗ zens und ihrer edlen Gesinnung folgend, sich hier ein Denk⸗ mal gestiftet, das auch in weiteren Kreisen bekannt zu wer⸗ den verdient. Sie hat ihre erste Ausbildung in der Kran⸗ kenpflege in der Diakonissen ⸗Anstalt zu Kaiserswerth —am Rhein erhalten. Hier nun in Konstantinopel fand sie in dem Hospital des deutschen evangelischen Wohlthätigkeits⸗Vereine mehrere Pflegeschwestern vor, die aus eben jener Anstalt hervor⸗ gegangen sind und hier zum wahren Segen unserer deutschen Lands⸗ leute wirken. In dankbarer Erinnerung an die kaiserswerther Mutteranstalt beschenkte daher Miß Nightingale lei ihrem Al⸗ schiedsbesuche in dem gedachten Hospital dasselbe mit einer reichen und mannigfaltigen Spende an Betten und Effekten für den Be⸗ darf der Krankenpflege, aus den überfüllten Magazinen der unter ihrer Leitung stehenden Hospitäler von Skutari. (Triest. Z.)
In Marseille sind am 4. August Nachrichten aus Kon⸗ stantinopel, den 28. Juli, eingetroffen. Danach wird die Räu⸗ mung der Truppen bis zum 15. August vollendet sein. Der Baron Talleyrand will sich nach der Schlangeninsel begeben und darauf nach Galatz zurückkehren. Unruhen haben in Kurdistan stattgefunden. Die Montenegriner haben Palanga cernirt. Kurschid Pascha schickte sich an, sie zu strafen.
Der außerordentliche russische Gesandte von Butenieff ist zu Odessa eingetroffen. Die englische Escader wird zum Theil bei Smyrna, im Piräus und an der syrischen Küste Station nehmen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 31. Juli. Der heutige „Invalide“ bringt einige Details über eine Besuchs⸗ reise, welche der Kaiser mit seiner Gemahlin und dem Großfürsten Nikolai Konstantinowitsch (Neffen des Kaisers) nach Hapsal unter⸗ nahmen, wo die Söhne des Kaisers die Saison zubringen. Mor⸗ gen wird der von Hapsal zurückgekehrte Kaiser auf der Rhede von Kronstadt eine große Musterung über die Ostseeflotte halten. — vom heutigen Datum bringt die Ernennungen des Grafen Chreptowitsch zum Gesandten in Lon⸗ zum Gesandten in Wien, des Baron Brunnow zum Gesandten in Berlin, des Wirklichen Staatsrathe Glinka (bisherigen Geschäftsträgers in Kassel und Nassau und Frankfurt am Main) zum Gesandten in Rio de Janeiro, und des Wirklichen Staatsraths Labenski zum Minister⸗Residenten in Kassel, Nassau und Frankfurt a. M. (Kön. H. Z.)
In Angelegenheiten der bevorstehenden Krönung haben sich der Haushofmeister Graf Adlerberg, der General⸗Adjutant Graf Ba⸗ ranow, der Ober⸗Hofmarschall Schuwolow, der Ober⸗Ceremonien⸗ meister Graf von Borch nach Moskau begeben. Dorthin hat sich auch der Kaiserlich russische Gesandte am Berliner Hofe, Baron Budberg, begeben. Während Graf Chreptowitsch sich nach London begiebt, von Brunnow nach Berlin, von Budberg nach Wien, scheint es mit der Besetzung des Gesandtschaftspostens in Paris keine Eile zu haben. Des Generals Kisselew's Abreise nach der Seinestadt ist bis nach der Krönung vertagt. In Moskau wird fortwährend an den Vorbereitungen dieser Festlichkeit gearbeitet. Jon Illumina⸗ tionsgerüsten sind die Mauern und Thürme des Kreml, der Iwan Weliki und alle Regierungsgebäude umgeben. Die Erleuchtung soll drei Tage dauern. Auf dem Felde Chodinski, wo sich das Lager der Garden und anderer Truppen befindet, wird das Volk gespeist und durch allerlei Volksspiele belustigt. Dort wird auch das Rennen und das Feuerwerk stattfinden, das an Pracht und Größe alle dergleichen Schauspiele übertreffen soll. — Mit dem Dampfer „Geronde“ ist der Gesandte Baron von Plessen hier eingetroffen. — Der Kaiser hat die Erweiterung der Dampf⸗ schifffahrts⸗Gesellschaft „Polsa“ genehmigt. Die Ausfuhr von Cerealien aus den russischen Häfen ist außerordentlich bedeutend; eben so die Nachfrage, und daher die Preise gut. Berdianst allein hat 40,000 Tschetwert zur Ausfuhr geliefert. Man klagt im Asowschen Meere über Mangel an flachen Böten zum Laden, da die Rheden sehr seicht sind und die Engländer alle Böte ver⸗ brannt haben. (H. B. H.)
Amerika. Mit dem Dampfer „Afrika“ ist eine new⸗ yorker Post vom 23. Juli in Liverpool am 4. August eingetroffen. In Pennsylvanien versuchte man, eine Vereinigung zwischen den Freunden Fremont's und Fillmore'e zu Wege zu bringen, um der republikanischen Partei die Stimmenmehrheit in diesem Staate zu sichern. — Im Senate ist die Fortifications⸗Bill durchgegangen, durch welche die bezügliche Geldbewilligung auf 1,800,000 Dollars 14““ Die Vertagung beider Häuser ist auf den 18. August estgesetzt. G
Die Staaten⸗Convention des Exekutiv⸗Comité's der „United Americans“ hat Fillmore zum Präsidentschafts⸗Kandidaten auf⸗ gestellt. — Aus Belize wird vom 28sten v. Mts. geschrieben, dg daselbst Auswanderer aus den Vereinigten Staaten eintr ffen Es
bahn, 121,200 per Achse, 735,569 zu Schiff.
wege in westlicher bis nordwestlicher
609,090 Ctr. sich dieselbe Zahl mit 58,046 Ctr.
und Main bergwärts, mit 17,374 Ctr. V hafen von Mainz, mit 704 Ctr. auf die Fahrten Main bergwärts und
Hdem Norden und Nordosten von Deutschland.
unrichtig, daß das Staats⸗Departement Depeschen erhalten hat,
sche die wahrscheinliche Lösung der central⸗amerikanischen Frage aeg Mr. Dallas melden. — Die Regierung stellt es in Abtede, g. sie dem Präsidenten von Mexico (Comonfort) 6 Mill. Dollars naß Abtretung eines Gebietstheiles geboten habe; trotzdem er⸗ g. sich der Glaube, daß im Geheimen Kaufanträge dieser Art, bebufs einer Eisenbahn nach Californien gemacht worden seien, bber welche dem Kongreß in den nächsten Tagen ein Bericht vor⸗ gelegt werden soll. Walker hat gegenwärtig keinen Gesandten in Wafhington, und Rivas (der doch von Walker als Verräther er⸗ klärt wurde) wird daselbst noch immer als faktischer Prästdent von
Nicaragua betrachtet. EEe 2 “ ““
Königsberg, Mittwoch, 6. August. (Wolff's Tel. Bur.) Die „Königsberger Hartung'sche Zeitung“ enthält eine Depesche aus Petersburg vom 5ten d., nach welcher der Ober⸗Befehls⸗ haber und Statthalter des Kaukasus, General Murawieff, auf seinen Wunsch entlassen worden ist und als Mitglied des Reichs⸗ raths eintritt. Seinen früheren Posten nimmt der General⸗Lieu⸗ tenant Fürst Baryatinski ein. Wien, Dienstag, 5. August. (Wolff's Tel. Bur.) Hier eingegangene Nachrichten aus Konstantinopel vom Zten d. melden, daß die russische Gesandtschaft am 4ten daselbst eintreffen, und daß der für Rußland bestimmte türkische außerordentliche Gesandte Mehemet Kepresli dann sofort dahin abgehen werde. — Nach demselben Berichte ist die polnisch⸗englische Legion aufgelöst wor⸗ den. — Die Provinzen sind ruhig. — In den russischen Häfen des Schwarzen Meeres war die Quarantaine wieder hergestellt worden. 8 8 8 —
London, Dienstag, 5. August. (Wolff's Tel. Bur.) Der Pariser Korrespondent der „Times“ meldet, daß von Seiten Oester⸗ reichs eine neue Note an Neapel gerichtet worden sei.
Paris, Dienstag, 5. August. (Wolff's Tel. Bur.)
ist
Man
versichert, daß der Marschall Pelissier am 12ten d. seinen feier⸗
lichen Einzug in Paris halten werde.
—
8 Statistische Mittheilungen.
— Ueber den Waaren⸗ und Güterverkehr der freien Staht Frankfurt a. M. waäͤhrend des Jahres 1855 liegt uns ein authentischer Bericht vor, dem wir das Folgende entnehmen: Der Ge⸗ sammteingang betrug 3,354,427 Centner, davon 2,497,658 per Eisen⸗ Direkt weiter als reines Transitgut verführt wurden 759,391 Ctr., so daß 2,595,036 Ctr. als Propre⸗ und Speditionsgut des Handelsstandes zu Frankfurt a. M. ver⸗ bleiben. Hiervon waren 523,110 Ctr. unverzollte ausländische Güter, es betrug also die Summe der Propregüter des freien Verkehrs 2,071,926 Etr. Die Gesammtsumme der Propregüter fällt mit 1,999,980 Ctr. auf den Land⸗, mit 595,056 Ctr. auf den Wasserverkehr. Die zu Lande angekom⸗ menen Propregüter vertheilen sich, der Eingangsrichtung nach, mit 1,485,193 Ctr. auf Handelswege in nördlicher und nordöstlicher Richtung (darunter 1,001, 953 Ctr. auf der Main⸗Weser⸗Bahn und 87,706 Ctr. auf der Hanauer Bahn) mit 80,295 Ctr. auf die Straßenzüge in südlicher, öst⸗ licher und südöstlicher Nichtung, endlich mit 434,492 Ctr. auf Handels⸗ Richtung (darunter 380,202 Ctr. auf der Taunusbahn) Der Gesammteingang zu Wasser vertheilt sich mit 430,767 Ctr. auf den Schleppbootdienst der Frankfurter Actien⸗ besellschaft, direkte Fahrt von Amsterdam und Rotterdam, mit auf den sonstigen Dampfbootdienst und mit 235,712 Etr. auf die Segelschifffahrt; nach den Eingangsrichtungen vertheilt 2 auf die Fahrten Rhein thal⸗ und Main bergwärts, mit 574,901 Ctr. auf die Fahrten Rhein auf die Fahrten aus dem
nit 84,544 Ctr. auf die Fahrten Main thalwärts. Im Vergleich zum Vorjabre 1854 enthält die Gesammt⸗Eingangssumme pro 1855 ein Mehr
von 518,662 Ctr. als Resultat von 532,356 Ctr. mehr per Eisenbahn,
97,933 Ctr. weniger per Axe und 84,239 mehr zu Schiffe; eben so ent⸗ haͤlt das Gesammt⸗Quantum des Propre⸗ und Speditionsgutes ein Mehr von 529,622 Ctr., wovon 130,061 Ctr. auf unverzollt eingegan⸗ gene ausländische und 399,561 Ctr. auf Guter des freien Verkehrs fallen. Undererseits faͤllt dieser Mehrbetrag an Propregütern mit 402,553 Ctr. 1 den Land⸗ und 127,369 Ctr. auf den Wasserverkehr. Bezüglich dir zu Land angekommenen Propregüter ergiebt sich im Einzelnen für fir verschiedenen Eingangsrichtungen: ein Mehr von 392,581 Ctr. ür die Handelswege in nördlicher und nordöstlicher Richtung, ein Mehr von 30,951 Ctr. für die Handelswege in westlicher und nardwestlicher Richtung und ein Minder von 20,979 Ctr. für die Handels⸗ Eige in südlicher, östlicher und südöstlicher Richtung. Der Gesammt⸗ sind ang zu Wasser bietet pro 1855 ein Mehr von 84,239 Ctr., und zwar Nont urch den Schleppbootdienst in direkter Fahrt von Amsterdam und en erhem 98,018 Ctr. mehr, dagegen durch den sonstigen Dampfboot⸗ 8 “ Ctr. und durch die Segelschifffahrt 10,733 Ctr. weniger eingeführt
rden als im Vorjahre. Der Fortschritt des Güterverkehrs, welcher
16 diesen Zahlen resultirt, hat seinen hauptsächlichen Grund in der Ver⸗
wollständigung und Verbesserung der Verkindungslinien Frankfurts mit Im Jahre 1855 wurde
V Kil., Baumwolle 82,000 Kil.
1521
namentlich die Frankfurt⸗Hanau⸗Aschaffenburg⸗Nürnberger Ba mvollendet und die Hannobersche Südbahn ihrer Vollendung naher Bopat Dies ermöglichte — begünstigt durch die Konjunkturen des Getreidehandels —
unter Anderem große Fruchtmassen nach Frankfurt zu führen und von
dort aus, je nach Bedürfniß, zu Schiff Main abwärts oder zu Lande mittelst der Eisenbahn zu versenden. Der Einfluß des verbesserten Schienen⸗
netzes spricht sich namentlich in der Steigerung des Eingangs an Propre⸗-
gütern zu Lande um 402,552 Ctr. aus, ein Mehr, welches zum größten Theile davon herrührt, daß die mittelst der Hanauer Bahn angekommene Gütermenge sich um 306,013 Ctr erhöhte. Die Ausbildung des erwähn⸗ ten Bahnnetzes machte es ferner möglich, aus England über Rotterdam kommende und nach der Schweiz bestimmte Güter schneller und billiger auf Frankfurt a. M. zu dirigiren. In eben dieser Weise langten im Jahre 1855 zu Frankfurt etwa 70,000 Ctr. englische Bahnschienen an; für den Bau der schweizerischen Nordbahn bestimmt, wurden fie im Zoll⸗ hafen von Frankfurt ausgeladen, um nach Bedürfniß ihrer Bestimmung zuzugehen. Dieser Schienen⸗Zufuhr ist großentheils das Mehr zuzuschrei⸗ ben, welches sich für 1855 bei der Feststellung des Gesammt⸗Einganges zu Wasser ergiebt. (Pr. C.)
— Wir entnehmen einem offiziellen französischen Schriftstücke fol⸗ gende Durchschnittszahlen der jährlichen Handelsbewegung der Provinz Algerien, welche eben so vielen periodisch festgehaltenen Zoll⸗ Verwaltungs⸗Systemen entsprechen. In den Jahren 1831 bis 1835, also in der Zeit der Kindheit der Kolonie, belief sich der Werth der Einfuhr auf 9,260,000 Fr., der Ausfuhr auf 1,666,000 Fr. In dieser Periode bestand das ganze Zollregime in den Verordnungen des General⸗Gouver⸗ neurs. In den Jahren 1836 bis 1843 war die Einfuhr bereits auf 50,806,000 Fr., die Ausfuhr auf 4,865,000 Fr. gestiegen. Eine König⸗ liche Verordnung vom 11. November 1835 bildete die Grundlage dieser Verwaltungs⸗Periode. Während der Jahre 1844 bis 1850 betrug die Durchschnittszahl der Einfuhr 88,347,000 Fr., die der Ausfuhr 9,800,000 Fres. Eine Königliche Verordnung vom 16. Dezember 1843 regelte die Verwaltung dieser Periode. Endlich von 1851 ab bis 1855 ergiebt sich als Durchschnittszahl für die Einfuhr 78,363,000 Fr., für die Ausfuhr 32,727,000 Fr. Diese neuere Verwaltung beruht auf der Zollgesetzzebbung von 1851. Unter den Ausfuhren des Jahres 1855 finden fich namentlich aufgeführt: Pferde 507, Rinder 133, Schafe 25,864 Stück; desgl. Blutegel 1,374,000, Felle 625,000 Kilogramm, Wolle 2,837,000 Kil., Seide 3000 Kil., Wachs 64,724 Kil., Talg 295,000 Kil., Fisch 45,000 Kil., Korallen 11,243 Kil., Gehörne 764 Kil., Weizen 1,235,000 Hektoliter, Gerste 546,647 Hekt., Mais 829 Hekt., Hafer 10,292 Hekt., Mehl 4,158,000 Kil., Brot und Schiffszwieback 1,692,000 Kil., trockene Gemüse 2,927,000 Kil., Früchte 425,000 Kil., getrocknete desgl. 107,000 Kil., Tabak in G Kil., verarbeiteter 203,000 (Pr. C.)
— Ein der „Pr. C.“ vorliegender Bericht über den Handelsver⸗ kehr von Hull im Jahre 1855 ergiebt, daß in diesen Hafen aus Preußen 345 Schiffe von 67,768 Tonnen einliefen. Davon kamen 96 Fahrzeuge von 22,032 Tonnen unter preußischer, 127 von 29,427 Tonnen unter britischer und 122 von 16,309 Tonnen unter fremder Flagge. Aus Bel⸗
V 8 liefen 170 Schiffe zu 37,446 Tonnen ein, und zwar 25 nunter belgi⸗
cher, 143 unter britischer und 2 unter fremder Flagge. Aus Dänemark kamen 219 Fahrzeuge zu 17,927 Tonnen, davon 180 unter dänischer, 15 unter britischer und 24 unter fremder Flagge. Aus Frankreich liefen 58 Schiffe zu 5486 Tonnen ein, von denen 15 unter fran⸗ zösischer, 39 unter britischer und 4 unter fremder Flagge fuhren. Aus Griechenland und den Jonischen Inseln kamen 4 Schiffe zu 520 Tonnen unter britischer Flagge. Die Zahl der aus Hannover eingegangenen Fahr⸗ zeuge betrug 50 zu 3290 Tonnen, darunter 45 hannoversche, 1 britisches und 4 fremde. Aus den Hansestädten kamen 253 zu 77,178 Tonnen, und zwar 70 unter hanseatischer, 179 unter britischer und 4 unter frem⸗ der Flagge. Aus den Niederlanden liefen 357 Fahrzeuge zu 80,322 Ton⸗ nen ein, nämlich 126 unter niederländischer, 222 unter britischer und 9 unter fremder Flagge. Aus Oesterreich kamen nur 2 Schiffe von 602 Tonnen, und zwar unter britischer Flagge. Aus den italienischen Staaten liefen 35 Fahrzeuge von 5500 Tonnen ein, von denen 8 unter italienischer, 26 unter britischer und 1 unter fremder Flagge fuhren. Aus Schweden und Norwegen kamen 329 Schiffe zu 61,729 Tonnen, und zwar 148 unter schwedischer und norwegischer, 99 unter britischer und 82 unter fremder Flagge. Die Gesammtzahl der im Jahre 1855 in den Hafen von Hull eingegangenen Schiffe belief sich auf 1986 von zusammen 384,021 Tonnen. Die 345 aus Preußen eingelaufenen Schiffe brachten Dielen, Flachs, Talg, Zink, Getreide, Oel, Saat, Theer, Wolle. Aus den Hanse⸗ städten kam vorzugsweise Butter, Eier, Fleisch, Fische, Früchte, Getreide, Mehl, Vieh, Wolle, Weine, Spiritus, Cigarren, Flachs, Hanf, Häute und Leder.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— Nach den Vorschriften eines von Seiten des königlichen Polizei⸗ Präsidiums von Berlin erlassenen Regulativs, betreffend die Sperrung der zum Polizei⸗Bezirk von Berlin gehörenden öffentlichen Straßen an deren Kreuzpunkten mit der Verlin⸗Potsdam⸗Magdeburger und der Berlin⸗Anhaltischen darf die Sperrung der beiden Uferstraßen des Landwehr⸗Kanals an deren Kreuzpunkten mit dem Eisenbahnschienenwege der Berlin⸗Potsdam⸗ Magdeburger und der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahn, außerhalb des fahrplanmäßigen Be⸗ triebes dieser Bahnen, der Regel nach nicht öfter als vier mal in der Stunde stattfinden. Keine Sperrung darf länger als höchstens 7 Minu⸗ ten dauern; auch muß zwischen je zwei Sperrungen der Straßenübergang mindestens 5 Minuten und, so weit diese Zeit zum Passiren des Ueber⸗ gangs für den Straßenverkehr, der waͤhrend der Sperrung sich angesammelt hat, nicht ausreicht, wäͤhrend der hierzu nöthigen Frist freigegeben werden. Das Auslassen des Dampfes aus den Cylindern der Maschinen darf, sowohl bei den beiden Uferstraßen des Landwehrkanals, als auch bei allen übrigen mit der
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